Eine Erleichterung für den Tracker - Charlie Richards - E-Book

Eine Erleichterung für den Tracker E-Book

Charlie Richards

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Beschreibung

Nur ein kleiner Liebesbiss: Ein Vampirtracker glaubt, seine Chance verpasst zu haben, entdeckt seinen Geliebten dann jedoch an einem äußerst überraschenden Ort. Henry Cosker weiß, dass er nicht der Hellste ist. Dafür hat der Missbrauch durch seinen Onkel gesorgt. Als er jedoch erfährt, dass sein Onkel aus dem Gefängnis entlassen wurde und mysteriöse – und beängstigende – Nachrichten von einer unbekannten Nummer erhält, zählt er eins und eins zusammen. Obwohl es gegen die Bewährungsauflagen seines Onkels verstößt, ahnt Henry, dass der Mann hinter ihm her ist. Als er von der Straße gedrängt wird, tut er das Einzige, was ihm einfällt … er rennt in den Wald und springt über einen Zaun. Da es schon ein paar Jahre her ist, seit jemand in Gerald Wintrys Zirkel einen Geliebten – die andere Hälfte der Seele eines Vampirs – gefunden hat, glaubt Gerald, dass er seine Chance verpasst hat. Im Laufe der Jahrhunderte hat er gesehen, dass dieses Geschenk des Schicksals in Phasen gehäuft vorkommt, und er hat sich damit abgefunden, bis zur nächsten Runde warten zu müssen. Das ändert sich, als Gerald einen ausgelösten Sensor überprüft und dabei einen Menschen in den hinteren Teil des Gartenlabyrinths laufen sieht. Als er ihn aufspürt, erfährt er, dass der Mann Henry heißt – und Geralds Geliebter ist. Allerdings ist Henry Fremden gegenüber misstrauisch, und das aus gutem Grund. Mit etwas Hilfe von einigen Freunden überzeugt Gerald seinen Geliebten, dass er vertrauenswürdig ist. Kann Gerald Henry auch vor den Schrecken seiner Vergangenheit beschützen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Ein liebevolles Biss-chen ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 28.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

ÜBER CHARLIE RICHARDS

LESEPROBE:

Eine Erleichterung für den Tracker

Nur ein kleiner Liebesbiss: Ein Vampirtracker glaubt, seine Chance verpasst zu haben, entdeckt seinen Geliebten dann jedoch an einem äußerst überraschenden Ort.

Henry Cosker weiß, dass er nicht der Hellste ist. Dafür hat der Missbrauch durch seinen Onkel gesorgt. Als er jedoch erfährt, dass sein Onkel aus dem Gefängnis entlassen wurde, und mysteriöse – und beängstigende – Nachrichten von einer unbekannten Nummer erhält, zählt er eins und eins zusammen. Obwohl es gegen die Bewährungsauflagen seines Onkels verstößt, ahnt Henry, dass der Mann hinter ihm her ist. Als er von der Straße gedrängt wird, tut er das Einzige, was ihm einfällt … er rennt in den Wald und springt über einen Zaun.

Da es schon ein paar Jahre her ist, seit jemand in Gerald Wintrys Zirkel einen Geliebten – die andere Hälfte der Seele eines Vampirs – gefunden hat, glaubt Gerald, dass er seine Chance verpasst hat. Im Laufe der Jahrhunderte hat er gesehen, dass dieses Geschenk des Schicksals in Phasen gehäuft vorkommt, und er hat sich damit abgefunden, bis zur nächsten Runde warten zu müssen. Das ändert sich, als Gerald einen ausgelösten Sensor überprüft und dabei einen Menschen in den hinteren Teil des Gartenlabyrinths laufen sieht. Als er ihn aufspürt, erfährt er, dass der Mann Henry heißt – und Geralds Geliebter ist.

Allerdings ist Henry Fremden gegenüber misstrauisch, und das aus gutem Grund. Mit etwas Hilfe von einigen Freunden überzeugt Gerald seinen Geliebten, dass er vertrauenswürdig ist. Kann Gerald Henry auch vor den Schrecken seiner Vergangenheit beschützen?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Ein liebevolles Biss-chen ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing.

Länge: rund 28.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Eine Erleichterung für den Tracker

Ein liebevolles Biss-chen 32

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „The Tracker’s Relief“:

Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Ein großes Dankeschön an alle meine Leser, die nach mir gefragt und geduldig gewartet haben, während ich mir eine kleine Auszeit genommen habe.

Kapitel 1

Als Henry Cosker die Vibration des Telefons in seiner Tasche spürte, erstarrte er … nur für einen Augenblick. Er schluckte schwer, während er sich im Laden umsah. Henry rieb sich den Nacken, um das Gefühl zu vertreiben, als sich plötzlich die Härchen in seinem Nacken aufstellten.

Henry wusste, dass er keinen Ärger bekommen würde, wenn er sein Handy bei der Arbeit dabeihatte. Er arbeitete seit fast fünf Jahren als Kassierer in einem kleinen Lebensmittelladen. Tatsächlich würde Henry nicht einmal Ärger bekommen, weil er die Textnachrichten auf seinem Handy überprüfte, wenn es ruhig war und er keine Kunden bedienen musste.

Nein, was ihn nervös machte, war der Gedanke, dass die Nachricht durchaus von ihm – seinem Onkel – stammen könnte.

Als Henry elf war, war sein Vater bei einem Arbeitsunfall auf dem Bau ums Leben gekommen. Obwohl seine Eltern sich von Onkel Harrison – dem älteren Bruder seines Vaters – entfremdet hatten, war seine Mutter nicht in der Lage gewesen, allein für sie zu sorgen. Sie hatte Onkel Harrisons Angebot angenommen und war mit Henry bei dem Mann eingezogen.

Henry hatte verdammt schnell gelernt, seinem Onkel aus dem Weg zu gehen. In den ersten paar Jahren war das ganz gut gelaufen. Aus den Augen, aus dem Sinn, hatte funktioniert, und solange Henry keine Aufmerksamkeit auf sich zog, hatte sein Onkel ihn in Ruhe gelassen.

Das änderte sich, als Henry vierzehn war und in die Pubertät kam. Er wuchs mehrere Zentimeter in die Höhe und wurde massiger und breiter. Onkel Harrison interessierte sich für ihn … und das nicht im positiven Sinne. Sein Onkel begann nicht nur, ihn psychisch zu misshandeln, sondern ihn auch so zu schlagen, dass er kaum Spuren hinterließ, und er tat es nie in Anwesenheit von Henrys Mutter, Candice Cosker.

Zu verängstigt – ja, eingeschüchtert – um seiner Mutter davon zu erzählen, hatte Henry es schweigend ertragen. Immerhin hatte Onkel Harrison ihn glauben lassen, es sei seine eigene Schuld. Als sein Onkel begann, Henry im Alter von sechzehn Jahren unangemessene Avancen zu machen, hatte er sich schließlich an seine Mutter gewandt.

Seine Mutter hatte ihm zunächst nicht so recht geglaubt und an seiner Behauptung gezweifelt.

Als Onkel Harrison eines Tages Henry auf dem Treppenabsatz im Obergeschoss an die Wand drückte, hatte er sich gewehrt. Sein Onkel hatte Henry mit dem massiven Knauf seines allgegenwärtigen Stocks gegen den Kopf geschlagen, sodass er taumelte. Henry war die Treppe hinuntergefallen, und der Lärm hatte die Aufmerksamkeit seiner Mutter erregt.

Obwohl Henry sich an den größten Teil davon nicht erinnern konnte, hatte man ihm erzählt, dass seine Mutter die Polizei gerufen hatte. Sein Onkel war wegen Körperverletzung mit einer gefährlichen Waffe angeklagt und ins Gefängnis geschickt worden.

Leider war der Schaden bereits angerichtet. Henry war nach fast zwei Monaten im Koma aufgewacht, aber er wusste, dass er anders war. Er musste einige Dinge neu lernen, und Aktivitäten, für die Feinmotorik nötig war, erforderten etwas mehr Konzentration – wie das Binden seiner Schuhe, das Zuknöpfen seiner Hemden und das Fangen eines Balls.

Seine Mutter hatte Henry Bilder von ihm beim Football-, Baseball- und Fußballspielen gezeigt, aber diese Tage gehörten der Vergangenheit an.

Außerdem konnte Henry nicht mehr zählen, wie oft sich seine Mutter entschuldigt hatte. Er hatte ihr wiederholt gesagt, dass es nicht ihre Schuld war. Er hätte gleich zu ihr gehen sollen, als der Missbrauch begann, aber sie hatten beide Fehler gemacht.

„Hey, Henry. Geht es dir gut?“

Henry zuckte zusammen. Er drehte sich um und sah Adana Perentez neben seiner Kasse stehen. Sie war die Tochter der Ladenbesitzer Hugo und Sofia Perentez. Auch wenn sie offiziell die Managerin war, kannte sie alle Aspekte des Geschäfts und sprang ein, wo es nötig war.

Sie war außerdem ein netter Mensch, freundlich und nahm Rücksicht auf Henrys Beeinträchtigung.

„Hi, Adana“, antwortete Henry und atmete langsam aus, um sein rasendes Herz unter Kontrolle zu bringen. „Ähm, ja. Alles ist in Ordnung.“

Henry hatte keine Lust, seine Probleme mit seinen Chefs zu teilen, egal wie nett die waren. Privat- und Berufsleben sollten getrennt bleiben.

„Bist du sicher, Henry?“ Adana wirkte nicht überzeugt, als sie ihren Blick über sein Gesicht schweifen ließ. „Du siehst ein bisschen blass aus.“

Henry nickte und versicherte ihr: „Ja. Mir geht es gut.“

Mir geht es so gar nicht gut.

„Na ja, es ist jetzt sowieso Zeit für deine Pause.“ Adana hob die Hand und drückte leicht seine Schulter. „Warum setzt du dich nicht hin und trinkst etwas Saft?“

Henry nickte, bevor er das „Geschlossen“-Schild an seiner Kasse aufstellte. „Danke.“

Adana schenkte Henry noch einmal ihr süßes Lächeln, bevor sie sich darauf konzentrierte, ihre eigene Kasse zu öffnen.

Henry ging nach hinten und sah sich dabei um. Hier und da entdeckte er ein paar Kunden. An einem frühen Dienstagnachmittag war normalerweise nicht viel los, was bedeutete, dass es die perfekte Zeit für ihn war, eine Pause zu machen.

Henry lächelte Ned an, der gerade ein Regalfach auffüllte, und ging dann in den Flur, der zu den Toiletten und nach hinten führte. Er packte den Türgriff und betrat den Pausenraum. Henry schloss leise die Tür hinter sich und ging zum Kühlschrank.

Nachdem Henry die Tür geöffnet hatte, warf er einen Blick auf die Getränkeauswahl. Hugo war ein fantastischer Ladenbesitzer und er füllte den Kühlschrank mit Getränken für seine Angestellten – eine kleine Auswahl an Softdrinks, Eistee aus Flaschen und ein paar Saftsorten. Henry entschied sich für einen Apfelsaft und nahm dann sein Lunchpaket.

Seine Mutter machte ihm immer ein Sandwich mit Truthahn, Salat und Käse – keine Tomaten, denn die mochte er nicht – und dazu etwas Obst. Als er sich an einen der beiden kleinen, runden Tische gesetzt hatte, öffnete er seine Tasche und lächelte.

Apfelmus.

Henry liebte Apfelmus. Und da seine Mutter Apfelmus nicht als Obst, sondern als Dessert betrachtete, hatte sie ihm ein kleines Tütchen Mandeln beigelegt. Er breitete eine Serviette, die er aus dem Spender gezogen hatte, auf dem Tisch aus und legte sein spätes Mittagessen darauf.

Erst nachdem Henry sein Sandwich gegessen hatte, die Hälfte seiner Mandeln – lecker, leicht gesalzen – und seinen Apfelmusbehälter geöffnet hatte, zog er sein Telefon aus der Tasche seiner Jeans. Er legte es auf den Tisch und starrte es aus den Augenwinkeln an, während er einen Happen Apfelmus nahm. Henry summte anerkennend und genoss die süße Leckerei.

Nachdem Henry geschluckt hatte, nahm er all seinen Mut zusammen und ergriff sein Telefon. Auf dem Display erschien das Symbol für eine neue Nachricht. Er verzog das Gesicht und öffnete sie.

Du denkst, du bist davongekommen, aber das bist du nicht. Du kannst mich nicht davon abhalten, mir zu nehmen, was ich verdiene … und das wird bald passieren.

Henry zwang sich, noch einen Löffel seines Nachtischs zu essen. Das half ihm, die Galle hinunterzuschlucken, die ihn zu ersticken drohte. Er ballte die linke Hand in seinem Schoß und unterdrückte ein Zittern.

Es war genau so, wie Henry es erwartet hatte.

Henry konnte zwar nicht beweisen, dass die Nachricht von seinem Onkel Harrison stammte, vermutete es aber. Er hatte erfahren, dass sein Onkel vor über einem Monat aus dem Gefängnis entlassen wurde – zwei Jahre früher wegen guter Führung. Henry konnte sich nicht vorstellen, dass sein Onkel sich dafür qualifizieren konnte.

Der Detective, der ihm die Informationen gegeben hatte – Detective Owen Hanson, war im Ruhestand, aber er schien immer noch Verbindungen zur Polizei zu haben – hatte Henry versichert, dass Onkel Harrison im Rahmen seiner Bewährungsauflagen Henry niemals kontaktieren dürfe. Henry war ziemlich sicher, dass sein Onkel sich nicht daran hielt. Immerhin hatten die Nachrichten eine Woche nach Henrys Gespräch mit dem Detective begonnen.

Nachdem Henry die ersten paar Nachrichten erhalten hatte, kontaktierte er den ehemaligen Detective Hanson. Dieser gab die Informationen an Detective Brock Ridgeon weiter. Als Brock der Sache nachging, erfuhr er, dass Harrison sich noch immer in Kalifornien aufhielt und angeblich seine Bewährungsauflagen einhielt.

Henry glaubte es keine Sekunde lang, aber ohne Beweise konnte niemand etwas tun.

Brock hatte ihm versichert, dass er Harrisons Bewegungen im Auge behalten würde.

In der Zwischenzeit leitete Henry jede SMS und jede Telefonnummer an den Detective weiter. Er tat sein Bestes, sie zu ignorieren, obwohl sie ihm eine Heidenangst einjagten. Henry tat auch sein Bestes, sich immer bewusst zu sein, wer in seiner Nähe war.

Das ist alles, was ich tun kann.

Nachdem er sein Mittagessen und seine Pause beendet hatte, kehrte Henry an die Arbeit zurück.

*

Nachdem Henry seine Schürze ausgezogen hatte, hängte er sie an einen Haken im Pausenraum. Sein Namensschild war daran, und jeder Angestellte hatte seine eigene. Es war ihre eigene Verantwortung, sie zu waschen, wenn sie schmutzig wurden, aber Henry würde das erst in ein paar Tagen tun müssen, es sei denn, er verschüttete versehentlich etwas darauf.

Henry ging nach vorne und verabschiedete sich im Vorbeigehen von Ned und dann von Adana, die wieder die Arbeit an der Kasse übernommen hatte. Laut Dienstplan würde Maria in einer Stunde anfangen. Außerdem war Hugo in seinem Büro gewesen.

Henry blieb direkt vor der Tür stehen und sah sich auf dem Parkplatz um. Die einzigen Personen, die er sah, waren eine Mutter und ihre Tochter, die auf ihn zukamen – oder eher auf die Eingangstür. Er ging ihnen aus dem Weg und begab sich zu seinem alten Chevy-Pickup. Der S-10 bot ihm für seine Körpergröße von einem Meter fünfundachtzig genügend Beinfreiheit, aber aufgrund seines Alters und des etwas ramponierten Zustands hatte er ihn zu einem vernünftigen Preis bekommen.

Das Fahrzeug lief noch immer einwandfrei und brachte ihn ohne Probleme von A nach B, und das war alles, was Henry und seine Mutter interessierte.

Apropos meine Mutter.

Nachdem Henry in seinem Wagen eingeschlossen war, holte er sein Telefon heraus und schickte ihr eine kurze SMS.

Meine Schicht ist zu Ende. Ich werde etwas herumfahren und die Landschaft genießen.

Henry fügte nicht hinzu, dass er seinen Kopf frei bekommen wollte. Er hatte seiner Mutter nichts von den verstörenden Textnachrichten erzählt. Er wollte auf keinen Fall, dass sie sich Sorgen machte.

Wie er vermutet hatte, rief sie ihn sofort zurück.

„Hallo, Mom“, begrüßte Henry sie.

„Hallo, Liebling“, antwortete seine Mutter herzlich. „Wie war deine Schicht?“

„Es lief alles reibungslos“, sagte Henry und entspannte sich auf seiner Sitzbank. „Nichts Ungewöhnliches.“

Außer der SMS, aber das wollte er nicht preisgeben.

„Das ist gut.“ Seine Mutter hielt ein paar Sekunden inne, bevor sie fragte: „Also, du willst herumfahren. Wohin?“

Henry nahm an, andere Vierundzwanzigjährige würden sich ärgern, wenn ihre Mutter sie fragte, wohin sie unterwegs waren. Er tat es nicht. Er wusste, dass seiner Mutter klar war, dass er abgelenkt werden und die Zeit vergessen konnte. Sie war großartig darin, Kontakt zu ihm aufzunehmen und seine Aufmerksamkeit wieder auf das Hier und Jetzt zu lenken.

„Ähm, nach Norden durch die Hügellandschaft.“ Henry lächelte, als er daran dachte. „Der Frühling hat begonnen und ich möchte die Blumen sehen und dem Schmelzwasser lauschen.“

„Das klingt wunderbar“, antwortete sie und Henry stellte sich vor, ein Lächeln in ihrer Stimme zu hören. „Viel Spaß und denk daran, nicht zu nahe ans Wasser zu gehen.“

Eines der Dinge, die Henry nicht wieder erlernen konnte, war Schwimmen. Er erinnerte sich daran, wie es ging, aber er konnte seinen Körper einfach nicht ganz richtig bewegen. Stattdessen strampelte er und planschte und geriet schließlich in Panik. Henry war darüber lange Zeit enttäuscht gewesen, weil er sich daran erinnerte, dass er das Schwimmen geliebt hatte.

„Das werde ich“, versicherte Henry seiner Mutter. „Wir sehen uns heute Abend.“

„Hört sich gut an“, antwortete sie. „Ich mache Burger und Kartoffelgratin. Um sieben ist das Essen fertig.“

Henry warf einen Blick auf die Uhrzeit auf seinem Telefon und sah, dass es kurz nach vier war. Er hatte noch jede Menge Zeit.

„Klingt köstlich, Mom“, sagte Henry ehrlich. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als er nur an das cremige Kartoffelgratin mit viel Käse dachte. Und Henry war sich nicht sicher, welche Gewürze sie in die Fleischpatties gab, aus denen sie die Hamburger machte, aber sie schmeckten immer fantastisch. „Ich freue mich darauf.“

„Fahr vorsichtig, Süßer.“

„Das werde ich“, versicherte Henry. „Hab dich lieb, Ma.“

„Ich hab dich auch lieb.“

Henry warf einen Blick auf sein Display und vergewisserte sich, dass sie aufgelegt hatte. Nachdem er das Telefon in den freien Getränkehalter gestellt hatte, öffnete er die Wasserflasche, die in dem Halter stand, der ihm am nächsten war.

---ENDE DER LESEPROBE---