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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Reformpädagogik, Note: 2+, Technische Universität Dortmund, Veranstaltung: Erziehungs- und Bildungstheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: In ihrem 1902 in Deutschland erschienenen Buch „Das Jahrhundert des Kindes“ beschreibt die, 1849 geborene, Schwedin Ellen Key ihre Vision von einer „Selbstpurifizierung“ der Menschheit, sie wünscht sich die Entstehung einer neuen Gesellschaft und eines neuen Menschen. Key wollte zwei Effekte nebeneinander erzielen, zum einen die biologische „Höherentwicklung“ des Menschen, zum anderen die erzieherische Verbesserung der kulturellen und sozialen Kompetenzen des Menschen. Insgesamt fordert sie kulturelle und soziale Reformen der Gesellschaft, sowie der Erziehung als auch die Anwendung eugenischer Restriktionen. Key greift in ihrem Werk sowohl darwinistische Ansätze des Evolutionsgedankens als auch philosophische Ansätze Nietzsches und seiner Beschreibung des „Übermenschen“ auf und vereint beide Ansätze zu einer These: „Wer hingegen weiß, dass der Mensch unter unablässigen Umgestaltungen das geworden, was er nun ist, sieht auch die Möglichkeit ein, seine zukünftige Entwicklung in solcher Weise zu beeinflussen, dass sie einen höheren Typus Menschen hervorbringt.“ Diese Vision ist nicht nur unter Berücksichtigung der heutigen Möglichkeiten der genetischen Veränderung von embryonalen Zellen besonders kritisch zu betrachten. Auch einige der Forderungen die Key zur Verwirklichung ihrer Idee Anfang des 20. Jahrhunderts stellt, wie etwa in Bezug auf behinderte Kinder, „dass der Arzt...schmerzlos ein solches Leiden auslöscht“, dürfen nicht verharmlost werden, selbst wenn andere Forderungen ihrerseits, wie etwa die Aufhebung der strengen christlich-moralischen Wertvorstellungen und Regeln in Bezug auf uneheliche Kinder, menschlich und moralisch richtig erscheinen können. Doch welcher Gedanke steckt bei Ellen Key hinter der Formulierung einerseits krasser, schon fast nach Züchtung anmutender Forderungen, andererseits hinter dem Willen, die Rolle der Frau in der Gesellschaft zu stärken, und die Erziehung des Kindes zu reformieren? Will sie wirklich eine Rasse von „Übermenschen“ heranzüchten, in einer Welt in der der von Darwin formulierte Leitsatz des „survival of the fittest“ nicht mehr greift? Oder wählt sie ihre Formulierungen um mit ihrem Werk Aufsehen zu erregen, und sieht sie die Veränderungen, die sie bewirken möchte als logische Konsequenz einer modernen Lebenswelt?
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