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Ob über Promis oder Musikstars, ob über die Freimaurer oder die Illuminaten, ob über Vampire, Schweinegrippe oder den angeblichen Weltuntergang: Es gibt immer mehrere Versionen einer Geschichte. Und nicht selten ranken sich verblüffende Tatsachen und bizarre Spekulationen um einen Kern von Wahrheit. Das "Lexikon der unterdrück ten Wahrheiten" stellt sie alle vor - ein buntes Sammelsurium von Verschwörungstheorien und sich hartnäckig haltenden Mythen des Alltags. Ehrlich, informativ und verdammt unterhaltsam
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Seitenzahl: 227
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Lexikonder unterdrücktenWahrheiten
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2010
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Datenkonvertierung eBook: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
ISBN (E-Book) 978-3-451-33631-7
ISBN (Buch) 978-3-451-30196-4
Paris Hilton ist der Antichrist.
Ich muss es wissen, denn diese Verschwörungstheorie1 habe ich selbst erfunden. Das ist übrigens ganz leicht. Man muss nur irgendwie einen Bedeutungsgehalt in Bedeutungsloses hineinbringen – und kann sich dabei zum Beispiel an folgenden „Bausteinen“ orientieren, die eine erfolgreiche Verschwörungstheorie enthalten sollte:
Man sucht sich eine bestimmte Gruppe, die sich angeblich verschworen hat, ein geheimes, meist böses Ziel zu verfolgen.
Beobachtungen, die man sich nicht gleich erklären kann oder deren offizielle Erklärung man bezweifelt, werden herangezogen, um die Verschwörungstheorie zu begründen.
Die vagen Vermutungen werden mit realen Vorgängen untermauert, die im Sinne der Verschwörungstheorie umgedeutet und ausgeschmückt werden.
Alle wissenschaftlichen oder politischen Erklärungsversuche für die Beobachtungen der Verschwörungstheoretiker werden konsequent in Zweifel gezogen.
Verschiedene Ereignisse und Beobachtungen, die nichts miteinander zu tun haben, werden im Sinne der Verschwörungstheorie miteinander verbunden.
Wahres, Halbwahres, aber auch Unwahres wird schließlich zu einem so komplexen Theoriegebäude zusammengefügt, dass es Skeptikern nur noch mithilfe mühevoller Recherche möglich ist, die wahren Zusammenhänge zu erklären und Lügen aufzudecken.
Man behauptet, die eigentlichen Motive der Personen und Gruppen, die sich verschworen haben, zu kennen und offenzulegen. Über diese der Phantasie entsprungenen Motive lassen sich verschiedene Teile der Verschwörungslegenden verbinden.
Zur Unterstützung der Verschwörungstheorie werden bekannte Persönlichkeiten mit Aussagen zitiert, die das Hirngespinst irgendwie zu untermauern scheinen. Besonders gern wird dabei auf historische Personen zurückgegriffen.
Die Gegner werden möglichst bösartig dargestellt, um die Bedeutung der Verschwörungstheorie zu betonen. Je furchtbarer die Mittel der Verschwörer und je weitergehend ihr Ziel, umso wichtiger ist es, zu den Eingeweihten zu gehören. Es werden Schwachstellen der Gegner aufgedeckt, damit der Kampf gegen das Böse nicht hoffnungslos erscheint.
Man ruft alle verantwortungsbewussten Menschen dazu auf, sich an der Aufdeckung der dunklen Machenschaften zu beteiligen. Darüber hinaus gibt man häufig Hinweise auf weitere bevorstehende Enthüllungen.
2
Wieso ausgerechnet Paris Hilton, das stets leicht beschränkt wirkende Society-Girl? Eben! Dieser betörende Glanz der Dummheit ist die beste Tarnung der in Wahrheit überaus erfolgreichen Geschäftsfrau mit einem geschätzten Privatvermögen von annähernd 400 Millionen Dollar.
Und dann dieser seltsame Vorname: „Paris“. Die Öffentlichkeit wird mit der Erklärung abgespeist, das „blonde Nichts“ (Die Zeit) sei im Jahr 1980 im Pariser Hilton-Hotel gezeugt worden. Unsinn! Tatsächlich weist Paris auf die Französische Revolution hin, die bekanntermaßen vom Geheimbund der Illuminaten angezettelt worden ist.3 Und als deren Top-Agentin Miss Hilton heute agiert. Ihr Vorname hat nämlich genau fünf Buchstaben – die Quersumme der Zahl 23.4
Eventuell ist die junge Dame mit jenem einmalig vanilligen Gesichtsausdruck zwischen Gnade und Gleichgültigkeit gar der leibhaftige Antichrist. In der biblischen Offenbarung des Johannes lesen wir über die beginnende Endzeit: „… und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde.“ (Off. 6,13) Nur ein dummer Zufall, dass Paris Hiltons größte Hit-Single „Stars are blind“ hieß? Oder dass sie dereinst die Hilton-Hotelkette erben wird, die genau 2817 Häuser weltweit betreibt?5 Die Quersumme aus 2817 ist 18 und die Zahl 18 kann man aus 6+6+6 bilden – jene Ziffernfolge, die laut Johannesoffenbarung den Antichristen markiert.
Und so weiter, und so fort. Und am Ende erklärt die Verschwörungstheorie unsere zahlreichen Einzelbeobachtungen besser die als die offizielle Lesart.
Das Ganze war natürlich nur ein Jux. Bei der „Paris-Hilton-Verschwörung“ ging es darum, zu demonstrieren, dass das übliche Argumentationsmuster von Verschwörungstheoretikern wenig taugt. Eine Methode, mit der man jeden Unfug „beweisen“ kann, ist zwangsläufig suspekt.
Und wer jetzt nicht glauben mag, dass es Leute gibt, die ein solch irrwitzig-düsteres Spiel mit Ziffern, Zeichen und gelehrter Scheinfaktizität glauben, der hat noch keine Zusammenkunft von echten Verschwörungstheoretikern miterlebt – wo zum Beispiel Pressefotos von Politikern akribisch analysiert werden. Kostprobe: Angela Merkel zeigt auf einer zufälligen Aufnahme eine Haltung der Hände, bei der einer ihrer dicken Jackenknöpfe in dem Rhombus erscheint, den ihre Finger bilden. Das interpretiert man dann flugs als „Auge Gottes“ und Illuminatensymbol.6
Aber zurück zu Paris Hilton: Nach einem öffentlichen Vortrag in Berlin bekam ich eine E-Mail, die meinen Ausführungen heftig widersprach. Nicht das blonde It-Girl sei die Illuminati-Agentin – sondern Angelina Jolie. Ich gebe die Begründung im Folgenden leicht gekürzt wieder:
Angelina Jolie ist eine Ikone des liberalen Hollywood und war bis zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt durch Drogenexzesse etc. bekannt. Trotz mehrerer Ehen blieb sie kinderlos, erst in ihrer derzeitigen – nichtehelichen, das heißt moralzersetzenden – Verbindung mit dem ebenfalls verdächtigen Brad Pitt wird die Geburt dreier Kinder vermeldet. Außerdem hat Jolie drei Kinder adoptiert, die ausnahmslos nicht europäischer beziehungsweise nordamerikanischer Abstammung sind und auch bewusst nicht im wahren Glauben erzogen werden. Damit untergräbt die prominente Schauspielerin zusätzlich die göttlich bestimmte Grundordnung unserer westlichen Zivilisation.
Angelina Jolies Name, der so viel wie „schöner Engel“ bedeutet, kann nur als Hohn oder als geschickte Tarnung betrachtet werden – oder ist es ein Bezug auf den Engel des Lichts (= Luzifer)? Der Name ihres Partners (der ebenfalls meist eher zweifelhafte Charaktere mimt) ist vieldeutig, aber unzweifelhaft negativ konnotiert. Brad ist nahe an „bad“ (= böse), und Pitt nimmt entweder Bezug auf den ehemaligen britischen Premierminister William Pitt, einen Hauptwidersacher der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung, oder auf den Begriff „The Pit of Hell“, den feurigen Pfuhl der Hölle. Der Name könnte indes auch als leicht abgeänderte Form von „Devil’s Brat“ interpretiert werden, was „Ausgeburt der Hölle“ bedeutet.
Jolie tritt international für „humanitäre Zwecke“ ein, die häufig im direkten Widerspruch zur offiziellen US-Politik stehen. Sie bekennt sich zur Promiskuität und zu bisexuellen Neigungen, sie treibt Unzucht mit beiden Geschlechtern und ist auch noch stolz darauf. Sie hat ebenfalls öffentlich erklärt, dass sie geistig nicht völlig normal sei (ganz zu schweigen von den aufsehenerregenden Blutritualen mit ihrem Ex-Ehemann Billy Bob Thornton).7
Die Filme „Tomb Raider“ (USA, 2001) und „Die Legende von Beowulf“ (USA, 2007) zeigen dem Kundigen alles, was nötig ist, um diese Frau zu entlarven. Besonders der Erstgenannte ist ein Meisterstück der Perfidie: Jolie tritt hier in Gestalt der Archäologin Lara Croft als Gegnerin der Illuminaten auf, deren Führungsriege am Ende vernichtet wird. Ebenso vernichtet werden die Mittel, die den „Erleuchteten“ die Übernahme der Herrschaft ermöglichen würden.
So wie den Teufel nichts mehr freut als die Behauptung, es gebe ihn nicht oder er verfüge über keine Macht, so erscheint in diesem Hollywoodstreifen die Hautagentin der Illuminaten als deren Feindin, die gegen sie kämpft. Dies schwächt massiv den Glauben an die Macht des Ordens (woran ihm nur gelegen sein kann) und zerstreut zugleich den Verdacht gegen Jolie selbst als in Wahrheit ihr wichtigstes Werkzeug.
Im „Beowulf“-Film zeigt sie jedoch endlich ihr wahres Gesicht. Der Literaturkundige weiß, dass die von Jolie verkörperte Mutter des Ungetüms Grendel im zugrunde liegenden Heldengedicht aus dem Jahr 1000 n. Chr. ein „schreckliches Moorweib“ ist, ein „Dämon vom Stamme Kains“. Der Film hingegen macht sie zu einer lasziven, nackten und goldenen(!) Frau, die aber einen mit Saugnäpfen besetzten Schwanz (wie ein Krakenarm) besitzt. Sie verführt die Mächtigen und Starken zu fleischlichen Genüssen und stellt ihnen für die Zeugung von Nachwuchs umfassende und vor allem dauerhafte Macht in Aussicht. Der Nachwuchs besteht aus Monstern.
Da dieser Film als komplett computergeneriert (= künstlich) verkauft wird und die Details der altenglischen literarischen Vorlage den wenigsten bekannt sein dürften, bleibt dem Uneingeweihten der Kern dieser Botschaft verborgen. Damit ist er der subtilen Manipulation und dem moralischen Verfall ausgeliefert.
„Die Legende von Beowulf“ ist zudem dezidiert antichristlich (wieder im Gegensatz zur literarischen Vorlage), er stellt die Anhänger des wahren Glaubens als zwielichtige Gestalten dar und behauptet, wo das Christentum hinkomme, greife der Massenmord um sich. Dem wird das heidnische Ideal der Selbstbestimmtheit gegenübergestellt.
Dies alles lässt nur einen Schluss zu: Angelina Jolie ist die Speerspitze der illuminatisch-satanischen Weltverschwörung. Der Liebling der Boulevardpresse geht dabei weitaus subtiler vor als Paris Hilton, die vielleicht nur eine Ablenkung von der wahren Gefahr darstellt. Oder es liegt eine Doppelstrategie vor, mit dem „blonden Dummchen“ im Vordergrund, das die tumben Massen verführt, während die intelligente dunkle Teufelin sich auf die eigentlich wichtigen Personen konzentriert. Dass sich die beiden offensichtlich aus dem Weg gehen, passt zu diesem Modell der Arbeitsteilung.
Nicht zu vergessen: In dem Film „Der Gute Hirte“ (USA, 2006), der im CIA(!!)-Milieu angesiedelt ist (schamlose Verwendung einer biblischen Bezeichnung für Jesus Christus nebenbei), heiratet Angelina Jolie Matt Damon, die zentrale Figur des Dramas. Hier spricht wiederum der Name Bände: Da man im Englischen meist die Umlaute durch den Basisvokal ersetzt, wird natürlich „Dämon“ zu „Damon“. Dazu passt, das Matt Damon in dem blasphemischen Streifen „Dogma“ (USA, 1999) einen gefallenen Engel darstellt, dessen Bestrebungen zur Rückkehr in den Himmel beinahe das Armageddon herbeiführen. In der „Ocean’s“-Trilogie (USA, 2001–2007) agierte Damon außerdem gemeinsam mit Brad Pitt …
Tja, was sagt man dazu? Nur eine weitere Spaß-Verschwörung à la „Bielefeld gibt es nicht“? Oder haben auch solche lustvollabstrusen Verknüpfungen ein geheimes Ziel? Nämlich alle ernsthaften Wahrheitssucher lächerlich zu machen und zu diskreditieren? Auch diesen Vorwurf bekam ich nach meinen „Paris Hilton ist der Antichrist“-Vorträgen zu hören. Und zwar vollkommen unironisch gemeint.
Wer weiß? Nichts ist so, wie es scheint. Und die Wahrheit ist irgendwo da draußen.
Oder vielleicht doch in diesem Buch?
Bernd Harder, im Mai 2010
1 http://blog.gwup.net/2008/04/17/verschworung-paris-hilton-die-illuminaten/
2 Nach Dr. Thomas Grüter: Wie viel Wahrheit enthalten Verschwörungstheorien?, Skeptiker Nr. 4/08, zu beziehen über www.skeptiker.de
3 Siehe hierzu auch Seite 73.
4 Siehe hierzu auch Seite 84.
5 http://de.wikipedia.org/wiki/Hilton_Hotels (Stand Oktober 2006)
6 So beobachtet beim „1. WIR-Kongress“ am 27. März 2010 in Essen.
7 http://www.netzeitung.de/wissenschaft/212307.html
Zugegeben: Die NASA ist gut. Richtig gut. Besser als Freimaurer und Illuminaten zusammen. Irgendwie schafft sie es, dass alle Wissenschaftler das Gleiche sagen. Und gleichzeitig hat die Weltraumbehörde sämtliche privat betriebenen Teleskope auf der ganzen Welt so manipuliert, dass man ihn damit nicht sehen kann.
Aber er ist da. Er kommt immer näher. Und bald schon wird keine Zeit mehr sein, die Menschheit zu warnen. Spätestens dann, wenn der Maya-Kalender abrupt endet. Also im Dezember 2012. Denn das Aztekenvolk wusste etwas, das uns heute sorgsam vorenthalten wird: Nibiru ist im Anflug! Jener mysteriöse Planet, der auch für die zehn biblischen Plagen verantwortlich gewesen ist. Und wieder wird der Weltenwanderer Chaos und Zerstörung bringen.
„Warum lügen Sie? Er kommt. Und jeder weiß das!“ Seit einiger Zeit wird David Morrison, Senior-Fachkraft am NASA-Institut für Astrobiologie, mit solcherlei E-Mails geschmäht. Morrison betreibt die populäre Webseite „Ask an Astrobiologist“1 und ist seltsame Fragen nach seltsamen Dingen wie Ufos oder Aliens gewohnt. Als vor zwei, drei Jahren die Zahl der Auskunftssuchenden plötzlich explodierte, glaubte der Forscher noch an einen kurzlebigen Internet-Hoax als Ursache. Doch schnell wurde ihm klar, dass die Leute es ernst meinten. Todernst sogar.
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