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Hart und dreckig: „Entfesselte Lust: Sie will es! – Hardcore“ von Shayla K. Fields jetzt als eBook. Rebecca ist gelangweilt! Warum also nicht, denkt sie sich, als ein geheimnisvoller Fremder sie für eine Hure hält und kurzerhand auf der Rückbank seiner Limousine durchfickt. Es ist der geilste Ritt ihres Lebens – und Rebecca braucht unbedingt mehr! Gut, dass verboten scharfe Abenteuer plötzlich an jeder Ecke warten. Als ihr neuster Verehrer allerdings erfährt, wie Rebecca es sich von jedem hemmungslos besorgen lässt, erhebt er Einspruch. Doch das lässt Rebecca sich nicht bieten: Wenn er das Luder in ihr bändigen will, muss er schwere Geschütze auffahren ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Entfesselte Lust: Sie will es! – Hardcore“ von Shayla K. Fields. Lesen ist sexy: venusbooks – der erotische eBook-Verlag. Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
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Seitenzahl: 221
Über dieses Buch:
Rebecca ist gelangweilt! Warum also nicht, denkt sie sich, als ein geheimnisvoller Fremder sie für eine Hure hält und kurzerhand auf der Rückbank seiner Limousine durchfickt. Es ist der geilste Ritt ihres Lebens – und Rebecca braucht unbedingt mehr! Gut, dass verboten scharfe Abenteuer plötzlich an jeder Ecke warten. Als ihr neuster Verehrer allerdings erfährt, wie Rebecca es sich von jedem hemmungslos besorgen lässt, erhebt er Einspruch. Doch das lässt Rebecca sich nicht bieten: Wenn er das Luder in ihr bändigen will, muss er schwere Geschütze auffahren ...
Shayla K. Fields veröffentlichte bei venusbooks außerdem die folgenden Romane:
Sie sucht Sex und bietet Demut – HARDCOREWillig, geil und durchgereicht – HARDCOREMeine Chefin, die SchlampeIm Rausch des VerlangensAimées Hotel: Verborgene LeidenschaftAimées Hotel: Verborgene LustAimées Hotel: Verborgene Wünsche
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eBook-Lizenzausgabe November 2017
Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Dieses Buch erschien bereits 2010 unter dem Titel Steig ein, Schätzchen bei Edition Combes.
Copyright © der Originalausgabe 2010 Edition Combes im Verlag Frank de la Porte, 96328 Küps
Copyright © der eBook-Lizenzausgabe 2017 venusbooks GmbH, München
Copyright © der aktuellen eBook-Lizenzausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Marilyn Yusuf
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (rb)
ISBN 978-3-95885-852-7
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Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
Shayla K. Fields
Entfesselte Lust: Sie will es! – HARDCORE
Erotischer Roman
venusbooks
»Pardon, darf ich?«, fragte eine tiefe, freundliche Männerstimme. Rebecca schreckte auf, rückte mit dem Stuhl ein Stück nach vorn und ließ den Mann hinter sich vorbeigehen, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
Erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie schon seit einer Weile ziemlich undamenhaft vor sich hindöste und von dem, was Ingrid und Kiki über die geplante Benefizgala am kommenden Samstag erzählten, kaum etwas mitbekam. Dabei war diese Veranstaltung ein wichtiges Ereignis in der Kunstszene. Als Gastgeberin musste Rebecca über jedes Detail informiert sein. Doch sie schaffte es einfach nicht, sich zu konzentrieren. Was für eine Hitze!
Das Café war bis auf den letzten Platz besetzt. Kein Wunder bei diesem sensationellen Sommerwetter. Wer vom Außenbereich zur Bar wollte, musste sich zwischen den Tischen und Stühlen hindurchschlängeln. Zum Glück hatte Kiki für diese Besprechung einen Tisch unter dem Sonnenschirm reserviert. Fotos, Prospekte und Briefe lagen darauf. Jede Menge Unterlagen, durch die sie sich noch gemeinsam durcharbeiten mussten.
Rebecca unterdrückte ein Gähnen, nippte an ihrem halbgeschmolzenen Pfirsich-Champagner-Parfait im Glas und nahm sich das Pressematerial vor. Über den Rand der Mappe sah sie dem Unbekannten nach, der sich so galant wie möglich seinen Weg nach drinnen bahnte.
Etwas an diesem Mann berührte sie auf eigenartige Weise. Wie er sich bewegte. Er war kein Schönling. Rebecca fand ihn dennoch sehr attraktiv. Unwillkürlich verglich sie ihn mit ihrem Ehemann. Älter als Max, ein ganz anderer Typ. Schlank, nicht ganz so groß, vielleicht Ende Vierzig, mit etwas längerem, dunkelblonden Haar, in dem eine Sonnenbrille steckte. Trotz der Hitze trug er kein T-Shirt, sondern ein weißes Hemd über der Khakihose. Ein lässiger Look, der aber aus teurer Designerkleidung bestand, wie Rebecca sofort erkannte.
Eine Kellnerin eilte nach draußen und stieß beinahe mit dem Mann zusammen. Er lächelte und entschuldigte sich zuvorkommend, woraufhin die Kellnerin errötete und das Lächeln erwiderte. Rebecca war hingerissen. Bitte dreh dich noch einmal um, dachte sie, ich möchte deine Augen sehen dürfen.
Im nächsten Moment rückte das hochsommerliche Gewimmel aus Gästen, Kellnern und Passanten in den Hintergrund.
Als hätte er Rebeccas Gedanken aufgefangen, hielt der Fremde inne, wandte sich um und sah über die Schulter zurück. Genau dorthin, wo Rebecca saß. Sie hielt vor Überraschung den Atem an. Sekundenlang hielten sie sich gegenseitig mit den Blicken fest. Für Rebecca blieb die Zeit stehen. Sie konnte nicht wegschauen, nicht lächeln, nicht einmal blinzeln.
Diese Augen!
»Was sagt denn Max dazu?«, fragte Ingrid und zerschnitt damit den magischen Moment.
»Wozu?«, antwortete Rebecca geistesgegenwärtig, sah auf und tat so, als habe sie bis eben hochkonzentriert einen Pressetext studiert. Das fehlte noch, dass Kiki und Ingrid mitbekamen, wie sie hier einem fremden Mann hinterherschmachtete. Verflixte Hitzewelle. Machte einen ganz verrückt.
»Na, jetzt wo ihr beide als Ehrenvorsitzende der Stiftung arbeiten werdet, kommen noch mehr öffentliche Termine auf euch zu. Wo bist du denn mit deinen Gedanken, Becki?«, hängte sie kichernd dran. »Träumst du etwa heimlich von schönen Männern?«
»Also Ingrid«, tadelte Kiki und lachte laut, »von schönen Männern träumt man nicht, die nimmt man sich. Dazu sind sie schließlich da.«
Ingrid fiel beinahe der Stift aus der Hand. Ihr Lächeln wurde schmaler.
»Wie bitte?«, gab sie pikiert zurück.
»Na komm, wir sind doch unter uns«, raunte Kiki, nahm einen Prospekt und fächelte sich damit Luft zu. »Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mich macht diese Hitze wahnsinnig scharf. Euch nicht?«
»Würdest du dich bitte etwas zurückhalten«, zischte Ingrid und sah sich verstohlen um. »Man kann uns hören. Ich finde dein Benehmen reichlich unpassend, meine Liebe.«
»Ist ja gut«, muffte Kiki mit gespielter Zerknirschung. In Wahrheit amüsierte sie sich über Ingrids Spießigkeit köstlich. »Außerdem bist du zu beneiden, Becki«, plauderte sie weiter. »Wenn ich so ein Traumexemplar wie Max zuhause hätte, würde ich nicht jede freie Minute in ehrenamtliche Aufgaben investieren. Er ist ein echter Hauptgewinn.« Danach vertiefte sie sich wieder mit Ingrid in die Unterlagen auf dem Tisch.
»Ja, das ist er allerdings«, sagte Rebecca. Das Letzte, was sie im Augenblick interessierte, waren die Ansichten anderer Leute über Max. Verstohlen sah sie sich um.
Der Fremde war verschwunden. Rebecca spürte, wie ein heftiges Ziehen in ihrem Bauch entstand. Sie kämpfte mit dem Drang, aufzuspringen und dem Mann nachzulaufen. Vermutlich war er zur Toilette gegangen. Dort würde sie ihn finden. Womöglich würde er dort auf sie warten? In Filmen spielte sich das jedenfalls immer so ab. Er würde sie ansehen, kurz zögern, dann seine Schüchternheit überwinden, die Tür zum Waschraum verriegeln, umwerfend lächeln, Rebecca in die Arme reißen, ihr kurzes Kleidchen hochschieben und sie gegen die Wand drängen. Und wie in Filmen üblich, würde sich keiner von ihnen blaue Flecke, eine Infektion, Muskelkater oder einen Rüffel vom Cafébesitzer holen, sondern sie hätten den genussvollsten Quickie ihres Lebens, würden sich anschließend noch einmal tief in die Augen schauen, einen Witz darüber machen, wer zuerst nach draußen gehen sollte und sich nie wiedersehen. Schön wär’s, dachte Rebecca.
Trotz der Hitze lief ihr ein wohliger Schauer den Rücken hinunter. Sie wusste, dass ihre Wangen sich in diesem Moment tiefrot färbten. Zum Glück würde das bei diesen Temperaturen niemandem auffallen. Himmel, ich bin eine glücklich verheiratete Frau von zweiundvierzig und träume hier am helllichten Tag von Sex mit einem Fremden? Geht’s noch?
Rebecca rief sich zur Ordnung und schaffte es, das Treffen einigermaßen souverän zu Ende zu bringen. Mit Pressemappe und den vorbereiteten Einladungskarten verabschiedete sie sich von Ingrid und Kiki, verließ das Café und fuhr mit dem Taxi nach Hause.
Den Rest des Nachmittages verbrachte sie damit, in ihrem klimatisierten Arbeitszimmer die auf cremeweißem Büttenpapier gedruckten Einladungskarten zu unterschreiben und mit persönlichen Bemerkungen zu versehen. Das akkurate Schreiben in türkiser Füller-Schönschrift half ihr dabei, den inneren Aufruhr zu bändigen. Jedesmal, wenn Rebecca mit ihrem vollen Namen unterzeichnete, spürte sie, wie ein Stückchen der seltsamen Unruhe von ihr abfiel. Alles war in Ordnung.
Empfänger der Karten waren Mitglieder der sogenannten »feinen Gesellschaft«. Künstler, Politiker und einige Industrielle, die als Mäzene fungierten und zum persönlichen Bekanntenkreis von Max und Rebecca zählten.
Am Samstag würde zum dritten Mal in diesem Jahr eine elegante Benefizgala in ihrem Zuhause stattfinden. Die denkmalgeschützte Gründerzeitvilla, in der sie seit ihrer Hochzeit mit Max lebte, zählte zu den schönsten Altbauten der Stadt. Seit Generationen befand sie sich in Familienbesitz und war immer wieder Schauplatz von Vernissagen und eleganten Wohltätigkeits-Veranstaltungen. Außerdem bildete sie den Sitz einer renommierten Stiftung zur Förderung progressiver Malerei. Max betrachtete es als Ehrensache, diese Tradition seiner Familie fortzuführen, und Rebecca unterstützte ihn, wo sie konnte. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die viel Zeit forderte. So war es ihr auch nicht schwergefallen, ihren Beruf als Grafikerin aufzugeben und sich an Max’ Seite voll und ganz der Stiftungsarbeit zu widmen.
Aufatmend lehnte sie sich zurück, nachdem sie die Karten fertig signiert hatte. Unten im Haus waren Geräusche zu hören. Max kam nach Hause. Wie schön. Rebecca stand auf, ging ins Bad, stellte sich ans Waschbecken und drehte das kalte Wasser auf. Ihr Gesicht glühte noch immer. Sie beugte sich vor, ließ Wasser über die Hände laufen und legte anschließend die feuchten Handflächen an Wangen und Stirn; vorsichtig, um das Make-up nicht zu gefährden. Dabei sah sie sich im Spiegel an. Der fiebrige Ausdruck in ihren Augen bildete einen seltsamen Kontrast zu ihrem ansonsten makellosen Äußeren. Wurde sie etwa krank? Während sie die breite Treppe hinunterging, ertappte sich Rebecca dabei, wie sie in Gedanken zu der Situation im Café zurückkehrte. Auch gingen ihr Kikis Worte über Max nicht aus dem Kopf.
Traumexemplar.
Stimmt schon, dachte Rebecca. Max war mit dreiundvierzig genau ein Jahr älter als sie und gehörte zu der Sorte Mann, um die man als Frau beneidet wurde. Seit sie sich während des Studiums kennengelernt hatten, waren sie ein Paar.
Ohne nennenswerte Höhen und Tiefen war aus der unbeschwerten Verliebtheit eine stabile Beziehung geworden. Die Heirat geriet unter diesen Umständen zur Formsache. Für Rebecca war es die erste und einzige richtige Beziehung in ihrem Leben. Sie und Max galten als das Vorzeige-Paar der Kunstszene. Ein perfekt eingespieltes Team, finanziell abgesichert, überaus erfolgreich und gesellschaftlich angesehen. Max liebte sie und trug sie auf Händen. Er vergaß weder Hochzeitstage noch Lieblingsfilme, war der zuverlässigste, loyalste Ehemann, den eine Frau sich wünschen konnte. Rebecca wusste, dass sie allen Grund hatte, glücklich zu sein. Warum aber fühlte sich dieses Glücklichsein seit heute Mittag so anders an?
Rebecca wusste nicht, was sie mehr verunsicherte: Kikis Bemerkung über Max oder das Gefühl, das dieser Fremde innerhalb einer einzigen Sekunde ausgelöst hatte und das einfach nicht vergehen wollte.
Am nächsten Tag war es noch heißer. Rebecca versuchte vergeblich, ihren Ehering wieder anzulegen, den sie gestern Abend zum Duschen abgenommen hatte. Ihre Finger waren durch die Hitze so geschwollen, dass der Ring nicht mehr passte. Dann eben nicht, dachte sie und legte ihn auf die Ablage.
Heute würde Rebecca gemeinsam mit Kiki einen Agenten treffen, der einen jungen, hochtalentierten Künstler aus Japan vertrat und in Europa bekannt machen wollte. Ihn exklusiv präsentieren zu können, wäre ein großer Imagegewinn für die Stiftung. Von dieser Besprechung hing daher viel ab. Max kannte den Mann bereits persönlich, doch diesmal würden Kiki und Rebecca allein die Verhandlungen führen. Was nicht nur geschäftliche, sondern auch gesellschaftliche Bedeutung hatte. Doch Rebecca machte sich keine Sorgen. Sie war bestens vorbereitet.
Gerade als sie überlegte, was sie anziehen sollte, hörte sie, wie im Radio ein Fahrverbot für alle Benzin- und Dieselfahrzeuge bekanntgegeben wurde. Mist.
Das bedeutete, dass an diesem Tag nur Elektromobile und Busse zwischen Innenstadt und Außenbezirken verkehren durften.
Unschlüssig stand Rebecca vor dem geöffneten Schrank. Keines ihrer eleganten Sommerkleider und Kostüme hatte es verdient, in einen öffentlichen Bus zwischen schwitzende Menschen gezwängt zu werden. Einem spontanen Impuls folgend, nahm sie das Telefon und rief Kiki an. Das Büro des Agenten lag zwar nicht gerade um die Ecke, war aber für sie beide bequem zu Fuß erreichbar. Also würden sie sich auf halbem Wege treffen und einen Spaziergang machen. Länger als eine knappe halbe Stunde konnte das nicht dauern.
Rebecca hatte keine Lust auf die standesgemäße, dezente Kombination aus beiger Bluse und taupefarbener Hose. Sie entschied sich für ein pinkfarbenes Escada-Kleid mit glockig schwingendem, kurzem Rock und feinen Spaghettiträgern. Auf Strumpfhose und B H verzichtete sie bei der Hitze. Der Look war eigentlich zu freizügig für einen Geschäftstermin. Aber bei dem Wetter erlaubt. Sicherheitshalber nahm sie einen dazu passenden, hellgrünen Blazer mit. Sie würde ihn im Büro des Agenten überziehen, wo es vermutlich zehn Grad kühler war als draußen. Statt der üblichen Clutch trug sie wie zu Studienzeiten eine geräumige Handtasche über der rechten Schulter.
Erst als Rebecca die Treppe hinunterging, registrierte sie das ungewohnte hauchzarte Streicheln des glatten Viskose-Satins auf ihren nackten Brüsten. Es kam ihr vor wie eine liebkosende Berührung. War es wirklich so lange her, dass sie sich so angezogen hatte? Verstohlen fuhr sie mit der rechten Hand über ihre linke Brust und erschauerte. Die Brustwarze wurde steif wie ein Kirschkern und drückte durch den fließenden Stoff gegen die Handfläche.
Plötzlich wurde ihr kalt. Was treibst du denn hier, hörte sie sich in Gedanken sagen. Reiß dich gefälligst zusammen. Du hast ein wichtiges Meeting vor dir, also benimm dich nicht wie eine aufgegeilte Zwanzigjährige!
Es funktionierte. Rebecca sammelte sich und machte sich auf den Weg. Nach den ersten hundert Metern stellte sie fest, dass sie nicht mehr daran gewöhnt war, zu Fuß zu gehen. Zum Glück trug sie keine allzu hohen Schuhe, sondern bequeme, hellgrüne Slingpumps. Ungewohnt war es trotzdem. Die Sonne prickelte auf den Schultern. Ein angenehmer Wind spielte mit den Haaren und bauschte das federleichte Kleid nach oben. Ein schönes Gefühl.
Schneller als erwartet kam sie am vereinbarten Treffpunkt an. Kiki war noch nicht zu sehen. Typisch, dachte Rebecca belustigt, Kiki kam grundsätzlich zu spät. Rebecca schlenderte zu der Haltebucht, in der normalerweise Pendler ihre Autos abstellten und als Fahrgemeinschaft oder mit dem Bus weiterfuhren. Heute war der Platz verwaist. Aufatmend lehnte sie sich gegen das Holzgeländer, legte den Blazer neben sich ab, nahm ihre Sonnenbrille ab und hielt das Gesicht in die Sonne. Unwillkürlich atmete Rebecca tief ein. Wer hätte gedacht, dass es an einem derart gewöhnlichen Platz solch eine Fülle an sinnlichen Eindrücken geben würde? Der Duft exotischer Blüten aus einem Pflanzenkübel. Das geschäftige Ratschen wildlebender Papageien in den alten Bäumen. Grillenzirpen. Die Sonnenwärme. Rebecca fühlte sich wie berauscht. Was für ein schöner Moment. Und was für ein glücklicher Zufall, dass sie zu Fuß gehen musste.
Sie blinzelte durch die halbgeschlossenen Augenlider. Das erste, was sie sah, war der mit einem silbernen Graffiti besprühte Zigarettenautomat am Ende der Parkbucht. Er schien sie geradezu auffordernd anzulächeln.
Ob es nun an der Sonne lag oder an der mediterranen Leichtigkeit, die sich ihrer bemächtigt hatte, jedenfalls verspürte sie eine unwiderstehliche Lust auf eine Zigarette. Vor über zehn Jahren hatte sie die letzte geraucht. Es war ihr nicht schwergefallen, das Laster aufzugeben, zumal Max ein überzeugter Nichtraucher war und keinen Rauch in der Villa duldete. Doch jetzt …
Komm, mach es, sagte sie sich. Sie wird großartig schmecken. Du wirst hier in deinem kurzen Kleidchen in der Sonne sitzen und dich fühlen wie in einem dieser französischen Romantikfilme. Ein bisschen verrucht, bohèmenhaft. Ein Feuerzeug hast du doch dabei. Worauf wartest du?
Rebecca ging zögernd auf den Automat zu, nahm dabei ihre Handtasche von der Schulter, um nach der EC-Karte zu suchen. Sollte sie das wirklich tun? Kiki würde den Rauch sofort an ihr riechen. Max ebenfalls. Und was würden die Leute denken, die zufällig vorbeikamen, wenn sie hier stand und rauchte? Was, wenn gar jemand vorbeikam, der sie kannte? Andererseits, was war schon eine einzige Zigarette.
Eine schwarze Limousine rollte heran, bog in die Parkbucht ein und hielt genau hinter Rebecca, so dicht, dass die Stoßstange beinahe ihre nackten Kniekehlen berührte. Rebecca sprang zur Seite und drehte sich wütend um. Flegel, dachte sie sauer. Warum fuhr der Wagen trotz Fahrverbotes? Was wollte er hier?
Am Steuer erkannte Rebecca einen livrierten Chauffeur mit Sonnenbrille. Wer hinten saß, war durch die getönten Scheiben nicht zu sehen.
Eine der Seitenscheiben summte herunter, und der Zigarettenautomat wurde unwichtig. Rebecca fühlte, wie ein gewaltiger Adrenalinschub durch ihren Körper schoss.
Der Mann aus dem Café.
Er war es tatsächlich. Der Fremde, in dessen Arme sie sich klammheimlich phantasiert hatte, ohne es sich selbst eingestehen zu wollen.
Augenblicklich kehrte das sehnsuchtsvolle Ziehen in ihrem Bauch zurück und machte es ihr schwer, aufrecht stehenzubleiben. Hatte der Mann womöglich nach ihr gesucht?
Er sah sie mit unergründlichem Blick an.
»Wieviel?«, fragte er dann.
Das Wort brannte wie eine Ohrfeige und ernüchterte Rebecca schlagartig. Er erkannte sie nicht wieder. Schlimmer noch, er hielt sie für eine Hure! Gott im Himmel. Nichts wie weg.
Rebecca blieb stehen. Sie wusste nicht, welcher Teufel sie ritt, als sie das Kinn hob und den Blick des Mannes trotzig erwiderte.
»Als ob das für Sie eine Rolle spielen würde«, konterte sie und wunderte sich, wie kühl es klang.
»Zweihundert«, sagte der Mann. Nicht als Frage, es war eine Feststellung.
Der Chauffeur stieg aus, ging um den Wagen herum und öffnete die hintere Tür. Mit einer abgezirkelten, erkennbar einstudierten Handbewegung bedeutete er Rebecca, ins Auto zu steigen. Höflich sah er an ihr vorbei, ohne Blickkontakt aufzunehmen.
Dafür sah der Fremde sie unverwandt an. Rebecca konnte seine Augen genau erkennen. Der Ausdruck darin wirkte trotz aller aufgesetzten Arroganz nicht bedrohlich. Eher melancholisch, schüchtern, traurig. Wie schon im Café. Seltsam, dachte Rebecca. So sah also ein reicher Mann aus, der sich Frauen kaufen musste?
Zu ihrer eigenen Überraschung spürte Rebecca weder Angst noch Unsicherheit. Keine Scham, keine Empörung. Sogar die übermütige Stimme, die eben so vehement nach einer Zigarette verlangt hatte, war verstummt.
Die absurde Situation fühlte sich nicht absurd an, sondern genau richtig. Vielleicht gab es einen tieferen Grund dafür. Die Zufallsbegegnung im Café, das Fahrverbot, Kikis Verspätung, der spontane Entschluss, sich ausgerechnet hier zu treffen, all das schien sich zu einer sinnvollen Ereigniskette zusammenzufügen.
Du hältst mich für eine Hure, dachte sie. Na gut, dann gebe ich für dich die Hure. Was wäre so schlimm daran? Du bist offensichtlich ein Mann, dem Frauen nur gegen Bezahlung Gesellschaft leisten. Damit bist du kein Stück besser als ich.
Rebecca konnte kaum fassen, welche Gedanken ihr durch den Kopf schossen. Als stünde sie neben sich und würde eine andere Version von sich selbst beobachten. Fasziniert spürte sie dem Gefühl nach, das sich in ihr ausbreitete. Es war, als hielte sie den Schlüssel zu etwas in der Hand, das ihr ungeheure Macht verleihen konnte. Wenn sie es richtig nutzte.
Sie straffte sich und stieg ein. Der livrierte Chauffeur ließ die Tür ins Schloss gleiten, stieg ebenfalls ein und fuhr los, schweigend. Er sah stur geradeaus und schien bereits Instruktionen über das Fahrziel erhalten zu haben.
Rebecca nahm den Augenblick überdeutlich wahr. Den Duft der teuren Ledersitze. Das Geräusch des Motors. Die undeutlich vorbeihuschende Außenwelt. Der Hinterkopf des Chauffeurs. Was für eine absurde Situation, dachte Rebecca. Sie saß hier in der Limousine eines wildfremden Mannes, der nun schon zum zweiten Mal aus mysteriösen Gründen ihren Weg kreuzte. Und der keinen Zweifel daran ließ, dass er Sex mit ihr wollte. Einfach so. Welch ein Gedanke!
Dann sirrte die blickdichte Trennscheibe zwischen Vorder- und Rücksitzen nach oben, und Rebecca war gefangen mit dem Fremden. Nun wurde es ihr doch mulmig zumute. Was, wenn sich der scheinbar schüchterne, schöne Mann als Arschloch vor dem Herrn entpuppte? Und überhaupt, war sie eigentlich völlig wahnsinnig, in dieses Auto zu steigen?
»Komm, zeig dich mal«, verlangte er herrisch und lehnte sich zurück. Rebecca rührte sich nicht, sondern drehte nur den Kopf und sah dem Mann in die Augen. Aus nächster Nähe. Graugrüne, ernsthafte Augen, in einem ebenmäßigen, fein gezeichneten Männergesicht. Also doch, dachte Rebecca. Ihre Ahnung bewahrheitete sich. Der arrogante Tonfall war nur gespielt. Dieser Mann gab sich die größte Mühe, wie ein dominanter Freier aufzutreten und strahlte dabei genau das Gegenteil aus. Die unerklärliche Zuneigung, die Rebecca im Café und vorhin nur vage gespürt hatte, ergriff nun mit Macht Besitz von ihr. Was ging hier vor? Dieser Mann war doch nicht ernsthaft auf der Suche nach einer Hure.
Ohne sich ihre aufwallenden Gefühle anmerken zu lassen oder den Blick abzuwenden, drehte Rebecca sich zur Seite. Der Rock des Kleides rutschte hoch und entblößte ihre schlanken Oberschenkel.
Der Mann sah es, streckte die Hand aus und zog den Stoff noch höher, bis Rebeccas Slip zu sehen war, und hob belustigt die Augenbrauen. Rebecca wurde wütend. Sie trug einen cremeweißen, schmucklosen Baumwolltanga. Kein spitzenverzierter Hurenfummel. Na und? Was fiel dem Kerl ein, sich darüber zu amüsieren?
Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, griff er grob an ihre rechte Brust, hob sie etwas an und drückte sie prüfend durch den hauchdünnen Stoff des Kleides.
Rebecca schnappte nach Luft, als sie die fremde Männerhand spürte, so heftig reagierte ihr Körper auf die Berührung. Der Mann untersuchte ihre Brust so abschätzend und sachlich, als begutachte er ein Stück Fleisch.
»Echt?«, fragte er und rieb mit dem Daumen über die Brustwarze. Der rechte Spaghettiträger rutschte nach unten.
»Geht dich überhaupt nichts an«, schnappte Rebecca und versuchte, die Erregung niederzukämpfen, die in ihr tobte. Es half nichts. Die derbe Berührung ließ ihren Widerwillen in Rekordzeit kapitulieren. Zwischen ihren Beinen breitete sich eine unbekannte Wärme aus. Obwohl, unbekannt?
Nein, es war die lange, lange in Vergessenheit geratene Wärme, die sie von früher so gut kannte. Und die jetzt von unten ihren Körper durchströmte, eine Verbindung zu ihren Brüsten bildete und ihre Nippel so hart werden ließ wie schon lange nicht mehr.
Wieder begegnete Rebecca dem Blick des Mannes. Und wieder sah sie den sehnsuchtsvollen, melancholischen Ausdruck in seinen Augen, der in krassem Widerspruch zu seinen spöttischen Worten stand. Das hier ist ein Deal, schoss es Rebecca durch den Kopf. Wir haben uns gegenseitig in der Hand. Du bist kein Freier, ich bin keine Hure, und wir beide wissen das.
»Für unecht sind sie zu klein«, befand der Mann lakonisch und ließ ihre Brust los. Das Oberteil des Kleides rutschte dabei nach unten. »Und für eine Professionelle kommst du ganz schön in Stimmung, wenn ich das mal sagen darf«, befand er mit einem amüsierten, halben Lächeln. Rebecca wurde wütend. Wie schaffte es der Mann nur, dass sie sich so unsicher wie ein Teenager fühlte?
Immer noch kühl und mit beinahe wissenschaftlichem Interesse betrachtete er ihre straffen, perfekt geschwungenen Brüste, die durch die Bewegungen des Wagens sanft schaukelten. Unter seinen direkten Blicken wurde Rebecca schwach vor Lust. Unwillkürlich bog sie den Rücken ein wenig mehr durch. Dir gefallen meine Titten? Dann nimm sie dir endlich, dachte sie und musste sich auf die Lippen beißen, um es nicht zu sagen.
Der Mann streckte die Hand aus und streichelte, diesmal viel zärtlicher, die zarte, weiße Haut ihrer Brüste, fuhr über die steil aufgerichteten Nippel und knetete das weiche Fleisch. Rebecca musste sich zusammenreißen, um nicht aufzustöhnen. Aber das taten Huren nicht. Oder doch? Dann fiel ihr ein, dass sie ihren Blazer auf dem Geländer vergessen hatte. Kiki würde ihn finden und sich Gedanken machen. Wie sollte sie erklären, warum sie nicht am Treffpunkt gewartet hatte?
Im nächsten Moment griff der Mann mit beiden Händen zu, nahm ihre Brüste und drückte sie zusammen, beugte sich vor und leckte mit der ganzen Fläche seiner Zunge über eine Brustwarze.
Rebecca vergaß Kiki, den Blazer und den Rest der Welt, so sehr erregte sie die Berührung. Verdammt, nun fühlte sie sich wirklich wie ein pubertierendes Mädchen. Genau so fühlte es sich an. Als sei sie wieder sechzehn, auf dem Rücksitz eines Autos mit dem deutlich älteren Bruder ihrer Freundin zugange und kurz davor, entjungfert zu werden. Der Gedanke daran legte sich wie ein Dia über den Moment und ließ die beiden Situationen verschmelzen. Jedes Streicheln mit der Zunge, jeder Griff der fremden Männerhände, jede Berührung fühlte sich für Rebecca an, als erlebte sie alles zu ersten Mal.
Der Mann massierte und streichelte ihre Brüste, nahm erst eine, dann die andere Brustwarze vorsichtig in den Mund, saugte daran, biss sogar einmal kurz zu. Dann fuhr er mit einer Hand nach unten bis zu den Knien und wieder nach oben zwischen die Oberschenkel. Bereitwillig ließ Rebecca die Beine auseinanderfallen. Gleich würde er es wissen. Er würde die verräterische Nässe entdecken, den weit hervorstehender Kitzler, der um eine Berührung bettelte. Und wennschon, dachte Rebecca.
Gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, was in Spielfilmen an dieser Stelle normalerweise geschah.
»Erst das Geld«, sagte sie, richtete sich wieder auf und versuchte, geschäftsmäßig zu erscheinen. Es wirkte nicht besonders überzeugend. Aber der Mann spielte mit.
»Selbstverständlich«, antwortete er und griff in seine Hosentasche. Als Rebecca der Bewegung folgte, verschlug es ihr erneut den Atem.
Unter dem Leinenstoff der Hose zeichnete sich eine große, bilderbuchschöne Erektion ab. Nicht krumm, nicht zu klein und nicht eingezwängt in unbequeme Unterwäsche. Nein, dieser Schwanz hier stand wie ein Fotomodell und drückte sich geradezu provozierend durch den Stoff.
Der Mann bemerkte Rebeccas Blick, lächelte schweigend, zog zwei einzeln gefaltete Hundert-Euro-Scheine heraus und zeigte sie Rebecca. Sie nickte. Dann steckte er das Geld in ihre Schultertasche, die unten vor der Sitzbank lag, und wartete. Fieberhaft überlegte Rebecca, was sie nun tun sollte. Was erwartete der Mann für zweihundert Euro von ihr? Müsste sie ihn jetzt berühren? Was tat eine echte Hure in diesem Moment?
Sie würde ihm natürlich einen blasen, schoss es ihr durch den Kopf. Die Vorstellung versetzte sie in einen wahren Rauschzustand. Sie sollte den Schwanz eines fremden Mannes in den Mund nehmen?