Erste Hilfe für Weihnachts-Neurotiker - Stefan Albus - E-Book
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Erste Hilfe für Weihnachts-Neurotiker E-Book

Stefan Albus

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Beschreibung

Das ultimative Geschenk für alle Weihnachtsmüden

Schon wieder Weihnachten? Aber es hilft nix: In wenigen Monaten drohen wieder die Ehen-spaltende Frage, in welcher Reihenfolge man welche Verwandten besucht, und die bohrende Angst, am Heiligen Abend ein Geschenk zu vergessen. Lasst uns froh und sauer sein?

Wenn auch Ihnen beim Anblick der ersten blinkenden Nikolaus-Mützen schwindelig wird: Greifen Sie rechtzeitig zum Gegenmittel. Stefan Albus‘ Erste Hilfe für Weihnachtsneurotiker ist randvoll mit Gegengiften, die nach bewährtem Rezept aus allerlei Fakten zum Fest angerührt sind – zu gescheiten Sachgeschichten mit dem bekannten ‚Personal‘. Weitere Wirkstoffe: Rezepte, Gedichte, Lieder und Cartoons von Valeria Barth – Hauptsache schön schräg! Risiken und Nebenwirkungen: Keine. Höchstens Lachmuskelkater.

  • Der Nachfolger des erfolgreichen Buches »Das Lichterkettenmassaker und andere Weihnachtskatastrophen«
  • Das Notfall-Set für die Advents- und Weihnachtszeit

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Seitenzahl: 113

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Inhaltsverzeichnis

Zum EinwickelnNicht ewig, aber dicht dranSpeed-WeihnachmarktingBauschaum im BriefkastenMit Maler wär das nicht passiert!Schön eingepackt ist die halbe MieteAfter-Show-Party!The Days AfterZwei weihnachtliche Rezepte
Für Einsteiger: MarzipankartoffelsuppeFür Fortgeschrittene: Lebkuchen-Karpfen
Sing a songÜber den AutorCopyright

Warum zwei Schmerzmittel im Haus besser sind als eins, was Hollywood-Küsse mit Zimmerblumen verbindet und was das mit Weihnachten zu tun hat.

Schon wieder Weihnachten? Och nöö ... Aber es hilft ja nix! Schon in wenigen Tagen geht es wieder los: In welcher Reihenfolge besuchen wir eigentlich unsere Eltern? Verd... haben wir diesmal Namenszettel an die Geschenke gemacht? Nicht, dass Udo am Ende die HelloKitty-DVD auspackt und die kleine Chantalle das Hostel-Video ... aber lassen wir das – und suchen lieber den Zinnteller, den uns Tante Renate letztes Jahr geschenkt hatte. Wann wollte die eigentlich kommen?

Keine Frage: Die deutsche Adventszeit ist für sensible Gemüter härter als ein Marine-Bootcamp für Blümchen-Lyriker. Wer das überleben will, muss sich abhärten: Schwerer Drehschwindel beim Anblick der ersten blinkenden Nikolaus-Mützen in den Ein-Euro-Shops dieser Welt ist im 21. Jahrhundert einfach keine Option mehr. Und muss heute auch nicht mehr sein: Sie haben gerade das Gegenmittel in der Hand. Glückwunsch!

Obwohl: Erst Lichterketten-Massaker, dann Erste Hilfe – die haben’s ja wohl echt nötig! Das ist ja wie erst hängen, dann reden, oder? Nicht ganz! Fakt ist: Die meisten, die Aspirin im Schrank haben, fühlen sich besser, wenn daneben auch eine Packung Paracetamol liegt – sicherheitshalber. Denn was gut ist gegen Glühwein-Kater, muss ja gegen einen verspannten Nacken vom Geschenkeschleppen noch lange nicht helfen.

So gab es auch nach dem Erfolg des ersten Bandes dieses Xmas-Abhärtungs-Ratgebers einige Leser, die nach »mehr« riefen. Mehr Geschenke, mehr Cartoons, mehr Glühwein, mehr Lebenshilfe! Außerdem war das Lichterketten-Massaker ein wenig wie eine Liebes-Szene in einem alten Hollywood-Film: Wenn’s zur Sache geht, schwenkt die Kamera zur Seite und zeigt im besten Fall eine mehr oder weniger aparte Zimmerblume, anschließend gibt’s das Paar vielleicht noch bei der Zigarette danach zu sehen. Wir geben’s zu – die Bescherung, die für Weihnachts-Nostalgiker in etwa so wichtig ist wie für Flirt-Experten der Austausch der Handynummern nach einem langen, schönen Abend, hatten wir im ersten Teil ausgelassen.

Das holen wir nach. Und schauen diesmal auch hier genauer hin – allerdings durch das Objektiv einer Videokamera. Apropos: Was bitte gibt es denn zum Thema Weihnachten eigentlich noch zu sagen? Nun: Ungefähr so viel, wie auf etwa 160 Buchseiten passt – rein zufällig entspricht dies in etwa der Textmenge, an der Sie sich in dem vorliegenden Werk erfreuen dürfen. Das sind umgerechnet etwa 170.000 Buchstaben alphabetischer Anti-Kitsch-Code, aus denen sich eine kleine Notfall-Apotheke voller Gegengifte anrühren lässt – nach bewährtem Rezept. Auch diesmal gibt’s wieder kompetent recherchierte Sachgeschichten, natürlich mit dem bekannten Personal. Dazu eine Palette weiter aufkonzentrierter Wirkstoffe in Hochdosierung: Rezepte, die garantiert gelingen, ein Lied – und noch mehr wunderbare Cartoons von Valeria Barth!

Nach dieser Therapie sind Sie wirklich durchgeimpft  – und dürften sich in der Folge auch gegen adventliche Reklame-Tsunamis gefeit fühlen und zumindest eine Grund-Immunität gegen hässliche Zinnteller erworben haben. Sie wissen, was Hollywood-Stars und berühmte Maler ihren Lieben schenken, wie man mannhaft die Herausgabe des Kassenzettels einfordert und worauf Xmas-Profis beim Geschenkpapier-Kauf achten.

Einen Beipackzettel brauchen Sie übrigens nicht zu suchen: Risiken und Nebenwirkungen sind uns nämlich keine bekannt.

¡Feliz navidad!

PS.: Gut, das mit den 170.000 Buchstaben war leider gelogen. Es gab schon noch ein klein wenig mehr zu berichten aus dem Weihnachts-Chaos-Land. Zwei Storys haben wir uns geschenkt. Beziehungsweise Ihnen: Smartphone raus, QR-Code scannen, das Gerät etwas nachdenken lassen – und weiterlesen. Viel Spaß!

Stefan Albus

Über Nüsse, Nüsse, Nüsse und warum sie meistens bis Silvester liegen bleiben – und warum das gar nicht so toll ist. Warum Macadamias so heißen. Und ob Ketchup hilft.

»Moment mal eben ...«, sagte Stella. Es klackerte in der Leitung, als sie den Hörer beiseitelegte, kurz aus dem Raum ging und irgendwo mit Tellern hantierte. Dann hatte ich sie wieder in der Leitung. »Sorry, aber mein Headset ist irgendwie hinüber«, sagte sie, und es klang, als hätte sie sich gerade eben etwas in den Mund geschoben. Nebenbei hörte ich, wie sie ein Weinglas abstellte. Ich kannte die Dinger, aus denen sie ihren Rioja trank, sie waren so riesig, dass man darin Abyss hätte nachspielen können. Am Klang erkannte ich sogar den Tisch, auf den sie es setzte, ein massives, ungehobeltes Ungetüm, aus alten Scheunenbohlen zusammengenagelt, sie hatte es im Vorbeifahren vor irgendeinem Bauernhaus in der Eifel gefunden und sich auf der Stelle verliebt. Das musste Jahrzehnte her sein.

»Ja, diese Ohrknöpfe sind einfach zu klein«, sagte ich, »wenn man die nicht stur an einer bestimmten Stelle ablegt, haste echt schlechte Karten. Es soll ja Leute geben, die nehmen die gar nicht mehr aus dem Ohr. Das sind dieselben, von denen man sich in der Stadt immer angesprochen fühlt, weil die quatschend und gestikulierend ...« »Nee, kaputt, nicht weg«, sagte Stella, »der Akku tut’s nicht mehr.«

Wir hatten uns angewöhnt, uns nur noch über Handy anzurufen, weil einer von uns beiden, wenn wir uns denn überhaupt mal an den Hörer bekamen, mindestens entweder in Johannesburg oder Detroit, wenn nicht gar Shanghai unterwegs war. Jedenfalls sie. Heute allerdings nicht. Ich sah hinaus in den Garten, es war die Tageszeit, in der die Fenster die Häuser ganz langsam aus der Welt ausblenden und zu Spiegeln werden, weil es draußen schon zu zivilen Zeiten dunkler ist als drinnen. Jetzt fiel mir meine dunkle Silhouette vor dem Hintergrund der hell erleuchteten Küche auf. Ich suchte mein Gesicht und fand, dass ich ein wenig nachdenklicher aussah, als ich mich in diesem Moment eigentlich empfand. Sicherheitshalber richtete ich den Blick schnell auf die Fensterbank, die von meiner Küchenlampe erhellt wurde. Darauf war eine etwa schmetterlingsflügeldicke Schneeschicht mit Vogeltapsen drin.

Stella war nicht in Peking oder New York, sondern in Köln, vielleicht fünf, sechs Kilometer von hier. Trotzdem, fiel mir plötzlich auf, kam keiner von uns auf die Idee, sich ins Auto zu setzen und einfach zwei Riesenweingläser auf diesen Unhold von Tisch zu setzen. »Vielleicht zu viele Ladezyklen. Irgendwann ...«, sagte Stella. »Hey, ...«, sagte ich, und zog im Geiste mein Notizbuch hervor, um die Liste der nebenbei aufgeschnappten Geschenkwünsche um einen Eintrag zu ergänzen. »Aber versuch bloß nicht, mir so ein Ding zu Weihnachten zu schenken«, sagte sie. »Warum nicht?« »Weil ich spätestens morgen Mittag ein neues habe. Ich werd wahnsinnig ohne dieses Teil.« Wieder schmatzte sie, als hätte sie gerade einen Finger in ein Honigglas getunkt. »Außerdem wünsch ich mir von dir was ganz anderes.« »Du, gut, daste mich dran erinnerst«, sagte ich, »die Mona Lisa ist tatsächlich unverkäuflich. Ich hab echt gefragt  ...« Und mir fiel ein, dass ich Stella bestimmt seit acht Monaten nicht mehr gesehen hatte – und die ersten fünf urknalllangen Sekunden unserer nächsten Begegnung von der Suche nach neuen Fältchen in unseren Gesichtern bestimmt sein würden und davon, ob wir unsere Gesten noch wiedererkennen und vielleicht die eine oder andere lieb gewonnene Eigenschaft, das spöttische Heben einer Augenbraue zum Beispiel, eine Betonung, die nur sie hinbekam, oder die Art, wie sie ihre Finger um ein Glas schloss.

Dabei hatte ich das Gefühl, Stella seit gefühlten 2.500 Jahren zu kennen. Wir waren wie die Pole eines Magneten, immer entgegengesetzt, aber nicht denkbar ohne einander, vielleicht war das der Grund, aus dem wir jetzt telefonierten, anstatt ein Taxi zu rufen. »Aber jetzt sag mal, was futterste da eigentlich die ganze Zeit?«, fragte ich. »Walmüffe«, sagte sie. »Walnüsse?« »Mit Ketchup.« »Wie um Himmels Willen kommt man ... machst du ’ne Diät?« »Die standen hier rum.« »Lass mich raten: im Treppenhaus.« »Ich hatte keine Zeit zum Einkaufen. Und da war so ein Teller. Da müssen auch mal Kekse gewesen sein, aber die waren schon alle weg.« Ich öffnete meinen Kühlschrank. Das LED-Licht darin ergoss sich in meine Küche wie kaltes Wasser. »Warte mal ... ich hab hier noch Senf, Soja- und süßsaure Soße ... und Wasabi  ...« ich zog eine Tube aus dem Butterfach, an die ich seit mindestens einem Jahr nicht mehr gedacht hatte. Ich drehte das Ding in meinen Händen und versuchte das Haltbarkeitsdatum zu finden. »Walnüsse mit Wasabi sollen sensationell ...«, sagte ich und schnupperte an der Tube. »Danke, mir reicht Ketchup. Lecker.« »Dir entgeht was.« »Das weiß ich«, sagte Stella. »Ich weiß,« sagte ich. Den Hörer am Ohr, dachte ich eine Weile nach. Stella sagte auch nichts. Ich hörte, wie sie ihr Weinglas aufnahm und wieder abstellte. Ich betrachtete meine Fensterbank. Ich hatte das Gefühl, dass neue Vogelspuren hinzugekommen waren. »Also, du bist echt die Erste, die ich kenne, die diese Nüsse isst«, sagte ich. »Also, was wünschst du dir denn nun?«, fügte ich an, als ich außer einem Weinglas-Abstell-Geräusch keine Antwort erhielt. »Denk einmal in deinem Leben nach, O.K.?«, sagte Stella nach einer Weile.

Gut: Stella wird nicht die Einzige sein, die in den Weihnachtstagen mit einem Nahrungsmittel konfrontiert wird, um das die meisten Deutschen im Laufe des Jahres einen erstaunlich großen Bogen machen. Im Vergleich etwa zu Chips sind Nüsse einfach unbequem. Dabei sind sie das einzige Nahrungsmittel, das quasi in seiner Verpackung heranwächst – von Bananen und Orangen einmal abgesehen, aber die halten nun mal nicht halb so lange. Trotzdem darf ihr massenhafter Einsatz als Xmas-Gimmick erstaunen, denn als Nahrungsmittel dürften sie in ihrer wichtigsten Zielgruppe, den ansonsten arg naschtelleraffinen Kindern, in etwa so beliebt sein wie diese Polystyrol-Chips, mit denen man empfindliche Güter in Paketsendungen schützt. In Zeiten, in denen einem überall für wenige Cent Schokoladen-Nikoläuse nachgeworfen werden, deren Brennwert noch vor 100 Jahren die Bestellung eines halben Morgens Land erlaubt hätte, sind Walnuss & Co. längst ein Anachronismus. Viel zu viel Kalorien!

Andererseits: Dass ausgerechnet kalorienreiche Nahrungsmittel zur Weihnachtszeit besonders en vogue sind, wird niemanden verwundern: Dass die Lifestyle-Journaille sich heute gezwungen sieht, jedes Frühjahr eine neue Diätwelle auszurufen, hat schlicht und einfach damit zu tun, dass man in früheren Jahrhunderten froh war, wenn man in der kalten Jahreszeit überhaupt genug zu essen hatte  – außer Eiszapfen wächst da bekanntlich nichts. Wen man gernhatte, dem drückte man bei Gelegenheit etwas Leckeres in die Hand, von dem man zur Not bis Ostern Speck ansetzen konnte, und wer es sich leisten konnte, dokumentierte seinen Status sowieso, indem er seinen Gästen – zumal im kargen Winter – die brutalsten Taillengifte kredenzte, die Keller und Küche hergaben. Honig, Öle, fettes Fleisch: her damit! Ein letztes Echo dieser Tradition sind die hochkalorisch bestückten Naschteller, die man zur Weihnachtszeit neben Ladenkassen, auf den Tresen von Arztpraxen und sogar den Mahagoni-Tischchen in Wartezimmern von Scheidungsanwälten finden kann. Der eine oder andere hat vielleicht sogar Nachbarn, die Teller voller Spezereien einfach so in den Hausflur stellen. Oder ist selbst so eine gute Fee.

Hier spielen sich in der Neuzeit allerdings seltsame Szenen ab: Spätestens 20 Minuten nach der morgendlichen Spende sind die Lebkuchen und die Dominosteine weg, eine Stunde danach verschwunden auch die Butter-Spekulatius und die Vanille-Kipferl, allerspätestens zur Mittagszeit sind nur noch Hasel- und Walnüsse übrig – und der Alibi-Apfel, der nach ein paar Tagen so aussieht wie eine seit 70 Jahren kettenrauchende Großtante und nicht einmal mehr hungrigen Pferden Freude machen würde.

Wer’s nicht glaubt, kann die Nüsse getrost mit einem Edding markieren, es wird niemandem auffallen: Niemand isst Nüsse! Bei der UNO soll es daher bereits Überlegungen geben, Nussknacker auf die Liste der gefährdeten Kulturgüter zu setzen, weil in absehbarer Zeit niemand mehr wissen wird, wozu diese Geräte gut sind – erst recht nicht diese seltsam steifen, uniformierten Püppchen aus dem Erzgebirge, die in jeder Weihnachtsdeko stehen, mit ihrem grimmigen Gesicht aber eigentlich nur noch kleine Kinder zum Heulen bringen.

Was aber bringt die Menschen dazu, Weihnachtsteller seit Jahr und Tag mit Lebensmitteln zu dekorieren, die in ihrer Zielgruppe noch unbeliebter sind als ein Schalke-Torwart, der nach Bayern München wechselt? Die – schlimmer noch – bei einem nicht unerheblichen Anteil der bundesdeutschen Bevölkerung zu Atemnot, Nesselfieber, Krämpfen, Kreislaufzusammenbruch und Tod führen können? Schließlich sind Fälle bekannt, in denen Allergiker schon vom scheuen Kuss einer Nuss-Nascherin in den Sarg geworfen worden sein sollen! Was also haben Wal-, Peka- und Haselnuss, Mandel, Pistazie und Paranuss – O.K.: das ist eigentlich ein hartschaliger Kapselfruchtsamen; auch Cashew- und Erdnüsse sind botanisch gesehen gar nicht Nüsse im eigentlichen Sinn, sondern streng genommen Hülsenfrüchte, aber das soll hier nicht weiter stören – überhaupt mit Weihnachten zu tun?

Nun: Vordergründig ist die Sache klar. Zum einen sind Nüsse dank ihres Panzers schlichtweg haltbarer als zum Beispiel Birnen und damit so etwas wie der Traum jedes Verpackungsexperten  – ideal, um die dunkle Jahreszeit, zur Not auch etliche davon, halbwegs unbeschadet zu überdauern. Zum anderen sind Nüsse für Säugetiere in etwa das, was Uran für Atomkraftwerke ist: 100 Gramm Walnüsse haben (ohne Schale) einen Brennwert von rund 660 Kilokalorien – deutlich mehr als eine Tafel Schokolade; wer bei Drei Nüsse für Aschenbrödel eine Dose Macadamias (übrigens benannt nach ihrem schottisch-australischen Entdecker John McAdam) wegschnabuliert, könnte brennwerttechnisch gesehen genauso gut mit 100 Millilitern Sonnenblumenöl gurgeln (runterschlucken nicht vergessen!). Auch Haselnüsse haben schon im Gewichts-Gegenwert eines hübschen Apfels denselben Effekt auf die Hüftgold-Region – ideal für das Anfuttern eines Speckpanzers, mit dem man locker über einige karge Wintermonate hinwegdarben kann. So führen die 3,3 Kilo Nüsse, die sich der Durchschnittsdeutsche angeblich pro Jahr in den Rachen wirft, ohne sportliche Gegenleistung ganz zwanglos zu etwa derselben Masse an Bauchspeck  – Ökotrophologen sprechen im Zusammenhang mit Nüssen gelegentlich von schnittfestem Öl.