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Die zeitlose Wahrheit formuliert sich ewig neu, wie Inseln, die sich aus dem Meer erheben, wie neu entdeckte Sterne am Firmament. SWAMI OMKARANANDA, ein Erleuchteter unserer Zeit, bringt sie in einfacher Weise und lebendiger Schönheit zum Ausdruck. "Wenn wir die Welt vom Standpunkt göttlicher Erfahrung aus betrachten, erscheint das ganze All als das Göttliche selbst, als eine Erscheinungsform des Unendlichen. Sehen wir indessen auf unser Universum mit den Augen des physischen Körpers, ist es nichts weiter als ein Gebilde aus Materie, voller Beschränkungen, das innerhalb enger Grenzen besteht. Doch aus der Sicht des Göttlichen, aus der Dimension höchster Erkenntnis betrachtet, verschwindet der Mensch als Form, wie ihn die körperlichen Sinne wahrnehmen, und an seiner Stelle steht die Gottheit selbst. Überall existiert allein nur die eine Wirklichkeit, der eine Bereich, das eine absolute Bewusstsein, das einzige Sein in allen seinen Aspekten, alles durchstrahlend, allschöpferisch, allvollkommen in jedem Detail." Der Mensch lebt hier auf der Erde, um diesen Bewusstseinszustand zu erreichen, der ewiges Leben, vollkommener Friede und immerwährende Freude ist - das Ziel der Evolution. Wenn wir das ganze Leben gottwärts lenken, wenn neue Werte unser Tun bestimmen und eine geistige Schau uns zu eigen wird, wenn wir tiefe Anbetung für den unerschöpflichen Reichtum Gottes, für die Wunder des unendlichen Bewusstseins empfinden, dann wird die Ganzheit unseres Wesens gewahrt und wir bleiben unberührt von äußeren Umständen. Dann wird unser Leben ein Segen für die ganze Menschheit und ein Weg zu unserer eigenen geistigen Vollendung sein.
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Seitenzahl: 185
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AUS DEROMKARANANDA UPANISHAD
HEINRICH SCHWAB VERLAG
ARGENBÜHL-EGLOFSTAL
Auszüge ausfrei gesprochenen Vorträgen vonSwami Omkarananda
zusammengestellt vonHertha Oosterbaan
ISBN 978-3-7964-0521-5
1. Auflage 2008
Alle Rechte vorbehalten
© 2008 by Heinrich Schwab Verlag
Eglofstal 42, D-88260 Argenbühl
Tel. 0049-7566-941957
www.heinrichschwabverlag.de
Einbandgestaltung: Georg Weber
E-Book-Umsetzung: Zeilenwert GmbH
Cover
Titel
Impressum
Einführung
Kurzbiografie von Swami Omkarananda
Die Geburt einer neuen Heiligen Schrift: Die Omkarananda Upanishad
Sobald du die Wahrheit erfährst, verstehst du alles und jedes
I
Befreiung durch Erkenntnis
Offenbarungserfahrung der Wahrheit
Gott ist Geist (2. Kor. 17)
Die richtige innere Haltung
Wir sind von einem gewaltigen Sein umfangen
Von der Form zum Formlosen
Der persönliche Aspekt Gottes führt dich zum unpersönlichen Absoluten
Die Zeugungskraft des Gedankens
Zwei Königreiche und doch zugleich Eines
Das Ziel
Höheres Bewusstsein und Drogen
Reines Bewusstsein, der wahre Gott
Der wirkliche Mensch
Unwissenheit über die wahre Bedeutung Gottes
Denke über diese Wahrheit nach
Bewusstsein kann jede Form projizieren
Das Eine wird zum Vielen
Solch ein Gott ist immer mit uns
Bedeutung des Lebens
Was ist „reines Bewusstsein“?
Gott ist „reines Bewusstsein“
Bewusstsein ist die Substanz, aus der wir geformt sind
Wir leben in einer ungeteilten Welt des Geistes
Durch „NETI, NETI“ zu höchster Erkenntnis
Erfahre Gott, wie Er in sich selbst ist
II
Transformation
Evolution des Bewusstseins durch Transformation
Die Notwendigkeit einer Transformation
Sei wie ein Kind
Evolution – Religion
Spirituelle Evolution und spirituelle Religion gehen Hand in Hand
Das Gebet wahrer Religion
Erfahre das Leben durch den Geist
„Die Welt ist eine Illusion“ – wie ist das zu verstehen?
Meditationstechnik der Omkarananda Upanishad
Weitere Arten der Meditation
Wo ist der reinste Ort der Welt?
Vertiefe dich in die Meditation
Der ewige Beobachter in dir
Was ich erfahre, kannst auch du erfahren
Jetzt ist die Zeit
Traum und Illusion
Umschalten im Denken
Werde eins mit dir selbst
Der Spiegel
Unsterblichkeit des Bewusstseins
Entdecke dich selbst
Du bist das größte Wunder der Schöpfung
Zuschauer und Schauspieler in einem
Der Beobachter – dein eigentliches Antlitz
Stets befinden wir uns in Gott
Wahre Einsamkeit
Die göttliche Wirklichkeit ist alles
Das bist du
Das wirkliche Wesen der Göttlichen Mutter
Verbinde dich mit der göttlichen Intelligenz
III
Unsterbliche Weisheit
IV
Der eine Gott in allen Religionen
Gott ist der Eine, Namen und Wege gibt es viele
Verschiedene Religionen – ein Ziel: Erkenntnis der einzigen Wirklichkeit
Nachwort
Ich grüße den höchsten Lehrer,
die Wahrheit,
formlos, gestaltlos, immer und ewig derselbe.
Ich grüße den höchsten Lehrer,
die Wahrheit,
Schöpfer aller Formen, Gestalten und Wesen,
Spender von Weisheit, Glückseligkeit
und Erkenntnis,
jenseits aller Eigenschaften, Worte
und Gegensätze,
jenseits aller Erscheinungen,
einzig und ewig,
unveränderlich rein und still.
Ich grüße den höchsten Lehrer,
die Wahrheit,
stiller Zeuge unserer Gedanken und Gefühle,
deren Wesen Ruhe und Bewegung
in einem ist.
Ich grüße
die Wahrheit,
den höchsten Lehrer.
Vedische Hymne
Die Upanishaden sind der Ausdruck „ der höchsten menschlichen Weisheit und die belohnendste und erhabenste Lektüre, die auf der Welt möglich ist: Sie ist der Trost meines Lebens gewesen und wird der meines Sterbens sein“ (Arthur Schopenhauer, Parerga und Parallipomena). Seither nahm die Wertschätzung vedischen Wissens immer größere Dimensionen an. Vedische Weisheit, zu deren Kerngehalt die Upanishaden gehören, inspirierte Physiker wie Albert Einstein und David Bohm zu Erkenntnissen, die unsere Welt veränderten.
Die Upanishaden sind ein Teil jenes ewigen Wissens der Menschheit, das im innersten Licht im Herzen jedes Wesens verborgen ruht. Durch spirituelle Schulung kann es erweckt und zum Selbstausdruck gebracht werden. Im vedischen Indien wurde es intuitiv empfangen und in Hymnen von einzigartiger Schönheit überliefert.
Doch ist dieses Wissen nicht auf Indien und nicht auf bestimmte Zeitalter begrenzt. Das Absolute, das jenseits von Raum und Zeit ist, bringt sich in jedem Zeitalter, an jedem Ort und in jeder Kultur in unendlichen Variationen immer neu zum Ausdruck. Auch Buddhismus und Christentum, auch die antike griechische Philosophie, die viel jünger als das vedische Zeitalter sind, atmen den Geist der Upanishaden. Ewige Weisheit gehört nicht einer einzigen Religion. Sie ist nicht Besitz einer einzigen Philosophie. Sie ist eine allgegenwärtige, lebendige Kraft, ein Feuer, das uns ergreifen, entflammen und erheben kann.
Swami Omkarananda ist ein Verkünder dieser ewigen Wahrheit, ein Erleuchteter unserer Zeit, dessen Herz so rein war, dass er Gott schauen und in beständiger Einheit mit Gott leben konnte. Wie ein elektrischer Draht von höchster Leitfähigkeit, so war sein Geist durchlässig für den immer neuen Selbstausdruck des Absoluten, das durch ihn sprach.
In einem Brief an Ratsuchende schrieb er:
„Nicht um zu weinen und zu klagen, wenn das Leben dir seine Herausforderungen in Form von Niedergeschlagenheit und Tod auferlegt, bist du auf die Erde gesandt, sondern um zu lächeln im Licht und in der Liebe Gottes, zu lächeln im Gottbewusstsein, zu allen Zeiten und in allen Lebensverhältnissen, und um die Tränen vom Angesicht derer, die dir auf Erden begegnen, wegzuwischen! Vergiss nicht diese Mission deines Lebens!
Nicht um in deinen Erinnerungen an kleinliche, wertlose Freuden und erschreckende Kümmernisse zu leben, sondern um – inmitten der Welt – in Gottes unendlichem Bewusstsein zu leben, wurdest du auf diese Erde gesandt. Vergiss nicht diese Mission deines Lebens!
Nicht um menschlich zu sein in deinen Reaktionen, deinen Gefühlen, Gedanken und Taten, sondern um völlig göttlich zu sein in allem, was du tust, in allen Reaktionen gegenüber Menschen und Dingen, bist du auf diese Erde gesandt. Vergiss nicht diese Mission deines Lebens!
Nicht um dich inmitten törichter Sinnesfreuden und kleiner Bequemlichkeiten dieser Erde glücklich zu fühlen, sondern um dich der Wonne des kosmischen Bewusstseins zu erfreuen, der Freuden und Schätze des Himmelreichs in dir und um dich, und um anderen zu helfen, dieses Gottbewusstsein zu erlangen – dazu wurdest du auf diese Erde gesandt. Vergiss nicht diese Mission deines Lebens!“
In seiner Autobiografie schreibt Swami Omkarananda:
„Ich predige niemandem, sondern spreche zu mir selbst. Ich schreibe nicht, um zu lehren, sondern um Tatsachen festzustellen. Ich versuche nicht, andere mit Vernunftsgründen zu überzeugen, sondern die disharmonischen Elemente im Denken und Leben auszuschalten ...
Ich bin nicht im Hinblick auf irgendein persönliches Ziel tätig, sondern zur Ehre Gottes und für das Wohlergehen, das Glück und die Erleuchtung der Menschheit. Ich arbeite für die gesegneten Kinder Gottes unter der Sonne, von einem Willen gelenkt, der nicht der meine, sondern der Seine ist, und aus Kraftquellen gespeist, die nicht mir, sondern Seinem allschöpferischen, göttlichen Bewusstsein angehören.“
Das vorliegende Buch enthält Auszüge aus Ansprachen, die er, umringt von Schülern und Gästen, während der Meditationen in seinen Ashrams in Winterthur und Langen bei Bregenz hielt. Für ihn, der im Bewusstsein der Einheit lebte, gab es weder Schüler noch Gäste. In allem und jedem erfuhr er Gott: Gott, der in ihm und in allen Wesen lebt, Gott, der durch ihn spricht, Gott, der durch ihn jenen dient, die sich nach der Erfahrung Gottes sehnen.
Die Sehnsucht nach lebendiger Erfahrung Gottes ergreift die Menschen weltweit immer mehr. Ihnen allen ist dieses Buch gewidmet.
Dr. Heidrun Eckert
Swami Omkarananda (1929-2000), Wissenschaftler, Philosoph, Mystiker und Weiser, wurde in Südindien geboren und trat mit 16 Jahren in den Sivananda Ashram in Rishikesh am Fuß des Himalayas ein. Bereits im Alter von 17 Jahren wurde er in den Jahrhunderte alten, von Shankaracharya gegründeten Mönchsorden eingeweiht. In den 19 Jahren seines Aufenthalts am Ganges publizierte er große Mengen der Literatur Swami Sivanandas und schrieb eigene Bücher, die ihm internationale Anerkennung brachten.
1965 übersiedelte er nach zehnjährigen Bitten von Schweizer Akademikern nach Europa.
Im Lauf der Jahrzehnte, die er in der Schweiz und in Österreich verbrachte, hielt er – aus der unmittelbaren Erfahrung der göttlichen Wahrheit schöpfend – zahllose Vorträge über das Wesen des Göttlichen, den Sinn des Lebens, über Philosophie und Psychologie, über die Synthese der Wissenschaften sowie deren Verhältnis zum Göttlichen und über vieles mehr. Swami Omkarananda publizierte zahlreiche geistig-philosophische Werke und gründete diverse gemeinnützige Institutionen zur Förderung der geistigen Höherentwicklung der Menschheit.
Was er lehrte, lebte er. Er war immer für die Menschen da, die bei ihm Rat und Hilfe suchten, inspirierte sie durch sein in Gott verwurzeltes Leben und spendete ihnen Kraft und Trost. Sein Werk setzt sich unverändert fort. Jeder Erleuchtete, so auch Swami Omkarananda, ist eine ewige Gegenwart, die sich weiterhin lebendig zum Ausdruck bringt.
Das innere göttliche Selbst,
das ICH, ist das
unwandelbare Prinzip
im Menschen.
Es ist von unendlicher
Einfachheit und bildet
eine Dreiheit von
transzendenter Wirklichkeit,
transzendentem Gewahrsein und
transzendenter Freiheit.
Wenn die Wahrheit spricht, wird sie zur Heiligen Schrift. Obschon es bereits so viele Heilige Schriften gibt, steht die neue Heilige Schrift, die Omkarananda Upanishad, die wir hier und jetzt erschaffen, in ihrer Essenz in vollkommenem Einklang mit anderen Schriften. Die Lehre ist praktisch identisch. Auch wenn alle Heiligen Schriften der Welt zerstört würden, wenn es keinen Veda, keine Upanishad, keine Bibel mehr gäbe, würden wir dennoch den Inhalt und Sinn dieser Schriften neu erschaffen und in Worte formen – noch umfassender und in neuer, in den alten Schriften nicht vorhandener Schönheit, dem gegenwärtigen Zeitgeist entsprechend. Deshalb nennen wir sie Omkarananda Upanishad.
Sowohl die alten Heiligen Schriften wie die Veden, die über zehntausend Jahre alt sind, als auch die verhältnismäßig neuen wie das Neue Testament der Bibel, das zweitausend Jahre alt ist, haben ihren Ursprung in ein und derselben Wahrheit. Diese Wahrheit war, ist und wird immer sein.
Weil all diese Schriften aus der Wahrheit entspringen, beginnt diese Wahrheit, wo und von wem auch immer sie erfahren wird, durch diesen Menschen zu wirken und findet Ausdruck im gesprochenen Wort.
Sollte diese neue Upanishad, die Omkarananda Upanishad, dieses oder nächstes Jahr zerstört werden, dann würde vielleicht zweitausend Jahre später ein anderer die Wahrheit erfahren und zur Wahrheit werden. Dann würde die Wahrheit durch diesen Menschen zum Ausdruck kommen. Als Folge davon würde eine neue Heilige Schrift geboren werden. Sollten aber jetzt, in diesem Jahr, in verschiedenen Ländern verschiedene Menschen tief in der Wahrheit verwurzelt sein, Menschen, deren Atem allein schon Erfahrung der Wahrheit ist und welche die Mystiker aller Mystiker sind, dann würden gleich ein Dutzend zeitgenössische Heilige Schriften entstehen.
Was wesentlich ist, ist die Wahrheit. Sie schafft zahllose Heilige Schriften. Weil diese Schriften im Zeit-Raum-Universum entstehen und weil sich innerhalb der Dimension der Zeit alles verändert, kommen und gehen auch die Heiligen Schriften. Wenn die Welt zerstört wird, verschwinden mit ihr auch alle Heiligen Schriften und die ganze Menschheit. Doch dann wird eine neue Schöpfung entstehen, und die Wahrheit wird wieder Heilige Schriften projizieren. Das geschieht durch Persönlichkeiten, in denen sich die Wahrheit völlig verwirklicht hat.
Jene, die die Wahrheit erfahren, sind jene, die sie erschauen, die sie leben: leben, erschauen, erfahren ist eins. Es ist Bewusstsein in dynamischem Selbstausdruck in sich selbst und als Es selbst. Wenn du die Wahrheit berührst, verstehst du alles und jedes.
Die Omkarananda Upanishad enthält nichts anderes, als was in der Wahrheit, als Wahrheit, von der Wahrheit und durch die Wahrheit erschaut wird. Dieser Selbstausdruck der Wahrheit in menschlicher Sprache wurde zu einer Notwendigkeit, weil einige Menschen nach Erkenntnis der Wahrheit forschen, sich nach vollkommenem Glück sehnen und nach der Erfahrung wahrer Schönheit hungern. Jene noch unvollkommenen Menschen, die nach der wahren Vollkommenheit verlangen, jene mit dem Angesicht des Todes konfrontierten Männer und Frauen, die ihre Lieben und Nächsten sterben sehen, die Veränderungen an ihrem eigenen Körper wahrnehmen und Angst vor dem nahenden Tod spüren – diese Sterblichen wollen die Unsterblichkeit erfahren. Viele Menschen erkennen, dass sie sehr unwissend sind. Sie werden von der Finsternis der Unwissenheit gequält und von Ängsten, Zweifeln, Sorgen und Leiden, die durch Unwissenheit bewirkt werden, beunruhigt.
Diese unwissenden Menschen – ganz gleich wie erfolgreich sie in der menschlichen Gesellschaft, in der materiellen und geschäftlichen Welt sein mögen – verlangen nach Weisheit, nach dem Licht der Erkenntnis. Aufgrund dieses Bedürfnisses drückt sich die Wahrheit durch einen Menschen, der sie erfährt, in der Sprache dieses Menschen aus. Und diese Wahrheitserkenntnis verbreitet sich ohne Rücksicht auf Form und Name und wird zur lebendigen umwandelnden und inspirierenden Kraft in der menschlichen Gesellschaft.
Alle Namen und Formen der alten Heiligen Schriften wie Shiva, Rama, Krishna, Hari, Durga, Jesus, Maria sollen auf die eine Wirklichkeit hinweisen: die raumlose, zeitlose Stille, die ewige Vollkommenheit, die Unendlichkeit, All-Gegenwart und All-Macht jenseits des Körperbewusstseins, jenseits der Zeit-Raum-Welt. Es ist eine andere Bewusstseins-Dimension.
Wenn die Wahrheit von einer Persönlichkeit erfahren wird, ist die Intelligenz in diesem Menschen absolut reich und unerschöpflich an Erleuchtungen, unerschöpflich an transformierenden Ideen, unerschöpflich an göttlicher Erkenntnis. Um die Wahrheitssucher von diesen Wirklichkeiten im Hinblick auf die göttliche Wahrheit zu überzeugen, jenen Wirklichkeiten, die von einer erleuchteten Persönlichkeit erfahren, geschaut und mitgeteilt werden, kann diese auf bereits existierende Heilige Schriften hinweisen, um damit die eigenen Aussagen zu unterstreichen. Dadurch kann deren Bedeutung besser beleuchtet oder auf die Ähnlichkeit und Übereinstimmung mit ihren eigenen Aussagen aufmerksam gemacht werden.
Solche großen Mystiker wird es in der menschlichen Gesellschaft immer geben. Immer wird es Persönlichkeiten geben, welche die Wahrheit wählen und die Wahrheit suchen, ungeachtet der Disziplinen, die von ihnen gefordert, und ungeachtet der Opfer, die ihnen abgenötigt werden. Sie werden fortfahren, die Wahrheit mit unbeirrbarer Hingabe zu verfolgen, um sie zu erfahren. Die Wahrheit erfahren heißt zur Wahrheit werden.
Ein unzerstörbares Prinzip in
einem vergänglichen Körper,
das ist der Mensch.
Ein Geist voll zeitloser
Erkenntnis,
das ist der Mensch.
In seinem endlichen Wesen ist
der Schrein des Unendlichen
verborgen,
in seinem wandelbaren Körper ist
das sanctum sanctorum der unwandelbaren Wahrheit.
Unser äußeres Leben ist eine flüchtige
Erscheinung, dem Wandel unterworfen,
ein Spielfeld gegensätzlicher Kräfte, der
Krankheit und dem Tod ausgeliefert.
Nur wenn wir das ganze Leben gottwärts
lenken, wenn neue Werte unser Tun
bestimmen und uns eine geistige Schau
zu eigen wird, wenn wir tiefe Anbetung
für den unerschöpflichen Reichtum
Gottes, für die Wunder des unendlichen
Bewusstseins empfinden – nur dann wird
unser Leben die wahre, echte Erfüllung
finden. Nur dann wird die Ganzheit
unseres Wesens gewahrt und wir bleiben
unberührt von äußeren Umständen. Nur
dann wird unser Leben ein Segen für
die ganze Menschheit und ein Weg zu
unserer eigenen geistigen
Vollendung sein.
Der Mensch erkennt die Welt in
ihrer Wahrheit nicht.
Seine Schau kehrt sich nach
außen, sein Geist ist gespalten.
Er erkennt nicht, dass
diese Welt letztlich eine Welt
der Wahrheit ist.
Wann immer eine Schöpfung besteht und wann immer Menschen nach Wahrheit streben, offenbart ihnen die Gottheit Ihr eigenes Wesen, Ihr eigenes herrliches Sein, sobald sie den Höchstpunkt der Wahrheitserfahrung erreicht haben. Dann sind sie für immer fest in der göttlichen Erfahrung verankert.
Man kann seine Augen nicht öffnen, ohne die göttliche Wirklichkeit zu erfahren. Man kann nichts schmecken, nichts berühren, ohne das Göttliche zu erfahren. Wenn wir atmen, erfahren wir das Göttliche, wenn wir baden, ist das Göttliche da. Nichts können wir hören, ohne diese Wirklichkeit zu erfahren. Auf nichts können wir blicken, ohne das Antlitz der Gottheit zu erblicken.
Das ganze Leben, die ganze Welt wird zum Königreich der Wahrheit. Jede Erfahrung wird eine Erfahrung der Wahrheit. Hier und jetzt sind wir im ewigen Leben verankert. Alle Ängste sind verschwunden. Hier und jetzt sind wir in grenzenloser Glückseligkeit verankert. Wir sind unbeeindruckt von allen äußeren Gegebenheiten. Hier und jetzt erfahren wir den Frieden, der alles Verstehen übersteigt, der nur im Unendlichen, in uns selbst, erfahren werden kann.
Dieser Friede erstreckt sich über alle Himmel. Versuchen wir ihn einzufangen, so dehnt er sich weiter und weiter aus – grenzenlos. Er hat seine Mitte in unserem Herzen. Wir können unseren Körper nicht erfahren, ohne das Göttliche zu erfahren. Kein Gedanke kann sich in uns erheben, ohne die Erfahrung der Gottheit. Alle Gefühle entspringen der Erfahrung des Göttlichen. Wir erfahren die göttliche Intelligenz in unserer Intelligenz wie auch in der Materie. Wir erfahren das Göttliche in jedem Menschen, in allem, was sich bewegt, und in allem, was unbeweglich ist. In allen Farben, in allen Blumen erfahren wir die göttliche Wirklichkeit. In allen Lebensformen erfahren wir Gott. Überall, zu allen Zeiten, in allen Umständen, an allen Orten erfahren wir Zeitlosigkeit und Raumlosigkeit. Wir sind verwurzelt im Gottbewusstsein, verwurzelt in der Wahrheitserfahrung.
Zerstöre die Welt – die Wahrheit bleibt. Erschaffe Millionen Welten – die Wahrheit ist da. Löse Millionen Welten auf – so ist doch noch die Wahrheit da. Zerstöre den Körper – die Wahrheit bleibt. Alles in der Welt vergeht, aber das, was in allem in der Welt enthalten ist, was in der Welt alles erhält, der Geist, die Wahrheit, das ist deine Seele, das ist das unzerstörbare Bildnis Gottes in dir. Das ist dein wahres Leben. Das ist das Wesen der unveränderlichen Wahrheit. Es ist das Absolute – absolut in der Schönheit, in der Liebe, absolut in der Unsterblichkeit, absolut in allem. Das ist die Seele deiner Seele.
Diese Welt gehört der Wahrheit, wird von der Wahrheit erhalten. Diese Wahrheit ist im Licht, sie ist in meinen Augen. Sie ist meine Persönlichkeit. Niemand erkennt mich. Die Wahrheit erkennt mich. Die Wahrheit ist mein Schatz, sie ist mein Leben. Ich bin unzerstörbar. Ich kenne keine Sorgen und kein Leid. Probleme existieren nicht für mich. Mein Leben ist erfüllt in der grenzenlosen Wahrheit, im grenzenlosen Sein. Mein Wesen ist Licht. Mein Wesen ist Liebe und Frieden. Mein Wesen ist Glückseligkeit. Ich sehe mich überall. Ich lebe nicht in mir selbst, ich lebe in allen Wesen und gebe mein Herzblut, um ihnen zu helfen. Ich erfahre mich überall: in meinen Feinden, in meinen Freunden, in jenen, die sich als zu mir gehörend betrachten, in den Steinen und in den Wellen, in den Wolken und im Schnee, auf den Straßen und überall in allen Umständen. Die Wahrheit wird in jedem Antlitz der Schöpfung sichtbar und erfahren.
Indem wir hier sind, sind wir überall in der Welt. Wir gehören keiner Nation und keiner Religion an. Alle Formen und Gestalten sind unsere Formen. Wir sind die verkörperte Liebe. Wir sind die Verkörperung grenzenlosen Friedens. Wir sind die Verkörperung der unbegrenzten Freude. Wir sind die Schatzkammer des unzerstörbaren Lebens. Wir sind die Verkörperung der Wahrheit.
Die Wahrheit ist die Wirklichkeit aller Wirklichkeiten. Sie ist die Seele meiner Erfahrung. Sie ist die Seele meines Lebens. Sie war und ist. Sie wird immer sein. Sie ist mein Schatz, mein Vater, meine Mutter. Sie erhält mich immer und wird mich immer erhalten. Sie ist Vollkommenheit und Fülle. Ich brauche nichts, ich vermisse nichts, denn es gibt nichts, was nicht schon Erfüllung gefunden hätte. Ich bin unendliche Erfüllung, Fülle in allen Begebenheiten, zu allen Zeiten, an allen Orten und in allen Situationen.
Diese Wahrheit wird zur tiefen Freude. Sie ist grenzenlose Glückseligkeit, endlose Erkenntnis. Die Wahrheit erkennen ist Freiheit. DAS bin ich. Ich gehöre der Wahrheit, die Wahrheit gehört mir. Das ist die Wahrheitserfahrung, die vom Herzen der göttlichen Existenz geoffenbart wird, und sie strömt in jene Weisen, die dafür empfänglich sind. Alles andere ist wie ein Traum. Dieses Spiel des Lebens ist ein Gebundensein an Begrenzungen. Es ist eine Szene, ein Schauplatz, welcher die Wahrheit verbirgt. Doch kann der Mensch zur Erkenntnis der Wahrheit erwachen und erfahren, dass Zeitlosigkeit und Raumlosigkeit sein natürlicher Zustand ist, während die Erfahrung der Welt als Dualität mit Gut und Böse, Glück und Unglück, Freud und Leid ein unnatürlicher Zustand ist.
Der Mensch lebt hier auf Erden, um einen Bewusstseinszustand zu erreichen, welchen man als Gott bezeichnen kann, einen Bewusstseinszustand, der ewiges Leben, vollkommener Friede, Freude und das Ziel der Evolution ist.
Die Gottheit ist unendliches,
allwissendes Gewahrsein,
zeitlos, raumlos,
auf alles reagierend.
Sie ist Bewusstsein, unbegrenzt,
absolut, der Ursprung und die
Grundlage aller Formen,
aller Mächte, Kräfte und
Energien, aller Erkenntnis und
allen Wissens.
Gott ist unendliches Bewusstsein. Das, was alle großen Religionen mit „Gott“ bezeichnen, enthüllt sich der tiefsten Erfahrung als die letztgültige Wirklichkeit, als die höchste Wahrheit. Es gibt nur einen Bereich, in dem wir leben, und das ist Gott. Diese unendliche Wirklichkeit selbst ist der ganze Bereich unserer Erfahrung, der einzige Bereich, den es gibt. Es ist das unermessliche Sein, voll grenzenloser Dimensionen. Es ist die allgegenwärtige Existenz, unbeschreiblich, das Wunder aller Wunder – und dennoch erfahrbar für jeden Menschen, überall und jederzeit.
Die gesamte Schöpfung ist aus dem Feuer des Energie-Impulses im unendlichen Bewusstsein hervorgegangen, aus dem Feuer der schöpferischen Intelligenz. Dieses grenzenlose Bewusstsein ist die Substanz des Universums.
Wenn wir die Welt vom Standpunkt göttlicher Erfahrung aus betrachten, erscheint das ganze All als das Göttliche selbst, als eine Erscheinungsform des Unendlichen. Sehen wir indessen auf unser Universum mit den Augen des physischen Körpers, ist es nichts weiter als ein Gebilde aus Materie, voller Beschränkungen, das innerhalb enger Grenzen besteht. Doch aus der Sicht des Göttlichen, aus der Dimension höchster Erkenntnis betrachtet, verschwindet der Mensch als Form, wie ihn die körperlichen Sinne wahrnehmen, und an seiner Stelle steht die Gottheit selbst. Überall existiert allein nur die eine Wirklichkeit, der eine Bereich, das eine absolute Bewusstsein, das einzige Sein in allen seinen Aspekten, alles durchstrahlend, allschöpferisch, allvollkommen in jedem Detail. Wir leben und sind in Ihm. Wenn wir uns selbst von dieser Sicht aus betrachten, verschwindet die körperliche Gestalt und an ihrer Stelle steht die göttliche Wirklichkeit. Vom Standpunkt der letzten Realität ist jeder Mensch ein untrennbarer Teil der ewigen Wirklichkeit. Dies ist der richtige Standpunkt im Leben. Der Mensch ist Geist. Geist ist das wahrhaft Wirkliche im Menschen.