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Als er auf der Trauerfeier der Bürgerrechtsikone John Lewis spricht, sind die USA aus den Fugen geraten: Hunderttausende Corona-Opfer, Millionen Menschen ohne Arbeit, massive Proteste nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd. Doch Barack Obama tritt mit seinen Worten an gegen die Spaltung eines ganzen Landes. Mit klarem Blick und unverrückbarer Herzensgüte beschreibt er einen Weg. Aus Chaos und Krise zu einem anderen, einem offenen Amerika. Es braucht Mut ist Barack Obamas Glaubenszeugnis: Gerechtigkeit, Vernunft, eine bessere Zukunft für alle.
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Seitenzahl: 21
Veröffentlichungsjahr: 2020
Barack Obama
Es braucht Mut
Aus dem amerikanischen Englisch von Daniel Beskos
Suhrkamp
Barack Obama hielt die abgedruckte Rede am 30. Juli 2020 während der Trauerfeier für Bürgerrechtsikone John Lewis in der Ebenezer Baptist Church in Atlanta.
Jakobus schrieb an die Gläubigen: »Meine Brüder und Schwestern! Ihr habt allen Grund zur Freude, wenn ihr vielfältig auf die Probe gestellt werdet. Denn ihr wisst: Wenn euer Glaube geprüft wird, bewirkt das Standhaftigkeit. Diese Standhaftigkeit aber soll euch zu einem Handeln befähigen, das vollkommen ist. Dann werdet ihr vollkommen und unversehrt sein, und es wird euch an nichts fehlen.«
Es ist mir eine große Ehre, wieder hier in der Ebenezer Baptist Church zu sein, in der Kanzel ihres größten Pastors, Dr. Martin Luther King, und meinen Respekt aussprechen zu dürfen für jemanden, der vielleicht sein bester Schüler war – ein Amerikaner, dessen Glaube ein ums andere Mal auf die Probe gestellt wurde, was ihn zu einem Mann voller Freude und unbezwingbarer Standhaftigkeit hat werden lassen: John Robert Lewis.
Sehr geehrte Vorrednerinnen und Vorredner, Präsidenten Bush und Clinton, Madam Speaker Pelosi, Reverend Warnock, Reverend King, Johns Familie, seine Freunde, seine geschätzten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Bürgermeisterin Bottoms – ich bin heute hier, weil ich, wie so viele Amerikanerinnen und Amerikaner, John Lewis und seiner überzeugenden Vision von Freiheit sehr viel verdanke.
Dieses Land entwickelt sich beständig weiter. Bei unserer Geburt gab man uns einen Auftrag: Unsere Gemeinschaft zu einer noch besseren zu machen. In diesen Worten schwingt immer auch der Gedanke mit, dass wir nicht perfekt sind; dass jede neue Generation mit dem Ziel antritt, die unvollendete Arbeit der Vorangegangenen aufzunehmen und sie weiter zu bringen, als irgendjemand es sich hätte vorstellen können.
John Lewis – der allererste Freedom Rider, der Leiter des Student Nonviolent Coordinating Committee, der jüngste Redner beim Marsch auf Washington, der Anführer des Marsches von Selma nach Montgomery, der Kongressabgeordnete, der seinen Staat und seinen Distrikt 33 Jahre lang vertrat, bis zuletzt ein Mentor für junge Menschen, mich damals eingeschlossen – er nahm diese Verantwortung nicht nur an, er machte sie zu seinem Lebenswerk.