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In was für einem Europa leben wir eigentlich? In einem Europa, das von qualifizierten Politikern gelenkt wird? Nein! Wir werden von unsäglich mittelmäßigen Politikern in eine extrem risikobehaftete Zukunft geführt und diese wissen das. Sie wissen, dass das Bild, welches sie von Europa zeichnen, in Wirklichkeit ein Blendwerk ist und tun alles um die offenkundigen Fakten einer bankrotten Eurogemeinschaft mithilfe der nicht mehr objektiven Medien zu vernebeln. Ist die Einigung Europas vorangekommen? Nein! Die Europäische Gemeinschaft suggeriert an der Oberfläche Einigkeit, ist aber durch die Schuldenlage aller Staaten extrem brüchig und wäre ohne den Euro schon viel weiter gediehen. Zuverlässig in Europa sind nur ständige Vertragsbrüche! Wollten wir so ein Europa? Ist Europa souverän? Nein! Europa ist nach wie vor seit den zwei Weltkriegen ein Wurmfortsatz der US-Politik. Haben wir künftig eine Fortsetzung unserer Lebensweise zu erwarten? Nein! Schauen wir auf die politische Wirklichkeit der einzelnen EU-Staaten, die steigenden Staatsschulden, eine um sich greifende Rezession, die Arbeitslosigkeit in Europa, die durch die Niedrigzinspolitik der EZB gefährdeten Alterssicherungen, eine nach unten weisende Lohnspirale und den Brennpunkt Ukraine, der unsere Energieversorgung infrage stellen kann, auf Nah-Ost, auf eine sich multipolar gestaltende Welt mit den innewohnenden Gefahren, stellen wir fest, dass es wieder einmal angerichtet ist für Europa.
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Seitenzahl: 285
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Wir Europäer hatten es nie verdient, dass die Mittelmäßigkeit unserer Politiker in der Vergangenheit und jetzt auch in der Gegenwart das Zusammenwachsen unseres Kontinents und unsere Zukunft aufs Spiel setzt.
Sind unseren Politikern die entsetzlichen Ereignisse von 1914/18 und 1939/45 nicht Warnung genug?
Schon lassen diese sich wieder vor den Karren von Interessen spannen, welche nicht die unseren sind und uns so in Konfrontationen drängen, welche ebenfalls nicht in unseren Interessen liegen, um so unsere Interessen den geostrategischen Interessen eines anderen Staates unterzuordnen!
Man nennt dieses auch Selbstentmündigung!
So wird Europa nie erwachsen und souverän werden und immer ein Spielball anderer bleiben!
Vorwort.
Mit einem Blick auf Europas Vergangenheit und das heutige Geschehen erkennt man, dass beides nicht so einfach zu trennen ist.
Die Konstellationen des heutigen Europas kann man zwar nicht mit den Situationen von 1914 und 1939 vergleichen, doch ist mit dem zeitgleichen Auftreten der Bankenkrise, Eurokrise und Staatsverschuldungskrise, zusammen mit dem Brennpunkt Ukraine und dem Vorderen Orient eine Gesamtsituation entstanden, die zur größten Sorge Anlass gibt.
Viele dieser Krisen wären vermeidbar gewesen, wenn die europäischen Politiker, auch deutsche Regierungen, mehr Weitblick gezeigt hätten.
Wir leben in einer Zeit rasanter weltweiter Veränderungen, dem Wandel von einer unipolaren, auf US-Interessen ausgerichtete Weltordnung in eine unruhigere und unsichere multipolare Weltordnung. Doch diese Anzeichen werden von den meisten Bürgern nicht wahrgenommen und wenn doch, nicht richtig gedeutet.
Wie ein Mehltau legt sich die einlullende Politik unserer Kanzlerin über das Land und erstickt schon im Keim das Nachdenken der Bürger über die immer offener zutage tretenden Probleme unserer Gesellschaft und den wirklichen Zustand der Währungsgemeinschaft und Europas.
Hier werden mithilfe der Medien Wahrheiten und Fakten vertuscht, um die Bevölkerung ruhig zu halten. Die fast schon gleichlautenden Berichterstattungen der Leitmedien erschrecken mehr als das diese informieren, da diese ein gestörtes Verhältnis zu einer objektiven Berichterstattung offenlegen.
Alle Nationen Europas sind durch ihre unlösbaren Verschuldungslagen außerstande, ihre Ökonomien zu stimulieren und stehen vor einem ökonomischen Kollaps. Die Taktik aller Staaten mitsamt der Vermögenserosion durch die Niedrigzinspolitik der EZB, durch Tricksereien und Vertragsbrüche diesen Zusammenbruch noch ein wenig hinauszuschieben, nehmen immer groteskere, unmoralische Formen an und zeigen die Inkompetenz aller Staatsführungen überdeutlich auf!
Unser Kontinent scheint nicht in der Lage zu sein, wieder einen souveränen Platz im Kreis der sich bildenden Kraftzentren der Erde zu finden, denn zu sehr hat Europa nach den zwei Weltkriegen die Kommandobrücke den US-Lotsen überlassen, die auch heute die Europäer wieder gegen ihre Interessen in einen Konflikt mit Russland hineintreiben, um die eigenen geostrategischen Interessen nebst Dollarhegemonie zu bewahren.
Überdies zeigen die von den USA den Europäern aufgezwungenen Handelssanktionen, die nur Europa und Russland schaden, schlaglichtartig auf, wie unsouverän Europa nicht einmal in der Lage ist, sich von den Vereinigten Staaten auch nur ein wenig zu abzunabeln. Wir schliddern aufgrund einer falsch angewandten Wertegemeinschaft wieder in eine Situation hinein, die wir überwunden glaubten.
Um in einer solchen Situation eine unsere Interessen wahrende Politik zu betreiben, bedarf es Politiker mit Format, welche sich von den mittelmäßigen Politikern unterscheiden, die wir desinformiert immer wieder wählen.
Unter dem Druck von Staats- und Bankenschulden und der Globalisierung wie auch einer hemmungslosen Konsummentalität schwinden in Jahrtausenden gewachsene Werte unserer europäischen Kultur und wir lassen es überdies ohne jegliche Gegenwehr zu, dass der Mensch auf einem Lohnfaktor reduziert wird. Schauen wie auf die Situation in Europa und im Nahen Osten und wir erkennen, dass es für Europa wieder einmal angerichtet ist.
Dieses Buch, von einem Bürger für Bürger geschrieben soll all das Geschehen verständlicher machen, um wie mit meinem auch in diesem Jahr 2014 im EPUBLI-Verlag erschienenen Buch mit dem Titel: „Wir begehrten nicht auf!“ zu kritischem Denken einzuladen und die von unserer Regierung in den letzten sieben Jahren betriebene einlullende Politik zu hinterfragen.
Widmung
Dieses Buch möchte ich meiner Familie widmen, die wie ich selbst in einer lang anhaltenden Zeit des Friedens im Herzen Europas leben durfte und dies hoffentlich auch künftig weiter darf.
Dass ein so erlebter Frieden aber nicht selbstverständlich ist, wird uns gerade aufgezeigt.
Dass unser aller Wohlstand nicht unantastbar ist, erleben wir zurzeit in einer geradezu atemberaubenden Geschwindigkeit.
Wir können es uns einfach nicht mehr leisten, unseren Blick ausschließlich auf die Bewältigung des Tagesgeschehenes zu focussieren und auf unsere Politiker zu hoffen, die alles schon für uns richten werden, denn diese sind erkennbar am Ende ihres Lateins angelangt!
Dieses Buch soll den Blick für das kommende Geschehen schärfen, denn wenn wir nicht den Blick in die Vergangenheit lenken, werden wir von der Zukunft immer überrascht sein und diese nicht verstehen.
Impressum
Europa, es ist angerichtet!
Heiner Hannappel
Copyright: © 2014 Heiner Hannappel
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN: 978-3-7375-2270-0
Inhaltsverzeichnis.
Vorwort
Widmung
Das schwindende Mittelmaß
Die uninformierte Republik
Das missachtete Juwel
Das Target2 Spiel
Ach Europa - eine Ode an Europa
Europas vertane Chancen
Europa, ein einziges Blendwerk!
Die EZB ist ein Sargnagel
für Europas Einheitsvisionen!
Blendwerk Berichterstattung
Europa im Zwielicht seiner Interessen!
Wozu müssen die Ökonomien
eigentlich immer wachsen?
Die multipolare Weltordnung
Die Erosion unserer Kultur und unserer Werte
Europa, es ist angerichtet!
Nachgedanken
Balance
Danksagung
Das schwindende Mittelmaß.
Wie auf der Titelseite dieses Buches zu lesen ist, besorgt mich die Mittelmäßigkeit, in der sich die europäischen Politiker anscheinen bewegen und sich dessen gar nicht einmal in ihrer von den Wünschen und Sehnsüchten der Bevölkerungen abgehobenen elitären Wolke bewusst sind.
Alle Politiker auf der Titelseite erfüllen für mich die Kriterien der Mittelmäßigkeit, was ich noch als eine wohlwollende Bewertung ihres Handelns mit den daraus ersichtlichen Minimalergebnissen betrachte.
Alle bedienen unablässig den Prozess zum Erhalt ihrer gesellschaftlichen Position, Status und Macht, ob am Anfang, Mitte oder am Ende einer Legislaturperiode, Politiker befinden sich anscheinend immer in einem Wahlkampfmodus und überlassen so die Qualität durchdachter Entscheidungen kurzsichtig der Befriedigung den in immer kürzeren Abständen auftretenden tagespolitischen Zwängen der Eurokrise.
Sie, die Politiker, immer darauf bedacht, beim Wahlbürger gut anzukommen, lassen so eine Orientierung ihrer Politik vermissen, da sie immer erst nach guten Umfragewerten schielen, bevor sie sich mit irgendeiner Entscheidung festlegen. Zielsetzungen oder gar Visionen werden den Bürgern so gar nicht erst offenbart, da man derart mit der Bewältigung und Vertuschung selbst verschuldeter Fehler der Vergangenheit und deren Auswirkungen, auf das heute beschäftigt ist, dass für zukunftsweisende Gedanken keinerlei Zeit mehr erübrigt werden kann.
Diese Politikmerkmale bezeichnen die Politik ehemaliger Regierungen Deutschlands, sowie unter allen Regierungen der Kanzlerin Merkel, aber auch die der anderen Regierungen Europas!
Die allerdings erwarten aus Berlin eine für Europa richtungsweisendere Politik, welche sich nicht in der alternativlosen Austeritätspolitik erschöpft, sondern Europa mehr zusammenbringt, um unserem Kontinent im Spiel der sich zurzeit weltweit neu orientierenden Kräftepole einen respektvollen Platz zu sichern! Diese vergessen aber geflissentlich, dass ihre egoistischen einzelstaatlichen Interessen eine derart wünschenswerte Politik Deutschlands, wenn diese dann getätigt würde, torpedieren.
So sind Regierungswechsel in Berlin, aber auch in den anderen Hauptstädten für uns Bürger unwesentlich, da potenzielle Nachfolger mit politischer Statur in keinem Land Europas in Sicht sind.
Allerdings wird so eine Politik, welche am unteren Rand der Mittelmäßigkeit anzusiedeln ist, weiterhin eine beschämend niedrige Messlatte europäischer Politik bleiben und so auch leider für den politischen Nachwuchs Nachahmung sein!
Denn dieser lernt nicht mehr weitsichtig und nachhaltig zu führen, sondern mangels eigener politischer Zielsetzungen nur noch auf jeweilige aktuelle Problemstellungen zu reagieren.
Es wäre für uns alle ein Segen, wenn die Politiker Europas sich wieder eines Mittelmaßes erinnern und auch befleißigen würden.
Ein diesbezüglich wieder geachtetes Mittelmaß würde in allen Belangen auch ein wenig mehr Ehrlichkeit in die Politik bringen.
Wahrhaftigkeit in der Politik war schon immer ein Traum der Völker und nicht eine, wie erschreckend zu erkennen ist, stetige, den wechselhaften Sichtweisen der Regierenden angepasste, von der Wahrheit weg führende Umdefinierung von Fakten und Begriffen.
Zum Beispiel, wenn das Währungssystem Fehler produziert:
Von Gier, in Märkte, von politischem Versagen in alternativlos, von Kürzungen in Reform und von Sozialer Marktwirtschaft in eine demokratieverachtende marktkonforme Demokratie!
Dieserart werden immer wieder leichter zu verstehende aber oberflächliche Begriffe unters Volk gebracht, um diesem Sand in die Augen zu streuen, sodass dieses nicht erkennt, dass die Politk andere, als die ihm versprochenen Wege geht.
So ist es dringend notwendig, die soziale Marktwirtschaft Ludwig Erhards zügig und entschlossen zu restaurieren und diese nicht weiter aushölen zu lassen, indem mit einer von der Industrie erwünschten marktkonformen Demokratie eine Wirtschaftsgesellschaft etabliert wird, welche gegen unsere Interessen gerichtet ist, da der Mensch in dieser nur noch auf "Lohnstückkosten" reduziert wird!
Diese Fehlentwicklung trifft auf ganz Europa zu und erfasst über die Zersplitterung der Vollzeit- arbeitsplätze hin zu Teilzeit und Minijobs, Werksverträgen, Leiharbeit, Zeitarbeit und der Aushebelung der Gewerkschaften in der Lohnfindung erkennbar auch Deutschland, welches sich immer noch auf einer Insel der Seligen wähnt, jedoch sich schon längst in dieser nach unten gerichteten Lohnspirale befindet!
Dieser alle Bürger beängstigende Zustand wird von der Politik im Interesse der Wirtschaft als notwendig und vorbildlich bezeichnet, ohne einmal folgerichtig darüber nachzudenken, dass schrumpfende Arbeitseinkommen mit schrumpfendem Konsum und auf lange Sicht mit schrumpfenden Steuereinnahmen einhergehen.
Die Politiker in Deutschland reden von einer stetigen Zunahme der Beschäftigungsverhältnisse, unterlassen es aber geflissentlich zu erwähnen, dass die Arbeitsstunden sich in Deutschland dagegen nicht erhöhen und diese sich anscheinend nur auf die zersplitterten Vollzeitarbeitsplätze verteilen. Teilzeit Minijobs, Leiharbeit, Zeitverträge, Werkverträge kaschieren so die Wirklichkeit in derArbeitswelt.
Die Sprachschöpfungen der Politik nehmen immer kuriosere Formen an, um die offensichtlichen Unzulänglichkeiten ihrer politischen Ergebnisse zu schönen und ihr erkennbares Versagen vor dem Hintergrund der selbstgeschaffenen, immer deutlicher zutage tretenden Probleme in der gesamten Eurozone und EU zu verschleiern.
Kanzlerin Merkel stülpt so gezielt mit ihrem immer wieder gebetsmühlnenartig vorgetragenen Mantra ”wenn der Euro scheitert, scheitert Europa”, uns allen eine technokratische Sichtweise ihres Denkens über, als läge die Verwirklichung der europäischen Vision ausschließlich an einem Funktionieren des Euro!
Wie Mehltau legt sich diese einlullende Politik kanzlerin Merkels lähmend über Deutschland und suggeriert Kompetenz und eine Sicherheit, die es längst nicht mehr in dem Maße gibt, wie wir es in den vergangenen Jahrzehnten ein wenig gewohnt waren.
Das wohl, um uns Bürgern das Nachdenken und Nachfragen abzugewöhnen, indem sie alles nur oft genug wiederholt, bis wir es ermattet auch noch glauben!
Da wird die aus einer schier unglaublichen, unmoralischen, menschenverachtenden Gier der Finanzwelt entstandene Bankenkrise unseres weltweiten Finanzsystems mit der Finanzkatastrophe von 2008/09, eine der Hauptursachen der jetzigen Staatsverschuldung, im Interesse der Banken und Finanzwelt zu einer Krise des Euro und anschließend in eine “Staatsschuldenkrise” ohne Aufmucken seitens der Regierenden uminterpretiert.
Dass die Auswirkungen der systemische Fehler des vom Dollar noch beherrschten und auf Schulden basierenden weltweiten Finanzsystems nicht verhindert werden konnten liegt daran, dass die Politik die Freiräume der Bankenzockerei dazu nicht rechtzeitig schloss! Das allerdings wird verschwiegen, da von keinem Land dieses von den USA aufgebaute, uns allenaufoktroyierteund deren Interessen dienende System einer die ganze Weltwirtschaft beherrschende Finanzarchitektur auf gar keinen Fall in Frage gestellt werden durfte und darf!
So schoben die Wegelagerer der Finanzwelt und die Banker in Nadelstreifenanzügen mal flott die Überschuldung der europäischen Staaten diesen alleine in die Schuhe, um erfolgreich mit der Umdeklarierung einer offensichlich gewordenen Bankergier in “Staatsschuldenkrise” davon abzulenken, dass Ihre Gier an allem Schuld war und das die Staaten die von den Banken selbst verursachten Schulden nun zu den ihrigen machen mussten. Man nennt diesen unwirklichen Vorgang “sozialisieren”!
Nur müssen die Bürger ganz Europas für diese Gier geradestehen und nicht die Verursacher, denen kein Rechtmittel gewachsen ist, da diese alle unter einer Decke stecken und mauern, wenn man auch nur einem von ihnen etwas nachweisen will! Denn keine Krähe hackt der anderen in den Bankentürmen ein Auge aus!
Man sieht hier an den Banken und den Verwerfungen in der gesamten Finanzwelt, dass dort ein gesundes so auch gerechteres Mittelmaß zur Utopie geworden ist.
Mittelmäßigkeit wäre als treffende Bewertung dieser Ungeheuerlichkeiten so auch nicht der richtige Begriff, denn dieser käme ja fast noch einer Entschuldigung zur Entlastung der Banken und Finanzwelt gleich, denn wer kann schon etwas dafür, dass er nur mittelmäßig ist?
Nein, man muss dieses Verhalten als das benennen, was es auch ist, nämlich ein Verbrechen an der Menschheit, weil diese unter der Gier unmoralischer Eliten zu leiden hat.
Und das Verhalten der Staatsführungen kann man in dieser von diesen nicht verhinderten, so herbeigeführen Situation, welches diesen Gierhälsen eine derartige Plünderung des Vermögens der Völker erst ermöglichte, nur als eine sich aufgrund menschlicher Unzulänglichkeiten europaweit potenzierende, erschreckende Mittelmäßigkeit der Politik bezeichnen!
Doch dürfen wir das Mittelmaß nicht mit der Mittelmäßigkeit in einen Topf werfen!
Das Mittelmaß ist an sich keine zu verurteilende Maßeinheit, denn wir nennen es gerne immer wieder auch das “goldene Mittelmaß“!
Wo wären wir denn ohne eine Mitte. Die Mitte des menschlichen Körpers ist genau so unverzichtbar wie alle anderen Teile.
Nicht umsonst fühlen wir uns wohl, wenn wir, wie man so schön sagt „In unserer Mitte ruhen“!
Nicht umsonst suchen wir die Nähe zu Menschen mit diesem mittigen Ruhepol.
Nicht umsonst sind Menschen mit einer intakten Mitte beliebte Gesprächspartner und im Streitfall auch gerne gesehene Vermittler.
Nicht umsonst gedeihen Kinder in Familien besonders gut, wenn ihre Eltern in sich, also in der Mitte ruhend, den eigenen Kindern ein Vorbild sind.
Mit einem gesunden Mittelmaß ausgestattete Menschen in der gesellschaftlichen Mitte sind schon immer aufgrund ihrer Einstellungen der begehrte Ansprechpartner und bei allen anstehenden Wahlen ist der sogenannte Mittelstand begehrtes Werbeziel.
Die Masse der Bürger in jedem Staat neigt eben gerne zur Mitte und mag keine Extreme in der Politik und im Erscheinungsbild der Gesellschaft, weder rechts noch links.
Auch deshalb fischen die Parteien stringent auch immer in der Mitte der Gesellschaft und vergessen dabei, dass sie so ihr eigenes Profil im Parteienspektrum verlieren!
Das soll aber nicht heißen, dass alle die gleichen Ansichten vertreten müssen, erst recht nicht in der Gestaltung und Führung unseres Gemeinwesens.
Also bildeten sich Parteien, welche eigentlich den Interessen ihrer Wähler zu dienen verpflichtet sind. Jedenfalls geben diese das wortreich vor!
Wünschenswert ist es also logisch auch, dass in den Parteien, egal ob diese rechts, mittig oder links im Parteienspektrum stehen, jeweils eine ruhende Mitte vorhanden ist, um die widerstreitenden Gruppierungen innerhalb parteilicher Zielsetzungen auf Kurs zu halten.
Wir sehen also, dass die Mitte wie auch das Mittelmaß wertvoll für unsere Gesellschaft ist.
Nur, dieses gute Gefühl, sich „in seiner Mitte zu befinden“, muss kein andauernder Zustand sein, da sich durch äußere und innere Einflüsse diese “ruhende Mitte“ ganz schnell verflüchtigen kann.
Ob durch eine gefährdete Gesundheit, unsichere Verhältnisse am Arbeitsplatz, oder durch Zerwürfnisse in der Familie, keiner ist gegen den Verlust der Mitte gefeit, erst recht nicht, wenn er im sozialen Abseits steht, oder dieses seinen Umständen nach so empfindet.
In vielen Bereichen unseres Lebens ist das Mittelmaß abhandengekommen. Zum Beispiel bei dem hemmungslosen Konsum, welcher ohne Rücksicht auf unsere endlichen Ressourcen und die Zukunft unserer Kinder stattfindet und wir dabei kein Jota glücklicher werden. Besonders, da wir für diese Konsumbedienung uns immer schneller im Hamsterrad der Arbeitswelt bis an unsere physischen wie psychischen Grenzen bewegen müssen.
Die Lebensqualität des Einzelnen, der Familien, der Gesellschaft, gerät so unter die Räder einer hemmungslos produzierenden Industrie, die dieser so verloren gegangenen Lebensqualität lediglich ihre bunten Produkte entgegensetzen kann.
Zurzeit befinden sich diese Vorgaukler des materiellen Glücks auf der Gewinnerstraße, hin zu ihrem Ziel, aus unserer Gesellschaft eine marktkonforme Wirtschaftsgesellschaft zu machen.
Familien verlieren so ihr Mittelmaß, Eltern den Bezug zu ihren Kindern, diese den Bezug zu ihren Eltern, beide den wünschenswerten Bezug zu einer richtig funktionierenden Familie.
So gerät die Keimzelle unserer Gesellschaft die Familie in Gefahr und es sollte uns alarmieren, wenn durch fehlorientiertes Konsumdenken Familien gar nicht erst mehr entstehen, oder funktionierende Familien an nicht zu erfüllenden Konsumwünschen zerbrechen.
Schauen wir uns um und wir erkennen, dass durch eine übertriebene Verteilungssucht unseres Staates, durch Steuern auf alles und jedes, Staatsverpflichtungen im Euroraum, sinkende Löhne, prekäre Arbeitsplätze und Lebenssituationen, die Souveränität eines Kinderwunsches auf der Strecke bleibt oder gar gänzlich abhandengekommen ist!
Bei vielen Zeitgenossen, welche sich in „Ihrer Mitte ruhend“ wähnen, reicht nur der Blick auf das neue Auto, das Haus oder die Urlaubsreisen der Nachbarn oder Freunde, um seine innere Mitte zu verlieren.
Desgleichen bei den vielen Menschen, welche sich mit oder ohne Eigenverschulden von den positiven Lebensumständen unserer Gesellschaft ausgeschlossen fühlen.
Hier macht sich sehr schnell eine nagende Unzufriedenheit breit, welche von der Industrie gefördert, ausgenutzt und bedient wird, da diese ja eine der Triebfedern Ihres Erfolgs ist.
Der in sich ruhende Mensch braucht nicht alles, was ihm da ständig immer aufdringlicher, seitens der Wirtschaft als dringend wie notwendig zu erwerben offeriert wird, um einen gesellschaftlichen Status zu bewahren oder zu bekommen!
So sind am unangenehmsten die Zeitgenossen, die herablassend auf diejenigen herunterschauen, welche diesen Konsumzirkus nicht mitmachen wollen oder es eventuell auch nicht können und wenn sie es nicht können, sich eben in dieser Situation zufrieden eingerichtet haben und sich „ihre ruhende Mitte“ nicht von einem aufoktroyierten Anspruchsdenken anderer zerstören lassen wollen.
Ich will mit meinen Ausführungen nur klären, dass das Mittelmaß an sich nichts Negatives darstellt, auch wenn die Mittelmäßigkeit in unserer Gesellschaft verpönt ist.
Welcher Arbeitgeber will einen mittelmäßigen Arbeitnehmer?
Welche Frau will einen mittelmäßigen Ehemann?Überhaupt, wer will einen mittelmäßigen Partner?
Welche Eltern haben den Mut zu erkennen, dass ihre Kinder zurzeit nur Mittelmäßiges zustande bringen, doch auf längere Sicht das Zeug zu mehr haben und auch dazu stehen, obwohl es doch ringsherum anscheinend von hochgepuschten Geistesblitzen nur so wimmelt?
Wir brauchen nur einmal hinzuhören, wenn Eltern und Großeltern eventuell jenseits der wirklichen Begabungen und Schulleistungen ihre Genträger hochjubeln!
Wer will sich von einem mittelmäßigen Arzt behandeln lassen oder sich bei einem mittelmäßigen Chirurgen unters Messer legen?
Dann doch lieber bei einer Koryphäe. Doch wenn diese durch Dauerdienst matt und müde ist, produziert sie auch nur noch Mittelmäßiges, wenn überhaupt.
Die hier jetzt noch weiter aufzuführenden Beispiele sind ohne Zahl und würden den Rahmen dieses Buches sprengen.
Heute zählt nur die Effizienz und Hochleistung, eben das exzellente Können. Möglichst von 20 jährigen Berufseinsteigern mit 10 Jahren Berufserfahrung, natürlich mir einem Lohn eines Berufsanfängers, am Besten noch mit vielen vorgelagerten unbezahlten oder minder vergüteten Praktika!
Sie, liebe Leser, fragen sich nun zurecht, warum ich hier dem Mittelmaß so viel Raum gebe.
Das ist für mich ganz einfach zu begründen, weil ich fürchte, dass unserer Gesellschaft das Mittelmaß abhandengekommen ist, sei es in der Politik, sei es in der Wirtschaft, den Banken, Konzernen und in den Familien und bei dem Einzelnen. Alle richten sich nach dem Wünschenswerten und nicht nach dem ohne Verlust der Würde Machbaren, so ethisch Vertretbaren.
Nur noch das Maximale und das Exzellente ist Trumpf, nicht mehr das goldene Mittelmaß. Das Mittelmaß muss verschwinden, genau so wie der Mittelstand, da diese beide im Konzert der ungehemmten Gewinnmaximierung der Konzerne stören. In den USA und England ist der Mittelstand nur noch marginal existent.
In Deutschland verliert dieser zu unserem Bedauern auch ständig an Boden, obwohl dieser die meisten Arbeitsplätze generiert.
Selbst die Politiker in ganz Europa, wie schon erwähnt, bedienen sich einer unsäglichen Mittelmäßigkeit, welche aber zurecht in der Politik nicht zu akzeptieren ist, obwohl diese von fehlbaren Menschen gemacht wird, die den gleichen Problemstellungen ausgesetzt sind wie wir alle.
Welche den gleichen Demütigungen, gesundheitlichen Sorgen und familiären Bedrückungen ausgesetzt sind wie wir alle und deshalb trotz aufgebauter Fassaden, die für diese politisch wohl zwingend sind, um keine Schwächen zu zeigen, im tiefsten Innern jedoch unsicher, depressiv und todunglücklich sein können!
Sie sehen, dass ich den Blick zuerst auf den Politiker als Mensch richten will, da er wie wir Mensch ist und auch so behandelt werden will!
Aber, was unterscheidet denn den Politiker von einem normalen Staatsbürger, was macht ihn denn immer wieder so angreifbar? Warum darf die Gesellschaft bei diesem eine Mittelmäßigkeit nicht tolerieren, die sie sich aber selbst gestattet?
Der Politiker macht sich angreifbar, weil er sich prostituiert, sich von den Normalbürgern abheben will und Macht ausüben möchte und darüber hinaus auch noch von diesen alimentiert werden will! Simpel aber wahr.
Dass er etwas zum Positiven hin verändern und bewegen will, gibt er als Beweggrund vor, was man auch ernst nehmen soll.
Nur versickern die „Ergebnisse“ seiner Bemühungen, da der Politiker sich immer wieder den Realitäten in seiner Partei und den Lobbyisten beugen muss, bis er so wegen ständigen Buckelns einen inneren Buckel bekommt, was man dann an den nichtssagenden Worthülsenreden erkennt.
Der Politiker dient dafür seiner Partei, die ihm den begehrten Listenplatz zusichert oder einen Wahlkreis zuspricht, oder anderweitig, z.B. in vielen Aufsichtsräten in der Wirtschaft, wenn nötig sozial absichert.
In gewiss sehr anstrengenden Wahlkämpfen prostituiert sich dieser Politiker als der Omnipotente, den der Wähler allen anderen vorziehen soll.
Der so Gewählte, später die berühmte Treppe hoch geschubst, oder selbst geklettert, dann in Amt und Würden, repräsentiert je nach Amt auf einmal mehr seine Parteilinie, als seine Wähler.
Er, der nun in den obersten Etagen der Macht angekommen ist, braucht diesen Wahlbürger nun nur noch alle Jahre wieder, um seinen Status zu erhalten und prostituiert sich dann wieder, um aus der „Mitte“ der anderen zu Wahl Stehenden heraus zu ragen.
Wenn ein Staatsbürger also etwas bewegen will und dazu unsere Stimmen braucht, ist dagegen ja nichts einzuwenden, da dieser sich dafür eines normalen demokratischen Prozesses bedient.
Doch gleichzeitig begibt er sich in eine Verantwortung, welche ihn zu einem hervorgehobenen Staatsbürger macht.
Er will es ja auch so. Leider sind diese Hervorgehobenen oftmals zu wenig hervorragend oder gar herausragender Statur.
Nur muss er dann auch zwingend akzeptieren, dass für ihn als Repräsentant und Akteur auf der politischen Bühne andere Maßstäbe gelten als für das sogenannte gemeine Volk.
Für diesen „herausragenden“ Bürger lasse ich keine Mittelmäßigkeit mehr gelten. Er, der Politiker an der Spitze einer Regierung oder im Ministeramt, muss nun seiner Verantwortung, welche er selbst anstrebte, gerecht werden.
Er muss erkennen, dass er ein Dienender des Volkes ist und ausschließlich dessen Interessen zu wahren hat und in dieser Verantwortung hat eine sich offenbarende Mittelmäßigkeit keinen Platz!
Jeder Kanzler, jeder Minister hat einen gewaltigen Apparat an Mitarbeitern, der ihm zuarbeitet. Jeder sitzt an der Spitze dieser Pyramide und alle sind, wie wir alle sehen, jederzeit leicht austauschbar, da die Pyramide der Ministerien auch ohne diese Akteure an der Spitze funktioniert.
Wir Bürger dürfen es nicht gestatten, dass in solchen Ämtern unentschuldbare, aus Mittelmäßigkeit geborene Fehler gemacht werden, für die wir Bürger letztlich geradestehen müssen! Zumal Politiker selbst für ihre Fehlentscheidungen nicht zur Rechenschaft gezogen werden können, welche eine persönliche Haftung einschließt!
Wir dürfen es erwarten, dass mithilfe dieser ministeriellen Zuarbeitungsapparate eine vorausschauende Politik betrieben wird und nicht eine Politik, wie sie zurzeit praktiziert wird, die den Problemen wie zur Eurosituation hinterherläuft und diese nicht mehr in den Griff bekommt!
Zu allen Rettungsmaßnahmen zum Erhalt der Eurozone, zu den Bankenrettungen oder die finanziellen Stützungen anderer Länder Staatshaushalte mit für uns Deutschen unkalkulierbaren Risiken, wurden wir Bürger nicht einmal gefragt, sollen aber alle entstehenden Lasten tragen, doch diejenigen, die uns das alles eingebrockt haben, werden nie zur Verantwortung gezogen, denn Mittelmäßigkeit ist kein Straftatbestand!
Das muss man sich einmal vorstellen:
Da wurde 2002 der Euro für alle Bürger als verpflichtendes Zahlungsmittel eingeführt und alle Politiker in Europa haben die Situation im Herzen des Kontinents vor Augen, wo die größte Volkswirtschaft Europas dabei ist, das Zusammenwachsen zweier, bis 1990 voneinander unabhängiger Staaten zu verkraften. Am Beispiel der ehemaligen DDR konnte jeder überdeutlich sehen, dass eine zu starke Währung wie die DM deren komplette Wirtschaft abwürgte und dieser übernommene Teil Deutschlands auf Jahre am Tropf des Gesamtstaates hing und bis heute trotz Subventionen in Billionenhöhe keine ökonomische Gleichheit mit dem Westen erreicht hat.
Desgleichen sehen wir nun in der Eurozone mit Griechenland, Portugal, Irland, Spanien, Zypern, nun auch Italien und Frankreich mit demselben Muster. Denn für all diese Staaten ist der Euro einfach zu stark und abwerten können diese auch nicht, um ihre Exportprodukte zu verbilligen. Deren Produkte sind zu teuer, also gehen die Aufträge weg! Sehenden Auges wurden die Erkenntnisse aus Deutschland ignoriert. Die Ergebnisse sehen wir heute mit der Überschuldungslage dieser Nationen inklusive der vertragswidrigen Transferleistungen. Hier wurde eine Mittelmäßigkeit geradezu pervertiert und die Unfähigkeit der Regierenden zu einem Menetekel für Europa!
An dem im Jahre 2012 beschlossenen ESM Rettungsschirm, als Folge dieser politischen Fehlleistung, der keiner wie seine beiden Vorgänger ist, sondern eine Aktiengesellschaft, die in Luxemburg ansässig ist und nach angelsächsischem Recht arbeitet, ist die Mittelmäßigkeit und Moralferne, gepaart mit Verantwortungslosigkeit der praktizierten Politik besonders krass zu erkennen.
Denn keiner in den Führungsgremien des ESM, denen auch der jeweilige deutsche Finanzminister angehört, auch deren untergeordnete Mitarbeiter können jemals selbst für Fehlendscheidungen in Abermilliardengrößen zur Rechenschaft gezogen werden, in keinem Land und von keiner Behörde Europas.
Der Gouverneursrat und die untergeordneten Mitarbeiter stehen so quasi über dem Recht und sind lebenslang immun, egal, was diese zu unserem Schaden angerichtet haben! Diese Entscheidungsträger und deren Zuarbeiter, das muss man sich einmal vorstellen, agieren in einer Grauzone europäischen Rechts und leben quasi in einem rechtsfreien Raum. Die EZB mit ihren angekündigten ABS Aufkäufen zur monetären Finanzierung von Staaten ebenfalls! Das sind die Realitäten heute in Europa, die von unserer Bundesregierung und den Leit(d)medien im Nebel gehalten werden!
Wir, die Bürger hatten auch für dieses demokratieverachtende Vertragsmonster ESM keinerlei Mitspracherecht, genauso bei den zurzeit laufenden, uns alle im höchsten Maße betreffenden TTIP und TISA Verhandlungen zu einer Freihandelszone mit Kanada und den USA.
Auch hier tragen wir alle die Folgen ohne jegliches Mitspracherecht, selbst die Vertragsinhalte sind geheim und dürfen nicht veröffentlicht werden, da wir nichts von dem Murks erfahren sollen, der da über unsere Köpfe hinweg entschieden wird!
Nun, am 25.9.2014 scheinen die CETA-Verhandlungen, also die Verhandlungen zu einer Freihandelszone zwischen Kanada und Europa beendet zu sein, denn die EU veröffentlichte die Vertragsinhalte in der irrigen Meinung, sich über alle Köpfe der Regierungen Europas und der Völker und deren demokratische Prozesse hinwegsetzen, zu können. Dieses CETA-Freihandelsabkommen gilt quasi als Blaupause für die Verhandlungen zu den TTIP und TISA Freihandelsabkommen mit den USA.
Der noch offene Streitpunkt liegt bei dem Investitionsschutzkapitel, denn dieses sei für Deutschland laut Wirtschaftsminister Gabriel nicht zustimmungsfähig, da im Streitfall von Konzernen angerufene Schiedsgerichte nationale Rechtsnormen gefährden, gar brechen können. Hier will die Bundesregierung nachverhandeln, da alle EU Mitglieder und deren Parlamente über das Investitionsschutzkapitel abstimmen müssten. Die EU-Führung lehnt das ab und will kein Jota am Vertragstext verändern! Ja, wo leben wir denn?
Da wollen ein paar abgehalfterte EU-Schauspieler in der EU-Kommission am Ende ihrer Amtszeit Muskeln zeigen, die sie nicht haben und nie hatten.
Dieser ganze Vorgang, einen Vertrag auszuhandeln und Regierungen und Völker außen vor zu lassen und zum krönenden Abschluss keinerlei Einwände, geschweige Einblicke in die Vertragswerke durch die Presse und der europäischen Regierungen mehr zuzulassen, schlägt dem Fass den Boden aus. Was alles müssen wir uns denn noch von dieser überbezahlten, arroganten EU-Bonzentruppe gefallen lassen?
Es ist an der Zeit, dass die Regierungen das tun, was sie noch nie getan haben, nämlich dieser EU-Spitze ihre Grenzen aufzuzeigen!!
Denn die Vereinigten Staaten von Europa sind noch lange nicht existent und von diesen sind wir weiter entfernt als vor der ökonomisch unsinnigen Einführung des Euro. Begreifen wir das doch endlich einmal!
Warum um Gotteswillen nehmen wir dieses alles so widerspruchslos hin und wehren uns nicht?
„Wir begehrten nicht auf!“ So heißt mein auch in diesem Jahr 2014 publiziertes Buch.
So schafft man in Europa keinerlei Vertrauen!
Wir wählen Politiker in Amt und Würden, auf das diese aufgrund ihres Mitarbeiterstabes, ihres so zugetragenen Vorsprungs, an Wissen, eine vorausschauende, uns beschützende Politik betreiben und Schaden von uns wenden sollen.(Steht im Amtseid).
Die Eurorettungsverträge und ESM, TISA und TTIP gehören zu den Gefahren, vor denen uns die gewählten Politiker zu schützen haben! Nichts Derartiges taten diese, sondern winkten wie fremdgesteuert alles durch die parlamentarischen Instanzen!
Wie im Mai 2010 geschehen, als die Politiker durch eine unfähige, vertragsbrüchige Politik mit der Zerstörung der NO BAIL OUT Klausel so unser Gemeinwesen in Gefahr gebracht haben und den Folgen ihres Tuns nun immer hinterher rennen müssen, jedoch ohne diese jemals wieder einholen zu können, um dann die durch mittelmäßiges Handeln entstandenen Fehler zu minimieren.
So ist eine Politik zu verurteilen, welche durch Mittelmäßigkeit die Grundlagen unserer Demokratie beschädigt, indem eine regierungsseitig deklarierte „alternativlose“ Politik unabänderlich durch alle Verfassungsorgane gepeitscht wird.
Sie, diese gewählten Protagonisten unseres Volkes haben anscheinend nicht das Wesen der Demokratie begriffen, denn in dieser gibt es den Begriff des „Alternativlosen“ nicht, da es immer zu den jeweiligen Themenstellungen die Möglichkeit einer Alternative geben muss, welche dann von einer Opposition erarbeitet und zur Abstimmung gestellt wird.
Doch was haben wir denn im Jahr 2014 für eine Opposition? Die Einzigen, die noch den Mund aufmachen und intelligent gegen den Eurorettungswahn, ESM nebst Bankenrettungen argumentieren und ein Normenkontrollverfahren gegen den ESM beim Bundesverfassungsgericht mit einreichten, sind doch die „Linken“, die man im Plenum als Nachfolger der SED zu parlamentarischen Parias stempeln will, ohne zu berücksichtigen, dass diese in einem demokratischen Prozess in den Bundestag gewählt wurden.
Es ist gewiss kein Zufall, dass der zur Feierstunde zum 25sten Jahrestag der Wiedervereinigung eingeladene Liedermacher Wolf Biermann die Gelegenheit wahrnehmen konnte, auf diese rechtmäßigen Volksvertreter in einer für dieses „Hohe Haus“ ungehörigen Art loszugehen und von der Kanzlerin noch umarmt wurde! Das war ein geplanter Eklat allererster Güte! Aber auf die sogenannten Blockflötenparteien, die von der CDU und SPD nach der Wende einverleibt wurden, wollen beide Volksparteien nicht mehr angesprochen werden!
Alle anderen klopfen sich doch nur noch gegenseitig auf die Schultern und finden ihr parlamentarisches Dasein als Duckmäuser der Nation auch noch gut, da die Folgen ihres Handelns selbstverständlich weit in die Zukunft verschoben werden, so weit, bis diese nicht mehr in Amt und Würden sind!
Diese begreifen schon lange nicht, dass ihre stetigen Zustimmungen für alle, unsere Ressourcen gefährdenden Bürgschaften und Zahlungstranchen unseren noch bestehenden demokratischen Konsens beschädigen und sie dabei sind einen Sargnagel nach dem anderen in unsere parlamentarische Demokratie einzuschlagen!
Doch in einer Demokratie ist es geradezu die Pflicht eines jeden Parlamentariers, zu der Politik der Regierung, die alternativlos argumentiert, und die parlamentarischen Rechte und Abläufe missachtet, Alternativen zu entwickeln.
So läuft es normalerweise im parlamentarischen Spiel. Dazu bedarf es aber einer funktionierenden Opposition, welche aber bei den Mehrheitsverhältnissen in unserem Parlament nicht sichtbar ist!
Normalerweise sollte eine kraftvolle Opposition zur Regierungspolitik im Parlament sichtbar sein, aber was erscheint uns denn noch in unserem fremdbestimmten Parlament normal? Denn den Rettungsaktionen für die Eurozone wird alles untergeordnet, selbst unsere demokratisch vorgegebenen Abläufe im Parlament.
Frustrierend für die Bürger ist aber, dass, selbst wenn es denn eine starke Opposition gäbe, diese in den Eurorettungsfragen, wie auch zu den illegalen Staatsrettungen und Bürgschaften im Kollektiv mit der Regierung abstimmen würde, da diese mit den bisher erfolgten Zustimmungen bei allen diesbezüglichen Abstimmungen im Bundestag immer wieder diese, ihre eigene völkerrechtlich vertragswidrige alternativlose Politik unterstützen müsste, um nicht vor sich selbst unglaubwürdig zu werden. Dass das ganze Parlament beim Bürger so jedes Vertrauen verspielt, begreifen diese parlamentarischen Abnicker jedoch nicht, oder wollen dies nicht wahrhaben, oder es ist ihnen völlig egal.
Ich jedenfalls schäme mich für so ein Parlament, dessen Mitglieder im Interesse von Partei und Fraktion ihre eigene Meinung den Parteiinteressen und der Fraktionsdisziplin opfern, obwohl diese genau wissen, dass sie ihren gesunden Menschenverstand und sicherlich bei Ihnen vorhandene Kenntnisse der Ökonomie mit Füssen treten. Und das nur, um ihren Status nicht zu gefährden, denn über 85% des Bundestages hatte in den Eurorettungsabstimmungen das gleiche Verhalten, wie die ehemalige Volkskammer der DDR! Dass ich bei diesen Abstimmungsergebnissen diesbezüglich ein Déjà-vu hatte, kann man mir beim besten Willen nicht verübeln und ich fühle mich damit nicht alleine.
Das ist ein überaus beschämender Zustand unseres Parlaments, somit auch unserer Demokratie!
Wo waren denn die Parlamentarier innerhalb der Regierungsfraktionen bei den Scheindebatten zu den Eurorettungsmaßnahmen, welche mit Sicherheit auch heute nicht mit dieser Politik der Kanzlerin einverstanden sind?
Verschwindend wenige erhoben ihre Stimme zur Kritik und wurden prompt ins parlamentarische Abseits geschoben und bei Wahlen nicht mehr aufgestellt!
Wo waren den die Parlamentarier und was hielten unsere spärlich anwesenden Volksvertreter von geschlossenen, völkerrechtlich bindenden Verträgen, als bei der Abstimmung am 6.11.2014 darüber abgestimmt wurde, dass der ESM - Rettungsschirm auf einmal nicht mehr nur für stolpernde Staaten, sondern nun auch für stolpernde Banken zuständig ist?
Wo waren denn unsere Parlamentarier, als sie am 6.11.2014 inmitten der Feierlichkeiten zum 25sten Jahrestag der Wiedervereinigung zum 9.11.2014 sich selbst und unsere Bundesbank kastrierten und überflüssig machten, indem sie das Hoheitsrecht Deutschlands, die Bankenaufsicht der Bundesbank auf die EZB übertrugen.
Das Plenum war dürftig besetzt und Widerspruch gegen diesen Missbrauch des ESM kam erst gar nicht auf! Eine Schande, wenn man bedenkt, dass in letzter Konsequenz die Spareinlagen der Bürger für unsolides Wirtschaften der Banken europaweit nun zur Deckung entstandener Verluste herangezogen werden können. Dieses Gesetz, welches unübersehbare Konsequenzen für alle Sparer hat, ging fast unbemerkt durch den Bundestag und tritt am 1.1.2015 in Kraft und stellt eine eklatante Verletzung unserer Rechte da, die sowieso schon durch den ESM beschädigt sind!
Hier wurde wieder einmal ein Stück deutscher Souveränität der Mittelmäßigkeit europäischer Regierungsetagen geopfert! Mit dem Vollzug der Bankenunion wurden die damit einhergehenden Folgen ignoriert, um die Interessen anderer Staaten und Banken auf Kosten Deutschlands zu bedienen! Dieser Irrsinn beruht auf dem Vertragsbruch vom Mai 2010 und wäre ohne diesen niemals möglich gewesen!
Kritik an der Regierung wird mittlerweile nicht mehr als parlamentarisch wichtige Funktion, sondern als Verrat angesehen und der Kritiker als Verräter parlamentarisch geächtet. Es gab und gibt zu den Eurorettungsmaßnahmen keinerlei erkennbare Diskussion innerhalb von 90% des Bundestages, was ein bezeichnendes Bild von unserem Parlament abgibt!
Was diese, unsere Bundesregierung unter Merkel mit den deutschen Interessen seit 2010 veranstaltet, ist einfach unmoralisch und widerspricht dem geleisteten Eid der Kanzlerin, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.
Gelebte Demokratie sieht anders aus! Wir werden es erleben, dass bei anstehenden Entscheidungen zur Rettung des Währungsraums der Deutsche Bundestag keinerlei Hemmungen hat, unsere Demokratie weiter zu schleifen und sich selbst weiter zu kastrieren, denn die Not im Euroraum ist zurzeit sehr groß und wird immer größere Dimensionen annehmen.
Die kritiklose Zustimmung zu den Abänderungen des ESM am 6.11.2014 ist ein Indiz dafür, dass die Demokratie der Eurorettung rücksichtslos untergeordnet wird! Das deutsche Parlament wird so nicht zu einem Hort der Demokratie, sondern zum Hort einer unsäglicher Mittelmäßigkeit, die aber dort nichts, aber auch gar nichts zu suchen hat! Wessen Interessen wird unsere Demokratie wieder einmal geopfert?
Das, was hier auf deutscher und auf europäischer Bühne geschieht, hat weder mit Ökonomie, noch mit Sachverstand und Demokratie sowie den Lehren aus zwei fürchterlichen Weltkriegen etwas zu tun.