Fabian Redys Lesung - Kay Ganahl - E-Book

Fabian Redys Lesung E-Book

Kay Ganahl

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Beschreibung

Das ist ein Buch mit Werken aus Kay Ganahls Feder und Fantasie, die jahrelang für diese Veröffentlichung gesammelt wurden. Es sind Gedichte, Kurzprosatexte und Short Shorts, eine neue, sehr kurze Form der Kurzgeschichte, aber auch die eine oder andere Erzählung sowie Geschichten und Gespräche. Alle sind der Fantasy und Sciencefiction zuzuordnen. Sie lassen für den Leser neue kleine Welten entstehen! „Fabian Redy“, ein Troll, beginnt mit seiner Begrüßungsansprache eine fiktive literarische Lesung in einem Ambiente, welches den Genres Fantasy und Sciencefiction gemäß ist: ein bisschen bizarr und skurril. So ist eben auch die Figur des „Fabian Redy“. Er ist „trolliger“ Organisator und Moderator dieser Lesung, an der AutorInnen teilnehmen, deren Namen nicht genannt werden – sie sind es, die „ihre“ Beiträge geneigten Gästen vorlesen, aber nur in Anonymität verharren. Ganahls literarische Werke werden so höchst lebendig präsentiert.

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Einführende Sätze des Autors

Das ist ein Buch mit Werken aus meiner Feder und Fantasie, die ich im Laufe der letzten Jahre für diese Veröffentlichung gesammelt habe. Es sind Gedichte, Kurzprosatexte und Short Shorts, eine neue, sehr kurze Form der Kurzgeschichte, aber auch die eine oder andere Erzählung sowie Geschichten und Gespräche. Alle sind der Fantasy und Sciencefiction zuzuordnen. Sie lassen für den Leser neue kleine Welten entstehen!

„Fabian Redy“, ein Troll, beginnt mit seiner Begrüßungsansprache eine fiktive literarische Lesung in einem Ambiente, welches den Genres Fantasy und Sciencefiction gemäß ist: ein bisschen bizarr und skurril. So ist eben auch die Figur des „Fabian Redy“. Er ist „trolliger“ Organisator und Moderator dieser Lesung, an der AutorInnen teilnehmen, deren Namen nicht genannt werden – sie sind es, die „ihre“ Beiträge geneigten Gästen vorlesen, aber nur in Anonymität verharren.

Meine Werke werden in dieser Art der Präsentation lebendig.

Kay Ganahl

FABIAN REDYS LESUNG

Inhaltsverzeichnis

Fabian Redys Begrüßungsansprache

Absurde Lilith

Alle Vampire alle

als ich den osterhasen hinter mir sah

Art im Vampire Dome

Astronautin und Astronaut: Die Notlandung

atom-spange

Aus: „Schriften des Neo-Alltags“ von Reddie McLink

bilderfluten und wortkanonaden

Billy

Das Biotechnik-Zeitalter und ich

Der Filter (Ich schaue)

Der Kobold Hannes

Etwas ereignet sich im Neuneuzeitalter

Die Echo-Gruppe und ich

Echo-Gruppe

Die Herren des Blutes in Babydom

Fußgängerzone der Dichter

Die Hexenbande

Die dunkle Materie

Die Schweiz liegt auf dem Mars

Diese dort SIE

Ein Gnom spricht

Ein wichtiger Andromint

Emmis Shelter

Engel Harry kommt

Erde der Menschen und Außerirdischen

Erinnerung an eine Scheibe

Fabian: Narzistischer Geist

Flucht der Vampire?

Galatrix, ein König der MOmuckels

Gedankenübertragung

Gegen Drachen antreten:

Ich bin ein Troll

Ich, der Android

Ich, der ich in der Wupper wirke

Johnny Cool

Kontrolliert

Köler in Beta

Lebenszeitkonto

mein nervenstrahl im garten mit dem gelben schnee

Mit langen, wilden Schwingen

Mondwesen…!

Nach meinem Tod

netter vampir

netter vampir

Nicht in Doctorio

Otto, ein Vampir

Nur so ein prosaisch-geistreiches Schablonieren

Radioberichte von einem Weltuntergang

Roboter-Manie

Synzas

Unser Diktator Schlipwutz

Wir ertragen Höllenqualen

Wir Kobolde

wo uns auch masken beherrschen

X-Dominion

Zwergeninvasion

Zwischenbericht I

Zwischenbericht II

Zweifelnder Troll Fabian sagt:

Es wäre ja besser,

Es ist doch gut,

Zuletzt…

Fabian Redys Begrüßungsansprache

Mein Name ist Fabian Redy. Ich begrüße alle Gäste, unseren Gastgeber und die Mitwirkenden zu dieser Lesung!

Ich bitte Sie allesamt, jetzt nicht zu flüchten, sondern es sich bequem zu machen!

Dies hier ist ein offenes Haus; Ihre Neigungen und Interessen sind auch die meinen.

Ist Ihnen etwas aufgefallen?… sehen Sie bitte nicht weg: Ja, ich denke durchaus, dass ich eine anerkennenswerte Körpergröße habe – nicht klein, aber auch nicht besonders groß: eben gerade richtig!

Wissen Sie,… ich liebe das Leben, und das, was ich mit meinen Qualitäten als ein Wesen unter anderen Wesen anzufangen weiß, wofür ich mich nicht zu schämen habe. Natürlich komme ich manchem etwas befremdlich vor, doch das muss so sein. Meine Besonderheiten, gemeint sind die äußerlichen, können nicht immer anziehend wirken.

Wir sind nun einmal hässliche… Wesen… ach, sehen Sie, hören Sie…

Aber: Mit meiner Körpergröße und anderen Eigenschaften weiß ich umzugehen. Es gibt Menschen, die meinen, dass ich beliebt sei. Das klingt gut!

Bitte blicken Sie sich einmal hier im Raum um!

Hier, dort. Ja, dort! Seit Wochen befinde ich mich schon inmitten dieser schönen Werke der Kunst. Und heute ist hier alles so angeordnet und geschmückt, dass ich mich wohler denn je fühle.

Sehen Sie diese Könige und Königinnen überall im Raum!? Es gibt ihrer viele, sehr viele. Sie sind meine besten Freunde geworden, ich fühle mit ihnen. Immer wieder gern unternehme ich einiges mit ihnen!

Am heutigen Abend allerdings, der ja noch nicht der vielen Christen so wichtige Heilige Abend ist, stehe ich bislang nur so herum - mit dem Christbaum direkt neben mir. Der ist geschmückt mit allem möglichen Quatsch, ganz bunt, ganz verrückt. Dort! Dort! Sehen Sie ihn? Seine Präsenz provoziert mich sehr. Er lenkt mich stark ab.

Dabei fliegen heute die Hexen auf ihren Besen! Ist doch wahr!

„Du wirst vor mir gehen, dafür sorge ich!!“ würde ich jetzt gern in sein Antlitz schreien! Wenn ich fähig dazu wäre, dann würde ich ihn noch heute Abend auseinander reißen, seine Äste und Zweige mitsamt Stamm verbrennen… Denn aus ihm werde ich schlau, seine heimlichen Schlichen kenne ich im Detail. Er ist mir das Wesen, das ich nicht brauche! Ich sollte ihn zumindest ein Mal erklimmen, um von einem der Zweige ganz oben alle Welt zu grüßen, aber das werde ich heute Abend nicht schaffen.

Was denken Sie jetzt? Ich weiß, es müsste dies eine gemütvolle und beschauliche, sehr interessante und vor allem unterhaltsame Abendveranstaltung sein…, doch es bewegen mich Gefühle, die negativ sind.

Meine selbstkritischen Fragen wären jetzt: Muss ich ein solches Wesen bleiben, so ein Nicht-Mensch, ein TROLL? Auch immer wieder mal groß, mal klein? Alldieweil so ein nimmermüder, allerorts tätiger Gestaltwandler? Und gerade heute in dieser TROLL-Gestalt anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes? Ich denke, leider ja.

Bevor wir heute richtig loslegen, noch einige Sätze zu meiner Lebensgeschichte. Sind Sie an ihr interessiert?

Offensichtlich handelte es sich da um ein ungewöhnlich kleines Geschöpf, ganz unscheinbar, das vor vielen Jahren das Licht des Lebens erblickte. Und schon in meinen ersten Lebensminuten schrie ich meine Eltern Lola und Bello Fabian in die Flucht. Die waren in Panik. Die Ärzte staunten, waren geistig überfordert. Alarmierte Behörden rückten jedoch schnell wieder ab. In den Folgejahren erstaunte, irritierte und ängstigte ich die Menschen, denn ich war groß oder klein in extremen Ausmaßen. Entweder übersah man mich, oder ich war riesig und beängstigend. Andererseits galt ich manchen als ein schönes Männchen, ein schöner Riese, ein… was weiß ich… mit garstigem Humor. Sehr früh verließ ich mein in jeder Hinsicht überfordertes Elternhaus, um mal hier und mal da zu sein. Für mich war es toll, einen die Menschen tyrannisierenden Geist zu geben, der vor allem Angst erzeugt und dessen vielseitige, gefährliche Aktivitäten immer wieder Probleme verursachen. Also: Mit Absicht möglichst vielen viel Ärger bereiten, war mein Motto! Eine gute Sache! Meine humoristischen Einlagen im Menschenalltag fanden Anklang, wurden erzählt und erzählt. Es war ungeheuerlich! Ich wurde mit der Zeit zu einem großen Namen unter den Menschen, der Troll unter den Menschen.

Stolz war ich darauf, wie kein anderer zu sein; hielt mich zeitweise für das außergewöhnlichste Wesen auf der Welt, wo die Menschen dominieren, jedoch die Trolle noch viel Einfluss gewinnen können, wenn sie sich mit ihren Bosheiten gehörig anstrengen. Also gründete ich ein Königreich der Trolle.

Ich bin Troll Fabian Redy, I.: König der Trolle. Mit mir muss man rechnen. Ohne mich läuft nichts, bin gar nicht größenwahnsinnig. Wer mich kennt, der lernt mich schnell schätzen, auch wenn ich immer wieder ein Feuerwerk der Wörter starte, so ein kaum verständliches verbales Durcheinander.

Die Mitwirkenden an dieser literarischen Lesung, allesamt ohne Namen und für sie jetzt ganz unsichtbar, beginnen nun damit, ihre Beiträge zu lesen.

Haben Sie viel Spaß mit der heutigen Autorenlesung!

Absurde Lilith

Unterwegs ist Lilith, Adams erste Frau…

und als Reisende durch die Zeiten

lernt sie alles auf Erden kennen -

Genius der Gestaltung, kommt sie erst als Christuskind,

danach ganz anders

und besonders schreckt sie Menschen, sobald

sie als Vampirin Jaqueline zu Weihnachten

aus der Christusgestalt hervorstößt,

um – nach Nächten der Verwirrung und Unruhe

unter den Menschen

vor dem einzigen Großen Tor zu stehen,

hinter dem alles sein kann oder auch nichts, aber

jedenfalls Großes, unglaublich Gewaltiges.

Auf alle Fälle viel zu absurd, um es leben zu können!

Genau dies glaubt diese Lilith hinter dem Tor, als sie

aufschreiend ins Nichts stürzt.

Alle Vampire alle

Prolog dazu, was passieren könnte:

… acht oder neun Kinder haben sich in einer S-Bahn, die angehalten hat, dazu bereiterklärt, sich vor zu Vampiren Verkleideten auszuziehen -…

dieselben wirken wie Verkleidete,

aber sie sind vielleicht keine!

HANDLUNG

Während den Vergewaltigungen können sich die Kinder, die Mädchen befreien und flüchten, werden jedoch kurz darauf von den Angestellten einer privaten Sicherheitsfirma ähnlich hart… wirklich alles wird von drei zufällig anwesenden Reportern live berichtet, Kameras surren. Schreien auch die Vergewaltiger?

Das ist alles schrecklich: Reality spielt sich ab - wie im kritischen deutschen oder internationalen Film.

Epilog 1, nachdem es geschehen ist:

Nervensache, ein einziges Grauen…

es ist etwas, ja etwas abgelaufen bei Euch!

Ein schweres Verbrechen!

Epilog 2, nachdem es geschehen ist:

Derartiges in einer S-Bahn,– keiner hätte an die Möglichkeit je glauben können -

und das bei laufenden Kameras!

Das wird Konsequenzen haben, soviel steht fest -

für alle Täter, wie auch die Medien, wird der Schrecken

erst noch beginnen.

Seit Stunden flüchten Vampire durch dunkle Straßen,

können sich verstecken, bleiben dann irgendwo hängen und

lassen sich über Rinnsteinen gern ausbluten

„Ist doch toll gewesen!“ berichtet später ein Zufallszeuge.

Vergewaltigung mit vielen Vampirbissen ist wohl something

special,

die Kommissare werden Beweise zusammentragen

Menschen werden sich, einmal informiert,

über alle Vampire moralisch erheben und sie endgültig aus der

Gesellschaft vertreiben

Die Gerichtsurteile werden hart ausfallen!

So meldet Euch doch, denn ich will behilflich sein

und mich nützlich machen, ein guter Staatsbürger sein.

Konsumiere Eure Geschichten!

als ich den osterhasen hinter mir sah

als ich den osterhasen hinter mir sah, bekam ich es gehörig mit der angst zu tun. die sträucher und büsche ringsumher raschelten wild. ein nachbar tauchte mit einer schrotflinte auf. die freundlichen warnungen dieses so friedliebenden alten herrn schlug der osterhase in den wind; sein hämisches grinsen hatte ich vorher noch nie gesehen!

„nö, kein interesse!“ schrie er irre aus. ich hielt mir die ohren zu. der nachbar lag plötzlich nahe des jägerzauns im gras. seine gattin rannte herbei, jammernd: „findet heute… ja heute… etwa wieder die osterhasen-party statt?“ bemerkenswert.

war er einer von der osterhasen-bande aus der nachbarschaftlichen straße mit den kleinkriminellen, die seit einigen tagen im "heim für untüchtige" untergebracht waren? keine ahnung. zum nachdenken war auch keine zeit. ich wollte auf den osterhasen zugehen, um ihn zu beschwichtigen, ließ es dann jedoch sein.

über uns jagte ein düsenjet durch die wolken. war das ein militärjet? durchaus möglich; der flog so schnell… und mein herz raste. „verflucht, jetzt verpasst der mir ein… osterhasenohr!?“ sprach ich - des hämischen osterhasengrinsens war noch immer nicht genug! mein feind, der osterhase, ließ mich hören, was er mit mir beabsichtigte. das konnte ich allerdings kaum glauben: "eier sammeln!" (das war wohl sehr gewöhnlich angesichts des heutigen ostermontags, dachte ich ganz helle. meine intelligenz, so war mir bekannt, wies einen durchschnittswert auf.)

„he, osterhase! willst du mich umbringen?“ rief ich ihn an. Aber diese hämisch-fröhliche Kreatur, fast so groß wie ich, fast so nervig wie ich, fast so ein idiot wie ich warf mir seine linke weiße faust entgegen. seine ohren wedelten.

Ich staunte nicht schlecht. Meine Gefühlswelt war etwas durcheinander. Natürlich wollte ich diesen Osterhasen jetzt endlich einmal näher kennen lernen, aber sein hämisches Grinsen wirkte auf mich ungemein abschreckend. Unsympathisch. Provozierend.

"Ab in die Büsche!" forderte er mich rüde auf. Und seine Liebe zu mir und meiner Familie sah ich sehr in Frage gestellt. Seine innen weißen, außen braunen Ohren warf er mir nach, als ich mich von den Büschen fortbewegte, um meine Flucht vorzubereiten: das war super! Würde er mir sogar noch mehr nachwerfen wollen -? In den Büschen drohte ich dann ins Gras zu beißen, furchtbar! Mit großem Glück kam ich davon.

Die brutale Vergewaltigung dauerte bestimmt eine halbe Stunde - ich kann heute nur über dieses Ereignis berichten, weil er den Entschluss fasste, mich nicht zu ermorden. Der folgende Krankenhausaufenthalt dauerte kaum vier Wochen. Das, so finde ich aus heutiger Sicht der Dinge, „diente nur meiner guten Genesung.“ Die Polizei sucht allerdings bislang ohne Erfolg nach diesem Osterhasen. Wie ich gehört habe, ist er über Ostern noch mehrmals über Frauen wie mich hergefallen. Die lokale Presse berichtet über meinen Fall und über diese anderen Fälle ausführlich.

Art im Vampire Dome

Im Vampire Dome in der City von Sogarlonn, wo gerade ein großes Blutfest gefeiert wird, begegnet Alois seinem künstlichen Zwilling Art und lächelt ihn mit seinen noch blendend weißen, riesig großen Eckzähnen an.

Es tropft Blut an Alois' weißem Jacket herunter, ganz langsam. Und Art schlägt ihn plötzlich so stark, dass er ins Wanken kommt: "Geht's Dir noch?" Alois verneint dies, indem er seinem Zwilling in das rechte Schulterblatt beißt. Dieser fängt zu jammern an, hält dann aber gleich einen Vortrag, den er von der Tribüne schreit, wo er und Alois sitzen, um die Sogarlonner "Rennspiele" zu bewundern, die seit rund zweitausend Jahren im Vampire Dome im Rahmen des großen Blutfestes veranstaltet werden.

"Ich werde den Sieger zu meinem Vergnügen ausbluten lassen! Er wird glauben, ein ganz großer Sieger zu sein!" äußert Alois, lacht dann berstend.

Die nicht weit entfernte Ordnungsmacht naht in schnellen Schritten und nimmt Art in Gewahrsam.

"Hier werden Menschen nicht zum Vergnügen der Vampire umgebracht!" tönt es von einem der fünf Wachtmeister in Hellgrün, die den apathischen Art in den Verwahrraum für Sozialabweichler führen.

Alois verfolgt das Blutfest weiterhin mit einigem Interesse.

Astronautin und Astronaut: Die Notlandung

Ein Gespräch

Zwei raumfahrende Menschen, die auf einem entlegenen Wüstenfetzen der Erde notgelandet sind, sprechen miteinander.

Astronaut:… meine Kapsel ist defekt; durchsiebt an mindestens 250 Stellen der Außenwand, muss ich sie reparieren, wofür ich einige Tage benötigen werde. Dies müssen Sie genehmigen, Kapitän Long!

Astronautin: Kenntnisnahme! Zu Ihrer Information: meine eigene Kapsel scheint unversehrt zu sein… ich genehmige hiermit Ihre Reparatur: Zwischenmeldungen erwarte ich alle 4 Stunden.

Astronaut: Zu Befehl.… Ich komme aus Deutschland.

Astronautin: Meine Welt ist Deep Space, also überall und im Unendlichen des Alls. - Staaten und Länder --- was für Begriffe --- kenne ich schon gar nicht mehr.

Astronaut: Meine Welt ist das Pünktchen, wo die Wälder nicht ganz gerodet wurden.

Astronautin: Von diesem habe ich gehört. Dort leben… noch Menschen.

Astronaut: Es gibt dort Haustiere der Menschen, die Häuser haben, ja nachweislich sogar deren verbriefte Eigentümer sind. Sie betrügen ganz übel für Eigentum, begatten wie es ihnen gefällt widerrechtlich Weibchen. Sie morden eventuell - vieles andere mehr.… das ist dort einfach so, die Normalität.

Astronautin: Im direkten Vergleich zu allen Planetenstaaten des Alls ist es dort am schlimmsten, so habe ich gehört.

Astronaut: Immerhin haben Sie Informationen. Glückwunsch!

Astronautin: Meine Mutter war eine Erdenbürgerin deutscher Abstammung. Sie starb in einer Mülltonne in L. A., weil sie Schauspielerstar von Beruf werden wollte, doch nur Kellnerin werden konnte.

Astronaut: Isss ja doolllllllll.

Astronautin: Was soll das ---? Man wird nicht das, was man werden will.

Astronaut: Ich übe heute meinen Wunschberuf aus. Als Astrophysiker kann ich bisweilen in wissenschaftlicher Mission den ganzen Weltraum bereisen…

Astronautin: Seit wir von der Erde weg sind, murren Sie aber wegen vielem; das ist seltsam; warum? --- Sollten Sie nicht froh sein?

Astronaut: Einfach gedacht, schlecht gedacht. --- Geben Sie's auf, mich zu verstehen!

Astronautin: Eigentlich will ich keinen Mann verstehen. Männer sind mir scheißegal. Männer sind langweilig und arrogant, haben lange genug die Welt beherrscht. Sie lassen nur von sich hören, wenn sie befehlen wollen oder Sex brauchen, den sie möglichst nicht bekommen sollten.

Astronaut: Aber inzwischen sind doch die Frauen am Ruder. Die meisten Planeten werden von ihnen kontrolliert. Sie planen die Wirtschaft, organisieren Vernichtungsaktionen in anderen Galaxien. Das sind wohl, habe ich gehört, von Erdenmenschen, Männern, beherrschte Galaxien…

Astronautin: All dies ist selbstverständlich geworden. Beherrschenmüssen ist aber keine Quelle für Ruhm und Anerkennung! Vernichtungen sind nur Leid für alle.

Astronaut: Frauen begreift keiner mehr; sie scheinen gehasst werden zu wollen: wer will Humanität im All? --- Keiner.

Astronautin: Frauen können die praktische Humanität immerhin rational begründen. Das ist eine große Leistung! Verständnis und Verstehen sind weiblichen geistigen Ursprungs, geboren aus dem chaotischen Hirnteil.

Astronaut: Wenn Gott dies hörte, er würde Frauen abschaffen, einfach in eines seiner Universen verbannen, wo sie eigene Planetenverbände besiedeln könnten, ohne auf Männerintelligenz zurückgreifen zu müssen.

Astronautin: Dort wird schon gesiedelt. Kennen Sie Argwin?

Astronaut: Das ist der Planet, der kürzlich gefunden worden ist --- freigegeben für diejenigen, die nur Friedliches im Schilde führen!

Astronautin: Freiwillige Engelsscharen vor! Es könnten auch Männer dorthin, allerdings nur dann, wenn sie genetisch gecheckt worden sind. Verhaltensstörungen müssen schon im Vorfeld erkannt werden und zum Ausschluss der Kandidaten führen. Es darf keinen Unfrieden geben dort hinten,…

Astronaut: Das hat Gott gesagt?

Astronautin:… mein Gott hat es uns, den Frauen… mitgeteilt, ohne uns in Verlegenheit zu bringen.

In diesem Augenblick verlassen die zwei ihre Kapseln, verirren sich, jeder auf sich allein gestellt, in der Wüste ohne Wasser und Nahrung.

atom-spange

wie sich wehren

und groß aufbäumen

gegen

die unsichtbare atom-spange

in körper und geist?

wie das selbst bewahren

und neues bewerkstelligen

für

den weiteren lebensweg

in dieser gesellschaft?

wenn öffentlichkeit

nicht wirklich ist

und fast alle dinge und menschen

der herrschaft der unsichtbaren

unterliegen?

ich sehe kaum,

höre umso mehr

lächele garstig gegen die unsichtbaren an,

muss aber meist passen

gespiegelt wird

meine seele im anderen leider nicht,

fühl mich genarrt und betrogen.

immerhin erblicke ich mich noch selbst im spiegel

Aus: „Schriften des Neo-Alltags“ von Reddie McLink

Ist das möglich? Ja doch! Glaube man es nur: die Polizei hat sich eingeloggt und hört mit. Ihre fachliche Kompetenz und ihre behördliche Autorität spielt sie voll und ganz skrupellos aus. Man darf feststellen, dass sie darin wirklich größte Charakterlosigkeit beweist! Aber was schert sie schon "Charakter"!? Tatsächlich sind irgendwelche Gerätschaften in den Räumen, wo wir leben und abgehört werden, nicht zu entdecken. Es findet alles einfach statt. Sie lässt uns nicht in Ruhe, diese spezielle Polizei. Immerhin sind wir auf das alles aufmerksam geworden; die Wut treibt uns nun an. Der anstehende Entschluss zur Gegenwehr wird das Thema.

Natürlich muss man sich die Frage stellen: wie geht das denn überhaupt? Schade, dass wir keine Technik-Genies sind, die die Frage sofort beantworten können. Schade auch, wie dumm wir uns anstellen, weil wir nicht aggressiv auf dieses Abhören reagieren. Ganz aggressiv! Es ist wirklich dumm! Endlich muss zumindest eine Art technische Gegenwehr stattfinden, die die Befreiung vom Abhör-Komplott, so wird das alles heute einmal genannt, praktisch ermöglichen kann.

Ob die Polizei das stört oder nicht. Sie mag Gründe haben, das so durchzuführen… wie wir es erleben und erleiden. Welche Gründe könnten gut genug sein? Denn zweifelsohne hat sie Rechtsbruch begangen. Diesem Rechtsbruch eben auch mit viel Cleverness, auch mit technischer Kompetenz zu begegnen, werden wir uns planvoll zu bemühen haben; dafür werden wir uns bald begeistern! Unser bisheriges Scheitern ist das klägliche Scheitern der Moral, die das bloße Überleben zur Maxime erhebt.

Reddie McLink (Auszug aus dem ersten Kapitel der "Schriften des Neo-Alltags")

bilderfluten und wortkanonaden

bilderfluten und wortkanonaden

mich durchdringend

und machtvoll

innerlich leerend

scheinbar ohne ende

ich, im vollen bewusstsein der sinnlosigkeit.

es werden ja auch wahre erinnerungen

GELÖSCHT

…. aber sobald ich aufgewacht bin

gehe ich mit neuen erwartungen in den morgen hinaus

Billy

Eine kurze Erzählung

Es sei von jeder Liebe zu lassen; das ist schon sehr leicht, ganz schnell gesagt.

Anstieg bis zu einem Schloss im dunklen Wald, das lockt. Liebe zur Natur. Und das mittelalterliche Gepräge des Waldes mit seinen Dörfern gab ihnen viel. Schon hatten sie den Burghof erreicht. Eine Fünf-Euro-Führung begann. Frank von Bitterlich kannte es, eben diese LIEBE auch, ließ sich dieses jedenfalls nicht mehrfach sagen. Er war unser Freund, aber wurde nach seiner Hinwendung zu der Freundin von Mäxchen zu einem Horror für uns.

Nun schenkten die Scharten, Gänge und Brunnen Fesseln für die eng begrenzbare, ganz einfach reizbare Wahrnehmung.

Das Mädchen, was bei uns war, war so hübsch, zahm, flink und zierlich wie ein Reh. Ab und zu schoss sie, Mäxchens Freundin, durch Schlossgänge und Flure.

Sobald sie wieder zu uns zurück gekommen war, drückten wir (unheimlich gern) vor Schüchternheit alle Augen zu und faselten leichtgängig vor uns hin, anstatt sie direkt anzusprechen. Ein Ziel hatten wir nicht. Sie war eben eine kleine Schönheit, diese Billy. Schwer zuzugeben, dass von der Liebe nicht immer gelassen werden kann. Besonders, wenn Gespenstergeschichten erzählt werden und alle möglichen Bedürfnisse gedeckt; die eine oder andere „große Erfüllung“ realisiert wird.

Diese Billy war kein Fantasieprodukt. Auch kein weiblicher Dämon, aus dem das Grauen stieg, sobald man von ihm erotisch kosten wollte! Billy: eine nette Person. Wie man erfahren konnte. Und Billy: ein Lebewesen von zivilisatorischer Bedeutung als paarungsfähiges weibliches Wesen. Die Ergänzung für Mäxchen! Mein Himmelherrgottdaoben-Wesen!

So schön, „doch dämonisch“!?

Manchmal konnte beobachtet werden, dass ihr sehr flüchtige graue Schwaden entstiegen.

Bitterlich hatte zu ihr längst eine Beziehung aufgebaut – längst, eine tiefe! - als wir uns gegen Ende des Schlossbesuchs doch noch trauten, sie mehr als nur gelegentlich aus Höflichkeit anzusprechen, und dann auch einmal einen Smalltalk wagten. Meist war sie uns gegenüber leicht reserviert gewesen. Es änderte sich.

Auf dem Schlossgelände drängelte man sich nicht mehr. Die Sonne verschwand mählich hinter Wolken. Viele Besucher verließen das Schloss recht zügig, denn bald würde das Ende der Besichtigungszeit angekündigt werden.

Die Zeit wurde auch für uns einfach knapp: Wir mussten nach Hause. Wir versuchten, unsere Gespräche schön enden zu lassen. Der eine musste in die nahe Stadt zurück, andere sogar mit Bus oder Bahn ein paar Stunden aufwenden, um wieder in der eigenen Wohnung sitzen zu können.

Erstaunliches? Erstaunliches?? Jedenfalls Jobbi war derjenige, der. Die schöne Billy verwies ihn ausgelassen zurechtstutzend auf die nächstgelegene Grasnarbe am Rande des Geländes, wo er dann allein zu sitzen hatte. Er begann auf ihr zu tänzeln. Ein nachgekommener Bitterlich klatschte dazu. Dieser nahm dann seine liebe Billy in den Arm. Knutschte. Sie war ganz bei der Sache! Zusammen lachten sie. Und, sehr aufschlussreich, Dämonisches in ihr trat nunmehr aus ihr heraus. Aber Bitterlich schien darauf gar nicht reagieren zu wollen – oder nicht zu können. Er wollte noch viel mehr Zuneigung von ihr haben. Würde sie sie ihm schenken?

Billy nahm erst nur mit Blicken zur Kenntnis, dass ihr gerade viel Rauch entwich. Endlich kommentierte sie es laut und deutlich mit… Worten… der… Unzufriedenheit, des Gestört-Werdens: „Eine Belästigung! Der muss weg!“

Dazu kam dann ihr Ex, dieses Mäxchen, der ziemlich boshaft auftrat. Er war es, der zornig an Billys Körper und Kleidung zwickte. Bitterlich wurde zur Seite gestoßen. Natürlich fand er dies empörend, sagte aber nichts.

Sodann tanzten Mäxchen und Billy eine Stunde lang um die Grasnarbe herum, auf welcher gleichzeitig Jobbi wie aufgezogen tänzelte.

Von Gespensterkunde, die dieser Orts gelehrt und hier zu beweisen war, war die ganze Zeit über keine Rede, kein Gehör. Die Historikerin, die eine Führung durchgeführt hatte, stand gelangweilt an der Mauer, hinter der sich in abschüssiger, stark bewaldeter Landschaft das angrenzende Dorf mit wenigen Dutzend Seelen befand.

Ein komisch-seltsamer Schrei wurde von Billy, Mäxchen, Bitterlich und Jobbi vernommen. Sie zuckten zusammen. Es war, als hörten nur sie diesen Schrei. Andere Menschen setzten einfach fort, was sie taten.

„Heute diene ich nicht vorwiegend zum Erschrecken, als zur Unterhaltung der nettesten Gäste und Besucher dieses schauderhaften Ortes. Damit kann ich mich nicht zufriedengeben!" wurde gesprochen. Aus Billy trat ein Wesen heraus, ziemlich gut an seinen geschlossenen Konturen erkennbar, welches seine nebelhaft-rauchigen Gliedmaßen mal extrem lang ausdehnte, dann binnen Sekunden auf Menschengröße zusammenzog.

Und Billys Gesicht war gar nicht mehr zu sehen - - -

Mäxchen, Bitterlich und Jobbi und ich versuchten, es zu ergreifen wie irgendeinen flüchtigen Täter, doch es war jetzt zu sehr Nebel und Schwade, als dass wir es hätten ergreifen, festhalten und untersuchen können.

So einen Dämon hatte Elf, nämlich ich, lange nicht mehr gesehen; dieser Billy-Dämon war ziemlich einzigartig. Meistens sind abartige Wesen weniger kommunikativ, werden auch entfernt, sobald man ihrer Gewahr geworden ist. Dieser Dämon hier war eine Ausnahmeerscheinung. Wir glaubten, dass wir ihn brauchen, war er doch aus unserer Billy gekommen. Unserer sehr geschätzte Freundin!

Das Biotechnik-Zeitalter und ich

Wahrhaftig heißt es ich sei der Größte:

Denn tätig seiend existiere ich wahrhaftig

Als Persönlichkeit des Welterfolgs -

So komme ich mir vor: als wäre ich genial und

Könnte absolut alles ins Werk setzen

Mächtig, willenskräftig, kreativ und beharrlich:

Durch Naturbeherrschung,

Technikausbau bis zum Homunkulus

Rasant durch das Biotechnik-Zeitalter -

Angesichts der Perfektibilitätsforderung gegen

Jedermann direkt zur Totalität des Bestmöglichen!

Nur dieses Erreicht-Haben zählt -

Bedeutet Größe.

Mit 10 000 Euro im Monat,

Zahlreichen Meriten und der Erfolgszukunft

Agiere ich clever fatal

Und kreiere ich nur noch genial

Erfolgreich in meinem Mensch-Labor

Beschützt vom Geheimdienst -

Ignorant gegenüber der Moral, politisch desinteressiert

Völlig fixiert auf den Erfolg

Obwohl ich als Schöpfer des New Man die Welt neu gestalte

Der Filter (Ich schaue)

Ein qualvoller Vorgang?

Schaue in mich hinein

Erkenne aber nichts von Wert

Und sorge mich deshalb

Mit einem „Du schlechter Psychologe!“

Schaue auch in die Welt hinaus:

Hier des Gleichen; doch

Dort ist das Theater der Marionetten!

Dann schaue ich