Neue Essays - Kay Ganahl - E-Book

Neue Essays E-Book

Kay Ganahl

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Beschreibung

Aus dem philosophischen, theoretischen und wissenschaftlichen Blickwinkel wird betrachtet. Die in diesem Buch veröffentlichten Essays sind Versuche, das moderne Leben zu sehen und zu verstehen, alsdann eben auch im Text darzustellen. Sie dienen besonders dazu, auf die schrägen, absurd-abstrakten Aspekte hinzuweisen. Es geht unter anderem um das Weltall, die Gegenwartsgesellschaft, die Philosophen Ernst Bloch und Friedrich Wilhelm Nietzsche, um das Außenseitertum, die soziale Ausgrenzung, das Mobbing und um die Geheimdienste, das politische Denken und Handeln, ja Macht und Herrschaft, zumal um Esoterisches.

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Inhalt

ERSTENS

Zeitlich, räumlich und das Dazwischen

ES IST

Das Dazwischen als Zeit-Welt

ZWEITENS

Eine soziale Dimension

Mikrophilosophie des Mit-Mit

t

Zeit für Misanthropie

Die Fassadenwelt

. „Ist wirklich auch wirklich?“

Killer der Erde

Wir, die Bewohner des Universums.

Gedanken und Gefühle

Gegenmensch und Du

Der Einzelne – eine Frage des Sehens

Welches Verhalten ist hier gemeint?

„In den Nacken …!“

In Ungnade fallen.

Oder: Das soziale Leben bricht zusammen

Kurzer Versuch

: Schicksalsmacht des Unvermeidlichen

Gedanken zum Theater.

Ein unterhaltsamer Versuch

Wahre Freunde

. Nachdenkliches

Leben – Schauspiel

In Zeiten der Liebe

.

Ein Rückblick als theoretisch-praktischer Erguss

Opfer – und auch Täter

Sie wollen das nicht

Siehe da: Abgrund.

Feststellung

Horizont

DRITTENS

Ein

Dämon

des

Geistes

Des fiktiven Lesers Eindrücke über Friedrich Wilhelm Nietzsches Wirkmacht

VIERTENS

Kritischer Blick auf die Realität der Gesellschaft

Meinung zur Zeitenwende

Die Ära der Wehrhaftigkeit

Wände, Mauern und die Wende

.

Jemand aus der ehemaligen DDR erinnert sich

Liebe, Liebe, Liebe

Liebe zum Wald

. In Sorge um die Natur

Klimakatastrophe

. Stellungnahme

FÜNFTENS

Philosophische Durchdringungen

Kurzreflexion über die Erhaltung des Friedens

Wille zum Frieden

Eigentlich das Böse

Gedankengang:

Herrsche

Zwischen Politiker und Bürger

Streiflicht:

Freiheit in der Zukunft

Die politische Handlung in Freiheit.

Ein Aspekt bei Ernst Bloch

Ein Zusammenhang von Ungewissheit und Unterdrückung

.

Philosophische Aspekte unter Berücksichtigung von Ernst Bloch

Über die Andersheit.

Ernst Bloch: Denker, auch der Andersheit

Eine kurze Theorie der politischen Moral

Fast-Food-Charakter

Eine Abhandlung.

Etwas über die Wahrheit, die Unsichtbaren und die Totalität

Vita

# ERSTENS

__________ Zeitlich, räumlich und das Dazwischen

ES IST

Was in der Zeit liegt, ist immer auch im Dazwischen. Das Zwischen-Weltliche ist die wahre Existenz, ist eine psychische Norm. Dies weiß allerdings kaum jemand, jetzt weißt Du es auch! Ob Du – möglichst selbstgewählt! - in der Tonne lebst oder im Palazzo Rozzi: überall bist Du! Übrigens: In der Tonne wohnend erkennst Du, auf ganz kleinem Raum, Deine EigenWelt und erkennst auch am ehesten das ZwischenWeltliche … - es drückt sich aus sich selbst heraus – in Dich hinein! Wobei gilt, dass Du selbst BIST: BIST NICHT NUR MENSCH, BIST AUCH DING, BIST AUCH ALLES UND NICHTS - ALLES IN EINEM

Die Hauptsache ist, dass Du auch und gerade Du selbst bist und darum weißt, denn so wirst Du alle Anfechtungen überstehen. Was in Deiner Macht steht, kannst Du ändern, aber es ist ganz wenig.

Im Erkennen des ZwischenWeltlichen liegt die Möglichkeit, das ALLES IN EINEM sofort für Dich zu erobern … Dabei schreitest Du nämlich nicht nur durch die Sphäre des ZwischenWeltlichen, sondern … Das sind Bilder, Vorstellungen. Denkend existierst Du, glaubst es zumindest und bist in dem Selbst, welches Du Dir selber ausmalst. Ich, Du … es scheint immer so weiterzugehen, geht es aber nicht. Begriffen wird nur das Sichtbare und leicht Erklärbare im Da-Sein, welches auch ein faktisches Hier-Sein ist. Falsche Richtigkeit! Du gehst. Wenn, dann richtig geradeaus … dies vielleicht. Fliegst Du? Wenn, dann immer nach oben, weit weg … Doch, vielleicht!

Fakt: gewiss: Keiner kann helfen, allein bist Du! Die ZwischenWelt betrittst Du stets allein, trotz der damit einhergehenden Einsamkeit. Letzterer bist Du ausgeliefert.

Die Zeit ist gegen Dich, hebt sich auf, als Du aufgestiegen bist, um zu den Wolken (Wolken? Nicht eher Anti-Räume!?) zu fliegen, ganz allein natürlich. Und um dann die eigenen Gedanken zu finden, die lange gesucht worden waren. Was passiert denn dann? Eintritt in die Sphäre des Unerklärlichen, von außen Unerkennbaren – für die Menschen aus der Anderswelt, die die Normalität darstellt.

Es ist dann ein Eintreten dort hinein, wo sonst keiner sein kann, weil es physisch unmöglich, psychisch möglich ist!

Aufgehoben Zeit und Raum

Aufgehoben alles Sein

Aufgehoben alles Leben

Aufgehoben ist dann jeder Mensch, wir sind im SPHÄRISCHEN, unerklärbar reich an Dazwischen, wo es das Wo gibt, aber nicht das Hier, schon gar nicht das Jetzt.

Es geht gegen alle Menschen, die das Dazwischen nicht sehen und so gar nicht anerkennen würden! Selbst wenn sie es müssten! Wenn Du – überraschend bewusst des Sphärischen eines Dazwischen der ZwischenWelt - im Raum Bewegungen durchführst, erkennst Du meistens notwendigerweise, was es auf sich hat –

Du bist in den Wolken, diesen Anti-Räumen. Schreitest und gehst langsam, oder aber Du rennst von einer Wand zur anderen, springst aus dem nächsten Zimmerfenster in das Anders, diese Zwischen-Welt, lernst sie kennen, ob Du es willst oder nicht; schenkst ihr Dein Leben, weil Du es willst … Wagemut braucht es dafür ja nicht. Es reicht die grandiose Vorstellung dieser ZwischenWelt wirklich aus!

Das Dazwischen als ZEIT – WELT

A

Es gibt eine Welt, die ist wirklich und unwirklich zugleich. Wir können sie als Zwischenwelt bezeichnen. Sie kann ein Mensch sehen, der hochsensitiv ist, gewissermaßen durch die Dinge und durch die Lebewesen schaut, ein Seher ist. Dessen Existenz selbst eine Zwischen-Existenz ist.

*

Wahrlich ist er sich dessen eben auch bewusst, nämlich dass er genug weiß, um das zu sehen, dabei ohne Frage sehr viel mehr als andere. Und wir wissen, dass im Dazwischen, in jedem Dazwischen,

eine WIRKLICHKEIT,

eine NEUE WIRKLICHKEIT ist,

die ein Eigenleben hat – von beiden Seiten zu sehen und zu erkennen, wenn die spezielle genannte Fähigkeit gegeben ist!

B

Bist Du dieser Seher? Wenn ja, dann bist Du ein Lebewesen mit einer Zwischen-Existenz -

Will heißen: Du bist. Du bist nicht. Hängst so dazwischen. Kannst kaum weiter, denkst aber immer, dass du existierst, also bist - Du bist! Denn Du kannst ja denken, sogar nachdenken. Also bist Du, kein anderer, an einem Ort, den Du siehst, zumindest in Dir siehst. Bist Dir dessen bewusst, dass es Ort und Dich selbst, dass Selbst, gibt. Gibt! Durchaus ist es ein Hier, wo Du bist – ein fester Ort, vielleicht ein wechselnder, sehr schnell wechselnder, kaum erkennbar, aber doch gerade so noch sichtbar, sehr schlecht zu greifen – das ist wahr.

*

Oder Du bist wirklich woanders: Im NIRGENDWO oder im IRGENDWO, nicht unwirklich. Echt und wahrhaftig wirklich! Mensch, obzwar Du dazwischen bist. Du siehst diese Zwischenwelt! Das bedeutet demnach, Du bist gottlos. Sinnlos. Zwecklos. Grundlos. Ja ohne Boden unter den Füßen, vielleicht imaginiert, vielleicht …

Das bedeutet ebenso, diese ZwischenWelt ist ohne Gott, ohne Sinn und auch ohne Zweck, ist ohne jeden Boden – hat keinen Himmel, nichts ist oben, gar im Sonnensystem, der Galaxie oder in anderen Galaxien.

C

Dazwischen, kaum sichtbar

sphärisch noch irgendwie real und greifbar, doch kaum be-greifbar

im Hier im Heute, gestern, morgen

JETZT, JETZT NICHT

IM ANDERSWO dieser ZwischenWelt, aber doch nicht ganz.

Doch, ganz!

*

Jegliche Sicherheit wird … endlich ganz absurd -

hier wie dort, überall -

Aber: Wir können nicht mehr vor allem wegrennen.

*

Und dann:

Überall werden hohe Wände und Mauern errichtet.

Der Horizont wird eng und enger.

Der Faktor Zeit dominiert dann doch, man wundert sich ja, alles, wirklich alles.

Und schließlich:

*

… existieren wir im Dazwischen, uns dessen vollauf bewusst! HABEN KEINE FRAGEN: Sind bei uns, der Familie, bei den Eigenen, den Lieben. Alles Fremde wird nur noch als suspekt betrachtet, sei sogar verachtungswürdig. Nur wir seien würdig des Beachtet-Werdens, der Achtung und der Menschenwürde.

# ZWEITENS

__________ Eine soziale Dimension

Mikro-Philosophie des Mit-Mitt

Da macht man sich Gedanken, nicht zum ersten Mal – glaube doch, es sei sogar schon öfter so gewesen. In diesen bescheidenen Augenblicken des Gedankenflusses ein Gedanke nach dem anderen: die Freude am Denken, ja Nachdenken, wird nicht so schnell enden! Dies sei zu hoffen, sagte Freund Lutter und guckte höchlichst erfreut. Sein Spiegelbild sah ich im Dielenspiegel zwischen den an Haken befindlichen, teuer gerahmten Porträtbildern Goethens und Schillernds. Es war wunderbar! … ja und die Hoffnung endet bekanntlich zuletzt!

Wer die Großen nicht liebt, liebt sich selbst nicht, wurde vernommen. Kopfschütteln meinerseits. Aber: Freund Lutter lachte berstend und gab mir, aus seinem Spiegelbild getreten, seine Hand. Er hörte gar nicht mehr auf – mit dem Lachen – Dieses Gelächter bleibt für immer unvergessen! Gott sei Dank, - er sei mir hold, die Erinnerungsflut wird um Un-wertvolles bereichert … Es werden des Herrn Lutter, meines lieben Freundes – aus meinem Ego hinausgesprungenen - Gedanken nicht in einem der zahlreichen farblosen Kästchen von Erinnerungen verbleiben, bleibt zu fürchten.

Hingegen eine ehrfurchtsvolle Furcht vor dem Andenken an alles Große und all die Großen aus deutschen und anderen Landen steht, steht … ja steht!

Die Furcht vor den zumindest möglichen Rachegedanken des Herrn Lutter, gestern noch ein Supervisor eines Callcenters, ist nicht totzukriegen, sogar wenn man sich aufrichtig engagiert um deren Tötung bemüht, indem wegdenkt, ausdenkt und rausdenkt.

#

Wir wollen Mitglieder sein, Mitspieler, Mitstreiter und Mit (keine Ahnung, was noch …), ach ja: Mitbegründer! Zudem die Mitternachtsfeierer während der Jahreswende ohne Wände, denn die Zukunft scheint zumindest eine gewisse Offenheit zu gewährleisten.

Mit-s!

#

In der Mitte stehend, werden wir zu den Beglückern unserer selbst, Selbste erkennend, feiernd und an die Zukünftigen weiterleitend. Sofern wir durch unsere Gedankentätigkeit dazu imstande sind. Das Glück wäre, wenn es klappt und sich keiner beschwert. Die Selbste sind unsere Entäußerungen in geistiger Gestalt, so dass es immerhin möglich bleibt, Zukunft mitzugestalten. Die ist uns wichtig. Anderen wohl auch, doch wir wissen es nicht genau, weil sie es uns nicht mitgeteilt haben.

Hier, auf einem Punkt, sind wir und Existenz entwickelt sich aus sich selbst heraus, wenn es gut läuft.

Hier, gar nicht woanders, werden die unguten Formen von Existenz, Schreckgestalten und Rümpfe, eventuell sogenannte Schrumpf-Germanen, nicht begründet, und wenn schon vorhanden, gar nicht wahrgenommen.

Aus der Mitte heraus ist es immerhin möglich, einen DurchBLICK zu erhalten, mal nach links, mal nach rechts – oder auch DURCH DIE MITTE hindurch, wo sich viele aufhalten und reden. Sie reden viel, allenthalben auch einmal weniger Kluges, aber doch Genügendes. Das Genügen für oder an etwas erfreut auch und gerade denjenigen, der in der Mitte steht, liegt oder sitzt oder hüpft oder schwebt oder fliegt (was auch immer, mal sehen!).

Keine Schande! Die Ahnung darüber ist gegeben: Wir wollen aus vollem Herzen streben, streben, streben!

In der Mitte und aus der Mitte wird Welt geschöpft, weil wir es ja sind! Wirklich! In der Mitte befindet sich alldieweil das, was aus Kompromissen des Sich-Einigens nach langen Gesprächen und Verhandlungen rausgekommen ist. So ist es auch in der Politik, die wir eher wenig lieben, aber großenteils brauchen. Aus der Mitte heraus bildet sich schließlich sogar Wahrheit, bildet sich Eintracht des Miteinander. Das Miteinander wirkt befruchtend auf das, was in Prozessen Welt wird, zumindest werden kann –

Das ist doch schon einiges!

#

Die dabei sein wollen, die Mit-s, werden erkennen, dass es besser wäre, nicht immer dabei sein zu wollen …

Rechtzeitig muss man sich am Rande halten und bloß zusehen, was geschieht, wie sich die anderen schlagen. Wie sie sich bemühen, denen zu gefallen, die vorne, ganz vorne laufen, um als erste die Ziellinie zu überqueren.

Gleichzeitig wird der Status des Mit- immer wieder von denen bestritten, die nebenherlaufen – und die sich abmühen, überhaupt diesen Status erhalten zu können … Bisweilen: Streit, vielleicht Chaos. Das Gelächter der Vielen hallt durch die Räume. Die Mit-s müssen wahrlich kämpfen. Es reicht die Solidarität nicht aus, die durchaus der soziale Klebstoff zwischen den Mit-s ist. Dieselben Ziele zu haben und das zu artikulieren, stellt eine absolute Notwendigkeit dar, außerdem der feste Wille und die Absicht, gegen die Mit-s, die bloß nebenher laufen, sich immer wieder erfolgreich zu behaupten.

Ohne Frage gibt es kein schönes Miteinander, ohne dass dies gesehen wird. Das schöne Miteinander ist sowieso nur etwas für die, die sich das Gute zusammen mit anderen Menschen wünschen, sich auch stetig daran halten. Es gehört zum möglichen Gelingen im Leben. Die Schäden, die man sich während des Lebens holt, werden aber dadurch nicht kleiner. Gerade durch das Mit- wird die Wahrscheinlichkeit größer, dass Schäden eintreten.

#

Ist es ein Erfolg, ein Mit- zu sein?

Wohl wäre es besser, gar nicht zu sein, als nur so ein Mit-, der sich doch einer gewissen inneren Leere schämen muss, sobald er darauf angesprochen wird, diese soziale Rolle zu spielen. Gar beschuldigt wird, ein Mitläufer zu sein, nur ein Mitläufer zu sein. Eventuell drückt man ihn einfach weg. Eventuell stößt man ihn nach unten. Eventuell wird er weit zur Seite geschoben, wo er einsam verrotten soll - ! Das Außenseitertum lässt grüßen. Dort darf er aber mitlaufen … Neben der Aus-Linie befindet man sich, auch wenn man länger nebenher läuft, auf der Schattenseite des Lebens, könnte man fast sagen.

Jedoch: Wer mittendrin sein will, kann auch schnell scheitern – ist er doch im Durcheinander des Mit-, wo ständig Unsicherheit herrscht. Mittendrin zu sein ist selten ein Vergnügen.

#Kein Weg zur reinen Klarheit scheint noch irgendwann erkennbar werden zu können.

#Schlag auf Schlag: Kein Mensch, kein Werden hin zum Sein!

#Die „goldene Mitte“ ist höchst selten erstrebenswert, weil sie lau und seicht und dünn erscheint.

Zeit für Misanthropie

Es ist nun die Zeit gekommen, um misanthropisch zu werden, wenn man es nicht schon ist! Das ist nicht schwierig. Die Zeit ist ja eben danach.

Probleme über Probleme. Es nimmt kein Ende. Manche Menschen halten es kaum aus. Keine Besserung in Sicht? Wer meint, es sei bald vorbei, irrt. Wo sie sich treffen, die Hoffenden, kommt es aber zu keinem Brückenbau. Aber es muss der Strom überquert werden, schnell! Drüben könnten die Oasen des Friedens warten. Wer weiß, ob nicht doch viel Schönes dort ist … !

#

Das wird heute, auch morgen nicht mehr besser! Jedoch jeder, der sich traut, darüber nachzudenken, könnte Wege und Brücken finden, sie gar errichten! Praktische Maßnahmen sollten erwogen werden. Wer hat konkrete Ideen?

Ausblicke in die Zukunft ----

Horizont bildet sich, ja Horizonte! Die breiten und tiefen Ströme als auch die Schluchten, welche trotzdem noch gesehen werden, werden nicht breiter und tiefer, ohne dass der Mensch etwas dazu beiträgt. Davor wird er sich allerdings hüten. Der kritisch Denkende kann immer stärker hoffen, Wagnisse eingehen, zudem clever Bündnisse mit seinen Mitmenschen schmieden.

Viele verschiedene Schwaden der Hoffnung werden im Himmel, auch weiter weg im Horizont, sichtbar. Sie möchte man einfach ergreifen und um sich schlingen. Wenn es so einfach wäre!

Nichts, wirklich nichts ist einfach. Die Probleme können nicht weggedacht werden. Derjenige, der vor Schluchten steht, muss warten und hoffen. Es geht nicht anders.

#

Und so kommt es dazu, dass schlechte Gefühle Überhand nehmen! Alles Hoffen scheint angesichts dessen - von diesem Moment an - ziemlich lächerlich! Dies wird verdrängt - landet weit hinten bei den Untiefen des eigenen Gedächtnisses.

Einige Gedanken zieht es, man glaubt es kaum, bis vor den schrecklichen Abgrund des Da-Seins. Es wird dramatisch. Alles ist gefährlich. Der Tod droht.

Wahrlich, dies ist nicht dumm. Man könnte diesen Abgrund als den sich öffnenden Hades sehen, die … düsteren hässlichen Gestalten, allmählich sichtbar werdend, verschrecken einen. Man möchte lieber zuhause ruhig schlafen als im Freien gehen, was gern mit der Freiheit verwechselt wird. Das Gehen im Freien bedeutet: … durch das Gefängnis der Gesellschaft. Es kommt natürlich unter anderem zu wahrnehmbaren Kuriositäten im Da-Sein!

Vieles kann kunstvoll abgebildet und dem Betrachter intelligent vermittelt werden, dadurch auch, subjektiv wahrgenommen, interpretiert. Eine überbordende Kreativität ermöglich dies.

#

Misanthropisch werden?

Dazu braucht es von der eigenen Warte aus gesehen kaum Aufwand. Es steckt in jedermann das schlechte Gefühl, steckt auch das schlechte Denken ÜBER was und wen? Denken, fühlen WIR das denn wahrhaftig? Möglich. Es gibt nicht nur das ICH, sondern auch das WIR. Alles Erkennbare weist trotz der Vernunft mit ihren Möglichkeiten in Richtung Unheil. Und alles Erkennbare trägt zudem die Nichtigkeit des Da-Seins in sich. Diese ist tief in den Dingen und Lebewesen des Da-Seins, was ja ein „da sein“ ist.

Dort ist das Unheil, nicht hier, hier bei dir, bei uns. Sonst ist das Erkennbare kaum möglich. Das speist sich offensichtlich aus dem Unheil. Direkt beim Abgrund wartet es -

#

Nichts Gutes zeigt sich am Horizont der Zukunft, beim besten Willen nicht. Einstmals selbstverständlich Gutes versinkt allmählich im Sumpf der blöden Beliebigkeit von Trivialität und Dummheit. Jedermann scheint Schäden davonzutragen. Schatten fallen auf alles und jeden. Dieser Sumpf ist derart übel, dass viele Menschen wohl meinen, nie anderes kennengelernt zu haben. Viele Menschen leiden. Diese subjektive Wahrnehmung, sehr negativ gestimmt, ist bei jedem konkret anders. Alldieweil ist sie dunkel, um nicht zu sagen schwarz. Das ist auch eine Realität.

Es lässt sich im Bereich der Kunst durchaus kommunizieren, was Misanthropie für einen Menschen sein könnte. Für den Kunstschaffenden ist aber gerade dies auch und gerade subjektiv!

#

Fakt

Das Nachdenken über die Natur des Menschen ist keineswegs überflüssig: Auch vom Misanthropischen her gesehen ist die grundsätzlich kritische, vielleicht gar ablehnende Haltung gegenüber dieser Menschennatur, die die Erde mit dem Ablauf von Jahrtausenden am Zerstören ist, berechtigt. Jeder Mensch ist nur ein Teil dieser Natur. Anderes ist nicht möglich.

Es gibt viele objektive Gründe für Misanthropie! Die kritischen Zustände, in welchen wir leben, geben allen Anlass zum Nachdenken! Zu den Lebenstatsachen, die für jeden auch erkennbar sein dürften, gehört es, dass konkret-tatsächliche Menschen die Verursacher von kritischen Zuständen, um nicht zu sagen Missständen sind. Es sind nicht selten die politischen Entscheidungsträger. Wen darf es verwundern, wenn sie immer wieder Ziel von Kritik werden.

Menschen kommen sinnlos in Kriegen, gerade Eroberungskriegen, um. Manche Politiker regieren Staaten, als wären sie ihr privates Eigentum. Sie haben viel zu viel Macht. Wahrlich, das ist nicht neu. Für Menschen ist es oft ein sinnloses Unterfangen, gegen gewisse Politiker anzugehen, weil sie einfach zu einflussreich und zu mächtig sind. Dies kann deprimieren. So wird jemand leicht zum Misanthropen …

Wird Krieg geführt, ist es fast unmöglich, überhaupt etwas zu erreichen, was gegen die politischen Herrschaftsstrukturen gerichtet ist. Sie sind innen so stabil wie nur möglich, um äußere Feinde abwehren zu können. Alle Kräfte müssen gebündelt werden. Kritik von innen, gar an den führenden Politikern, wird dann selbstverständlich auch abgewehrt! Repressionen nach innen kommen dann vor, auch wenn es sie vorher nie gegeben haben sollte. Macht korrumpiert. Macht strukturiert. Macht wirft Schatten auf alle Bürger … manche sehen nur noch das Dunkel, durch welches sie gehen müssen, ob sie wollen oder nicht.

*

Manchmal wiederholt sich dem Anschein nach ganz oder teilweise Geschichte: vielleicht nur bei einer oberflächlichen Betrachtung und Bewertung. Es gilt, tiefer zu blicken. Auch und gerade Negatives darunter könnte sich wiederholen, immer wieder manipulieren, entwerten und vernichten.

Wer tiefer blickt, dahin auch geht, so sich intensiver mit Menschen und Dingen, historischen Abläufen befasst, kommt eher zu dem Schluss, dass es immer wieder bedeutende neue Ereignisse, nie Dagewesenes, gibt. Dass dies nicht zu bezweifeln ist. Man muss eben nicht über alles und jeden etwas Schlechtes denken. Das entdeckte Neue kann sinnvoll und zweckdienlich für Menschen sein, jedenfalls so angesehen werden. Neuheit birgt die Chance auf tiefergehende positive Veränderung. Auch Wahrheiten können durch diese Veränderungen neu entstehen oder endlich entdeckt werden.

Doch genauso Negatives entsteht neu. Das kann jeden Menschen umhauen, in die Verzweiflung, sogar in die Selbstvernichtung treiben. Letztgenanntes hat zwar negativ-destruktives Erfolgspotenzial, aber vor allem braucht es immer wieder praktische Problemlösungen, die nur gelingen können, wenn erforderliche persönliche und berufliche Kompetenzen gegeben sind.

#

Jeder lebt in seinem eigenen Schatten. Der Schatten verbirgt ihn vor der Welt. Dies dient dem Selbstschutz -

Eigentlich will hier keiner leben. Es gibt zu viele Probleme.

Die Schatten kommen aus dem Hinterhalt und überwölben einen von dort aus. Das ist nicht schlecht!

Doch überall, auf jeder Straße, jedem Pfad, einfach überall wird es zu schnell dunkel und die Feinde scheinen wahrhaftig überall und sogar allgegenwärtig zu sein - womöglich für immer zu bleiben!

GRAUEN IM ALLTAG. DAS GRAUEN IST IN MENSCHEN LEBENDIG.

GUTER MUT UND ZUVERSICHT ERSCHEINEN UNANGEBRACHT, WENN ES SIE DENN ÜBERHAUPT GIBT!

Die Fassadenwelt. „Ist wirklich auch wirklich?“

Gute Frage. Sie zu beantworten ist allerdings mit gewissen Problemen verbunden. Alle Menschen lassen sich täuschen. Sie glauben leicht an das, was sie vor Augen haben, mit all ihren Sinnesorganen wahrnehmen – wahrnehmen wollen und können.

#

Existieren ist das Eine. Leben das Andere!

Also sind permanent Zweifel angebracht. Sie sollten möglichst die Regel sein. Immer und überall. Innen und außen. Vorne wie hinten. Oben und unten, vor allem dahinter …

So mancher meint, nicht wirklich und wahrhaftig als Mensch zu leben, wenn er einer von den ganz kritischen Köpfen ist. Er ist eben nicht einfach so im Irrtum. Denn er könnte ja schlichtweg recht haben, auch wenn er biologisch gesehen ein Mensch ist, rechtlich gesehen ein Bürger eines Staates.

#

Wolken sehen wir ja, wenn wir nach oben blicken, dafür der Blick frei ist. Die tiefer gelegene Ebene, wo wir leben, ist auch zu sehen, fragt sich nur, wie und warum dieses Wie ist.

Grundsätzlich ist alles, jedenfalls das meiste Wahrgenommene, wie schon klar angesprochen, zu hinterfragen. Dies erfolgt über eine hyperkritische Ratio, die subjektiv ist. Wissenschaften können auf die Wahrheit hinweisen, sie können sie nicht beweisen. Weil sie, diese Wissenschaften, an sich – existenziell! – auf der Bildung von Hypothesen beruhen, die durch Fakten zu belegen sind.

Angesichts dessen landet man schnell im „Reich“ philosophischen und religiösen Denkens und Fühlens. Aber wer sieht die wahren, richtigen, echten Fakten überhaupt, wenn die Blicke, ja der ganze Wahrnehmungstrakt des Menschen verstellt wird? Dass er verstellt wird, ist sehr gut möglich - ! Hier, jetzt, nur heute, vielleicht aber auch nur morgen, irgendwann – oder zu bestimmten Zeitpunkten, in bestimmten Phasen.

Es ist also möglich, dass nur wenige oder sogar keiner das wahrhaftig Gegebene wahrnimmt! Man könnte es als unglaublich bezeichnen, - als unglaublich, doch eben als eine Möglichkeit!

Also ist auch möglich, dass viele Menschen immer und ohne Einschränkung an das glauben, was sie über den subjektiven Wahrnehmungstrakt wahrzunehmen imstande sind, die Fassade – und stellen keine oder zu wenige Fragen! Sie gehören nicht zu den kritischen Köpfen. Vielleicht, ganz einfach, fehlt ihnen dazu die Zeit?

Dieser Gedankengang reicht schon aus, um die Welt als eine Fassadenwelt zu hinterfragen.

Die Behauptung ist nunmehr – frei gedacht und frei gefühlt: Viele, die leben, existieren nur, ohne es zu wissen, ohne es überhaupt zu erahnen, was natürlich mehr als nur bedenklich ist …

#

Wirklich ist das, was gesehen werden kann: mit den eigenen Augen, auch gehört – mit Ohren. Es scheint alles normal zu sein. Nichts wird als eine Täuschung wahrgenommen.

Dies ist eine Wirklichkeit, die zumindest sehr fragwürdig ist, weil der Mensch nur der Mensch ist, somit keineswegs über ausreichend Durchblick und profunde Kenntnisse verfügt, um hinter die Fassade zu blicken, die er wahrnimmt.

Hin und wieder bekommt diese Fassade einen Riss.

Trotzdem: alles, jedenfalls das meiste geht wohl seinen Gang. Dieser Gang wird, weil es am einfachsten und am leichtesten zu sein scheint, oft als richtig angesehen. Er verlangt eher selten nach der intensiven kritisch-rationalen Überprüfung auf objektiver Faktenbasis, die Menschen in ihrer überwiegenden Mehrzahl gar nicht zu leisten vermögen.

Sie ergehen sich im Arbeiten, im Existieren. Vielen erscheint es als Glück, zu existieren, indem sie arbeiten, arbeiten dürfen. Denn in manchen Teilen der Welt ist selbst das nicht selbstverständlich.

So ist es: Menschen kommen und gehen. Sie haben Arbeit, haben Pflichten. Viele meinen, nichts daran ändern zu können. Es wird aber manchmal an Höheres geglaubt, an die höheren Rechtfertigungen und Begründungen des Zeitlichen und der gegebenen Ordnungen, in die die Menschen geboren wurden. Oder sie mussten sich akzeptieren lassen und akzeptieren.

Ordnungen ändern sich wie die Menschen - Zeit steht nicht still, es ist so, als wäre das Leben auf eine Schiene gesetzt, die weiterführt, ohne das Ziel zu kennen. Weil niemals das Ziel der Lebensreise bekannt sein könnte. Das wird als Normalität bezeichnet.

#

Das Unbekannte gibt es. Das findet sich hinter der Fassade. Spielt es eine Rolle – und wenn, welche denn? Es spielt eine, weil die Fassade nicht das ist, was ausreichend ist, um Leben, Dasein und Ordnungssysteme ausreichend zu begründen. Die Begründbarkeit von dem, was es gibt, ist in diesem Zusammenhang am relevantesten! Das Bekannte, das wahrzunehmen ist, wahrnehmbar, spielt die entscheidende Rolle? Gewissermaßen schon, weil die Fassade niederzureißen ist.

Die Fassade und die Menschen - Menschen benutzen ihre Sinnesorgane, fühlen sich geborgen in der Welt, die sie schon immer kennen, weil sie in sie hinein sozialisiert wurden. Selten halten sie es für angebracht, diese Welt in ihrem Gegeben-Sein von Grund auf in Zweifel zu ziehen. Sie nehmen alles als tatsächlich wahr, als Ansammlung verschiedenster Tatsachen, an denen sie vorbeikommen.

Sie müssen nicht erkennen – meinen, die Welt nicht erkennen zu müssen! -, ob es sie wirklich gibt. Ob sie als Menschen vielleicht, ganz konkret im Hier und Jetzt, wo sie sich konkret-tatsächlich aufhalten, selber nur Fassade sind?! Dabei wäre es richtig, eine jegliche Fassade auch als Fassade zu erkennen – den sozialen „Verblendungszusammenhang“.

#

Denn:

Wirklich ist nichts offensichtlich.

Wahr ist nichts offensichtlich.

Stets ist hinter die Fassade zu blicken, sofern es praktisch möglich ist. Verhinderungsstrategien, dahinter zu blicken, sollten überall, in jedem Lebenszusammenhang, nicht nur für möglich gehalten werden, sondern für sehr wahrscheinlich. Wichtig ist also, dass der Einzelne das feste Bewusstsein darüber hat, wirklich die Wirklichkeit – diese wahrhaftige! - wahrnehmen zu wollen, ja subjektiv zu wollen und dies anzustreben; auch menschlich anzunehmen, sie hier und jetzt tatsächlich als Person unabhängig, unter möglichst wenigen beeinträchtigenden, verhindernden Einflüssen, wahrzunehmen.

Wer diese Einflüsse ausübt, ist eben auch immer wieder die Frage. Jedenfalls: Bloß nicht etwa etwas Falsches, etwas nicht wirklich Gegebenes, somit gewissermaßen die „Welt der Potjemkinschen Dörfer“!

Der Willen-Wollende glaubt am besten nicht, sondern er will wissen und er weiß, - weil er dieses kritische Wollen in seinem individuellen Bewusstsein besitzt wie der Hauseigentümer sein Haus.

Ein Mensch, der das als ein wichtiges Lebenspostulat in allen Situationen des gesellschaftlichen Lebens für gut und richtig hält, wird nicht selten für närrisch, für verrückt, für falsch und sogar für dumm gehalten. Zweifel an den konkreten Gegebenheiten, sprich Ausprägungen in der Formgebung von Fassaden in der Gesellschaft werden meistens mit lässiger Handbewegung als Unsinn abgetan.

Wichtig wäre es, wenn Einzelne einfach ganz genau und absolut sicher wüssten, dass die Wirklichkeit nicht immer und überall einfach die Wirklichkeit ist.

#

Also, um es in einem klaren Satz auszuformulieren: Die Wirklichkeit, das Wirkliche, die Welt der Tatsachen, das Gegebene, das Vorhandensein, wie sie wahrgenommen und gekannt werden, fungieren als eine Fassade, könnte man - wer auch immer konkret MAN ist – durchaus meinen.

Besser gesagt, man könnte es nicht meinen, sondern man muss es möglichst sehen und erkennen wollen!

#

Wann wird gehandelt?

Am besten ist es, wenn ein Mensch schnell erkennt, dass eine Fassade gegeben ist, sie aktuell im Hier und Jetzt den Sinnen eines Menschen präsentiert wird. Dann kann er individuelle Maßnahmen treffen. Nun, Fassade, wie verhält es sich genau mit der Fassade, mit den Fassaden, die einem gewissermaßen „begegnen“? Nur wer das ziemlich genau weiß, kann entsprechend richtige Maßnahmen für sich oder für die Seinen realpraktisch durchführen.

#

Du bist du. Bewegst dich im Raum, irgendwo, vielleicht auch an einem Ort und in einem Raum, den du schon genauer kennst. Oder den du schnell besser kennenlernen willst, und du dies auch bewerkstelligen kannst …

Aber – und es ist ganz oft dieses Aber – du musst erkennen, es ist nicht einfach. Die Einfachheit des Sehens und Verstehens, Hörens und Verstehens ist nur im ersten Augenblick, während der ersten Augenblicke des Aufnehmens von Informationen gegeben. Dann kann vieles nicht oder falsch verstanden werden. Bewusstheit über dieses!

Das gilt für die Fassade, natürlich auch für sie. Trotzdem: Sie ist, einmal wahrgenommen, direkt vor dir, du identifizierst sie eben möglichst als solche sofort, wenn es gut geht. Hoffentlich! Oder das geschieht später. Dann wird es auch noch gehen … Jedenfalls, im vollen Bewusstsein hierüber: Du weißt dann hoffentlich ganz genau, dass es sie gibt! Sie hat Existenz als Ding, so wie du als Mensch. Sie ist dann für dich, möglichst für viele andere Menschen, einfach das IST. Dasselbe hat eine hohe Bedeutung für das Verstehen, um nicht zu sagen volle Begreifen dessen, was wir Realität nennen. Keiner sollte die Realität deswegen leugnen, weil es diese begriffene Fassade gibt, die das IST ist. Keiner sollte es leugnen. Keiner sollte versuchen es zu leugnen. Keiner sollte versucht sein, dagegen zu denken, zu träumen.

#

Immerhin, hier zweierlei von Relevanz:

Ein Mensch, also du, begegnet dem Ding – Teil der Fassade - , das vor ihm ist … Dadurch wird sichergestellt, dass es dich gibt – und dieses Ding.

Ein Mensch begegnet einem anderen Menschen – Teil der Fassade -, den anderen Menschen. Auch hier wird durch das Sich-Begegnen sichergestellt, dass Mensch und Mensch sich als solche erkennen und eventuell anerkennen, zumindest wird die Existenz, als Wirklichkeit, anerkannt.

Durch das Sich-Begegnen WERDET IHR erst wahrhaftig und tatsächlich. Nur indem wahrgenommen wird, wird und ist etwas – übrigens auch der Mitmensch.

#

Die Fassade, von welcher hier vor allem die Rede ist, ist flächig, hat auch sehr verschiedene Ausformungen als eine solche Fläche, die existiert. Daraus ist zu folgern, dass sie vielgestaltig ist; kann auch künstlerisch Gestaltungen annehmen, die gut und nützlich erscheinen.

Sie ist also, sie ist als solche dinglich oder menschlich, eher flächig und hat einen Nutzen, der zumindest aufscheint.

Erscheinungen

werden von dir wahrgenommen, sie sind de facto lügnerisch und täuschend. Damit sind sie viel, aber im Grunde viel zu wenig. Es sollte dir aber auf jeden Fall sofort klar sein. Denn: Sie gibt es für die erfolgreiche Funktion der Täuschung, nämlich als fassadenhafte, täuschende Kulisse, die sagt (die Information vermittelt): Hier ist etwas, und es ist weder dahinter noch darin etwas wie Ding oder wie Mensch. Also nichts. Nichts?

Du begegnest der Kulisse! Dieser einen bestimmten, die du wahrzunehmen in diesem Augenblick bewusst fähig bist. Ja, gewiss: Du bist Mensch, hast eine eigene Identität, die jeder Lüge Hohn sprechen sollte, eine solche, mit der zu leben im Grunde es ein Leichtes sein müsste. Du lebst in dir selbst, hast ein Selbstbewusstsein und einen eigenen Willen, gerade auch diesen; kommst raus. Sobald das der Fall ist, könnte die Fassade, könnte die Kulisse, könnten alle Erscheinungen an sich in Gefahr sein. Durch dich!

Was passiert? Ja: Dann zeigt sich dir letztendlich Welt. Ja: Denn du hast Augen und Ohren, deine Sinnesorgane. Du bleibst stehen, staunst sehr, alsbald öffnen sich die Fenster … Dies sind Fenster der Fassaden, der Kulissen, die du siehst. Fassaden sind allenthalben auch nur, ja gerade auch nur solche Erscheinungen, also SCHEIN.

Was du jetzt siehst, ist nichts – oder doch sehr viel. Jedenfalls ist es sehr gut, dass du Sinnesorgane hast! Du guckst also interessiert und neugierig in die Fenster … du beginnst, wovon auszugehen ist, viel intensiver zu leben … du wirst jetzt erst richtig menschlich, kannst wesentlich freier aufatmen und Welt erst jetzt erfassen und mit deinen Gedanken durchdringen. Dahinter und darin ist aber eben keine Anderswelt, keine Zwischenwelt, auch nicht das Sein an sich. Oder wie das alles gern gesehen und genannt wird.

Durch dieses Gucken in die Fenster

Fenster

Fenster

lebst du ja erst WIRKLICH. Es vor allem und zuerst ein Vorgang.

Es kann dann, wenn Klarheit über alles ist, alles auch einfach weitergehen. Klarheit über die Funktion der Fassade, der Kulisse, der Erscheinung – des Scheins!

Lebendig sein!

Das ist leicht gesagt. Vieles kann leichter in Worte gefasst werden, als dass es bewusst erfahren werden könnte, indem auch Kritik geübt wird.

Also wird vieles den Menschen mitgeteilt, doch die Zustände bleiben einfach bestehen. Dies können grauenhafte Zustände sein.

Politiker zum Beispiel ergehen sich gern in Versprechungen und Ankündigungen, leider bleibt der Erfüllungshorizont oft dahinter weit zurück.

Die Bürger lassen gern Schönes von sich hören – wollen Schönes über sich selbst hören - , doch wenn sie Kritik einstecken sollen, blockieren sie; weisen zurück und weisen ab!

Das Wirtschaftsleben kann überzeugen, aber auch nur durch die Resultate des Wirtschaftens. Bedeutet dies auch, gleichermaßen lebendig zu sein? Wohl eher nicht.

Betrieb ist nicht mit dem Leben gleichzusetzen. Betriebsamkeit, alles erfolgsbezogene Verhalten und Handeln, besonders beim Erfolg in der Wirtschaft, drückt das Leben sogar herunter. Dies mindert aber dessen Wichtigkeit keineswegs!

Ist Lebendigkeit gleich Betriebsamkeit? Niemals! Oft scheint es zu sein, dass Lebendigkeit, so gegeben, von der Betriebsamkeit fast erstickt wird. Grauenhaft. Man mag gar nicht daran denken!

Die erwähnten FENSTER hingegen öffnen den Sinnen des Individuums vieles, wenn nicht sehr vieles, vielleicht sogar alles Erhoffte und Erwünschte. Sie können die Fassade/Kulisse nicht hinunterreißen und zerstören, doch sie sind die Öffnungen, die es braucht, dass ein Mensch von der Freiheit kosten kann, wenn er es auch wirklich will. Es handelt sich um die Freiheit von den Lasten und Bürden des Lebens – zumindest für begrenzte Zeiträume. An ein alles erfüllendes Utopia wäre hier nicht zu denken.

Betriebsamkeit

Wahrhaftig herrscht, insbesondere dann, wenn diese Fenster nicht auch nur erahnt werden, eine Betriebsamkeit der Zwecke- und Normerfüllung. Dies kann ein großer Trubel sein. Durchaus wird ein Alltag auch zur Quälerei der Pflichtenerfüllung und der Probleme mit den anderen. Die Anforderungen sind stets gegeben. Es ist kaum an Abmilderung des Pflichtdenkens und der Erfüllung von konkreten Erwartungen zu denken.

Das Positive an Fassade/Kulisse ist also ohne Zweifel, dass es diese Fenster gibt. So bekommt sie einen speziellen Sinn. Wenn du versuchen solltest, eventuell einmal per Zufall rein zu blicken, in die Fenster, eröffnet sich dir vielleicht nichts oder nicht viel. Nicht so viel, dass du davon schwärmen würdest, aber immerhin wäre das etwas - in aller Bescheidenheit. Sogar Fassaden sind immerhin Ding und Mensch, haben Existenz.

Im Rahmen des Normalbetriebs scheint es nur wenig zu geben, zu wenig zu geben. Aber es ist trotzdem genug, um dich zum Weiterleben zu motivieren, komme, was da wolle. Die Möglichkeiten - diese können noch so vage formuliert sein, jedenfalls gibt es sie. Dies ist an sich schon gut; ein relevanter Grund nämlich, um weiterzuleben!

Killer der Erde

Das Wissen der Menschen über sich selber scheint immer größer zu werden. Grenzen des Wissenserwerbs sind nicht erkennbar. Das Wir der Menschen als einer großen Einheit in der unübersehbar bunten Vielheit der Individuen auf der Erde ist, wie die meisten von uns wahrscheinlich meinen, durchaus wichtig. Es ermöglicht, weil es identitätsstiftend ist, das Bewusstsein im Einzelnen über seine klare Einbindung in Gruppe, Gemeinschaft und Gesellschaft.

Wir

Das Wir existiert.

Hier sind wir, existieren schon geraume Zeit, wenngleich die Menschheit im Vergleich erst eine kurze Existenzdauer aufweist.

Wir, diese Menschen, existieren wahrlich nicht als Einzelne, sondern in kleineren oder größeren Gemeinschaften und Gesellschaften. Aber: Gehören wir wirklich zusammen – als viele Einzelne? Bilden wir wirklich Gemeinschaften? Fügen wir uns den Regeln in Gesellschaftsordnungen? Oder erwecken wir nur den Eindruck, uns einzufügen?!

Und treiben in Wirklichkeit nur in der Zeit umher, als wären wir … Eben: Gehören wir zusammen? Fakt: Es wird gelebt. Menschen gibt es, die Menschheit!

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Nein, wir gehören nicht zusammen!

Tatsache ist, ob man es will oder nicht, keiner gehört zum anderen Menschen. Denn er ist der Andere. Jeder Andere ist als Einzelner den Menschen ein Objekt, lediglich ein fremdes Lebewesen derselben Art. Eine jede Art ist zahlenmäßig größer oder kleiner, dabei höherrangiger als viele andere, wie die Menschheit. Oder aber ganz weit unten angesiedelt.

Dieser Andere ist als solcher auch und gerade immer nur ein Niemand in der Abwertung seines tatsächlichen Existierens in den Augen des subjektiv denkenden und handelnden Menschen als Individuum. Anderer = Niemand.

Es sind nämlich Menschen nur Jemande, die sich selber kennen, von den Anderen genau abgrenzen, und schon deshalb besonders schätzen, dabei auch ein ausgeprägtes Ego haben. Es gibt also keine Mitmenschen. Viele möchten Mitmenschen um sich wissen, sie auch aufrichtig schätzen und mit ihnen kommunizieren, ja mit ihnen SEIN. Aber es gibt sie als solche nicht, wird es wohl auch niemals geben.

Der Mitmensch ist also bloß eine Fiktion, bestenfalls eine wissenschaftliche Annahme, mit der allerdings sogar Gesellschaftsordnungen errichtet werden, denn es geht um die Identifikation mit Ordnungssystemen, in denen Einzelne mit ihrem Wir-Bewusstsein existieren, um nicht zu sagen leben.

Wir sind nicht wirklich und tatsächlich wir!

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Nichts sind wir. Wir sind nichts!

Niemande sind wir ohne Frage – eben außer für uns selber. Dies immerhin scheint vollgültig gegeben zu sein. All die Anderen ringsherum gibt es ja. Normalerweise kann ein Einzelner, der allein lebt und Erfolg hat, nur in seltenen Fällen auch real sein.

Ich bin mir das Subjekt des Wahrnehmens der Objekte. Und so ist es einfach: Der einzelne Niemand existiert als Widerpart dessen, der wahrnimmt und bewertet.

Oben Benanntes ist sicherlich, als etwas einfach Gegebenes, nur negativ zu werten. Du weißt es, alle wissen es. Trotzdem gibt es das Wir im Bewusstsein Einzelner, trotzdem gibt es dieses vermaledeite, trügerische WIR und das UNS.

Alltags-Tun und Alltags-Sein.

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Der Schaden

Es darf nicht wirklich bis zur nihilistischen, jedenfalls vorwiegend zerstörerischen Wahrnehmung der Niemande kommen. Denn dies wäre absolut schädlich, also die Zerstörung der Einzelnen, zumindest in ferner Sicht. Was für ein Schaden dies wäre!

Doch, es sei hier angebracht, die Erde ist an sich, als astronomisches und geografisches Gegeben-Sein, ein Schaden im All. Somit ist die Menschheit, als „Krone der Schöpfung“ angesehen, nicht viel mehr als das. Zumindest dürfen wir es so sehen. Sehr viele Menschen – als Jemand-Subjekt und all die vielen Niemand-Objekte - , viele von ihnen, wollen es, was gar nicht verwundert, nicht so sehen. Sie bewerten die Erde und die Menschheit als positive Ausnahme des Bestmöglichen von Existenz. Was gibt es für sie Wichtigeres und Besseres als die Existenz von Lebewesen, insbesondere des vermeintlich größten, erfolgreichsten Lebewesens, DES MENSCHEN?

Er lebt – er ist ein Jemand, Niemand und auch das Wir. Er webt als intelligentes Lebewesen mit gestalterischer Kraft und technischen Fähigkeiten bewusst, bis zur Ego-Manie, an der Aufrechterhaltung und weiterhin auch an der explosionsartigen Höherentwicklung seiner Art. Bisher scheint er nur sich selbst dabei aufhalten zu können, will es aber offenbar nicht, wiewohl es entsprechende, kaum erfolgreiche Bestrebungen einiger Einzelner und Gruppen von Menschen gibt.

Man wisse einfach … wären wir, die Menschen, ja die Menschheit biologisch non-existent, dann wäre es viel besser. Denn es könnte sein, dass die Natur ohne die Menschheit GUT wäre. Das könnte als eine Hypothese stehenbleiben. Ohne uns wäre die Natur auf der Erde viel länger möglich.

Gäbe es die Erde, die Natur der Erde bedeutend länger, dann wüssten wir das natürlich nicht. Die Natur der Erde hätte uns, die Menschen, die Menschheit, überlebt! Es wäre völlig unmöglich, dies in diesem positiven Fall tatsächlich wahrzunehmen, es sei denn, es gäbe trotz allem noch ÜBERLEBENDE der Menschheit.

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Sollte alles wie bisher auf der Erde mit dieser zerstörerisch aktiven und ständig organisierenden Menschheit so weitergehen - mit ihrer Gier und ihren Widersprüchen und Gegensätzlichkeiten - , dann würden wir auf unsere Non-Existenz zutreiben, obzwar, wie gerade mitgeteilt, manche diesem Prozess entgegenzuwirken scheinen.

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Tatsachen