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Als seien die Wechseljahrbeschwerden für den Körper einer Frau nicht schon genug, muss auch der Kopf einiges verkraften. Ernsthafte Wissenschaftler beschäftigen sich mit einem Phänomen: Viele Scheidungsverfahren werden gestartet, wenn Ehefrauen die Menopause erreichen. In sechs von zehn Fällen sind sie selbst die treibende Kraft! Ist es der Absturz der Östrogene? Nein, es sind die so genannten Stresshormone, die jetzt die Steuerung ihres Denkens und Handelns übernehmen. Sie stellen unseren Organismus auf Veränderungen ein und dafür schärfen sie zuvor den Blick auf die Realitäten. Ohne die rosarote Brille ihrer Fortpflanzungshormone sieht so mancher Ehealltag plötzlich nicht mehr so überzeugend aus … Unleugbar ist, dass der weibliche Organismus ab der Mitte des Lebens wesentlich stärker unter dem Einfluss von Botenstoffen steht, die während all der Jahre der Jugend, der Schönheit und Fruchtbarkeit eine viel geringere Rolle spielten. Zusätzlich setzte die Fachzeitschrift amerikanischer Internisten, "JAMA Internal Medicine" mit einem Paukenschläge neue Maßstäbe: Bei der bisher längsten Menopause-Studie an 1.449 Frauen wurde eine durchschnittliche Leidenszeit von 7,4 Jahren ermittelt. Eine nennenswerte Zahl war deutlich kürzere Zeit betroffen, aber bei einigen dauerten die Symptome Nachtschweiß, Gereiztheit und Schlafstörungen länger als 14 Jahre! Nicht nur das. Forscher stießen auf ein bisher nicht beachtetes Phänomen, das man schlicht als ungerecht bezeichnen muss: Je eher der weibliche Körper gegen den Abfall seines Östrogenspiegel ankämpfen musste, umso länger dauerten die unangenehmen Auswirkungen. Von vielen Frauen werden die Folgen des Hormonabfalls vielleicht unterschätzt – und die Risiken für Herz und Knochengesundheit ebenfalls. Das alles klingt vielleicht schlimmer, als es sollte.
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Seitenzahl: 50
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Von Dr. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich
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