Fresh Pickens: Frisch gepflückt - Shea Balik - E-Book

Fresh Pickens: Frisch gepflückt E-Book

Shea Balik

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Beschreibung

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina, eingebettet in die Smokey Mountains. Wo die Menschen freundlich und die Männer heiß sind. Vor einigen Jahren machte Charles Jackson einen Fehler, einen sehr großen. Er machte mehreren Leuten das Leben schwer, weil sie schwul waren. Als seine Mutter das herausfand, hielt sie ihm eine Standpauke, die ihm noch Jahre später zu schaffen macht. Seither versucht Charles, sich zu ändern, aber die Bewohner von Cedar Falls gaben ihm nie die Gelegenheit, sich zu beweisen. Austin Reed will Charles keine Chance geben, aber je besser er ihn kennenlernt, desto lustiger und netter findet er den Mann und stellt fest, dass er überhaupt nicht mehr der schwulenfeindliche Fiesling von früher ist. Jetzt müssen die beiden einen Weg finden, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und in die Zukunft zu blicken, wenn sie sich ein glückliches Leben zusammen erhoffen. Achtung: Wie üblich mischen sich die Bewohner von Cedar Falls dort ein, wo sie nicht erwünscht, aber gebraucht werden. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 45.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Epilog

ÜBER SHEA BALIK

LESEPROBE:

Fresh Pickens: Frisch gepflückt

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina, eingebettet in die Smokey Mountains. Wo die Menschen freundlich und die Männer heiß sind.

Vor einigen Jahren machte Charles Jackson einen Fehler, einen sehr großen. Er machte mehreren Leuten das Leben schwer, weil sie schwul waren. Als seine Mutter das herausfand, hielt sie ihm eine Standpauke, die ihm noch Jahre später zu schaffen macht. Seither versucht Charles, sich zu ändern, aber die Bewohner von Cedar Falls gaben ihm nie die Gelegenheit, sich zu beweisen.

Austin Reed will Charles keine Chance geben, aber je besser er ihn kennenlernt, desto lustiger und netter findet er den Mann und stellt fest, dass er überhaupt nicht mehr der schwulenfeindliche Fiesling von früher ist.

Jetzt müssen die beiden einen Weg finden, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und in die Zukunft zu blicken, wenn sie sich ein glückliches Leben zusammen erhoffen.

Achtung: Wie üblich mischen sich die Bewohner von Cedar Falls dort ein, wo sie nicht erwünscht, aber gebraucht werden.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Länge: rund 45.000 Wörter

SHEA BALIK

Fresh Pickens: Frisch gepflückt

Cedar Falls 21

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Fresh Pickens“:

Shea Balik

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Der härteste Kampf, den du jemals ausfechten musst, ist der zwischen dem, wer du jetzt bist und dem, wer du sein möchtest.

Kapitel 1

„Ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, dass Sie mir diese Gelegenheit geboten haben.“ Es gab nicht viele Leute in Cedar Falls, die ihm eine Chance geben wollten, seit er am Eröffnungsabend des Casinos dummerweise dem Beispiel seines Bruders gefolgt war. Verdammt, er konnte niemandem die Schuld geben. Nein. Charles Robert Jackson konnte niemandem die Schuld geben außer sich selbst. Na ja, und vielleicht seinem Bruder Rory Alan.

Er war ein Arschloch und seine Mama machte ihm seither jeden Tag klar, was für ein Arschloch er war. Jolene Jackson verfügte über eine sehr ernstzunehmende Macht. Da Charles und sein Bruder so häufig Ärger machten, musste sie stark sein, um sie in Schach zu halten.

„Um ehrlich zu sein, Charles Robert, müssen Sie sich nicht bei mir bedanken“, gab Ryder zu. Ryder war der Veranstaltungskoordinator der Stadt. Er plante die monatlichen Festivals für Cedar Falls, um mehr Besucher und Einnahmen in die Stadt zu bekommen. „Jesse bestand darauf, dass Sie eine Chance bekommen.“

Das überraschte Charles, da Jesse einer der Männer war, die er und Rory Alan an jenem Abend im Casino runtergemacht hatten. „Ich werde ihm auf jeden Fall danken.“

Ryder musterte ihn einen Moment lang und Charles war sich sicher, dass Ryder nicht viel von seinem Versprechen hielt. Allerdings war das normalerweise die Art, wie die Leute ihn ansahen, wenn er ihnen zu sagen versuchte, dass er sich geändert hatte. Niemand schien je zu glauben, dass einer der Jackson-Jungs sich wegen etwas, das er getan hatte, tatsächlich schlecht fühlen konnte. Oder dass sie die Fähigkeit hatten, sich zu ändern.

„Haben Sie Fragen zu dem, was wir erwarten?“, fragte Ryder, nachdem er Charles mehrere unangenehme Momente lang angestarrt hatte.

Charles sah sich auf dem Gelände um, das für einen neuen Bauernmarkt geschaffen worden war. Eigentlich befand es sich an der Stelle des alten, aber da es schon seit einiger Zeit nicht mehr genutzt worden war, wurden Reparaturen durchgeführt und einige Ergänzungen vorgenommen, wie zum Beispiel ein schöner überdachter Bereich, falls es regnete.

Dann fiel sein Blick auf das Schild über dem Eingang. In fetten Buchstaben stand dort FRISCH GEPFLÜCKT. Das war so ziemlich das Einzige, bei dem Charles sich nicht ganz wohl fühlte. Klar, wörtlich gesehen passte es, da man hier hauptsächlich Obst und Gemüse verkaufte, aber irgendwie fühlte er sich bei dem Namen … nun ja, schmuddelig. Er hatte keinen Zweifel daran, dass Jesse den Namen gewählt hatte, da der Mann dazu neigte, vielen Geschäften in Cedar Falls einen Namen mit doppelter Bedeutung zu geben, und Charles befürchtete, dass er den Namen gewählt hatte, weil Jesse gewusst hatte, dass er derjenige sein würde, der den Markt leiten würde.

„Ich nehme an, wir können den Namen nicht irgendwie ändern, oder?“, fragte er, wohl wissend, dass Jesse dem wahrscheinlich nicht zustimmen würde.

Ryder grinste zu dem Schild hinauf und dann wieder zu Charles hinunter. „Sie hätten einige der anderen Namen hören sollen, die Jesse sich ausgedacht hat. Sie haben Glück, dass Sie diesen bekommen haben.“

Das war es, was Charles befürchtet hatte. Nicht, dass er sich beschweren wollte, zumindest nicht mit Worten. Er war einfach dankbar für den Job. „Na gut. Dann also Frisch gepflückt.“

Um zu beweisen, dass er den Markt leiten konnte, ging Charles die Liste der Händler durch und stellte ein paar Fragen zu ihren Angeboten. Die meisten Farmer in der Gegend kannte er, aber auf der Liste standen auch ein paar neue Namen, und er wollte sichergehen, dass er wusste, was sie anboten.

„Damit bleibt immer noch etwa ein Drittel des Marktes leer“, bemerkte Charles, als sie fertig waren. „Soll ich jemanden ansprechen, um den Platz zu füllen?“

Ryder nickte langsam. „Um ehrlich zu sein, waren wir uns nicht sicher, wie viel Platz jede Person brauchen würde, also haben wir nur jeden angenommen, der von sich aus zu uns kam, um einen Platz zu bekommen.“ Ryder sah sich um, als wollte er feststellen, ob Charles’ Beobachtung richtig war. „Glauben Sie wirklich, dass es so viel freien Platz geben wird?“

Charles hob eine Schulter und blickte von der Liste auf die verschiedenen Stände, die aufgereiht waren. „Eigentlich schon. Ich meine, wir können die Stände ein bisschen verteilen, damit es nicht so leer aussieht, aber es gibt noch genug Platz für andere Anbieter. Außerdem haben wir noch keine Genehmigung von der Feuerwehr.“

Da es sich technisch gesehen um ein neues Gebäude handelte, nachdem das alte abgerissen worden war, musste die Feuerwehr kommen und es auf mögliche Gefahrenquellen untersuchen. „Okay, ich werde heute noch mit Austin sprechen“, sagte Ryder zu ihm.

„Da bist du ja“, rief Jesse, als er über den geschotterten Parkplatz kam. „Ich habe überall nach dir gesucht.“ In diesem Moment rutschte Jesse auf dem Kies aus und einer seiner lila Glitzer-Plateau-Flip-Flops flog in eine Richtung, während Jesse in die andere Richtung schwankte.

Zum Glück war Gabriel, Jesses Wahlkampfmanager, da, um ihn aufzufangen, bevor er auf seinem Hintern landete. Als wäre nichts passiert, ging Jesse dorthin, wo sein Flip-Flop gelandet war, schlüpfte hinein und machte sich wieder auf den Weg zu ihnen.

„Charles, schön, dich zu sehen“, sagte Jesse, als ob er es ernst meinte. „Bist du schon dabei, dich einzuleben?“

„Ja, das bin ich.“ Charles holte tief Luft und betete, dass er es nicht vermasselte. „Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie mir diese Chance gegeben haben …“

Aber Jesse winkte ab, bevor er den Satz beenden konnte. „Kein Dank nötig. Du warst die beste Person für den Job. Und lass das mit dem Sie.“ Dann wandte sich Jesse an Ryder. „Ich wollte mit dir über das Festival am nächsten Wochenende sprechen. Ich dachte, da wir jetzt Juli haben, sollten wir Eiscreme-Wrestling machen.“

Charles war verdattert. „Was ist Eiscreme-Wrestling?“, fragte er.

Ryder sah ihn mit großen Augen an und schüttelte wild den Kopf, als wolle er ihn davon abhalten, die Frage zu stellen.

„Wir füllen ein Kinderbecken mit Eiscreme und die Leute raufen darin“, sagte Jesse, als ob das vollkommen Sinn ergeben würde. „Wie Schlammcatchen, aber mit Eiscreme.“

Allein der Gedanke daran, in ein Becken voll Eiscreme zu fallen, ließ seine Eier in seinen Körper kriechen. Charles würde sich niemals freiwillig für so etwas melden.

„Also?“, fragte Jesse an Ryder gewandt. „Was denkst du?“

Bevor Ryder überhaupt den Mund öffnen konnte, um etwas zu sagen, winkte Jesse in Gabriels Richtung und sagte: „Gabriel hält das für keine gute Idee, aber wir brauchen etwas Lustiges und Interessantes, das die Leute den ganzen Weg zum Casino lockt, da Donald uns nicht länger erlaubt, das Festival in der Stadt abzuhalten.“

Donald Murphy war der derzeitige Bürgermeister, der sein Bestes getan hatte, um Cedar Falls in eine Geisterstadt zu verwandeln. Offenbar wollte er nicht, dass jemand von der früheren Beteiligung seiner Familie erfuhr, als Cedar Falls noch ein Fort war, das die uramerikanische Bevölkerung vor ihrer Reise auf dem Pfad der Tränen beherbergte.

Fort Murphy war sogar nach dem Vorfahren des Bürgermeisters benannt worden, der es damals kommandiert hatte. Hunderte von Ureinwohnern waren unter den schrecklichen Bedingungen des Forts gestorben, und Bürgermeister Murphy hatte alles in seiner Macht Stehende getan, um sicherzustellen, dass niemand davon erfuhr, und Cedar Falls dabei beinahe in eine sterbende Stadt verwandelt.

Wegen Donald Murphys unfähiger Führung von Cedar Falls trat Jesse bei der Bürgermeisterwahl in diesem Herbst gegen ihn an. Das war auch der Grund, warum die Stadt über nichts anderes reden konnte. Die Debatte über einen korrupten Führer oder einen Mann, der Eiscreme-Wrestling für eine gute Idee hielt, war etwas, worüber die Leute nicht mehr aufhören konnten zu reden.

„Ich bin mir nicht sicher, wieso du glaubst, dass Leute, die in einem Becken voll Eiscreme ringen, irgendjemanden dazu bringen sollen, zum Festival zu kommen“, sagte Ryder, der von Jesses irrwitzigen Vorschlag offensichtlich nicht überrascht war. „Wie wäre es, wenn wir es etwas abmildern und uns etwas anderes einfallen lassen?“

Jesse hob die Hände. „Spielverderber.“ Er schnaubte laut. „Gut. Dann lasst uns einen Eisbecher-Wettbewerb für die Kinder sponsern. Dann kommen die Familien gern.“

Ryder lächelte tatsächlich. „Das klingt großartig. Ich bin mir nicht sicher, wie wir das Geld für das Sponsoring aufbringen sollen, aber mir fällt schon was ein.“ Als Ryders Telefon mehrere Pieptöne von sich gab, blickte er darauf. „Wenn wir hier fertig sind, muss ich zu einem anderen Meeting.“ Bevor einer von ihnen antworten konnte, ging Ryder bereits zügig davon.

„Moment mal“, sagte Gabriel, nachdem Ryder gegangen war. „Hast du Lily nicht gerade versprochen, dass sie diesmal beim Festival einen Eisbecher machen kann?“

Jesse zuckte mit den Schultern. „Ja, und?“

Gabriel schüttelte verwundert den Kopf. „Die Idee mit dem Eiscreme-Wrestling … war das nur deine Art, das zu bekommen, was du wirklich willst?“

Auf Jesses Gesicht erschien ein Grinsen, das Charles an die Katze erinnerte, die den Kanarienvogel gefressen hatte. „Ich habe dir doch gesagt, es geht nur um die Präsentation. Schlage etwas vor, dem niemand zustimmen würde, dann ist es wahrscheinlicher, dass das, was ich wirklich will, angenommen wird.“

„Hä?“, sagte Charles, der dem Gespräch nicht folgen konnte.

„Lily wollte auf dem Festival einen Eisbecher machen.“ Jesse grinste. „Das wird nicht nur passieren, sie darf es auch noch kostenlos machen.“

Charles starrte Jesse einfach nur an. Er hatte immer gedacht, dass der Mann schlauer war, als er schien. Jetzt hatte er den Beweis. Nicht, dass Jesse nicht ein bisschen … nun ja, verrückt war. Sein Outfit bewies das. Er trug lila Glitzer-Plateau-Flip-Flops und kurze Jeans-Shorts, die ein paar zu viele Löcher hatten, wenn man bedachte, aus wie wenig Material sie gemacht waren.

Dann war da noch sein bauchfreies Top, das seinen flachen Bauch freigab und ebenfalls in glitzerndem Lila gehalten war, mit einem weiteren ausgefallenen Spruch in leuchtendem Neonpink: Neulich habe ich ein Rad geschlagen und dachte, das wäre wie Fahrradfahren. Ist es aber nicht.

Dem Mann schienen immer ein paar Tassen im Schrank zu fehlen. Nicht, dass Charles das laut sagen würde. Er hatte Glück, dass Jesse ihm vergeben hatte, er würde diesen Fehler nicht noch einmal machen.

„Also, seid ihr bereit für das Eröffnungswochenende?“, fragte Jesse und sah sich um. „Angelo sagte, er habe dafür gesorgt, dass alle Stände stabil und sicher sind.“

Der Bauunternehmer hatte hervorragende Arbeit geleistet, wenn man bedachte, dass dieses Gebäude einst fast eingestürzt wäre. „Ja, das glaube ich schon.“ Charles warf einen Blick auf seine Liste mit Lieferanten. „Wir könnten noch ein paar Anbieter mehr gebrauchen, aber für das erste Wochenende sind wir gut unterwegs.“

Jesse nickte. „Sorg nur dafür, dass Cooper einen erstklassigen Platz bekommt. Ich habe ihm versprochen, ihm zu helfen, etwas zusätzliches Geld für das Jugendheim zu verdienen, das er gerade eröffnet.“

Charles hatte von Coopers Wunsch gehört, problematischen Teenagern zu helfen, die entweder von ihren Familien rausgeworfen worden oder weggelaufen waren. Er hatte bereits zwei von ihnen als Notfälle aufgenommen. Gerüchten zufolge waren beide Teenager schwul und ihre Eltern hatten sie verstoßen.“

Rory Alan hatte gesagt, dass sie das verdienten, weil sie gegen Gott gesündigt hatten. Charles war sich nicht so sicher, ob das stimmte. Ihre Mama hatte sie in dem Glauben erzogen, dass alle Kinder Gottes in den Augen des Herrn perfekt seien. Wenn das stimmte, galt das dann nicht auch, wenn sie schwul waren? Seine Mama war sicherlich dieser Meinung. Sie hatte Rory Alan sogar gesagt, dass er ihr Zuhause verlassen sollte, als er nicht aufhörte, einige der schwulen Männer in Cedar Falls zu beleidigen.

Der einzige Grund, warum Charles noch ein Zuhause hatte, war, dass er bereit war, sich bei denen zu entschuldigen, denen er Unrecht getan hatte. Er wünschte nur, er wüsste, wer Recht hatte, seine Mama oder sein Bruder.

„Cooper hat den Platz, den er sich ausgesucht hat. Wenn wir etwas ändern müssen, komme ich ihm gerne entgegen“, sagte Charles.

Eines wusste er jedoch. Ob es eine Sünde war, schwul zu sein oder nicht, darüber konnte er weder entscheiden noch urteilen. Er wollte diese Entscheidungen in Gottes Hände legen und sich nicht darum kümmern, wie andere Menschen ihr Leben lebten oder wen sie liebten. Das ging ihn wirklich nichts an.

Kapitel 2

„Komm schon, Austin. Du hast es versprochen“, sagte Ryder zum zehnten Mal.

Austin hatte es satt, das zu hören. „Ich weiß, aber wir hatten diese Woche ungewöhnlich viele Einsätze und ich habe Mühe, einen der Feuerwehrmänner dazu zu bewegen, mitzukommen.“ Er bedauerte, Ryders Bitte so schnell zugestimmt zu haben, aber der Mann hatte gedroht, Jesse zum Feuerwehrhaus zu schicken, um mit ihm zu reden, wenn er es nicht täte, und Austin kaum eine andere Wahl gelassen.

Er wollte es auf keinen Fall mit Jesse zu tun bekommen.

„Wir brauchen die Genehmigung für den Eröffnungstag am Samstag.“ Ryder sah auf sein Telefon, als wüsste der Mann nicht ganz genau, welcher Tag heute war. „Das sind nur noch drei Tage von jetzt an.“

Austin seufzte. Er war verdammt müde. Nein. Er war verdammt erschöpft. Er hatte die letzten achtundvierzig Stunden durchgearbeitet und kaum eine Chance, in den nächsten zwei Tagen frei zu bekommen. Remo, mit dem er abwechselnd arbeitete, hatte familiäre Probleme und musste sich freinehmen. Sein Vater hatte einen Schlaganfall erlitten und Remo würde wahrscheinlich noch ein paar Wochen nicht in der Stadt sein, während er sich um die Versorgung seines Vaters kümmerte.

Es hatte einige Mühe gekostet, aber Austin hatte es schließlich geschafft, ein paar Städte weiter einen Sanitäter aufzutreiben, der eine 24-Stunden-Schicht übernehmen würde. Es war nicht viel, aber immerhin konnte er etwas Schlaf bekommen.

„Okay, ich rufe Cole an und frage, ob er Zeit hat, aber ich kann nichts versprechen.“ Die Feuerwehr von Cedar Falls bestand größtenteils aus Freiwilligen. Nur die Sanitäter und der Chef standen auf der Gehaltsliste. Alle anderen hatten Stundenverträge, was bedeutete, dass sie nur arbeiteten, wenn sie gebraucht wurden.

Die Männer wurden nur eingesetzt, um das Telefon zu betreuen oder die Ausrüstung zu überprüfen. Es war auch jemand da, der den Krankenwagen fuhr, während der Sanitäter arbeitete, aber heute war es jemand, den Austin ausbildete, und kein Feuerwehrmann.

„Danke, Austin. Ich bin dir was schuldig“, sagte Ryder, während er gerade einen Anruf entgegennahm. Dann drehte er sich um und rief über die Schulter: „Charles Robert wird da sein und dir alles zeigen.“ Bevor Austin sich weigern konnte, mit diesem voreingenommenen Typen zu reden, war Ryder schon halb die Straße hinunter. So viel Austin auch arbeitete, Ryder arbeitete vielleicht sogar noch mehr. Der Eventplaner schien immer beschäftigt zu sein, egal, wie spät es war.

Austin holte sein Telefon heraus und seufzte, während er Coles Nummer wählte. Sein Freund würde nicht erfreut darüber sein, an seinem freien Tag angerufen zu werden, nachdem sie gerade eine solche Woche hinter sich hatten. Offenbar gab es in der Gegend einen Brandstifter, und wer auch immer es war, hatte nicht nur sie, sondern auch die drei umliegenden Städte auf Trab gehalten.

Zum Glück war noch niemand verletzt worden. Aber Austin wusste, dass das nur eine Frage der Zeit war, besonders da sie sich mitten in der Sommer- und Touristensaison befanden. Da Wanderer und Camper durch diese Wälder streifen, ganz zu schweigen von den Sommergästen, würde eines dieser Feuer wahrscheinlich irgendwann jemanden einschließen.

„Es gibt hoffentlich nicht schon wieder ein Feuer, Austin. Ich habe gerade erst den Rauch und Ruß aus meinen Haaren bekommen“, meckerte Cole, als er ans Telefon ging.

Gestern Nachmittag hatte es am Fuße eines Hügels einen Brand gegeben. Als sie dort ankamen, hatte das Feuer bereits die gesamte Seite des Hügels erfasst. Normalerweise war das ein klarer Vorteil, da das Feuer dann nirgendwo hin konnte, da Flammen nach oben und nicht nach unten brennen, weshalb die andere Seite des Hügels weniger in Gefahr war, zu brennen.

Nur dass diesmal oben auf dem Hügel Haufen von umgestürzten Bäumen, Ästen, und sogar mehrere alte Heuballen lagen, nur um sicherzugehen, dass das Feuer lange genug brannte, um die dort stehenden größeren Baumstämme zu entzünden. Wer auch immer dieser Brandstifter war, er hatte viel Überlegung und Energie in sein neuestes Feuer gesteckt. Offenbar reichte es ihm nicht mehr, einfach Feuer zu entfachen.

„Nein. Es brennt nicht“, sagte Austin und betete, dass er es nicht gerade heraufbeschwört hatte.

„Gut“, grunzte Cole. „Ich wollte mit gerade ein kaltes Bier aufmachen und mich an den Pool setzen.“

„Arschloch“, murmelte Austin. Cole wusste verdammt gut, dass er noch zwei Tage Dienst hatte, bevor er sich entspannen konnte. „Du musst es mir nicht noch unter die Nase reiben.“

Ein Lachen ertönte aus der Leitung. „Tut mir leid. Aber ich habe dir schon gesagt, dass du Feuerwehrmann werden solltest. Dann müsstest du nicht so viele Stunden arbeiten und könntest ein richtiges Leben führen.“

Das mochte zwar stimmen, aber für Austin war der Beruf des Rettungssanitäters viel mehr als nur ein Job, er war eine Berufung. Er liebte es, Menschen zu helfen, und er würde es um nichts in der Welt aufgeben. „Wie dem auch sei, du musst das Bier wegstellen und in die Stadt fahren.“

„Ach, komm schon. Ich habe mich gerade auf den Liegestuhl gesetzt. Wenn es kein Feuer ist, kann es warten“, beharrte Cole.

Austin wünschte, es wäre möglich.

Er selbst könnte auch ein Nickerchen gebrauchen. Aber es sah so aus, als würde das nicht so bald passieren. „Nein, wir müssen uns den neuen Bauernmarkt ansehen.“

„Oh, komm schon, das ist nicht fair.“ Austin konnte Cole im Hintergrund herumlaufen hören. „Na gut. Ich komme mit, aber du schuldest mir was.“

Austin war es egal, ob er Cole etwas schuldete oder nicht, solange er nur mitkam. „Wir treffen uns in fünfzehn Minuten auf dem Bauernmarkt.“

Cole murrte ein wenig, aber er stimmte zu.

Nachdem Austin aufgelegt hatte, ging er hinein, um sich frische Kleidung anzuziehen. Er hätte gern Zeit zum Duschen gehabt, aber das war nicht drin.

Austin parkte den Pickup der Feuerwehr hinter dem alten Bauernmarkt im Westen der Stadt. Warum sie den Bauernmarkt nicht ein bisschen näher an die Stadt verlegt hatten, war ihm ein Rätsel. Andererseits war es angesichts der Tatsache, dass der Bürgermeister gegen so ziemlich jede Idee von Jesse Grant war, ein Wunder, dass er überhaupt zugestimmt hatte, den Markt wieder zu eröffnen. Austin holte die Ausrüstung heraus, die Cole brauchen würde, sowie die Formulare, die sie ausfüllen mussten, und ging zum Eingang des Bauernmarkts. Er musste schmunzeln, als er das Schild über dem Eingang sah: FRISCH GEPFLÜCKT. Offensichtlich hatte Jesse etwas mit dem Namen zu tun. Er erfand immer neue und einfallsreiche Namen für die Geschäfte in der Gegend.

„Ich bin froh, dass Sie es geschafft haben. Ich hatte schon Angst, dass wir nicht rechtzeitig die nötige Genehmigung für die Eröffnung bekommen würden.“ Austin wirbelte herum und sah einen sehr attraktiven Fremden auf sich zukommen.

Der sexy Fremde trat mit einem Klemmbrett in der Hand auf ihn zu. Er sah aus, als würde er hierher gehören, aber das konnte einfach nicht sein. Die einzige Person, die hier sein sollte, war Charles Robert, und das war definitiv nicht Charles Robert. Charles Robert war seinem Bruder Rory Alan sehr ähnlich, mit einem fast rasierten Kopf, der typisch für einige der einfältigen Männer war, die zu glauben schienen, dass längere Haare, wie dieser Mann sie trug, unmännlich seien.

Ganz zu schweigen davon, dass dieser Mann ein freundliches Lächeln hatte, das den ohnehin schon sonnigen Tag noch zu erhellen schien. Dann waren da noch die sexy Schlafzimmeraugen, die Austin neugierig machten, wie sie am Morgen nach einer langen Nacht voller Vergnügen aussehen würden.

„Erde an Austin.“ Der Mann wedelte mit der Hand vor Austins Gesicht, als wolle er ihn aus der Benommenheit wecken, in der er sich offenbar befand.

„Häh?“ Austin versuchte, sein Gehirn wieder in Gang zu bringen, aber er hatte ein bisschen Mühe angesichts des muskulösen Körpers, den er weiterhin anstarrte.

Der Mann grinste ihn sehr sexy an, sodass Austin das Wasser im Mund zusammenlief. „Brauchen Sie etwas von mir, um anzufangen?“

„Bist du es wirklich, Charles Robert?“

Ein leichtes Erröten färbte die hübsch gemeißelten Wangen.

„Die neue Frisur gefällt mir“, sagte Austin.

Charles Robert warf ihm einen verlegenen Blick zu, wobei er leicht den Kopf senkte und mit der Schuhspitze auf dem Bürgersteig scharrte. „Danke. Ich hoffe, ein neuer Look wird gegen einen Teil der vorgefassten Meinungen helfen, die die Leute in Cedar Falls über mich haben.“

Austin war sich nicht ganz sicher, ob es ausreichen würde, nur sein Aussehen zu ändern. „Nun, es könnte definitiv nicht schaden, obwohl ich denke, dass es viel bewirken würde, wenn du dich entschuldigst, sofern andere davon zu überzeugen, dass du dich geändert hast, wirklich das ist, was du willst.“

„Hey, Austin.“ Cole joggte zu der Stelle, an der sie redeten. „Bist du bereit, es hinter dich zu bringen?“

„Sicher. Du erinnerst dich bestimmt an Charles Robert“, sagte Austin zu Cole.

„Charles“, sagte Charles Robert.

Austin war sich nicht ganz sicher, was er meinte und starrte ihn verwirrt an.

Dieses süße Erröten erschien erneut auf seinem Gesicht. „Ich nenne mich jetzt Charles, nicht Charles Robert. Das ist noch ein Weg, die Leute dazu zu bringen, anders über mich zu denken.“

Cole schnaubte. „Wenn du willst, dass die Leute anders über dich denken, dann versuch, nicht so ein diskriminierender Fiesling zu sein.“

Charles verzog das Gesicht, versuchte sich aber nicht zu verteidigen, sondern sah nur auf seine Füße. „Ich schätze, ich lasse euch einfach mal machen.“

Als Charles wegging, wollte Austin ihm nachgehen, hielt sich aber zurück. Er hatte einen Job zu erledigen und war sich nicht sicher, ob er sich auf jemanden wie Charles einlassen wollte. Vielleicht versuchte der Mann wirklich, sich zu ändern, aber er hatte sich in der Vergangenheit als Mobber erwiesen. Austin hatte in seinem Leben genug Mobber erlebt. Als Sanitäter hatte er viel Schaden gesehen, den sie angerichtet hatten, wenn sie handgreiflich wurden. Austin konnte vielleicht auf sich selbst aufpassen, aber er war sich nicht sicher, ob er mit jemandem wie Charles verkehren wollte.

Andererseits war es schon eine Weile her, seit Austin sich sofort zu jemandem hingezogen gefühlt hatte. Er konnte sich nicht einmal an sein letztes Date erinnern. Nicht, dass er viel Zeit gehabt hätte. Trotzdem war jemand wie Charles Robert, oder „Charles“, wie er jetzt genannt werden wollte, nicht unbedingt die beste Wahl für ihn, um wieder mit jemandem auszugehen. Er brauchte jemanden, der sich seiner selbst etwas sicherer war.

---ENDE DER LESEPROBE---