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Kurzgeschichte
Jeanne die Füchsin, eine berüchtigte Piratin, verfolgt seit Wochen einen Schatz. Mit ihrem Luftschiff schleicht sie in den Nebelbergen umher, bis sie auf ihren Gegner trifft. Kann sie ihm den Schatz abjagen?
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Anja Stephan
Fuchsjagd
Kurzgeschichte
Copyright © 2020 Anja Stephan
c/o Papyrus Autoren-Club,
R.O.M. Logicware GmbH
Pettenkoferstr. 16-18
10247 Berlin
Cover: Fiverr - germancreative
Lektorat: Seitenreise, Melanie Schneider
Alle Rechte vorbehalten.
Ihr Blick folgte dem dunklen Finger des Navigators auf der Karte. Die Route, die sie gewählt hatten, war ungewöhnlich und riskant, die Landschaft bekannt für ihre tödlichen Nebelberge, deren Eisenvorkommen dafür berüchtigt waren, Messgeräte unnütz zu machen und Abenteurer in den Tod zu treiben. Wie zur Bestätigung rotierte die Nadel des Kompasses schon lange wild umher. Dennoch hatten sie sich dafür entschieden, die Route weiterzufliegen, zwischen den Gebirgsspitzen im Slalom hindurch - wobei sie nur auf die guten Augen und den Orientierungssinn des Navigators angewiesen waren. Seit gut zwei Wochen krochen sie in den Nebeln herum. Vor ein paar Tagen hatten sie das Ziel gesichtet, es dann aber wieder verloren. Die Mannschaft wurde langsam nervös, stritt sich immer häufiger. Und Jeanne selbst war zu ungeduldig für eine derart lange Wartephase, vor allem, wenn sie selbst Schwierigkeiten hatte, sich zu orientieren und nicht wusste, wo sie war. Aber gezweifelt hatte sie nie.
Jemand schob zwei Tassen Tee auf die Karte. Irritiert hoben sie den Kopf.
„Earl Grey, Captain“, sagte Scott.
Obwohl sie das ungeduldige Seufzen des Navigators vernahm, richtete sie sich auf und lächelte. Mit zwei Fingern schob sie sich die dunklen Locken aus dem Gesicht.
„Solltest du nicht im Maschinenraum sein?“ Sie griff nach einer der Tassen.
Scott hob die Schultern. „Es ist … ruhig."
Ridder, der Navigator schob die zweite Tasse von der Karte herunter. „Gibt Flecken.“ Dann ließ er sich aber doch herab und langte nach ihr.
„Wie läuft es denn?“, fragte der Maschinist.