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Herrlich, traumhaft, wunderbar - Lisa Kirchner fehlen die Superlative, als sie das kleine Fährboot am Horizont verschwinden sieht. Endlich Urlaub, und das ganz allein, auf einer Privatinsel im adriatischen Meer, ein Haus nur für sie! Vier Wochen lang kein Geschäft, keine Störung und vor allem kein Mann, nachdem Lisa gerade erst ihren Verlobten in den Wind geschossen hat. Weg mit dem Wickelrock, weg mit dem T-Shirt, herrlich, diese warme Luft, die Sonne auf der nackten Haut.
"Hallo!?", ruft da plötzlich jemand. - Schock! Eine Männerstimme, gefolgt von einer - zugegebenermaßen - äußerst attraktiven Gestalt. Was ist hier los? Eine ganze Menge, wie sich zeigen wird: Ein doppelt vermietetes Haus, zwei junge Menschen mit verwundeten Herzen, eine einsame Insel - und die Liebe, die ihre eigenen Pläne hat in diesem Sommer ...
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Seitenzahl: 114
Cover
Einsamkeit zu zweit
Vorschau
Impressum
Einsamkeit zu zweit
Adelsroman um eine Urlaubsvilla und zwei Herzen
Von Marion Alexi
Herrlich, traumhaft, wunderbar – Lisa Kirchner fehlen die Superlative, als sie das kleine Fährboot am Horizont verschwinden sieht. Endlich Urlaub, und das ganz allein, auf einer Privatinsel im adriatischen Meer, ein Haus nur für sie! Vier Wochen lang kein Geschäft, keine Störung und vor allem kein Mann, nachdem Lisa gerade erst ihren Verlobten in den Wind geschossen hat. Weg mit dem Wickelrock, weg mit dem T-Shirt, herrlich, diese warme Luft, die Sonne auf der nackten Haut.
»Hallo!?«, ruft da plötzlich jemand. – Schock! Eine Männerstimme, gefolgt von einer – zugegebenermaßen – äußerst attraktiven Gestalt. Was ist hier los? Eine ganze Menge, wie sich zeigen wird: Ein doppelt vermietetes Haus, zwei junge Menschen mit verwundeten Herzen, eine einsame Insel – und die Liebe, die ihre eigenen Pläne hat in diesem Sommer ...
Sie kickte die paprikaroten Espadrilles von sich, sobald sie Sand unter den Füßen verspürte. Ein herrliches Gefühl war es, auf diesen weichen, sonnenwarmen und feinkörnigen Sand zu treten, der bei jedem Schritt bereitwillig nachgab.
Luka, den schwarzäugigen Fährmann mit verwegenem Ferienkataloglächeln, knackig-kernig und von der Sonne nussbraun gegerbt, hatte sie komplett ausgeblendet, sobald er sie am Ufer abgesetzt hatte. So rasant er sie zur Insel übergesetzt hatte, so blitzschnell flitzte das Boot zurück zum Festland. Das ohrenbetäubende Knattern des Außenbordmotors verhallte schnell, schon war nur noch das Glucksen der kleinen Wellen zu hören.
»Endlich!«, jubelte Lisa Kirchner.
Mit strahlender Miene riss sie beide Arme hoch, reckte sie in den märchenhaft blauen Himmel. Endlich allein! Und weit und breit keine Menschenseele zu sehen, keine Störung in Sicht, niemand würde sie hier belästigen, unter Druck setzen, himmlisch!
Ein perfekter Start für vier Wochen Einsamkeit.
Die junge Frau blickte sich aufmerksam um. Sie war zweifellos in einem Paradies gelandet, hatte ihre Insel des Glücks gefunden. Und das Beste, das Allerbeste war, dass sie ab sofort nur noch das tun würde, was ihr gefiel. Wahnsinn.
Auf dem Fährboot war die Hitze kaum spürbar gewesen, gemildert durch die Kühle des adriatischen Meers, azurblau und klar bis zum Grund. Doch hier auf der Insel, ihrer Trauminsel, war es sommerlich warm.
Lisa löste spontan die Schleife ihres Wickelrocks, während sie auf das blendend weiße Haus unter den Pinien und Kiefern zustapfte. Der dünne Stoff glitt an ihr herab und blieb im Sand liegen.
Übermütig auflachend blickte sie kurz über die Schulter und zwinkerte dem Häufchen zu. Sie war ja allein, sie konnte tun und lassen, was ihr in den Sinn kam. Sie konnte laut lachen, singen, brüllen oder schweigen. Niemand würde sich erkundigen, ob sie schlechte oder gute Laune habe.
Tief inhalierte sie den würzigen Duft der warmen Luft. Wonach roch es? Nach Piniennadeln, na klar. Nach wilden Kräutern. Nach sonnenwarmem Harz und Wasser. Nach Urlaub!
Wie lange war es her, dass sie sich eine Auszeit gegönnt hatte? Hatte sie in den letzten Jahren nicht wie ein Ackergaul geschuftet? Und dann diese grässlich belastende Sache mit ...
Lisa verzog das hübsche Gesicht mit den feinen Zügen. Bloß nicht daran denken. Und niemals vergessen, dass Beziehungen nur Ärger bringen. Also, und das hatte sie sich geschworen, so richtig feierlich und dramatisch, würde sie in nächster Zeit einen Riesenbogen um alle männlichen Menschen machen. Besonders um solche, bei denen die Mutter unsichtbar auf der Schulter hockte, um Regieanweisungen zu erteilen.
Lisa wischte sich mit dem Unterarm das cityblasse Gesicht trocken. Die Reisetasche wurde immer schwerer, je näher sie dem Haus kam, dem einzigen auf der Insel. Der Vermieter hatte es als luxuriös beschrieben, topmodern eingerichtet, technisch komplett ausgestattet. Und großzügig versehen mit Vorräten für vier Wochen Aufenthalt auf der Insel.
Obwohl es kühler im Haus war, den Schatten spendenden Bäumen sei Dank, fühlte sich Lisa nicht mehr wohl im verschwitzten T-Shirt. Schon nach der Landung in Zagreb hatte sie sich umziehen wollen, war aber nicht mehr dazu gekommen.
Jetzt streifte sie es sich kurzerhand über den Kopf und schleuderte es beschwingt durch den Innenraum Richtung Sofa. Davon gab es übrigens drei und jede Menge Sessel. Um einen langen Tisch standen acht bequem aussehende Korbstühle.
»Hallo!«, rief unverhofft eine Männerstimme.
Schock.
Lisa erstarrte zur Salzsäule in zartblauen Dessous, mit aufgerissenen Augen und schreckensbleich.
Hinter der Sofalehne tauchte erst der Kopf eines jungen Mannes auf, dann der Rest. Und als er sich erhob, stand er vor ihr in respektabler Länge, ihr knallgelbes T-Shirt mit zwei Fingern von sich wegstreckend, als sei es toxisch.
Er wirkte nicht minder verblüfft als sie.
Sie tippte sofort auf einen Einbrecher. Aber der, folgerte sie sogleich, hätte doch kein Nickerchen auf dem Sofa gemacht. Oder? Gottlob war sie nicht mit den Aktionen von Einbrechern vertraut. Und der Mann sah auf den zweiten Blick nicht wirklich wie einer aus. Eher wie ein Doppelgänger von Brad Pitt – als er noch jung war und mit Jennifer Aniston zusammen.
»Was machen Sie denn hier?!«
Lisa versuchte, viel Dominanz in ihre Stimme zu legen, was ein bisschen schwierig war, wenn man nur seine Unterwäsche trug und vor einem, widerstrebend zugegeben, wirklich attraktiven Mannsbild stand.
Allerdings waren manche Bikinis wesentlich knapper. Also sollte sie sich deshalb keine Sorgen machen. Außerdem war sie für ihre Furchtlosigkeit bekannt. Immerhin hatte sie schon mal einen Drachen besiegt, nämlich Renés Mama.
Kampfeslustig warf sie den Kopf zurück.
»Das würde ich gern von Ihnen erfahren«, antwortete er. »Sie haben immerhin mein Haus betreten. Sie befinden sich auf meiner Insel, gnädige Frau.«
Gnädige Frau! In der Aufregung überging sie die Anrede, ihrer Meinung nach lächerlich angesichts der peinlichen Situation.
»Pardon, aber das ist ein Irrtum. Definitiv! Dies hier ist mein Haus, ich habe es für vier Wochen gemietet.«
Sie schnappte sich das ihr zugeworfene T-Shirt und zog es sich fix über den Kopf – ohne den Fremden aus den Augen zu lassen, was ein ziemliches Kunststück darstellte.
»Das muss ein Missverständnis sein. Und ich war übrigens vor Ihnen da. Ich hatte mich nur ein wenig ausgeruht.«
Er kam um das Sofa herum. Überraschend federnder Gang.
»Stehen bleiben!«, forderte sie ihn auf – fauchend.
Leichtes Kopfschütteln seinerseits. Dann fuhr er sich über die dunklen Haare, korrekt gescheitelt trotz des Aufenthalts auf dem Sofa, und griff nach seinem Smartphone.
Lisa langte in ihre Reisetasche und fischte hastig ihr Smartphone heraus.
»Okay«, sagte sie. »Sie rufen Ihren Vermieter an, ich meinen. Und dann werden wir ja sehen, wer von uns bleiben darf. Übrigens wäre eine Entschuldigung Ihrerseits mehr als angebracht. Sie haben mich eben erschreckt.«
Beide tippten sie wild auf ihren Smartphones herum.
»Kein Netz«, murmelte er.
Lisa stieß einen dezenten Fluch zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor, während sie mit dem Smartphone in der erhobenen Rechten den Raum durchschritt.
»Vielleicht draußen ...« Er strebte der Tür zu.
»Stopp. Das könnte Ihnen so passen. Einfach abhauen.«
»Wie denn?« Er drehte sich um und grinste.
Frech, dachte sie empört. Erst hier einbrechen, mich in Angst versetzen, nerven und dann noch pampig werden.
Aber er hatte leider recht, es würde ohne Boot schwierig werden, die Insel zu verlassen. Das war ja ihre Bedingung gewesen – absolut ungestörte vier Wochen lang allein zu sein.
Überdies hatte sie Luka, dem sexy Fährmann, eingeschärft, keinen Besucher zur Insel überzusetzen, egal wen. Und dass ihm ein fettes Trinkgeld sicher sei, so er dies respektiere.
Lisa zog die Brauen zusammen. Wieso eigentlich hatte Luka ihr verschwiegen, dass er vor ihr einen anderen Passagier zur Insel gebracht hatte? Hatte er etwa an ein diskretes Rendezvous gedacht? Und deshalb zum Schluss so frivol gezwinkert?
Die junge Frau schnaubte empört durch die Nasenlöcher.
Der Fremde trug einen bemerkenswert perfekt sitzenden Anzug aus nebelgrauem Stoff. Maßgeschneidert, zweifellos. Und ein weißes – ein blütenweißes! – Oberhemd plus cognacfarbenen Schuhen, elegant geflochten wie der Gürtel, beides gewiss dort gekauft, wo die Prominenz shoppte.
Alles atmete Luxus. Kultur. Geld-spielt-keine-Rolle-Mentalität. Lisa in ihrem T-Shirt, hundertmal durch die Waschmaschine gejagt, presste die Lippen aufeinander. Nein, sie, das gebrannte Kind, schwärmte nicht für Schnösel.
Der junge Mann – wenigstens keine zurückgegelte Managerfrisur – schob das exquisit aussehende Smartphone so achtlos in die Hosentasche, als wär's ein Zettel.
»Nutzlos«, kommentierte er achselzuckend. »Ich kann niemanden erreichen. Vielleicht morgen früh.«
»Sie wollen in meinem Haus übernachten?!«
»Ich widerspreche Ihnen ungern, doch ich bin fest davon überzeugt, dass Sie sich irren, gnädige Frau.«
Sie sahen sich an, Blicke wie Pfeile mit vergifteten Spitzen, ungnädige Mienen, grollende Gedanken. Und draußen zirpten Zikaden, durch die offenen Fenster strömte betörend süßer Blumenduft und die mediterrane Nachmittagssonne übergoss Insel wie Haus mit romantisch rotgoldenem Glanz.
Es war wirklich ein umwerfend schickes Haus: ein riesiger Wohnraum im Erdgeschoss, dazu eine perfekte Küche von der Größe des Central Parks in New York und oben fünf Schlafzimmer mit jeweils eigenem Badezimmer, vergoldete Armaturen, Marmor. Die Zimmer wohl sparsam, indessen stilvoll eingerichtet, viele Spiegel mit verschnörkelten Goldrahmen und dunkle Möbel, diese schwer. Und die Betten waren herrlich breit, so breit wie lang und superweich gepolstert. Wolkenmäßig.
Fasziniert war Lisa vor allem von der Pergola draußen, in die hatte sie sich auf den ersten Blick verknallt. Das Holz verschwand fast unter den intensiv duftenden Kletter- und Rankgewächsen, die willkommenen Schatten spendeten. Allein diese Pergola entschädigte für die lange Anreise.
Rings um das blendend weiße Haus gab es alles an Natur, was das citymüde Herz eines Urlaubers sich wünschen mochte. Steile Abhänge, dicht mit stachligem Macchia-Gestrüpp und gelbem Stechginster bewachsen. Grenzenlose Blicke über das weite, in sämtlichen Blau- und Grüntönen leuchtende Meer. Überwucherte Kliffs, unten gischtig überbrandet. Jäh abfallende, gefährlich schroffe Felsen.
Und als romantischer Höhepunkt die mondsichelförmige klargrüne Bucht mit hin und her schwebenden Tangwäldern am Grund, ein sandiger Goldstreifen, durch scharfkantige Felsbrocken abgeschirmt vom Meer. Vom Haus aus zu erreichen mittels eines Serpentinenpfads. Ein Geheimtipp, fraglos.
Lisa war entschlossen, diese verschwiegene Bucht zu ihrem Privatbesitz zu erklären, dort würde einzig sie baden, im glatten, stillen und wundervoll durchsichtigen Wasser, und zwar ohne ihren Bikini. Das verstand sie unter Freiheit.
»Wir müssen uns wohl damit abfinden, eine Weile miteinander auszukommen. Nolens volens«, äußerte achselzuckend der junge Mann im nebelgrauen Anzug. »Was möglich sein dürfte, schließlich sind wir erwachsene Menschen. Nicht wahr?«
Lisa wich dem nach Zustimmung heischenden Blick geflissentlich aus. Das hatte verflixt wie einst im Kinderzimmer geklungen, als ihre grässliche Cousine Rebekka sich an ihren Büchern, Puppensachen und gar, Katastrophe!, an ihrer mit bunten Glassteinen besetzten Schmuckschatulle vergriff.
Einfach so, Rebekka hielt sich für eine Prinzessin.
Ihre Mutter, Lisa erinnerte sich an jede schmachvolle Sekunde, war herbeigerannt, um für Frieden zu sorgen.
»Lisachen, ist doch nicht so schlimm. Sie ist ja bald wieder weg. Und sollte die Klügere nicht nachgeben?«
Der angstvolle Unterton! Es hatte Lisa noch wütender gemacht, dass ihre tolle Mutter, die sie unendlich lieb hatte, sich vor ihrer herzlosen Schwester fürchtete. Nur weil sie einen Doktor geheiratet hatte, war Tante Sophie doch nichts Besseres. Und Rebekka war eine eingebildete Ziege.
»Sie hat meine Korallenkette angefasst, Mami.«
Elly Kirchners Brauen waren hochgeflogen.
»Vertragt euch doch, schließlich seid ihr Cousinen, ihr beide, nicht wahr?«
Trotzig schob Lisa die Unterlippe vor.
»Das Haus ist groß genug für zwei Personen, es sind wirklich genügend Zimmer da, um sich aus dem Weg zu gehen«, fuhr er fort, der Nebelgraue, der sich offenbar für einen Krisenlöser hielt, einen Problembewältiger der Extraklasse.
Über Lisas Stirn flogen finstre Wolken. Ihren ersten Tag im Paradies hatte sie sich anders vorgestellt. Herrgott, was hatte sie sich gewünscht, endlich allein zu sein.
Er schob die Rechte in die Hosentasche, was – ja, ja, ja, sie gab es ja zu – tatsächlich ziemlich cool aussah.
Und er setzte hinzu, wieder in diesem Arbeitgeberton: »Ich schlage vor, dass wir uns arrangieren. Einverstanden?«
Sie stieß einen langen Seufzer des Protests aus.
»Okay, ich nehme das mal als Zustimmung«, befand er lapidar.
Dieser nebelgraue Mensch wirkte, stellte sie grimmig fest, unglaublich selbstbewusst. Obzwar ihm doch bewusst sein musste, dass er an diesem Ort unerwünscht war.
»Vormittags gehört die Küche Ihnen, nachmittags mir«, erklärte er. »Hinsichtlich des Patios ...« Als er ihren Blick auffing, erläuterte er: »Ich spreche vom Innenhof.«
»Ich weiß, was ein Patio ist«, brachte sie kalt hervor.
»Wir sollten unsere Regeln vielleicht schriftlich festlegen, dann gibt's keine Missverständnisse.«
Er sah sich um und nickte, als er eine Zeitung auf dem Holztisch erblickte.
Total motiviert, befand Lisa verächtlich. Ist im Urlaub und dreht voll auf. Was er wohl beruflich macht? General?
Er schrieb eifrig entlang der Zeitungstexte und riss dann die Papierstreifen ab, legte sie fein akkurat nebeneinander.
Ein Pedant, schoss es Lisa durch den Kopf. Widerlich. Und ausgerechnet mir muss das passieren, im ersten Urlaub seit kleinen Ewigkeiten. Wieso wurde es so schnell dunkel?
»Der Himmel hat sich bezogen«, stellte der junge Mann fest, als hätte er ihre Gedanken erraten. »Wir bekommen wohl demnächst das Unwetter, das Andrea erwähnt hat.«
Andrea? Seine Freundin? Und die lässt ihn allein urlauben? Oder haben sie sich getrennt? Eher. Vermutlich aufgrund unvereinbarer Lebensstile. Lisa verzog spöttisch die vollen Lippen. So ein Pech: Mr. Knochentrocken ist abgeblitzt.
»Andrea und ich kennen uns seit Oxford, wir haben da zusammen studiert. Jetzt lebt er wieder in Rom. Ich habe ihn dort besucht, musste geschäftlich etwas erledigen.«
Logo! Andrea war ein männlicher Vorname. Hieß nicht auch Caroline von Monacos zweiter italienischer Ehemann Andrea?
»Sie sind von Rom nach Zagreb geflogen?«, fragte sie.
»Andrea hat mich mit seinem Wasserflugzeug hierher gebracht, er kennt die Gegend ganz gut. Deshalb hat er mir auch empfohlen, hier auszuspannen. Vier Wochen lang.«
Sensationelle Information. Lisa musste erst einmal sortieren.
»Sie sind mit dem Wasserflugzeug gekommen?«, wiederholte sie.
Ah, deshalb hatte Luka, der Fährmann, sie nicht warnen können.
Der junge Mann erhob sich und deutete eine höfliche Verbeugung an. Eine Verbeugung von der selbstverständlichen Art, wie sie Lisa selten zu sehen bekam.
»Petersdorff«, stellte er sich ausgesucht höflich vor. »Maxim Petersdorff.«
»Lisa«, antwortete sie zögernd. »Äh, Lisa Kirchner.«