Gefangen in der Welt der Würfel. Die Falle im Nether. Ein Abenteuer für Minecrafter - Fabian Lenk - E-Book

Gefangen in der Welt der Würfel. Die Falle im Nether. Ein Abenteuer für Minecrafter E-Book

Fabian Lenk

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Beschreibung

»Zwei Brüder gefangen in der Minecraft-Welt – ein Abenteuer, das den Leser mitfiebern lässt.« – SparkofPhoenix Finn und Ela, ein Mädchen, das ebenfalls in der Minecraft-Welt gefangen ist, haben es geschafft, aus Pyra zu fliehen. Doch der Preis war hoch: Sie mussten Josh in den Fängen des bösen Herrscherpaares zurücklassen. Um ihn zu retten, steigen sie hinab in den Nether, Minecrafts finstere Unterwelt. Doch dort werden sie bereits von gefährlichen Ghasts und anderen Gefahren erwartet … Für alle Minecrafter und solche, die es werden wollen. Band 2 der spannenden Abenteuer-Serie Kein offizielles Minecraft-Produkt. Nicht von Mojang genehmigt oder mit Mojang verbunden. Alle Bände der Gefangen-in-der-Welt-der-Würfel-Serie von Fabian Lenk: »Der Kampf gegen die Creeper« (Band 1) »Die Falle im Nether« (Band 2) »Die Armee der Wither« (Band 3) »Der Schatz des Enderdrachen« (Band 4, erscheint am 24. Juli 2019)

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Seitenzahl: 79

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Fabian Lenk

Gefangen in der Welt der Würfel. Die Falle im Nether. Ein Abenteuer für Minecrafter

FISCHER E-Books

Inhalt

[Widmung]Was bisher geschah …In der Welt der ewigen DämmerungPure AngstIm SumpfDie HexeNützliche DingeIm GeheimgangDie SchleimeDas Gefängnis des GrauensZurück in den MinenDas AblenkungsmanöverLeseprobe Band 3

Dank an Yannick für unzählige Minecraft-Tipps.

Was bisher geschah …

Virtual-Reality-Brillen auf, Computer an – Finn und Josh lieben coole Spiele. Vor allem Minecraft!

Doch eines Abends läuft alles anders: Die Brüder werden von gefährlichen Hackern in die Minecraft-Welt gezogen und befinden sich plötzlich im Reich von Pyra. Von den Skelettreitern Olias und Farell werden sie zu den Herrschern von Pyra geschleppt: König Yorick und Königin Kayla. Sie stützen ihre Macht auf gnadenlose Soldaten und rechtlose Arbeiter. Da ein ständiger Bedarf an frischem Personal besteht, haben Yorick und Kayla schon zuvor viele andere Menschen in ihr Reich entführt.

Diese Menschen, einst alles Minecraftspieler, werden in Yoricks und Kaylas brutaler Welt zu Sklaven: Sie müssen in Minen Redstone abbauen oder in der Arena als Gladiatoren gegen Creeper und andere Monster kämpfen.

Doch Finn und Josh ließen sich nicht so schnell unterkriegen. Mit ihren neuen Freunden Ela und Luca, die sie während ihrer Gefangenschaft kennengelernt haben, planten sie den Ausbruch aus Pyra: Sie wollten aus den Minen fliehen und versuchten, in ihre alte reale Welt zurückzukommen.

Aber Luca entpuppte sich als Verräter und hetzte ihnen die Wachen auf den Hals.

Während Finn und Ela nach harten Kämpfen trotz des Verrats entkommen konnten, wurde Finns Bruder Josh geschnappt und verschleppt …

In der Welt der ewigen Dämmerung

»Was ist es?« Königin Kayla, die heute ein saphirblaues Kleid und ein zierliches Krönchen mit unzähligen Redstone-Perlen trug, hatte sich zu Yorick umgedreht und tippte ungeduldig mit dem rechten Fuß auf den Marmorboden. »Komm schon, verrat es mir endlich!«

»Nur Geduld, meine Liebe«, sagte der König.

Sie begann zu schmollen. »Du spannst mich schon lange genug auf die Folter. Und das an meinem Geburtstag … Das ist nicht fair!«

Er lachte. »Du hast doch schon die vielen Blumen bekommen, ein Armband mit Smaragden …«

»Aber ich weiß, dass du noch eine Überraschung für mich hast!«, beharrte sie. Kayla klatschte wie ein kleines Kind in die Hände und wiederholte: »Was ist es?«

»Okay«, gab sich Yorick geschlagen. Er schmunzelte. »Dann wollen wir mal …«

Er warf noch einen letzten Blick auf die Wand aus Kontrollbildschirmen in ihrem riesigen Palast, einem düsteren pyramidenförmigen Bau im Herzen der Hauptstadt.

»Komm mit«, sagte er zu ihr.

»Wohin?«, fragte sie aufgeregt.

»Das wirst du schon sehen«, antwortete der König verschwörerisch.

Er nahm sie bei der Hand und führte sie aus dem Thronsaal. Sie schritten in den Westflügel und betraten einen Saal, der von zahllosen Fackeln erhellt wurde. Der Raum war leer, bis auf einen hohen toten Baum, der seine blattlosen Äste in die Höhe streckte. Eine Treppe wand sich um den breiten Stamm bis zu einer Art Plattform.

Dort stand ein mächtiger Altar aus schwarzen Obsidian-Blöcken, neben dem zwei Skelettreiter – die Generäle Olias und Farell – wachten.

Der Altar glich einem Rahmen, der sich um ein rechteckiges Fenster schloss, das aus waberndem violettem Licht bestand: Es handelte sich um ein Netherportal, mit dem man von der Minecraft-Oberwelt in den Nether, die Welt des Todes, und zurück teleportieren konnte.

Der König grüßte die Generäle und wandte sich dann an die Königin: »Bist du bereit für einen Besuch in der Hölle?«

Ein Lächeln kräuselte die Lippen der schönen Frau. »Aber natürlich! Immer doch. Gibt es dort die Überraschung für mich?«

Er lächelte zurück. »Vielleicht …«

Begleitet von den beiden Reitern, schritt das Herrscherpaar durch das Portal und befand sich Sekunden später in einer neuen Welt, die so ganz anders war als die, die es gerade verlassen hatte: Der Nether präsentierte sich als ein schier endloser Hohlraum, in dem ein immer gleiches diffuses Dämmerlicht herrschte. In diesem Minecraft-Biom mit seiner ganz eigenen Vegetation und seinen ganz besonders fürchterlichen Kreaturen gab es keinen Himmel, kein Wetter oder den in der Oberwelt üblichen raschen Wechsel zwischen Tag und Nacht.

Yorick, Kayla und die beiden Generäle standen auf einer Felsnase, die über einen Ozean aus Lava ragte wie eine Speerspitze. Rechts und links unter ihnen waren Ufer mit unzähligen Magmablöcken, an denen ewige Feuer brannten. Im Sand zeichneten sich die Gesichter schreiender Seelen ab. Einige Schweinezombies waren zu sehen, ebenso Ghasts, fliegende, quallenartige Monster.

»Ich liebe diesen Ort«, flüsterte Kayla ergriffen.

»Ja«, stimmte Yorick ihr zu. »Wir waren schon so oft hier, und dennoch ist es immer wie beim ersten Mal. Ich liebe diese Welt. Wo sonst hat man die Möglichkeit, solche Kräfte zu entfalten?«

Sie nickte stumm.

»Willkommen«, erklang nun eine tiefe Stimme hinter ihnen. Das Herrscherpaar drehte sich um und erblickte eine Lohe. Diese besonders aggressiven Monster fingen bei einem Kampf Feuer und verschossen ganze Salven von Bällen aus Glut, die den Gegner in Brand setzten. Die leuchtend goldgelbe Kreatur bestand aus einem – wie für Minecraft üblich – eckigen Kopf, hatte aber statt einem Körper nur Ruten, die um den Kopf herumwirbelten. Rauch stieg aus dem Monster auf.

»Sei gegrüßt, Fuego«, sagten Yorick und Kayla erfreut.

Das Monster deutete eine Verbeugung an. »Schön, Euch zu sehen, Majestäten«, sagte es. Wenn Fuego sprach, bildeten sich Feuerblasen um seinen Mund, der nicht mehr war als ein eckiges Loch. Unterwürfig gratulierte Fuego der Königin zum Geburtstag.

»Ja ja, schon gut«, sagte sie geschmeichelt. »Und jetzt will ich mein Geschenk!«

Die Lohe blickte fragend zum König, und als dieser nickte, sagte Fuego: »Dann kommt bitte.«

Eine Rauchfahne hinter sich herziehend, schwebte er vom Plateau hinunter zum Magma-Meer. Das Königspaar und die Generäle folgten über eine Treppe.

Die Lohe glitt eine Anhöhe hinauf zum Eingang einer gewaltigen Höhle: einem hässlichen Höllenschlund, der aussah, als wolle er alles und jeden verspeisen.

Musik schallte ihnen entgegen. Ein mehrstimmiger Chorgesang, der so traurig, düster und eintönig war wie die Umgebung.

»Wie schön!«, rief Kayla. »So festlich und ergreifend! Und das alles nur für mich?«

»Das ist nichts zu dem, was Euch erwartet«, sagte die Lohe und schwebte durch den Eingang.

Die Lautstärke des Gesangs nahm zu, ebenso die Wärme. Es war, als habe die kleine Gruppe gerade einen besonders heißen Raum der Hölle betreten. Hier schienen sich Yorick und Kayla ganz besonders wohl zu fühlen. Sie strahlten um die Wette, während die Gesichter der Skelettreiter ausdruckslos blieben.

»Hier entlang«, bat die Lohe eilfertig und glitt in einen kurzen Stollen, der in einen weiteren Höhlenraum mündete.

Nun wurde der Gesang von einem furchterregenden Brüllen überlagert.

»So, die sind für dich«, sagte Yorick und machte einen Schritt beiseite.

»Oh, mein Gott«, stieß die Königin höchst angetan hervor, als sie die Dutzenden von dreiköpfigen Withern sah, die sich in stabilen Käfigen drängten.

»Hier gibt es keinen Gott«, korrigierte Yorick sie milde. »Hier gibt es nur uns.«

Kayla hörte gar nicht mehr hin. Sie schien restlos begeistert zu sein von den bösartigen Kreaturen, die sich in ihren viel zu engen Verschlägen wie wild gebärdeten. Eine kleine Armee der Finsternis, eine Armee voller Wut und Hass.

Jeder der drei Köpfe der Monster konnten je ein Ziel ins Visier nehmen: Die beiden äußeren beschossen einen Gegner mit explodierenden Projektilen, der mittlere benutzte für seine Attacken Geschosse, die den Feind langsam vergifteten.

Als der Blick der schönen Königin auf die Wither fiel, beruhigten sie sich. Nur ein unterdrücktes Knurren war noch zu hören.

»Wie wunderschön«, flüsterte Kayla. »Wie reizend, wie …«

Ihr fehlten die Worte.

»Ihr sagt es, Majestät«, sprach Fuego. »Ich habe sie für Euch im Auftrag von Eurem Gemahl Yorick gezüchtet.«

Die Lohe verneigte sich tief und erläuterte: »Man muss vier Blöcke Seelensand wie ein T auf den Boden stellen und auf die oberen drei Blöcke jeweils einen Witherskelettschädel setzen. Anschließend muss man …«

»Ich weiß, ich weiß«, sagte Kayla und winkte ab. Dann drückte sie ihrem Mann einen Kuss auf die Wange. »Und die sind alle für mich?«

»Ja«, antwortete der König. »Sie werden dir aufs Wort gehorchen.«

»Du bist der Beste!«, flötete sie. Plötzlich bekam ihr Gesicht einen harten Zug und ihre Stimme einen ebensolchen Klang. »Und ich kann mit ihnen machen, was ich will?«

»Auch das«, bestätigte Yorick.

In ihre Augen trat ein kalter, unheilvoller Glanz. »Wirklich alles?«

Der König nickte.

»Das ist das schönste Geschenk, das ich mir vorstellen kann«, hauchte Kayla und schloss genießerisch die Augen.

Als der Blickkontakt abriss, begannen die Kreaturen wieder zu toben.

Pure Angst

Nach einer ebenso kurzen wie ungemütlichen Nacht in einer schnell errichteten Hütte saßen Finn und Ela am Waldrand.

Es war ein friedlicher Morgen in der Minecraft-Oberwelt. So wirkte es jedenfalls. Die Sonne schien auf ein weites Grasland. In der Nähe grunzten ein paar Schweine, und Finn fielen die verrückten Sachen ein, die er mit Josh beim Minecraftzocken erlebt hatte: Wie sie jeder auf einem Schwein geritten waren und die Tiere mit Karottenruten gesteuert und angetrieben hatten.

Schweine waren echt gechillte Tiere, solange sie nicht durch einen Blitzeinschlag in einen Schweinezombie verwandelt wurden. Dann war Schluss mit lustig: Ein Schweinezombie konnte dir schon mal die Holztür mit seinem Goldschwert einschlagen, wenn er Lust hatte, dich zu verspeisen. Außerdem waren die Zombie-Biester immun gegen Lava und Feuer.

Aber diese Schweine hier vor ihrer Nase waren völlig harmlos. Rosa und lieb.

Nachdenklich blickte Finn nach Norden. Dort lag die Stadt der düsteren Pyramiden, die Stadt der Angst, die Stadt der Sklaven und Gladiatoren: Pyra, das brutale Reich von Yorick und Kayla.