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In den Werkstätten der Geigenbaumeister sieht es heute noch fast genauso aus wie vor Hunderten von Jahren. Es riecht nach Holz und Lack und Leim. Werkzeuge und Fertigungstechniken haben sich seit den Zeiten Antonio Stradivaris kaum verändert. Nur wenige Berufe lassen es heute noch zu, die Entstehung eines Produktes bis zur Fertigstellung mit den eigenen Händen zu verfolgen. Ob ein Instrument gut oder gar sehr gut gelungen ist, erleben die Musikliebhaber täglich in den Konzertsälen der Welt. Kenntnisreich und unterhaltsam beschreibt der Autor am Beispiel einer schon in fünfter Generation wirkenden Geigenbauerfamilie die Entwicklung dieses Traditionshandwerkes durch die Historie. Neben der allgemeinen Geschichte des Geigenbaus und den persönlichen Erlebnissen der Familie Brückner werden immer wieder historische Bezüge zu politischen und kulturellen Ereignissen Deutschlands und Erfurts hergestellt, wo die Familie Brückner seit 1897 erfolgreich ihrem kunstreichen Handwerk nachgeht.
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Seitenzahl: 110
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Stefan Sethe
GEIGENBAU IM SPIEGEL DER ZEITEN
die geigenbauerfamilie brückner erweckt seit fünf generationen holz zum leben
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Hinweis
Vorwort
Post aus New York
Entwicklung der Musikinstrumente
Aufstieg der Geige
Anfänge in Italien
Geigenbau in Europa
Im Vogtland
Heinrich Albin Brückner
Gründer der Brückner-Geigenbau-Dynastie
Wanderjahre
Standortsuche
Gründung der Brückner-Werkstatt in Erfurt
Erster Weltkrieg
Zwischen den Kriegen
Alfred Ernst Konrad Brückner
Wilhelm Brückner
Zweiter Weltkrieg
Schwere Jahre
Lehrzeit
Geigenbau in der DDR
Forsche Schritte in der Selbständigkeit
Durchbruch
Wirken in der Fachgruppe der Geigenbaumeister der DDR
Verband Bildender Künstler der DDR
Mitgliedschaft in der LDPD
Louis Spohr Wettbewerb 1983
Brückner Bratsche
Bratscherwitze
Lehrlinge
Auf dem Höhepunkt
Udo Kretzschmann
(W)ende der DDR
Haifischbecken Geigenhandel
Ruth Brückner
GbR
Christoph Brückner
100jähriges Jubiläum
Zukunft
Adressen
Impressum neobooks
Es handelt sich bei diesem Exemplar um eine für die Darstellung auf E-Book Readern angepasste und auf den Textteil reduzierte Fassung der Publikation „Geigenbau im Spiegel der Zeiten“.
Die Originalversion enthält weit über 100 Abbildungen, Dokumente und Graphiken. Sie ist weiterhin als kostenloses PDF-Dokument über die Homepage von geigenbau-brueckner (Button: Festschrift) bzw. bei ebookbrowse als Free-E-Book abrufbar.
Großer Dank gebührt Geigenbaumeister Udo
Der vorliegende Band ist vorrangig eine Hommage an ein wunderbares Handwerk und an die Zähigkeit einer Familie, die mit Fleiß, Kreativität, etwas Chuzpe und nicht zuletzt großem handwerklichem Geschick Weltkriege, Wirtschaftskrisen, den Nationalsozialismus, die sozialistische Planwirtschaft und etliche spätkapitalistische Zumutungen meisterte und nie den Glauben an die Kraft und Magie der Musik verlor.
Scheinbar totes Holz wurde unter den Händen dieser Kunsthandwerker mit neuem Leben erfüllt. Anders als unsere schnelllebigen Wirtschaftsgüter, die meist schon nach vier Jahren „abgeschrieben“ sind, entwickeln sich Streichinstrumente über Jahrhunderte immer besser, wenn sie sich in Künstlerhand befinden. (Obwohl den großen Banken und Versicherungen Dank gebührt, wenn sie ihre kostbaren Stradivaris, Guarneris oder Amatis an junge, begabte Musiker verleihen, so tun sie dies nicht ganz uneigennützig, denn ein Streichinstrument wird im Safe nicht besser. Es muss gespielt werden, um nicht „einzurosten“ und um seinen Klang weiter entwickeln zu können.)
In den 115 Jahren, die die Geigenbauerfamilie nunmehr in fünfter Generation ununterbrochen in Erfurt (davon über 100 Jahre in der Regierungsstraße) ihr Handwerk betreibt, mögen 600 Instrumente neu entstanden und bald 10.000 repariert oder veredelt worden sein. Diese Erfurter Kinder aus Ahorn und Fichte haben sich in aller Welt angesiedelt und etabliert. Einige Brückner-Bratschen, Geigen und Celli kann man auch in Thüringen hören: In Erfurt, Weimar und Meiningen. Die meisten haben jedoch ihre Reise angetreten in fremde Städte und ferne Länder. Auf allen Kontinenten sind heute Brückner-Instrumente vertreten. Jedes klingt ein wenig anders, mal etwas tiefer, mal heller, aber eine gewisse Familienähnlichkeit kann keines dieser Meisterinstrumente aus den Händen der Brückners verleugnen.
Es war mir eine große Freude, dieses Buch über eine besondere Kunstfertigkeit zu verfassen und in den historischen Kontext zu stellen. Mögen weitere Generationen ihre Erfüllung im Geigenbau finden und der Musik ihr Leben widmen!!
Stefan A. Sethe
Am Sonntag, dem 9. Oktober 2005, schrieb nach dem Lunch in New York bei leichtem Regen und angenehmen 23 Grad der weltberühmte Dirigent Kurt Masur einen Brief an die Geigenbaumeisterin Ruth Brückner in Erfurt:
Sehr geehrte Frau Ruth Brückner,
leider kann ich Ihnen erst heute antworten, weil ich lange auf Tourneen und nicht in Leipzig war. Die Instrumente Ihres Vaters waren immer so wertvoll, dass man sie klanglich mit alten Italienischen vergleichen konnte. Ich bin sicher, daß Sie diese Tradition übernommen haben und weiß von Musikern, daß Ihre Instrumente hoch eingeschätzt werden. Leider müssen wir heute gemeinsam um die Anerkennung der Musik in unserer Gesellschaft ringen. Ich hoffe, daß in Ihrem Falle bei den verantwortlichen Stellen die Kenntnis und die Einsicht vorhanden ist, welch wichtige Rolle Kultur und speziell die Musikkultur im Leben eines Menschen darstellen. Die Tätigkeit eines Geigenbaumeisters ist eine künstlerisch hocheinzuschätzende, denn sie müssen nicht nur die handwerklichen Kenntnisse sondern auch das Ohr eines Musikers und das Fingerspitzengefühl besitzen, um solche wertvollen Instrumente zu bauen.
In Hochachtung und lebendiger Erinnerung an Ihren Vater
Ihr
Kurt Masur
Profaner Anlass für diese herzliche und rührende Ode an die künstlerische Qualität des Geigenbaues im Allgemeinen und das Ansehen Brücknerscher Instrumente im Besonderen, war ein Streit mit den Thüringer Steuerbehörden, ob der Bau von Meisterinstrumenten nur schnödes Gewerbe ist oder als kulturell hochstehende, kreative Leistung betrachtet werden kann. Spätestens nach diesem Schreiben waren allerdings selbst die Finanzbeamten überzeugt, dass ein mit Liebe und innerem Feuer hergestelltes Instrument, welches sich immer wieder neu an individueller klanglicher und optischer Schönheit orientiert und immer auch ein unverwechselbares Einzelstück bleiben wird, vielleicht doch nicht ganz mit jenen heute in Fernost gefertigten, geigenähnlichen Schachteln verglichen werden kann, die niemals die Hand eines Meisters gespürt haben und für 200 Euro inklusive Kasten und Bogen im Supermarkt feil geboten werden . (Auf seiner ersten Sitzung nach dem Krieg legte der Geigenbauerverband 1948 in Stuttgart fest: Eine Schülergeige müsse mehr als 60 Mark kosten. Was unter 20 Mark lag, solle nicht einmal zur Reparatur angenommen werden, denn es handele sich um Spielzeug und kein Musikinstrument. Meistergeigen könnten nicht unter 400 Mark hergestellt werden. Auch die heutigen „Internetschnäppchen“ und eBay-Auktionen erweisen sich fast immer als mehr oder minder teure Fehlinvestition.)
Es war ein weiter Weg, den die Musiker und die Instrumentenbauer zurück legen mussten bis zur Eloge eines Kurt Masur. Nicht alle Geigenbauer waren so geachtet wie Antonius Stradivarius in Cremona. Im Gegenteil: Das fahrende Volk der Musiker – und damit auch deren Ausrüster – fand sich im Verlaufe der menschlichen Kulturgeschichte nicht selten am unteren Ende der sozialen Anerkennungsleiter.
Wir können davon ausgehen, dass ursprünglich die Instrumente, wie Trommeln, Rasseln und Flöten, noch von den Musikanten selbst gefertigt wurden. Wenngleich es die ersten urkundlich belegten Instrumentenbauer erst im 13. Jahrhundert gab, dürfte sich das Berufsbild des Musikers von jenem des Instrumentenbauers schon vor 6000 Jahren getrennt haben. Es ist anzunehmen, dass handwerkliche Geschicklichkeit und musikalische Begabung nicht mehr Hand in Hand gingen, und es zu einer entsprechenden Arbeits- und Aufgabenteilung kam, als im Orient die ersten, kompliziert zu bauenden, mehrsaitigen Chordophone und Leiern entstanden, die wenig später zu Harfen mit Resonanzkörpern weiter entwickelt wurden. Künftig war das Ansehen der Instrumentenbauer gekoppelt mit und abhängig von der Fähigkeit der Komponisten und vom Geschick der Musiker, durch das Ausüben ihrer Kunst Freude und Bewunderung zu wecken.
Das Bild der Musik, der Musiker und der Instrumentenhersteller war im Laufe der Zeiten immer wieder Schwankungen unterworfen. Zwar war der emotionale Zugang der Musik zum Ohr der Menschen immer gleich wichtig, aber die Akzeptanz des Berufsbildes hat sich permanent mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gewandelt.
Die Grundlagen der heutigen europäischen Musikkultur entwickelten sich im Spätmittelalter. Ein gravierender Wandlungsprozess setzte ein mit der technischen Entwicklung des Notendrucks und nutzte die sich entfaltenden Notationsmöglichkeiten. Damit verbesserten sich die Produktionshandhabe und die Verbreitungswege von Musik bedeutend und erlaubten eine praktische Kontrolle. Die aufkommende kontrapunktische Verregelung der Musik, die Qualifizierung von Zusammenklängen in einem System aus Konsonanzen und Dissonanzen und die Stimmführung in der sich entwickelnden Polyphonie ließen sich durch eine einheitliche grafische Ordnung wesentlich leichter bestimmen und prüfen. Die allgemeinen Folgen der Differenzierung waren die Rollenverteilung in die Bereiche Komposition, Interpretation und Distribution.
Im Mittelalter waren die Minnesänger meist auch die Interpreten ihrer eigenen Werke. Nun entwickelten sich sehr differenzierte Berufsbilder. In dem Maße, wie die Nachfrage nach Musik in den Kirchen und an den Fürstenhöfen wuchs, nahm auch die Bedeutung der Komponisten zu, die immer komplexere und differenziertere Werke schufen, welche technisch versierte Musiker erforderten und damit auch immer ausgereiftere und spezialisierte Instrumente. Dies galt auch und speziell für die Streichinstrumente. Insbesondere Corelli und Torelli forcierten die Entwicklung der Geige zum Soloinstrument, was wiederum die Geigenbauer zu neuen Anstrengungen veranlasste.
Zwar blieben die Komponisten, Interpreten und damit im weiteren Sinn auch die Instrumentenbauer noch längere Zeit vom Mäzenatentum der Fürsten und Kirchen abhängig, aber zunehmend stiegen die jeweils besonders erfolgreichen Künstler ihres Faches sozial vom Dienstleister zum Prestigeträger auf.
Bis ins 18. Jahrhundert waren Volks- und Unterhaltungsmusiker sozial schlecht gestellte städtische Spielleute oder Spezialisten innerhalb der Dorfgesellschaft, welche u.a. auf Dorf- und Stadtfesten die nicht immer sehr geachteten Volksbelustigungen umrahmten. Es gab hier noch keine Arbeitsteiligkeit, nur mündliche Überlieferungen der Musik und eine wenig differenzierte Funktion des Musikmachens. Volksmusiker waren in den Alltag und die Abläufe des Kirchenjahrs eingebunden, übernahmen aber auch die Rolle des Informationsübermittlers, etwa durch den Moritaten- und Bänkelsang. Mit der Industrialisierung kam auch in der Unterhaltungsmusik die Nachfrage nach „professioneller“ Musik.
Die Erfindung des Notendrucks hatte dazu geführt, dass nunmehr auch das Bürgertum sich von der bisherigen Musikantenschar emanzipierte. Die spezifisch bürgerliche Salonmusik entwickelte sich im 19. Jahrhundert. Sie bestand größtenteils aus leichten Arrangements von Kunstmusik für die wohlhabenden Haushalte. Vor allem für das Klavier und kleine Hausmusikensembles wurden leicht spielbare und effektvolle Stücke komponiert. Sie dienten als Spielmaterial für den Musikunterricht. Carl Czernys „Schule der Geläufigkeit“ und andere Übungsmusik bildeten die Ausrüstung für den bürgerlichen Musiklehrer, der als neuer Berufszweig etablierte.
Das Virtuosentum im Konzertsaal belebte den Musikmarkt und schuf die ersten international bekannten Stars wie Niccolò Paganini und Franz Liszt Franz. Ein David Garrett, der zum Entsetzen aller Musikliebhaber meint, den Hummelflug von Rimski-Korsakow in einer Minute und fünf Sekunden spielen zu müssen, was 13 Noten pro Sekunde entspricht, und zeitweilig einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde sichert, braucht für seine zirzensischen Verrenkungen eine exzellente Violine und einen ebensolchen Bogen. Aber auch eine Anne-Sophie Mutter, die als Teenager schon künstlerisch ausgereifter war als es ein Garrett wohl je sein wird oder ein Paganini je war, braucht für ihre sensiblen Interpretationen ein qualitativ ausgereiftes Instrument. Beide spielen heute Geigen von Antonio Stradivari, jene legendären Streichinstrumente des Cremoneser Geigenbauers vom Anfang des 18ten Jahrhunderts, die heute für Millionenbeträge die Besitzer wechseln.
Deutlich wird bei etlichen, ein wenig an Da Vinci bzw. Dürer erinnernden mit geometrischen Kreisen angereicherten Geigenbau-Skizzen auch eine gewisse Mathematisierung der Geigenbaukunst. Zunehmend wurden physikalische Gesetzmäßigkeiten berücksichtigt, wenngleich der Status der klanglichen Experimentalphysik erst in der Neuzeit überschritten wurde.
Demgegenüber wurde die Musik erst mit Aufkommen der gefühlsbetonten Romantik zu den Künsten gerechnet. Bei den antiken Pythagoreern galt sie noch als mathematische Wissenschaft, die in Bezug gesetzt wurde zur Ordnung des Kosmos.
Seit den ersten Zupfinstrumenten vor 6000 Jahren bis zum Höhepunkt des Geigenbaues im 18. Jahrhundert hatten tiefgreifende Entwicklungen stattgefunden:
Die Zupfinstrumente mutierten nach und nach zu ausdrucksstärkeren und variableren Streichinstrumenten. Nunmehr konnten Töne nicht mehr nur durch das Zupfen oder Schlagen der Saiten hervorgerufen werden. Das Streichen mit Bogenhaaren erzeugte wesentlich kompliziertere Schwingungen. Dazu waren bauliche Veränderungen notwendig. Um zu verhindern, dass die schwingenden Saiten auf den Resonanzkorpus oder das Griffbrett aufschlugen, war ein ausreichend hoher Steg erforderlich, die Befestigung der Saiten musste grundsätzlich verändert werden, und es wurde Platz geschaffen für den Bogenstrich.
Die Instrumentenbauer experimentierten mit verschiedenen Modellen, die man zum Teil heute nur noch in Museen findet. So gab es die für eine deutsche Zunge kaum aussprechbare Crwth in Irland und Wales, die schon bekanntere aber inzwischen auch fast ausgestorbene Fidel, den Rebec (der trotz des halbbirnenförmigen Korpus natürlich nichts mit jenem Fontane-Gedicht des Herrn von Ribbeck zu tun hat :-), die Giga als ähnlich strukturierte, französische Variante, und das fast zwei Meter lange, einsaitige Trumscheit.
Nach und nach verfeinerten und vereinheitlichten sich die Streichinstrumente. Der Steg bekam eine Wölbung und der Saitenabstand wurde größer, um das Streichen einzelner Saiten zu ermöglichen. Aus dem gleichen Grund wurde die „Taille“ verengt, womit dem Bogen ein größerer Aktionsradius eröffnet wurde. Die Saiten wurden dicker, der Bogen verstärkt. Es begannen Kräfte auf den Resonanzkorpus zu wirken, die eine Verstärkung im Inneren notwendig machten. Das war die Geburtsstunde eines kleinen Holzstäbchens unter dem Steg, der sogenannten Stimme, deren korrekter Sitz nunmehr einen ganz entscheidenden Einfluss haben sollte. Zur Stabilisierung der tiefen Saiten wurden Bassbalken eingepasst, selbst die Schalllöcher mussten neu geformt werden. Die Seitenwände (Zargen) wurden niedriger und mit dem Hinzufügen einer vierten Saite war vor 500 Jahren die Entwicklung zum heutigen Streichinstrument weitgehend abgeschlossen. Neuere Veränderungen betreffen vor allem das Zubehör, wie die Saiten, Halter, Stützen, und in allerneuster Zeit neue Materialien und elektronische Erweiterungen und Verbindungen.
Angesichts dieser Experimentierphase mit den neuen Streichinstrumenten verwundert es nicht, dass es anfangs noch keine speziellen Geigenbauer gab. Die frühen Meister fertigten Lauten, Gamben und experimentierten mit Violen und Violinen. Als erster Geigenbauer gilt mitunter Pietro Dardelli, ein Franziskanermönch aus Mantua. Auch Giambattista Rolini aus Pesaro wird genannt. Mit Sicherheit einer den Ersten war Zanetti da Montichiaro, von dem ein Geigenzettel von 1532 erhalten ist.
Mit dem Aufstieg der Amati-Familie in Cremona erfolgte eine gewisse Standardisierung der Streichinstrumente. Einen wichtigen Durchbruch brachte damals ein Auftrag vom französischen König zum Bau von Streichinstrumenten, erstmals auch der neuen Violine.
Mit da Salò begann um 1600 auch eine Tradition des Violabaus. Da Salòs Bratschen, die allerdings mittlerweile im Hinblick auf eine angenehmere Spielbarkeit meist verkleinert wurden, sind heute besonders begehrt.
Es dauerte nun nur noch 200 Jahre, bis auch die Brückners, um die es vorrangig in diesem Buch gehen soll, als Geigen- und Bratschenbauer ins Geschehen eingriffen