H.P.T.M. Vergeltung - Ralph Schaper - E-Book

H.P.T.M. Vergeltung E-Book

Ralph Schaper

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Beschreibung

H.P.T.M. VERGELTUNG ist der zweite Fall für Hannah, Pete, Tom und Miller. Nachdem die Vier während ihres ersten Falls zu einem ausgezeichneten Team zusammengewachsen sind, lässt die nächste Herausforderung nicht lange auf sich warten. Es wird ein spezieller und auch persönlicher Fall. Die Vier werden wiedermal an ihre Grenzen und darüber hinausgehen müssen. Junge Mädchen werden entführt und verkauft. Das ruft die Truppe um Mister J auf den Plan. Wer ist dieser Mann im Hintergrund? Erfahren die Vier endlich seine wahre Identität? Und können sie diesen äußerst gefährlichen Fall lösen?

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KAPITEL

WAS BISHER GESCHAH

VERGELTUNG

DER PAKT

DAS WIEDERSEHEN

HELLS KITCHEN

VERTRAUEN

SPURENSUCHE

TATSACHEN

OBSERVATION

WUNDEN

FLUCHT NACH VORN

GEBALLTE STÄRKE

DER AUSTAUSCH

DIE ÜBERGABE

NIEDERLAGE

DIE LETZTE CHANCE

DAS GESPRÄCH

WAS BISHER GESCHAH

Hannah, Pete, Tom und Miller – vier junge Menschen, die sich bis vor kurzem noch nicht kannten – wurden von einem mysteriösen Mann im Hintergrund namens Mister J, auf geschickte Art und Weise zu einem Team zusammengeführt. In Fällen, bei denen der Polizei die Hände gebunden sind, greifen die Vier mit ihrer unbekümmerten Art ein.

Nach anfänglichen Zweifeln, ob das alles so funktioniert, haben alle JA gesagt. Sie wollen etwas bewegen. Gemeinsam. Mit einer ausgeklügelten Strategie haben sie einem sehr gefährlichen Stalker, der viele Frauen belästigt und sogar in den Tod getrieben hat, das Handwerk gelegt.

Jeder einzelne hat dabei bestimmte Aufgaben gemäß seinen Talenten übernommen.

Miller, der Körpersprachespezialist und Pokerspieler, hat Mister X gekonnt an der Nase herumgeführt und ihm schließlich den Großteil seines Geldes abgenommen.

Pete, das Computergenie, hat ihn und das ganze Team mit seinen technischen Fähigkeiten unterstützt. Gleichzeitig hat er gezeigt, dass er in der Lage ist, dieses Team von Individualisten zu führen.

Tom, der ehemalige Autodieb, hat die entscheidenden Beweise in der Wohnung des Stalkers entdeckt, so dass die Staatsanwaltschaft leichtes Spiel hatte.

Ganz nebenbei musste er noch seinen „alten Arbeitgeber“ loswerden. Er hat sich und seine Freundin Kim, mit einem gefährlichen Beutezug „freigekauft“ und wurde auch hierbei von dem ganzen Team unterstützt.

Hannah, die hochintelligente und kampferprobte Blondine, hat durch ihren persönlichen Einsatz zum einen Kim, Toms Freundin, vor den Gangstern gerettet und zum anderen die Rolle des Lockvogels als Stalking Opfer übernommen.

Beinahe wäre die ganze Aktion mit Mister X schiefgegangen. Sie hat es allerdings auf ihre Art gelöst. Mit großer Klappe, schlauem Köpfchen und schlagkräftigen Argumenten.

Unterm Strich ist dieser erste Fall der Vier erfolgreich verlaufen.

Den ominösen Mann im Hintergrund, Mister J, hat bisher noch keiner zu Gesicht bekommen. Niemand weiß, wer er ist. Er hat versprochen, sich zu gegebener Zeit zu erkennen zu geben. Wichtiger war es, dass diese vier jungen Menschen sich gegenseitig besser kennengelernt haben.

Sie haben die Stärken und Schwächen eines jeden Einzelnen bewusst erlebt und wissen jetzt damit umzugehen. Natürlich gibt es hier und da Reibereien. Aber Mister J hatte schon seine Gründe, warum er genau diese vier jungen Menschen für sein Vorhaben ausgesucht hat.

Der erste Fall war für alle sehr spannend, aufregend und eine echte Herausforderung. Teilweise sind sie an ihre Grenzen gekommen. Teilweise sind sie aber auch über sich hinausgewachsen. Auf jeden Fall sind sie in der Kürze der Zeit zu einem gut funktionieren Team geworden. Ein Team, welches nur einen Gedanken hat. Und zwar die Welt ein bisschen besser zu machen.

Der nächste Fall wartet schon...

VERGELTUNG

New York im Juni. Es ist 11:30 Uhr.

Eine junge Frau steigt aus ihrem Auto. Sie geht zum Kofferraum, holt eine große Reisetasche und einen Trolley heraus. Sie bleibt einen kurzen Moment stehen, schaut auf das vor ihr liegende Haus. Sie blickt etwas fragend auf ihr Gepäck. In dem Moment springt die Eingangstür auf und ein junger Mann hüpft freudestrahlend durch die Tür. Es ist Tom.

„Warte Kim, ich helfe Dir dabei.“ Er grinst bis über beide Ohren.

Kim dagegen, wirkt eher etwas zurückhaltend.

„Ich schaffe das schon.“

Tom entreißt ihr die Taschen und bringt sie in das Haus. Kim zögert an der Türschwelle einen kurzen Augenblick, folgt ihm dann aber hinein.

Sie sind anscheinend wieder zusammen. Sie wollen es noch einmal versuchen. Okay, so richtig getrennt waren sie ja eh nicht. Aber räumlich, um etwas Abstand zu gewinnen, das war es schon. Kim wollte es so.

Was ist passiert? Warum ist Kim zu ihm zurückgekommen?

Tom hatte ihr erzählt, dass sein alter Arbeitgeber ihn gehen lassen hat. Kim weiß, was Tom gemacht hat. Das war einer der Gründe für diese zeitweilige Trennung.

Er hat ihr gesagt, dass er jetzt für ein Sicherheitsunternehmen, als Berater, tätig ist. Entsprechende Papiere hatte Pete ihm erstellt. Tom kann Kim leider nicht die Wahrheit über den Zusammenschluss der Vier sagen. Zumindest noch nicht.

Im Moment ist er aber einfach nur glücklich. Kim ist wieder da. Alles andere ist jetzt erst mal zweitrangig.

Zur selben Zeit in Manhattan.

Miller ist gerade aufgewacht. War wohl wieder eine lange Nacht an den Pokertischen der Stadt. Er wollte eigentlich dieses Jahr nach Las Vegas, zur Pokerweltmeisterschaft, fahren. Aber aufgrund der neuen Situation, dieses neuen Teams, hätte er kein gutes Gefühl gehabt. Schließlich kann jederzeit eine Nachricht von Mister J kommen. Und wenn es einen neuen Fall gibt, will er auf jeden Fall dabei sein.

Er schleppt sich zum Kühlschrank, nimmt sich eine Flasche Orangensaft und leert sie fast auf ex. Ist anscheinend nicht nur beim Spiel geblieben. Er hat einen ziemlich dicken Kopf.

Als sich auf einmal die Bettdecke bewegt und eine brünette Schönheit anfängt sich zu räkeln.

„Hey, bekomme ich auch einen Schluck?“

Spricht sie mit verschlafener Stimme und entsprechendem Blick. Miller guckt etwas überrascht und stottert:

„Ja klar. Was willst Du haben? Ich habe ... äh ... Saft oder Saft.“

Er grinst, rauft sich die Haare und zuckt mit den Schultern.

„Na dann nehme ich wohl Saft.“

Miller nimmt eine zweite Flasche aus dem Kühlschrank, will gerade ein Glas holen, als die unbekannte Schöne sagt:

„Mach Dir mal keine Umstände, die Flasche reicht.“

Sie sitzt aufrecht im Bett, bekleidet mit Millers T-Shirt, während sie die Hand ausstreckt. Miller grinst, bringt ihr den Saft und denkt sich nur: Verdammt nochmal, was ist gestern denn passiert? Wer ist die Kleine? Und hoffentlich fragt sie mich nicht, ob ich ihren Namen weiß, denn ich habe keinen Schimmer!

Nachdem sie einen kräftigen Schluck genommen hat, steht sie auf, sucht ihre Klamotten zusammen, gibt Miller einen Kuss und sagt:

„War schön mit Dir. Man sieht sich.“

Miller ist sprachlos. Er schaut ihr hinterher, während sie winkend die Wohnung verlässt und denkt sich nur: Na ja, hätte mich auch schlimmer treffen können.

Einige hundert Meter entfernt joggen drei junge Frauen durch den Central-Park. Sie sind flott unterwegs, überholen andere Läufer, drehen sich um und kichern.

„Wieder so ein Banker, der dringend was für seine Fitness tun sollte.“ Ruft die Brünette den beiden Blondinen zu.

Die hören zwar nichts, weil sie ihre Kopfhörer aufhaben, grinsen aber trotzdem. Sie können sich denken, was ihre Freundin gerade gesagt hat.

Eine der Blondinen ist Hannah. Sie strahlt, ist fröhlich und fit wie eh und je. Sie hatte endlich wieder Zeit, sich mit ihren Freundinnen zu treffen. Mädelsabende. Shoppen gehen. Sport machen. Alles das was junge Frauen in diesem Alter gerne machen.

Auf einmal zieht Hannah das Tempo an. Sie dreht sich um und grinst die beiden an. Diese schauen sich verwundert an und sprinten hinterher. Sie versuchen es zumindest. Sie können Hannah jedoch nicht einholen. Sie ist einfach die Fitteste von ihnen.

Die beiden biegen um die nächste Ecke, aber Hannah ist weg. Weit und breit nichts von ihr zu sehen. Aber eigentlich müssten sie sie sehen. Vor ihnen ist eine freie Fläche. Aber Hannah ist wie vom Erdboden verschluckt.

Die beiden Mädels bleiben stehen, nehmen ihre Kopfhörer ab und schauen sich verwundert an.

„Wo zum Teufel ist Hannah so schnell hin?“

„Keine Ahnung. Eben war sie doch noch vor uns.“

Sie sind ratlos. Andere Jogger laufen an ihnen vorbei. Als Hannah plötzlich neben den beiden aus dem Gebüsch springt und sie fast zu Tode erschreckt.

„Na, habt Ihr mich schon vermisst?“ Grinst Hannah die beiden Erstarrten an.

„Mensch Hannah, das kannst Du echt nicht machen. Ich hatte fast einen Herzinfarkt.“

Hannah nimmt die beiden in den Arm. „Kommt. Ab zum Auto. Ihr dürft mich zu Hause absetzen.“

Sie grinst erneut, während ihre Freundinnen die Augen verdrehen.

Unterdessen in einem Café nahe der Universität. Pete sitzt dort mit einem Kumpel. Er hat keine Vorlesungen. Beide sind vertieft in ihre Laptops.

Zwei junge Mädchen gehen an den beiden vorbei, kichern und drehen sich im Vorbeigehen immer wieder um. Pete und sein Kumpel bekommen davon nichts mit. Sie sind mal wieder in ihrer eigenen Welt. Tief versunken in die endlosen Weiten des Internet.

Plötzlich summt Petes Handy. Eine SMS. Er schaut drauf, öffnet die Nachricht und ist überrascht und erfreut zugleich.

Die Nachricht ist von Mister J.

LOFT. MORGEN. 17:00 UHR. DRINGEND!

Sein Kumpel haut Pete an.

„Ist das die Nachricht von John?“

Pete macht sein Handy schnell aus.

„Nein. Ist privat.“

Er kann niemandem etwas sagen über seinen „Nebenjob“.

Die Vier hatten es so vereinbart, beziehungsweise Mister J hatte es so verlangt. Alle haben sich daran gehalten.

„Hast wohl ne heimliche Verehrerin?“

„Sag‘ schon, wer ist sie? Die kleine dunkelhaarige aus unserem Kurs? Die steht nämlich auf Dich.“

„Was? Wer? Nein. Und warum sollte die auf mich stehen? Wir kennen uns doch gar nicht.“

Petes Kumpel schüttelt mit dem Kopf. Was für ein Nerd, denkt er sich nur.

Pete schaut sich im Café um. Ist Mister J etwa hier? Und was ist so dringend? Hoffentlich ein neuer Fall. Aber haben die anderen die Nachricht auch erhalten? Oder war sie nur für ihn bestimmt?

Er versucht sich wieder auf seinen Laptop zu konzentrieren, aber das geht jetzt irgendwie nicht mehr. Er ist hin und her gerissen. Zwischen vielen Fragen, die ihm durch den Kopf gehen und Freude auf der anderen Seite. Freude über einen neuen Fall. Und Freude, die anderen Drei endlich mal wiederzusehen.

DER PAKT

Am nächsten Tag macht Pete sich auf den Weg zum Loft. Er hat von den anderen nichts gehört. Hat aber selber auch keinen Kontakt aufgenommen. Er weiß ja nicht, was Mister J will. Bevor er die anderen informiert, will er erst mal erfahren, was denn so dringend ist.

Pete steht vor dem Loft. Er schaut nach oben, sieht nach links und nach rechts. Seine Uhr zeigt 16:50 an. Er hat ein mulmiges Gefühl. Aber warum? Beim ersten „Auftrag“ ist doch letztendlich alles gut gelaufen. Der Stalker ist hinter Gittern. Die Vier haben sich prima ergänzt und sind in der Kürze der Zeit ein klasse Team geworden.

Aber irgendetwas beschäftigt Pete.

Plötzlich geht die Eingangstür auf. Eine ältere Dame mit Hund verlässt das Haus. Pete erschreckt sich. Er zuckt zusammen.

„Junger Mann, zu wem wollen Sie?“ Fragt die ältere Dame mit etwas heiserer Stimme.

Der Hund schnüffelt an Pete während die Dame auf eine Antwort wartet.

„Ich bin hier verabredet. Vielen Dank.“ Pete stammelt vor sich hin und versucht dem kleinen Vierbeiner zu entkommen.

Die Tür fällt hinter ihm ins Schloss. Geschafft. Die alte Dame schüttelt nur den Kopf, ruft ihrem Hund irgendetwas zu und verschwindet.

Pete fährt mit dem Fahrstuhl ins Loft. Er ist gespannt, ob die anderen auch da sind. Er geht hinein, schaut sich um – keiner zu sehen.

„Hallo. Jemand da?“ Er geht suchend durch die Räume. Er ist allein. Er schaut auf seine Uhr. Kurz vor fünf. Er ist pünktlich. Er sieht auf sein Handy. Keine Nachricht der anderen oder von Mister J.

Exakt um 17:00 Uhr schaltet sich der riesige Monitor an der Wand ein. Die Stimme von Mister J erscheint.

„Guten Tag, Pete. Schön, dass Sie meinem Aufruf gefolgt sind.“

„Ja klar. Ich dachte, es geht um einen neuen Fall.“

„Das ist auch vollkommen richtig. Doch bevor wir die anderen mit ins Boot nehmen, müssen wir noch einige Dinge besprechen.“

„Okay...“ Pete schaut etwas verwundert. Aber er hatte Recht. Sein Gefühl hatte ihm gesagt, dass es erst mal nur ihn betrifft.

„Da ich ja Ihre Fähigkeiten, die technischen als auch die menschlichen, bei unserem letzten Einsatz erleben durfte, habe ich eine ganz konkrete Bitte an Sie.“

„Bevor wir die anderen einweihen, die nämlich alle um 18:00 Uhr hier eintreffen werden, möchte ich Sie um einen persönlichen Gefallen bitten.“

Pete ist gespannt. Was will Mister J von ihm?

„Na klar. Was kann ich für Sie machen?“

Auf den Monitoren erscheinen Bilder junger Mädchen. Alle sehr jung und sehr hübsch. Viele von ihnen sind wahrscheinlich noch nicht einmal volljährig.

Kurz darauf folgen Bilder von Erwachsenen Männern, welche die jungen Mädchen in Empfang nehmen. Aufgrund der markanten Gesichtszüge könnten es Personen aus Osteuropa sein. Die Mädchen machen einen verängstigten und eingeschüchterten Eindruck.

„Ist es das, was ich denke, dass es ist?“

Während die Bilder weiterlaufen, antwortet Mister J.

„Wenn Sie denken, dass es hier um Menschenhandel geht, dann liegen Sie richtig. Leider.“

Zum Schluss erscheint ein großes Foto eines jungen Mädchens. Es füllt die ganzen Monitore aus.

Ein hübsches, brünettes Mädchen. Vielleicht gerade mal 16 Jahre alt. Mit leiser Stimme spricht Mister J zu Pete.

„Das ist Nicki. Sie ist 15 Jahre alt. Sie kommt aus Boston und wird von ihren Eltern vermisst.“

„Sie denken, dass sie auch an diese Menschenhändler geraten ist?“

„Es ist durchaus möglich. Sie wird seit 3 Wochen vermisst. Sie war mit Freundinnen auf einer Geburtstagsparty und ist von dort nicht mehr zurückgekehrt.“

Pete merkt an der Stimme von Mister J, dass ihn das Ganze sehr bedrückt.

„Was ist mit der Polizei? Hat die denn nichts unternommen?“

„Ach Pete. Sie wissen doch, wie unsere Polizei arbeitet. Die haben hunderte solcher Fälle auf dem Schreibtisch. Die gehen alle an die Vermisstenabteilung und bis da dann mal etwas passiert...“

„Ja, ich verstehe. Aber warum sagen und zeigen Sie mir das Ganze vorab? Warum werden die anderen nicht direkt auch involviert?“

„Das ist eine berechtigte Frage Pete. Laut meinen eigenen Ermittlungen ist die Gefahr sehr groß, dass Nicki in die Hände dieser Gangster geraten ist.“

„Diese Mistkerle befinden sich zurzeit in New York. Entweder sammeln die hier weitere Mädchen ein oder die werden sie hier los.“

„Das bringt mich aber immer noch nicht weiter. Warum diese Infos nur für mich?“

Es herrscht Stille.

„Weil Nicki meine Nichte ist.“

Pete schaut überrascht. Damit hätte er jetzt nicht gerechnet.

„Sie ist die Tochter meines Bruders. Zudem bin ich auch noch ihr Patenonkel.“

„Sie können sich also vorstellen, wie es mir dabei geht und welche Gefühle das in mir auslöst.“

Pete rauft sich die Haare.

„Ich kann es mir nur ansatzweise vorstellen. Das wünscht man keinem.“

„Und genau aus diesem Grund brauche ich Ihre Hilfe auf der einen Seite und Ihre Verschwiegenheit auf der anderen Seite.“

Es ist absolute Ruhe im Loft. Man könnte eine Stecknadel fallen hören.

„Verstehe. Wenn ich Ihnen helfen soll, Nicki zu finden, dann müssen Sie mir die entsprechenden Informationen geben, die mir verraten, wer Sie sind!“

„Sie haben es erkannt, Pete.“

Pete ist hin und her gerissen zwischen Wut über diese Gangster, Freude über das Vertrauen und großem Interesse, zu erfahren wer hinter dieser Stimme steckt? Wer Mister J im tatsächlichen Leben ist?

Auf der anderen Seite muss er dafür Hannah, Tom und Miller belügen, beziehungsweise sein eigenes Ding machen. Das gefällt ihm gar nicht.

„Wenn Sie Bedenken haben, dann kann ich das gut verstehen. Jedoch sind Sie der Einzige, der mir eventuell helfen kann, Nickis Spur zu verfolgen und sich dann in die Kommunikation dieser Typen zu hacken.“

Pete geht vor den Monitoren nervös auf und ab. Was soll er machen? Soll er Mister J helfen und das Geheimnis für sich bewahren? Kann er das überhaupt? Wenn Pete weiß, wer hinter Mister J steckt, dann wird sich alles ändern.

Wie wird er sich entscheiden?

Nach einer gefühlten Ewigkeit wendet sich Pete an Mister J.

„Ich werde Ihnen natürlich helfen. Aber eine Bitte habe ich auch an Sie.“

„Die wäre?“

„Dass Sie Ihr Wort halten und den anderen, beziehungsweise uns allen, sagen wer Sie sind!“

„Sie haben mein Wort. Wie ich es Hannah auch schon versprochen habe, werden Sie alle zu gegebener Zeit erfahren, wer ich bin.“

Petes Mine verändert sich zum Positiven.

„Okay, Mister J. Wir haben nicht mehr viel Zeit, bis die anderen hier auftauchen. Geben Sie mir alles an Informationen was Sie haben.“

Pete reibt sich die Hände und geht zum Computer.

„In der Küche, in einem geheimen Fach hinter der rechten Tür, liegt ein USB-Stick. Da sind alle Informationen drauf, die Sie benötigen.“

Pete beeilt sich. Jeden Moment können die anderen durch die Tür kommen. Er findet den Stick, steckt ihn in sein Laptop und öffnet die Daten. Er staunt. Das sind eine Menge Informationen. Die muss er erst mal in Ruhe durchgehen.

„Mister J, dafür brauche ich eine Weile. So viele Daten und Hintergrundinformationen...“

„Die Zeit werden Sie bekommen. Wir werden gleich, wenn alle da sind, besprechen, wie wir vorgehen werden. Sobald jeder seine Aufgabe hat, können Sie in Ruhe diese Daten studieren und sich an die Arbeit machen. Einverstanden?“

Pete nickt. „Ja, ist in Ordnung.“

Er ist schon völlig in Gedanken. Er kann sich sehr schnell auf neue Situationen einstellen. Am liebsten würde er sofort anfangen. Doch ein flüchtiger Blick auf die Uhr zeigt, es ist 17:35. Er wird gleich wieder vereint sein mit den anderen. Er muss sich in eine neutrale Stimmung versetzen, damit den anderen nichts auffällt.

DAS WIEDERSEHEN

Die alte Frau steht mit ihrem Hund auf der Straße vor der großen Eingangstür. Sie will gerade die Tür öffnen, da ruft eine Frauenstimme:

„Halt, nehmen Sie mich bitte mit rein.“

Die alte Frau dreht sich erschrocken um, schaut etwas verwundert und hält die Tür auf. Der Hund hechelt und zerrt an der Leine. Sie hat Schwierigkeiten ihn zu halten.

„Ich wollte Sie nicht erschrecken. Tut mir leid.“

„Kein Problem mein Kind. Wohnen Sie hier? Ich habe Sie hier noch nie gesehen.“

Hannah zögert kurz.

„Nein. Aber ein Freund von mir wohnt hier. Vielen Dank.“

Die schwere Tür fällt hinter den beiden ins Schloss.

„Na ja, ich sehe ja auch nicht mehr so gut. Dann kommen Sie mal rein.“

Beide stehen vor dem Aufzug. Der kleine Vierbeiner schnuppert an Hannahs Hose.

„Keine Angst, der tut nichts.“

Hannah bückt sich und streichelt den Hund. Dem scheint das zu gefallen.

Die beiden fahren gemeinsam nach oben. Die alte Dame steigt auf der 5. Etage aus. Sie dreht sich um, als wenn sie immer noch überlegt, ob sie Hannah schon einmal gesehen hat. Hannah lächelt ihr zu und fährt weiter zum Loft. Sie öffnet die Wohnungstür und wird überschwänglich von Pete empfangen.

„Mensch Hannah, schön Dich zu sehen. Gut siehst Du aus. Lange nicht mehr gesehen.“

Er umarmt Hannah, während der Begrüßung. Sie ist ganz überrascht und überwältigt. Mit solch einer intensiven Begrüßung hätte sie nicht gerechnet. Vor allen Dingen nicht von Pete. Von Miller vielleicht. Aber nicht von Pete.

„Ich freue mich ja auch, Dich zu sehen. Aber Du kannst mich jetzt wieder loslassen.“

„Oh, ja klar. Komm‘ doch erst mal rein.“

Pete ist anders als sonst. Beim letzten Treffen war er der ruhige, etwas unterkühlte, besonnene Typ.

Er muss aufpassen, dass Hannah keinen Verdacht schöpft. Und wie wird das erst mit Miller?

Der merkt doch bestimmt sofort, dass Pete etwas verheimlicht. Er ist sichtlich nervös.

Apropos Miller. Die Tür geht auf und Miller kommt rein. Leicht verschlafen, mit langsamem Gang.

„Hallo Ihr Freaks. Alles im Lack?“

„Selber Hallo. Schön Dich zu sehen.“

Pete geht ihm entgegen, während er das sagt und reicht ihm die Hand zur Begrüßung.

Miller schaut ihn an. Er liest förmlich in seinem Gesicht.

„Was ist denn mit Dir los? Die Nächte wieder am Laptop verbracht und zu viel Red Bull gesoffen? Du bist ja völlig aufgekratzt.“

„Ich habe mich auch schon gewundert. Liegt bestimmt an dem neuen Fall, den wir bekommen.“

„Und Dir auch ein Hallo.“

Hannah begrüßt ihn aus der Ferne. Keine Umarmung, kein Händeschütteln.

„Ich brauche erst mal einen Kaffee.“

Pete grinst, geht in die Küche und sagt:

„Habe ich alles schon vorbereitet. Habe mir schon gedacht, dass Du eine harte Nacht hattest.“

„Eine?“

„Wahrscheinlich hatte Miller einen harten Monat, so wie der aussieht.“

Hannah schüttelt den Kopf, während sie sich ein Wasser aus dem Kühlschrank nimmt.

Es vergehen ein paar Minuten. Miller nippt an seinem Kaffee. Hannah geht mit dem Wasser in der Hand durch das Loft. Pete versucht sich etwas zu beruhigen, indem er auf seinen Computer starrt. Bis Hannah auf einmal das Schweigen bricht.

„Weiß eigentlich einer von Euch, warum wir heute hier sind? Und wo ist überhaupt Tom?“

Miller schaut Pete fragend an. Der zuckt mit den Schultern.

„Ich weiß nur, dass wir heute um 18:00 Uhr hier sein sollten. Mehr weiß ich auch nicht. Und Tom wird schon noch kommen. Er hat ja noch vier Minuten.“

Alle schauen fast zeitgleich auf die Uhr und zur Wohnungstür. Keiner sagt etwas. Alle schauen gespannt zur Tür. Wird Tom pünktlich sein?

Wird er überhaupt kommen? Von den Dreien hat keiner zu ihm Kontakt gehabt. Sie wussten, dass er mit seiner Freundin noch so einiges zu besprechen hatte.

Wenn er Bedarf gehabt hätte, hätte er sich schon bei den anderen gemeldet.

Um Punkt 18:00 Uhr ertönt die Stimme von Mister J.

„Wenn Sie auf Tom warten, lieber Freunde, dann können Sie lange warten. Er hat heute wichtiges mit seiner Freundin zu klären. Er wird morgen zu uns stoßen.“

Hannah, Pete und Miller sind überrascht. Eigentlich sind sie doch ein Team. Jeder für jeden. Alle unterstützen sich gegenseitig.

„Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen. Bei den beiden ist alles in bester Ordnung. Wir wollen die traute Zweisamkeit nur nicht an ihrem ersten gemeinsamen Tag wieder auseinanderreißen.“

„Umso schöner, dass Sie alle wieder erschienen sind. Hannah, es ist wie immer eine Freude Sie zu sehen.“

Hannah nickt verlegen und muss sich bremsen, wieder nach oben an die Decke zu schauen.

„Mister Miller, es freut mich, dass Sie einen einigermaßen fitten und wachen Eindruck machen.“

Miller schaut in den Spiegel und verdreht die Augen.

„Pete, es ist mir eine Freude, Sie wieder an unserer Seite zu wissen.“

Pete nickt und lächelt etwas verlegen.

Hannah ergreift als erste das Wort.

„Es ist auch schön Sie zu sehen, Mister J. ---Ach nein, warten Sie, wir können Sie ja gar nicht sehen. Noch nicht. Sie wollen sich aber bestimmt bald zeigen, oder?“

Mister J lacht.

„Ja, ja Hannah. So kennen wir Sie. Immer einen kessen Spruch auf den Lippen. Aber immer mit der Ruhe. Erst mal gibt es wichtigeres zu besprechen.“

Miller schüttet sich noch einen Kaffee ein, als wenn ihn das alles gar nichts anginge.

Pete setzt sich etwas aufrechter hin, als hätte der Lehrer in der Uni um Haltung gebeten.

Hannah steht ganz lässig im Raum. Die Arme vor dem Oberkörper verschränkt. Als wenn Sie das alles gar nicht kümmern würde und sagt:

„Dann legen Sie mal los, Mister J. Wir werden auch nicht jünger.“

„Hannah, Sie sind aber gut drauf heute. Das freut mich. Sie haben Recht. Legen wir los. Vorab hoffe ich, dass Sie alle die Erfahrungen unseres ersten Falles gut verarbeitet haben.“

„Worum geht es in der nächsten, recht heiklen Situation?“

„Pete, sind Sie so nett und starten die Mail. Alles bitte auf den großen Bildschirm.“

Pete macht sich kommentarlos ans Werk. Auf den großen Bildschirmen an der Wand erscheinen dieselben Bilder, die Pete vorhin schon gesehen hat. Er muss natürlich jetzt so tun, als würde er sie zum erstem Mal sehen.

Na hoffentlich fällt den anderen beiden nichts auf. Denn der geborene Schauspieler ist Pete auf gar keinen Fall.

Hannah und Miller sind aber viel zu sehr mit den erschreckenden Bildern beschäftigt, als dass sie noch Zeit hätten, sich Pete genauer anzuschauen.

Miller ist auf einmal hellwach.

„Was passiert mit diesen jungen Frauen?“ Fragt er mit bedrückter Stimme.

„Diese jungen, teilweise sehr jungen Frauen, werden verkauft. Sie werden wie eine Ware dem meistbietenden angeboten. Sie sind jung. Sehr jung. Teilweise noch keine 16 Jahre alt. Sie stammen zum großen Teil aus dem Osten.“

„Einige dieser Mädchen werden aber auch aus unseren Regionen entführt und dann wie ein Stück Vieh weiterverkauft.“

„Ich muss das leider so hart sagen, denn es ist die Realität. Täglich verschwinden auf der ganzen Welt eine Unzahl von jungen Mädchen.“

Hannah ist sichtlich entsetzt. Bei dem letzten Fall ging es um einen durchgeknallten Stalker, der ebenfalls Frauen das Leben zur Hölle gemacht hat. Aber jetzt, diese jungen, unschuldigen Mädchen, die ihren Eltern entrissen wurden, das ist besonders grausam.

Miller fragt mit forscher Stimme:

„Was können wir tun? Lassen Sie uns diesen Schweinen das Handwerk legen.“

„Deshalb sind Sie ja heute hier, Mister Miller. Aber immer langsam. Wir müssen in diesem Fall sehr behutsam und vorsichtig agieren.“

„Der letzte Fall hat gezeigt, dass wir uns emotional nicht zu sehr leiten lassen dürfen. Das kann sonst sehr gefährlich werden.“

„Denn diese Menschenhändler sind ein ganz anderes Kaliber als Mister X vom letzten Mal. Der übrigens, so wie ich gehört habe, von seinen Mitinsassen jetzt auch gestalkt wird.“

„Und zwar auf eine ganz besondere Art und Weise.“

Man hört an Mister J’s Stimme, dass ihm das richtig Freude macht, darüber zu berichten.

„Aber zurück zu unserem aktuellen Fall. Diese Typen, die Sie dort sehen, das sind äußerst gefährliche Kriminelle. Mit denen ist nicht zu spaßen.“

Miller unterbricht Mister J.

„Sagen Sie es doch ganz offen. Das sind Killer, die gehen über Leichen.“

Kurze Zeit ist Stille im Loft.

„Sie haben Recht. Diese Typen gehen über Leichen. Und zwar mit ihren Feinden, aber auch mit den Mädchen, wenn die nicht das machen, was die wollen.“

„Sage ich doch. Sie müssen uns nicht wie rohe Eier behandeln. Wir wissen schon, auf was wir uns da einlassen. Also immer raus mit der ungeschönten Wahrheit.“

Hannah guckt Miller überrascht an. So viel Ehrgeiz und Engagement ist sie von ihm nicht gewohnt.

Warum reagiert Miller so? Hat er vielleicht schon mit solch zwielichtigen Gestalten am Pokertisch gesessen? Dort trifft er ja die unterschiedlichsten Typen.

Gerade, wenn er mal wieder in einem dieser Hinterzimmer sitzt und versucht, anderen Leuten, das Geld aus der Tasche zu ziehen.

„Du brauchst mich gar nicht so verwundert anzuschauen, Hannah. Ich kenne leider solche Typen. Okay, kennen ist vielleicht zu viel gesagt. Aber ich habe von dem ein oder anderen gehört, der in solche Aktivitäten verwickelt sein soll.“

„Na prima. Das sind ja tolle Gestalten, mit denen Du da verkehrst.“

„Das bleibt nun mal nicht aus. Das heißt aber nicht, dass ich mit irgendeinem dieser Gangster befreundet bin.“

„Das wäre ja auch noch schöner.“

Hannah ist sauer. Sie hasst solche Menschen. Nur zu recht. Miller versucht sie zu beschwichtigen.

„Hannah, ich bin auf Deiner Seite. Komm mal wieder runter.“

Mister J ergreift das Wort.

„Liebe Freunde, bitte greifen Sie sich nicht gegenseitig an. Unsere Feinde, beziehungsweise unsere Ziele, sind diese Typen dort auf den Bildschirmen.“

„Aber Mister Miller, ich denke, dass uns Ihre Kontakte, seien sie noch so flüchtig, dabei helfen können, etwas näher an diese Menschenhändler heranzukommen.“

Miller guckt Hannah immer noch böse an. Immer wieder greift sie ihn an. Dabei hat er doch gar nichts gemacht. Er will doch helfen.

„Wie stellen Sie sich das konkret vor, Mister J?“

„Das sage ich Ihnen gern. Bei unserem letzten Fall haben Sie doch einen neuen „Freund“ gewonnen.“

Hannah schaut zu Pete, der wiederum zu Miller. Sie ahnen schon, auf wen Mister J anspielt. Hannah ist entsetzt.

„Nein. Das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein. Sie wollen, dass Miller mit Don Pedro Kontakt aufnimmt? Einem der größten Verbrecher unserer Stadt. Das kann doch nur in die Hose gehen.“

Miller denkt nach. Er hatte schon damit gerechnet, dass Don Pedro mal nützlich sein könnte. Immerhin hat er ihn bei dem letzten Treffen davor gewarnt, dass die Polizei im Anmarsch war, so dass er unbehelligt entkommen konnte.

Aber ist das der richtige Weg? Kontakt zu einer der Größen der New Yorker Unterwelt aufzunehmen?

Nur um an diese miesen Gangster heranzukommen?

„Pete, sag Du doch auch mal was dazu.“

Hannah ist immer noch entsetzt über Mister J’s Vorschlag.

Pete guckt verzweifelt zu Hannah und dann zu Miller.

„Wenn Miller meint, dass Don Pedro behilflich sein kann, dann sollten wir es vielleicht versuchen.“

Hannah ist sauer.

„Haben wir denn keine anderen Möglichkeiten, um an diese Menschenhändler heranzukommen?“

„Du, mit Deinen technischen Fähigkeiten, hast doch bestimmt Mittel und Wege, denen irgendwie auf die Schliche zu kommen.“

„Wenn das so einfach wäre, Hannah.“

Es ist ähnlich, wie bei dem ersten Fall. Jeder hat seine Meinung. Jeder hat andere Gedanken, Zweifel oder auch Ängste. Und das ist auch gut so. Würde sie zu schnell „Ja und Amen“ zu allem sagen, wäre die Gefahr zu versagen sehr groß.

Und hier kann Versagen auch bedeuten, dass man in lebensgefährliche Situationen hineingerät. Und das will nun wirklich keiner. Das letzte Mal hat allen gereicht.

Vor allem Hannah. Auch wenn sie heil aus dieser ganzen Sache herausgekommen ist, es hätte auch alles ganz anders ausgehen können.

Anscheinend war die Frage oder die Hoffnung von Mister J, dass alle gut mit den Erfahrungen des ersten Falles umgegangen sind, berechtigt.

Womöglich sind sie doch noch nicht so weit, diesen nächsten Fall anzunehmen. Vor allem, wenn man sich bewusst macht, um welche Arten von Menschen es dabei geht. Wobei, Menschen kann man diese Typen doch gar nicht nennen. Das sind doch Bestien. Abartige Leute, die andere Menschen wie eine Ware behandeln und wahrscheinlich auch mit anderen Mitteln gefügig machen.

Umso wichtiger, dass denen das Handwerk gelegt wird. Aber sind die Vier dazu wirklich in der Lage? Diese jungen, unbekümmerten Menschen. Will Mister J sie wirklich dieser Gefahr aussetzen?

Bei dem ersten Fall, dem gefährlichem Stalker, war alles neu und vieles ging schief. Am Ende ist alles gut gegangen und der Verbrecher sitzt seine gerechte Strafe ab. Aber jetzt geht es um Menschenhändler. Um kriminelle, die vor nichts zurückschrecken. Auch nicht vor Mord.

Sollen Hannah, Pete, Tom und Miller da hineingezogen werden? Sind sie überhaupt in der Lage, diesen Fall durchzustehen? Körperlich und auch psychisch? Okay, einigermaßen fit sind sie alle. Mehr oder weniger. Wahrscheinlich würde den Jungs eine Fitnesseinheit von Hannah auch mal ganz guttun. Aber das dürfte nicht das Problem werden.

Sind die Vier vom Kopf her in der Lage, mit solchen Gangstern, mit den Opfern und den sich daraus entwickelnden Situationen, umzugehen?

Im Moment sitzen die Drei dort und sind Feuer und Flamme. Sie alle haben das Helfersyndrom. Sie wollen etwas bewegen, etwas verändern. Aber haben sie auch einen Schritt weitergedacht? An die Konsequenzen? An die Gefahren? An die Veränderungen, die in ihnen stattfinden könnten?

Wohl kaum. Zumindest nicht in der Kürze der Zeit. Aktuell wollen sie nur helfen, diese jungen Mädchen aus den Händen der Gangster zu befreien.

Mister J meldet sich erneut zu Wort: