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Der Mensch, der Egoist! Der Mensch, der nur an sich selbst denkt! Also nicht wir. Nur die anderen. Die sind die Egoisten. Uns würde es nicht im Traum einfallen, nur an uns selbst zu denken. Oder? Dieser "Ratgeber der besonderen Art" beschäftigt sich mit dem egoistischen Verhalten von Menschen. Wann, wie und warum sind Menschen Egoisten? Verbunden mit den Werkzeugen aus dem Verhaltenstraining ergibt sich eine ausgezeichnete Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung. Wenn wir es denn wollen. Viel Erfolg!
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Seitenzahl: 85
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Es freut mich sehr, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben.
Es ist ein Zeichen dafür, dass Sie sich für das Verhalten von Menschen interessieren. Vielleicht für das Verhalten der anderen, aber auch für das eigene Verhalten.
Ist es das wert, sich mit dem Verhalten von Menschen zu beschäftigen? Immer. Auch wenn unsere Welt immer mehr digitalisiert wird, auch wenn immer mehr Maschinen unsere Arbeit erledigen, eines bleibt immer – der Mensch!
Also ist es auf jeden Fall wert, über dieses wichtige Thema ein paar Zeilen zu verlieren. Dann stellt sich natürlich die Frage:
Wer gibt mir das Recht, ein Buch über das egoistische Verhalten von uns Menschen zu schreiben?
Warum sollten Sie gerade mir Ihr Vertrauen schenken?
Welchen wertvollen Nutzen erhalten Sie aus diesem Buch?
Kommen wir zur ersten Frage:
Jeder kann ja über ein beliebiges Thema ein Buch schreiben. Wobei in diesem Satz schon ein ganz wichtiges Wort steckt. KANN. Kann kommt von KÖNNEN. Und Können kommt von – ja woher denn eigentlich? Von dem Erlernten? Von Talent? Von dem festen Willen? Von dem Einsatz den wir zeigen?
Ist es egoistisch zu sagen, ich kann über dieses Thema ein Buch schreiben? Mag sein. Ich kann es auf jeden Fall. Ob es Ihnen auch gefällt und Sie daraus einen persönlichen Nutzen ziehen, das müssen Sie selbst entscheiden.
Aber wenn das der Fall wäre, würden Sie dieses Buch dann auch gern weiterempfehlen?
Wobei, wenn man sich den Titel dieses Buches noch einmal vor Augen führt – wem will man dieses Buch dann weiterempfehlen? Demjenigen, bei dem man der Ansicht ist, er könnte da mal einen Anstoß gebrauchen? Jemand, der nur an sich denkt und auch nur von sich redet? Wie wird diese Person diese Empfehlung dann aufnehmen?
Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mit offenen Armen. Denn was soll der vermeintliche Egoist mit solch einem Buch anfangen?
Der wird sich doch wahrscheinlich sagen: Was soll ICH damit? ICH bin doch kein Egoist!
ICH habe doch immer ein offenes Ohr für meine Mitmenschen.
ICH höre ihnen zu, stelle viele Fragen und interessiere mich ehrlich und aufrichtig für die anderen.
Das meint aber auch nur er. Sie sehen das vielleicht ganz anders.
Oder wollen Sie das Buch jemandem empfehlen, von dem Sie der Meinung sind, es wäre für ihn einfach eine sehr interessante Lektüre, die es wert ist gelesen zu werden?
Sie werden anhand der vielen Beispiele im weiteren Verlauf schnell erkennen, für wen das Buch interessant sein könnte. Dann können Sie immer noch entscheiden, wem Sie es ans Herz legen wollen. Aber jetzt geht es ja erst mal um Sie und um uns.
Die zweite Frage war: Warum sollten Sie gerade mir Ihr Vertrauen schenken?
Das ist eine berechtigte Frage. Ich beantworte sie Ihnen gern.
Weil es die beste Entscheidung ist, die Sie heute getroffen haben. Warum? Zu vermessen? Nein, nur selbstbewusst. Und vielleicht auch ein bisschen egoistisch, das mag sein.
Aber nun mal zu den Fakten. Die Erkenntnisse dieses Buches resultieren aus folgenden Aspekten:
Zum einen habe ich mittlerweile ein Alter erreicht, in dem man schon von einer gewissen Lebenserfahrung sprechen kann.
Zum anderen ist es mir aus beruflicher und privater Sicht möglich, den Blick auf die Menschen aus einer anderen Perspektive zu richten.
Aufgrund meiner über 18 jährigen Trainertätigkeit im Verhaltenstraining sieht und beobachtet man Menschen ganz anders. Man achtet auf das, was sie sagen, wie sie es sagen, warum sie es sagen oder nicht sagen. Man analysiert deren Gestik und Mimik. Man fragt sich, warum sagt er das oder was will er wirklich?
Und auch hier komme ich wieder auf das eben schon angedeutete zurück. Sie werden im Laufe des Buches ein klares Bild darüber bekommen, was ich meine. Verlassen Sie sich darauf.
Die dritte Frage nach dem persönlichen Nutzen ist natürlich eine sehr entscheidende Frage. Denn hier müssen Sie ganz allein überlegen, welchen Nutzen Sie aus diesem Buch herausziehen wollen?
Wollen Sie „nur“ unterhalten werden?
Wollen Sie sich selbst hinterfragen?
Wollen Sie sich im positiven Sinne verändern?
Oder wollen Sie andere Menschen dazu bewegen, mehr auf ihre Mitmenschen einzugehen, anstatt immer nur von sich selbst zu reden oder an sich selbst zu denken?
Aber auch hier stellt sich schnell wieder die nächste Frage: Wo sollen wir beginnen?
Können wir einfach ein Buch lesen, die Inhalte daraus auf andere Menschen übertragen und sagen, so meine Arbeit ist getan!?
Nein, das wird niemals funktionieren. Stellen wir uns doch mal einen Egoisten in unserem näheren Umfeld vor. Wir alle kennen solche Menschen.
Wie würde der reagieren, wenn wir jetzt auf ihn zugehen und sagen: „Mensch, hör‘ doch mal den anderen besser zu - oder - rede doch nicht immer nur von Dir selbst“.
Wir können uns die Antwort darauf selber geben.
Das heißt für uns doch, wo ist unsere einzige Chance zu beginnen? Richtig, bei uns. Bei uns anzufangen, bestimmte Dinge anders zu sehen, sie auch einzusehen und zeitgleich auch in die Tat umzusetzen.
Nur dann, wenn wir das machen, dann kann es uns gelingen, zum einen als Vorbild voranzugehen und zu hoffen, dass andere Menschen das registrieren und nachahmen oder dass wir durch unsere eigene Verhaltensweise und die daraus resultierenden Erfahrungen ganz anders auf unsere Mitmenschen zugehen können und ihnen helfen können, sich von der gewinnbringenden Art und Weise des Verhaltens anderen gegenüber zu überzeugen.
Das war jetzt aber ein langer Satz. Ein langer Satz, im dem wieder ganz viele wichtige Dinge enthalten sind.
Natürlich der erste und entscheidende Faktor, bei sich selbst zu beginnen. Was wir nicht für uns selbst ausprobiert und erkannt haben, können wir niemals anderen Menschen optimal an die Hand geben.
Der zweite Punkt: Versuchen Sie bitte niemals andere Menschen von etwas zu überzeugen. Das wird im seltensten Falle gelingen.
Denn wenn ich Sie liebe Leser von etwas überzeugen wollen würde, wären Sie dann aufgeschlossen oder eher verschlossen?
Natürlich eher verschlossen. Weil Sie ja der Meinung sind, dass alles gut ist wie es ist.
Es sei denn, Sie sind ein so aufgeschlossener Mensch, der gern auch andere Ansichten oder Vorgehensweisen sofort und unbewertet aufnimmt. Das wäre allerdings sehr selten. Aber vielleicht sind Sie ja so jemand.
Apropos. Wenn Sie ein Mensch sind, der alles besser weiß, der der Meinung ist, er hat die Weisheit mit Löffeln gegessen, dann sollten Sie an dieser Stelle lieber nicht weiterlesen.
Denn das, was Sie gleich lesen werden, erfordert von Ihnen Interesse, Offenheit, Vorstellungsvermögen und Ehrlichkeit zu sich selbst.
Wenn Sie das alles haben, prima. Dann herzlichen Glückwunsch. Wenn nicht, dann lesen Sie bitte nicht weiter. Sie werden sich nur ärgern, wenn Sie das tun.
Sind Sie noch dabei?
Wollen wir anfangen?
Sind Sie sicher?
Dann wünsche ich Ihnen viel Freude mit den nächsten Seiten und viel Erfolg bei der Umsetzung der Werkzeuge.
Woher kommt dieser Begriff EGOISMUS eigentlich? Er kommt aus dem lateinischen Begriff EGO, welches für ICH steht.
Wie können wir diesen Begriff Egoismus konkret erklären?
Egoismus steht für: Eigeninteresse / Ich-Bezogenheit / Selbstsucht / Eigenliebe / Raffgier / Seinen eigenen Vorteil und für vieles mehr.
Und wenn wir uns diese Begriffe einmal anschauen, sind das alles abwertende Ausdrücke für das Wort Egoismus, bzw. für das, was sich dahinter verbirgt.
Aber ist es denn immer negativ, ein Egoist zu sein? Gibt es nicht für uns alle Situationen, in denen wir auch schon mal egoistisch waren? Und es hat keinem geschadet!
Woran denken Sie gerade dabei?
Sind wir nicht alle schon mal im Supermarkt einen Schritt schneller Richtung Kasse gegangen, damit die Person, mit dem vollgepackten Einkaufswagen nicht noch vor uns landet?
Haben wir nicht alle schon mal die Fußgängerampel bei Dunkelgrün oder sagen wir es ehrlich, bei Rot überquert, weil wir keine Lust hatten, zu warten?
Sind wir nicht alle schon mal im Bus oder der Bahn sitzengeblieben, obwohl wir eigentlich auch hätten aufstehen können, um einer älteren Person den Platz anzubieten, bevor es ein anderer macht?
Hat nicht jeder von uns schon mal mit dem Auto in zweiter Reihe gehalten, um nur kurz etwas zu erledigen?
Haben wir damit irgendwelchen Menschen geschadet? Nein. Wir waren in dem Moment egoistisch.
Es gibt ja sogar bestimmte Situationen, in denen man uns dazu auffordert, zuerst an uns selbst zu denken, bevor wir an andere denken.
Im Flugzeug zum Beispiel. Hören wir, auf der Urlaubs- oder Geschäftsreise, dem Personal eigentlich genau zu? Also, wenn die ihre Durchsage bezüglich Notausgängen und Schwimmwesten machen? Oder sind wir dann schon wieder so vertieft in unsere Zeitung, dass wir gar nicht mitbekommen, was da vorn erzählt wird? Oder haben wir es schon so oft gehört, dass wir es schon auswendig können?
Was sagen die in dem Moment immer?
„Setzen Sie sich selbst zuerst die Sauerstoffmaske auf, bevor Sie jemand anderem helfen.“
Klingt ja logisch. Nur dann kann ich weiteratmen und bin in der Lage anderen zu helfen.
Wenn ich an Flugzeuge und deren Passagiere denke, kommen mir sofort einige prägnante Beispiele von typischem Egoismus in den Kopf.
Denken Sie auch gerade an die Rückenlehnen im Flieger. Kaum sitzt der Mensch vor uns, schon wird sofort die Lehne bis zum Anschlag nach hinten gestellt. Ob hinter der Person ein Mensch sitzt, der zum Beispiel fast zwei Meter groß ist und Schwierigkeiten hat, seine langen Beine unterzukriegen, das interessiert da vorn keinen.
Und wenn die Stewardess auffordert bei Start und Landung die Rückenlehnen wieder senkrecht zu stellen, dann wird das eben einfach überhört.
Oder sind Sie auch einer dieser „Rückenlehnenversteller“? Sind Sie so ein Egoist?
Nein, oder? Sie denken doch an Ihre Mitmenschen! Sie wissen selbst, wie unangenehm das ist, wenn vor Ihnen einer sitzt und Sie keinen Platz mehr haben!
Sie dachten eher an etwas anderes, als ich von Flugzeugen sprach?
An die Menschen mit ihrem viel zu kleinen und geringen Handgepäck? Ach ja, die soll es ja auch geben. Diejenigen, deren Handgepäck die vorgeschrieben Größe und das erlaubte Gewicht, um ein ganz klein wenig überschreiten.
Die Menschen, die wie wild versuchen, diesen etwas zu groß geratenen Koffer in das viel zu kleine Handgepäckfach zu quetschen. Warum machen die blöden Fluggesellschaften auch diese Fächer so klein? Da passt aber auch gar nichts rein.
Dass die Fluggäste selber schuld sind, darauf kommt so schnell keiner. Da wird lieber die arme Stewardess beauftragt, dieses Gepäckstück irgendwo noch unterzubringen.