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Dieser "Ratgeber der besonderen Art" beschäftigt sich mit dem Verhalten von uns Menschen im Straßenverkehr. Haben wir nicht alle schon über die verschiedensten Situationen geflucht? Stau, Baustelle, Blitzer, Nicht-Blinker, Drängler, Schleicher, Linksfahrer. Wenn dieses Buch uns nützliche "Werkzeuge" geben würde, mit diesen Gegebenheiten besser umzugehen, wäre es dann nicht Gold wert? Wenn es uns helfen würde, mit dem "ganz normalen Wahnsinn" auf Deutschlands Straßen gelassener umzugehen, wäre es dann nicht ein MUSS es zu lesen? Also, auf geht‘s. Es wird Ihr Denken und Handeln im positiven Sinne beeinflussen. Viel Spaß!
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Seitenzahl: 167
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VORWORT
DER GANZ NORMALE WAHNSINN
WARUM FREUE ICH MICH?
DER URLAUBER!
WERKZEUGE
NACHWORT
Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich sehr, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben.
Darf ich Ihnen vorab eine wichtige Frage stellen?
Wenn Sie mit dem Inhalt dieses Buches Ihre Freude hatten und daraus sogar einen persönlichen Nutzen ziehen konnten, würden Sie es dann auch gern einmal weiterempfehlen?
Das freut mich sehr. Das ist doch eine hervorragende Basis für die nächste Zeit, die wir miteinander verbringen werden.
Wenn Sie sich jetzt fragen, was Sie von einem Buch über „den Autofahrer“ für die Praxis mitnehmen können – seien Sie gespannt. Nach den ersten Seiten, in denen wir uns mit einigen grundlegenden Situationen beschäftigen werden, erhalten Sie ganz konkrete „Werkzeuge“, die Ihnen sowohl im Straßenverkehr, als auch in vielen anderen Situationen Ihres Lebens einen wertvollen Nutzen bringen werden.
Lassen Sie sich überraschen was da so alles auf Sie zukommt.
Vorab allerdings noch ein paar weitere wichtige Fragen an Sie:
Welche Wünsche haben Sie generell an ein gutes Buch?
Was erwarten Sie konkret von diesem Buch?
Welche Vorstellungen haben Sie von einem Buch über Autofahrer?
Diese Fragen können Sie sich wunderbar mit den folgenden Seiten beantworten. Lassen Sie sich fallen in Situationen, die wir alle schon mal erlebt haben. Gegebenheiten von denen wir selber noch tagelang erzählt haben. Abends unserem Partner, am Wochenende unseren Freunden, unserem Stammtisch, unseren Kollegen…
Diese Inhalte resultieren aus Erlebnissen der letzten 20 Jahren auf Deutschlands Straßen. Sie sollen dazu beitragen, über unsere eigenen Verhaltensweisen nachzudenken, anderen Menschen und Situationen entspannter zu begegnen und letztlich wieder mehr Freude am Autofahren zu haben.
Wäre das auch für Sie ein schönes Ziel?
Dann ist Ihre Wahl genau die richtige.
Dieses Buch dient nicht nur zu den oben genannten Zwecken, sondern es empfiehlt sich auch als eine Art Merksystem.
Immer dann, wenn Sie mal wieder frustriert von der Fahrt nach Hause kommen, können Sie die folgenden Erlebnisse und die daraus resultierenden Erkenntnisse wunderbar nutzen, um sich selbst wieder daran zu erinnern, was Sie doch alles beherzigen wollten. Markieren Sie die entsprechenden Seiten, so dass Sie schnell zu den Werkzeugen gelangen.
Wenn Sie es als E-Book erworben haben, nehmen Sie doch einfach Stift und Papier zur Hand, um die wichtigen Werkzeuge zu notieren und so Ihr eigenes Merksystem zu erstellen.
Ich wünsche Ihnen jetzt und für die Zeit danach viel Freude und Spaß mit diesem Buch.
Fangen wir mit dem Stadtverkehr an. Was ist da nicht schon alles passiert?
Wer von Ihnen fährt gern durch die Stadt?
Wenn ja, wann? Morgens? Im alltäglichen Berufsverkehr, in dem die Autofahrer genervt von einem Stau in den anderen fahren?
Mittags, wenn die ganzen Lieferanten und Paketdienste in zweiter Reihe halten, um ihre Waren auszuliefern?
Abends? Wenn die Berufstätigen schnell nach Hause wollen, um noch ein Parkplatz vor der Haustür zu bekommen.
Oder nachts? Da ist es schön durch die Stadt zu fahren, oder? Kennen wir das nicht alle? Wir kommen von einer Feier nach Hause, fahren durch die dunkle Nacht, die Lichter der Stadt weisen uns den Weg – und die Straßen sind frei. Vereinzelt ein einsamer Taxifahrer. Sonst ist keiner unterwegs.
Haben Sie dann nicht auch schon mal gesagt: So müsste es immer sein. So macht das Autofahren richtig Spaß.
Wann sind wir aber am häufigsten unterwegs? Wahrscheinlich so wie der Großteil der Bevölkerung, morgens und abends. Immer schön zur Hauptverkehrszeit. Da kommt Freude auf! Jeden Morgen und Abend immer wieder das gleiche Spiel.
Warum ist es zu diesen Zeiten nicht so ruhig wie nachts? Warum sind alle so gestresst? Und warum lassen wir uns davon anstecken?
Alles sehr wichtige Fragen.
Die erste Frage ist ganz einfach zu beantworten. Die Arbeitszeiten vieler Menschen sind gleich oder sehr ähnlich. Deshalb ist sehr viel Verkehrsaufkommen zu diesen Zeiten, so dass es sich unweigerlich an Knotenpunkten staut.
Wirklich unweigerlich? Oder gibt es weitere, bzw. andere Gründe, die vielleicht ebenfalls eine Rolle spielen?
Wenn Sie mal an Ihre Fahrtrouten denken, was fällt Ihnen da auf?
Da gibt es viel befahrene Kreuzungen, Baustellen, Bushaltestellen, Fahrbahnreduzierungen, Fußgängerüberwege, viel zu kurze Ampelphasen, etc.
Aber wenn wir mal ehrlich sind, sind wir nicht in Wahrheit selber schuld?
Die Ampel ist gelb, ach da können wir noch rüber. Ohne mal nach vorn zu schauen, ob wir dann mitten auf der Kreuzung stehen, weil der Verkehr vor uns nicht weiter kann. Das heißt, wir blockieren schön den Verkehr von links und rechts, werden angehupt und können nicht nach vorn und nicht nach hinten.
Ist Ihnen noch nie passiert? Kommen Sie, seien Sie ehrlich. Noch nie?
Dann sind Sie derjenige, der von links oder rechts kommt und die Funktionalität seiner Hupe ausgiebig testet? Nein? Der sind Sie auch nicht?
Ach so, Sie sind der, der nicht mehr bei gelb oder dunkelgelb auf die Kreuzung gefahren ist und sich denkt: Was für ein Idiot, jetzt blockiert der den ganzen Verkehr. Wenn ich gleich Grün habe, kann ich wegen dem nicht weiterfahren.
Also kurz gesagt sind immer die anderen schuld. Na klar, was auch sonst. Wenn diese Dilettanten nicht wären, wäre alles viel besser. Wo haben die eigentlich alle Ihren Führerschein gemacht?
Wie gesagt. Immer sind die anderen schuld.
Oftmals ist das auch so, das stimmt. Wenn ich an mich denke, bin ich auch manchmal derjenige, der solche Situationen verursacht hat.
Klar, es ist immer leichter, die Schuld den anderen zu geben, anstatt sich selbst zu fragen: Was könnte ich anders machen, damit die nächste Fahrt angenehmer wird?
Übrigens, falls Sie doch der sind, der noch schnell bei Gelb auf die Kreuzung fährt – ich kann Sie ja verstehen. Wahrscheinlich haben Sie schon länger im Rückspiegel den Fahrer hinter sich beobachtet, dessen Nummernschild Sie nicht mehr sehen können, weil er so dicht auffährt, dass Sie schon seine Augenfarbe erkennen können.
Wenn Sie also jetzt bei Gelb bremsen würden, dann würde der Fahrzeugführer hinter Ihnen vielleicht ein paar „freundliche“ Gesten machen oder auch mal seiner Hupe die Daseinsberechtigung bestätigen.
Was lernen wir daraus? Egal, was wir machen, es ist immer verkehrt. Sollten wir also lieber gar nicht mehr mit dem Auto fahren? Eher mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Mit dem Fahrrad fahren? Zu Fuß gehen?
Das ist eine berechtigte Frage und bringt uns kurz weg vom Thema Autoverkehr.
Das ist nämlich leicht gesagt, aber nicht immer so einfach in die Tat umgesetzt. Warum?
Nun ja, zu Fuß gehen funktioniert natürlich nur bei kurzen Strecken und wenn man nicht viel zu tragen hat.
Mit dem Fahrrad fahren? Ist das gleiche. Hängt zusätzlich aber auch noch vom Wetter ab.
Bleiben also noch die öffentlichen Verkehrsmittel. Wer von Ihnen ist schon mal mit der Straßenbahn, dem Bus oder dem Zug zur Arbeit gefahren?
Und wie hat das geklappt? Manchmal gut? Glückwunsch. Denn manchmal ist schon ein Erfolg.
Okay, wir sollten zwischen den einzelnen Verkehrsmitteln unterscheiden. Der Bus und die Straßenbahn für die kurze oder mittlere Strecke ins Büro sind vielleicht noch ganz passabel. Man muss nur hoffen, dass alles pünktlich kommt, nicht im Stau stecken bleibt und man möglichst noch einen Sitzplatz bekommt. Allein das ist nicht immer so einfach. Da sind die alten Menschen, die zum Arzt fahren, die jungen Menschen, die zur Schule müssen und eben wir, das arbeitende Volk, das Geld verdienen muss.
Sollte es uns gelingen einen Sitzplatz inmitten dieser vielen Menschen zu ergattern, dann ist das sehr angenehm, komfortabel, ruhig, also rundherum idyllisch. Oder?
Wie bitte? Sie meinen, dass ist nicht die Realität? In der Praxis sieht das ganz anders aus?
Da quetscht man sich in die engen Sitze, hat neben sich einen Nachbarn, der laute Musik über sein Smartphone hört. Natürlich mit Kopfhörern. Aber warum hat er die überhaupt? So laut wie die Musik daraus hämmert, braucht er sich nicht wundern, wenn er mit 30 seinen ersten Tinnitus hat. Aber egal, Rücksicht auf andere Menschen wird hier selten genommen. Die leben meistens in ihrem eigenen Mikrokosmos.
Was machen wir? Wir sitzen daneben, erdulden diesen Lärm und sagen uns: Na ja, wir waren auch mal jung. Ist ja nur eine halbe Stunde Fahrt. Das halten wir schon aus. Es könnte ja auch schlimmer kommen. Worauf möchte ich hinaus?
Abends auf der Rückfahrt vom Büro, zum wohlverdienten Feierabend, haben wir es wieder geschafft. Wir haben einen Sitzplatz ergattert, wollen uns ein bisschen entspannen, da setzt sich so ein Dauertelefonierer neben uns. Kennen Sie diese Menschen?
Haben Sie diesen Gesprächen schon mal zugehört? Na klar, Sie sitzen ja direkt daneben. Die gibt es übrigens in jeder Alterskategorie. Die reden aber meistens auch über absolut lebensnotwendige Dinge wie z.B.: …ich fahre gerade mit dem Bus… ich bin jetzt da und da…ich hatte heute so viel zu tun… mein Chef ist voll der… usw., usw.
Was ist jetzt schlimmer? Die laute Musik oder der Telefonterror? Ist beides nicht sehr angenehm, oder?
Auch das lassen wir aber über uns ergehen. Wir wollen schließlich keinen Streit anfangen. Wir wollen doch nur nach Hause.
Wobei, es gibt auch noch andere Insassen, die nicht gerade dazu beitragen, dass wir einigermaßen entspannt nach Hause kommen.
Es könnte auch die Mutter mit dem Kleinkind auf dem Arm neben Ihnen sitzen. Wir denken im ersten Moment: Ach wie niedlich der kleine Fratz. Bis dieser so süße kleine Fratz anfängt zu heulen. Und ich meine bewusst heulen. Das ist kein Weinen, sondern eher im Sirenenton Dauerlärmbelästigung.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich habe nichts gegen Kinder. Nur müssen die gerade dann mit dem Bus oder Bahn fahren, wenn ich auch darin sitze?
Besonders schön wird es dann auch noch, wenn das Baby die Strapazierfähigkeit seiner Windel testet und so ein leicht penetranter Geruch aufsteigt und in unseren Augen brennt. Apropos Geruch oder sagen wir es anders, Gestank. Aber auch das ist ja ganz normal. Was soll das arme Kind auch machen?
Es gibt leider ab und zu Fälle, in denen erwachsene Menschen einen anderen Sinn für Körperhygiene haben, als wir selbst. Ohne das jetzt näher vertiefen zu wollen. Damit sind auch diejenigen gemeint, die denken, eine Flasche Parfüm muss nicht lange halten, die sprühe ich mir direkt mehrfach auf den ganzen Körper. Auch das alles erdulden wir. Wir wollen doch nur nach Hause.
Sie wollen immer noch ab und zu auf den Bus oder die Straßenbahn umsteigen? Gut, dann machen Sie das.
Oder wir überlegen uns gemeinsam, wie wir wieder mehr Freude am Autofahren bekommen können. Denn das ist ja unser eigentliches Thema.
Aber vorab noch mal ganz kurz zum Thema Bahn, weil das sehr viele Menschen betrifft. Gemeint sind Züge. Also eine Alternative für Menschen, die nicht um die Ecke wohnen und einen längeren Weg zu Arbeit haben. Dort begegnen uns die gleichen Menschen, die wir gerade schon vor Augen hatten. Hier kommt ein entscheidender Faktor allerdings noch dazu. Es ist die BAHN!
Ich könnte gut und gern ein eigenes Buch über das Thema Bahnfahrten schreiben. Hier nur mal ein paar Auszüge. Situationen, die Sie vielleicht auch schon in ähnlicher Form erlebt haben.
Sie denken jetzt, ich will auf das Thema Unpünktlichkeit hinaus. Nicht unbedingt. Das ist ein wesentlicher Faktor, da haben Sie Recht.
Es gibt allerdings noch viel wundersamere Dinge, die mir in der Vergangenheit passiert sind. Hier nur mal ein paar Beispiele.
Die Geschäftsleute unter Ihnen kennen das sicher auch? Man bucht eine Fahrt, 1. oder 2. Klasse, man reserviert sich die Sitzplätze für die Hin- und Rückfahrt. So weit so gut.
Ist es Ihnen auch schon mal so ergangen, dass Sie in den Zug eingestiegen sind, gingen in Ihren Wagon, suchten Ihren Platz und es saß schon jemand darauf? Wir reagieren wir?
Freundlich, höflich weisen wir den anderen darauf hin, dass wir diesen Platz reserviert haben und bitten den Fahrgast, aufzustehen.
Wenn wir Glück haben, treffen wir auf einen netten Mitmenschen, der uns Platz macht und wir können es uns auf unserem Sitz gemütlich machen.
Wenn wir Pech haben, werden wir erst mal angeschnauzt nach dem Motto:
„Hier ist doch alles frei, nehmen Sie doch einen anderen Platz.“
Machen Sie das bloß nicht. Denn je weiter Sie fahren, desto mehr Leute steigen ein. Viele haben ebenfalls Plätze reserviert und werden Sie dann verscheuchen. Also seien Sie konsequent und beharren auf Ihren Platz.
Aber wir merken, schon wieder eine Situation, die nicht dazu beiträgt, entspannt die ersten Minuten unserer Zugfahrt zu genießen.
Wobei, Sie haben wenigstens einen Platz. Mir ist es auch schon passiert, dass ich alles reserviert habe. Also 1. Klasse, Sitzplatz, Großraumwaggon.
Als der Zug einfährt stehe ich schon an der Stelle an der mein Waggon eigentlich halten sollte, wundere mich, dass diese Nummer dort aber nicht dran steht. Steige ein, suche meinen Waggon, frage einen Schaffner und bekomme die Antwort:
„Der Waggon fällt heute leider aus!“ „Wie bitte? Und meine Reservierung?“ „Da müssen Sie sich so einen Platz suchen.“
Sind Sie schon mal zur Hauptreisezeit durch einen Zug gegangen und haben einen freien Platz gesucht? Ich ja. War toll. Das Ergebnis war, dass ich einen Stehplatz zwischen zwei Waggons hatte. War eine tolle Zugfahrt. Da kommt Freude auf.
Allerdings ist hier der Zug wenigstens gefahren.
Ein letztes Beispiel, was einem so alles passieren kann, wenn man auf das Auto verzichten will ist folgendes:
Dieses Mal war alles in Ordnung, Waggon war da, Sitzplatz auch.
Auf einmal stoppt der Zug auf freier Strecke. Was war passiert? Keine Ahnung. Nach ca. einer halben Stunde Ungewissheit kamen die Durchsagen, dass sich ein paar Kilometer weiter vorn jemand auf die Gleise geworfen hat. Ein Selbstmordversuch. Aus diesem Grund muss der Zug rückwärts zum letzten Bahnhof fahren und dann müsse man sehen wie es weiter geht. Rückwärts fahren ist allerdings relativ. Nennen wir es tuckern. Zu allem Überfluss waren auch noch im ganzen Zug die Toiletten ausgefallen.
Da kommt endlich mal wieder Freude auf. Warum ich mich trotzdem freue? Dazu später mehr.
Kommen wir zurück zu unserer Entscheidung, Auto oder andere Verkehrsmittel?
Was sagen Sie? Wie decken sich Ihre Erfahrungen mit denen, die ich geschildert habe? Sie haben vielleicht selbst erlebte Beispiele, die noch viel extremer sind, als das was ich Ihnen gerade geschildert habe? Also müsste uns unsere Entscheidung doch leicht fallen, oder?
Was hatten wir vorhin noch gesagt? Egal was wir machen, es ist immer verkehrt.
Gut, dann lassen Sie uns zurückkommen, zu des Deutschen Lieblingsthema – nein nicht Urlaub – sondern zum Auto.
Speziell zu Fahrten mit dem Auto zu unterschiedlichsten Zeiten und an verschiedensten Orten.
Wir fahren ja nicht nur zur Arbeit, also auch nicht nur im Berufsverkehr. Sondern auch zu allen möglichen anderen Zeiten und Tagen.
Denken Sie jetzt auch gerade an Sonntagsfahrer? Dazu komme ich später.
Lassen Sie uns jetzt erst mal über den ganz normalen Wahnsinn sprechen. Entschuldigung, über den ganzen normalen Verkehr.
An welche Situationen denken Sie gerade? Fangen wir bei den Verkehrsregeln an!
Keine Angst, ich werde nicht anfangen, die einzelnen Regeln aufzuzählen. Es gibt allerdings ein paar Situationen, die diesbezüglich herausstechen. Die einfach erwähnenswert sind, weil sie anscheinend so viele Leute vergessen haben. Ich spreche natürlich nicht von Ihnen und mir. Wir sind doch die perfekten Autofahrer!?
Wo soll ich anfangen?
Nehmen wir mal so ein paar ganz einfache und alltägliche Dinge, zum Beispiel rechts vor links. Kennen wir doch alle. Kennen heißt aber nicht gleich können, bzw. daran zu denken oder sich daran zu halten.
Es ist noch gar nicht lange her, da fuhr ich durch ein Wohngebiet, hatte Vorfahrt, kam also von rechts und wollte links abbiegen. Ich sah ein Auto von links kommen. Denke noch, na ja, der sieht mich ja, ich habe ja Vorfahrt. Wundere mich nur, warum er nicht langsamer wird. Bremse wieder ab, bleibe stehen, weil ich ihm sonst in sein Auto gefahren wäre.
Was macht er? Der fährt einfach weiter, ohne auch nur den Anschein zu machen, dass er mich eigentlich hätte durchfahren lassen müssen.
„Hey, ich habe doch Vorfahrt!“
Also lasse ich meinem Frust freien Lauf, hupe und signalisiere ihm „freundlich“, dass doch hier rechts vor links ist.
Wie ist seine Reaktion? Kopf schütteln, Vogel zeigen und sich aufregen, was ich den überhaupt wolle. Ach so, war also mein Fehler. Tut mir leid, dass ich von rechts komme und Vorfahrt habe. Entschuldigung, dass ich hier gerade lang fahre. Ich bin aber auch ein Depp, ich könnte ja auch woanders lang fahren.
Ist das nicht erschreckend? Wir sind im Recht, aber das interessiert keinen. Was sollen wir dagegen tun? Sollen wir dem anderen das nächste Mal einfach ins Auto fahren, damit er merkt, das geht so nicht?
Sollen wir ihn anzeigen, damit er von offizieller Seite erfährt, was er falsch gemacht hat? Nein. So jemand sind wir nicht. Also, was machen wir?
Wir fahren weiter und rechnen damit, dass wir unser gutes Recht beim nächsten Mal wieder nicht wahrnehmen können.
Das heißt also, entweder wir leiden und sind frustriert, weil doch alle so schlecht sind oder wir nehmen es so hin und denken uns unseren Teil.
Was ist die passende Verhaltensweise in solchen Situationen? Wie reagieren Sie, wenn Ihnen einer die Vorfahrt nimmt? Ganz ruhig und gelassen? Ist das wirklich so?
Die Realität ist doch die, dass an der nächsten Kreuzung, der nächsten Ampel, es weiter geht mit den Kuriositäten des Straßenverkehrs.
Worauf will ich jetzt hinaus?
Kennen Sie z.B. auch diese „an die Ampel-Roller“? Kennen Sie nicht? Doch mit Sicherheit. Ich meine diejenigen, die schon ca. 100 Meter vor der roten Ampel langsamer werden, noch langsamer werdenich meine nicht das normale Abbremsen vor einer roter Ampel – sondern am besten noch auskuppeln, Fuß vom Gas und den Wagen zur Ampel rollen lassen.
Die bleiben dann auch meistens 3 Meter vor der Haltelinie stehen.
Jetzt wissen Sie wen ich meine. Sind das ältere Leute, die es einfach ein bisschen gemütlicher angehen lassen wollen? Nein. Es kann jeder sein. Liegt das nur an mir oder nervt das extrem?
Fällt das noch unter vorausschauendes Fahren oder ist das einfach nur ein rollendes Hindernis, im wahrsten Sinne des Wortes?
Diese Spezialsten gibt es auch immer wieder in den normalen Staus. Immer schön viel Platz lassen zum Vordermann. Schön den Stau noch länger machen. Prima!
Was können wir dagegen tun? Nichts! Was bringt es, den anderen anzuhupen? Nichts! Im Gegenteil, der tritt noch zusätzlich auf die Bremse, weil er sich von uns genötigt fühlt. Er macht doch aus seiner Sicht nichts falsch.
Und schon eskaliert die ganze Sache wieder. Also auch hier die Frage. Regen wir uns darüber auf oder stehen wir über den Dingen? Beantworten Sie es selbst.
Noch mal kurz zurück zum Thema Abbiegen. Dazu gehört ja auch das Fahrspuren wechseln, in Kreisverkehre ein- und ausfahren, Einparken und Ausparken, und vieles mehr. Was denken Sie, worüber ich jetzt gleich schreibe?
Richtig, das Blinken. Oder besser gesagt, das Nichtblinken! Okay, wir haben aller sicher schon mal vergessen zu blinken. Das meine ich nicht. Ich meine die Damen und Herren, die einfach zu faul oder sagen wir es ganz offen, zu blöd sind zu blinken. Zu extrem? Nein.
Es gibt hunderte von Fällen, die ich Ihnen hier schildern könnte. Also auch hier wieder nur ein paar Beispiele: Welche Typen von „Blinkern“ gibt es?
Zum einen gibt es die absoluten Verweigerer. Egal wo die sich befinden, geblinkt wird grundsätzlich nicht. Man müsste ja die Hand zum Hebel bewegen, das geht doch nicht. Da wird lieber telefoniert, am Navi rumgespielt oder sonst was gemacht, aber auf keinen Fall geblinkt. Warum auch? Der andere sieht doch wohin ich fahre, das muss doch reichen. Ich selber weiß doch wo ich hin will.
Früher habe ich von meiner Großmutter öfter den Satz gehört:
„Ach das ist wieder ein Mercedes mit eingebauter Vorfahrt, der muss nicht blinken.“
Kennen Sie diesen Satz auch? Ich habe mich als kleiner Junge immer gefragt, was sie damit meint, denn so richtig verstanden habe ich das erst später.
Das trifft heute auf jeden Fahrzeugtyp und jeden Fahrertyp zu. Nicht das wir uns falsch verstehen, ich möchte nicht alle Autofahrer über einen Kamm scheren. Ich will damit nur sagen, es kann jeder sein. Außer uns. Uns kann man so etwas nicht nachsagen, oder? Wir sind ja schon nah dran am perfekten Autofahrer!