Den 2. kann ja jeder! - Ralph Schaper - E-Book

Den 2. kann ja jeder! E-Book

Ralph Schaper

0,0
3,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Golfen macht Spass! Golfen macht Freude! Golfen ist toll! Aber warum stehen wir uns oftmals selbst im Weg? Wie können wir es schaffen noch mehr Freude an unserem Spiel zu haben? Ein Einblick in das Leben von uns Golf-Amateuren und was wir daraus lernen können. Highlights: Interviews mit dem Professional Max Kieffer, der seit 2012 als Profi auf der Tour spielt und mit Richard Willis, PGA Head Professional und Betreiber der "The Players Academy" auf der Hummelbachaue.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 88

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



„Spielplan“

Foooooore…

Tee 1 – Der Mensch

Tee 2 – Der Platz

Tee 3 – Das Material

Tee 4 – Der Sport

Tee 5 – Das Hobby

Tee 6 – Der Profi

Interviews…

Tee 19 – „Prost“

„Fooooooooore…“

Ein Wort welches wir am liebsten nie hören oder selbst rufen möchten, wenn wir auf dem Platz unterwegs sind. Nur leider lässt es sich nicht hundertprozentig vermeiden. Fast alle kennen diese Situation, wenn man mit seinen Flight-Partnern unterwegs ist, seinen Ball schlägt und auf einmal schreien alle „Foooore…“.

Jetzt könnte man ja sagen, im Amateurbereich doch ganz normal. Mag sein, jedoch auch bei den Profis, wenn man sich mal die Übertragungen der Profiturniere, egal ob European oder PGA Tour, betrachtet, hört man auch dort das ein oder andere Mal: „Foooore left“ oder „Foooore right“.

Und dann heißt es für die Zuschauer Köpfe einziehen. Denn keiner möchte einen Golfball mit voller Wucht an den Kopf bekommen.

Was folgt, ist bei den Profis und bei den Amateuren gleich. Wenn keiner den Ball landen sehen hat, dann muss ein provisorischer Ball hinterhergespielt werden. Wenn das dann besser funktioniert hat, kommt bei uns Amateuren gern mal der Kommentar unserer Mitspieler: „Den 2. kann ja jeder!“

Das stimmt. Manchmal zumindest. Ich weiß nicht, wie sich das mit Ihren Erfahrungen deckt, aber häufig klappt der 2. Schlag dann auch tatsächlich besser.

Es gibt jedoch auch so manches Mal den Fall, da fliegt der 2. Ball genau den gleichen Weg wie der Erste. Als wenn er von diesem magisch angezogen wird. Und wahrscheinlich würde in dem Moment auch der 3. und der 4. Ball die gleiche Flugbahn einschlagen.

Also gibt es anscheinend auch hier keine Garantie für gar nichts. Und falls der zweite Ball dann auch im Wald, im Aus oder im Wasser landet, heißt es leiden. Denn dann wird die Bahn gestrichen.

Golfen heißt, demütig zu sein. Das hört man immer wieder. Zu Beginn meiner Golfer-Zeit habe ich das nicht wirklich verstanden. Mittlerweile umso mehr.

Und auch hier schließt sich der Kreis zu den Profis. Auch die müssen des Öfteren mal leiden. Zwar nicht ganz so häufig wie wir Amateure, aber ab und zu könnte auch so manch ein Profi explodieren.

Aber es sind doch Profis. Die müssten es doch besser wissen. Die haben doch bestimmt alle Mental-Coaches, die speziell solche Situationen mit ihnen erarbeiten. Mag sein, aber letztendlich sind es auch nur Menschen.

Na klar, wenn wir sehen wie die Pros die Bälle weghauen sind wir schnell geneigt zu sagen: „Das sind doch Profis, die machen doch Tag für Tag nichts anderes. Die müssten es doch eigentlich besser können!“

Wie gesagt, im ersten Moment sicher richtig. Nur wenn wir genauer darüber nachdenken, wiederum doch nicht. Sie sind keine Maschinen, keine Roboter. Sie sind auch nur Menschen.

Und wenn das schon auf die Profis zutrifft, dann ja wohl erst recht auf uns.

Und genau diese Erkenntnis ist für unsere nächsten „Runden“ eine ganz wichtige Voraussetzung. Wir sind keine Maschinen. Wir können nicht erwarten, jeden Schlag perfekt auszuführen. Wir hoffen es, aber mit der Hoffnung und der Realität ist das so eine Sache.

Also, alles eine Frage der richtigen inneren Einstellung? Oder eine Frage der richtigen Zielsetzung? Oder alles Blödsinn und einfach nur eine Frage der Übung?

Viele Fragen und viele verschiedene Meinungen. Es ist auch hier gar nicht das Ziel, eine bestimmte Meinung als die einzig Wahre, bzw. Richtige darzustellen. Denn das Leben, nicht nur auf dem Golfplatz, zeigt uns doch immer wieder: „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!“

Warum also noch ein Buch über Golfen schreiben? Warum nach 2016 (Der Golfer / Verhaltenstraining am lebenden Objekt) jetzt vier Jahre später das nächste Buch?

Weil es Spaß macht. Nicht nur das Golfen, sondern auch die verschiedensten Erfahrungen und Erlebnisse festzuhalten und die Nachtwelt daran teilhaben zu lassen. Nach über 15 Jahren auf dem Platz hat man so einiges erlebt. Schönes und leider auch weniger schönes. Situationen, die einen schmunzeln oder gar herzlich lachen lassen.

Aber auch Situationen, bei denen man denkt, „das darf doch wohl nicht wahr sein…“

Welche Erkenntnisse wir aus den folgenden Erlebnissen ziehen, bleibt natürlich ganz uns überlassen. Was allerdings passieren kann, dass wenn Sie demnächst auf der Runde sind, dass Sie dann eventuell an die ein oder andere Geschichte aus diesem Buch erinnert werden. Und womöglich hilft es Ihnen auch in speziellen Fällen weiter. Lassen wir uns einfach mal überraschen.

Bevor wir starten, sollten wir noch zwei wichtige Voraussetzungen besprechen:

- Es ist immer leichter über etwas zu schreiben, als es selbst zu tun!

Sie kennen das. Es ist immer leichter über bestimmte Dinge auf dem Platz zu reden, als sie letztendlich selbst zu tun. Sollten Sie also das Gefühl haben, hier klopft einer nur schlaue Sprüche, hier weiß einer wieder alles besser, dann erinnern Sie mich gern daran, dass es immer leichter ist, über etwas zu sprechen oder zu schreiben, als es selbst zu tun.

Die zweite Voraussetzung:

- Menschen tendieren manchmal dazu Dinge zu verallgemeinern!

Es kann also sein, dass ich Ihnen einen Fall aus der Praxis schildere, wo sich etwas so oder so verhalten hat. Sie denken automatisch an selbst erlebte Beispiele, bei denen sich genau das Gegenteil von dem ergeben hat, was ich gerade aufgeführt habe.

Meine Bitte an Sie, dass nicht gleich das Buch zur Seite feuern, sondern, dass wir einfach zur Kenntnis nehmen, dass im Umgang mit Menschen und in der Handhabung des Golfspiels alles richtig, aber genauso auch alles falsch sein kann.

Dann stellt sich für uns natürlich die Frage, wie wollen wir gemeinsam den größten Nutzen aus diesem Buch ziehen, das heißt, so viel wie möglich Freude am Golfen zu haben, wenn wir uns doch ehrlicherweise eingestehen müssen, dass alles richtig, aber auch alles falsch sein kann?

Ich denke unsere Chance liegt darin, dass wir in der Vielzahl der Möglichkeiten, die sich uns bieten im Umgang mit Menschen und mit der Umsetzung unseres Spiels auf dem Platz, dass wir dort einen „roten Faden“ erarbeiten, der uns hilft, aber nicht einengt.

Denn es soll keinesfalls so sein, dass Sie nach dem Lesen dieses Buches alle mit einem Stempel auf der Stirn „Schaper-Erkenntnisse“ rumlaufen, denn jeder von Ihnen soll Individualist bleiben, so wie er es auch heute ist. Das Einzige was passieren kann, dass Ihr „Werkzeugkoffer“, den Sie mit auf den Platz nehmen, dass der um einige Werkzeuge schwerer geworden ist.

Somit wünsche ich uns ein „schönes Spiel“….

Tee 1 – Der Mensch

Da wir ja gerade festgestellt haben, dass wir keine Maschinen, sondern Menschen sind, wird auch das unser Einstieg in diese schöne Golfrunde werden.

Was wir ja alle wissen, ist jeder Mensch anders. Nicht nur jung oder alt, männlich oder weiblich, erfahren oder weniger erfahren, sondern ganz speziell bezogen auf seine innere Einstellung.

Warum ist das für uns so wichtig? Weil wir genau das oftmals vergessen. Wir sind auf dem Platz unterwegs, hacken unseren Ball über die Wiese, sind unzufrieden mit uns selbst und dann kriegen wir noch einen Kommentar von der Seite:

„Du musst den Kopf länger unterlassen!“

„Deine Arme waren viel zu schnell!“

„Du hast die Hüfte nicht gedreht!“

Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Na prima, wieder so ein Schlauberger, der alles besser weiß.

Okay, vielleicht müssen wir auch hierbei unterscheiden, ob man sich schon länger kennt und mit dem anderen ganz offen darüber reden kann. Oder ob es doch eher flüchtige Bekanntschaften sind, bei denen wir einen schei… darauf geben, was irgendein dahergelaufener Möchtegern-Pro meint zu sehen oder zu wissen.

Genau in solchen Situationen erleben wir die klassische Situation zwischen Sender und Empfänger.

Wir kennen das doch alle aus den privaten Erlebnissen zwischen Männern und Frauen. Die Frau sagt etwas, beim Mann kommt etwas an. Aber meistens ist es nicht das was die Frau gemeint hat. Umgekehrt geht das natürlich genauso. Wir meinen es doch nur gut, aber der Empfänger nimmt etwas komplett anderes wahr. Und schon haben wir das Dilemma.

Und eben solche Situationen erleben wir auf dem Golfplatz zu Genüge. Wir meinen es doch wirklich nur gut, aber im Unterbewusstsein des Gegenübers kommt nur Kritik an.

Der Besserwisser will mir sagen wie ich es machen soll. Nur weil er ein niedrigeres Handicap hat, glaubt er die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben.

Und schon ist die Stimmung im Keller. Oder um auf dem Platz zu bleiben, ist der Ball im Wasser.

Also je nach Situation und beteiligten Personen ist es sicher angebracht einfach mal die Klappe zu halten. Auch wenn es schwer fällt. Auch wenn wir den anderen doch eigentlich nur motivieren wollen.

Genau zu diesem Thema „Motivation“ gibt es ja zahlreiche Bücher mit den verschiedensten „Rezepten“ und empfohlenen Verhaltensweisen.

Dem bekannten Porzellan-Unternehmer, Philip Rosenthal, wurde vor vielen Jahren in einer Talkshow mal die Frage gestellt, welchen Unterschied er zwischen Motivation und Manipulation sehe?

Daraufhin antwortete er: „Für ihn gäbe es nur noch einen Begriff, nämlich „Motipulation“. Er könne nicht mehr entscheiden wo das eine aufhört und wo das andere anfängt!“

Das deckt sich wunderbar mit den Erfahrungen, die mir ein Trainingsteilnehmer einmal geschildert hat. Er sagte:

„Wenn A zu B so redet, dass A sagt: Ich will, dass Du das Ziel erreichst! Wäre es aus seiner Sicht Manipulation.“

„Wenn A allerdings mit B so redet, dass B sagt: Okay, wir wollen das Ziel erreichen! Dann wäre es aus seiner Sicht Motivation!“

Nun taucht natürlich die Frage auf, was liegt eigentlich vor, wenn A den B so manipuliert, dass B sich motiviert fühlt? Ist das nun Motivation oder ist das Manipulation? ... Das ist Motivation. Warum?

Was ist denn letztlich entscheidend? Wir befinden uns immer noch in der klassischen Situation zwischen Sender und Empfänger. Ist denn entscheidend, was der Sender von sich gibt oder ist entscheidend, was beim Empfänger ankommt? ... Richtig, nur was beim Empfänger ankommt zählt.

Wenn A also den B von ganzem Herzen motivieren möchte, aber B fühlt sich manipuliert, dann ist das in dem Moment in die Hose gegangen.

Wenn A den B eiskalt manipuliert, aber B fühlt sich motiviert, dann war das in diesem Moment richtig. Wir können also als Außenstehender niemals sagen, was zwischen zwei Menschen passiert, denn das einzige was zählt ist immer, wie es beim Empfänger ankommt.

Was hierbei auf zwei miteinander kommunizierende Menschen zutrifft, ist für den Dialog mit uns selbst allerdings genauso relevant. Wie oft stehen wir auf dem Platz und überlegen warum etwas nicht geht:

Der Abschlag ist aber heute weit hinten!

Die Fahne steckt echt schwierig!

Die Grüns sind verdammt schnell heute!

Der Gegenwind ist aber extrem stark!

Für ein Eisen zu lang, für ein Holz zu kurz!