Harte Tatsachen - Andre Le Bierre - E-Book

Harte Tatsachen E-Book

Andre Le Bierre

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Homosexualität? Entsteht sie vor oder nach der Pubertät? Wird man schwul geboren oder schwul gemacht? Leben wir in einer Generation, die tolerant genug ist, Homosexualität an den eigenen Kindern zuzulassen? Das sind Fragen, die nicht einfach nur ein Ja oder Nein als Antwort haben.

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Andre Le Bierre

Harte Tatsachen

Schwule Erotikgeschichten

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Titel

 

Andre Le Bierre

 

Harte Tatsachen

 

Schwule Erotikgeschichten

Vorwort

Die Geschichten selbst spielen zwischen Mitte der 80er und Mitte der 2000er Jahre. Brothers in arms ist die Geschichte von zwei Brüdern, die nicht blutsverwandt sind, aber zusammen in einer Familie leben. Beide lernen ihren eigenen Körper erst kennen und versuchen damit umzugehen. Der zwei Jahre ältere Ralf ist sich seiner Homosexualität schon sehr früh bewusst. Fabio hingegen sperrt sich gegen den Gedanken, aber nicht gegen das Gefühl. Das sexuelle Leben der Beiden verläuft komplett unterschiedlich. Finden die beiden einen gemeinsamen Nenner? Brothers in arms ist eine Erzählung, die zum großen Teil frei erfunden ist. Dennoch ähneln einige Situationen und Handlungen Dingen, die wirklich passiert sind. In den ersten Kapiteln wird des Weiteren eine Missbrauchs-Situation geben, die auf wahren Begebenheiten basiert.

 

Die Insel entstand aus einer pornografischen Vorlage. Safari & Rhythmus im Blut behandeln das Thema Interacial Sex und am Schluss noch zwei plattdeutsche Geschichten zum Thema Schwul.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen …

 

Der Autor

Brothers in arms

 

Wir wohnten am Stadtrand von Lübeck. Meine Mutter war mit ihrem damaligen Liebhaber zusammen gezogen. Er hieß Bruno und hatte einen Sohn, der zwei Jahre älter als ich war. Sein Sohn Ralf war vierzehn Jahre alt, als ich mit meiner Mutter in das Haus meines zukünftigen Stiefvaters zog. Es war ein Backsteinhaus mit dunkelroter Verklinkerung, welches Bruno Anfang der 70er Jahre mit seinen Eltern baute.

 

Drinnen waren im Erdgeschoss drei Zimmer. Im Obergeschoss war eine 2-Zimmer-Wohnung ausgebaut. Dort wohnte bis zu unserem Einzug noch Ralfs verwitwete Großmutter, die als Halbinvalide vor sich hin existierte, meiner Mutter das Leben zur Hölle machte und Ralf und mir mächtig auf den Sack ging. Wir hatten nie genug Geld gehabt. In der Zeit zwischen meinem sechsten und zwölften Lebensjahr lebte ich allein bei meiner Mutter. Wir wohnten in einem der sozialschwachen Stadtteile Lübecks. Geldnot und unterbezahlte Jobs prägten das Leben meiner Mutter.

Mit dem Umzug in das Haus von Bruno sollte alles besser werden. Aber wir hatten zu viel erwartet. Bruno war zwar selbstständig mit einer kleinen Versicherungsagentur, doch das Geld reichte nicht für uns alle. So ging der Pleitegeier bei uns ein und aus. Dennoch hielten meine Eltern zusammen und das noch besser als mit meinem leiblichen Erzeuger. Der hatte sich ja damals auf sehr zwiespältige Weise von meiner Mutter getrennt.

 

Es war ein riesiger Streit in dem sich beide fiese Dinge an den Kopf warfen. Ich war zu der Zeit erst fünf Jahre alt, so dass ich fast nichts mit bekam. Doch denke ich heute, dass ich mehr mit bekam als allen lieb war. Die überwiegend feminine Erziehungsmethode meiner Mutter machte mich zu einem netten, aber auch sehr sensiblen Jungen. Ich interessierte mich weder für Autos, noch für Fußball oder andere für Jungen typische Dinge. Mein Interesse lag sehr früh schon an den Menschen selbst, welche mir täglich begegneten. Ich ging zum Spielen, hielt mich aber von Fußballern fern. Als Junge hatte ich eine Vielzahl weiblicher Freunde.

Ich kam mit dem weiblichen Geschlecht auf Anhieb gut klar. Zudem war ich ein gerne gesehener Gast bei den Eltern meiner Klassenkameraden. Der Kontakt zu meinem richtigen Vater war zwar da, doch war er unregelmäßig und auch eher prophylaktisch, so kam es mir zumindest vor. Aus späteren Erzählungen weiß ich natürlich, dass es im Grunde nur um die Unterhaltszahlungen ging. Mein Vater hatte bis zu meinem zwölften Lebensjahr häufig wechselnde Beziehungen. So musste ich mich auch des Öfteren mal auf eine neue Frau an seiner Seite einstellen.

Ich besuchte ihn gerne, aber die Besuche waren immer irgendwie gleich. Beschäftigung war gleich null, aber dafür hatte mein Papa eine riesige Videosammlung. Das war in den 80er Jahren der letzte Schrei. Ich kannte natürlich das Meiste, was in den Videotheken lief.

Und niemand kümmerte sich in der Zeit um FSK-Freigaben oder Jugendschutz. So kam ich natürlich auch schon in frühen Jahren an leichte Erotikfilme. Was war denn schon dabei? Ralf lernte ich anfangs als sehr schüchternen Typen kennen. Er war ja zwei Jahre älter. Und die Interessen bei ihm waren sicherlich ausgeprägter als meine.

 

Ich meine, mein Leben war doch schon ein Scherbenhaufen. Eine kaputte Familie und ich hatte keine Ahnung, wo ich wirklich hin gehörte. Aber ich hatte Schulfreunde und natürlich auch Freunde aus der direkten Umgebung. Bruno war sehr streng mit uns. Er hatte eine ausgeprägte Leidenschaft für Gartenarbeit und Kraftfahrzeuge. Zudem besaß er eine Eisenbahnanlage im Keller. Das Bild war immer irgendwie dasselbe. Mal saßen wir zum „arbeiten“ im Keller und bastelten an der Eisenbahnanlage oder wir waren auf dem Gartengrundstück, welches in der Nähe war.

 

Bruno hatte einen alten IHC-Traktor mit einem Meiler Dreiseiten-Kipper. Mit diesem Gefährt bewegten wir uns schon im Alter von zwölf oder auch vierzehn Jahren vorwärts. Bruno, ich nenne ihn mal den Alten, hatte immer eine Zigarette ohne Filter im Mund. Der Geruch aus Zigaretten und Bier war allgegenwärtig. In den ersten zwei Jahren gab es massive Reibereien zwischen mir und Ralf. Im Grunde verstanden wir uns gut, aber die ständigen Arbeiten rund ums Haus hatten uns leicht gereizt und so gingen wir uns bei Zeiten aus dem Weg.

 

Dazwischen kam der Tod von Ralfs Oma, welcher der ganzen Familie einen richtigen Schock versetzte. Mir war das mehr oder weniger egal, weil ich schon damals mit Verlusten leben musste. Ralf hatte, als er sechzehn Jahre alt war, eine Pubertät hinter sich, die ihm mächtig psychisch zu schaffen machte. Der Tod seiner Oma traf ihn nicht so sehr, wie das Unverständnis, welches zwischen ihm und Bruno lag.

Ich kam derweil ganz gut mit Bruno klar, weil ich einfach mein Maul hielt. Ich genoss die doch wieder öfter werdenden Besuche bei meinem Vater. Das wiederum brachte mir nach einiger Zeit ein paar sehr nette Kontakte, auf die ich heute lieber verzichtet hätte.

In dem Haus meines Vaters wohnte eine Etage tiefer ein Mann im gleichen Alter. Man nannte das damals Arbeiterklasse, denn die meisten Arbeiter tranken regelmäßig drei bis vier Feierabendbiere. So auch der Kumpel von meinem Papa, Rudi hieß er. Er hatte damals einen ganz besonderen Draht zu mir. Das war auch anfangs ganz gut so. Mit vierzehn Jahren einen älteren Erwachsenen als Verbündeten zu haben imponierte damals sehr. Rudi kannte sich im Leben aus.

Er erklärte mir alles, was ich wissen wollte. Meinem Vater war das natürlich recht, denn so hatte er mehr Zeit für sich und seine neue Lebensgefährtin. Das war vielleicht ein Drachen. Die mochte mich wohl nicht besonders. Naja und dann tauchte Rudi auf, der dasselbe beobachtet hatte. Ich hatte gemerkt, dass diese Frau meinen Vater voll und ganz in der Hand hatte.

Als sie dann anfing, mir zu sagen, wie ich mich bei meinem Vater zu benehmen hatte, musste ich zu sehen, dass ich jemand anderes als Ansprechpartner fand.

 

Ich steckte nämlich tief in meiner Pubertät und war so wissbegierig, was Sex, Geschlechtsteile und Beziehungen anging. Heimlich lieh ich mir Erotik und Softpornofilme aus der Videosammlung meines Vaters aus, ohne dass er es mitbekam. Er war ja auch voll und ganz mit seiner Schnalle beschäftigt. Ich hätte die härtesten Horrorstreifen in die Videohüllen legen können, er hätte nichts mit bekommen. Das war mein Trick, mit dem ich an die Softcore-Streifen kam. Das ulkigste Erlebnis war das mit den feuchten Träumen.

Meine Klassenkameraden fragten mich ständig, ob ich auch schon feuchte Träume hatte. Ich war ja schlau und fiel selten auf, weil ich immer versuchte mit zu halten. Natürlich hatte ich noch keine feuchten Träume gehabt, aber das ging ja keinen etwas an. Ich selbst provozierte das und sah mir abends im Bett zu später Stunde Erotikfilme auf einem privaten Fernsehsender an. Meine Eltern kontrollierten selten die Zimmer, wenn das Licht aus war. Ich hatte bereits schon mit Erektionen Bekanntschaft gemacht.

 

Doch die feuchten Träume blieben aus. Ich lag völlig nackt unter meiner Decke und spielte an meinem Penis, während ich völlig interessiert auf den Fernseher starrte. Die Emanuelle-Filme gefielen mir am besten. Dort sah man sehr viel nackt Haut.

Aus der Jugendzeitschrift BRAVO holte ich mir alle Informationen zum Thema Selbstbefriedigung. Die halboffene Zeitung mit den Seiten „Liebe, Sex und Zärtlichkeit“ lag auf dem Fußboden, mein Penis stand wie eine Eins und der Fernseher flimmerte. Plötzlich ging wider Erwarten die Tür auf und mein Stiefbruder Ralf stand in Unterhosen im Zimmer. Er lachte und sagte „Fabio, lass den Scheiß.

 

Du hast doch noch nicht einmal Haare am Sack!“ Dabei war ich nur zwei Jahre jünger als er. Gegen meinen Willen lieh er sich natürlich meine neue BRAVO gleich aus und verzog sich mit den Worten „Wehe du petzt! Sonst erzähl´ ich deiner Mama, dass du heimlich onanierst!“ Und schon war verschwunden. Ich ließ das auf keinen Fall auf mir sitzen und wartete eine halbe Stunde ab. Im Haus war alles still geworden. Ich schlich mich auf den Flur und näherte mich Ralfs Zimmer, welches direkt neben meinem lag. Vorsichtig schielte ich durch das Schlüsselloch und sah den Fernseher. Er zeigte dasselbe Programm, welches auch bei mir lief. Also schien ihn Frau Emanuelle auch ziemlich angemacht zu haben. Auf dem Bett lag mein Bruder Ralf völlig nackt und hatte sein Glied in der rechten Hand.

 

In der linken Hand hielt er die Zeitschrift und starrte auf das Nacktbild der Interview-Leser. In jeder Ausgabe gab es zwei Leser, die sich nackt darstellen ließen und interviewt wurden. Ich hörte ein leichtes Seufzen von Ralf und sah seine Hand an dem Glied sich auf und ab bewegen.

Plötzlich kam ich mit dem Knie gegen die Tür und hatte mich erschrocken.

Ich raste in mein Zimmer, schlug auf den Aus-Knopf des Fernsehers und legte mich unter die Decke in mein Bett. Ich rechnete mit Ralf, aber der war wohl doch etwas mehr beschäftigt, als ich dachte.

 

Ich muss ziemlich schnell eingeschlafen sein. Als mein Wecker klingelte hatte ich einen tierischen Druck auf meiner Blase. Ich schlug die Decke zurück und sah einen nassen Fleck auf meiner Unterhose. Völlig happy hob ich die rechte Hand und machte eine Faust, dann zog ich den Arm wieder runter, als wollte ich die Reißleine auf einer Toilette ziehen und rief laut „Ja!“ Mir war die BRAVO, welche noch bei Ralf lag völlig egal, denn ich hatte einen feuchten Traum. Ich wusste nicht, ob Ralf mit der Zeitschrift erfolgreich war, aber ich war an dem Tag so ziemlich der geilste Macker, der im Ort lebte. Denn es stellte sich in der Schule heraus, dass keiner der Anderen bisher einen feuchten Traum hatte.

 

Ralf hatte mich nie darauf angesprochen, dass ich in der besagten Nacht an seiner Tür hatte gelauscht. Die BRAVO bekam ich Tage später still schweigend ins Zimmer zurück gelegt. Derzeit beschäftigte ich mich aber nicht weiter mit meinem Bruder. Er schwamm eh auf einer ganz anderen Welle. Musik hatte ihn es angetan. Er kaufte sich von seinem Taschengeld eine Musik-Kompaktanlage von Schneider.

Das Ding hatte sogar ein Doppelkassettendeck. So konnte er mir seine abgefahrene Musik sogar auf meine Kassetten kopieren. Ich war zu der Zeit ein richtiger Ärzte-Fan und hörte Punkrock und Heavy Metal. Ralf konnte mit Heavy Metal nicht viel anfangen, aber die Toten Hosen und auch Ärzte hörte er. Allerdings änderte sich sein Musikgeschmack mit der Zeit und er stand auf einmal völlig auf The Cure. Die Wave-Band hatte es ihm angetan. Weiter fand ich in seinem Schrank Prince und Terence Trent D´arby, das waren Interpreten, die nicht mal unter meinen Schulkollegen Bedeutung fanden.

Er war schon sehr seltsam geworden, aber nett. Das muss man dazu sagen. Das Unverständnis lag ja nicht nur bei mir, auch bei meinen Eltern fanden die meisten Dinge, die er tat, keine Begeisterung. Ralf hatte ein Praktikum als Botaniker angefangen und arbeitete im Gartenbau. Die Praktikumsstelle und auch die Kollegen passten ihm gar nicht. Ich hingegen hatte ja noch ein paar Jahre Zeit mit der Berufswahl. Ich war noch zu verspielt und traf mich wieder mehr mit meinem alten Schulfreund Jan.

 

Jan war ganz anders und zudem war er noch ein Jahr jünger als ich. Er wohnte direkt in Lübeck. Auch bei seinen Eltern war ich ein schon lang bekannter und gern gesehener Gast, als Freund ihres Sohnes. Zwischen Jan und Ralf lagen Welten. Wenn ich mir Ralf so ansah, fand ich ihn gar nicht einmal so uninteressant.

Er mit seiner schlanken fast 1,80m großen Figur und den kurzen dunkelblonden Haaren, die er meist zu einer Stehfrisur gegelt hatte. Er hatte wasserblaue Augen und ein nettes Lächeln. Seinen meist sonnengebräunten Körper überzog eine nur leicht sichtbare feine Behaarung. Seinen flachen Bauch zierte eine lange Narbe, die sich bis zur Brust hinzog. Man hatte ihn in jungen Jahren schon mal einen Bypass legen müssen. Aber die Narbe war kaum sichtbar, zumindest nicht auf Entfernung. Wenn ich mich so ansah, hatte ich eine ähnlich schlanke Figur mit braunen mittellangen Haaren und einer mäßigen Körperbehaarung, die sich über Beine und Arme zog. Natürlich sah es Scheiße aus, wenn ich im Winter meine Bräune nicht mehr hatte. Ralf hingegen war in der kalten Jahreszeit Dauergast unter dem Nuttentoaster.

 

Jan hingegen war das totale Gegenteil. Jan war blond und hatte auch blaue Augen, aber er war in dem jungen Alter schon sehr korpulent. Hinter ihm konnte ich mich gepflegt verstecken. Mein Stiefvater Bruno sagte immer, man könnte mir das „Vater unser“ durch die Rippen pusten. Jan hingegen bevorzugte den Spruch: „Wenn du unter die Dusche gehst, musst du darunter hin und her springen, damit du überhaupt nass wirst!“Zumindest hatte ich keine Angst vor Gully-Deckeln, denn magersüchtig war ich schließlich nicht. Ich futterte mehr als Jan. Aber Jan nahm dafür zu und ich nicht.

Ich hatte mich über das Wochenende bei Jan einquartiert. Das machten wir seit der Sandkastenzeit so.

Seine Eltern Marion und Ewald waren sehr nett und ich gehörte praktisch zur Familie. Jan war Einzelkind und sie hofften, dass ich ihm vielleicht ein bisschen den Ausgleich einer Familie mit mehreren Kindern geben könnte.

 

Aber Jan ließ sich nichts sagen. Wenn er was nicht wollte blieb er stur und wenn er was wollte, blieb er so lange bei, bis er es bekam. Auf Deutsch gesagt, ich war so ziemlich der Einzige, der wirklich mit ihm umgehen konnte. Einen Wochenendaufenthalt bei mir zu Hause lehnte Jan strikt ab, weil das immer mit irgendwelchen Arbeiten verbunden war. Er kam mit der Strenge meines Stiefvaters einfach nicht zu Recht. Wenn ich bei ihm war, legten wir eine Matratze neben sein Bett und selbst die Bettwäsche hatte Marion schon bezogen. Jan hatte immer ganz weiche Bettwäsche. Wahrscheinlich war das Wasser im Umland von Lübeck zu hart oder meine Mama benutzte einfach ein völlig verkehrtes Waschmittel. Jans Eltern hatten sich für die halbe Samstagnacht abgemeldet, weil sie Spätdienst hatten.

 

So hatten wir bei ihm „sturmfreie Bude“. Aber anstatt ein paar nette Mädels einzuladen, verbrachten wir die Zeit mit Horrorfilmen, viel Knabberzeug und gegenseitigem Necken. Mir fiel auf, dass auch Jan mit viel zu viel Ungeduld zu sich selbst fand. Seit Wochen versuchte er mich nämlich zu überreden, ihm etwas über Selbstbefriedigung zu erzählen. Wir waren zu der Zeit beide um die fünfzehn Jahre alt, Jan natürlich ein paar Monate jünger.

Auch regte sich bei Zeiten sein bestes Stück. Ich sah es morgens, wenn er aus dem Bett kam. Da standen seine Boxershorts, die er fast ausschließlich als Unterhose trug, ziemlich in Zeltform. Anstatt sich zu genieren stellte er sich natürlich auf sein Bett und sagte: „Sieh mal, ich hab schon mal ein Zelt gebaut für das Ferienlager!“ Das fand ich zwar lustig, doch schämte ich mich selbst über jede meiner Erektionen, wenn man sie offensichtlich erkennen konnte. „Genierst du dich?“, fragte Jan des Öfteren. Ich winkte bei diesem Thema immer ab. An dem besagten Wochenende war alles anders. Wir hatten den Fernseher schon um elf Uhr aus und Jan wollte unbedingt ins Bett.

 

Ich fügte mich dem Ganzen und schlüpfte auch unter meine Decke. Es war tierisch warm in seinem Zimmer, so dass ich mein T-Shirt auszog. Nur noch mit meiner Unterhose bekleidet lag ich unter der Decke. Bei mir regte sich wie an jedem Abend natürlich das noch junge Glied und wollte berührt werden. Ich hatte ja mit der Zeit gelernt, wie man sich vernünftig selbst befriedigt, damit man nicht immer mit einer Latte herum rennen musste. Als das Licht aus war hörte ich ein leichtes Reiben von Jans Bettwäsche. „Was machst du?“, fragte ich ihn und hörte dann eine wirklich freche Antwort, wie ich sie eigentlich von ihm gewohnt war.

 

„Ich schüttele mir einen. Was sonst?“ Na, das musste ich mir von meinem besten Freund sagen lassen? Das hätte er ja auch machen können, wenn ich nicht da gewesen wäre.

Plötzlich leuchtete er mit einer Taschenlampe zu mir rüber und sagte: „Ich, du wichst ja!“ Ich war völlig erschrocken und zog meine Hand unter der Bettdecke heraus. Ich hatte lediglich meinen Penis so hingelegt, dass es in der Unterhose nicht mehr kniff. Jan zog mir die Decke weg und legte sich unsanft neben mich. „Komm, wir machen es zusammen!“ Ich drehte mich zur Seite von ihm weg und schloss die Augen. Da fiel mir wieder ein, was fast ein Jahr zuvor passiert war …