Hinter den Fassaden, Anspruch und Realität. Energiewende mit dem Wasserstoff. - Dieter Mende - E-Book

Hinter den Fassaden, Anspruch und Realität. Energiewende mit dem Wasserstoff. E-Book

Dieter Mende

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Beschreibung

Das vorliegende Buch führt mit spannender Thematik an die zahlreichen Themen der Energiewende heran. Die vielen Schnittstellen der Energiewende sind zunächst strukturiert erfasst, bevor die Herausforderungen interdisziplinär gezeigt werden. Sie erfahren zugleich die wohl spannendsten Entwicklungen der modernen Welt mit den Herausforderungen von Heute; dies zum einen mit Blick auf den Erhalt der Energieversorgungssicherheit für die Menschen, dies zudem mit Blick auf die vielen Chancen für die kommenden Generationen. Das Buch erklärt, warum die Energiewende bisher nicht real werden konnte und wodurch die Energiewende jetzt Fahrt aufnimmt. Das Buch hat die gesamte Wertschöpfungskette im Blick; von den Quellen (die regenerativen Energieerzeugungs-Pfade) bis hin zu den Senken (die Anwendungen, stationär und mobil). Vorgestellt werden die ungenügenden Ansätze der letzten 26 Jahre und die struktur- und industriepolitischen Veränderungen. Vorgestellt werden die aktuellen Ausganglagen, die Situation der Energieversorgung in der Welt und die globalen Chancen des Jobmotors Energiewende. Ein Buch über die Energiewende befasst sich unbedingt auch mit dem Strukturwandel und ist auch ein Zeugnis der sehr großen Anstrengungen und der Herausforderungen, welche die Regionen eingehen und bewältigen, wenn die Ziele klar definiert sind und wenn die regionale Identität mit diesen Zielen interkommunal unterstützt ist. Ein Buch über die Energiewende ist zudem auch ein Zeugnis großer Anstrengungen und Herausforderungen, welche die Unternehmen in den Energiemärkten eingehen und bewältigen, wenn die etablierten Strukturen aufgebrochen werden und vernetzt werden mit neuen bzw. mit ergänzenden Geschäftsmodellen, wenn mit den erweiterten Energieprodukten die ergänzenden Dienstleistungen entstehen. Der Erfolg der Energiewende hängt somit ganz entscheidend ab von dem Beginn und von dem Tempo der Umsetzung definierter Ziele, was die Entschlossenheit und die regionale Identität mit den entstehenden Handlungsfeldern erfordert. Im Verlauf des Buches werden die Grundlagen vorgestellt und in Verbindung gebracht mit den industriellen und mit den regionalen Chancen. Die Energiewende ist nachvollziehbar dokumentiert mit den Darstellungen der Anstrengungen aus den unterschiedlichsten Perspektiven.

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Wenn Ihnen jemand sagt, Sie/Er könne Ihnen innerhalb von wenigen Minuten die Energiewende erklären, dann sollten Sie äußerst skeptisch sein.

EU-/Bundes-/Landesweit denken und vor Ort handeln ist kein Widerspruch, sondern vielmehr dynamische Energiepolitik.

Dieter Mende

Inhaltsverzeichnis

1.1

Prolog

2.1 Anspruch und Realität:

die politische Ausgangslage

2.2 Anspruch und Realität:

die technische Ausgangslage

3.1 Anspruch und Realität:

die Energiewende mit dem Wasserstoff

3.2 Anspruch und Realität:

die Herausforderungen und die Umsetzung

4.1 Anspruch und Realität:

die globale Ausganglage

4.2 Anspruch und Realität:

der Job-Motor Energiewende

4.3 Anspruch und Realität:

die Aussichten; Partner im Dialog

5.1

Hinweis und Ankündigung

5.2

Der Autor

Prolog

Anspruch und Realität

Bilder: Bundesumweltministerin Svenja Schulze (jetzt Ministern für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) im Dialog mit dem Autor Dieter Mende; EEZ Energie Energiewirtschaft Zukunftsenergien

Heute haben nicht mehr viele Menschen in Erinnerung, dass bereits mit einer Aussage von dem Kanzlerkandidaten der SPD Willy Brandt in seiner Wahlkampfrede vom 28. April 1961 die Energiewende hätte beginnen können.

Die Wähler hatten jedoch anders entschieden. Dass damit die Umweltpolitik in Deutschland starten würde, hatte damals noch niemand geahnt:

„Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden“.

„Reine Luft, reines Wasser und weniger Lärm dürfen keine papierenen Forderungen bleiben“, hatte Willy Brandt gefordert. Auslöser für diese Forderung waren Untersuchungsergebnisse, die bereits im Jahr 1961 gezeigt haben, dass mit der Zunahme der Verschmutzung von Luft und Wasser eine Zunahme von Leukämie, Krebs, Rachitis und Blutbildveränderungen, dies sogar schon bei Kindern, im Ergebnis steht. Willy Brandt hatte mit Bestürzung festgestellt, dass diese Gemeinschaftsaufgabe viele Anstrengungen benötigt, dass auch die Industrie dabei unterstützen muss, wenn es um die Gesundheit von Millionen Menschen geht. Die Menschen kamen zu dieser Zeit nach dem Krieg gerade aus dem Wiederaufbau Deutschlands und erlebten den Aufschwung, erlebten die Zunahme an Arbeits-plätzen und hatten den Impuls von Willy Brandt falsch eingeschätzt als bedrohlich für den beginnenden Wohlstand. Insofern war der Aufruf von Willy Brandt „Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden!“ durchaus zugleich mutig und doch auch wichtig. Annähernd achtzig Hochöfen und hundert Kraftwerke haben Anfang der Sechziger Jahre so viel Kohlestaub und CO2 ausgestoßen, dass im Winter der Schnee meistens grau bis rußig schwarz vom Himmel gefallen ist.

Die Energiewende verstehen

Das vorliegende Buch führt mit spannender Thematik an die zahlreichen Themen der Energiewende heran. Die vielen Schnittstellen der Energiewende sind zunächst strukturiert erfasst, bevor die Herausforderungen interdisziplinär gezeigt werden.

Damit wird das bisherige Ausbleiben der Energiewende verständlich für die Leser*innen.

Sie erfahren zugleich die wohl spannendsten Entwicklungen der modernen Welt mit den Herausforderungen von Heute; dies zum einen mit Blick auf den Erhalt der Energieversorgungssicherheit für die Menschen, dies zudem mit Blick auf die vielen Chancen für die kommenden Generationen.

Ein Buch über die Energiewende befasst sich unbedingt auch mit dem Strukturwandel und ist auch ein Zeugnis der sehr großen Anstrengungen und der Herausforderungen, welche die Regionen eingehen und bewältigen, wenn die Ziele klar definiert sind und wenn die regionale Identität mit diesen Zielen interkommunal unterstützt ist.

Ein Buch über die Energiewende ist zudem auch ein Zeugnis großer Anstrengungen und Herausforderungen, welche die Unternehmen in den Energiemärkten eingehen und bewältigen, wenn die etablierten Strukturen aufgebrochen werden und vernetzt werden mit neuen bzw. mit ergänzenden Geschäftsmodellen, wenn mit den erweiterten Energieprodukten die ergänzenden Dienstleistungen entstehen.

Die Energiewende ist sehr viel mehr, als nur die zunehmende Nutzung der Erneuerbaren Energien!

Die Energiewende ist ein Jobmotor.

Der Erfolg der Energiewende hängt somit ganz entscheidend ab von dem Beginn und von dem Tempo der Umsetzung definierter Ziele, was die Entschlossenheit und die regionale Identität mit den entstehenden Handlungsfeldern erfordert.

Im Verlauf des Buches werden die Grundlagen vorgestellt und in Verbindung gebracht mit den industriellen und mit den regionalen Chancen. Die Energiewende ist nachvollziehbar dokumentiert mit den Darstellungen der Anstrengungen aus den unterschiedlichsten Perspektiven.

Hervorgehoben ist immer wieder die Region Emscher-Lippe; diese Region ist ideal beispielhaft dafür, wie viel ganzheitliche regionale Identität die einzelnen Schritte und Wege in der Energiewende verlangen, damit Zielvereinbarungen zukunftsfähig umgesetzt werden können.

Die Geschichte der Region Emscher-Lippe ist auch eine Erfolgsgeschichte der dort lebenden Menschen, welche die Herausforderungen mitgetragen haben, ausgelöst durch den Strukturwandel; die Thematik des Humankapitals wird immer wieder den Buchverlauf tangieren.

Es gibt ein altes Sprichwort: „Wer auf den Schultern eines Riesen sitzt, hat es leicht neue Horizonte zu erblicken.“

Auch die Region Emscher-Lippe im nördlichen Ruhrgebiet hat die Schließungen der Zechen hart getroffen mit dem daraus resultierenden Strukturwandel. Die Region Emscher-Lippe hat nicht nach einem Riesen rufen können, der die Region schultert und die Region voranträgt zu neuen Zielen; die Herausforderungen für die Region sind auch heute noch zahlreich. Der regionale Nukleus h2herten mit der Erweiterung in die überregionalen Engagements mit dem h2-ntzwerk-ruhr ist beispielhaft.

Wenn die Energiewende in der anspruchsvollen und in der bevölkerungsreichen Region Emscher Lippe gelingt, dann kann die Energiewende überall gelingen!

Der Klimawandel ist bereits jetzt deutlich sichtbar und die Folgen kommen schneller als befürchtet.

Eines der “drei Wörter des Jahres 2019“ ist Klimajugend!

Die Menschen, die für die Energiewende seit Jahren mahnend kommunizieren, nicht nur die Jugend mit z.B. Fridays-For-Future, auch die vielen Organisationen, konnten das Agieren des Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier (CDU) nicht nachvollziehen. Im Verlauf des Bundestagswahlkampfs 2021 hat das Wahlprogramm der CDU großen Unmut ausgelöst bei den Menschen; dies mit Blick auf die Energiewende mit dem Klimawandel und mit dem Umweltschutz mangels konkreter Aussagen, wie die Energiewende umgesetzt werden soll.

Auf der einen Seite hatte der Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier in seinen Ausführungen den regenerativ erzeugten Wasserstoff bezeichnet als wichtige Säule für das Gelingen der Energiewende. Auf der anderen Seite verhinderte der gleiche Minister den Ausbau der Windenergie durch derart verschärfte Anforderungen, dass viele der bereits bestehenden Windenergieanlagen an dieser Stelle heute nicht mehr errichtet werden dürften.

Soll die Energiewende gelingen, ist der Ausbau der regenerativ erzeugten Energien alternativlos. Sollen die gesetzten Ziele mit Blick auf den Ausstieg aus der Kohle gelingen, muss die Politik darauf achten, dass die konträr zueinander wirkenden politischen Beschlüsse umgehend im Sinne des Gelingens der Energiewende geändert werden. Diese aktuell vorherrschenden Unstimmigkeiten sind Gegenstand der mahnenden Menschen in Deutschland.

Den Menschen in der EU ist nicht erst mit den neuesten Klimaentwicklungen bekannt und bewusst, dass der Weltfrieden unmittelbar abhängig ist von der Energiewende. Besonders stark treffen die Auswirkungen des Klimawandels die Menschen in den ärmeren Ländern, wie auch die Menschen in Afrika.

Wenn sich die Lebensbedingungen der Ärmsten immer weiter verschlechtern und sich die Menschen auf den Weg machen in die gemäßigteren Zonen der Erde, hat das einen erheblichen Einfluss auf den Weltfrieden.

Den Menschen in der EU sind die konträren Äußerungen zu den Klimaberichten von denjenigen, welche vor dem Hinter-grund derer Lobbyarbeit um die aktuelle Kohlepolitik bemüht sind, schon länger nicht mehr nachvollziehbar und jetzt auch nicht mehr akzeptiert; das Ausbremsen der Energiewende hatte einen großen Einfluss auf den Ausgang der Bundestagswahl 2021.

Diejenigen, die mit gut bezahlter Lobbyarbeit für die aktuelle Kohlepolitik agieren mit bewusst unvollständigen Impulsen, mit dem Ziel der Verunsicherung in der Bevölkerung, stehen spätestens jetzt mit Blick auf die aktuellen Klimaberichte vor der Entscheidung, ob deren Agieren vertretbar ist, ob die Gier nach Reichtum durch die Lobbyarbeit höher gewichtet wird als die Verantwortung für die kommenden Generationen.

Dass auch Versicherungsgesellschaften investieren in die Technologien und in die Infrastruktur der Energiewende, ist begründet in der Vermeidung steigender Schadenaufkommen, wie durch extremere Wetter; ausgelöst durch den Klimawandel.

Bürgerwindgenossenschaften sind ein Beispiel dafür, dass sich die Energiewende in Verbindung mit der Bürgerbeteiligung nicht nur positiv auswirkt auf die Reduzierung des Klimawandels, dass sich damit auch eine sehr interessante Geldanlage-möglichkeit für die Menschen ergibt, in welcher jede:r für sich selbst entscheiden kann, wieviel Geld eingebracht werden soll in die Bürgerbeteiligung.

Die Energiewende ist in Deutschland ein Jobmotor geworden; das Know-how in der Technologie und das Know-how in der Infrastruktur sind global gefragt.

Antonio Guterres (UN-Generalsekretär) war mit Blick auf die Ergebnisse des Weltklimaberichts vom August 2021 veranlasst, die Politik zu raschem Handeln aufzufordern.

Svenja Schulze (Bundesumweltministerin; SPD) warnt mit Blick auf die Ergebnisse des Weltklimaberichts vom August 2021 mit den Worten: "Der Planet schwebt in Lebensgefahr".

“Aha, so also gelingt die Energiewende!!“

Dieses Buch hat eine weit gefächerte Zielgruppe: an der Energiewende interessierte Bürger*innen, Schüler*innen und Lehrer*innen, Entscheidungsträger*innen in den politischen Ebenen, Orientierung und Impulse suchende Unternehmer*innen, Entwickler*innen und Ingenieure*innen in den Unternehmen.

Mit dem Schreiben des Buches wurde bewusst verzichtet auf die sonst in den Sach- und Fachbüchern zu findenden, aneinandergereihten, fachlichen Begriffe, vielmehr werden die Zusammenhänge erklärend benannt; verständlich für weniger Technik affine Menschen, zu keiner Zeit langweilig für die Experten.

Damit für die weniger Technik bewanderten Leser auch die anderen Sachbücher zur Energiewende lesbar werden, ist ein Begleitbuch erstellt worden:

“Aha, so also gelingt die Energiewende!!“

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt ISBN: 978-3-7543-2740-1

Kennen Sie das auch? Der Facharzt/die Fachärztin berichtet beim jährlichen Gesundheits-Check von den Ergebnissen der Untersuchungen mit den medizinischen Fachbegriffen. An dieser Stelle nicken viele Menschen, ohne dass die Aus-führungen wirklich verstanden worden sind und geben sich zufrieden, wenn die Ärztin/der Arzt dabei freundlich lächelt.

Das Nachfragen hilft, wenn die Ärztin/der Arzt nicht gut genug erklärt haben ... und plötzlich sprechen die Ärztin/der Arzt in einem verständlichen Umgangsdeutsch.

Warum nicht gleich so?

Nicht anders verhält es sich mit vielen Sachbüchern zur Energiewende; man muss sich tatsächlich fragen, für welche Zielgruppe das Sachbuch verfasst worden ist. Für das Fachbuch ist der Inhalt nicht speziell genug, für das Sachbuch ist der Inhalt überladen mit Sach- und Fachbegriffen, so dass Leser*innen ein umfangreiches technisches Grundverständnis mitbringen müssen.

Das Begleitbuch “Aha, so also gelingt die Energiewende!!“ erklärt die Sach- und Fachbegriffe nicht nur wie ein alpha-betisch angeordnetes Nachschlagewerk, das Begleitbuch geht darüber hinaus und zeigt Zusammenhänge. Zudem ist das Begleitbuch auch lesbar wie ein Sachbuch, mit vielen Aha-Momenten auch für Leser*innen, welche sich schon intensiv beschäftigt haben mit der Energiewende.

Anspruch und Realität: die politische Ausgangslage

Was ist der Auslöser dafür, dass sich die Politiker*innen derart schwergetan haben, bereits zu einem früheren Zeitpunkt dem Klimawandel entgegenzuwirken?

Hinweise auf den bevorstehenden Klimawandel hat es schon frühzeitig gegeben seitens der Wissenschaft.

Unsere demokratische Gesellschaft steht bekannt auf den drei Säulen: die Judikative (die Gerichtsbarkeit, der Richterstand), die Legislative (die Gesetzgebung, die Politiker*innen) und die Exekutive (die ausführende Gewalt, die Polizei).

Die zuletzt genannte Säule, die Exekutive (die ausführende Gewalt, die Polizei), muss in diesem Zusammenhang nicht betrachtet werden, da diese Säule bereits gefundene Entscheidungen und Gesetze umsetzt.

Die zuerst genannte Säule, die Judikative (die Gerichtsbarkeit, der Richterstand), Entscheider in den rechtlichen Fragen, die Richter*innen, haben es deutlich “leichter“, da sie, wenn Ihnen eine zu behandelnde Thematik inhaltlich nicht vertraut ist, in diesen Fällen ein Gutachten anfordern können, welches basiert auf dem bereits Bekannten, erstellt durch die beauftragten Fachleute.

Die an zweiter Stelle genannte Säule, die Legislative (die Gesetzgebung, die Politiker*innen), haben zwar auch die Möglichkeit, wenn Ihnen eine zu behandelnde Thematik nicht ausreichend vertraut ist, auf Fachleute z.B. in den Ausschüssen zurückzugreifen, aber bei genauer Betrachtung finden sich dort Vertreter aus der Industrie, aus der Wirtschaft, welche an erster Stelle die maximal mögliche Wertschöpfung fokussieren für deren Wirtschaftszweig; die Lobby.

Für die Politiker gibt es somit zwei konträre Positionen; die eine Position der mahnenden Wissenschaftler, deren Aussagen gestützt sind auf Berechnungen und auf zu erwartende Ereignisse und die andere Position der Lobby, welche es in der Vergangenheit deutlich leichter hatte mit dem Anzweifeln der wissenschaftlichen Ergebnisse, ohne den Druck Gegenteiliges vorzulegen, da die Lobby deren Marktergebnisse als die zu bemessenden Fakten heranführt.

Das Umdenken, wenn auch arg spät, ist möglich geworden in der EU, weil die Demokratie dies möglich macht. In Ländern, in denen ein Macht-System dominiert, wie in China oder in Russland, stehen die Entscheidungen der Macht-Systeme nicht zur Diskussion. Erst dann, wenn die Auswirkungen des Klimawandels die Industrie der Macht-Systeme beeinflusst, oder wenn die Auswirkungen des Klimawandels neue Geschäftsmodelle generieren, oder wenn die Auswirkungen für große Unruhe sorgen in der breiten Bevölkerung, wird Bewegung erkennbar.

Welche Auswirkungen das sein können, zeigt sich mit dem Blick auf die Situation der Weltenergieversorgung.

Einführung in die Situation der Weltenergieversorgung.

Impulse zur Situation der Weltenergieversorgung

Im Jahr 1996 haben die reichsten 17% der Weltbevölkerung 56% der Energie verbraucht, im Jahr 1996 haben die ärmsten 57% der Weltbevölkerung 23% der Energie verbraucht.

Dies zeigt, wie noch vor 25 Jahren die globale Situation gewesen ist im Betreff des Zugangs der Weltbevölkerung zur Energie.

Länder wie China, Indien oder auch Brasilien mit sehr hoher Bevölkerungszahl sind auch mit Blick auf deren wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Weg von einem „Schwellenland“ zu einem „Industrieland“ und werden in dem aktuellen Entwicklungsstand „Transformationsland“ genannt.

Deren durchaus unterschiedlichen wirtschaftlichen Wachstumsmodelle haben jedoch eines gemeinsam: der zunehmend ansteigende Energiebedarf in der Bevölkerung. Würde jeder Bewohner der Erde so viel Energie verbrauchen wie ein US-Bürger, dann wäre der globale Energiegesamtverbrauch sechs Mal so hoch wie heute. Wenn nun der global steil ansteigende Energiebedarf nicht abgefangen werden kann durch die regenerative Energieerzeugung, dann wird deutlich, wie dies Auswirkungen haben wird auf die Umwelt und auf das Klima.

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung (WBGU) hat bereits mit dem im April 2003 veröffentlichten Gutachten die globalen Umweltveränderungen dokumentiert: "Welt im Wandel - Energiewende zur Nachhaltigkeit"

Das Gutachten hat gezeigt, dass eine globale Energiewende bis hin zu einer Energieversorgung der Weltbevölkerung auf der Basis erneuerbarer Energiequellen dringend notwendig ist, um das Weltklima zu schützen und 2,4 Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern von Armut zu befreien. Wesentliche Voraussetzung für eine Energiewende ist die effizientere Umwandlung und Nutzung von Energie sowie der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien. Ziel sollte sein, weltweit bis 2050 mit der gleichen Energiemenge das Dreifache an Gütern und Dienstleistungen zu produzieren. Insbesondere sollten internationale Standards für fossil betriebene Kraftwerke angestrebt werden, sowie gekoppelte Produktionen von Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung; KWK-Anlagen) gefördert werden.

Ohne eine massive Förderung erneuerbarer Energien wird die Energiewende nicht gelingen!

Die Energiewende ist finanzierbar; dafür müssen allerdings sämtliche Möglichkeiten ausgenutzt werden. Als gemeinsame Handlungsgrundlage für die Energiewende empfiehlt der WBGU die Vereinbarung einer Weltenergiecharta.

Die Energiewende ist erkennbar sehr viel mehr, als nur die zunehmende Nutzung der Erneuerbaren Energien.

Eine zukunftsfähige Energieversorgung baut darauf, dass frühzeitig neue Technik-Optionen zur Verfügung stehen. Deshalb besteht die Notwendigkeit, dass zum einen die bereits verfügbaren Techniken effizienter und wirtschaftlicher werden, zum anderen weitere Technologiepotenziale erschlossen werden.

Der Energieverbrauch der US-Bürger*innen, gespiegelt auf die Bewohner der Erde, ergibt einen Energiegesamtverbrauch, der global gesehen sechsmal so hoch ist wie heute. Die Erdölreserven wären in einem Jahrzehnt erschöpft und die Erdgasreserven bald darauf auch; die Förderung des Erdgases ist gekoppelt an der Förderung des Erdöls. Ebenfalls wesentlich ist, aus welchen Energiequellen sich unser Energieverbrauch zusammensetzt.

Die folgende Listung aus dem Jahr 1997 im Vergleich zu 2017 zeigt unsere derzeitige und immer noch sehr große Abhängigkeit von fossilen Energiequellen:

Die kommerziell gehandelten Primärenergieträger der Welt (1997) verteilen sich prozentual auf

das Erdöl mit 40 %,

die Kohle mit 27 %,

das Erdgas mit 23 %,

die Kernenergie mit 7 %

sowie die Wasserkraft mit 3 %.

20 Jahre später verteilen sich die kommerziell gehandelten

Primärenergieträger der Welt (2017) im Vergleich zu 1997

prozentual auf

das Erdöl mit 32 % (8% weniger),

die Kohle mit 27 % (gleich bleibend),

das Erdgas mit 23 % (gleich bleibend),

die Kernenergie mit 5 % (2% weniger)

sowie die Wasserkraft mit 3 % (gleich bleibend).

Der wohl alles entscheidende Aspekt unserer Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern:

Ab wann, unter der Berücksichtigung von verschiedenen Verbrauchsentwicklungen, die Förderung der fossilen Energieträger den Energiebedarf nicht mehr decken kann.

Die häufig angegebene statistische Reichweite ist nur begrenzt aussagefähig. Diese gibt die Reichweite an, welche ein Energieträger hat, wenn das heutige Verbrauchsniveau die nächsten Jahrzehnte unverändert fortgeschrieben würde. Angesichts der sehr schnell wachsenden Erdbevölkerung von möglicherweise neun Milliarden Menschen (Wachstums-Szenario der UNO) im Jahr 2050 und einer rasant verlaufen-den wirtschaftlichen Entwicklung vieler Schwellenländer, ist dies eine sehr unrealistische Annahme.

Sehr viel realistischer ist die Annahme der dynamischen Reichweiten der Energieträger, in welche ein ansteigender Bedarfszuwachs an Energie eingerechnet wird. Ein geringer globaler Verbrauchsanstieg von nur 1% pro Jahr verkürzt die Reichweiten erheblich. Beim Erdgas hatten wir in den letzten Jahren ein steigendes Wachstum um 3% pro Jahr. Gerade die bevölkerungsreichsten Länder wie China, Indien und einige südamerikanische Staaten haben bereits ein sehr großes Wachstumspotential; dies sowohl im industriellen, als auch im privaten Energiesektor.

Selbst die eher konservativen Rechnungen der "International Energy Agency (IEA)" (eine Organisation der Industrie-Staaten) haben mit einem Wachstum deutlich über 3% gerechnet für die letzten 20 Jahre; deren Wachstumsprognose ist heute bestätigt. Dies entspricht einer Verdoppelung des Energieverbrauchs gegenüber dem Stand von 1996 und dieser Trend setzt sich fort.

Da die Verkaufsentwicklung der Energieträger dynamisch verläuft, ist der Zeitpunkt entscheidend, mit dem das Produktionsmaximum der Energieträger erreicht wird. Dieser Zeitpunkt fällt bei dem Erdöl aus technisch-physikalischen Gründen fast mit dem sogenannten "depletion mid-point" zusammen. Dieser "depletion mid-point" gibt das Jahr an, zu dem die Hälfte des Erdöls gefördert ist; nach der Meinung der Geologen wurde das Produktionsmaximum im Jahr 2010 bereits erreicht.

Optimistisch eingestellte Ökonomen, welche sich an anderen Kriterien orientieren, haben diesen Zeitpunkt bereits im Jahr 2020 gesehen. Es gibt sehr optimistische Ökologen, welche einen technischen Fortschritt von 1% bei der Ölgewinnung zu Grunde legen; diese Gruppe erwartet dieses Maximum etwa um 2050 herum. Die Jahreszahl 2050 wird uns im Buchverlauf wieder begegnen mit Blick auf die aktuellen ehrgeizigen Ziele der EU.

Die Angabe aus dem Jahr 2007 zu der insgesamt auf der Welt förderbaren Menge Erdöl mit 1800 Milliarden Barrel wirkt zunächst hoch, zeigt jedoch bei genauer Betrachtung bereits 2007 die Endlichkeit des Erdöls.

Schon die Unterscheidung des Erdöls in den Qualitätsunterschieden macht deutlich, dass die Verfügbarkeit des Erdöls auch von der Roh-Qualität abhängig ist. Die Erdölqualität wird mit dem API-Grad American-Petroleum-Institute-Grad angegeben und ist eine gebräuchliche Einheit, welche die Dichte des Rohöls angibt; der API-Grad wird weltweit verwendet.

Die Differenz der Jahresproduktion zu den Zahlen in BP Arnoco Statistical Review of World Energy ergibt sich aus einer unterschiedlichen Definition des Öls. Hier wird nur konventionelles Rohöl betrachtet mit einer Dichte > 17,5°API, da dessen Verfügbarkeit das weltweite Verfügbarkeitsmaximum bestimmt, während BP Arnoco auch Schweröl (10 - 20°API), Schwerstöl (< 10°API), NGL (Natural Gas Liquides), Kondensat, Teersande etc. mit erfasst und nicht von konventionellem Öl unterscheidet.

Seit einigen Jahren ist man auch in der noch weniger erforschten Tiefsee aktiv. Diese bietet für Gas-Funde wesentlich bessere geologische Voraussetzungen als für Ölfunde, so dass hier noch einmal ein Anwachsen der Neufunde zu erwarten ist. Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Gas nur sehr kostspielig gewonnen werden kann. Da die Fernerkundung im Meer günstiger ist als an Land, wird bereits in wenigen Jahren ein klares Bild über die vermutlich noch möglichen Funde erhalten sein. Seit etwa zwanzig Jahren kann die Weltgasproduktion nicht mehr ganz durch Neufunde ausgeglichen werden. Auf Grund der bereits im Jahr 2010 erkennbaren Drosselung der Ölproduktion und des verstärkten Engagements von Ölfirmen im Gasgeschäft, wird die Gasproduktion noch deutlich zunehmen. Die jüngsten Berichte deuten an, dass man an die Grenze der Funde-Bewertungen gekommen ist und jetzt der tatsächliche Trend der Neufunde zutage tritt.

An dieser Stelle wird in Erinnerung gerufen, dass die Basis einer Volkswirtschaft, wie wir sie in Deutschland haben, die unterbrechungsfreie und die zukunftssichere Bereitstellung der Energie ist.

Die Ressourcen der ohne großen Aufwand zu fördernden flüssigen und gasförmigen fossilen Brennstoffe (Kohlenwasserstoffe) sind nach dem technischem Gesichtspunkt bald schon aufgebraucht¸ dies mit großem Einfluss auf den Preis bei den Endkunden; zum Jahresende 2021 gibt es einen ersten Eindruck davon mit steil angestiegenen Preisen z.B. an den Tankstellen.

In dem Bereich der technischen Entwicklung bedeutet in zehn Jahren “übermorgen“. Mittelfristig wird sich Wasserstoff auf jeden Fall als alternativer Kraftstoff durchsetzen. Der Kraftstoff Wasserstoff ist völlig unabhängig von der Mineralölindustrie. Die Perspektive für die Zukunft ist die direkte Nutzung von Wasserstoff. Weltweit sind die Leitunternehmen schon jetzt bestrebt, sich einen Wettbewerbsvorteil in der Wasserstoff-Wirtschaft zu sichern.

Ölmärkte brauchen heute verlässlichere Daten! 2006 hat der Präsident der Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC), Purnomo Yusgiantoro, die Notwendigkeit verlässlicher und transparenter Ölmarkt-Statistiken betont.

Mit dem Blick auf die Verfügbarkeit von Energierohstoffen sind in der Vergangenheit insbesondere die beiden fossilen Energieträger Erdöl und Erdgas betrachtet worden; deren Reichweite ist relativ kurz. Dies wird besonders dann deutlich, wenn nur die konventionellen Reserven in Betracht gezogen werden. Für beide Energieträger wird in den kommenden zwei Dekaden eine sehr stark wachsende Nachfrage erwartet, so dass die Reichweiten tendenziell stark verkürzt werden. Die sehr stark steigenden Energiebedarfe auch in China haben einen steten Preissprung nach oben zur Folge; Indien ist ein Transformationsland, welches nun auch auf dem Weg ist zu einem Industrieland mit enorm steigendem Energiebedarf.

Wir kennen, dass auf Grund der dynamischen Entwicklungen des weltweit stark wachsenden Energiebedarfs nicht von statistischen Reichweiten auszugehen ist. Somit drängen die schwindenden Energiereserven und der Treibhauseffekt mit seinen globalen Folgen zu einem Ziel orientierten Wechsel in der Energiewirtschaft.

Wasserstoff ist weltweit in das Bewusstsein der Regierungen gerückt; Wasserstoff gilt auch dort bereits heute als ein wichtiger Energieträger der Zukunft, der zudem die globalen Umweltprobleme lösen kann.

Globale Energiewende: Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat im April 2003 ein Gutachten veröffentlicht: "Welt im Wandel - Energiewende zur Nachhaltigkeit". Das Gutachten zeigt, dass eine globale Energiewende bis hin zu einer Energieversorgung der Weltbevölkerung auf der Basis erneuerbarer Energiequellen dringend notwendig ist, um das Weltklima zu schützen und die Menschen in den Entwicklungsländern von Armut zu befreien; dies mit enormer Auswirkung auf den Weltfrieden.

Laut der Angaben der UN Bevölkerungsprojektion haben bereits Mitte Juli 2019 mehr als 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde gelebt; das enorme Wachstum der Weltbevölkerung wird von der UN Bevölkerungsprojektion angenommen für das Jahr 2050 mit rund 9,7 Milliarden Menschen, für das Jahr 2100 mit rund 10,9 Milliarden Menschen.

Der Anstieg der Weltbevölkerung wird angegeben mit 82 Millionen Menschen pro Jahr. Das starke Bevölkerungswachstum in den südlichen Ländern von Afrika steht im Konflikt mit den sozialen und politischen Entwicklungen und belastet die Natur und die Umwelt; die Entstehung an klimaschädlichen Gasen wie Kohlendioxid in diesen Ländern ist im Vergleich zu den Industrieländern noch gering; dies ändert sich mit dem Bestreben der afrikanischen Länder um Erleichterung des Zugangs zu den Energieträgern. Somit besteht jetzt Handlungsbedarf im Betreff des Aufbaus einer zukunftsfähigen Energieinfrastruktur in Afrika; das Technologie-Know-how und das Infrastruktur-Know-how, welches auch in Deutschland entstanden ist mit der Energiewende, ist global gefragt.

Ohne massive Förderung erneuerbarer Energien wird die Energiewende nicht gelingen.

Eine wesentliche Voraussetzung für eine Energiewende, nicht nur in der BRD, ist die effizientere Umwandlung und Nutzung von Energie sowie der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung. Ziel soll sein, weltweit bis 2050 mit der gleichen Energiemenge das Dreifache an Gütern und Dienstleistungen zu produzieren. Insbesondere sollten internationale Standards für fossil betriebene Kraftwerke angestrebt, sowie die gekoppelte Produktion von Strom und Wärme (KWK-Anlagen) gefördert werden. Der Energieträger Wasserstoff koppelt ergänzend mit Power-to-X die Sektoren Strom, Gas und Wärme. Der Anteil erneuerbarer Energien an der globalen Energiebereitstellung sollte daher deutlich erhöht werden.

Die Energiewende ist finanzierbar; dafür müssen allerdings sämtliche Möglichkeiten ausgenutzt werden. Als gemeinsame Handlungsgrundlage für die Energiewende empfiehlt der WBGU die Vereinbarung und den Ausbau der Weltenergie-charta.

Die Abhängigkeit der Energieversorgung von Importen ist ein sehr wichtiger Faktor bei der Beurteilung der Energieversorgungssicherheit.

Das Entwicklungspotenzial der Brennstoffzelle in Verbindung mit dem Energieträger Wasserstoff wird das Entwicklungs-potenzial, welches die Dampfmaschine einst hatte, weit übertreffen. Die Windenergie ist einerseits effektiv, andererseits bereiten fluktuierende Energiemengen den Energieversorgungsunternehmen Netzprobleme; Kraftwerke müssen diese Energieschwankungen kompensieren. Es besteht die Möglichkeit der Gewinnung des Wasserstoffs durch überschüssige Windenergie, welche unsere Netze nicht aufnehmen können; dies mit nachgeschalteter Elektrolyse.

Nicht nur die relativ geringe Reichweite des Energieträgers Erdöl, auch das wachsende Klimaproblem sind maßgebliche Treiber für den "neuen" Fokus der Mineralölindustrie. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass durch menschliche Einflüsse die bereits deutlich existierenden Probleme wie der Smog, der saure Regen, das Ozonloch und der Treibhauseffekt ent-standen sind. Viele Unternehmen sind sich Ihrer Verantwortung bewusst geworden und handeln; suchen ergänzende und auch neue Geschäftsfelder im Potenzialraster der Energiewende.

Die Beziehung zueinander von dem atmosphärischen CO2-Gehalt und der Jahresmitteltemperatur wurde bewiesen durch Auswertungen von Bohrungen im arktischen Eis; die ältesten auswertbaren Bohrungen stammen von der russischen Station Vostok und stammen aus den achtziger Jahren. Die mittlere Temperatur ist mit dem Ende der letzten Eiszeit innerhalb von 12.000 Jahren um 10 Kelvin gestiegen, wobei der anteilige Anstieg von 0,6 K in den letzten 250 Jahren stattfand. Der CO2-Gehalt ist mit der industriellen Entwicklung der letzten 250 Jahre um 40% angestiegen.

Energie und Klima: der Klimawandel und der Umweltschutz haben größte umweltpolitische Herausforderung ausgelöst.

Klimaforscher haben bereits im Jahr 2000 zahlreiche Indizien dafür gesehen, dass der Klimawandel bereits begonnen hat. Ein Indiz dafür ist der Umstand, dass von den zehn heißesten Jahren seit dem Beginn der weltweiten Temperaturauf-zeichnungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, sieben auf die letzten zehn Jahre von 1990 bis 2000 entfielen.

Die Einschätzung vieler Wissenschaftler ging bereits im Jahr 2000 dahin, dass diese Entwicklungen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Einfluss des menschlichen Agierens zurückzuführen ist. Deshalb gab es bereits im Jahr 2000 die Forderung, dass die vom Menschen verursachten Emissionen weltweit drastisch gesenkt werden; besonders das bei den Verbrennungs-prozessen entstehende Kohlendioxid (CO2).

Reduzierungsziele für Treibhausgase

Deutschland hatte Jahr 2000 verstärkt betont, dass die Treibhausemissionen gesenkt werden sollen. Bereits im Jahr 1995 hatte die damalige Bundesregierung das Ziel formuliert, den energiebedingten CO2-Ausstoß bis 2005 gegenüber dem Jahr 1990 um 25% zu reduzieren. Mit dem 1997 ausgehandelten "Kyoto-Protokoll" zum UN-Rahmenübereinkommen über Klimaänderungen hatten sich die Industriestaaten verpflichtet, die Emissionen von sechs Treibhausgasen innerhalb des Zeitraums 2008 bis 2012 um mindestens 5% gegenüber dem Niveau von 1990 zu senken. Die Staaten der EU hatten sich darauf verständigt, wie das auf sie entfallende Kontingent untereinander aufzuteilen ist. Deutschland hatte bei dieser Lastenteilung einen Anteil von 21% übernommen.

Von 1990 bis 1999 hat Deutschland seine Emissionen von Kohlendioxid CO2 verringert; eine Folge vor allem der Modernisierung in den neuen Bundesländern. Seit dem Herbst 1998 hat die Bundesregierung wichtige Maßnahmen ergriffen, welche die Bürger für einen sparsameren Energieverbrauch motivieren und Impulse für den Ausbau erneuerbarer Energien geben.

Zu nennen sind unter anderem die ökologische Steuerreform, das "Marktanreizprogramm zugunsten erneuerbarer Energien" und das "100.000 Dächer-Solarstrom-Programm" sowie das "Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)".

Schwerpunkte hatte die Bundesregierung am 18.10.2000 in ihrem "Klimaschutz-Programm" gesetzt.

Am 04.07.2001 hatte das Bundeskabinett einer zwischen den Bundesministern Dr. Werner Müller und Jürgen Trittin und der deutschen Wirtschaft erzielten Einigung über zusätzliche Maßnahmen zum Klimaschutz und den darauf aufbauenden Eckpunkten einer gesetzlichen KWK-Regelung zugestimmt. Kernstück der Vereinbarung war die Selbstverpflichtung der Wirtschaft zur Förderung der KWK Kraft-Wärme-Kopplung, welche durch eine gesetzliche Regelung flankiert worden ist. Ziel war der Erhalt, die Modernisierung und der Zubau von KWK-Anlagen. Allein in diesem Bereich sollten CO2-Einsparungen von möglichst 23 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2010, jedenfalls nicht unter 20 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2010 erzielt werden.

Die am 01.02.2002 in Kraft getretene Energieeinsparverordnung (EnEV) fasst die Anforderungen der Wärmeschutzverordnung und der Heizungsanlagenverordnung zusammen. Die Energieeinsparverordnung sollte den Energiebedarf von Neubauten um 30% gegenüber dem bisherigen Stand absenken. Das Programm zur CO2-Minderung im Gebäudebestand sollte damit den Energieverbrauch bestehender Gebäude senken; die Bundesregierung gab mit einem weiteren, neuen Förderprogramm noch stärkere wirtschaftliche Anreize, um Altbauten energetisch zu sanieren.

Für das Anfang 2001 gestartete KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramm haben bis 2003 jährlich 202 Millionen Euro bereit gestanden.

Zu den verkehrsbezogenen Maßnahmen der Bundesregierung gehörten ab 2004 eine streckenabhängige Autobahnbenutzungsgebühr für schwere Lkw; ursprünglich geplant ab dem Jahr 2003, technische Mängel hatten dies verhindert.

Zu den verkehrsbezogenen Maßnahmen der Bundesregierung gehörten ab 2004 auch die verstärkte Förderung verbrauchsarmer Fahrzeuge im Rahmen der Kfz-Steuer, die weitere Förderung der Bahn, der verstärkte Einsatz von Leichtlaufölen, sowie die Einführung Emissionsdifferenzierter Landegebühren für Flugzeuge.

Selbstverpflichtung der Wirtschaft: am 09.11.2000 haben die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft eine Vereinbarung zur Klimavorsorge unterzeichnet. Danach verpflichtete sich die deutsche Wirtschaft unter anderem dazu, ihre spezifischen CO2