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Anemone Zerr wurde gefangen gehalten und vom Ältestenrat für seine Fähigkeiten als Erd-Mystiker benutzt. Er war so lange eingekerkert, dass er zu fantasieren begann, ein Katzen-Wandler würde kommen und ihn retten. Als der Geparden-Wandler Hunter Keif auftaucht, ist Anemone überzeugt, dass der Mann nicht real sein kann. Hunter Keif kann nicht glauben, dass der Mann, der beinahe tot vor ihm auf dem Boden kauert, sein Gefährte ist. Das Wissen, dass Anemone unter Vlad Kempf, dem Anführer des Ältestenrats, so großen Schmerz erlitten hat, bricht ihm das Herz. Es wird Zeit brauchen, aber Hunter wird alles tun, was nötig ist, um seinem Gefährten bei der Heilung zu helfen. Aber Vlad ist entschlossen, sich Anemone zurückzuholen – werden die zwei einen Weg finden, ihre Liebe wachsen zu lassen, oder wird der Feind sie in den Boden stampfen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Die Reihe Paranormal Wars: Juarez ist ein Spin Off der Paranormal Wars: Stone Haven-Reihe. Die Handlung beider Reihen läuft teils parallel. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich, beide Reihen entsprechend der Handlung zu lesen. Die Reihenfolge lautet Paranormal Wars: Stone Haven 1-5, Juarez 1, Stone Haven 6, Juarez 2-3, Stone Haven 7, Juarez 3-5. Grundsätzlich können die Reihen aber auch jeweils einzeln gelesen werden. Länge: rund 40.300 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Epilog
ÜBER SHEA BALIK
LESEPROBE:
Hunters Hübscher
Anemone Zerr wurde gefangen gehalten und vom Ältestenrat für seine Fähigkeiten als Erd-Mystiker benutzt. Er war so lange eingekerkert, dass er zu fantasieren begann, ein Katzen-Wandler würde kommen und ihn retten. Als der Geparden-Wandler Hunter Keif auftaucht, ist Anemone überzeugt, dass der Mann nicht real sein kann.
Hunter Keif kann nicht glauben, dass der Mann, der beinahe tot vor ihm auf dem Boden kauert, sein Gefährte ist. Das Wissen, dass Anemone unter Vlad Kempf, dem Anführer des Ältestenrats, so großen Schmerz erlitten hat, bricht ihm das Herz. Es wird Zeit brauchen, aber Hunter wird alles tun, was nötig ist, um seinem Gefährten bei der Heilung zu helfen.
Aber Vlad ist entschlossen, sich Anemone zurückzuholen – werden die zwei einen Weg finden, ihre Liebe wachsen zu lassen, oder wird der Feind sie in den Boden stampfen?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Die Reihe Paranormal Wars: Juarez ist ein Spin Off der Paranormal Wars: Stone Haven-Reihe. Die Handlung beider Reihen läuft teils parallel. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich, beide Reihen entsprechend der Handlung zu lesen. Die Reihenfolge lautet Paranormal Wars: Stone Haven 1-5, Juarez 1, Stone Haven 6, Juarez 2-3, Stone Haven 7, Juarez 3-5. Grundsätzlich können die Reihen aber auch jeweils einzeln gelesen werden.
Länge: rund 40.300 Wörter
SHEA BALIK
Hunters Hübscher
Paranormal Wars: Juarez 4
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Hunter’s Beau“:
Shea Balik
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2019
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Vanessa Tockner
URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
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Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Widmung
„Keine Übung ist besser für das Herz als hinabzugreifen und Menschen hochzuheben.“ – John Holmes
Die gesamte Mission war zum Scheitern verdammt, wie Hunter Keif fand. Natürlich hatte er diese Worte oft ausgesprochen, wenn er mit seinem Team gearbeitet hatte. Als Assassine zog er es vor, alleine zu arbeiten. So konnte er den Job erledigen, ohne darauf zu achten, was er für den Erfolg opfern musste.
Wenn er mit dem Team ausrückte, mit dem er seit seiner Kindheit befreundet war, hatte er das Gefühl, auf sie achten zu müssen, was ihn dabei behinderte, einzudringen, zu töten und wieder zu verschwinden. Darüber hinaus neigte das Team dazu, die gefährlichsten Missionen anzunehmen, bei denen ihre Pläne flexibel bleiben mussten, da der Feind nie tat, was sie von ihm erwarteten.
Blade Castillo, der Zweite Befehlshaber des Teams, war zwar ein überlegener Taktiker, aber der Feind handelte oft nicht rational, wenn ihm eine Niederlage drohte. Dadurch geriet das Team in Situationen, die im sicheren Tod enden sollten, und doch schafften sie es irgendwie immer unversehrt heraus. Nun ja, das war vielleicht übertrieben, aber immerhin war noch keiner gestorben.
Seit sie fünf Jahre alt gewesen waren, traten die acht Männer füreinander ein, kämpften gegen Schulhof-Tyrannen, Eltern, die Psy und jetzt die korrupten Elemente in ihrem eigenen Territorium. Diese Männer waren es, denen er am meisten vertraute, für die er mehr als einmal sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte.
„Fuck, Baby. So kannst du mich nicht ansehen“, sagte Carver zu seinem Gefährten Rune. Hunter ignorierte den dumpfen Schmerz in seiner Brust und träumte davon, seinen eigenen Gefährten zu finden, während er zusah, wie Rune, einer seiner besten Freunde, seinen Gefährten küsste. „Im Ernst?“, rief Hunter aus, als Carver versuchte, Runes Gesicht zu verschlingen. „Ich glaube nicht, dass es zur Mission gehört, sich gegenseitig die Gesichter abzulecken.“
Warum zum Teufel saß Hunter hinter dem Paar? Ach, richtig, weil er gedacht hatte, sie würden sich auf die Mission konzentrieren, anstatt rumzumachen wie zwei Teenager.
Das unbehagliche Gefühl wuchs nur, je näher sie der Absprungstelle kamen. Er konnte nicht benennen, was nicht stimmte, aber die Alarmglocken in seinem Kopf schrien ihn an, alle zu beschützen. Er wünschte nur, er wäre überzeugter davon, dass er Erfolg haben würde.
Bei jeder Planänderung wuchs seine Unruhe – nicht, dass irgendjemand etwas merkte. Hunter war ein Meister darin, seine Gefühle zu verbergen, selbst vor denen, die ihn angeblich besser kannten als alle anderen.
Er liebte seine Freunde, ja, sie hatten ihm das Leben gerettet, als sie ihn vor all den Jahren gezwungen hatten, ihre Freundschaft anzunehmen. Aber sie waren zu spät gekommen, um zu ändern, was seine Eltern ihn bereits gelehrt hatten – nie Emotionen zu zeigen.
Er war zwar erst fünf Jahre alt gewesen, aber seine Eltern hatten daran geglaubt, ihre Lektion weiterzugeben, solange er noch jung war. Lektionen, die unverzichtbar geworden waren, als er im Militär zum Assassinen ausgebildet worden war.
Jetzt versteckte er seine Gefühle hinter sarkastischen Bemerkungen und Witzen. Zwar nicht im selben Ausmaß wie Paytah, ein Feuer-Mystiker, der die Bedeutung von Ernst nicht kannte, aber Hunter achtete doch darauf, seine Gefühle gut verborgen zu halten.
„Es sieht aus, als wären die Frachtkähne bereit zur Abfahrt“, rief Rune, als er sich wieder auf die vor ihnen liegende Aufgabe konzentrierte.
Seit Talon die Aufgabe erhalten hatte, seinen eigenen Bruder Raptor zu töten, der Ex-Alpha des Lateinamerikanischen Territoriums war, hatten ihre Leben sich dramatisch verändert. Talon hatte seine Freunde um Hilfe gebeten – als hätte er erst fragen müssen. Sie waren aufgebrochen, sobald sie Nachricht bekommen hatten.
In ihrer Kindheit und Jugend hatten die acht eine Freundschaft entwickelt, die so eng war wie Familienbande. Talon war ihr Anführer gewesen.
Nein, nicht nur der Anführer, genau genommen hatte er jeden einzelnen ausgesucht und bestimmt, dass sie Freunde sein sollten.
Hunter erinnerte sich noch deutlich an den Tag. Es war eine Woche nach Schulbeginn gewesen. An diesem Wochenende hatten seine Eltern ihm die Gründe „gezeigt“, warum sie alle Menschen tot sehen wollten, indem sie ihn gezwungen hatten, zu erleben, was sie unter den Menschen erlitten hatten.
Er wurde in einen Käfig gesperrt, den sie in den Keller gestellt hatten, und ausgehungert. Es war nicht sein erstes Mal in einem Käfig gewesen und auch nicht sein letztes Mal. Sie waren lautstark gewesen in ihrem Widerspruch gegen das Anliegen des Alpha Primus, die Menschen zu beschützen, und hatten sicherstellen wollen, dass ihr Sohn auf ihrer Seite stand.
Am Montagmorgen hatten sie ihn erst dreißig Minuten vor Unterrichtsbeginn herausgelassen, wodurch er gerade genug Zeit hatte, um zu duschen, sich umzuziehen und zur Schule zu rennen. Er war schwach vor Hunger gewesen, hatte es jedoch in die Schule geschafft, bevor er zusammengebrochen war.
Es war Talon gewesen, der ihm aufgeholfen und Essen gegeben hatte. Da er immer noch schwach gewesen war, hatte Hunter nicht begriffen, was Talon damit gemeint hatte, dass er jetzt ein Teil seines Freundeskreises war.
Hunter hatte gewusst, dass seine Eltern ihn und möglicherweise auch seine neuen Freunde bestrafen würden, sollten sie herausfinden, dass er welche gefunden hatte, und hatte daher versucht, Talon und die anderen von sich zu stoßen. Aber Talon war selbst eine Kraft der Natur. Egal, wie verschlossen er gewesen war, Talon hatte Hunter nicht erlaubt, ihrer Freundschaft zu entkommen.
Der Mann war der geborene Anführer. So waren sie im Lateinamerikanischen Territorium gelandet und säuberten es von den korrupten Elementen im Ältestenrat. Anstatt dem Alpha Primus die Bitte abzuschlagen, seinen eigenen Bruder zu töten, hatte Talon die Aufgabe angenommen, da er sich für Raptor verantwortlich gefühlt hatte.
Leider hatte Talon nicht erkannt, dass Alek Rykov, der Alpha Primus der Allianz, vorgehabt hatte, Talon nach Raptors Tod zum Alpha des Latino-Territoriums zu machen. Oder dass er die unmögliche Aufgabe bekommen würde, die Korruption innerhalb des Territoriums auszumerzen.
Deshalb saßen sie jetzt in einem Luftfahrzeug auf dem Weg zu einer Insel, die unbewohnbar sein sollte, aber für den Anführer des Ältestenrats, Vlad Kempf, in eine Art Oase verwandelt worden war. Allein der Gedanke daran, wie sie hier gelandet waren, reichte aus, um die Alarmglocken in seinem Kopf schrillen zu lassen.
Dazu kam die Tatsache, dass sie vor weniger als vierundzwanzig Stunden eine Stelle weiter im Süden hätten attackieren sollen, nur um herauszufinden, dass es sich um einen Trick handelte, und die gesamte Situation war ein riesiges Fiasko.
Daraus würden sie nie unversehrt herauskommen.
„Die Boden-Luft-Raketen?“, fragte Blade Rune.
Während die Pläne sich spontan änderten, gab Blade sich alle Mühe, mit den Informationen, die sie hatten, den besten Plan auszuarbeiten. Aber während immer mehr Informationen sie erreichten, änderten sich auch die Pläne immer wieder.
Alles hatte vor nur fünf Tagen begonnen. Rune, ihr Kommunikationsexperte, hatte zwei Mitglieder des Ältestenrats „gefunden“. Zu jenem Zeitpunkt hatte allerdings keiner von ihnen gewusst, dass die Informationen ihnen zugespielt worden waren. Gestern hatte Rune plötzlich erkannt, was passiert war.
Nach einer Menge Nachforschungen von Rune hatten sie erkannt, dass man ihnen weißgemacht hatte, dass zwei Mitglieder des Ältestenrats korrupt waren, obwohl sie es gar nicht waren. Schlimmer noch, sie hatten diese Informationen von Vlad Kempf, dem Anführer des Rats, und Sara Shively, Ratsmitglied und Vlads Schoßhündin, untergejubelt bekommen. Beide waren so korrupt wie man nur sein konnte.
In jedem Territorium war ein Ältestenrat eingerichtet worden, der den Alpha dieses Territoriums überwachen sollte. Dadurch gäbe es einen Weg, einen korrupten Alpha zu stoppen – was vernünftig klang, solange der Ältestenrat nicht ebenso korrupt wie der Alpha war, und genau das war im Latino-Territorium geschehen.
Bisher hatten sie den korrupten vorherigen Alpha und ein Ratsmitglied getötet, aber der Rat bestand aus zwölf Mitgliedern. Ach, und nicht zu vergessen all die anderen, die dank des alten Alphas und Ältestenrats ein Vermögen verdient hatten.
Der Mann würde sein eigenes Kind für Profit verkaufen, wenn er eins hätte. Sie konnten nicht sicher sein, aber laut der Satellitenbilder hatte Vlad scheinbar vorgehabt, das Alpha-Anwesen zu attackieren, nachdem Talons Team zu den Ratsmitgliedern gefahren wäre, zu denen Vlad sie geführt hatte.
Daher hatten sie beschlossen, dass sie so tun würden, als wäre der Plan noch aktuell. Talon würde mit Kai, ihrem Vollstrecker, Paytah, dem Nahkampfspezialist und Feuer-Mystiker, und Evan, dem Waffenspezialist und Wasser-Mystiker, fahren. Wenn die Satelliten zeigten, dass Vlad sich ihnen näherte, würde Talon umkehren, Vlad überraschen und ihnen hoffentlich einen Vorteil verschaffen.
An diesem Morgen hatten sich die Pläne erneut geändert, als sie erkannt hatten, dass das Alpha-Anwesen zerstört werden würde – und damit auch ein Teil von Juarez, da das Anwesen sich innerhalb der Stadt befand. Da sie keine weiteren Opfer in letzter Minute riskieren wollten, hatten sie beschlossen, die Schlacht direkt zum Feind zu tragen.
Allerdings hatte der Feind Dinge wie Boden-Luft-Raketen, die sie vom Himmel schießen konnten, bevor sie nahe genug herankamen, um mit Fallschirmen zu springen.
Rune besah sich das Satellitenbild. „Ja, aber solange so viel Blattwerk den Boden verdeckt, können wir nicht wissen, ob es nicht mehr gibt, als wir sehen können.“
Hunter sah über Runes Schulter auf den Bildschirm. „Ich würde wirklich gerne wissen, welcher Erd-Mystiker das für eine gute Idee gehalten hat.“ Er verstand einfach nicht, wie eine Insel, auf der es wenig bis keine Vegetation und kein Trinkwasser gab, jetzt wie irgendein Tropenparadies aussah.
Alle Paranormalen wurden mit dem Wissen geboren, dass sie helfen sollten, die Erde zu beschützen. Nicht, dass sie ihre Aufgabe gut machten, da sie gerade Krieg führten, aber sie sollten ihre Fähigkeiten doch nicht dazu einsetzen, die Landschaft komplett zu verändern, sondern lediglich zur Unterstützung der Natur.
Diese verlassene Insel hatte früher ein komplett anderes Ökosystem besessen und das hunderte Jahre lang. Dann waren irgendwelche Wasser- und Erd-Mystiker gekommen und hatten sie völlig verändert. Bei dem Wasser-Mystiker handelte es sich um Sara Shively, das wussten sie.
Aber sie hatten keine Ahnung, wer der Erd-Mystiker war. Hunter würde diese Person gerne in die Finger bekommen und erklären, welchen Schaden er oder sie angerichtet hatte. Aber das würde warten müssen. Zuerst mussten sie in diesem Dschungel landen und eine viel größere Streitmacht bekämpfen, als sie selbst waren, um einen Mann aufzuhalten, der alles tun würde, um Alpha zu sein.
Hatte er schon erwähnt, dass das ein Fiasko war?
„In fünf Minuten sind wir da“, kündigte der Pilot an.
Hunter stand auf, überprüfte seinen Fallschirm noch einmal, denn man konnte nie vorsichtig genug sein, wenn es um ein Stück Stoff ging, das einen davon abhalten sollte, mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf die Erde zuzurasen und mit dem Gesicht nach unten am Boden zu landen.
Er hörte, wie Rune mit Talon und Kai redete, die wenige Minuten hinter ihnen waren. Talon und Evan befanden sich in einem Luftfahrzeug, das zu Hunter und den anderen auf Vlads Insel kommen würde. Kai und Paytah, die in einem anderen Luftfahrzeug saßen, hielten auf Saras Insel weiter südlich zu.
Diese Insel war viel kleiner und mit nur wenig Munition oder Soldaten ausgestattet. Kai und Paytah würden Saras Truppen hoffentlich aufhalten können.
Der gesamte Plan war riskant, aber er sollte funktionieren, abgesehen von einer Tatsache. Sie hatten einen Maulwurf. So hatten Vlad und Sara erfahren, wann sie das Anwesen angreifen mussten. Es wäre hilfreich, wenn sie wüssten, wer der Maulwurf war. Leider hatten sie keinen Schimmer.
Wenn der Maulwurf in Talons oder Kais Luftfahrzeug mitflog, würde nicht nur der Feind auf sie schießen, sondern möglicherweise auch jemand aus den eigenen Reihen. Die gesamte Sache war riskant, aber andererseits war ihr Team für riskante, verrückte Pläne bekannt, die niemals in einem Sieg enden konnten.
Die Absprungtür ging auf und das Licht sprang auf Grün, was zeigte, dass sie in Reichweite ihres Zielorts waren. Wyatt, ihr Mechaniker, sprang zuerst, dann Blade und dann Blades Gefährte Forest. Hunter sprang als nächstes. Der Wind rauschte ihm entgegen. Endorphine strömten durch seine Adern, als er sich auf den Kampf vorbereitete, der ihn erwartete.
„Fuck, Rakete in der Luft“, rief Zeke über die Kommunikationsgeräte.
Hunters Kopf zuckte, als er versuchte, hinter sich zu blicken. Rune und Carver hätten nach ihm springen sollen. Eine Hitzewelle erreichte ihn und drehte seinen Körper, bis er zu dem Feuerball hinaufsah, der gerade noch das Luftfahrzeug gewesen war.
Verzweifelt suchte er den Himmel nach einer Spur von Rune oder Carver ab. Erst als sie ihn im Südosten beinahe passiert hatten, erkannte er sie zwischen den Trümmern, die ebenfalls auf ihn zufielen.
Carvers Körper war schlaff und er fiel wie ein Stein. Rune tauchte durch den Himmel, seinem Gefährten hinterher.
„Achtung, Carver ist bewusstlos und Rune versucht, zu ihm zu gelangen. Wenn irgendjemand nahe genug ist, um zu helfen, sie könnten die Hilfe gebrauchen.“ So gerne Hunter auch Himmel und Erde in Bewegung gesetzt hätte, um seine Freunde zu retten, er war zu weit weg, um sie zu erreichen.
Die Explosion hatte Hunter nicht nur gedreht, sondern auch mindestens hundert Meter vom Kurs abgebracht. Er würde sich wieder umdrehen und auf Kurs bringen müssen, um nicht ins Meer zu fallen.
Hatte er schon erwähnt, dass diese Mission von Anfang an verdammt gewesen war?
Anemone Zerr starrte an die steinerne Decke und studierte die verschiedenen Muster, die aus den Erhebungen und Kuhlen entstanden. Nachdem er die letzten achtzig Jahre in dieser Zelle gelebt hatte, hatte er gelernt, sich Geschichten um die Bilder herum auszudenken.
Er wurde nur aus seiner Zelle gelassen, um Vlad Kempfs Befehle zu befolgen. Das ließ eine Menge Zeit, um die Decke und Wände anzustarren. In seiner Kindheit und Jugend hatte er alte Filme und Fernsehserien geliebt. Jetzt erschuf er seine eigenen Geschichten aus den Bildern, die er an den Wänden sah.
Sein liebstes war ein besonders filigranes Design an der Decke. Die Erhebungen formten das Relief eines Katzengesichts. Es gab sogar zwei Kuhlen für die Augen, Augen, die direkt in Anemone zu sehen schienen. Aber es waren die zwei Linien, die von den Augen des Tiers herabliefen, die ihn am meisten faszinierten.
Es war beinahe so, als weinte die Katze.
Egal, wie oft Anemone das Bild ansah, sein Herz zog sich immer verzweifelt zusammen. Das Verlangen, die Katze zu trösten, war so stark in ihm, dass er sogar versucht hatte, das Tier zu erreichen, aber die Decke war einfach zu hoch.
Er hatte sogar versucht, die Wände hochzuklettern. Er hatte Jahre gebraucht, um einen Weg zu finden, indem er seine Fingerspitzen und Zehen in verschiedene Vorsprünge und Dellen schob, aber letztendlich hatte er es geschafft, zur Decke zu klettern. Unglücklicherweise war das Bild zu weit von der Wand entfernt, um es zu berühren, daher hatte er sich damit zufrieden geben müssen, es lediglich anzustarren.
Nur in den Geschichten, die er erfand, konnte er die majestätische Katze berühren. Zuerst stellte er sich vor, wie die Katze ihn aus seinem Gefängnis befreite, aber als deutlich wurde, dass Anemone nie wieder herauskommen würde, schlichen sich einige seiner liebsten Fernseh- und Filmfiguren in die Geschichten.
Die geheimnisvolle Katze war schon alles gewesen, von einem Soldaten zu einer Zeichentrickfigur bis zu einem Piratenkapitän. Seine liebsten Geschichten waren allerdings die, in denen die Katze ein Wandler war, der als Mann zu Anemone kam und ihn verführen wollte.
Auf diese Geschichten konzentrierte er sich, wenn die Wachmänner abwechselnd seinen Körper benutzten, nachdem er versucht hatte, sich gegen Vlads Befehle zu wehren. Er hatte gelernt, in seinen Kopf zu flüchten, indem er sich an dem Bild seines erfundenen Wandler-Geliebten festhielt, während sein Körper auf die schlimmste Art und Weise missbraucht wurde.
Füße stampften vor seiner Zelle, als die Soldaten, die sie normalerweise bewachten, die Stufen hinaufrannten. Anemone wusste nicht, was los war, und es war ihm auch egal. Solange sie nicht zu ihm kamen, konnten die Wachen tun, was sie wollten.
Bilder des Katzen-Wandlers in Soldatenuniform, wie er für Anemones Freiheit gegen Vlad kämpfte, entstanden in seinem Kopf und zogen ihn tiefer in seine Fantasie.
* * * *
Sobald Hunter landete, holte er seinen Fallschirm ein, rollte ihn auf und hatte ihn innerhalb weniger Sekunden in sein Gepäck gestopft. Den ganzen Fall über hatte er erstaunt beobachtet, wie Rune seinem Gefährten nachgejagt war.
Hunter war das Herz bis zum Hals geklopft, als Rune und Carver gefährlich tief über dem Boden gewesen waren. Gerade als er sicher gewesen war, dass sie es nicht schaffen würden, bekam Runes Hand Carvers Riemen zu fassen. Sobald Rune sich an seinen Gefährten geschnallt hatte, zog er die Leine seines eigenen Fallschirms.
Da waren sie schon zu dicht über dem Boden, als dass der Fallschirm ihre Landung abfangen konnte, besonders da zwei Leute darunter hingen.
Hunter war nicht allzu weit über ihnen gewesen, als er seinen eigenen Fallschirm etwas spät befreit hatte, um sich umzudrehen und wieder auf Kurs zu kommen. Bei dem Aufprall, mit dem seine Freunde hart auf den Boden trafen, verzog Hunter schmerzhaft das Gesicht.
Seine eigene Landung war viel leichter verlaufen. Ein Duft kitzelte seine Sinne, aber Hunter begriff nicht warum. Es roch sehr erdig, modrig, ein wenig wie ... Hunter drehte sich suchend, fand jedoch nicht, was er suchte. Er schüttelte den Kopf, in der Annahme, dass er sich etwas einbildete. Hier konnte niemals Echte Katzenminze wachsen.
Er schüttelte sich insgeheim und rannte zu der Stelle hinüber, wo Rune und Carver auf dem Boden lagen. „Fuck, Rune. Du musst Eier aus Stahl haben, denn das war das verdammt Mutigste, was ich je gesehen habe.“ Schnell untersuchte er Carver, um sich zu vergewissern, dass der Mann bewegt werden konnte. „Ich sehe nichts Ernstes.“
Plötzlich war Wyatt da und half, Rune von Carvers Rücken loszubinden. „Hunter hat recht, das war sehr mutig.“
Sobald Rune frei war, rollte er auf die Knie und seine Hände betasteten jeden Zentimeter seines Gefährten, um sicher zu sein, dass Carver nicht verletzt war.
Carver stöhnte, als er allmählich das Bewusstsein wiedererlangte.
„Carver, du musst aufwachen“, drängte Rune.
Die Sorge in Runes Stimme schien geholfen zu haben, denn Carver öffnete die Augen. „Hat irgendjemand den Laster erwischt, der mich überfahren hat?“, grummelte Carver, als er endlich zu sich kam. Er wälzte sich auf die Seite und sagte: „Im Ernst, sind da Reifenspuren auf meinem Rücken?“
Hunter lachte. „Ihr habt beide definitiv den verdammten Verstand verloren.“
Ein leichter Luftzug alarmierte ihn. Als er aufsah, erkannte er seinen Alpha, der in seiner Falkengestalt auf sie zuflog. Sobald er gelandet war, verwandelte Talon sich. „Kleider.“ Er streckte eine Hand aus. Wyatt reichte ihm Wechselkleidung aus seinem Rucksack.
Sobald er angezogen war, wandte ihr Alpha sich Rune zu, der immer noch neben seinem Gefährten kniete, und legte eine Hand auf seine Schulter. „Du bist der mutigste Mann, den ich je getroffen habe.“ Sein Blick huschte zu Carver. „Ich bin froh, dass es dir gut geht.“
So gerne er Carver auch mehr Zeit gegeben hätte, der Feind wusste, dass sie hier waren. Rune holte sein Tablet aus seinem Rucksack. „Scheiße.“
Im Ernst? Wann konnten sie endlich eine verdammte Pause einlegen? Hunter hatte die ständigen Katastrophen auf dieser Mission satt.
„Was?“, fragten Hunter und die anderen.
„Die Lastkähne sind los. Anscheinend planen sie immer noch, das Anwesen anzugreifen.“
Hunter war nicht allzu beunruhigt wegen der Kähne. Es wäre nicht schwierig, sie zu fangen, nun ja, angenommen, sie hatten nicht alle Luftfahrzeuge verloren. Und selbst wenn doch, Evan war ein ziemlich mächtiger Wasser-Mystiker. Es würde den Mann keine große Mühe kosten, die Kähne umzuwerfen.
„Wo sind die anderen?“, fragte Rune.
„Ich habe sie umdrehen lassen, sobald ich gesehen habe, wie euer Luftfahrzeug explodiert ist.“ Talon griff hinab und half Rune und Carver auf die Füße. „Es war zu gefährlich und da ich nicht wusste, ob der Maulwurf unter ihnen war, erschien es mir sicherer, sie wegzuschicken.“
Rune schlang die Arme um seinen Gefährten, der nicht gerade sicher auf den Beinen war. „Was ist mit Evan?“
Hunter hatte Evan in einer Baumkrone etwa fünfundvierzig Meter westlich entdeckt. Es gab nicht allzu viele Leute, die besser mit Schusswaffen umgehen konnten, als ihr Waffenexperte. Er würde über ihnen bleiben und ihnen den Rücken freihalten.
Das leise Wupp-Wupp von Helikopterrotoren war aus der Ferne zu hören. Hunter gefror das Blut in den Adern, während er zu sehen versuchte, was auf sie zukam. Die verdammten Bäume, die nicht auf diese Insel gehörten, ragten hoch über ihnen auf und machten es unmöglich, etwas zu sehen.
Ihre einzige Hoffnung waren die Satellitenbilder.