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Arjun Rowe ist am Boden zerstört – offenbar ist er nicht genug für seinen Gefährten. Also beschließt er, dass es an der Zeit ist, Tevin zu verlassen, damit sein Gefährte finden kann, was immer es ist, das ihm noch fehlt. Es richtet ihn zugrunde, aber Arjun würde alles tun, um Tevin glücklich zu machen. Selbst wenn es bedeutet, ihn gehen zu lassen. Tevin Acker bricht das Herz, weil er Arjun vertrieben hat. Das hat er nie gewollt, aber in ihrem Gefährtenbund hat stets irgendetwas gefehlt. Was? Tevin ist sich nicht sicher, aber er ist getrieben von dem Gedanken, es herauszufinden. Niemals hätte er erwartet, auf der Suche nach dem fehlenden Bindeglied seinen Gefährten zu verlieren. Baz Krusen hat immer gehofft, seinem wahren Gefährten zu begegnen. Aber weder hat er sich vorgestellt, dass es passiert, während er eine Gruppe von Gestaltwandlern vor menschlichen Jägern in Sicherheit bringt, noch hätte er je geglaubt, gleich zwei Gefährten zu bekommen. Als er herausfindet, dass einer davon das Weite gesucht hat, ist er fest entschlossen, ihn zu finden und das Band zwischen ihnen zu knüpfen, wie es sein soll. Werden die drei Männer es schaffen, einen Weg zurück zueinander zu finden, während die Menschen alles daran setzen, sie zu fangen? Um die Bindungen zwischen ihnen zu stärken, müssen alle drei zusammenkommen, aber das geht nur, wenn sie die Vergangenheit hinter sich lassen und einander vergeben können. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 33.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Epilog
ÜBER SHEA BALIK
LESEPROBE:
Ihre Bindungen stärken
Arjun Rowe ist am Boden zerstört – offenbar ist er nicht genug für seinen Gefährten. Also beschließt er, dass es an der Zeit ist, Tevin zu verlassen, damit sein Gefährte finden kann, was immer es ist, das ihm noch fehlt. Es richtet ihn zugrunde, aber Arjun würde alles tun, um Tevin glücklich zu machen. Selbst wenn es bedeutet, ihn gehen zu lassen.
Tevin Acker bricht das Herz, weil er Arjun vertrieben hat. Das hat er nie gewollt, aber in ihrem Gefährtenbund hat stets irgendetwas gefehlt. Was? Tevin ist sich nicht sicher, aber er ist getrieben von dem Gedanken, es herauszufinden. Niemals hätte er erwartet, auf der Suche nach dem fehlenden Bindeglied seinen Gefährten zu verlieren.
Baz Krusen hat immer gehofft, seinem wahren Gefährten zu begegnen. Aber weder hat er sich vorgestellt, dass es passiert, während er eine Gruppe von Gestaltwandlern vor menschlichen Jägern in Sicherheit bringt, noch hätte er je geglaubt, gleich zwei Gefährten zu bekommen. Als er herausfindet, dass einer davon das Weite gesucht hat, ist er fest entschlossen, ihn zu finden und das Band zwischen ihnen zu knüpfen, wie es sein soll.
Werden die drei Männer es schaffen, einen Weg zurück zueinander zu finden, während die Menschen alles daran setzen, sie zu fangen? Um die Bindungen zwischen ihnen zu stärken, müssen alle drei zusammenkommen, aber das geht nur, wenn sie die Vergangenheit hinter sich lassen und einander vergeben können.
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.
Länge: rund 33.000 Wörter
SHEA BALIK
Ihre Bindungen stärken
Miracle, Oregon 13
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Strengthening Their Bonds“:
Shea Balik
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2022
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Betti Gefecht
URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
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„Tevin, Arjun“, brüllte Kirill.
Tevin Acker funkelte Arjun an, der auf der Vorderveranda in seinem Schaukelstuhl saß, als wäre alles in bester Ordnung. Aber Kirill war schon seit zu vielen Jahren ihr Alpha, als dass ihm nicht klar wäre, wann der Mann drauf und dran war, jemanden zu killen.
Und da er nach ihnen beiden rief, musste Tevin annehmen, dass Arjun irgendetwas getan hatte, um den Mann sauer zu machen. Kirill mochte nicht mehr der offizielle Alpha sein, seit sie alle beschlossen hatten, sich in Miracle niederzulassen und Edrick zu folgen, aber das hieß nicht, dass Kirill nicht immer noch gern Arschtritte verteilte.
Arjun schaukelte jedoch einfach weiter, mit dem milden Lächeln eines zufriedenen Mannes im Gesicht. Es stand ihm gut, und Tevin sah ihn gern so – würden sie gleich nur nicht von Angesicht zu Angesicht vor einem sehr aufgebrachten Eisbärenwandler stehen.
„Was hast du gemacht, Arjun?“, fragte Tevin, der sich bereits mit seinem Schicksal abfand, was immer ihm auch bevorstand.
Arjun brockte sich andauernd Ärger ein, wie genau, verstand Tevin auch nicht ganz. Sein Geliebter war verflucht schlau, aber leider extrem gelangweilt. Eine ungute Kombination, besonders da es zu Arjuns Lieblingsbeschäftigungen gehörte, irgendetwas in die Luft zu jagen.
Arjun zuckte die Achseln. „Gar nichts. Ich schwöre, dieses Mal war ich’s nicht.“
Hätte Tevin es nicht besser gewusst, hätte Arjuns unschuldiger Ausdruck ihn vielleicht überzeugt, dass der Mann nicht das Geringste ausgefressen hatte. Aber was seinen Geliebten betraf, so hielt Arjun nur selten irgendeinen seinen Fehltritte für seine eigene Schuld.
„Arjun“, begann Tevin.
Aber Arjun setzte sich auf und stellte seine Füße auf den Boden. „Ich schwöre, Tevin. Ich habe nichts getan. Jede Mal, wenn irgendwas in Miracle schief läuft, soll ich es gewesen sein.“
„Ich habe nie gesagt …“ Aber bevor Tevin weitersprechen konnte, stampfte Kirill aus den Bäumen hervor, die das Haus umgaben, das Tevin und Arjun gebaut hatten.
„Ups“, sagte Arjun mit einem unterdrückten Lachen.
Tevin starrte nur die in Pink und Grün leuchtende Gestalt Kirills an.
„Gib mir nur einen guten Grund, wieso ich dich nicht umbringen sollte, Arjun“, stieß Kirill hervor, als wäre Arjuns Ende bereits beschlossene Sache.
„Es ist nicht meine Schuld, dass du versucht hast, in die Waffenkammer zu kommen“, sagte Arjun und begann erneut zu schaukeln, als stünde nicht gerade sein Leben auf dem Spiel. „Du hast mir zwei präzise Vorgaben genannt, und ich habe beide erfüllt.“
Das schien Kirill nur noch mehr aufzubringen. „Ich sagte dir, dass ich vermute, jemand hätte versucht einzubrechen, und dass du dafür sorgen sollst, dass so etwas nicht passiert, und falls es jemand versuchen sollte, mich darüber zu informieren, wer es ist.“
„Bist du hineingekommen?“, fragte Arjun.
Kirill öffnete den Mund, als wollte er wieder losbrüllen, aber dann sagte er nur: „Nein.“ Er stieß das Wort hervor, als hätte er das eigentlich nicht zugeben wollen. Aber es dauerte nicht lange, da brüllte er auch schon weiter. „Aber das lag daran, dass eine automatische Waffe auf mich geschossen hat!“
Arjun hob eine Braue und sah Kirill an. „Hat es dich davon abgehalten, hineinzugehen?“ Ohne auf Kirills Antwort zu warten, nickte er scharf mit dem Kopf. „Oh ja, das hat es. Ich denke, genau das war der erste Teil meiner Mission.“
„Was, wenn es spielende Kinder gewesen wären anstelle eines trainierten Soldaten, der den Geschossen ausweichen konnte? Die hättest jemanden töten können.“ Kirills Gesicht war so rot, dass Tevin befürchtete, es könnte Feuer fangen, aber er wusste, Arjun war noch längst nicht fertig damit, den Eisbärenwandler auf die Palme zu bringen.
Und tatsächlich winkte Arjun einfach ab. „Es waren Platzpatronen. Also wäre niemand verletzt worden.“
„Du hast Platzpatronen benutzt, um unser Waffenlage zu sichern?“, bellte Kirill. „Was, wenn es jemand gewesen wäre, der unsere Waffen stehlen wollte?“
Arjun hörte auf zu schaukeln und beugte sich nach vorn. „Dann wären sie in die nächste Stolperfalle gelaufen.“ Dann lehnte er sich wieder zurück und schaukelte weiter. „Außerdem, dich hat es aufgehalten, oder etwa nicht? Und wir wissen jetzt, wer versucht hat hineinzukommen.“ Arjuns Grinsen war eindeutig teuflisch. „Der Scheiß lässt sich übrigens nicht abwaschen.“
„Was?“, knurrte Kirill.
„Es dauert sieben bis zehn Tage, in denen es nach und nach verblasst. Ich wollte sichergehen, dass der Eindringling, wer immer da auch unerlaubt hineinwollte, seine Tat nicht verbergen kann.“ Arjun ließ es klingen, als wäre, was er sagte, einfach nur logisch. Um fair zu sein – das war es auch. Der Verstand des Mannes arbeitete weitaus komplexer als jeder andere. Was der Grund dafür war, dass alle Schwierigkeiten hatten, ihm zu folgen.
„Sieh mal, Kirill, mir ist klar, dass Arjuns Vorgehen ein bisschen … unkonventionell war, aber es hat funktioniert und genau das erreicht, was du wolltest, oder?“ Tevin hoffte, Kirill würde sehen, das Arjun das angestrebte Ergebnis erzielt hatte, auch wenn er nicht so an die Sache herangegangen war, wie es so ziemlich jeder andere auf der Welt getan hätte.
„Nein.“ Kirill machte einige lange Schritte, bis er direkt am Geländer der Veranda stand, das – obwohl es aus starkem Holz bestand – knirschte, als wollte es gleich zerbersten, als Kirill seine Hände darauf legte. „Ich wollte, dass Arjun die Waffenkammer bewacht, und nicht, dass er seine verdammten Stolper- und Sprengfallen auslegt.“ Kirill Tonfall war leise und unheilverheißend.
Tevin, der nicht sicher war, ob Kirill Arjun tatsächlich etwas antun würde – was er ihm nachfühlen könnte, denn im Augenblick sah Kirill aus wie eine gigantische, pink und grün gefärbte Waldfee – stand auf und stellte sich an Arjuns Seite.
Aber sein Geliebter, der niemals vor irgendwem klein beigeben würde, saß einfach da und starrte Kirill schmunzelnd an. „Nein“, sagte Arjun viel zu gelassen angesichts der Situation, in der er sich befand. „Du sagtest, Edrick und Saber würden glauben, jemand hätte versucht, ins Waffenlager einzubrechen, und ich sollte es beschützen und herausfinden, wer der Übeltäter war. Und beides habe ich gemacht.“
Vielleicht hätte Kirill vernünftig mit sich reden lassen, hätte Arjun es damit gut sein lassen, aber Arjun wusste nie, wann er aufhören musste. „Wieso soll es meine Schuld sein, dass du derjenige warst, der versucht hat einzubrechen?“
Kirill ließ ein entrüstetes Gebrüll los, dann sprang er über das Geländer, als wäre es gar nicht da. Tevin versuchte noch dazwischenzugehen, bevor Kirill Arjun den Hals umdrehen konnte, aber Kirill war zu verdammt groß, und sehr zu Tevins Verdruss war sein Wolf einem Eisbären mit so langen Armen nicht gewachsen.
Arjun stieß einen erschrockenen Schrei aus, der aber sofort erstarb, als Kirill seine Hand um Arjuns Kehle legte. Tevins Wolf knurrte eine Warnung, die Kirill ignorierte.
„Mein Gefährte war bei mir“, schrie Kirill. „Er hätte getötet werden können.“
Arjun, der kaum Luft bekam, verdrehte die Augen und krächzte: „Es waren Platzpatronen.“
„Kirill.“ Alle drei erstarrten, als Kirills Gefährte Harper plötzlich auf der Veranda stand, die Hände in die Hüften gestemmt, und seinen Gefährten finster anstarrte. „Lass ihn los. Sofort.“
Tevin hatte keinen Schimmer, wie der süße, kleine Harper überhaupt irgendetwas in einem Ton fordern konnte, der keinen Widerspruch duldete. Selbst der große, fürchterliche Kirill schien sich unter Harper zu ducken, denn er folgte dem Befehl seines Gefährten, wenn auch widerwillig.
„Ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht herkommen und es an Arjun auslassen“, erinnerte Harper seinen Gefährten streng. „Es war deine eigene Schuld, und das weißt du auch. Ich sagte doch, du sollst erst Arjun fragen, ob es sicher ist. Der Mann gehörte jahrelang deinem Rudel an; du kennst seine Vorliebe für Stolperfallen. Jeder Idiot hätte gewusst, was er tun würde, als er von dir den Auftrag bekam, das Waffendepot zu sichern. Aber du dachtest natürlich, du wüsstest es besser.“
Harper streckte die Arme zu beiden Seiten aus und drehte sich langsam im Kreis und zeigte die rosa und grüne Leuchtfarbe, die ihn von Kopf bis Fuß bedeckte, von allen Seiten. „Sag mir, sieht das etwa aus, als hättest du gewusst, was du da tust? Ich muss dir nämlich sagen, ich stehe absolut nicht darauf, derart zu leuchten.“
„Oh, aber die Farben stehen dir wirklich gut“, sagte Arjun. „Das Pink schmeichelt ungemein deinem Hautton.“
Tevin starrte Arjun sprachlos an. Er war sicher, der Mann hatte den Verstand verloren. Und seit wann achtete Arjun auf den Teint von anderen Leuten?
„Und das Grün …“ Arjun neigte den Kopf zur Seite und runzelte die Stirn. „Nun, um ehrlich zu sein, das tut dir nicht gerade einen Gefallen. Ich finde, Blau wäre die bessere Wahl gewesen, aber Pink und Grün war alles, was sie so kurzfristig liefern konnten. Aber du hast sowieso überwiegend Pink abbekommen; sieht also gut aus an dir.“
Nicht in tausend Jahren hätte Tevin sich vorstellen können, das so etwas passieren würde, als er heute Morgen wach geworden war. Aber, was Arjun betraf, war es auch irgendwie so wie an den meisten Tagen. Er wusste nie, was sein Geliebter und bester Freund als Nächstes sagen oder tun würde, um die Welt auf den Kopf zu stellen.
Deswegen hatten sie darum gebeten, ihr Haus am Rand eines der neuen Gebiete errichten zu dürfen, die Alpha Edrick erworben hatte, um Platz für alle zu bieten, die nach Miracle schwärmten. Jeder, der wegen seiner sexuellen Ausrichtung verfolgt wurde, oder dafür, sich mit dem Angehörigen einer anderen Spezies verpaart zu haben, oder … zur Hölle, der Tag hatte nicht genug Stunden, als dass Tevin all die zahlreichen Gründe hätte auflisten können, aus denen Leute von ihren alten Rudeln verbannt, geschlagen, oder gar gejagt und getötet wurden.
Selbst in Miracle wurde nicht jeder akzeptiert. So wie Arjun. Sicher, er war … exzentrisch, aber war das nicht jeder in einem gewissen Maße? Tevin verstand nicht, warum Leute, die darauf beharrte, dass jeder Würde und Respekt verdiente, ungeachtet der Unterschiede, einen Mann ausgrenzten, der nichts anderes wollte, als gemocht zu werden.
Arjun trug seine Gefühle nicht offen zur Schau, außer bei Tevin. Aber wie oft hatte Tevin seinen Geliebten nachts in den Armen gehalten, während Arjun sich in den Schlaf weinte wegen der Art und Weise, wie andere ihn behandelten. Es zerriss Tevin das Herz. Wäre er nur ein stärkerer Wolf, würde er denen eine Lektion erteilen.
Aber Tevin war kein großer Wolf. Er war nicht gerade winzig, aber bestenfalls ging er als durchschnittlich durch. Und Arjun war als Fuchs auch nicht besser. Er war clever und trickreich, sicher, und das machte ihn auch so gut mit seinen Fallen. Aber er war eben klein und konnte es mit größeren Raubtieren nicht aufnehmen.
„Kirill, ernsthaft, du weißt, Arjun hat seine Aufgabe vielleicht nicht so ausgeführt, wie du erwartet hast, aber sein Plan war effektiv.“ Tevin hoffte, die Situation etwas entspannen zu können, was jetzt, da Harper da war, vielleicht einfacher sein würde. „Ich lasse ihn eine Anleitung aufschreiben, wie man ins Waffenlager hinein- und wieder herauskommt, ohne irgendeine der Fallen auszulösen. Du hast sie morgen, okay?“
Eigentlich hätte Arjun das von Anfang an tun müssen. Ja, sie wollten nicht, dass irgendwer hineingelangte, der dort nichts zu suchen hatte, aber das sollte natürlich nicht dazu führen, dass überhaupt niemand mehr hineinkam. Das hoffte er jedenfalls. Bei Arjun konnte man nicht sicher sein, dass er überhaupt noch einen Weg hinein offen gelassen hatte.
Harper als der liebenswürdige Kerl, der er war, nahm Kirills Hand und führte ihn von der Veranda, während er an seiner Stelle antwortete: „Das wäre super, Tevin. Und Arjun, danke dafür, dass du unser aller Sicherheit verbessert hast.“
Sie hatten gerade die Baumgrenze erreicht, da drehte sich Harper noch einmal um und rief Arjun zu: „Und danke auch für das Kompliment über das Pink. Wer weiß? Vielleicht färbe ich mein Haar pink, wenn das Zeug hier erst einmal verblichen ist. Könnte ganz gut aussehen.“
Tevin stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie endlich wieder verschwunden waren. Wenn die Dinge zwischen Arjun und ihm nur besser stehen würden. Aber obwohl sie vom Moment ihrer Begegnung gewusst hatten, dass sie Gefährten waren – das Band zwischen ihnen war nicht so da, wie es bei anderen Gefährtenpaaren war. Keiner von beiden wusste, was das bedeutete, aber Tevin war sicher, dass das einer der Gründe für Arjuns Ruhelosigkeit war.
Eine innere Unruhe, die sie immer wieder in Schwierigkeiten brachte, und Tevin fürchtete, eines nicht allzu fernen Tages würde man sie auffordern, Miracle ganz zu verlassen.
„Du hast doch eine Möglichkeit offengelassen, ins Waffenlager zu kommen?“, fragte Tevin, sobald sie wieder allein waren in ihrem Zuhause in den Wäldern, weit weg von der Stadt, wo nur wenige Arjun mochten.
Enttäuscht darüber, dass Tevin das überhaupt fragte, runzelte Arjun Rowe die Stirn und sah den Mann an, von dem er wünschte, dass er ihn einfach nur lieben würde. „Ein einziges Mal!“, rief er aus. „Ein einziges, verdammtes Mal habe ich es vergessen, und jetzt kriege ich es immer wieder vorgehalten!“ Dann stürmte er ins Haus, um sich vor der Welt zu verstecken.
Es war die Geschichte seines Lebens. Niemand vergaß je die Dinge, die er tat, trotz der Tatsache, dass seine Methoden deutlich effektiver waren, als irgendwer ihm zugutehielt.
„Du musstest einen Krater in unseren Vorgarten sprengen, damit wir zurück ins Haus konnten.“ Der Vorwurf war immer noch deutlich in Tevins Stimme zu hören, selbst nach all den Jahren.
Sollten Gefährten nicht zueinander halten? Aber natürlich … keiner von ihnen war sicher, wo sie in dieser Frage überhaupt standen. Nun, jedenfalls nicht Tevin. Arjun wusste tief in seiner Seele, dass Tevin der seine war. Sicher, ihre Verbindung war … anders als die anderer Gefährten. Aber andrerseits war auch an Arjun alles anders, wieso sollte es bei seiner Verpaarung nicht das Gleiche sein?
Die Verbindung war da, zumindest für ihn, aber selbst Arjun konnte nicht leugnen, dass irgendetwas nicht stimmte. Er konnte es nicht erklären, aber es war beinahe so, als würde ein Stück … na ja, fehlen.
Aber trotz allem – Arjun würde für Tevin sterben, ohne zu zögern. Er würde alles tun, um seinen Gefährten glücklich zu machen. Aber er begann sich zu fragen, ob der einzige Weg dazu vielleicht war, ihn zu verlassen.
Vor dem Kühlschrank blieb Arjun stehen und flüsterte: „Warum kannst du mich nie einfach unterstützen?“
Sofort schlangen sich Arme um ihn, beruhigten ihn und seinen Fuchs, aber es war nicht genug. Nicht wenn Arjun in seiner Seele wusste, dass Tevin tat, was er immer tat – er versuchte nur, die Wogen zu glätten. Genau so, wie er es bei Kirill gemacht hatte.
Tevin war ein Meister darin, Arjuns Verhalten gegenüber anderen zu erklären, oder schlimmer, zu entschuldigen. Wie traurig war das? Sein eigener Gefährte schämte sich für ihn.
„Ich unterstütze dich doch, Geliebter. Ich habe nur versucht, Kirill davon abzuhalten, dich umzubringen.“
Es wäre nur ausnahmsweise einmal schön gewesen, Tevin hätte ihn verteidigt, anstatt sein Vorgehen weg zu erklären.
Wenn Arjun nur glauben könnte, dass er gut genug für Tevin war, vielleicht würden sie dann einen Weg finden. Aber er wusste tief in sich, dass Tevin auf das fehlende Stück wartete, was immer das auch sein mochte. Es war, als könnte sein Gefährte einfach nicht ganz glücklich sein.
„Vielleicht ist es an der Zeit, Miracle zu verlassen.“ Selbst, als er die Worte aussprach, rebellierten Arjuns Herz und sein Fuchs bereits dagegen. Er wollte Tevin nicht verlassen, aber er war auch nicht sicher, ob er so weitermachen konnte.
„Wo sollen wir denn hingehen? Es wäre nirgends besser als hier“, sagte Tevin. Er schlang seine Arme fester um Arjuns Taille und legte von hinten sein Kinn auf Arjuns Schulter. „Ich weiß, nicht alle sind so entgegenkommend, wie sie sein sollten, aber Miracle ist bisher der einzige Ort mit einer gewissen Toleranz gegenüber …“
Tevin schnitt sich selbst das letzte Wort ab: ,dir‘.
Es bewies nur, dass Arjun recht hatte.