Irrlichtertanz - Paul Gisi - E-Book

Irrlichtertanz E-Book

Paul Gisi

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Beschreibung

Quastenflosser tanzen ein Ballett Poseidon rasselt auf Tschinellen

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Seitenzahl: 40

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Inhalt

Irrlichtertanz

Fantasiestücke

Sei klar wie eine Galaxie

Ratschläge für einen jungen Lyriker

I Irrlichtertanz

Fantasiestücke

Im Halbdunkel taste ich nach dir möchte deinen Körper spüren äonenweit sirrt der Wind durchs Gesträuch wir lachen vis-à-vis dem Sternbild Kleine Wasserschlange im Traum des Labyrinthzähnlers ich lese die Ansprachen über das Hohelied Salomons von Bernhard von Clairvaux schreibe dir einen Brief von Amöben und Engeln male für dich ein Bild komponiere ein Quartett bildhauere ein Gesicht das deine in einer Kneipschenke singen wir Lieder von Li Tai-po werfen uns dem Mond zu in der Tändelwoche mit dem Universum wir machen um die Ehehaft weite Umwege schelmisch vergnügt und bleiben frei um auf den Meeren der Herzen Kurs zu nehmen zu neuen Inseln zu offnen Sternhaufen in die Höhlen der Lust über die Lippen segelt die Fünfmastbark die Brandung umtost das Kliff deiner Brüste in der Tallandschaft lese ich das Hohelied der Liebe Stachelhäuter winken uns zu im Pfefferbaum malt ein Zitronenfalter Melodien des Kosmos im Schallkasten der Leier aufersteht das Klangbild von Werden und Vergehen zittergrasvibrierend flammenblumenrispig der Borstenwurm schweigt angesichts des Orionnebels wenn du singst wenn du schweigst ich verstehe dich in deinen Nächten ich antworte dir mit Flüssen und Meeren mit Worten aus Flammen im Drehfauteuil sitzend Fallwinde toben wir retten uns zueinander finden uns in der Sprache der Liebe im Geflüster der Zuneigung auf dem Delta der Einsamkeit im Sturmwind der Vögel in den Farben der Hoffnung du lächelst mit dem Wind ich strecke die Arme nach dir aus in der Nacht du erinnerst mich an Cassiopeia an einen Leopardenlungenfisch ich lache in deinen Achselhöhlen eine Glocke klingt in den Abend hinein ein Körper entsteht und vergeht die Natur kümmert das nicht wohin du auch gehst ich folge dir ich möchte deine Pappel sein dein Birkenhain in der Not verwunderliche Geigenrochen in den Träumen deine Hände verbergen meine Wunde ich halte deine Stimme in meinen Blütenblättern wir überschatten uns in der Lust deine Wimper ist ein Strom auf der Stirn ich küsse deine Lippen Musik fächert sich in deinen Augen auf Sonnenwind über deine Lippen du versuchst das Wort Liebe zu formen tanzt mit Fadenwürmern eine Tarantella in Fontaine-de-Vaucluse auf dem Brunnenrand hockt eine Dohle und träumt von einer Burg beim alten Gartenhaus raucht ein alter Dichter seine Pfeife steigt ins Lotusboot und fährt in den Himmel im Drehfauteuil sitzend ich schenke mir ein Glas Wein ein und winke Mozart zu der Turmhahn von Cleversulzbach schaut in die Ferne dorthin wo sich die Nähe verliert in den aufgelösten Herzen ein Falke pfeilt durch die Sonne es ist als ob sich die Zeit verlöre über verdorrten Weizenfeldern in den schroffen Abgründen der Menschenherzen du fliegst mit dem Wind auf den Baum träumst von Liebe NICHTS IST SO WIE ES IST alles verändert sich in den Wandlungen steigt der neue Tag auf für dich für mich für alle Mensch ich schreibe dir pharaonesk einen Liebesbrief suche im Drehfauteuil sitzend hinter Wüsten tauche ich in den Ozean hinein der du bist der Grosse Hammerhai kümmert sich um nichts als Gitarrenfisch besinge ich dich die Riesenmanta erkundet die Hohe See alles zu deiner Freude Wolfsmilchgewächse tanzen mit Kugelhaufen mit Millionen von Sternen alles ist in Bewegung flattert um dein schwarzes Haar die Fermate Nacht ruht sich aus im Gesirr der Kithara du lachst über brummbäuchige Pauken das Vibraphon spinnt silbrige Fäden aus der Jazztrompete erheben sich Spiralgalaxien ich sitze im Drehfauteuil und trinke Wein sich um deinen Körper schlängelnde Kobolde ein Schlangenaal schreibt in seinem Tagebuch es ist nichts vorgegeben ALLES VERÄNDERT SICH das Universum ist ein Kaleidoskop in deinen Augen ein Lustgarten die Sterne tanzen ein Ballettt zur Musik der Zikaden Mozarts REQUIEM wandelt unter Zypressen am Ufer des Pazifischen Ozeans raucht ein Fakir seine Opiumpfeife und träumt die tausendundzweite Nacht er zwinkert dem Urwald zu Verschlungenheit ist sein Wesen überm Moortümpel pfeilen Libellen in einer Tropfsteinhöhle schläft eine Fee ein Vifzack singt mit Fröschen ein Madrigal drumb lasst uns andächtiglich zuhören die Welt glitzert in tausend Farben ich werfe den Rachgrimm in die Lethe und nähere mich dir in Liebe Châteauneuf-du-Pape in meinem Blut ich singe Avignon der Mistral zerzaust dein schwarzes Haar du sitzt am Ufer der Rhône ein Himmel voller Sterne glitzert im Wasser im Drehfauteuil sitzend van Gogh malte in Arles Arlesierinnen in der Festtagstracht in der Prozession Daudets Briefe aus meiner Mühle vor mir der oktogonale Turm St-Sternins in Toulouse fingert in die Wolken weist dem alten Dichter den Weg

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Seit Monaten plagte ich mich mit einem Violinkonzert das ich komponieren wollte ab ich Vincenzo der Musiker nannte es Wind im Wald