Janusopfer - Anja Marschall - E-Book

Janusopfer E-Book

Anja Marschall

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Beschreibung

Hauke Sötje, seit kurzem Criminalinspector im beschaulichen Städtchen Glückstadt, erhält einen anonymen Hinweis: Jemand plane ein Attentat auf einen bekannten Sozialisten, der in der Stadt sprechen soll. Ist die Warnung ernst zu nehmen oder nur der Versuch, die Rede des Mannes zu verhindern? Auf eigene Faust versucht Sötje den Mann und dessen hochschwangere Frau zu schützen. "Janusopfer" ist eine kurze Fortsetzung des Romans "Fortunas Schatten" und der erste Fall Hauke Sötjes.

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Seitenzahl: 33

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Das Janusopfer

Ein Kurzkrimi aus dem 19. Jahrhundert

von Anja Marschall

„Janusopfer“ ist eine kurze Fortsetzung des Romans „Fortunas Schatten“. 

erschienen im Dryas Verlag

Glückstadt, Winter 1896:

Nachdenklich blickte er aus dem Fenster seiner Amtsstube, hinunter auf den Marktplatz, die Hände hinter dem Rücken gefaltet. Marktfrauen mit groben Wollhandschuhen bauten ihre Stände vor dem Rathaus auf, während die ersten Dienstmädchen mit Körben am Arm frierend begannen, um den Preis von Kartoffeln und Fleisch zu feilschen. Nicht weit entfernt hatte man Holzscheite in Eisenkörben angezündet, wo sich die Kundschaft wärmen konnte. Im Gewirr des neuen Markttages sah Hauke, wie Polizeiobersergeant Anton Rübcke strammen Schrittes über den Markt zum Rathaus herübermarschierte. Wer auch immer ihn sah, zog eilig die Mütze vom Kopf und wünschte dem Herrn obersten Gendarm der Stadt einen guten Morgen. In der aufgehenden Sonne glänzte der Adler auf Rübckes Helm leicht rötlich. Der Säbel an seiner Seite schaukelte bei jedem Schritt vor und zurück. Johlend liefen einige Jungen neben ihm her, versuchten Schritt zu halten, während kleine weiße Wölkchen ihrem Mund entströmten. Wie würde der Mann reagieren, wenn er von dem Zettel erfuhr, der hinter Hauke auf dem Schreibtisch lag? Sicherlich würde es wieder Streit geben. Streit zwischen Hauke Sötje, dem neuen Criminalkommissar von Glückstadt, und Anton Rübcke, dem obersten Polizisten in der Stadt. Der Mann hatte es noch immer nicht verwunden, dass Kiel ihm einen dieser neuen Kommissare ins Rathaus gesetzt hatte. Er könne allein Ordnung in seiner Stadt halten, hatte Rübcke gebrüllt, dass man es bis nach Altona gehört haben soll. Hauke straffte seinen Rücken, rieb die kalten Hände und ging dem preußischen Beamten entgegen.

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