Jesus – Der Zugang zu allem - Armin Mauerhofer - E-Book

Jesus – Der Zugang zu allem E-Book

Armin Mauerhofer

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Beschreibung

Viele Gläubige wissen gar nicht, dass ihnen durch den innewohnenden Jesus Christus alles geschenkt ist. Der Verfasser sucht nun zu zeigen, was in diesem, uns geschenkten göttlichen Vermögen mit eingeschlossen ist. Um dies umfassend darstellen zu können, führt er uns zunächst die Erhabenheit Jesu Christi und die Größe seines vollbrachten Erlösungswerkes vor Augen. Wie arm leben oft die Gläubigen neben dem unvorstellbar großen Reichtum an Kraft, Freude, Liebe usw., der ihnen in Christus im Alltag zur Verfügung steht. Es gelingt dem Verfasser in einer gut verständlichen Sprache diesen Reichtum, den wir in Jesus haben, aufzuzeigen. Doch ist es sein Hauptanliegen, dass die Leser auch richtig mit diesem Reichtum umgehen lernen. Dieses eBook kann auch Verkündigern im Ausarbeiten von Predigten und Bibelstunden über den Kolosserbrief eine wertvolle Hilfe sein.

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Jesus – Der Zugang zu allem

Eine Auslegung des Kolosserbriefs – Band 1

Armin Mauerhofer

Impressum

© 2017 Folgen Verlag, Langerwehe

Autor: Armin Mauerhofer

Cover: Caspar Kaufmann

ISBN: 978-3-95893-094-0

Verlags-Seite: www.folgenverlag.de

Kontakt: [email protected]

Shop: www.ceBooks.de

 

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Autor

Armin Mauerhofer (* 15. November 1946) ist ein schweizerischer Lehrer, evangelikaler Theologe und Pfarrer im Bund der Freien Evangelischen Gemeinden in der Schweiz. Er war 1986-2016 Professor für Praktische Theologie an der Staatsunabhängigen Theologische Hochschule (STH) in Riehen bei Basel.

Inhalt

Titelblatt

Impressum

Autor

Vorwort

KOLOSSERBRIEF, KAPITEL 1

Zuschrift und Segensgruß

Dank für die Gemeinde

Fürbitte für die Gemeinde

Die unvergleichliche Erhabenheit Christi und seine Machttaten

Die besondere Stellung von Paulus und das Ziel seiner Verkündigung

KOLOSSERBRIEF, KAPITEL 2

Paulus ist besorgt um die Gemeinde

Jesus hat uns aus der Herrschaft der finstern Mächte ganz befreit

Die wahre Freiheit der Gläubigen

Unsere Empfehlungen

Vorwort

Am Ostersonntag 1900 erschien ein Buch von Wladimir Solowjew mit dem Titel «Drei Gespräche». In diesem Buch steht die «Kurze Erzählung vom Antichrist». Auf dem Höhepunkt dieser Erzählung lässt Solowjew den Antichristen an die zerstrittenen Christen die Frage richten: «Was ist euch das Teuerste am Christentum?» Daraufhin erhebt sich der Starez Johannes und entgegnet: «Das Teuerste am Christentum ist für uns Christus selbst, er selbst und alles, was von ihm kommt. Denn wir wissen, dass ihm die ganze Fülle des Göttlichen leibhaftig innewohnt.»

An diese bemerkenswerte Aussage musste ich denken, als ich den Titel dieses Buches von Armin Mauerhofer las: «Jesus – der Zugang zu allem.» Jesus Christus selbst ist das Generalthema der christlichen Verkündigung, und es ist von entscheidender Bedeutung, ob das Vielerlei christlicher Verkündigung wieder hinfindet zu dieser Mitte.

Diesem Anliegen will die Auslegung der ersten zwei Kapitel des Kolosserbriefes dienen. Es regt zum Nachdenken und Prüfen an und gibt im Nebenherein manche Predigtdispositionen für solche, die Gottes Wort zu sagen haben. Das Buch will nicht an die Stelle der Schrift treten, sondern die Bibel selbst zum Reden bringen, damit uns Christus groß werde.

Diesem Anliegen wünsche ich von Herzen viel Gelingen.

Dr. Karl Heinz Koppel

 

KOLOSSERBRIEF, KAPITEL 1

Zuschrift und Segensgruß

Kolosser 1,1-2

V.l Paulus, Apostel Christi Jesu, durch den Willen Gottes und der Bruder Timotheus

Wir kennen alle Paulus, den Mann, der diesen Brief geschrieben hat. Es war ein Diasporajude aus Tarsus, der einst den Namen Saulus trug. Er ließ sich von dem großen Schriftgelehrten Gamaliel in Jerusalem ausbilden und gehörte der strengsten jüdischen Gemeinschaft an, den Pharisäern. Einige Zeit war er der gefürchtetste Verfolger der noch jungen Gemeinde Jesu. Diesem begegnete Jesus, als er auch in Damaskus die Christen zu verfolgen suchte, und sagte zu ihm: « Saul, Saul, was verfolgst du mich?» (Apg. 9,4). Er wandte sich diesem Jesus, der ihm begegnet war, zu, als «Paulus», d.h. auf Deutsch, als der «Kleine, Geringe und Niedrige».

Dieser Mann stellt sich nun als Apostel Christi Jesu vor. Er bezeichnet sich als Bote, als Gesandter des Messias, des Gesalbten, der Mensch geworden ist, stellvertretend starb und nun ihm, als der auferstandene und erhöhte Herr erschienen ist. Diese seine Sendung entsprang dem ewigen Ratschluss Gottes, d.h. dem Willen Gottes.

Was heißt es nun im einzelnen, Apostel zu sein?

Vorerst bedeutet es, wie wir sahen, von Gott gesandt sein, wobei Menschen diese Sendung nur bestätigen können (Apg. 13,2; Gal. 2,9).

Er ist gesandt den Menschen, Paulus vor allem den Heiden, den ganzen göttlichen Plan in Christus zu enthüllen.

Paulus hatte in besonderer Weise den Auftrag, das Geheimnis der Gemeinde zu offenbaren.

Aposteldienst führte zu Leiden (2. Kor. 11,23-29).

Ein Apostel hatte den Menschen im Auftrag Gottes neue Offenbarungen, inspiriertes Wort Gottes weiterzugeben. In dieser Weise gibt es kein Apostelamt mehr. Doch sind wir alle von Gott gesandt, das vorgegebene inspirierte Wort in Vollmacht überall zu verkündigen. Dieses zeugnishafte Weitertragen des Wortes führt auch uns in Verachtung und Leiden.

Neben Paulus wird aber auch der Bruder Timotheus als Mitverfasser dieses Briefes erwähnt. Paulus suchte also nicht den ihm von Gott zugewiesenen Auftrag im Alleingang zu erfüllen, sondern hatte die Größe, Menschen für die Arbeit im Reiche Gottes heranzuziehen. Dadurch, dass sie mittragen, mitbeten, mitverkündigen aber auch mitleiden durften, wuchsen sie in die Mitverantwortung. Alle, die im Reich Gottes eine verantwortungsvolle Stelle einnehmen, möchte ich bitten, den Mitbruder in die Mitverantwortung zu ziehen. Gott hat uns deshalb den Bruder an die Seite gestellt, damit wir es nie verlernen zu dienen und damit immer die Möglichkeit besteht, dass ich mir dienen lasse, denn auch ich bleibe auf den Dienst des Bruders angewiesen.

V.2 Den heiligen und treuen Brüdern in Christus, die in Kolossä sind, Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater.

Paulus nennt die in Kolossä lebenden Brüder heilig. Was heißt «heilig sein»?

Alles Heilige ist Eigentum Gottes, auf das er allein sein Anrecht geltend machen kann. Hier wird also gesagt, dass die gläubigen Brüder weder dem Teufel, noch der Welt, noch ihrem eigenen Ich, sondern ganz, mit allem was sie haben und sind, Gott gehören. Da die Bibel deutlich sagt, dass alle Menschen grundsätzlich unheilig sind, stellt sich die Frage, wie werden denn Menschen heilig?

Wer im Alten Testament «heilig» werden wollte, musste Gott ein Opfer darbringen, das an seiner Stelle sterben, sein Blut vergießen musste. Tür zur Heiligkeit war also das vergossene Blut eines Opfers.

Auch im Neuen Testament ist die Tür zur Heiligkeit das vergossene Blut eines Opfers und zwar des Opfers Jesu Christi. Ja, dieses Blut vermag uns von allen Sünden zu reinigen (Hebr. 9,12-14; 1. Joh. 1,7). Unsere Heiligkeit besteht aber nicht nur in der Reinigung von unseren Sünden, wie dies im Alten Testament der Fall war, sondern die Reinigung bildet gewissermaßen nur den Ausgangspunkt der Heiligkeit, die letztlich darin besteht, dass Jesus und in ihm Gott selbst, als der Heilige in mir wohnt. Deshalb also, weil ich eine Wohnung Gottes bin, bin ich heilig (1. Kor. 3,16.17).

Heilige sind die, die eine Wohnung Jesu und dadurch Gottes Eigentum geworden sind.

Weiter werden die Brüder in Kolossä auch treu genannt. Treu kann auch im Sinn von «wahr, echt, vertrauenswürdig» verstanden werden. Die Brüder in Kolossä sind wahr, machen also nicht ein frommes Vortäuschungsmanöver. Auch darf man ihnen in jeglicher Hinsicht das Vertrauen schenken.

Diese Treue, die sich in ihrer Wahrhaftigkeit und Vertrauenswürdigkeit zeigt, ist nur in Christus, d.h. mit Hilfe des Christus denkbar in ihrem Leben. Nur dadurch, dass der, dessen Name «Treue» ist (Offb. 19,11), in ihnen lebt, können sie treu sein. Dies gilt auch für uns. Nur der ist treu in seinem Leben und in all seinen Aufträgen, der von der Treue des in ihm lebenden Christus her lebt.

Nun fügt Paulus noch an: Gnade sei mit euch. Es gilt für uns hier zu bedenken, dass ohne den Opfertod Jesu Gnade für uns Heiden nicht denkbar ist. Wenn wir das Kreuz, die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu in Frage stellen, verbauen wir uns selbst den Weg zur Gnade. Gnade ist die uns in Christus, sowohl in seiner Person als auch in seiner Dahingabe, zugewandte Liebe Gottes. Diese Liebe findet ihren Ursprung in Gott selbst und ist Geschenk an uns, das wir annehmen oder ablehnen können. Die Gnade ist für alle Menschen die Möglichkeit der Errettung aus dem Zorn Gottes, der Bewahrung, der Befähigung zum Dienst in der Gemeinde und vermag uns schließlich zur Vollendung zu führen. Gnade kann nicht erworben werden, sondern ist Geschenk. Den Zugang zu der uns in Christus von Gott angebotenen Gnade finden alle allein durch den Glauben. Wer nicht glaubt, findet keine Gnade. Der Glaube ist also nicht ein Fürwahrhalten von Dingen, die uns gedanklich nicht zugänglich sind, sondern glauben ist das Fürwahrhalten der Tatsache, dass Jesus um meinetwillen Mensch wurde und starb.

Den Gruß schließt Paulus mit den Worten: Und Friede von Gott unserem Vater sei mit euch. Über einem jeden Menschen stand, weil jeder gesündigt hatte (1. Joh. 1,10), der Zorn Gottes. Kein Mensch war in der Lage, diesen über sein Leben zürnenden Gott zufrieden zu stellen, denn nicht einer war in der Lage, nur eine Sünde in seinem Leben ungeschehen zu machen, ja, sie vermochten nicht einmal zu verhindern, immer wieder zu sündigen.

Jesus hat all unsere Sünden und damit den ganzen Zorn Gottes auf sich genommen und hat dadurch den über unserem Leben zürnenden Gott versöhnt. Diese durch Christus vollbrachte Versöhnung ermöglicht uns Menschen, in ein Friedensverhältnis zu Gott eintreten zu können. Wie wir sehen, ist der Frieden mit Gott ein Geschenk, das uns im stellvertretenden Opfer Jesu angeboten wird. Auch hier wird wie bei der Gnade deutlich, dass der Friede mit Gott nicht erarbeitet und erkämpft werden kann. Zugang zu diesem uns in Christus angebotenen Frieden haben wir allein durch den Glauben an das stellvertretende Opfer Jesu Christi und an seinen Mittlerdienst.

Paulus zeigt uns deutlich, dass Gnade und Frieden ihren Ausgangspunkt in Gott haben. In der Dahingabe seines eingeborenen Sohnes ist Gnade und Frieden möglich geworden.

Die nun, welche sich durch den Glauben diese Gnade Gottes und seinen Frieden angeeignet haben, sind Kinder Gottes und dürfen deshalb wissen, dass Gott ihr Vater ist. Gnade und Friede in unserem Leben ermöglichen uns, in einem genau gleichen Verhältnis zu Gott zu stehen wie Jesus selbst, nämlich in einem Vater-Sohn-Verhältnis.

Dank für die Gemeinde

Kolosser 1,3-8

V.3 Wir danken Gott, dem Vater unseres Herrn Jesu Christi, allezeit, indem wir für euch beten

In diesem Vers beginnt Paulus mit der Aussage, dass er Gott für die Gemeinde in Kolossä dankt. Dass Gemeinde entstehen kann, ist immer Gottes Werk, obwohl er, um sie zu gründen und zu bauen, Menschen braucht. Das größte aller Wunder, das heute immer noch geschehen darf, ist, dass Gott durch den Dienst schwacher Menschen Gemeinde Gottes baut. Auch wir wollen nie vergessen, immer wieder für die Gemeinde zu danken, in welche uns Gott hineingeführt hat.

Der Gott, dem dieser Dank gilt, weil er die Gemeinde ermöglicht hat, wird hier Vater unseres Herrn Jesu Christi genannt. Einmal ist also dieser ewige Gott Vater von Jesus. Gott Vater ist Vater des menschgewordenen Sohnes Jesus, und dies deshalb, weil er ihn durch den Heiligen Geist gezeugt hat (Matth. 1,18.20; Luk. 1,35). Also ist nicht Joseph, sondern Gott selbst Vater Jesu. Gott war es, der die Inkarnation seines Sohnes so ermöglicht hatte, dass das Vater-Sohn-Verhältnis zwischen Gott-Vater und Gott-Sohn auch während der Erdentage Jesu nie abbrach.

Gott Vater ist aber auch Vater des Christus, des Gesalbten, also seiner Gottheit nach und dies seit allen Ewigkeiten. Es gab nie eine Zeit, wo diese Vaterschaft nicht bestanden hätte (Joh. 1,14).

Gott Vater ist also in doppelter Weise Vater seines Sohnes, nämlich sowohl seiner Gottheit als auch seiner Menschheit nach. Diesem Vater kommt deshalb der Dank zu für all dies, was Jesus ermöglicht hat, weil er, der Vater, ihn doch zu all dem dahingeben musste (Röm. 8,32).

Von Jesus wird in diesem Zusammenhang noch als von dem Herrn gesprochen. Wie sieht die Bibel das Herrsein Jesu?

Jesus ist von Gott, seinem Vater, nach seiner Selbsterniedrigung bis zum Tode am Kreuz, zu einem alle Herrschaftsgebiete überragenden Herrn erhöht worden (Phil. 2,9-11).

Vorerst ist Jesus Herr über alle Mächte und Gewalten (Kol. 2,10). Es gibt keine sichtbare oder unsichtbare Herrschaft oder Gewalt, die nicht ihm unterordnet wäre, deshalb brauchen wir uns weder vor irdischen Herrschaften, noch vor dämonischen Gewalten zu fürchten. Diese können uns, da wir unter der Herrschaft des Stärksten stehen, nichts antun.

Jesus ist weiter Herr der Gemeinde (Eph. 1,22). Das ganze Leben in der Gemeinde wird von diesem Herrn bestimmt. Er ist es, der seinen ausgeteilten Gaben entsprechend Aufträge erteilt (1. Kor. 12). Doch ist die Gemeinde nicht nur von ihm als dem gegenwärtigen regierenden Herrn geprägt, sondern auch von ihm als dem kommenden und zur Rechenschaft ziehenden Herrn (2. Kor. 5,10). Es ist bezeichnend, dass nur die ihn als den kommenden Herrn erwarten, die sich jetzt unter seine Herrschaft beugen.

Jesus ist schließlich auch ein Herr über alle Menschen, sowohl über die lebendigen als auch die toten (Röm. 14,9). Wohl können sich Menschen scheinbar gegen die Herrschaft Christi entscheiden, doch wird jeder an einem solchen Entscheid zerschellen. Der Herrschaftsanspruch Jesu über sein Leben wird sich in der ewigen Verurteilung zeigen.

Grundsätzlich gilt es abschließend noch zu bedenken, dass, wenn Jesus Herr ist, ich sein Diener bin. Ich habe also diesem Herrn vorbehaltlos zur Verfügung zu stehen mit all dem, was ich bin und was ich habe. Ja, Jesus ist und bleibt uneingeschränkter Herr über alles.

V.4 Nachdem wir gehört haben von eurem Glauben an Jesus Christus und von der Liebe, welche ihr habt zu allen Heiligen

In diesem und den folgenden Versen zählt Paulus die Gründe auf, die ihm zu Ohren getragen wurden, um derentwillen er für die Gemeinde allezeit im Gebet dankt.

Erster Grund:

Paulus dankt deshalb für die Gemeinde, weil er von ihrem Glauben an Jesus Christus gehört hat. An Jesus glauben heißt: an den gestorbenen, auferstandenen, erhöhten und wiederkommenden Herrn, so wie es uns die Heilige Schrift sagt, glauben. Dieser Glaube hat selbstverständlich sehr konkrete Auswirkungen auf mein Leben.

Der Glaube an den gestorbenen Christus

Ich glaube auf Grund des göttlichen Wortes, dass Jesus sterbend all meine Sünden getragen hat und auch die Strafe, die meine Sünden nach sich gezogen hätten (2. Kor. 5,21; Jes. 53,5.6). Weiter darf ich glauben, dass Jesus durch seinen Tod die Macht Satans außer Wirksamkeit gesetzt, also besiegt hat (Hebr. 2,14). Die Auswirkungen des Glaubens an den gestorbenen Christus bestehen darin, dass ich nun ganz von den Sünden, von den Folgen derselben und von der Macht Satans frei sein darf.

Der Glaube an den auf erstandenen Christus

Wenn ich an Jesus, den auferstandenen Herrn glaube, darf ich eine Wiedergeburt erleben (1. Petr. 1,3). Der Glaube an die Auferstehung Jesu Christi ist für mich weiter die Verbürgung meiner Leibesauferstehung (1. Kor. 15,22). Wir sehen, dass der Glaube an den auferstandenen Christus in mir eine innere und äußere Erneuerung wirkt, wobei aber die innere der äußeren, die sich erst bei der Wiederkunft Christi ereignet (1. Kor. 15,50-53), vorangeht.

Der Glaube an den erhöhten Christus

Als erhöhter Herr ist Jesus mein Fürsprecher (1. Joh. 2,1.2), der es ermöglicht, dass auch jede Sünde, die ich nach der Wiedergeburt begangen habe, bereinigt werden kann, wenn ich bereit bin, sie zu bereuen. Ja, ich darf glauben, dass er unablässig für mich betet (Hebr. 7,25) und durch den Heiligen Geist ständig bei mir ist (Joh. 14,16). Die Auswirkungen des Glaubens an den erhöhten Herrn zeigen sich darin, dass ich bewahrt werde.

Der Glaube an den wiederkommenden Christus

Wenn wir glauben, dass Jesus wiederkommt, erfüllt uns eine große Freude, denn bei seiner Wiederkunft wird endlich sichtbar, dass die Macht des Todes und damit Satans am Kreuz endgültig überwunden worden ist (Hebr. 2,14). Auch deshalb erfüllt uns diese Freude, weil Jesus uns als Bräutigam zur Hochzeit führen wird. Um diesem Bräutigam wartend zu begegnen, dulden wir keine Sünde in unserem Leben. Einer, der an den wiederkommenden Christus glaubt, hat im Blick auf die Zukunft eine alles ausfüllende Hoffnung.

Werden in unseren Gemeinden heute diese Auswirkungen des Glaubens an Christus sichtbar?

Zweiter Grund:

Deshalb dankt Paulus für die Gemeinde, weil sie Liebe zu allen Heiligen hat. Jeder Gläubige wurde in Kolossä mit gleicher Liebe empfangen, gleichgültig, ob er aus Laodizea, Ephesus oder Ikonien kommen mochte, denn die Gemeinde in Kolossä hat begriffen, dass alle Heiligen, also alle die, in denen Jesus wohnt, zu dem einen Leib gehören, wovon Jesus Christus das Haupt ist. In Kolossä wurde die in Christus geschenkte Einheit aller Gläubigen sichtbar. Diese sichtbar gewordene Liebe wird sich kaum nur auf schöne Worte beschränkt haben, sondern zeigte sich darin, dass man die Gläubigen aus anderen Gemeinden beherbergte und versorgte. Die Liebe wurde darin sichtbar, dass man die andern Gläubigen in die Hausgemeinschaft aufnahm. Sind wir bereit, alle die, welche Heilige sind, aus welcher Gegend, Kirche oder Denomination sie auch kommen mögen, in unsere Hausgemeinschaft aufzunehmen?

V.5 Um der Hoffnung willen, die euch im Himmel aufbewahrt ist, von welcher ihr zuvor gehört habt in dem Wort der Wahrheit des Evangeliums

Dies ist nur um der Hoffnung willen möglich, die uns im Himmel auf bewahrt ist. Der Grund, dem andern Gläubigen in Liebe zu begegnen, liegt in der im Himmel aufbewahrten Hoffnung begründet.

Worin besteht diese Hoffnung?