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Vor dreihundert Jahren wurde der Menschheit einer der größten Musiker geschenkt, der zugleich auch einer der gläubigsten und demütigsten unter den Großen der Musikgeschichte gewesen ist. »Musik ist für ihn Gottesdienst. Bachs Künstlertum und Persönlichkeit ruhen auf seiner Frömmigkeit. Für ihn verhallen die Klänge nicht, sondern steigen als ein unaussprechliches Loben zu Gott empor.«
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Seitenzahl: 91
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Johann S. Bach
Ein Komponist im Dienste Gottes
Jost Müller-Bohn
© 2. Auflage 2018 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe
Autor: Jost Müller-Bohn
Cover: Caspar Kaufmann
ISBN: 978-3-95893-100-8
Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de
Kontakt: [email protected]
Bildnachweis: Umschlag u. S. 37: Archiv für Kunst und Geschichte Berlin; S. Bachhaus Eisenach; S. 9: Im Bachhaus zu Eisenach; S. 11: Archiv für Kunst und Geschichte Berlin (das Original ist im Besitz der Deutschen Staatsbibliothek Berlin); S. 13: Archiv für Kunst und Geschichte Berlin; S. 16: Bildagentur Acaluso (Marienkirche Innenansicht), Foto L. Reupert (Michaeliskirche Außenansicht); S. 20: Abdruck mit Genehmigung von H. C. Schmiedicke, Kunstverlag, Leipzig, Foto Brigitte Becker, Arnstadt; S. 23: Dorfkirche zu Dornheim; S. 25, S. 28, S. 31, S. 37, S. 41, S. 45: Archiv für Kunst und Geschichte Berlin; S. 53: Der Leipziger Thomaner-Chor; S. 57, S. 61: Archiv für Kunst und Geschichte Berlin; S. 65: Orgel, von J. S. Bach entworfen, im Museum von Arnstadt; S. 67: Bachhaus Eisenach
Der Text der Seiten 63-70 ist entnommen aus »Die kleine Chronik der Anna Magdalena Bach«, Koehlers Verlagsgesellschaft GmbH
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Titelblatt
Impressum
Einleitung
Johann Sebastians Bachs Leben und Wirken
Chronik des Johann Sebastian Bach
Unsere Empfehlungen
»Johann Sebastian Bach, ein König im Reich der geistlichen Musik, ein gottbegnadeter Künstler, der in seiner herausragenden Meisterschaft unter den berühmtesten Komponisten in der Musikgeschichte einmalig dasteht, wurde der Welt vor 300 Jahren geschenkt.
Kein Geringerer als Ludwig van Beethoven begeisterte sich an der hohen Kunst dieses außergewöhnlichen Komponisten sosehr, dass er ausrief: »Bach? – Nein, MEER sollte er heißen!«
Dieser große Musiker war auch einer der gläubigsten und demütigsten unter den Großen in der Musik. Sein Schaffen bedeutete für ihn stets Gottesdienst. Man könnte ihn getrost den »David des Neuen Bundes« nennen, weil er im Bewusstsein seiner herrlichen Begabung komponierte, vom Schöpfer persönlich sein Talent erhalten zu haben, und deshalb auch diesem heiligen Gott stets verpflichtet gewesen ist, mit seinem Können zu dienen. Johann Sebastian Bach sah seine Berufung im musikalisch-geistlichen Mittleramt, den Zuhörern das Wort Gottes in aller Weite und Tiefe förmlich in die Herzen zu senken.
Er hatte nicht den Ehrgeiz, für zukünftige Menschengeschlechter zu wirken und sie durch seine persönlichen Gefühle und Ansichten sowie nach seinen Maßstäben zu prägen oder gar zu verändern. Er wusste sich nur von Gott berufen, das Wort des ewigen Schöpfergeistes in musikalischen Ausdehnungen und tonlichen Malereien zu erklären, zu verklären, ja, mit neuem Leben zu erwecken.
Stets waren und werden Gläubige wie Ungläubige ergriffen sein von der großen Aussagekraft seiner musikalischen Werke, denn er muss himmlische Beglückung beim Verfassen dieser Kompositionen gehabt haben, um sie niederschreiben zu können. Von Natur aus hatte er die besten Voraussetzungen hierfür, das reiche und fast unerschöpfliche Genie, die unfehlbare Beherrschung der musikalischen Sprache, seine anhaltende Fruchtbarkeit, die Geschlossenheitseiner dynamischen, kristallklaren Musik, die kaum den Schwankungen von Gemüt und Stimmung unterworfen waren. In ihm loderte ein musikalisches Feuer, das auf dem Altar seines gläubigen Herzens brannte und zu seinen Lebzeiten nicht erlosch.
Er war der kühnste Musiker seiner Zeit, er modulierte nicht in erstarrten Formen, sondern ließ sich, vom Heiligen Geist inspiriert, immer neue Visionen musikalischer Darstellungskunst schenken, um damit den Schöpfer zu loben und zu verherrlichen.
Dank seiner starken, unverwüstlichen Gesundheit konnte er täglich neu und fast unaufhörlich schaffen, für ihn gab es kein Fliehen oder Aufgeben, er tröstete sich nicht mit menschlichen Hirngespinsten, nein, Johann Sebastian Bach drängte stets zum Mittelpunkt der Heils- und Weltgeschichte, zum Wort Jesu Christi. Dieses unvergängliche Wort sollte ständig auf weißem Notenpapier musikalische Gestalt annehmen.
Erbrauchte keine verklärte Abgeschiedenheit, dieser Künstler schuf die herrlichsten Werke geistlicher Musik inmitten vieler Menschen. Er war umgeben vom Lärm seiner Schüler und seiner zahlreichen Kinder aus zwei Ehen. Beharrlich arbeitete dieser Genius und wurde von dem vielseitigen Getöse in seinem Hause, wo aus jedem Winkel Musikerklang, ob von einem blutjungen Anfänger oder von einem fortgeschrittenen Studiosus, entzückt. Er verlangte nur, dass man in der Ausübung der Musik mit ganzem Herzen dabei und bemüht sei, das Beste seinem Gott zu geben, sei es nun im Gesang oder bei der von ihm über alles geliebten Instrumentalmusik.
Es ist bekannt, dass er von keiner anderen Leidenschaft beherrscht schien, als allein der Musik, die er hörte, komponierte und spielte. Bei seinen Kompositionen traf er immer die richtige Melodie, die reinste Harmonie und den kühnsten Rhythmus. Von dieser einmalig schönen Musik nun auf den Menschen Johann Sebastian Bach zu schließen, fällt uns nicht schwer. Die reine Linienführung zeugt von einem klaren Kopf. Die kristallklaren Melodien zeigen ein geheiligtes Glaubensleben im Blick auf seinen Herrn und Heiland Jesus Christus.
Man weiß, dass Bach keine Misserfolge in seinem Schaffen hatte, wie sie sich oft bei anderen Künstlern seiner Zeit zeigten. Er hatte kaum körperliche Schwächen und war mit christlicher Lebensklugheit gesegnet. Dadurch besaß dieser Mann auch soviel seelische Widerstandskraft, womit er den Tod seiner ersten Frau und einiger Kinder, die ebenfalls früh starben, überwinden konnte. Wenn wir die Erhabenheit seines musikalischen Lebenswerkes ansehen, so gewinnen wir den Eindruck, als hätten sich in ihm viele Bäche der Musik aus den Jahrhunderten zu einem Bach, ja viel mehr zu einem Strom vereinigt, um sich schließlich in einem Meer von Harmonien zu ergießen.
Sein Verlangen bestand vornehmlich darin, das klare Evangelium in eindrucksvoller Weise seinen Hörern darzubieten. Deshalb enden seine geistlichen Werke mit dem Bekenntnis:
SOLI DEO GLORIA! – ALLEIN GOTT DIE EHRE!
Das Bachhaus in Eisenach.
Als achtes Kind des Stadtmusikers Johann Ambrosius Bach und seiner Frau Elisabeth geb. Lämmerhirt wurde Johann Sebastian 1685 geboren.
Es ist gewiss ein Wagnis, das Leben des großen Komponisten bei solch beschränktem Raum zu schildern, zumal über Johann Sebastian Bach soviel geschrieben wurde wie kaum übereinen anderen Musiker. Diese volkstümlich-biografische Darstellung soll sich deshaibauch mehr mit seiner Glaubenshaltung beschäftigen und seine musikalischen Werke geistlich ausdeuten. Mit Johannes, dem Jünger Jesu, könnten wir sagen: Im Anfang war das Wort, das wunderbare Wort des ewigen Schöpfers. Dieses heilige Wort sollte singen und klingen und sich dann in göttlichen Harmonien in die trostbedürftigen Menschenherzen ergießen.
Wo Sprachen enden und Worte zu begrenzt sind, beginnen sich die geheimnisvollen Wirkungen tönender Klänge und Gesänge auszubreiten. Wenn göttliche Worte sich durch himmlische Weisen in Musik kleiden, werden die dunklen Kammern der menschlichen Seelen erhellt.
Inspirierte Musik, die herrliche Gabe Gottes, wird zum wunderbarsten Labsal betrübter Menschenseelen und durchströmt wie Balsam die Herzen und Sinne. Es ist dabei gar nicht erforderlich, ein besonderes Musikverständnis zu haben, man kann sie betend in sich aufnehmen und genießen, um aus ihrem Brunnquell höhere Offenbarungen und innere Einsichten zu gewinnen. Musik kann man verstehen, ohne die Sprachen der Welt studiert zu haben.
Nach Gottes Wunsch und Willen dürfen wir Menschen in unseren Herzen herrliche Psalmen, geistliche Lieder und himmlische Lobgesänge zu seiner Ehre singen und spielen. Wir sollten sein Lob in unseren Gesängen vermehren, denn er allein ist es wert, dass man ihn ehrt. Die Kinder Israel sangen mit Mose ein unvergängliches Lied dem Ewigen:
»Groß und wundersam sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott!«
Der Schöpfer selbst hat der weltweiten Christenheit einen Mann erweckt, dessen geistliche Musik einem brausenden, schäumenden Ozean göttlicher Harmonien gleicht:
JOHANN SEBASTIAN BACH
Solange Musik auf Erden erklingt, wird sich der Name dieses einmalig begabten Komponisten aus der Musikgeschichte nicht wegdenken lassen, denn er ist »Anfang und Ende« aller Musik auf Erden.
Johann Sebastian Bach setzte mit seinen außergewöhnlichen Werken selbst für die klassische Musik schwer zu erreichende Normen und degradierte für alle Zeiten jede triviale musikalische Modeströmung zur baldigen Vergänglichkeit, weil nämlich jede Art von Musik, die den Schöpfer nicht ehrt, nach Aussage von Bach ein »gottloses Geplärr« ist, das wie Strandgut vom Meer der Ewigkeit verschlungen wird.
Die großen Werke J. S. Bachs werden immer wieder Inspirationen zur Verherrlichung Gottes geben, weil seine Musik den Endzweck verfolgte: »Allein Gott die Ehre!«
Es war des Meisters vornehmlichster Wunsch und tägliches Gebet:
SOLI DEO GLORIA
Der schwedische Erzbischof Nathan Soederblom nannte diesen Gottesmann den »Fünften Evangelisten«.
Erstellte ihn also neben Matthäus, Markus, Lukas und Johannes in gewissem Sinne auf eine Ebene. Wo dem Wort Grenzen gezogen sind, breitet sich die geistliche Musik eines Johann Sebastian Bach über alle Kontinente aus. Durch die göttliche Vollmacht in seiner Musik verkündigt der Thomas-Kantor, über zweihundert Jahre nach seinem Heimgang in die himmlische Welt, noch immer die Botschaft der Erlösung durch das Kreuz bis an die Enden der Erde.
Wo eiserne Vorhänge gesetzt sind, wo Mauern und kulturelle Schranken bestehen, wo Ideologien ihre Barrieren aufgerichtet haben, da übertönt seine göttliche Musik alle Hindernisse, Sperranlagen, Störsender und Kulturrevolutionen.
Dort, wo Materialismus und Unglauben die Seelen stumpf und unempfänglich für das Wort des Evangeliums gemacht haben, weckt der »unsterbliche« Johann Sebastian Bach das schlummernde Verlangen, ein geistliches Ahnen bis zum Anruf aus der Ewigkeit.
Besucht man in der Passionszeit in Dresden, Leipzig, Moskau, Warschau oder Prag einen Konzertsaal, um sich die Matthäus-Passion anzuhören, ist man erstaunt, wieviel zigtausende Zuhörer das Wort vom Kreuz, den Todeskampf des menschgewordenen Gottessohnes und den Sieg am Todeshügel Golgatha über alle Mächte der Finsternis miterleben. Einfache Menschen, hochgestellte Persönlichkeiten, ja auch Spitzenfunktionäre der antigöttlichen Parteien, marxistische Philosophen und Ideologen, atheistische Wissenschaftler sowie kunstbegeisterte Studenten und Professoren, denen angeblich das Wort des lebendigen Gottes längst zum allgemeinen Unsinn geworden, lauschen den Chören und Gesängen des Evangelisten, der Stimme des Jesus von Nazareth, des Petrus und Pilatus und sind fasziniert, das heißt tief ergriffen von der Aussagekraft der göttlichen Botschaft bis ins Innerste ihres Seins. »In dieser Woche habe ich dreimal die Matthäus-Passion des göttlichen Bach gehört, jedes Mal mit demselben Gefühl der unermesslichen Verwunderung …«, schreibt Friedrich Nietzsche am 30. April 1870 aus Basel an Erwin Rohde. »Wer das Christentum völlig verlernt hat, der hört es hier wirklich wie ein Evangelium; es ist dies die Musik der Verneinung des Willens, ohne Erinnerung an die Askesis.«
Nietzsche war der antichristliche Philosoph, der später elf grauenvolle Jahre in zunehmender geistiger Umnachtung in Jena, Naumburg und Weimar verbrachte, bis er an Paralyse starb. Selbst in der nichtreligiösen Welt sprach man nach seinem grauenhaften Tod als von einem »Gottesurteil«.