Letzte Briefe eines Wehrdienstverweigerers 1943 - Jost Müller-Bohn - E-Book

Letzte Briefe eines Wehrdienstverweigerers 1943 E-Book

Jost Müller-Bohn

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Beschreibung

Letzte Briefe eines Wehrdienstverweigerers 1943 zeigen den schweren Gewissenskonflikt eines einzelnen unter dem Schreckensregime Hitlers im Zweiten Weltkrieg. Die fürchterlichen Erfahrungen von Stalingrad und Ausschwitz, von Dresden und Hiroshima und anderen Stätten der Vernichtung bewegen unsere Jugend heute sehr. Die atomare Hochrüstung hat die Möglichkeit geschaffen, die Zivilisation mitsamt der Schöpfung vollständig zu zerstören. Dürfen Christen Wehrdienst leisten? Diese Frage wird seid Jahrhunderten heiß diskutiert. Alfred Herbst blieb seiner Überzeugung bis in den Märtyrertod treu: „Ich habe keine Feinde – ich kann auf keinen Menschen schießen.“

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Seitenzahl: 79

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Letzte Briefe einesWehrdienstverweigerers 1943

Jost Müller-Bohn

Impressum

© 2017 Folgen Verlag, Langerwehe

Autor: Jost Müller-Bohn

Cover: Caspar Kaufmann

ISBN: 978-3-95893-163-3

Verlags-Seite: www.folgenverlag.de

Kontakt: [email protected]

Shop: www.ceBooks.de

 

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Autor

Jost Müller-Bohn, geboren 1932 in Berlin, ist der bekannte Evangelist und Schriftsteller von über 40 Büchern. Er studierte in Berlin Malerei und Musik. Über 40 Jahre hielt er missionarische Vorträge. Seine dynamische Art der Verkündigung wurde weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.

Als Drehbuchautor und Kameramann ist er der Begründer der „Christlichen Filmmission“. Seine Stimme wurde unzähligen Zuhörer über Radio Luxemburg bekannt. Einige seiner Bücher wurden zu Bestsellern in der christlichen Literatur.

»So bin ich durch die von mir angeführten heiligen Schriften überwunden, in meinem Gewissen gestärkt und gefangen in Gottes Wort; widerrufen kann ich nichts und will ich nichts, weil wider das Gewissen zu handeln weder sicher noch heilsam ist.

Dr. Martin Luther, 18. April 1521, Worms

»Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet. Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.«

Artikel 4 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland

23. 5. 1949, Bonn

Inhalt

Titelblatt

Impressum

Autor

Du sollst nicht töten

Nachwort

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Du sollst nicht töten

»Des Menschen Herz ist böse von Jugend auf«, ist Gottes Aussage über den Menschen, ehe Noah die Arche baute und die alles vernichtende Sintflut kam. Adam und Eva waren gebeten, sich die Erde untertan und fruchtbar zu machen. An dieser Aufgabe scheiterten sie.

Seit diesem Geschehen leben wir alle im Spannungsfeld zwischen Gut und Böse. Das Böse geschieht wie von selbst.

Gott gab dem Menschen seine Gebote, doch war es keinem Irdischen bis auf den heutigen Tag möglich, diese Gebote im Vollsinne des Schöpfers zu erfüllen oder einzuhalten. Jenseits von Eden gerieten die Völker von einer Katastrophe in die andere.

Auch im 20. Jahrhundert konnte das Missverhältnis zwischen den Anforderungen Gottes und dem gesellschaftlichen Leben der Völker nicht entscheidend verändert werden. Wir leben umgeben von dem diabolischen Geist der Lüge und der Selbstzerfleischung. Es ist der Menschheit nicht möglich, diesen Teufelskreis mit eigener Kraft zu durchbrechen.

Die Völker rufen Frieden und führen seit Jahrtausenden Krieg. Ihre Taten stehen in krassem Widerspruch zu ihren Bemühungen. In den biblischen Gestalten von Abel, Kain und Mose können wir den einzelnen im Spannungsfeld zwischen Gut und Böse beobachten. Abel brachte Gott wohlgefällige Opfer. Kain erschlug seinen Bruder Abel aus Neid, Eifersucht, Eitelkeit und Zorn. Er handelte unter dem Zwang der Sünde. Als er gefragt wurde: »Wo ist dein Bruder Abel?« log er dem Schöpfer, seinem Herrn, frech ins Angesicht: »Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?« Auch Mose erschlug in Wut und Zorn einen Ägypter. Er handelte nicht aus Eifersucht und Neid, nicht mit Trug und List oder aus Schadenfreude, sondern weil er das Unrecht sah, das an einem seiner Volksgenossen begangen wurde.

Kain erhielt die Chance, auf Gottes Wort und Mahnung zu hören, um das Unheil abzuwenden.

»Es begab sich aber nach etlicher Zeit, dass Kain dem Herrn Opfer brachte von den Früchten des Feldes.

Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der Herr sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick.

Da sprach der Herr zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick?

Ist’s nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie« (1. Mose 4, 3-7).

Weil Kain die Mahnung des Herrn missachtete, wurde er von Gott für alle Zeit verflucht.

»Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.

Und nun: Verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen. Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden.«

Kain aber sprach zu dem Herrn: Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte.

Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir’s gehen, dass mich totschlägt, wer mich findet« (1. Mose 4, 10-14).

Gott der Herr berief Mose zum Führer seines Volkes, damit er mit seiner Hilfe die kainitische Natur überwinden könnte, die später durch den Sohn Gottes, Jesus Christus, gesühnt wurde. Gott der Herr übermittelte Mose auf dem Berg Horeb das Gebot

»Du sollst nicht töten!«

Millionen haben sein Gebot zu allen Zeiten in grausamer Weise übertreten. Überlesen wir die Schlagzeilen heutiger Tageszeitungen, so müssen wir feststellen, dass sie fast bis an den Rand mit Berichten über Gräueltaten gefüllt sind: Brudermord, Vatermord, Muttermord, Kindermord und Nächstenmord. Die Welt ist voller Kriegsgeschrei. Gepeinigt von Terrorakten, Tyrannei, Drangsalierungen, Entführungen und heimtückischem Hass. Kinder bringen Kinder um, Eheleute erschlagen Ehepartner, im angetrunkenen Zustand tötet ein Vater seinen Sohn – nüchtern war er der »friedlichste« Mensch!

»Wir stammen aus einer langen Reihe von Mördern«, so Alexander Mitscherlich.

»Im Herzen sind wir alle Mörder«, erklärt der Theologe Locher. Der Mensch hat das Töten zu einer Kunst gemacht. Nirgends so wie hier bewies er seinen Erfindergeist. Er erschlägt, erschießt, vergast, erhängt, kreuzigt, köpft, verbrennt, sticht, ertränkt. Er hat die Guillotine erfunden, den Galgen, den elektrischen Stuhl, den Gasofen und das Kreuz. »Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Dieberei, falsches Zeugnis, Lästerung« (Matth. 15, 19). »Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein.« Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du gottloser Narr! der ist des höllischen Feuers schuldig« (Matth. 5, 21. 22).

Der Mensch hat das Töten zu einer staatlichen Institution gemacht. Auf keinem Gebiet ist die Gesellschaft so erfinderisch wie beim Völkermord. Lanzen, Schwerter, Spieße, Maschinengewehre, Handgranaten, Dynamit, Atombomben, Neutronenbomben, bakterielle und chemische Kampfstoffe zeugen vom dämonisch inspirierten Erfindergeist des Menschen.

Alexander Mitscherlich erinnert an die beiden Weltkriege: »Als nach vierzig, fünfundvierzig Jahren relativen Friedens der erste Weltkrieg ausbrach, liefen deutsche Soldaten – die doch aus gebildeten Familien stammten und sich sehr aufgeklärt vorkamen, mit entblößter Brust bei Langemarck ins Maschinengewehrfeuer der Franzosen, berauscht davon, töten zu dürfen und getötet zu werden. Im Zweiten Weltkrieg wurden über 50 Millionen Menschen umgebracht. Millionen Juden hatte man verketzert, verteufelt, vernichtet und verbrannt.«

Das Gebot: »Du sollst nicht töten« widerspricht der Tötungsgesinnung in uns. Wer auszieht, unter welchem Vorwand es auch immer sei, einen Menschen zu töten, tut es mit Vorbedacht. Krieg wird in diesem Fall zum staatlich sanktionierten Massenmord. Im Frieden wird ein Mörder bestraft, im Krieg wird er ausgezeichnet und als Held gefeiert. Wie können wir aber den Widerspruch zwischen dem Gebot: »Du sollst nicht töten!« und dem Befehl: »… den Feind mit aller Härte zu vernichten …« auflösen?

Kein Staat der Welt kann es sich leisten, unbewaffnet in der Völkergemeinschaft zu leben, ohne Gefahr zu laufen, einst unter irgendeinem Vorwand genötigt oder ausgebeutet zu werden.

In der Entscheidung gegenüber seinem Gewissen stand hier der einzelne während der Zeit des Dritten Reiches allein: nämlich zu wählen, entweder zum Mörder zu werden oder sich selber töten zu lassen. Dabei sind die Kirchen in allen Jahrhunderten in den furchtbaren Zwiespalt geraten, den ewigen Christus des Friedens zu predigen und gleichzeitig die Waffen zum Töten zu segnen. Deshalb gelang es bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges nur einzelnen, dem Teufelskreis der Tötungsgesinnung mit allen staatlichen Zwängen zu entrinnen.

Die Bundesrepublik Deutschland hat den Wehrdienst ausdrücklich zu einer freien Gewissensentscheidung gemacht. An dieser Gesetzgebung waren in erster Linie Politiker beteiligt.

Dieses Buch will einen Menschen zeigen, der in der Bindung an sein Gewissen durch die Weisung des Wortes Gottes im Dritten Reich den Wehrdienst verweigerte, ohne sich dabei zum Maßstab für andere Christen zu setzen. Er gehorchte der Stimme des Heiligen Geistes bis zur letzten Konsequenz aus Liebe zu seinem Herrn und Meister Jesus Christus. Kriege waren immer bestialisch – aber sie waren bis zum 20. Jahrhundert nicht weltumfassend. Die selbstsichere Ruhe, den äußerlichen Scheinfrieden nutzte der teuflische Widersacher Gottes zur Vorbereitung eines mörderischen Vorhabens aus. – »Denn er ist der Mörder von Anfang, der Initiator aller Kriege, Not und Sünde.«