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Kai Ortega verzweifelt langsam daran, dass er seinen Gefährten nie finden könnte. Er ist der einzige seiner Freunde, der noch den für ihn Bestimmten finden musste. Als er ihn also endlich trifft, tut Kai alles, um ihn zu beschützen und glücklich zu machen. Bodhi Love weiß, dass er sich zum Idioten gemacht hat, als er Kai kennengelernt hat. Er ist sicher, dass er verflucht wurde, als er weiterhin alles mit dem attraktiven Mann vermasselt. Wenn er nur einen Weg finden könnte, das Blatt zu wenden. Eine wissende Mutter, zehn lustige Adoptivgeschwister und der Fehler eines Gottes stellen die Grenzen ihrer Beziehung auf die Probe. Kai ist sicher, dass sie alles überwinden können, bis ein Fehler zu Bodhis Tod führt. Kai muss dazu bereit sein, gegen die Feuer der Hölle anzukämpfen, um eine Chance auf sein Happy End zu bekommen. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Die Reihe Paranormal Wars: Juarez ist ein Spin Off der Paranormal Wars: Stone Haven-Reihe. Die Handlung beider Reihen läuft teils parallel. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich, beide Reihen entsprechend der Handlung zu lesen, dies entspricht auch der Reihenfolge der Veröffentlichung. Länge: rund 42.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
ÜBER SHEA BALIK
LESEPROBE:
Kais Schmetterling
Kai Ortega verzweifelt langsam daran, dass er seinen Gefährten nie finden könnte. Er ist der einzige seiner Freunde, der noch den für ihn Bestimmten finden musste. Als er ihn also endlich trifft, tut Kai alles, um ihn zu beschützen und glücklich zu machen.
Bodhi Love weiß, dass er sich zum Idioten gemacht hat, als er Kai kennengelernt hat. Er ist sicher, dass er verflucht wurde, als er weiterhin alles mit dem attraktiven Mann vermasselt. Wenn er nur einen Weg finden könnte, das Blatt zu wenden.
Eine wissende Mutter, zehn lustige Adoptivgeschwister und der Fehler eines Gottes stellen die Grenzen ihrer Beziehung auf die Probe. Kai ist sicher, dass sie alles überwinden können, bis ein Fehler zu Bodhis Tod führt. Kai muss dazu bereit sein, gegen die Feuer der Hölle anzukämpfen, um eine Chance auf sein Happy End zu bekommen.
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Die Reihe Paranormal Wars: Juarez ist ein Spin Off der Paranormal Wars: Stone Haven-Reihe. Die Handlung beider Reihen läuft teils parallel. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich, beide Reihen entsprechend der Handlung zu lesen, dies entspricht auch der Reihenfolge der Veröffentlichung. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es hier: https://meandthemuse.com/buecherserien/paranormal-wars-juarez/
Grundsätzlich können die Reihen aber auch jeweils einzeln gelesen werden.
Länge: rund 42.000 Wörter
SHEA BALIK
Kais Schmetterling
Paranormal Wars: Juarez 7
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Kai’s Butterfly“:
Shea Balik
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2019
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Vanessa Tockner
URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:
Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
Bitte beachten:
Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Widmung
Du schaffst Schönheit mit deiner Einstellung, deinem Verhalten und deinen Handlungen; alles liegt in deiner Hand.
„Er ist weg.“ Evan, der Waffenexperte des Teams und einer von Kai Ortegas besten Freunden, war auf dem Bildschirm im Kommunikationsraum zu sehen und wirkte, als hätte er seinen besten Freund verloren, als hätte sein Hund ihn gebissen und als würde seine ganze Welt enden.
„Was meinst du damit, er ist weg?“, fragte Talon Ramirez, ihr Alpha und Freund.
In letzter Zeit hatte ihre Gruppe sich erweitert, aber ursprünglich waren sie nur zu acht gewesen. Im Alter von fünf Jahren hatte Talon jeden einzelnen von ihnen angesprochen und darauf bestanden, dass sie Freunde werden würden.
Während der letzten sechs Monate hatten seine Freunde einer nach dem anderen ihre Gefährten gefunden. Jeder einzelne von ihnen – außer Kai. Allmählich fragte er sich, ob er überhaupt einen Gefährten hatte.
„Ich meine, die Ärzte haben Slash seine Prothese gegeben und ihm gezeigt, wie er sie anlegt, und er ist einfach gegangen.“ Evans Stimme klang so leise, so ... niedergeschlagen.
Evan hatte aus ihrer Gruppe zuletzt seinen Gefährten gefunden. Slash Sommers gehörte zur Elitewache des Alphas im Outback-Territorium. Sie waren ihm auf der Suche nach einem kranken Mann begegnet, der Sklaven kaufte und verkaufte. Slash hatte versucht, einige Vermisste aus seinem Territorium wiederzufinden, und die Spur zu einem der Mitglieder des Ältestenrats im Lateinamerikanischen Territorium zurückverfolgt. Der Mann hatte Evan nur einen Moment lang angesehen, aber Evans Duft hatte jeden einzelnen Schalter des großen Löwe-Wandlers umgelegt. In ihrer Welt fanden sich Gefährten vor allem über ihre Düfte.
Da das Team den Verrückten Roger Salasar hatte verfolgen müssen, hatten alle angenommen, dass Evan die Anwesenheit seines Gefährten nicht bemerkt hatte. Slash war entschlossen gewesen, alle vermissten Bewohner seines Territoriums zu finden, bevor er sich seinem Gefährten zuwandte, und daher hatte niemand Evan gesagt, dass der Mann existierte.
Zu schade, dass sie damit falsch gelegen hatten, dass Evan seinen Gefährten nicht bemerkt hatte. Kai war immer noch nicht sicher, warum Evan nichts gesagt hatte, aber sein Freund hatte gewusst, dass sein Gefährte dort draußen war und seine Arbeit seinem eigenen Gefährten vorgezogen hatte. Aus diesem Grund hatte Evan sich noch wilder benommen, bis sich schließlich alles zugespitzt hatte und Slashs Leben in Gefahr geraten war.
Am Ende hatte Slash ein Bein verloren und sich geweigert, irgendetwas mit Evan zu tun zu haben. Den letzten Monat lang hatte er seinen Gefährten nicht in sein Krankenhauszimmer gelassen. Kai hatte nicht erwartet, dass Slash bei der ersten Gelegenheit, die sich ihm bot, fliehen würde. Offenbar hatte Evan das auch nicht.
„Sollen wir zu dir kommen und helfen, ihn zu finden?“, fragte Talon.
Sie steckten mitten in ihrem eigenen Schlamassel, um die korrupten Ratsmitglieder zu finden, die im Latino-Territorium Schaden anrichteten. Sie hatten es geschafft, Roger zu töten, aber es gab andere, die ebenso böse waren und gefunden werden mussten. Der Ältestenrat war ursprünglich ins Leben gerufen worden, um den Alpha im Zaum zu halten, aber im Latino-Territorium hatte er sich in einen Weg zu größerer Macht und Reichtum verwandelt.
Dann war da immer noch die überraschende Neuigkeit der Götter, dass es irgendwo auf der Welt zwölf Kinder mit besonderen Fähigkeiten gab, die ihnen helfen würden, den Krieg zu gewinnen. Rune, ihr Kommunikationsexperte, und sein Gefährte Carver hatten vor einer Weile eins der Kinder adoptiert – Heath – und das Nördliche Territorium hatte zwei weitere, aber es blieben noch neun und sie hatten keinen Schimmer, wie sie die finden sollten.
Aber nichts davon spielte eine Rolle, wenn einer von ihnen Hilfe brauchte. Jeder einzelne von ihnen würde alles stehen und liegen lassen, um einem aus ihrem Kreis zu helfen.
„Nein.“ Evan schüttelte langsam den Kopf. „Ich habe nicht vor, mehr als ein paar Tage zu bleiben und zu sehen, ob er zurückkommt. Wenn er ...“ Evans Stimme brach. „Wenn er das nicht tut, komme ich nach Hause.“
Kai war nicht sicher, ob das eine gute Idee war. Evan musste gemeinsam mit Slash eine Lösung finden, statt vor ihren Problemen davonzulaufen.
Offenbar war Talon derselben Meinung. „Evan, ich glaube nicht, dass du vor euren Problemen davonlaufen kannst.“
„Slash ist davongelaufen, nicht ich!“, rief Evan im ersten richtig emotionalen Ausbruch seit Beginn des Gesprächs. „Er ist es, der mich von Anfang an nicht anerkennen wollte. Er ist es, der sich geweigert hat, mich“, sein Finger stach in seine Brust, „in sein Zimmer zu lassen, als er verletzt war. Er ist es, der mich verlassen hat.“
An diesem Punkt wagte niemand im Raum, etwas zu sagen. Evan hatte recht, Slash hatte es wirklich vermasselt, aber Kai hätte trotzdem um nichts in der Welt seinen eigenen Gefährten verlassen. Nichts und niemand hätte Kai davon abhalten können, seinen Gefährten zu finden.
Evan senkte den Blick seiner blauen Augen, bis er Rune anblickte. „Rune, würdest du bei Gelegenheit sehen, ob du meinen Gefährten finden kannst? Alpha Raak will scheinbar nicht helfen.“
„Was?“, brach es aus Talon hervor. „Das hat er gesagt?“
„Er meint, er versucht immer noch, die anderen Outback-Bewohner zu finden, die noch vermisst werden, aber ich bin ziemlich sicher, dass sein Kommunikationsmann ein paar Minuten erübrigen könnte, um Slash zu suchen.“ Evan schnaubte. „Ja, wahrscheinlich wissen sie sogar genau, wo er ist.“
Talon ballte die Hände zu Fäusten. „Lass Alpha Raak meine Sorge sein. Rune wird daran arbeiten, Slash für dich zu finden.“
Das Feuer wich erneut aus den blauen Augen am Bildschirm. „Danke. Ich rede später mit euch.“ Dann wurde der Bildschirm schwarz.
Talon wandte sich an Rune. „Kontaktiere Alpha Raak. Es wird Zeit, dass er und ich ein kleines Gespräch über Gefährten führen.“
So gerne Kai auch zugesehen hätte, wie die zwei Alphas das ausfochten, er hatte versprochen, Talons Gefährte Gibson mit den Vorbereitungen für das Fest zu helfen, das der Mann an diesem Abend im Amphitheater veranstaltete. „Falls du mich brauchst, ich muss Gibson helfen, die Trucks zu beladen.“
Talon nickte und winkte ihn davon, gerade als Spyridon Raak mit ebenso grimmigem Ausdruck, wie Talon ihn trug, auf dem Bildschirm erschien. „Mach dir keine Mühe, mit mir über Slash zu reden. Ich habe keine Zeit, um mich um ihn zu kümmern.“
Kai grinste, als er durch den Gang zur Küche ging. Der Outback-Alpha dachte vielleicht, er hätte keine Zeit, aber wenn Talon mit ihm fertig war, würde er bestimmt ein anderes Lied singen, da war Kai ziemlich sicher.
Musik dröhnte immer lauter, je näher er der Küche kam. Drinnen tanzte ein Mann herum und sang mit lauter und falscher Stimme, während er Essen zubereitete, bevor es zum Veranstaltungsort gebracht werden konnte. Gibson war der Grund, aus dem Talon das Thema Gefährten so am Herzen lag. Dieser winzige Mann hatte den Alpha um den kleinen Finger gewickelt. Und Kai war eifersüchtig.
Er wollte zwar nicht Gibson, aber doch die Beziehung, die die beiden hatten. Ja, die alle Gefährtenpaare hatten. Blade, Talons Stellvertreter, hatte als erster seinen Gefährten gefunden, einen lebhaften jungen Mann, der entschlossen gewesen war, die Person zu jagen, die für seine Entführung durch einen kranken, perversen Freak verantwortlich gewesen war.
Der letzte Alpha, Raptor Ramirez – Talons Bruder –, hatte den Psy freie Hand innerhalb und außerhalb des Latino-Territoriums gelassen, für einen Preis. Ein Teil der Bezahlung hatte darin bestanden, wegzusehen, wenn die Psy Bewohner des Latino-Territoriums entführten. Die meisten Opfer wurden in Labors gebracht und für Experimente benutzt, aber manche waren auch genommen worden, um einigen perverseren Mitgliedern der Psy-Armee Lust zu bereiten.
Als Wolfe, der Stellvertreter des Alpha Primus, Forest gerettet und seine Entführer getötet hatte, hatte Forest seine Wut auf diejenigen gerichtet, die dafür verantwortlich gewesen waren. Er hatte verlangt, in Talons Team aufgenommen zu werden und an der Suche teilzunehmen. Zur Überraschung aller hatte sich herausgestellt, dass Forest Blades Gefährte war. Das Konzept der Gefährten war nicht weithin bekannt und bis dahin bestimmt nichts gewesen, das sie aus nächster Nähe miterlebt hatten.
Dann war Gibson in ihr Leben getreten oder eher stolziert und Talon hatte in dem Koch seinen Gefährten gefunden. Danach hatte Rune Carver gefunden, der auf eine Mission ins Latino-Territorium gekommen war und dabei geholfen hatte, die korrupten Ratsmitglieder zu besiegen, die seinem Bruder Dugan Verletzungen zugefügt hatten.
In einer Konfrontation mit dem Anführer des Ältestenrats, Vlad Kempf, hatte ihr Assassine seinen Gefährten Anemone gefunden, der auf Vlads abgelegener Insel gefangen gewesen war. Bei all den Kämpfen und Verletzungen, die das Team immer wieder erlitten hatte, hatte man entschieden, mit Basil Riddick einen Arzt heranzuholen, der sich als Gefährte ihres Mechanikers Wyatt herausgestellt hatte.
Basil hatte beschlossen, dass sie alle einen Psychiater brauchten, und Aidan Cranfield hinzugezogen, der in ihren Köpfen aufräumen sollte, und damit hatte Paytah, ihr Nahkampfspezialist, seinen Gefährten gefunden.
Danach waren Evan und Kai als einzige ohne Gefährten zurückgeblieben – allerdings hatte Evan jetzt auch seinen Gefährten. Slash hatte sich nur geweigert, Evan anzuerkennen. Es war beschissen, aber wenigstens hatte Evan seinen Gefährten gefunden. Kai war immer noch nicht sicher, ob er überhaupt einen hatte.
„Hey, Kai. Bist du bereit, mir beim Beladen zu helfen?“ Gibson hörte nicht auf, im Takt zu „I’m a Believer“ von Smash Mouth die Hüften zu bewegen, selbst während er die Schokoladen-Cupcakes mit Glasur in Form von verschiedenen Tieren dekorierte.
Sofort merkte Kai, wie er mit den Hüften wackelte, als er zum Küchentisch ging. „Bin ich.“
Da kamen Paytah und sein Gefährte Aidan herein. „Was ist das Thema für heute? Aidan hat versprochen, diesmal mit mir zu tanzen, nicht wahr, Süßkeks?“
Bei Paytahs Spitzname für Aidan musste Kai sich auf die Lippe beißen. Der Mann schien sich immer wieder neue einfallen zu lassen, über die seine Freunde dann die Augen verdrehten. Was Kai aber faszinierend fand, war, dass Aidan das nie tat. Im Gegenteil, der Mann strahlte über Paytahs seltsame Spitznamen.
„Heute mache ich es etwas anders.“ Gibson hörte nicht zu arbeiten auf, während er sprach. „Anemone fleht mich ständig an, Filme zu zeigen, also habe ich beschlossen, dass wir ein paar gute Musicals zeigen, Grease und Hairspray. Außerdem veranstalten wir Tanzstunden für ein paar der Songs.“
Bisher hatten sie vier dieser Feiern veranstaltet, jeden Monat eine. Bei jedem war ein bestimmtes Musikgenre gespielt worden. Gibson hatte bisher Tanzmusik, Pop, Country und Jazz gewählt.
Die Bewohner von Juarez – tatsächlich mehr als nur Juarez, da Gibson in verschiedenen Städten im Latino-Territorium größere Parks ausgesucht und dort riesige Bildschirme aufgestellt hatte, damit auch die dortigen Bewohner sie miterleben konnten – liebten Gibsons monatliche Events. So sehr, dass die Besucherzahlen im Amphitheater mit jedem Monat weiter angestiegen waren.
Nach dem, was Kai von anderen hörte, reisten für jedes Fest Leute aus dem ganzen Latino-Territorium nach Juarez, um selbst daran teilzunehmen. Nicht, dass Kai es ihnen verübeln konnte. Gibson wusste, wie man eine Party organisierte.
Gibson glasierte die letzten Cupcakes und lächelte dann. „Fertig.“
Anemone hüpfte in die Küche, Hunter kam direkt hinter ihm und beide sangen und tanzten lachend zum Song. Eifersucht versetzte Kai einen Stich wie von einem Messer. Er freute sich für seine Freunde, das tat er wirklich. Er wollte nur für sich selbst dasselbe.
„Also gut, Mädels“, scherzte Gibson. „Laden wir dieses Essen ein und fahren los.“
„Hey, Mom, ich bin zu Hause.“ Bodhi Love eilte zur Tür herein, da er wusste, dass er etwas zu hören bekommen würde, wenn er sich nicht rechtzeitig zum Fest des heutigen Abends fertigmachte. Er war damit abgelenkt gewesen, eine Außenwand des Amphitheaters zu bemalen, wozu Etzel, der Besitzer der Anlage, ihn angeheuert hatte.
Allerdings wusste er, dass es eigentlich Gibson war, dem er seinen Dank schuldete, da der Mann eine von Bodhis Wandgemälde in der Kunstgalerie seines Vaters gesehen und verlangt hatte, dass Bodhi etwas tat, um das Amphitheater zu verschönern. Es war bei weitem das größte Projekt, an dem Bodhi arbeiten durfte, und wenn er ehrlich war, auch ein wenig entmutigend.
Gelächter und Rufe seines Namens war die einzige Warnung, die er bekam, bevor vier Kinder durch den Flur auf ihn zu rannten. „Hey, Zwerge, hattet ihr heute Spaß?“ Er ächzte, als drei der Kinder sich mit voller Kraft auf ihn stürzten und versuchten, ihn zu Boden zu werfen. „So viele gegen einen ist aber nicht fair.“
Er lachte über ihre Possen und gab jedem Kind Umarmungen und Küsse. Dann richtete er sich auf und sah zu dem Kind, das im Hintergrund geblieben war. Cynthia war das unabhängigste und freigeistigste Pflegekind seiner Eltern. Sie passte tatsächlich zu ihrer Familie. So, wie sie sich verhielt, glaubte niemand, dass sie keine Blutsverwandten waren.
„Was gibt’s, Zwerg?“
Sie schnaubte heftig genug, um ihren Pony hochzublasen. Für eine Sechsjährige spielte sie die perfekte Dramaqueen. „Ich hab doch gesagt, dass ich kein Zwerg bin, Bodhi.“
Mochten die Götter ihn vor ihrer Niedlichkeit retten. „Oh, richtig. Tut mir leid.“ Er beugte sich hinab, bis sie auf gleicher Höhe waren, was zu seinem Leidwesen nicht so tief war, wie er gerne gehabt hätte, denn Bodhi war nur einen Meter achtundsechzig groß. „Hallo, halbe Portion.“ Er wurde mit einem strahlenden Lächeln belohnt, als er den Spitznamen nutzte, den er für sie hatte. „Hattest du einen guten Tag?“
Ehe er sich versah, hatte er das kleine, dunkelhaarige Mädchen mit den bezauberndsten violetten Augen, die er je gesehen hatte, in den Armen. „Schauen wir uns wirklich einen Film an, Bodhi?“ Ihre Augen waren riesig, als sie die Frage stellte. Es sah aus, als bestünde ihr Gesicht nur aus diesen Augen.
„Natürlich, halbe Portion, aber ich muss mich fertigmachen, sonst werden wir nie so früh dort sein, wie Mama will.“ Seine Mom war Mama für die Pflegekinder und sein Dad war Papa. Dadurch würden die Kinder hoffentlich nicht verwirrt sein, wenn sie adoptiert wurden und ihre neuen Eltern Mom und Dad nannten.
„Bodhi, bist du das?“, rief seine Mom.
Er musste sich ein Augenrollen verkneifen. Wer sollte es sonst sein? Selbst wenn sie ihn nicht „Mom“ rufen gehört hatte, es hätte Hinweis genug sein müssen, dass die Kinder seinen Namen geschrien hatten. Trotzdem wusste er, dass es nicht ihre Schuld war. Sie war vermutlich zu versunken in ihre Arbeit gewesen, um ihn wirklich zu hören.
Seine Eltern waren Freigeister. Sie liebten Kunst und machten welche, wo und wann sie konnten. In seiner Kindheit und Jugend hatten Bodhis Freunde seine Eltern seltsam gefunden, aber Bodhi liebte ihre absurden Eigenheiten. Zu schade, dass seine Schwester Amity das anders sah.
Von Geburt an – ja, so wie er seine Eltern kannte, schon von der Empfängnis an – hatten sie ihre Kinder dazu ermutigt, sich auf alle möglichen Arten auszudrücken, wie sie wollten. Bodhi hatte diese Philosophie mit großer Leidenschaft übernommen. Er liebte es, Dinge zu erschaffen. Am liebsten malte er, aber er mochte auch die Bildhauerei, Metallschmiedekunst und Glasbläserei.
Mit den ersten monatlichen Festen des Alpha-Gefährten hatte Bodhi eine neue Leidenschaft gefunden, das Tanzen. Es war so befreiend, so hemmungslos. Er verbrachte jeden Abend Stunden damit, im Internet nach Tanzanleitungen zu suchen und übte die Techniken immer und immer wieder, bis er sie so gut beherrschte, dass er seinen eigenen Stil in den Tanz einbringen konnte.
Er hielt auf die Stimme seiner Mutter zu und ging in den hinteren Bereich des Hauses, wo das Sonnenzimmer war. Sein Vater hatte es gebaut, als sie sich beschwert hatte, nicht genug Licht für ihre Meisterwerke zu haben. Daher hatte er einen Raum ganz aus Glas gebaut.
Alles von den Wänden bis hin zum Dach bestand aus Glas, was so viel Sonnenlicht wie möglich hereinließ. Seine Mutter liebte den Raum und hatte wie ein kleines Mädchen geschrien, als sein Vater ihn ihr gezeigt hatte. Sie hatten begonnen, sich zu küssen, und Bodhi und seine Schwester hatten aus dem Raum laufen und mehrere ihrer Pflegegeschwister mitnehmen müssen, als Kleidungsstücke gefallen waren.
Das war die Sache mit seinen Eltern. Sie glaubten, dass Liebe etwas Wunderbares war, das geteilt werden sollte. Bodhi war derselben Meinung, aber er wollte trotzdem nicht sehen, wie seine Eltern es miteinander machten. Bei dem Gedanken lief ihm ein angewiderter Schauder über den Rücken. Er war zwar glücklich darüber, dass seine Eltern sich so sehr liebten, aber er wollte es auf keinen Fall aus nächster Nähe mitansehen.
„Hey, Mom. Ich bin wieder da.“ Er ging zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange, dann ging er zu den drei kleineren Kindern, die mit ihren Fingerfarben beschäftigt waren. „Hey, Kinder, erschafft ihr gerade Meisterwerke?“
Die zwei Mädchen, April und Tonya, lächelten ihn breit an und hatten sich offensichtlich in ihre Arbeit gestürzt, denn ihre Gesichter waren mit Farbe verschmiert. Wallace dagegen ignorierte ihn, während er sich darauf konzentrierte, sein Bild genau richtig hinzubekommen. Wally war erst zwei, hatte jedoch bereits eine Leidenschaft für Kunst, die möglicherweise Bodhis eigene übertraf.
Seine Mom schnalzte mit der Zunge, als sie die Sauerei sah, die die Kleinen angerichtet hatten. „Wir waschen euch besser, wenn wir es ins Amphitheater schaffen wollen.“ Sie wandte sich mit einem breiten Lächeln an Bodhi, das sich schnell in ein Stirnrunzeln verwandelte, als sie die Farbe überall an seinem Körper sah. Die Kinder waren nicht die einzigen, die sich in ihre Arbeit gestürzt hatten. „Wirst du rechtzeitig fertig sein?“
„Das werde ich“, rief er über die Schulter, während er zu seinem Zimmer eilte, um sich zu waschen.
Die Ankündigung eines Filmabends war vor einigen Wochen veröffentlicht worden. Da sie keine Ahnung gehabt hatten, was ein Film war, hatten sie es recherchieren müssen. Irgendwann um den Großen Krieg herum hatten die Menschen alle Formen von Unterhaltung aufgegeben, auch Musik und Filme. Nicht einmal Kunst wurde noch oft praktiziert.
Zu ihrem Glück war es leichter zu sehen, was ihre Vorfahren erschaffen hatten, da die Kunst immer noch überall um sie herum existierte. Musik und Filme waren etwas schwieriger zu finden, wenn man nicht gerade wusste, wie man online danach suchen musste.
Begeistert von der Aussicht, etwas Neues zu erleben, nahm Bodhis Mutter ihm und seinem Dad das Versprechen ab, früh genug dort zu sein, um gute Plätze zu bekommen, da es auf der letzten Feier so voll gewesen war, dass man sich kaum hatte bewegen können. Zwanzig Minuten später hatte Bodhi es geschafft, die Farbe von seinem Körper zu entfernen, und trat aus der Dusche.
„Bodhi, wir gehen in zehn Minuten“, rief seine Mom hinter der Tür. Mehrere Kinder jubelten und begannen immer wieder „Film“ zu rufen. Er musste lächeln, während er sich schnell abtrocknete.
Es war knapp, aber er hatte sich gerade angezogen und seine Haare gestylt, als seine Mom rief: „Zeit zu gehen.“
Aufgeregt und mit einem Lächeln im Gesicht rannte Bodhi zur Vordertür. Sein Dad, seine Mom und die zehn Kinder zwischen zwei und fünfzehn Jahren warteten mit ebenso aufgeregten Gesichtern auf ihn. Sie traten aus dem Haus, sich alle an den Händen haltend – abgesehen von den Kleinsten, die getragen wurden –, und hüpften praktisch die eineinhalb Kilometer zum Amphitheater.
Vor den Toren hatte sich bereits eine Menge gesammelt, obwohl sie noch geschlossen waren. Ein Blick auf seine Uhr verriet, dass sie sich jede Minute öffnen sollten. Überall um ihn herum plauderten die Leute glücklich über die bevorstehende Veranstaltung. Nach allem, was Juarez durchgemacht hatte, war es eine Überraschung, so viele Leute glücklich und lachend zu sehen.
Vor nur wenigen Monaten hatten sie fast tausend Tote betrauert, als ein Mitglied des Ältestenrats fünf Bomben in der Stadt gezündet hatte. An jenem Tag war Bodhis bester Freund gestorben, zusammen mit seiner Frau und ihrem drei Monate alten Sohn. Es war einer der entsetzlichsten Vorfälle gewesen, die die Stadt je erlebt hatte.
Das war etwas gewesen, das Juarez und seine Bewohner hätte zerstören sollen, aber dank Leuten wie dem Alpha und seinem Gefährten brachte es die Stadt stattdessen zusammen und verband sie, wie es nichts anderes konnte. Sie würden sich nicht länger mit Korruption oder Leute mit bösen Absichten abfinden.
Jeden Tag boten die Bewohner von Juarez den Tyrannen die Stirn und weigerten sich nachzugeben. Sie hatten noch einen langen Weg vor sich, bevor sie all die schlechten Elemente los waren, aber mit der Unterstützung des Alphas und seines inneren Kreises wurde die Stadt Juarez immer mehr zu einem sicheren Wohnort.
In der Ferne schlug die Glocke vier Uhr – die Zeit, zu der die Tore des Amphitheaters sich öffnen würden. Genau aufs Stichwort traten sechs große Männer nach vorne, um die Tore zu öffnen. Plötzlich wandelte sich seine Vorfreude auf den Abend, als sein Blick auf einem der sechs Männer landete.
Sein Schwanz wurde so schnell hart, dass Bodhi vom plötzlichen Blutmangel im Kopf ein wenig schwindlig wurde. Er verschlang jeden Zentimeter des einen Meter einundneunzig großen Mannes mit Blicken. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als er beobachtete, wie die Muskeln des Mannes unter dem engen, dunkelgrünen T-Shirt spielten.
Er leckte sich die Lippen, während er sich vorstellte, mit der Zunge über die Erhebungen und Kuhlen zu fahren, die so viel braune Haut bot. Er war so versunken darin, den Augenschmaus anzustarren, dass er ganz vergaß, wo er war, bis die Kinder ihn mit der Menge weiterzogen.