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Christel Bethke gehört einer Generation an, die gelernt hat, sich im Mangel einzurichten und aus nichts etwas zu machen. Sie schärft unseren Blick und öffnet unseren Gaumen für die einfachen Genüsse. Ihre Rezepte würzt sie mit dazwischen eingeschobenen Erinnerungen und Gedanken, die oft auch wieder Rezepte sind und dazu auffordern, die guten Dinge und Seiten des Lebens, seien sie auch noch so unscheinbar, zu erkennen und zu genießen. So ist dieses Buch mit zweierlei Rezepten ein Kochbuch der besonderen Art. Es spricht von der Lust am Kochen, der Lust zu essen und der Lust am Leben.
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Seitenzahl: 148
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Vorwort
Einleitung
In Abwandlung des Programms
Kinderreim
Man muss 85 Jahre alt sein
Küchenfreund
Griechenland
Lasst Schmalhans Küchenmeister sein
Roastbeef mit Spinat-Bandnudeln
Fleischesser
Hirtenkäse mit Gurkensalat
Für Schelli
Was ich heute im Ofen habe
Betenbartsch
Dill
Eierbrot
I gitt, gibt's hier nit
Pyramidenkohl und Dillkartoffeln
Ist das Reife
Pellkartoffeln
1. Juli 2016
2. Juli 2016
Kartoffelsuppe
Der Geschmack stellt sich auf den Sommer ein
Meisterköche raten
Die allerbesten Köche
Nimm die Arme vom Tisch
Etwas Süßes braucht der Mensch
Wie kann ich einem Menschen
Oh, wie sie mir fehlen
Apfelmus mit Rum
Quark
„Ich weiß, wo es besser schmeckt“
Und manchmal muss es Fleisch sein
27. Dezember 2016
Hoppel Poppel
Alle Schotten dicht
Ganz tolle Beeren
Leichenschmaus
Kleine Mahlzeit zwischendurch in Murnau
Herrliches Wintergemüse: alle Arten von Kohl
Na und die berühmten Kohlrouladen erst!
Ein ganz einfacher Weißkohleintopf
Frische Suppe
Kohlrabi machte sie auch toll
Sie sind so allein
Ich besitze nur zwei Kochplatten
Auf ARTE folgt nach „Karambolage“
Was mich früher wild machen konnte
Küchenjournal
Zwei Sorten Kartoffeln gehörten dazu
Das ist das einzige Stück
Unsere Helden sind müde
Apfelscheiben
Apfelkeilchen
Heute auf dem Wochenmarkt
Rosmarinkartoffeln mit Schinkeneiern
Vorschläge für Sommergerichte
Kochkunst
Heute überkam es mich
Kluge Leute fanden raus
Erinnerungen
Emma
Emma war überhaupt eine tolle Frau
Schokoladenostereierkuchen
Manchmal sollte man etwas kochen
Ein Wunder Gottes
Bissfest soll alles noch sein
Ich liebe Teller!
Gedankensplitter
Wir alten Frauen sind wie diese Schüssel
Mein Fleischtomatenfest
Und weil jetzt die tolle Zeit kommt
Das ist die Krönung
Neue Hose
Bei mir wurde immer gekocht
Assoziationen
23. Februar 2016, 86 Jahre später
Pellkartoffeln
Superpfanne auf dem Zweiplattenherd
Einer der führenden Spitzenköche
20. März 2016
Chinesisch wird es geben
Zwischendurchkontrolle
Universalmischung
Was auf den Tisch kommt
Schmorgurken
Gebratenes Gemüse
Ideen ohne Ende
Komme von meiner Pfingsttour
Herrliches Wintergemüse: Kohl
Heute zu Ruth
Rhabarberkuchen
Meine blaue Stunde
Kochen ist auch Sprechen
Wenn du findest
Scones à la Bethke
Heute begriff ich
Mein Holzlöffel
Mit was auch immer bedecktes Hefegebäck
Nimm Platz
Butter verbessert jede Speise
Wenn man in Gefahr ist
Als Monika mit ihrer alten Katze Cilly
Lirum Larum Löffelstiel
Was es heute gibt?
Passt in die Fastenzeit
Kinderreim
Ein gutes Schwein frisst alles
Apfelbrot
Puffervariationen
Andre Länder, andre Sitten
Kannst du nicht mal Erbsensuppe
Vielleicht zwei Diplome?
Sie gehen Blaubeeren pflücken
Kochkenntnisse stehen in keinem Kochbuch
Gedankengänge einer alten Köchin
Kuchen backen
Lebensmittelqualität
Annemaries Plätzchen
Restekuchen sind immer anders
In dem Augenblick
Auch das kann Fortschritt sein
Meine Gerichte
Wir sind so flüchtig
Nein, diese Suppe esse ich nicht!
Ratschläge
Mein Küchenlatein
Falscher Hase
Hähnchenkeulen mit Reis
Rosas Sommersuppe
Probanden
Der Kürbis ist ein Kürbis ist ein Kürbis
Ganz doll schmecken Kürbisfrikadellen
Kürbissuppe
Kürbisbrot
Immer ein Stück danach
Kokosplätzchen
Pfannkuchen
Letzter Tag im Mai
Emma war überhaupt
Und ihr Gewürzkuchen erst!
Emmas Vanillezucker
Nicht alles kommt durch Übung
Die Pfirsiche waren ein Reinfall
Inges Rouladentopf
Vor Jahren beim Fleischer
Ich bin wir
Am 86
Für Kranke und alte Kinder
Für ’n Appel und ’n Ei
Wie eine Idee zustande kommt
Stimmt immer noch
Jagdwurst
Im Schlaraffenland
Mahlzeit
Sommerkuchen
For my Jour
Heute gab es Schmorgurken
Heute bei Hannchen im Heim
Quarkfladen
A la Bienenstich
Zeit der flachen Fruchtkuchen
Alter Song
Als Schmalhans Küchenmeister war
Küchen
Erster Juni
Eine Freundin zitiert in einem Brief
Im Fernsehen läuft eine Reportage
„Und kommt die goldene Herbsteszeit“
Kein Verlass
Holunder-Apfel-Gelee
„Und alle Götter stimmen zu“, heißt es in „Karo einfach“. Wohl wahr. Es ist ein außergewöhnliches und eines der zauberhaftesten Kochbücher, das ich je in den Händen hielt. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich liebe die klaren Aussagen der Christel Bethke, die die Lebensnotwendigkeit des Essens zelebriert. Bevor es in Vergessenheit gerät, hat sie aufgeschrieben, was ihr wichtig ist: jede Menge Rezepte, die durch Einfachheit bestechen, die schmackhaft und gesund sind. Sprüche sind ihr dabei in den Sinn gekommen, die auf den Kern des Lebens zielen und sich mit den eingefügten Anekdoten prima ergänzen. Das alles kommt nicht von ungefähr und ist nicht abzutun, denn obwohl knapp erzählt, kommen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen auf den Tisch und man spürt, dass sie ein sehr besonderes, nicht immer leichtes Leben verpacken. Von Glück ist zu sagen: Der trockene Witz und der kulinarische Hochgenuss sind Christel Bethke immer geblieben. Davon gibt sie uns ab.
Verschiedene Gedichte offenbaren sich, die meist als freie Verse kommen, zuweilen aber auch durch Stab- oder Paarreim verknüpft sind. Die Einfälle der Autorin sind überwiegend auf Pointe gearbeitet und stellen infrage, was bei uns gelegentlich schon mal Blüten treibt. Die Illustrationen, dezent und passend, unterstreichen mit leichtem Unterhaltungswert, was Präsenz haben soll: das Ausprobieren der Rezepte, die Kreativität und das gesunde menschliche Empfinden.
Hannelore Crostewitz
Autorin, Lektorin
Wenn es zu einem Kochbuch kommen sollte, ist es eins für arme Reiche oder für reiche Arme. Eigentlich gehöre ich mit meinem Einkommen unter die gesetzliche „Mindestgrenze“. Aber niemals habe ich mich so gefühlt, niemals, nein, höchstens mal so getan, und das tut mit heute noch leid. Wenn mir jemand sein Leid klagt, sage ich ihm, wenn er Hunger hat, werde ich ihn immer satt machen können. Was früher wichtig war, gilt heute nicht mehr, es sei denn, man ist auf der Flucht usw.
Wir mussten uns so ziemlich durchschlagen, und dabei kam mir meine Fantasie zupass, wie mache ich uns satt, denn Kinder kosten Geld. Wenn der Pfadfinder seine große Fahrt antrat, waren wir die Ersten, die bezahlten, gaben auch einen Obolus für diejenigen, die noch schlechter dran waren und nicht mitkonnten. Als Erwachsener sagte mir mein Sohn einmal: „Bei uns war nie was Nennenswertes im Kühlschrank, aber wenn wir sagten, wir haben Hunger, hast du uns immer super satt gemacht.“ Das ist eine Aussage, die ich nie vergessen werde.
Am Wochenende gab es immer Kuchen, der stand für jeden bereit, sich davon zu bedienen, Messer lag daneben. In der Begrenztheit war auch noch Fülle. Damals war es aber leichter zu wirtschaften als heute, wo es alles in unendlicher Vielfalt zu kaufen gibt. Quark hat man sich zum Beispiel selbst gewürzt, mittags als Nachtisch gesüßt mit Früchten, Marmelade o. Ä., zum Abend aufs Brot mit Schnittlauch oder anderen Kräutern. Heute ist aus dem Grundgedanken des Quarks eine ganze Wissenschaft geworden, zigmeterlange Regale in vierer Borden übereinander. Jeder Becher so appetitlich beschriftet und bemalt, dass er so verführerisch wirkt und man einfach nicht widerstehen kann.
Oft stelle ich mir das Gebirge vor, das die gelben Säcke ergeben würden, wenn man sie aufeinander stapeln würde, allein eine Straße nur! Und dann ganze Städte, die ganze Welt! Unmöglich, das soll Fortschritt sein?
Auch damit hat mein Kochbuch zu tun, ich will etwas dagegensetzen, wir sollten uns nicht alles diktieren lassen. Kochen macht Spaß und Freude, es dient und fördert das Gehirn, wenn es selbst nachdenkt, nach-denkt und selbst etwas versucht und ausprobiert.
Man wird sich fragen, warum so ungenaue Angaben bei meinen Rezepten zu finden sind. Bei genauem Hinlesen wird man feststellen, dass hier überwiegend nur Anregungen gegeben werden, Denkanstöße, denn aus Erfahrung weiß ich, dass doch jeder sein eigenes Süppchen kochen will und ihm auch den letzten Schliff verpassen. Der eigenen Fantasie wollte ich keine Grenzen setzen.
Variieren, komponieren und „kreieren“, wie der moderne Mensch heute zu sagen pflegt. Probieren geht über Studieren, sagten wir Alten. Also ran an den Speck.
Wenn ich ein Rezept lese, weiß ich sofort, das geht, das geht nicht, das würde gehen, wenn ich dies oder das hinzutue oder weglasse. So entsteht ein neues Gericht, manches mache ich nochmal, wenn ich es gut finde, anderes kann noch so toll sein, ich wiederhole es nicht, weil es entweder zu aufwendig ist, zu teuer (kann auch sein), oder weil ich es ganz einfach vergesse.
Oft denke ich, wie gut, dass unsere Küchenwerke einmalig sind, sie werden vertilgt und machen Platz für neue Kreationen, Gott sei Dank, dass wir nicht für die Ewigkeit kochen und backen.
Meine Gerichte, alle erprobt, sind nicht jahreszeitenabhängig. Ich stamme aus einer Zeit ohne Kühlschrank, ohne Froster, ohne Klimaanlage und fand nichts dabei, wenn die Obstsuppe im Sommer (zum Abkühlen im kalten Wasser), die es zu Flinsen und Puffern gab, nicht eisig war. Schrecklich, wenn statt Aroma nur Kälte zu schmecken ist.
Längst hat die Wissenschaft festgestellt, dass, je kälter das Getränk, umso mehr transpiriert das menschliche Wesen. Sag ich doch! Diese Klimaanlagen in den Zügen, wo man es gleich in der Schulter hat, wenn man am Fenster sitzt, oder diese eisigen Lebensmittelläden im Hochsommer!
Man denkt, wenn man da rauskommt, man kriegt eins mit dem Hammer, und empfindet es doppelt heiß. Nein, im Sommer muss man schwitzen, das gehört doch dazu. „Wer beim Essen schwitzt und bei der Arbeit friert, der ist gesund“, hieß ein Sprichwort früher.
Meine Vorschläge passen für rund ums Jahr, mehr oder weniger vielleicht, aber auch das soll jedem selbst überlassen bleiben und seiner Intuition.
Ich war und bin ein Küchenmensch und begreife nicht, dass es eine Zeit gab, wo man so versnobt war und dem Essen keine Aufmerksamkeit widmen mochte. Das hat sich geändert, und wie! Man muss nur die Programme im TV lesen, auf wie vielen Kanälen in neuen Töpfen gerührt wird, dabei kommen die besten Suppen aus den alten (Töpfen).
Ach ja, eins noch, ich liebe Dill! Wer ihn nicht mag, kann ihn auch durch Petersilie ersetzen.
So viele
Kochbücher gelesen,
studiert, probiert
nachzukochen.
Auch in der Fremde
fremde Gerichte.
Doch lieber als alles (Ferne)
ist dir Hausmannskost.
Und wie!
Geruch und Geschmack
verändern sich mit der Zeit,
mehr und mehr liegt dir die Vereinfachung.
Altersweisheit,
oder was sonst?
ein Sonntagskind auch,
um noch 20 km mit dem Rad,
unterwegs allerhand erledigt,
Bank, Post, Apotheke für die Nachbarin,
von dem Gericht, das ich mir auftische,
begeistert zu sein.
Kartoffelsalat mit Essig und Öl
3 Pellkartoffeln, gepellt
¼ Gurke
1 Schalotte
2 Teelöffel Kapern aus dem Glas
Essig, Öl, Salz und Pfeffer
Dill oder was man sonst noch will
Aus allem zusammen einen Salat machen.
Etwas ziehen lassen, wenn man das schafft.
4. April fünf vor zwölf
hieß vor urdenklichen Zeiten
eine Art Pfannenheber,
mit dem man das Bratgut
(damals meistens Kartoffeln)
umwenden konnte.
Das war er wirklich,
und an ihm halte ich heute noch fest
wie an anderen „Küchenfreunden“,
die, mit der Zeit erworben,
unentbehrlich wurden.
Eine mittlere Schädigung tritt ein,
zerschlägt etwas davon, geht verloren
oder ist unauffindbar,
fiel mir heute so ein,
als ich mein Kartoffelschälmesser vermisste,
das sich aber gottlob
nach kriminalistischer Spurensuche
in der grünen Tonne wiederfand,
weil ich es mit den Schalen entsorgt hatte.
Die Herrschaften verlassen das Ferienhaus in Richtung Beach. Ich sehe sie durch den Olivenhain in Strandschuhen, Inge in etwas Zartem, eine Art von großem Seidentuch, das ihr wunderbar steht, verschwinden.
Ich mag nicht auf den Steinen liegen den ganzen Tag und mache mich auf, die nähere Umgebung zu erforschen. Gibt nicht viel zu erforschen, aber das, was ich sehe, gefällt mir sehr. Haufenweise Tomaten in den Gärten vor den kleinen Häusern, an deren Wänden Knoblauchzöpfe in Blau und Zwiebelzöpfe in Weiß hängen.
An einem Zaun bleibe ich stehen und gebe einem alten Mann zu verstehen, ich möchte Tomaten kaufen. Ich gebe ihm fünf Mark, er holt eine Tüte und tut mir welche rein. Auch Knoblauch und Zwiebeln bekomme ich. Er will mir Geld zurückgeben, ich lehne ab.
Ich verabschiede mich und freue mich auf den Tomatensalat, den ich machen werde. Rufe hinter mir. Seine Frau kommt angeeilt, in der Hand einen Beutel mit Tomaten. Viel zu wenig hätte er mir für das Geld gegeben. Wie sind beide ganz und gar bei der Sache!
Schön, diese Sonne, diese alten Leute und ich, die sich an einen „Market“ erinnert, eine Art von Nissenhütte, in dem der Retsina in Halbliterflaschen mit einem Kronkorken, wie bei einer Bierflasche, schon leicht angerostet, verschlossen ist. Meine Güte, ist das alles gut.
Diese Fleischtomaten, durch die das Messer wie durch Butter fährt, kein weißer harter Strunk innen, alles wie es sein muss.
Auch wenn es das alles bei uns gibt. Es fehlt uns an Reife, glaube ich, und an Geschmack. Selbst „der Grieche“ kann seine Heimat hier nicht auf den Teller zaubern. Und den Wein kann man auch nur dort trinken, hier schmeckt er nach nichts, dann schon eher einen Ouzo.
(manchmal wenigstens)
Heute gönne ich mir was,
bringe fünf Scheiben Roastbeef mit und
dazu koche ich mir Spinat-Bandnudeln,
die ich, wenn sie gar,
ohne großartig abtropfen zu lassen,
in zerlassener Butter schwenke.
Die Scheiben aufrollen,
die Nudeln dazu (auf halbem Teller)
und ohne viel zu würzen
dem zarten Geschmack nachgehen.
Danach gibt es heute Himbeerspeise:
½ Becher saure Sahne
100 g Quark
etwas süße Sahne
verrühren und
frische Himbeeren unterheben
Im Winter nehme ich auch tiefgekühlte, mit Puderzucker süßen. Himmlisch, ein traumhaftes Gericht.
Kaffee und noch ein Butterbrot, sonst hebt man ab.
Eigentlich bin ich ein Fleischesser
immer gewesen,
leider ist mir die Lust auf Fleisch vergangen.
Hat es nicht lang genug gehangen?
„Besonders zart“, „besonders saftig“
sollen Qualitätsmerkmale sein.
Fleisch muss marmoriert sein,
erst etwas Fett macht es zart und saftig.
Ein wenig Salz und Pfeffer reichen aus,
um den köstlichen Geschmack und Duft
nicht zu zerstören.
Wie liebte ich es, wenn der Meister
den Strang vom Haken nahm,
ihn auf den Hackklotz legte,
fragend das Beil oder Messer anlegte
und auf Nicken des Kunden
das Gewünschte abtrennte:
ein Stück vom Kamm,
Wurst und Schinken nur frisch geschnitten,
nichts vorgeschnitten von einem Stapel,
nicht einmal am Wochenende,
wenn der Haupteinkauf getätigt wurde.
Der Braten für uns war das bewusste Huhn
der Franzosen.
Jeder soll am Sonntag seins im Topf haben.
Das kann man heute alle Tage, so man will,
ein ganzes Suppenhuhn für 1,67 Euro
kann sich auch der leisten, der unterhalb
der Armutsgrenze liegt.
Ach hör doch auf zu nölen!
Geh auf den Bauernmarkt und
hol dir ein halbes,
das gibt es ja auch noch,
und bring dir gleich Eier von dort mit
und auch Kartoffeln. Gute Idee,
was Besseres weiß ich momentan auch nicht.
Geh zu Fuß durch den Park dahin,
Krokusse sollen dort in Unmengen
schon blühen.
Meine Nachbarn verreisen und ich erbe eine Packung Hirtenkäse nach „griechischer Art“. Und auch einen Becher Joghurt.
Es ist März und ich mag in dieser Jahreszeit den nassen kalten Quarkkuhmilchkäse nicht besonders gern. Abgelaufen ist er auch schon, wegwerfen geht aber nicht. Aber so, wie ich ihn zubereite, wird er absolut gut und kann auch wiederholt werden, als Rezept.
Würde für zwei Personen reichen, aber weil ich morgen die Pfanne nicht schon wieder säubern will, esse ich heute beide Scheiben.
Also, eine Packung Hirtenkäse aus der Verpackung nehmen, flach durchschneiden, beide Scheiben abtrocknen.
In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, den Käse darin kurz von beiden Seiten bräunen.
Ein Paar Oliven mache ich mir dazu.
Das Ganze kommt auf zwei Scheiben Schwarzbrot, etwas pfeffern, Dill und einige dünne Gurkenscheiben.
Für den Salat ein Stück Salatgurke in feine Scheibchen hobeln, mit etwas Knoblauch, Dill und dem Joghurt zusammen eine Art Tsatziki herstellen. Ein Glas Retsina passt dazu oder auch ein Ouzo.
„Der Mensch kann noch so dumm sein –
er muss sich nur zu helfen wissen“,
sagte meine Großmutter.
Zu spät. Eine Variante, die mir besser gefallen hätte: statt Brot Nudeln dazu oder Reis. Das zusammen ginge auch als Auflauf u. u. u.
Heute spiele ich Drei-Sterne-Köchin,
stecke mir die aus drei Strasssteinchen-Sternen
bestehende Nadel an den schwarzen Kragen
vom Pullover.
Sie aß am liebsten meine Zwiebelsuppe,
die nur aus Suppengrün
und Zwiebeln bestand,
eine Kartoffel hinzugefügt,
mit Majoran, Salz und Pfeffer gewürzt.
Sie kam aus Osterrode in Ostpreußen,
ich nannte sie Schelli,
und sie war sehr liebenswürdig.
glaubt kein Mensch.
Zum Geburtstag gab es ein Glas Gänseschmalz
mit Äpfeln und Zwiebeln,
aus dem Delikatessenladen
Ammerländer Schinkendiele in
Bad Zwischenahn.
Etwas mehr als die Hälfte ist noch da,
und ich beschließe, etwas damit zu „veredeln“.
In der Backschüssel verknete ich mit der Hand:
Müsli, Mehl, etwas Salz, Koriander, Kümmel, zwei Eier und das kalte Schmalz.
Rolle den Teig aus und ziehe lange schmale Streifen mit dem Rädchen, die ich noch unterteile.
Bei vorgeheizten 200 Grad im Ofen backen.
Ob es was wird?
Die Gänseschmalzkekse sind geworden, würde abgepackt in Zellophan-Tütchen im Delikatessenladen mindestens 4,80 Euro kosten, hundert Gramm.
Bei mir gibt es dafür, ohne Schnickschnack, zwölf Tütchen. Ich sollte dem Laden mein Rezept verkaufen, oder?
Wie ich noch schnell in den Fahrstuhl steige,
lehnt schon der Pole in eine Ecke geklemmt
und sieht aus, als ob er sechs gefressen
und den siebten nehmen will. Er da, ich hier,
stumm. Kann ich nicht ertragen,
ich brumme was, wie guten Tag,