Kinder des Koran - Constantin Schreiber - E-Book

Kinder des Koran E-Book

Constantin Schreiber

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Beschreibung

Antisemitismus bei muslimischen Jugendlichen, mangelnde Vorstellungen von Gleichberechtigung, ein anderes Verständnis von Demokratie und Religionsfreiheit – manche Muslime geben nichts auf die liberalen Werte des Westens. Doch woher kommt das? Eine mögliche Antwort: weil junge Muslime es so lernen. Constantin Schreiber nimmt Schulbücher in der islamischen Welt unter die Lupe, unter anderem aus dem Iran, der Türkei, Afghanistan, Saudi-Arabien. Was wird dort im Religions- oder Geschichtsunterricht gelehrt? Was lernen Schüler über Philosophie? Schreiber spricht mit Lehrern, Eltern und Schülern und stellt fest: In einigen Ländern sind Schulen kein Ort der Bildung, sondern Orte der Ideologisierung. Junge Menschen lernen dort, die Welt mit anderen Augen zu sehen, als wir es im Westen tun. Und das hat auch Auswirkungen auf Deutschland und Europa.

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Das Buch

Die Juden seien Feinde der Muslime, Frauen sollten nicht aufreizend sprechen und Ungläubige verdienten es, gequält zu werden – diese und weitere problematische Botschaften vermitteln Schulbücher, die der Fernsehjournalist Constantin Schreiber untersucht hat. Seine Frage: Was wird der jungen muslimischen Generation in den Schulen beigebracht? Und welche Auswirkungen kann das haben? Dutzende Unterrichtswerke aus islamischen Ländern hat sich Schreiber angesehen. Fünf Bücher aus Afghanistan, Ägypten, dem Iran, Palästina und der Türkei stellt er detailliert vor.

Weite Abschnitte aus den untersuchten Büchern werden übersetzt wiedergegeben, damit sich jeder Leser ein eigenes Bild machen kann. Wie solche Lehrinhalte auf Kinder wirken können, erläutern Expertinnen und Experten aus dem deutschen Bildungswesen. Auch ging Schreiber der Finanzierung und Entstehung der Bücher nach – und kam zu teils beunruhigenden Ergebnissen. Der Autor von »Inside Islam« leistet einen weiteren unverzichtbaren Beitrag dazu, muslimische Gesellschaften besser zu verstehen.

Der Autor

Constantin Schreiber (*1979) moderiert die »Tagesschau« und das ARD-»Nachtmagazin« sowie das NDR-Medienmagazin »zapp« und spricht fließend Arabisch. Einen Namen gemacht hat er sich als Moderator von arabischen TV-Sendungen, zum Beispiel in Ägypten. Für die deutsch-arabische Talkshow »Marhaba – Ankommen in Deutschland«, in der er Flüchtlingen das Leben in unserem Land erklärt, wurde er 2016 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Schreiber arbeitete nach einem Jura-Studium mehrere Jahre als Reporter in Beirut und Dubai, volontierte bei der Deutschen Welle und war drei Jahre als Medienreferent im Auswärtigen Amt tätig. Seit 2012 war er Moderator und Chef vom Dienst bei n-tv und wechselte 2017 zur ARD.

CONSTANTIN SCHREIBER

KINDER DES KORAN

Was muslimische Schüler lernen

Econ

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ISBN: 978-3-8437-2059-5

© der deutschsprachigen AusgabeUllstein Buchverlage GmbH, Berlin 2019Umschlaggestaltung: FHCM® Designagentur, BerlinAutorenfoto: © Hans ScherhauferSatz: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Über das Buch und den Autor

Titelseite

Impressum

Einführung

Kinder Afghanistans

Kinder des Iran

Kinder Ägyptens

Kinder Palästinas

Kinder der Türkei

Resümee

Danksagung

Feedback an den Verlag

Empfehlungen

Einführung

»Schulbücher spiegeln den Stand einer Gesellschaft, auf dem sie sich aktuell befindet«, sagt die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing. Wer also wissen will, wo sich muslimische Gesellschaften in Sachen Freiheiten, Grundhaltungen und Werten heute befinden, der sollte sich ansehen, was der jungen Generation dort beigebracht wird. Genau das habe ich mir mit diesem Buch vorgenommen.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich aus acht verschiedenen Ländern eine breite Auswahl von Schulbüchern zusammengetragen hatte, insgesamt weit mehr als 100 Bücher aus dem Irak, Jordanien, Libanon, Palästina, Ägypten, dem Iran, der Türkei und Afghanistan. Bücher aus fünf dieser Länder habe ich schließlich ausgewählt. Sie erlauben einen Blick in eine andere Welt, oder besser: Sie zeigen einen anderen Blick auf die Welt. Dabei geht es mir nicht darum, gezielt nach Negativem, beispielsweise nach Antisemitismus zu suchen und diesen zu brandmarken. Es geht mir darum, einen Querschnitt dessen zu zeigen, was Schüler in diesen Ländern lernen. Und ja, einige der Inhalte, die ich gefunden habe, sind aus westlicher Sicht unerfreulich bis erschreckend und haben – wie mir deutsche Bildungsexperten bestätigten – nach unseren Maßstäben nichts in einem Schulbuch verloren.

Ein Beispiel: In einem ägyptischen Schulbuch zum Fach Haushaltskunde wird Stylingunterricht »für dicke und dünne Mädchen« gegeben. Dicke Mädchen – so steht es dort – sollten »keine engen Kleidungsstücke« und »keine breiten Gürtel tragen«. Der Glaube, dass sie das dünner aussehen ließe, sei ein »Irrglaube«. Breite Gürtel würden vielmehr »die Nachteile ihrer Körper hervorheben«. Dicke Mädchen sollten stattdessen »dunkle Farben« tragen. Dazu lächeln Models wie Claudia Schiffer in eng taillierten Kostümen den Schülerinnen von der Schulbuchseite entgegen. Dahinter steht natürlich der Gedanke, die Mädchen möglichst attraktiv für künftige Ehemänner zu machen. Denn der Platz der Frau ist das Heim, vermittelt das Lehrbuch.

Wer aus einem Land, in dem diese Denkweisen gelehrt werden, zu uns kommt, erlebt einen Kulturschock. Selbstverständlich kleiden sich in Europa Frauen so, wie sie es wollen – unabhängig von ihrer körperlichen Beschaffenheit. Selbstverständlich ist Jude kein Schimpfwort und das Existenzrecht Israels nicht verhandelbar. Selbstverständlich kann in Deutschland jeder seine Religion leben – oder sogar ohne leben. Selbstverständlich? Ja, für uns. Doch an Schulen im Iran, in Afghanistan oder Gaza sieht es anders aus.

Mir ist wichtig zu betonen: Es ist nicht alles schlecht, was ich zu lesen bekam. Die Naturwissenschaften hatten häufig ein gutes Niveau, soweit ich das beurteilen konnte. An Schulen in Ägypten wird sehr früh Philosophie gelehrt. Schüler in der sechsten Klasse müssen sich mit Texten von Sokrates oder Aristoteles auseinandersetzen. Das hat mir durchaus imponiert. Aber es fällt auf: Wissensvermittlung ist häufig nur mit ideologischem oder religiösem Unterbau möglich, etwa wenn sich in einem iranischen Mathematikbuch eine Abbildung befindet, auf der mathematische Formeln und daneben Militärraketen zu sehen sind. Die Botschaft: Wenn du gut in Mathe bist, kannst auch du eines Tages Raketen bauen.

Nun könnte man meinen, dies alles sei weit weg, Schulen in Ägypten, dem Iran und Afghanistan. Aber möglicherweise ist der Schaden, den schlechte Bildung in muslimischen Ländern anrichtet, auch bei uns spürbar. Außerdem erscheinen die Inhalte der Schulbücher als ein Symptom dafür, dass sich Gräben zwischen dem Westen und der islamischen Welt nicht schließen, sondern vergrößern. Denn wir werden in den Büchern häufig als Gegner dargestellt, als Kolonialisten, Imperialisten, Judenfreunde, Ungläubige und vieles mehr. »Unsere Feinde sind all diejenigen, die nicht Muslime sind«, lautet sinngemäß die Botschaft eines palästinensischen Schulbuchs.

Die arabischen Bücher konnte ich selbst durchsehen, da ich die Sprache verstehe. Trotzdem wurden alle Übersetzungen, die hier wiedergegeben werden, von einem zertifizierten Übersetzer angefertigt. Bei Türkisch, Persisch und Dari konnte ich mir zunächst keinen ersten Eindruck verschaffen, da ich diese Sprachen nicht beherrsche. Ich konnte aber auch nicht alle Bücher aus diesen Ländern komplett übersetzen lassen. Das hätte jeglichen Rahmen gesprengt. Also habe ich drei junge Kollegen, die aus den jeweiligen Ländern nach Deutschland gekommen sind, gefragt, ob sie sich die Bücher anschauen und mich auf Interessantes, Auffälliges und Berichtenswertes hinweisen könnten.

Als wir zusammensaßen und ich fragte, was ihnen aufgefallen sei, zuckten alle drei mit den Schultern und sagten: »Nichts Besonderes. Die Schulbücher sind eigentlich ganz normal.« Ich nahm ein Buch und blätterte es durch. In dem Schulbuch aus dem Iran tauchte gleich im ersten Kapitel eine Abbildung auf. Sie zeigt, wie amerikanische Soldaten auf Leichenbergen von Müttern, Kindern und Greisen eine Stars-and-Stripes-Fahne hissen. »Und das ist ganz normal?« Die Antwort: »Ja, das ist normal in unseren Schulbüchern.« Dies mag ein extremes Beispiel sein, doch befanden sich mehr oder weniger heftige antiwestliche Tendenzen in der großen Mehrzahl der von mir ausgewerteten Schulbücher.

Das ließ mich verwundert zurück. Junge Muslime mit ausländischen Wurzeln, die ich als absolut modern und reflektiert kennengelernt habe, die zudem noch in deutschen Medienunternehmen arbeiten, sagen, es sei »normal«, wenn in »unseren Schulbüchern« extreme Gewaltdarstellungen auftauchen, die die Unterdrückung von Muslimen abbilden sollen. Oder wenn offen die Rechte von Minderheiten und Frauen in Abrede gestellt werden. Das hat mich lange beschäftigt, sodass ich mich frage: Was bleibt von einer solchen Schulzeit hängen und wie sehr prägt das?

Ich bin kein Pädagoge. Daher habe ich die Einschätzung von Experten in Anspruch genommen, zum Beispiel von Susanne Lin-Klitzing. Sie ist die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Erziehungswissenschaftlerin und Professorin an der Universität Marburg. Ihre grundlegende Einschätzung: »Bildung hat immer auch übergeordnete Aufgaben wie Friedenserziehung, Menschenrechtsbildung, Rechtserziehung. Gleichzeitig wird bei uns strikt darauf geachtet, dass in Schulbüchern kein geschlechts-, behinderten-, religions- oder rassendiskriminierendes Verständnis gefördert wird. Das war in den Schulbüchern, die ich aus muslimischen Ländern hier vorliegen habe, anders.« Dieses Resümee zieht Lin-Klitzing, nachdem sie die übersetzten Schulbücher studiert und analysiert hat. Für einzelne Bücher habe ich außerdem andere Forscher und Experten zurate gezogen.

Mir ist bewusst, wie sensibel das Treffen einer Auswahl ist. Zuerst dachte ich daran, aus den insgesamt mehr als hundert Schulbüchern, die ich besorgt habe, die prägnantesten, überraschendsten, bedenklichsten Ausschnitte zu zeigen und zu übersetzen. Das hätte den Vorteil gehabt, dass ich viel mehr Details aus einer wesentlich größeren Anzahl an Büchern hätte referieren können. Ich habe mich dagegen entschieden. Unter anderem hätte ich sonst mit dem Vorwurf rechnen müssen, ich würde die krassesten Aussagen aus dem Kontext reißen und moderatere Stellen ausblenden. Stattdessen habe ich exemplarisch mehrere Schulbücher annähernd in Gänze übersetzen lassen. Annähernd heißt behutsam gekürzt, zum Beispiel wurden immer wiederkehrende Aufgaben oder Inhaltsverzeichnisse ausgelassen. Es entsteht ein authentischer Blick darauf, wie Fakten, Ideologie und Religion miteinander verwoben werden. Und jeder Leser kann sich einen eigenen Eindruck davon verschaffen, was manche junge Menschen in muslimischen Ländern an Lehrstoff vorgesetzt bekommen.

Im ersten Teil eines jeden Kapitels schaue ich auf die Inhalte, die in muslimischen Ländern verbreitet werden. Im zweiten Teil schaue ich auf die Auswirkungen bei uns, die insbesondere wegen der Migration aus muslimischen Ländern spürbar werden, an Schulen zum Beispiel. Lehrer stehen immer häufiger vor Klassen mit einem hohen Anteil muslimischer Schüler. Sie sollen vermitteln, was Generationen muslimischer Zuwanderer häufig nicht kennengelernt haben: Bildung, die bildet und Chancen schafft und die nicht ideologisieren will.

Aber es geht auch darum, ob Deutschland seine Zusammenarbeit mit muslimischen Staaten nicht an klare Reformen in den Bildungssystemen dieser Länder knüpfen sollte. Bisher läuft es so, dass das Geld fließt, unabhängig davon, welche Inhalte letztlich damit verbreitet werden. Und so kommt es, dass ein Teil der frauenfeindlichen, rassistischen und antisemitischen Ausfälle in Schulbüchern von deutschen Steuergeldern mitfinanziert werden, im Namen der Entwicklungshilfe. Das muss aufhören.

Kinder des Koran schließlich heißt das Buch, weil in allen Büchern ein muslimisches Weltverständnis in mehr oder weniger ausgeprägter Form eine Rolle spielte. Ich habe viele Jahre im Nahen Osten gelebt, bin bis heute zahlreichen Freunden in arabischen Ländern verbunden und berichte regelmäßig als Korrespondent für die ARD aus der Region. Ich bin der Überzeugung, die jungen Menschen in der muslimischen Welt haben etwas Besseres verdient als das, worauf ich bei der Recherche für dieses Buch gestoßen bin. Ihnen sollte die Möglichkeit zustehen, sich entsprechend ihren Fähigkeiten zu bilden.

Kinder Afghanistans

Es ist eines der gefährlichsten Länder der Welt. Kein Tag vergeht, an dem nicht Menschen in Afghanistan als Opfer von Konflikt und Terror sterben. Allein in der ersten Jahreshälfte 2018 wurden, unter anderem durch Drohnenangriffe und Selbstmordanschläge, laut den Vereinten Nationen 1692 Zivilisten getötet, 3430 verletzt. Die radikalislamischen Taliban sind nach wie vor aktiv. In den Provinzen, in denen sie herrschen, organisieren sie den Alltag der Menschen nach ihrem steinzeitlichen Weltbild. Westliche Bildung sehen die Islamisten als Bedrohung an. Knapp vier Millionen Kinder können wegen der andauernden Gewalt im Land keine Schule besuchen, schätzen die Vereinten Nationen. Im Sommer 2018 schlossen im Osten Afghanistans rund hundert Schulen, weil die Lehrer von Taliban bedroht wurden. Und dort, wo es Schulen gibt, sind diese in katastrophalem Zustand, nicht nur, was die Gebäude, sondern auch, was den Unterricht angeht. 41 Prozent der Schulen befinden sich nicht einmal in festen Häusern,1 die Kinder werden in Zelten, Wohnungen oder unter freiem Himmel unterrichtet. 2,5 Millionen afghanische Schulkinder müssen mehr als 2,5 Kilometer Schulweg zurücklegen. Nur 43 Prozent der Lehrer sind für ihren Job qualifiziert. Die meisten von ihnen arbeiten in den städtischen Zentren, auf dem Land unterrichten in der Regel unzureichend ausgebildete Lehrer. Afghanistan weist mit 69 Prozent eine der höchsten Analphabetenraten der Welt auf.2 Unter den afghanischen Mädchen und Frauen liegt die Rate noch weitaus höher – 83 Prozent von ihnen können weder lesen noch schreiben.

Die Religion des Islams ist die letzte Mission und die Ordnung Allahs des Allmächtigen für die Menschheit. (…) Der Aufruf zu Allah ist eine religiöse Pflicht. (…) Jeder Muslim, sowohl männlich als auch weiblich, ist verpflichtet, soweit seine Fähigkeit und sein Wissen es ihm erlauben, alles dafür zu tun, die Religion des Islams an andere weiterzugeben.

Ich halte ein afghanisches Religionsbuch in den Händen. Es trägt den Titel Auslegung des Heiligen Koran und erschien 2011. Die Seiten sind hauchdünn, verschlissen. Die Bindung aus zwei Heftklammern hält kaum noch. Nur der Umschlag ist farbig gestaltet. Darauf zu sehen sind ein Koran und eine Weltkugel. Die Kugel ist so dargestellt, dass der Nordpol im Mittelpunkt steht. Das heißt, die gesamte Südhalbkugel ist nicht zu sehen, sondern vor allem Nordamerika und Russland. Und aus irgendeinem Grund ist Grönland farblich hervorgehoben. Es ist leuchtend gelb dargestellt, im Gegensatz zu dem Braun, in dem die anderen Länder gekennzeichnet sind. Mein erster Gedanke: Was hat der Koran mit Grönland zu tun? Und warum schwebt der Koran vor allem über Ländern, die überhaupt nicht muslimisch geprägt sind? Er hätte ja auch dort dargestellt werden können, wo sich der Nahe Osten oder Afghanistan befinden. Er fließt aber grafisch in die USAund Kanada. Es könnte einfach eine Unbedachtheit sein, was ich für nicht unwahrscheinlich halte, weil das ganze Buch in seiner Aufmachung nicht besonders hochwertig oder professionell wirkt. Der Herausgeber ist auf dem Cover festgehalten: »Bildungsministerium der Islamischen Republik Afghanistan«.

Aus Afghanistan hatte ich mir Schulbücher aller Fächer einer zehnten Klasse besorgt. Das erste Paket wurde von den Taliban abgefangen und kam nie an. Weitere Pakete waren wochenlang unterwegs. Ein vereidigter Übersetzer übertrug die Inhalte schließlich von Dari, einer der beiden Amtssprachen, ins Deutsche. Das Religionsbuch, das ich ausgewählt habe, behandelt in jedem Kapitel einige Koranverse, übersetzt sie aus dem Arabischen und bespricht dann einige Aspekte des Textes. Mein Problem: Die Besprechungen helfen kaum, die Bedeutung der Zitate zu verstehen.

Gleich im ersten Kapitel, das den Titel »Der Mensch ist nicht umsonst erschaffen« trägt, fällt mir auf, dass der muslimische Gott als zorniger Gott dargestellt wird. Er fordert »Rechenschaft«, er »straft«. »Wer einen anderen Gott außer Allah anruft – für den er keinen Beweis hat, der wird seinem Herrn Rechenschaft ablegen«, heißt es da. Diese Drohungen ziehen sich als roter Faden durch das gesamte Buch. Sicher, es gibt auch christliche Gruppierungen, die ihre Anhängerschaft damit an sich binden wollen, dass sie mit göttlichen Strafen drohen. Aber nach unserem allgemeinen Verständnis ist Gott doch eher gütig, er vergibt und liebt die Menschen. Ist der muslimische Gott also per se zornig?

Ein eigenes Kapitel widmet das Schulbuch der Missionierung, der so genannten Da´aa. Im Kapitel »Einladung zu Allah« heißt es: »Und wer ist besser in der Rede als jemand, der zu Allah ruft und Gutes tut und sagt: ,Ich bin von denen, die dem Allah gehorsam und unterwürfig sind‘? Gut und Böse sind nicht gleich. Wehre das Böse mit Gutem ab, sodass die Person, die mit dir in Feindschaft war, wie dein bester Freund wird.« Ich weiß, dass es im Islam die Vorstellung gibt, Muslime müssten missionieren. Aber, dass sich dies so explizit in einem Schulbuch widerspiegelt, finde ich bedenklich.

Eine weitere Lektion des Lehrbuchs irritiert mich besonders. Es geht um die Sure Al-Baqarah, Verse 42–46, um das Thema Wahrheit und Falschheit – und um offenen Antisemitismus. Denn in der Auslegung der Verse steht: »Insbesondere die Juden, die vom Recht gewusst hatten, änderten aber aufgrund von Vorurteilen und Rache das Recht, um die Menschen vom rechten Weg abzuhalten, indem sie, die Juden, das Recht verdeckten und es mit Nichtigem vermischten, wohlwissend, dass die Wahrheit jenes ist, was Mohammed, der Prophet des Islam (Friede sei mit ihm), gebracht hat.« Juden werden also als falsch dargestellt, als Gefahr. Ich weiß, dass im Islam die Ansicht vertreten wird, Juden und Christen hätten die Offenbarung verfälscht und nur der Islam entspreche der wahren Offenbarung. Diese Passage geht aber darüber hinaus, weil den Juden unterstellt wird, dass sie willentlich Muslime in die Irre führen wollten. Außerdem werden die Juden später im Text gemahnt, »ihr Buch« richtig zu verwenden, damit auch sie in der Lage seien, daraus Nutzen zu ziehen.

In dem Religionsbuch finden sich auch Bezüge zum weltlichen Leben, zum Staat und zur Gesellschaft. Im hinteren Teil des Buches, im Kapitel »Vertrauen und seine Bedeutung im Islam«, fällt mir eine Passage auf: »Dazu befiehlt Allah der Allmächtige den Gläubigen, ihren Befehlshabern und ihren muslimischen Herrschern zu gehorchen und zu folgen. (…) Wenn aber der Befehl und das Urteil der Befehlshaber und der Herrscher gegen das Gesetz Gottes sind, ist es niemandem gestattet, ihnen zu gehorchen oder zu folgen.« Eine Trennung zwischen Staat und Religion ist nicht vorgesehen, anders kann ich diese Passage nicht verstehen. Muslimischen Anführern sei zu gehorchen, so lange ihre Befehle im Einklang mit dem Islam stehen. Muslime haben also nichtmuslimischen Anführern ohnehin nicht zu folgen. In letzter Instanz sind religiöse Gebote bindend, nicht weltliche Gesetze. Diese Aussage entspricht dem allgemeinen islamischen Verständnis, dass Gottes Wort, wie es im Koran steht, das oberste Gesetz sei.

Weiter fällt mir auf, dass es in den Texten immer wieder um die Erhabenheit der Muslime gegenüber den »Ungläubigen« geht. In der neunten Lektion heißt es beispielsweise: »Die Aufrufer zu Gott (Muslime) sind das beste Volk.« Außerdem wird sehr viel mit Angst gearbeitet. Es gibt Regeln und Weisungen. Das Buch teilt die Welt in Gut und Schlecht, und gut seien die Muslime und schlecht die anderen.

Insgesamt frage ich mich, wie ein solches Schulbuch überhaupt im Unterricht eingesetzt werden kann. Von der Art und Weise der Gestaltung ist es darauf angelegt, dass ein Lehrer oder ein Schüler das Buch vorliest und die anderen zuhören und es verinnerlichen sollen. Transferaufgaben, Diskussionen, Einordnungen, die mir die Bedeutung der religiösen Texte für das Leben hier und heute erklären, finden de facto nicht statt. Sicher, die Inhalte sind antiquiert, zum Teil ohne Vorwissen schwer verständlich – etwas wenn historische Personen auf einmal ohne nähere Erläuterung erwähnt werden. Wenn ein Schüler diesen Texten nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder ausgesetzt wird, dann muss man schon sehr gefestigt sein und auch gut informiert über Quellen außerhalb der Schule, damit nicht irgendetwas von den kruden religiösen Inhalten hängenbleibt. Bevor ich auf einzelne Aspekte des Schulbuchs detaillierter eingehe, hier die wortgetreue Übersetzung dessen, was diese afghanischen Schüler über Religion lernen …«

Religionsbuch aus Afghanistan, 10. Klasse

Auslegung des Heiligen Koran

Der Mensch ist nicht umsonst erschaffen

Sure Al-Mo’minun, Verse 115–118:

»Glaubt ihr wohl, dass wir euch nur zum Scherz erschaffen hätten? Und dass ihr nicht zu uns zurückgebracht werdet? Ja, Gott ist hoch erhaben, der wahrhaftige König. Es gibt keinen Gott außer ihm, dem Herrn des edlen Thrones. Wer außer Gott noch eine andere Gottheit anruft, für die er keinen Beweis beibringen kann, für den gibt es die Abrechnung bei seinem Herrn. Siehe, den Ungläubigen wird es nicht wohlergehen. Sprich: ›Mein Herr, vergib, und erbarme Dich! Du bist der beste Erbarmer!‹«3

Auslegung: Allah der Allmächtige sagt zu den Ungläubigen: Denkt ihr, dass wir euch falsch und sinnlos erschaffen haben? Nein, das ist nicht der Fall. Wir haben euch jedoch erschaffen, um Gottes Gebote zu verfeinern, zu lehren und zu befolgen. Und habt ihr vermutet, dass ihr nach dem Tod nicht wieder zur Rechenschaft und zur Strafe herangezogen werdet?

Gott der Allmächtige ist rein und herrlich, der in Weisheit etwas erschafft. Er ist der einzige Gott und es gibt keinen anderen Gott außer Ihm. Es gibt keinen Schöpfer außer Ihm und er ist der Herr des edlen Thrones.

In diesem heiligen Vers ist der Thron als edelmütig beschrieben, weil dieses Attribut vom Attribut des Herrn »Edelmütigster der Edelmütigen« abgeleitet ist. Dann sagte der Allmächtige Gott mit Drohung und Tadel zu denjenigen, die ihn als Sohn oder als Partner und Gefährten beschrieben hatten: »Wer außer Gott noch eine andere Gottheit anruft, für die er keinen Beweis beibringen kann, für den gibt es die Abrechnung bei seinem Herrn.«

Es ist eine große Anmaßung, wenn manche neben Allah ein anderes Pendant anbeten, andere Elemente mit Gott zusammen anbeten, obwohl sie keinen Grund dafür haben. Wahrlich wird Gott sie schwer bestrafen. Solche Menschen werden nie Erfolg haben, sondern sie werden in die Hölle gehen, wo sie Leid und Qual erleiden werden.

Verderben der Ungläubigen und Erlösung der Gläubigen

Die erwähnten Verse, die das Ende der »Al-Mo’minun«-Sure bilden, enden damit, die Erfolglosigkeit und die Unerreichbarkeit der Erlösung für die Ungläubigen zu betonen.

Im Gegenzug werden der Erfolg der Gläubigen und deren Erlösung zugesichert, die auch am Anfang dieser Sure hervorgehoben wurden, sodass der offensichtliche Unterschied zwischen den beiden Gruppen festgestellt und offenbar wird.

Auf diese Weise lehrt der Allmächtige Gott seine lieben Propheten und seine Gemeinde (Ummah), sich um Vergebung und Gnade nur an ihn zu wenden, denn Gott ist der Allerbarmherzigste und Allergnädigste.

Die Gelehrten Bukhari, Muslim, Tarmezi und Ibn Habban haben von Abu Bakr (Friede sei mit ihm) erzählt, dass er zum großen Propheten Mohammed sagte: »Oh Gesandter Gottes, lehre mich ein Gebet, das ich in meine Gebete einbringe.« Der Prophet (Friede sei mit ihm) wies ihn an, er solle sagen: »Oh Herr, ich habe meine Seele sehr unterdrückt. Wahrlich, niemand vergibt Sünden außer Dir, so lass mich also von Dir lernen. Sei mir gnädig, denn Du bist der gnädigste Erbarmer.«

Der Heilige Koran heilt

Die Kommentatoren des Korans haben gesagt, dass die letzten zwei Verse dieser Sure heilende Verse sind. Ibn Abi Hatam hat von Abdullah ibn Mas’ud berichtet, dass Abdullah ibn Mas’ud an einem kranken Mann vorüberging. Er flüsterte den Vers »denke jedoch nicht, wir haben euch umsonst erschaffen« bis zum Ende der Sure dem Kranken in sein Ohr, so wurde der Kranke geheilt. Ich (Abdullah ibn Mas’ud) habe dieses Ereignis dem Propheten Gottes (Friede sei mit ihm) erzählt. Der Prophet (Friede sei mit ihm) sagte zu Abdullah ibn Mas’ud: »Was hast du ins Ohr dieser Person geflüstert?« Er erzählte die Geschichte dem Propheten Gottes. Der Prophet (Friede sei mit ihm) sagte: »Ich schwöre beim Herrn, in dessen Macht meine Seele steht: Wenn eine Person mit Überzeugung diese Verse auf einem Berg skandiert, wird der Berg zerstört werden!«

Was hier maßgebend und wichtig ist, sind der Glaube und die Gewissheit des Rezitators sowie die Begabung und die Fähigkeit des kranken Menschen zu glauben, dass er mit dem Koran behandelt und geheilt wird.

Einige Vorteile und Erkenntnisse aus den obigen Versen sind:

Allah der Allmächtige hat die Menschheit nicht ohne Zweck und Weisheit erschaffen, sondern er hat die Menschen für die Erfüllung einer großen und besonderen Verantwortung erschaffen. Dies ist der Wille zu Anbetung und Leben unter der islamischen Ordnung und dem islamischen Recht. Allah der Allmächtige sagt hierzu: »Ich habe die Geister (Dschinn) und die Menschen nur für meine Anbetung erschaffen.« Hier sollte angemerkt werden, dass laut der Definition der Kommentatoren jedes Versprechen oder jede Tat, die Gott liebt und mit der er zufrieden ist, ein Gottesdienst ist. Daher kann man sagen, dass es eine Vielzahl von Anbetungen gibt. Sie umfasst alle guten Taten. Sie beschränkt sich nicht nur auf die berühmten »islamischen Säulen« und die bekannten Riten wie Gebet, Fasten, Pilgerfahrt und die Armensteuer (Zakat).

Für einen Muslim ist es unerlässlich, sein ganzes Leben in allen Aspekten und Bereichen, ob klein oder groß, in der Verehrung Allahs des Allmächtigen zu verbringen. Das heißt: seiner Ordnung und seinem Gesetz zu folgen und zu gehorchen, und der Mensch soll sein Leben und seinen Tod Gott widmen. Dasselbe wird in einem anderen Vers des Heiligen Korans sehr beredt und deutlich gesagt: »Sprich, oh Mohammed, zweifellos sind mein Gebet, das Opfer, das Leben und der Tod dem Allah, dem Herrn des Universums, gewidmet.«

Imam Termezi sagte: »Der Allmächtige Gott schuf die Geschöpfe als seine Knechte, damit sie ihn anbeten. Er belohnt sie nach ihrer Anbetung oder er bestraft jene, die die Anbetung verweigern. Wenn also Menschen Gott anbeten, werden sie als freie und würdige Knechte aus der weltlichen Knechtschaft befreit und sie werden im Jenseits Könige sein. Aber wenn sie seine Anbetung verweigern, werden sie Abtrünnige und hässliche Knechte sein und am Tag der Auferstehung werden sie als Feinde über den Flammen aufgehängt sein.«

Ohne Zweifel wäre es eine Unwissenheit, Beschränktheit und Ignoranz der Menschen, wenn sie als Materialisten glaubten, dass es nur diese Welt gibt. Sie werden nicht zu Gott und ins Jenseits zurückkehren, um entsprechend ihren Handlungen belohnt zu werden.Diejenigen, die neben Gott an andere Götter glauben, haben keinen Grund dafür. Sie verdienen es also, bestraft zu werden.

Mann im Schatten göttlicher Segnungen

Sure Ibrahim, Verse 32–34:

»Gott ist es, der die Himmel und die Erde erschuf und der vom Himmel Wasser herniedersandte und daraus Früchte wachsen ließ, zum Unterhalt für euch. Er machte euch die Schiffe dienstbar, dass sie auf dem Meere fahren nach seinem Geheiß, und machte euch die Flüsse dienstbar und machte euch die Sonne dienstbar und den Mond, in stetem Wirken, und machte euch die Nacht dienstbar und den Tag. Er gab euch von allem, worum ihr batet. Wenn ihr die Gnade Gottes aufzählen solltet, ihr könntet sie doch nicht berechnen. Siehe, der Mensch ist wahrlich frevlerisch und gottlos.«

Auslegung: Allah der Allmächtige nennt in diesen Versen seinen Dienern seine Segnungen, weist auf die Gründe für seine Präsenz und auf die Zeichen seiner Macht hin und identifiziert diese Segnungen für die Menschheit.

Gott erschuf den Himmel und die Erde aus dem Nichts, und in der Erschaffung des Himmels und der Erde offenbarte er die Gründe seiner Macht und die Zeichen seiner Majestät.

Gott brachte den Regen aus den Wolken, und dadurch ließ Er reichlich Pflanzenarten und -gattungen in verschiedenen Farben, Mengen, Geschmäckern und mit verschiedenen Vorteilen wachsen, sodass Menschen davon sich ernähren und auf verschiedene Weise davon profitieren können. Der Allmächtige Gott hat für euch die Schiffe gezähmt, damit sie dem Befehl des Herrn im Meer folgen können. Das bedeutet, dass Er euch beibrachte, wie man das Schiff baut und es euch leicht machte, es zu benutzen, und den Wind in die Richtung richtete, wohin ihr euch mit der Vorsehung und Gnade Allahs bewegen sollt. Allah ist der Allmächtige, der die Flüsse auf der Erde fließen ließ, damit ihr Wasser getrunken und es für die Bewässerung des Landes und für andere Bedürfnisse genutzt werden kann.

Der heilige Vers beginnt in dieser Lektion mit dem Namen Gottes, mit dem Wort »Allah«. Dieser Stil des Korans erweckt das Gefühl der Furcht vor dem Allmächtigen in den Herzen der Menschen und lenkt die Aufmerksamkeit der Polytheisten auf die Notwendigkeit des Glaubens an Allah, an den Allmächtigen.

Die Bahn von Mond und Sonne

Diese Verse machen uns Gott bewusst und lassen uns Ihn als Gott erkennen. Es ist Gott, der die Sonne und den Mond in die Bahn gebracht hat zum Wohl der Menschen und für das Leben auf der Erde. Damit, dass sie fortlaufend ihre Bahnen ziehen, entstehen Tage und Nächte, die ihre Naturaufgabe erfüllen, und die zu unserer Verfügung stehen. Somit erfüllen wir mit Gottes Gnade während des Tages unsere Bedürfnisse und während der Nacht ruhen wir uns aus, um neue Kräfte zu sammeln. Wie Gott der Allmächtige sagt: »Wir verhüllten die Nacht und erhellten den Tag, damit ihr euren Lebensunterhalt verdient.«

Und es wird gesagt: »Er gab euch von allem, worum ihr batet. Wenn ihr die Gnade Gottes aufzählen solltet, ihr könntet sie doch nicht berechnen. Siehe, der Mensch ist wahrlich frevlerisch und gottlos.«

Einladung zu Allah

Sure Fussilat, Verse 33–35

»Und wer führt wohl eine bessere Rede als der, welcher zu Gott aufruft und Gutes tut und spricht: ›Siehe, ich bin einer der Gottergebenen‹? Die gute und die schlechte Tat sind nicht einander gleichzusetzen. Entgegne mit etwas Besserem! Und wenn zwischen dir und ihm Feindschaft ist, dann soll es sein, als wäre er dein enger Freund.«

Auslegung: Abdullah Ibn Abbas (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte, dass die Erklärung der Verheißung Gottes das Gebot an den Propheten (Friede sei mit ihm) war, der Gott anrief und ehrlich handelte und die Religion des Islams als göttliche Gabe hinterließ.

Eine andere Erzählung von Ibn Abbas (möge Allah mit ihm zufrieden sein) besagt, dass dieser Vers die Begleiter und Gefährten des Gesandten Gottes betrifft.

In Bezug auf die Herabsendung des Verses »Und wenn zwischen dir und ihm Feindschaft ist, dann soll es sein, als wäre er dein enger Freund« haben Kommentatoren gesagt, dass dieser Vers sich auf Abu Sufyan Ibn Harb bezieht, der ein hartnäckiger und unnachgiebiger Feind des Propheten war, aber schließlich ein Freund des Gesandten Gottes wurde.

Beste Worte

Die obigen Verse haben drei herausragende Merkmale als die besten Zeichen für einen Menschen genannt:

Einer, der zum Monotheismus und zur Einheit Gottes und zu seinem Gehorsam und seiner Anbetung einlädt.Jemand, der sich an die guten und wohlwollenden Taten, die Allah ihm geboten hat, hält und die verbotenen Handlungen meidet.Ein Mensch, der ein Gefährte der guten und wohlwollenden Muslime ist und mit ihnen in Freundschaft und Zuneigung verbunden ist und sie in Schutz nimmt.

Aufruf zu Gott – eine Verpflichtung der Scharia

Die Religion des Islams ist die letzte Mission und die Ordnung Allahs des Allmächtigen für die Menschheit. Durch den Aufruf ist es möglich, diese Religion zu anderen zu bringen und Menschen zu überzeugen, den Lehren, Geboten und Werten des Islams zu folgen. Der Aufruf zu Allah ist eine religiöse Pflicht und sie hat ihre eigenen Prinzipien und Regeln, die aus dem Heiligen Koran und aus der überlieferten und praktizierten Tradition des Propheten (Friede sei mit ihm) abgeleitet werden.

Jeder Muslim, sowohl männlich als auch weiblich, ist verpflichtet, soweit es ihm seine Fähigkeit und sein Wissen erlauben, die Religion des Islams an andere weiterzugeben. Im Heiligen Koran gibt es viele Verse über die Einladung und ihre Methoden. In diesen Versen wurde betont, dass die Einladung zur Religion mit Sanftheit, guten Sitten, guten Ratschlägen und guten Gesprächen erfolgen sollte. Allah der Allmächtige sagte zum Imam und zum Predigtoberhaupt, zum Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm): »Rufe auf zum Wege deines Herrn mit Weisheit und mit schöner Predigt, und streite mit ihnen auf gute Weise!«

Rituale der Einladung auf dem Weg Gottes

Nachdem Er die Prinzipien und Grundsätze der Einladung zum Herrn zum Ausdruck gebracht und die Beziehung zwischen seinem Diener und seinem Herrn gestärkt hat, gibt Allah der Allmächtige die Rituale der Aufrufer und der Herstellung guter Beziehungen unter den Dienern Gottes an:

Die Aufrufer zu Gott (Muslime) sind das beste Volk, daher ist es notwendig, dass sie gute Beziehungen zu den Menschen pflegen, die Verfolgung durch andere dulden und ertragen und auf das Böse mit Gutmütigkeit antworten. Allah der Allmächtige hat erklärt, dass gute und schlechte Reden und Taten nicht gleich sind, denn Gott freut sich über gute Worte und Taten und belohnt diese Menschen mit Gutem. Allah der Allmächtige sieht widerliche und böse Worte und Taten als schlecht an und bestraft diese Menschen. Daher ist es notwendig, dass der Aufrufer der Gläubigen auf das Böse des Volkes mit Gutmütigkeit reagiert und das Böse mit Güte behandelt, denn diese entspricht ihm mehr und ist vereinbar mit seiner Großartigkeit und Überlegenheit.

Wann immer ein Aufrufer zu Gott das Böse mit Güte beantwortet und die Sünde und Widerlichkeit anderer mit Vergebung und Geduld abwehrt, hat er die Freundschaft der Menschen gewonnen und ihren Pessimismus und ihre Bosheit abgelenkt, und sein Feind wird als sein ehrlicher und treuer Freund erscheinen.

Dies ist eine große Eigenschaft derjenigen, die sich selbst widersetzen und angesichts von Aggression, Wut und Verfolgung durch andere Geduld zeigen. Diese Qualitäten der guten Eigenschaften besitzen nur diejenigen, die die Seligkeit und das Glück in dieser Welt haben und versuchen, Gutes zu tun, und Belohnungen erhalten.

Ibn Abbas (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte in der Interpretation des Verses: »Und nur diejenigen, die Geduld haben, werden belehrt … Der Allmächtige Allah hat die Gläubigen um Geduld und Toleranz gegenüber Zorn und Wut, um Ergebenheit und Bescheidenheit gegenüber Unwissenheit, um Verzeihung und Vergebung gegenüber dem Bösen befohlen; wenn sie dies tun, wird Allah sie vor dem Bösen bewahren und ihren Feind zu ihrem gehorsamen und engen Freund und Gefährten machen.«

Guter Glaube und gute Tat

Sure Al-Asr, Verse 1–3:

»Beim Nachmittag [oder: der flüchtigen Zeit]! Siehe, der Mensch ist wahrlich in Verlorenheit, nur die nicht, welche glauben und gute Werke tun, einander zur Wahrheit ermuntern und zum Geduldigsein ermuntern.«

Auslegung: Gott schwört bei der Zeit und betont, dass die Menschen ratlos sind, außer denen, die in der Fortsetzung dieser Verse ausgenommen sind.

Das Geheimnis von Gottes Schwur auf die Zeit

Dass Allah der Allmächtige bei der Zeit schwor, weist darauf hin, dass die Zeit in Allahs Gegenwart eine große Bedeutung hat. Der Prophet (Friede sei mit ihm) sagte: »Beleidige die ›Zeit‹ (Dahr) nicht, denn Gott ist Zeit in dem Sinne, dass Gott der Treiber und Beherrscher der Zeit ist.«

Eine andere Bedeutung der Zeit

Einige Kommentatoren sagten, dass mit dem Wort »Asr« das Nachmittagsgebet oder die Zeit des Nachmittagsgebets gemeint ist. In dieser Hinsicht sind die Bedeutung, Ehre und Tugend des Nachmittagsgebets festgelegt. Und deshalb haben viele Gelehrte das »Mittlere Gebet« als das Nachmittagsgebet gedeutet.

Nach Meinung mancher Gelehrter bezieht sich dies auf die Tatsache, dass der Rest des weltlichen Lebens so kurz ist wie die Zeit zwischen dem Nachmittag und dem Sonnenuntergang.

Daher soll der Mensch diese kurze Zeit, die das wertvollste Gut ist, für ein Geschäft nutzen, das nicht sinnlos ist, denn es ist eine sehr kurze Zeit, und was tot ist, wird nicht wiedererlangt werden.

Die vor Verlusten Geretteten

Nachdem Er ein öffentliches Dekret über den Menschen und sein Schicksal erließ, hat Gott der Allmächtige die aufrichtigen Gläubigen von diesem allgemeinen Dekret ausgeschlossen: »Wer sich im Glauben an Gott und an gute Taten versammelt, wird niemals Schaden erleiden«, weil er für das Jenseits arbeitet und die weltlichen Interessen ihn nicht davon abhalten, für das Jenseits tätig zu sein, weil er seinem Herzen glaubte und entsprechend seinem Glauben handelte.

Andere Menschen, die keinen Schaden erleiden, sind diejenigen, die sich gegenseitig von einem festen und unantastbaren Recht und einer Pflicht leiten lassen – das ist der Glaube an Gott und seine Einheit.

Es sollte gesagt werden, dass das Recht gegenüber dem Unrecht steht und alles Gute und andere Taten einschließt, wie zum Beispiel: die Einheit Gottes, der Gehorsam gegenüber seinen Geboten, das Festhalten an den Büchern und an den Gesandten Gottes und die Überlegenheit des Jenseits gegenüber der Welt.

Dennoch bewahrte Gott diejenigen vor Verlusten und Schäden, die einander angesichts von Schwierigkeiten und Anstrengungen zum Gehorsam aufrufen, Sünden vermeiden und Geduld üben trotz jeglicher Versuchung, die ein Mensch in dieser Welt erfahren wird. »Diejenigen, die sich gegenseitig zur Geduld ermuntern, werden keinen Schaden erleiden.«

Das Wort »Geduld« heißt, Gehorsam zu üben, schlechtes Handeln zu vermeiden, Elend zu ertragen und alles zu tun, was der Mensch für Gott tut – »das Gute zu tun und das Böse zu vermeiden«.

Die von Verlusten und Schäden befreiten Menschen haben so die folgenden vier Eigenschaften: Glaube, gute Tat, Recht und Geduld.

Vertrauen und seine Bedeutung im Islam

Sure An-Nisa, Verse 58–59:

»Siehe, Gott befiehlt euch, die euch anvertrauten Güter ihren Eignern zu übergeben. Und, wenn ihr zwischen den Menschen richtet, in Gerechtigkeit zu richten. Siehe, wie wunderbar ermahnt euch Gott darin! Siehe, Gott ist hörend, sehend. Oh ihr, die ihr glaubt! Gehorcht Gott, und gehorcht dem Gesandten und denen unter euch, die Befehlsgewalt besitzen! Und wenn ihr über etwas streitet, dann bringt es vor Gott und den Gesandten, wenn ihr an Gott glaubt und an den Jüngsten Tag. Das ist gut und nimmt den besten Ausgang.«

Auslegung: Allah der Allmächtige befahl seinen Dienern, die euch anvertrauten Dinge ihren Besitzern zurückzugeben und während einer gerichtlichen Verhandlung nach Gerechtigkeit zu entscheiden. Allah der Allmächtige befahl seinen Dienern, Gott und seinem Gesandten zu gehorchen und zu folgen und den Befehlshabern zu gehorchen. Allah der Allmächtige hat in dem heiligen Vers zwei gute Taten zum Ausdruck gebracht:

Erfüllung der Treuhandschaft

Treuhandschaft bedeutet, dass der Mensch dazu gewonnen werden soll, sie zu bewahren, sei es materiell oder spirituell.

Manchmal ist diese Treuhandschaft ein Abkommen mit Gott, dessen Erfüllung ein Gebot Gottes ist, und die Vermeidung davon ist eine Verweigerung der Gebote.

Manchmal ist die Treuhandschaft den Menschen gegenübergestellt. Zum Beispiel bedeuten die vertraulichen Dinge und Geheimnisse der Menschen, dass die Erfüllung [der Treuhandschaft] nur gegeben ist, wenn sie ohne jeglichen Betrug und ohne Verrat ihren Besitzern zurückgegeben werden. Wenn eine Person im öffentlichen Dienst oder in einem Privatunternehmen beziehungsweise in einer privaten Angelegenheit mit einer Aufgabe betraut wurde, diese vernachlässigte und ihre Arbeit nicht ordnungsgemäß verrichtete, dann beging diese Person Verrat. Der Missbrauch des öffentlichen Eigentums oder dessen Vernachlässigung ist eine Form des Verrats in der Treuhandschaft. Dieser Koranvers und andere heilige Verse und prophetische Lehren befahlen den Gläubigen und ermutigten sie, all diese Arten von Treuhandschaft zu befolgen und zu ehren.

Natürlich gibt es viele Verse und prophetische Lehren über die Aufrechterhaltung der Treuhandschaft und deren Bedeutung, wie Allah der Allmächtige in der Sure den Parteien sagte: »Wir haben dem Himmel, der Erde und den Bergen die Treuhandschaft geboten, aber alle weigerten sich und hatten Bedenken, sie anzunehmen, aber der Mensch nahm sie an.«

Anderswo ehrt der Allmächtige Gott die Treuhänder: »Und die Erfolgreichen sind diejenigen, die ihre Treuhandschaft und ihre Nachkommenschaft bewahren und respektieren.«

In seinen zahlreichen Lehren betonte auch der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm) auf verschiedene Arten, wie die Treuhandschaft gewahrt und erfüllt werden kann. In dem folgenden heiligen Hadith hat er den Glauben mit Treuhandschaft eng verbunden: »Wer keine Treuhandschaft erfüllt, hat keinen Glauben, und wer sein Versprechen und seine Vereinbarung nicht einhält, hat keine Religion.«

Entscheidung und Urteil nach Gerechtigkeit

Gott hat den Gläubigen befohlen, das Recht und die Gerechtigkeit in ihrer Entscheidung und in ihrem Urteil zu berücksichtigen. Gott hat sein Reich auf zwei Prinzipien gegründet – das Recht und die Gerechtigkeit. Wenn die Ungerechtigkeit regiert, dann führt dies zur Brutalität und zum Elend der Menschen und der Gesellschaft. Die Rechte gehen verloren und die Korruption breitet sich unter den Menschen aus.

Darüber gibt es viele Verse und prophetische Lehren, einschließlich der Verheißung Allahs des Allmächtigen: »Allah befahl Gerechtigkeit und Wohltat.«

Gerechtigkeit in der Rede

Allah der Allmächtige betont die Einhaltung der Gerechtigkeit und Fairness beim Reden, indem er sagt: »Und wann immer ihr redet, haltet euch an die Gerechtigkeit, auch wenn es um Verwandte geht.«

Anas bin Malik (möge Allah mit ihm zufrieden sein) erzählte, dass der Gesandte Gottes sagte: »So lange lebt diese Gemeinde (meine Anhänger) im Guten und im Wohlbefinden, wenn sie streng redet, das Richtige sagt und bei einem Urteil Gerechtigkeit übt und wenn von ihr Barmherzigkeit verlangt wird und sie Mitgefühl zeigt.«

Dann sagt Allah der Allmächtige wieder zu den Gläubigen: Gott gab euch eine gute und angemessene Aufgabe, nämlich die Treuhandschaft zu bewahren und gerecht zu entscheiden, damit ihr eure Arbeit in dieser Welt verbessern und euer Glück am Jüngsten Tag finden könnt. Dann seid ihr, oh Gläubige, verpflichtet, den Geboten Allahs zu gehorchen, denn Allah weiß, hört und sieht, was von euch ausgeht.

Gehorche Allah und dem Propheten und dem Befehlshaber

Dann befehlen die Koranverse den Gläubigen, Allah dem Allmächtigen zu gehorchen und zu folgen und seinem Gesandten (Friede sei mit ihm) zu gehorchen und zu folgen. Dazu befiehlt Allah der Allmächtige den Gläubigen, ihren Befehlshabern und ihren muslimischen Herrschern zu gehorchen und zu folgen. Die Befehlshaber oder Herrscher sind die Emire, Herrscher und Oberhäupter der Muslime, denen gegenüber sie zum Gehorsam verpflichtet sind, vorausgesetzt, dass diese keine Sünde begehen. Wenn aber der Befehl und das Urteil der Befehlshaber und der Herrscher gegen das Gesetz Gottes sind, ist es niemandem gestattet, ihnen zu gehorchen oder zu folgen, weil der Prophet des Islams (Friede sei mit ihm) gesagt hat: »Der Gehorsam gegenüber einem Geschöpf, das sich gegen Gott versündigte, ist unzulässig.«

Dann leitet und führt Allah der Allmächtige die Gläubigen in Zeiten von Konflikten und des Ungehorsams dazu, sich auf das Buch Gottes und auf die Sunna des Propheten zu beziehen. Der Gesandte Gottes (Friede sei mit ihm) sagte: »Verzichte auf das, was ich euch verboten habe, und tue, was ich euch befohlen habe gemäß eurer Leistung und euren Fähigkeiten. Wahrlich wurden die Anhänger vor euch wegen ihrer vielen Fragen und ihrer Differenzen über ihre Propheten vernichtet.«

Konsequent in Wort und Tat

Sure Al-Baqarah, Verse 42–46

»Vermengt die Wahrheit nicht mit Nichtigem, und verbergt sie nicht, wo ihr Wissen habt. Verrichtet das Gebet, gebt die Armensteuer, beugt euch mit den sich Beugenden! Wollt ihr den Menschen Frömmigkeit gebieten und euch selbst dabei vergessen, wo ihr doch das Buch vortragt? Wollt ihr denn nicht begreifen? Sucht Hilfe in Geduld und im Gebet! Es ist wahrlich schwer, außer für die Demütigen, die der Meinung sind, dass sie ihrem Herrn begegnen und dass sie zu ihm heimkehren.«

Auslegung: Allah der Allmächtige befahl in diesen Versen allen Menschen und Völkern auf der Erde, zu denen er seine Propheten und Gesandten zu ihrer Führung sandte, nicht die Wahrheit zu verschleiern und nicht die Gebote Gottes durch ihre falschen Wünsche zu verändern. Insbesondere die Juden aber, die vom Recht gewusst hatten, änderten aufgrund von Vorurteilen und Rache das Recht, um die Menschen vom rechten Weg abzuhalten, indem sie, die Juden, das Recht verdeckten und es mit Nichtigem vermischten, wohl wissend, dass die Wahrheit diejenige ist, die Mohammed, der Prophet des Islams (Friede sei mit ihm), brachte.

Dann befahl Gott den Gläubigen, an den Säulen ihrer Religion festzuhalten, damit ihre Herzen die Wahrheit finden und ihre Ehrerbietung und Demut gegenüber Gott wachsen.

Der Heilige Koran beschreibt hier zwei Hauptsäulen des Islams, von denen die erste das Gebet ist, das die größte physische Verehrung ist. Zusammen mit der Aufrechterhaltung der Säulen und mit den damit verbundenen Umständen liefert das Gebet einen guten Segen und verhindert die Obszönität und das Böse. Die zweite Säule ist die Armensteuer, die größte finanzielle Verehrung. Zweifellos reinigt das Bekenntnis zu dieser Verehrung die Herzen, säubert die Seele, und derjenige Mensch, der in der Praktizierung dieser Verehrung zögert, wird in dieser Welt und im Jenseits Demütigung und Erniedrigung erleiden.

Übereinstimmung in Rede und Tat

Nach diesen Geboten, die Allah der jüdischen Gemeinde befahl, macht Gott der Allmächtige sie für ihre unvernünftigen Verhaltensweisen und Handlungen verantwortlich: »Wollt ihr den Menschen Frömmigkeit gebieten und euch selbst dabei vergessen, wo ihr doch das Buch vortragt?« Der Zweck der Frage hier ist, die Taten der Juden abzulehnen und zu schmähen, die das Volk zu guten Taten anhielten, aber selbst nicht verwirklichten, was sie sagten, obwohl sie diese Hässlichkeit aus der Thora gut kannten. Daher appellieren die Koranverse an die Vernunft und Weisheit der Juden, halten sie zurück und warnen sie, dass dies gegen Weisheit und Klugheit ist.

Bitte um Geduld und um Gebet

In diesen Versen lehrt der allmächtige Gott auch die Juden, ihr Buch in richtiger Weise zu verwenden, damit sie aus dem, was ihnen herabgesandt wurde, Nutzen ziehen können, um ihre Herzen zu reinigen und ihre Absichten zu verbessern. Deshalb hat der Allmächtige Gott ihnen befohlen, zuerst Geduld zu üben. Denn Geduld sichert den Menschen die Verheißung Gottes zu, denn Gott hat den Geduldigen eine große Belohnung verkündet, weil die Geduldigen ihre Seelen von ihren Wünschen fernhielten und mit viel Anstrengung sich vor der Sünde schützten.

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