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Essay aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Kulturzentrum), Veranstaltung: Vortrag, Sprache: Deutsch, Abstract: Der biografische Aufsatz über den Schriftsteller Klaus Mann widmet sich in erster Linie der Exilzeit, befasst sich aber auch mit der Zerrissenheit des "naseweisen Sohnes" von Thomas Mann. Aufsässigkeit, Homosexualität, Todessehnsucht, Heimatlosigkeit, Drogensucht, Narzissmus und Flucht markierten das Leben Klaus Manns und prägten zugleich sein vielseitiges Werk. In seinen Ausführungen zitiert der Germanist und Historiker Doktor Bernd Weil auch aus bisher unveröffentlichten Interviews, die er persönlich mit dem Neffen Thomas Manns, Professor Klaus Hubert Pringsheim, und dem Privatsekretär des "Zauberers", Konrad Kellen, geführt hat.
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Klaus Heinrich Thomas Mann kam am 18. November 1906 in München als zweites Kind des Schriftstellers Thomas Mann und dessen Ehefrau Katia, geborene Pringsheim, zur Welt. Als zweiten Vornamen trug er den seines Onkels, des Schriftstellers Heinrich Mann, als dritten den seines Vaters Thomas. Die Namengebung des Säuglings täuscht eine familiäre Harmonie vor, die – wie Sie hören werden – so nur selten gegeben war.
Schon früh galt Klaus Mann als der "naseweise Sohn eines berühmten Vaters", wie er sich selbst einmal bezeichnete. An der "Odenwaldschule" in Oberhambach bei Heppenheim an der Bergstraße lehnte er sich gegen den Gründer und Leiter der Freien Schulgemeinde Paul Geheeb ("Paulus") auf (1922/1923). In München trieb er sich des Öfteren mit seiner älteren Schwester Erika herum, hielt bereits als Kind in seinem Tagebuch dezidierte Selbstmordabsichten fest, verfasste schon als Jugendlicher zahlreiche Liebes- und Mordgeschichten, Theaterkritiken und Essays und schrieb mit nicht einmal 26 Jahren seine erste Autobiografie "Kind dieser Zeit" (1932).
Seit 1925 war Klaus Mann als Theaterkritiker und Journalist in Berlin für verschiedene Blätter tätig, während seine eigenen Theaterstücke "Anja und Esther" (1925) und "Revue zu Vieren" (1926) vom Kabarett "Die Pfeffermühle" seiner Schwester Erika aufgeführt wurden, wobei die beiden Geschwister neben Gustaf Gründgens und Pamela Wedekind als Schauspieler auftraten.
Während der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig (1881-1942) in einem persönlichen Brief aus dem Jahr 1925 Klaus Mann zu weiteren literarischen Arbeiten ermutigte, verhielt sich der berühmte Vater als Autor der "Buddenbrooks" (1901), der gerade den "Zauberberg" (1924) veröffentlicht hatte, recht distanziert. Der kleine Vater-Sohn-Konflikt war aber nur eine kaum ernst zu nehmende flüchtige Episode.