Zeitreise durch Taunus und Westerwald - Bernd A. Weil - E-Book

Zeitreise durch Taunus und Westerwald E-Book

Bernd A. Weil

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Beschreibung

Zahlreiche spannende Reportagen mit vielen Farbfotos bilden zusammen eine Zeitreise durch den Taunus und den Westerwald, wobei es sehr viel Neues zu entdecken gibt.

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Schläft ein Lied in allen Dingen,

Die da träumen fort und fort,

Und die Welt hebt an zu singen,

Triffst du nur das Zauberwort.

Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857):

Wünschelrute (Gedicht aus dem Jahr 1835)

Inhalt

Der Limes im Taunus

Die Saalburg

Der Goldene Grund

Mit dem Heißluftballon über dem Goldenen Grund

Die tausendjährige Linde in Reinborn

Die Berger Kirche: ein einzigartiges Kulturgut im Goldenen Grund

Niederbrechen: ein Kleinod im Goldenen Grund

Der "Schwarze Tod" im Goldenen Grund

Alte Handels- und Poststraßen im Goldenen Grund

"Die Schlacht der Zukunft" im Goldenen Grund

Selterswasser in der Literatur

Goethe und das Selterswasser

Frondorf – Die Geschichte einer Wüstung

Die Blei- und Silbergrube in Selters-Eisenbach

Die Geschichte des Hofes zu Hausen

Die ältesten Ansichtskarten von Eisenbach/Taunus

Das erste Radio in Eisenbach

Das erste Auto in Eisenbach

Die Einweihung des Kriegerdenkmals in Eisenbach

Die Ohlandsburg

Hexenverfolgung in Camberg

Hexenverfolgung in Idstein und Umgebung

Fachwerkhäuser: Geschichte und Bauweise

Walsdorfs Scheunen auf der Stadtmauer

Die Christuskirche in Walsdorf

Der berüchtigte Räuberhauptmann Schinderhannes

Das historische Kloster in Bad Camberg

Lahnmarmor eroberte die Welt

Goethe in Wetzlar

Goethes Lahnwanderung

Das Weilburger Hündchen

Der Runkeler Rote – eine alte Sage

Die Schlacht bei Limburg 1796

Woher stammt der Ausdruck "OK"?

Die heilige Corona

Die Geschichte der Osterbräuche

Halloween: Ursprung, Geschichte, Tradition

Weihnachten: Geschichte, Legenden, Bräuche

Anhang

Vorbemerkungen

Zahlreiche spannende Reportagen mit vielen Farbfotos bilden zusammen eine Zeitreise durch den Taunus und den Westerwald, wobei es sehr viel Neues zu entdecken gibt. Alle Fotos und Skizzen stammen – falls nicht anders angegeben – vom Verfasser des Buches.

Der Limes im Taunus

Das Wort "Limes" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Grenze". Der Obergermanische Limes folgte im Taunus größtenteils dem Streckenverlauf eines bereits seit Jahrhunderten bestehenden Fernwegs vom Hunsrück durch den Taunus bis zum Vogelsberg.

Der später sachlich ungenau als "Pfahlgraben" beschriebene Obergermanisch-Raetische Limes war eine römische Verteidigungsanlage und stellte zugleich die nördliche Reichsgrenze auf einer Gesamtlänge von 548 Kilometern dar. (Mit "Raetien" bezeichneten die Römer etwa das heutige Bayern.) Entlang dieser enormen Strecke gab es etwa 900 bis 1.000 Wachtürme und über 100 Kastelle. Im Taunus wurden von den Römern – neben einigen Kleinkastellen – die Kastelle Kemel, Zugmantel, Heftrich (Alteburg), Kleiner Feldberg, Saalburg und Kapersburg errichtet.

Insgesamt zog sich der Limes, der seit Juli 2005 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt, vom Rhein bei Rheinbrohl (Vinxtbach) in südöstlicher Richtung bis zum Kastell Eining bei Regensburg an der Donau. Er hat einige Jahrhunderte lang das römische Gallien ("Gallia comata") nach Osten geschützt und etwa 100 Jahre für Frieden gesorgt.

Die Entwicklungsphasen des Limes

Die Anfänge des Taunus-Limes gehen auf den Krieg Kaiser Domitians (81-96) gegen den germanischen Volksstamm der Chatten in den Jahren 83 bis 85 zurück. Das Kernsiedlungsgebiet der Chatten, auf deren Name die Bezeichnung "Hessen" zurückgeht, lag in der Nähe von Fritzlar und Kassel. Nach Beendigung der Feldzüge gründeten die Römer die Provinz Obergermanien ("Germania superior") und begannen mit dem Ausbau und der Befestigung der Grenzanlagen. Dabei müssen allerdings an vielen Streckenabschnitten vier Phasen unterschieden werden.

1. Anfangs bestand nur eine Schneise im Wald, die von hölzernen Wachtürmen aus kontrolliert wurde. Die Türme waren durch einen Postenweg verbunden.

2. Unter Kaiser Hadrian (117-138) bauten die Römer vor dem Postenweg eine hölzerne Palisade, um die Grenzüberwachung zu erleichtern.

3. In der Mitte des 2. Jahrhunderts wurden die alten, baufällig gewordenen Holztürme durch dauerhafte Steintürme ersetzt. Gleichzeitig wurden zusätzliche neue Steintürme errichtet, um die Grenze besser übersehen zu können. Daher findet man am Limes oftmals noch heute die Reste von Holz- und Steintürmen nebeneinander.

4. Erst mit dem Wechsel vom 2. zum 3. Jahrhundert legten die römischen Grenztruppen Wall und Graben am Limes an, und zwar direkt hinter der Palisade, die weiterhin bestehen blieb. (Eine Rekonstruktion befindet sich heute neben der Saalburg bei Bad Homburg.) Unter Kaiser Marcus Aurelius Severus Antoninus, genannt Caracalla (211-217), von dem eine Steinsockel-Inschrift in der Saalburg zeugt, wurden die Palisaden am Raetischen (bayrischen) Limes teilweise durch eine drei Meter hohe Steinmauer ersetzt, die im Volksmund "Teufelsmauer" oder "Heidenwall" genannt wird.

Limes-Skizze mit Wachturm, Wall, Graben und Palisaden

Der Limesturm bei Idstein-Dasbach

Der Limes verläuft südlich von Idstein in Ost-West-Richtung. Im Jahr 2002 wurde die wissenschaftliche Rekonstruktion eines der Wachtürme aus dem 2. Jahrhundert nach Christus bei Dasbach an der Landstraße L 3026 zwischen Idstein und Niedernhausen eingeweiht.

Der rekonstruierte Limesturm bei Idstein-Dasbach

Die Türme am vorderen Limes waren aus Stein, meistens weiß verputzt und hatten terrakottarot aufgemalte Mauerfugen, um imposanter und abschreckender zu wirken. Ein Turm war aus Sicherheitsgründen nur über eine einziehbare Leiter zu betreten. Im rund 13 Meter hohen authentisch nachbebauten Wachposten Wp 3/26 bei Idstein-Dasbach befindet sich auch ein kleines Museum, das den Alltag der römischen Wachsoldaten anhand von Originalfunden anschaulich dokumentiert. Nachbildungen der Ausrüstung wie Helme, Kettenhemden und Bewaffnung werden ebenfalls gezeigt und können sogar anprobiert werden.

Der Limes als überwachtes Annäherungshindernis

Die Grenzanlagen des Limes waren relativ schwach besetzt. Die Entfernung der Wachtürme betrug 200 Meter bis 1.000 Meter, im Allgemeinen aber 400 Meter bis 600 Meter. Auf dieser Strecke waren nur die wenigen Soldaten der Turmbesatzungen (4 bis 8 Mann) verfügbar. Die Saalburg beherbergte eine vom ranghöchsten Triarier-Centurio befehligte Kohorte von 500 bis 600 Mann, die aus drei Manipeln bestand. In dem knapp 11 Kilometer entfernten Feldbergkastell lagen nur ungefähr 150 Soldaten ("Numerus" genannt). Damit ließen sich größere, ernsthafte Angriffe germanischer Stämme nicht aufhalten. So war der Limes nur ein überwachtes Annäherungshindernis, aber keine verteidigungsfähige Wehranlage. Er sollte kleine räuberische Überfälle verhindern, den Grenzverkehr kontrollieren und vor allem die Grenze eindeutig für die Grenzposten und nach außen hin markieren.

Die unter der Bezeichnung "Alamannen" zusammengefassten Stammesverbände aus dem elbgermanischen Raum durchbrachen um das Jahr 260 den Obergermanischen Limes. Zu etwa der gleichen Zeit wurde von den Römern auch der Raetische Limes in Bayern aufgegeben.

Lektüre-Empfehlung: Dr. Bernd A. Weil: Der Mordbach. Eine Novelle aus alten Zeiten sowie weitere Erzählungen und Essays. Norderstedt 2016, S. 36ff.

Die Saalburg

Nach den Kriegen Kaiser Domitians (81-96) gegen den germanischen Volksstamm der Chatten in den Jahren 83 bis 85 wurde für die Grenzposten nahe des späteren Kastells ein durch Erdschanzen (Schanzen A und B) gesicherter Taunuspass angelegt. In den Jahren 88 und 89 nach Christus wurde innerhalb der heutigen Saalburg ein kleines Holz-Erde-Kastell mit einer Fläche von 6.700 Quadratmeter gebaut. Hier verrichtete ein "Numerus", also 150 bis 200 Soldaten, den Dienst.

Dr. Bernd Weil und Thierry an der Saalburg

Im Lauf der nächsten Jahrzehnte unter Kaiser Trajan (98-117) erwies sich an diesem Grenzabschnitt eine Verstärkung des militärischen Personals als notwendig. Unter Kaiser Hadrian (117-138) wurde um 120 nach Christus mit der Anlegung eines größeren Kastells begonnen. Um das Jahr 135 wurde die Saalburg erheblich vergrößert, und zwar auf 3,25 Hektar Fläche. Nun wurde die Saalburg das Standquartier für die teilberittene zweite Raeter-Kohorte mit 500 bis 600 Soldaten (lateinisch: "Cohors II Raetorum civium Romanorum equitata"). Mit "Raetien" bezeichneten die Römer etwa das Gebiet des heutigen Bayern.

In der Zeit zwischen 180 und 190 unserer Zeitrechnung wurde die Saalburg von verschiedenen Germanenstämmen angegriffen und zerstört, aber sogleich von den Römern wieder aufgebaut. Um das Jahr 200 lebten bis zu 2.000 Soldaten und Zivilisten im Bereich der Saalburg. Im Jahr 233 wurden die Saalburg und das vorgelagerte Dorf abermals von germanischen Stämmen zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde das Kastell von den Römern nur noch schwächer oder lediglich zeitweise besetzt. Die unter der Bezeichnung "Alamannen" zusammengefassten germanischen Stammesverbände aus dem elbgermanischen Raum durchbrachen um das Jahr 260 den Obergermanischen Limes, der etwa 200 Meter weiter nördlich verlief und eroberten endgültig die Saalburg. Von dieser Zeit an zerfiel das Kastell zusehends zu einer Ruine, diente sogar offiziell als Steinbruch und geriet bis zum 19. Jahrhundert nahezu in Vergessenheit.

Kaiser Wilhelm II. und die Rekonstruktion der Saalburg

Das römische Kastell am Obergermanischen Limes wurde auf Beschluss Kaiser Wilhelms II. (1859-1941) vom 18. Oktober 1897 unter der Leitung des Geheimen Baurats, Architekten und Altertumsforschers Professor Louis Jacobi (1836-1910) aus Bad Homburg vor der Höhe zwischen 1898 und 1907 größtenteils rekonstruiert. Die Neuerrichtung basiert im Wesentlichen auf den nach 1868/1870 unter der Leitung des preußischen Obersts und Archäologen Karl August von Cohausen (1812-1894) ausgegrabenen Fundamenten eines Kastells aus dem frühen 3. Jahrhundert nach Christus. Sie ist von einigen Historikern allerdings wegen diverser Ungenauigkeiten kritisiert worden, denn ursprünglich war das Mauerwerk kachelartig weiß verputzt, war mit terrakottarot aufgemalten Mauerfugen versehen, die Zinnen standen in größeren Abständen und hatten nicht das heutige burgähnliche Aussehen.

Die 418 Meter über dem Meeresspiegel (Normalhöhennull) gelegene Anlage zwischen Bad Homburg und Wehrheim im Hochtaunuskreis ist heute das größte und besterhaltene Römerkastell. Seine frühere Besatzung betrug etwa 500 bis 600 Mann. Im Inneren des Kastells befindet sich das zentral gelegene Stabsgebäude (principia) mit einer für den Appell und zum Exerzieren genutzten Vorhalle (basilica) und das Fahnenheiligtum (aedes), in dem die Standarten der Truppe aufbewahrt wurden. Weiterhin zu sehen sind das Wohnhaus des Kommandanten (praetorium) an der Via praetoria, in dem heute die Museumsverwaltung untergebracht ist, ein gegenüber stehender Getreidespeicher (horreum) sowie zwei Mannschaftsbaracken (centuriae).

Außerhalb der rechteckigen Ringmauer der Saalburg lagen entlang der alten Römerstraße nach Nidda (Frankfurt-Heddernheim) Unterkunfts- und Rasthäuser (mansiones), Badeanlagen (thermae) mit Wand- und Fußbodenheizung (hypocaustum) sowie Toiletten (latrinae), eine zivile Siedlung (canabae) von Handwerkern und Kaufleuten, ein ziviles Kastelldorf (vicus), verschiedene Heiligtümer, wie das Metroon, der Mithras-Tempel (mithraeum), das Dolichenus-Heiligtum und ein gallisches Heiligtum. Daneben gibt es Gräberfelder, Reste ehemaliger Keller und zahlreiche, nach dem Versiegen neu angelegte Brunnen. In den insgesamt 99 Brunnenschächten wurden viele Dinge des täglichen Lebens hervorragend konserviert und sind heute – neben zahlreichen anderen Grabungsfunden – im Saalburg-Museum, dem ehemaligen Getreidespeicher (horreum), zu sehen. Weitere Ausstellungen befinden sich im Stabsgebäude (principia) und im gegenüber liegenden Werkstattgebäude (fabrica). Etwa 300 Meter südlich des Limeskastells steht eine Nachbildung der 12,50 Meter hohen Jupitersäule aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, deren Original 1904/05 in Mainz wiederentdeckt wurde und heute im dortigen Landesmuseum zu besichtigen ist.

Die Porta principalis dextra an der Westseite der Saalburg

Die Saalburg hat Eingänge in allen vier Himmelsrichtungen: das Haupttor (Porta praetoria) im Süden, die im Norden gegenüber liegende Porta decumana an der Via decumana, links – von Norden gesehen – die Porta principalis sinistra und rechts die Porta principalis dextra an der Querstraße Via principalis. Die Inschrift über dem Haupttor der Saalburg aus dem Jahr 1903 besagt in lateinischen Bronzelettern, dass Kaiser Wilhelm II. das Kastell zum Andenken an seine Eltern wieder errichten ließ. Die vor dem Prätorianertor aufgestellte Bronzestatue des römischen Kaisers Antoninus Pius (138-161), der den Limes auf die Linie Miltenberg-Lorch vorschieben ließ, stammt von dem damals berühmten Berliner Bildhauer Johannes Götz (1865-1934).

Wer wissen möchte, wie die Römer und Germanen vor fast 2.000 Jahren im Taunus gelebt haben, der sollte die Saalburg, den archäologischen Park und das sehenswerte Museum unbedingt besuchen. Staunen kann man darüber, wie wenig sich die meisten Werkzeuge und landwirtschaftlichen Geräte seitdem verändert haben. Als zusätzliche Belohnung kann der Besucher im gastlichen Museumscafé "Taberna" in antikem Flair römische Spezialitäten genießen, wie römischen Bohneneintopf (Conchicla) oder Kräuterkäse (Moretum), getrocknete oder gebratene römische Wurst (Lucanicae), in Honig karamellisierte und gebratene Champignons (Boletos fungos), Getreide-Eintopf (Puls), verschiedene Schnitzelgerichte (Copadiae) und dazu römischen Würzwein mit Honig (Mulsum) oder gewürzten Rotwein mit Pfeffer (Conditum paradoxum) trinken. Gelegentlich wird in römischen Trachten (Tunika, Palla oder Toga) serviert. Dann bleibt nur noch "Guten Appetit" auf Latein zu wünschen: "Bene sapiat" oder "Bene sit tibi" sowie "Frui prandium tuum!" ("Genieße Deine Mahlzeit!")

Lektüre-Empfehlung: Dr. Bernd A. Weil: Der Mordbach. Eine Novelle aus alten Zeiten sowie weitere Erzählungen und Essays. Norderstedt 2016, S. 38ff.

Der Goldene Grund

Der Goldene Grund verdankt seinen Namen dem besonders fruchtbaren gelbbraunen bis grauen Lössboden, einem homogenen, im Eiszeitalter vom Wind abgelagerten sehr feinen Sediment, das vorwiegend aus karbonathaltigem Schluff, pulverisiertem Quarz und verschiedenen Tonmineralen besteht und sogar als Heilerde Verwendung findet. Geografisch umfasst der Goldene Grund einen Naturraum im Herzen des Taunus, der sich ungefähr von Limburg-Lindenholzhausen im Nordwesten bis nach Waldems-Bermbach im Südosten und von Hünfelden-Dauborn im Westen bis Selters-Eisenbach im Nordosten erstreckt. Die Längsausrichtung beträgt etwa zehn Kilometer und die Breite variiert zwischen drei und vier Kilometern. Das Höhenprofil des Goldenen Grundes reicht von rund 140 bis 295 Metern über Normalhöhennull.

Um keine Verwirrung über die Ausdehnung des Goldenen Grundes zu stiften, muss man unterscheiden zwischen dem eigentlichen Naturraum Goldener Grund, der vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie die Gebietskennziffer 303.0 erhalten hat, und dem landläufig weiter gefassten Landstrich. Zum geografisch enger gefassten Gebiet des Goldenen Grundes, das sich auf einer Fläche von 31,74 Quadratkilometern im nördlichen Teil der Idsteiner Senke ausdehnt, gehören zum Beispiel Bermbach, Esch, Wörsdorf, Walsdorf, Würges, Bad Camberg, Erbach, Dombach, Schwickershausen, Oberselters, Niederselters und Eisenbach. Zu dem im Allgemeinen mit dem Goldenen Grund assoziierten Gebiet zählt aber noch ein trichterförmiger Teil des Limburger Beckens mit dem Brecher Grund und den Ortschaften Oberbrechen, Niederbrechen, Eufingen, Dauborn, Neesbach, Werschau, Nauheim und Lindenholzhausen. Am Rande des Goldenen Grundes liegen die Gemeinden Haintchen, Münster, Ohren, Kirberg, Heringen, Mensfelden, Ennerich und Eschhofen, wo der Emsbach in die Lahn mündet.

Der flache, leicht trichterförmige Verlauf der weitgehend waldfreien Ackerlandschaft folgt im Wesentlichen den Gewässern Wörsbach und Emsbach. Die Gesamtfläche der im Erdzeitalter des Tertiärs vor 65 bis zwei Millionen Jahren entstandenen Idsteiner Senke und des Limburger Beckens beträgt 266 Quadratkilometer. Der geografische Mittelpunkt des Goldenen Grundes liegt in Bad Camberg (Im Gründchen / Ecke Emsstraße) zwischen der A 3 und der B 8 nahe der Main-Lahn-Bahnstrecke. Die exakten Koordinaten dazu lauten: 50° 17' 34.448856" N, 8° 15' 18.182232" E; die Höhe beträgt 253 Meter über Normalhöhennull.

Der Goldene Grund bei Bad Camberg

Der Goldene Grund hat den Menschen vieles zu bieten: ursprüngliche Natur, Erholung und Entspannung auf wunderschönen Fuß- und Radfahrwegen im Tal, historische Altstädte mit sehenswerten Marktplätzen und romantischen Fachwerkhäusern, Sport- und Freizeitangebote, Kirchen, Grotten, Burgen, Mühlen und Museen, Hügelgräber und Wüstungen, idyllische Quellen, Bachläufe, Auen und einsame Seen mit einer reichhaltigen Flora und Fauna. Alle Sehenswürdigkeiten aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Deshalb folgt hier nur eine kleine Auswahl: die historische Lindenmühle und der kurtrierische Stundenstein in Lindenholzhausen, der Nauheimer Kopf, die einzigartige Berger Kirche, die alte Schmiede und die alte Rathausschule in Werschau, das historische Rathaus, der Gefangenenturm und die mittelalterlichen Stadtmauerreste in Niederbrechen, ein Stundenstein von 1789, die Maria-Hilf-Kapelle (Eichkapelle) und mehrere Bildstöcke in Oberbrechen, das historische Rathaus (ehemalige Brunnenwache), das Kulturzentrum Alte Kirche und der Mineralbrunnen mit dem Selterswassermuseum in Niederselters, die katholische Pfarrkirche St. Petrus, die Mariengrotte am Eckweg und der Hof zu Hausen im Luftkurort Eisenbach, ein Dorfmuseum und das Naherholungsgebiet "Lago Alfredo" in Münster, das spätklassizistische Schulgebäude, das alte Pfarrhaus und die denkmalgeschützte Kirche St. Nikolaus in Haintchen, die ehemalige Hammermühle in Oberselters, der Brunnen und der "Rote Ochs" in Erbach, das malerische Gnadenthal mit seiner Klosteranlage, die Wörsbach-Brücke in Dauborn, der jüdische Friedhof bei Kirberg, Amthof, Marktplatz, Obertorturm, Kreuzkapelle und die beiden jüdischen Friedhöfe in Bad Camberg, die ehemalige Thurn-und-Taxis-Posthalterei und das denkmalgeschützte alte Schulgebäude in Würges, die Scheunenfront, der Hutturm und die evangelische Christuskirche in Walsdorf und vieles mehr.

Der Priester Gottfried von Beselich, genannt "der Rufer" (clamator), gründete im Jahr 1156 in Walsdorf ein Benediktinerkloster für Mönche, das in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in ein Nonnenkloster umgewandelt wurde und bis zum Dreißigjährigen Krieg den religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt des Goldenen Grundes darstellte. Die mittellateinische Dotationsurkunde des Mainzer Erzbischofs Arnold von Selenhofen, die heute als Abschrift aus dem 15. Jahrhundert im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden aufbewahrt wird, berichtet, "dass Gottfried (Godefridus de Beslich), ein frommer und eifriger Priester (sacerdos religiosus in verbo dei et opere studiosus et devotus), durch seine heilige, unablässige Predigt die Einwohnerschaft (populum) des Dorfes Walsdorf (Walesdorff) so gewann und zum Überirdischen (ad superna) erhob, dass sie einen wüsten (solitarium) Platz beim Dorf, der ihr gemeinsam gehörte, auch Walsdorf genannt, dem Priester mit der Bestimmung übereignete, dass er ihn dem Gottesdienste weihe". Mit Zustimmung des Erzbischofs und der Diözesanoberen berief Gottfried Benediktinermönche in das Walsdorfer Kloster. Aufgrund dieser Klostergründung und seiner vielfältigen Missions- und Bautätigkeit in der weiteren Umgebung wurde Gottfried von Beselich in einer alten Klosterchronik als der "Apostel des Goldenen Grundes" bezeichnet.

Im Goldenen Grund wurden die ersten Hessen bereits vor rund 7.300 Jahren als Ackerbauern sesshaft. Die ältesten dauerhaften Siedlungen aus der Epoche der mittleren Bandkeramik am Beginn der jüngeren Steinzeit fanden Landschaftsarchäologen in der Umgebung von Walsdorf. Es handelt sich dabei um die ältesten Zeugnisse der Sesshaftigkeit des Menschen und des Beginns einer bäuerlichen Kultur, die der Historiker als sogenannte "Neolithische Revolution" umschreibt. Die seit 1883 geläufige Bezeichnung "Bandkeramik" leitet sich ab von den charakteristischen Verzierungen der keramischen Gefäße mit Bandmustern aus eckigen, spiral- oder wellenförmigen Linien. In der Idsteiner Senke zwischen westlichem und östlichem Hintertaunus wurden insgesamt mindestens 66 Häuser aus der Zeit der Bandkeramik nachgewiesen.

Durch den Goldenen Grund führen die Bundesautobahn A 3 und die Main-Lahn-Bahnlinie, die fast parallel zueinander und annähernd in Nord-Süd-Richtung verlaufen. Die heutige Bundesstraße 8 entspricht weitgehend einem Abschnitt der alten Fernhandelsstraße von Frankfurt am Main nach Köln, deren Verlauf zwischen Wörsdorf und Walsdorf als "Werisdorfer (Wörsdorfer) Straße" bereits im Jahr 812 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die "Cölnische Hohe Heer- und Geleitstraße", kurz die "Hohe Straße" genannt, verlief im Goldenen Grund über Oberems, Esch, Wörsdorf, Walsdorf, Würges, Bad Camberg, Erbach, Niederselters, Oberbrechen, Niederbrechen, Lindenholzhausen, Limburg und weiter in nord-westlicher Richtung am Ostrand des Westerwaldes entlang bis nach Köln.

Die nach strategischen Gesichtspunkten angelegte, stark frequentierte Straße von Frankfurt nach Köln diente vor allem als Handels- und Heerstraße. Außerdem wurde sie schon viele Jahre für die Beförderung der landesherrlichen Post genutzt, bevor durch die Herren von Thurn und Taxis ein allgemeiner Postverkehr eingerichtet wurde. Bis zum Jahr 1748 ritt wöchentlich ein Bote mit der Post des Landesherrn von Frankfurt am Main über Nassau nach Köln.

Eine Teilstrecke des alten Höhenweges war die Poststraße von Koblenz in die Reichsstadt Frankfurt am Main. Für die rund 105 Kilometer benötigte man damals mit einem Wagengespann insgesamt eine Reisezeit von ungefähr 21 Stunden bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von vier bis sechs Kilometern pro Stunde. Im Goldenen Grund verlief die alte Poststraße durch Limburg an der Lahn, Lindenholzhausen, Niederbrechen, Oberbrechen, Niederselters, Oberselters, Erbach, Bad Camberg, Würges und Walsdorf. Dann ging es weiter über Königstein und Rödelheim nach Frankfurt am Main.

Heute erinnern an die Poststrecke von Koblenz nach Frankfurt in unserer Gegend noch drei der ursprünglich vierzehn Stundensteine, die der letzte Trierer Erzbischof und Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen (1739-1812) im Jahr der Französischen Revolution 1789 errichten ließ. Es handelt sich um zwei bis drei Meter hohe dreieckige Steine aus vulkanischem Trachyt-Gestein in Form von kleinen klassizistischen Obelisken, die auf zwei Seiten beschriftet sind. Oben sieht man einen stilisierten, einer Krone ähnlichen Kurhut und die kunstvoll verschnörkelten Großbuchstaben CT für "Chur-Trier". Darunter ist die Fahrzeit von und nach Frankfurt und Koblenz in römischen Ziffern angegeben, die immer eine Summe von 21 Stunden für die Gesamtstrecke ergibt. Unten wird das Baujahr 1789 genannt. Die drei erhalten gebliebenen Stundensteine der Koblenz-Frankfurter Poststraße befinden sich alle neben der Bundesstraße B 8: auf der linken Straßenseite zwischen der Autobahnausfahrt Limburg-Süd und der Ortstafel Limburg an der Lahn (Aufschrift: "XII Stunden von Franckfurt" / "IX Stunden von Coblenz") sowie etwa 400 Meter hinter Lindenholzhausen rechts neben der B 8 auf einer kleinen Anhöhe ("XI Stunden von Franckfurt" / "X Stunden von Coblenz") und an der alten Frankfurter Straße / Ecke Werschauer Weg in Oberbrechen rund fünfzig Meter vom heutigen Verlauf der B 8 entfernt ("X Stunden von Franckfurt" und "XI Stunden von Coblenz"). Die Menschen, die damals auf diesen holprigen und nicht ungefährlichen Handels- und Poststraßen unterwegs waren, wussten noch nichts von "Entschleunigung", weil sie noch nicht mit der Hektik unserer Tage konfrontiert waren und doch ans Ziel kamen.

Heute tragen viele Vereine, Gemeinschaften, Clubs, Schulen, Gaststätten, Wohnparks, Immobilien und Apartments, Firmen, Banken, Apotheken, Pfarreien, Hilfsorganisationen, Musikvereinigungen, Festivals, Bürgervereinigungen und Einzelinitiativen, Schriftreihen, Buchtitel, Internetseiten, Archive und sogar ein Klärwerk, eine Rettungshundestaffel und ein Tierbestattungsservice die volkstümliche Bezeichnung "Goldener Grund" im Namen.

Eine Reise durch den Goldenen Grund, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, zu Pferd oder mit dem Auto, bringt für jeden Menschen kleinere und größere Schätze zu Tage. Johann Wolfgang von Goethes Vierzeiler "Erinnerung" aus dem Jahr 1827 gilt in besonderem Maß für unsere heimische Region:

Willst du immer weiter schweifen?

Sieh, das Gute liegt so nah.

Lerne nur das Glück ergreifen,

denn das Glück ist immer da.

Literatur-Empfehlung: Alexandra Michel und Thorsten Wagner: Unterwegs im Goldenen Grund. Eine Bildreise durch Brechen, Hünfelden, Bad Camberg & Selters (Taunus). Selters (Taunus) 2020

Mit dem Heißluftballon über dem Goldenen Grund

Sonniges, kaltes Wetter, stahlblauer, wolkenloser Himmel, leichter Wind aus Nord-Ost: Das sind ideale Bedingungen für eine Fahrt im Heißluftballon! Ja, "Fahrt" muss es im deutschen Sprachgebrauch heißen, denn der Ballon ist leichter als Luft und verfügt über keinen eigenen Antrieb. So wie die Seefahrer im Meer fahren, fahren Ballone im "Luftmeer". Der 25 Meter hohe bunt gestreifte Ballon startete neben dem Kinderspielplatz in Selters-Eisenbach zu einer traumhaften Fahrt über den Goldenen Grund, der von oben noch schöner erscheint als er ohnehin schon ist.

Kleine Geschichte der Heißluftballone

Die Entwicklung der Heißluftballone reicht von den ersten nutzbaren Luftfahrzeugen der französischen Brüder Joseph Michel und Jacques Ètienne Montgolfier Ende des 18. Jahrhunderts, die deshalb als Erfinder des Heißluftballons gelten, bis zu den Massenstarts moderner Heißluftballone im amerikanischen Albuquerque (New Mexico). Der erste, noch unbemannte Heißluftballon der Brüder Montgolfier stieg am 4. Juni 1783 im französischen Annonay auf. Da die Montgolfiers aber fälschlicherweise glaubten, der Rauch sei das Auftriebsmittel, bevorzugten sie stark qualmende Brennmaterialien wie Wolle und Heu. Die zweite Fahrt fand am 19. September 1793 in Versailles mit drei Tieren als Insassen statt, nämlich einem Hahn, einer Ente und einem Hammel. Seitdem heißen die Heißluftballone nach ihren Erfindern auch "Montgolfièren".

Die ersten menschlichen Ballonfahrer waren der Physiker Jean-François Pilâtre de Rozier (1754-1785) und der Gardeoffizier Marquis François Laurent d'Arlandes (1742-1809), die am 21. November 1783 aus dem Garten des Schlosses La Muette bei Paris mit einem Heißluftballon aufstiegen und nach 25 Minuten auf dem Hügel Butte aux Cailles am linken Ufer der Seine in Paris landeten.

Glück ab und gut Land!

Bei einer Ballonfahrt ist man sowohl aktives Crew-Mitglied als auch umsorgter Gast. Daher packten der Autor und zwei weitere Passagiere wie selbstverständlich mit an, um das "Monstrum" mit Hilfe des Propan-Gasbrenners und eines großen Ventilators mit 3.000 Kubikmetern Heißluft zu füllen. Die nahezu 90 Grad Celsius heiße Luft sorgte mit ihrer Auftriebskraft dafür, dass das über drei Tonnen schwere Luftfahrzeug samt Equipment, Pilot und Passagieren wie von Geisterhand getragen sanft in die Höhe steigt. Mit dem Ruf der Ballonfahrer "Glück ab, gut Land" und zufällig begleitet von den Eisenbacher Kirchenglocken, schwebten wir lautlos über den farbenprächtigen Herbstwald hinweg in Richtung Bad Camberg-Erbach. Die Bäume schienen zum Greifen nah, und der Nebel in den Tälern bot ein faszinierendes Bild.

Der Ballon stieg laut Variometer auf eine Höhe von 800 Metern. Das klingt relativ hoch, ist aber sehr weit entfernt vom Weltrekord des indischen Millionärs Vijaypat Singhania (geb. 1938), der am 26. November 2005 mit einem Heißluftballon eine Höhe von 69.852 Fuß (mehr als 21 Kilometer) erreichte.

Über der malerisch gelegenen Kreuzkapelle in Bad Camberg drehte der Wind plötzlich in die Gegenrichtung, und wir trieben zurück über Selters-Eisenbach nach Münster, Villmar-Langhecke und Weinbach-Elkerhausen mit der Wasserburg Elkerhausen aus dem 14. Jahrhundert. Um nicht über ein sehr großes, geschlossenes Waldgebiet zu geraten, wählte der Ballonpilot eine Höhe knapp über den Baumwipfeln, weil es hier durch die veränderte Windrichtung in Richtung Selters-Münster ging.

Es ist nicht möglich, einen Heißluftballon direkt zu steuern wie ein anderes Fahrzeug. Um Geschwindigkeit und Fahrtrichtung zu beeinflussen, kann der erfahrene Pilot durch gezieltes Steigen oder Sinken die in unterschiedlichen Höhen herrschenden verschiedenen Windrichtungen und Windgeschwindigkeiten ausnutzen, um sich dem Ziel zu nähern. Durch das Erhitzen oder Abkühlen der Luft im Ballon steigt oder sinkt das Luftfahrzeug. Ein rasches Sinken des Ballons wird durch das Öffnen des sogenannten "Parachutes" erreicht. Der Parachute befindet sich an der Spitze des Ballons und ist durch Klettverschlüsse mit der Hülle verbunden. Durch Ziehen an einem Seil kann der Pilot den Parachute öffnen, wodurch die heiße Luft schnell aus der Hülle entweicht. Durch Loslassen der Leine wird der Parachute wieder durch den Auftrieb der heißen Luft geschlossen. Sogenannte "Drehventile" nahe dem Ballonäquator dienen dazu, einen Heißluftballon um seine Hochachse zu drehen. Per Seilzug werden Luftschlitze an der Seite des Ballons geöffnet, aus denen Luft tangential austritt. Dadurch kann sich der Pilot freie Sicht in die Fahrtrichtung verschaffen oder den Korb zur Landung besser ausrichten.

Nach mehr als zwei Stunden Fahrt über die vielseitigen Landstriche und nachdem insgesamt rund 200 Liter Flüssiggas für den Auftrieb verbrannt waren, landete der ebenso professionelle wie freundliche Pilot den Ballon sicher und sanft direkt neben einem asphaltierten Wirtschaftsweg nördlich von Selters-Münster. Die ganze Zeit über stand das sogenannte "Verfolger-Fahrzeug" per Funk und GPS-Ortung mit dem Ballon in Verbindung. Schnell war der Kleintransporter zur Bergung des Equipments vor Ort.

Die traditionelle Ballontaufe nach sicherer Landung

Den Erstballonfahrern wurde nach der glücklichen Landung eine ganz besondere Ehre zu teil. Auf ihren Knien legten sie einen feierlichen Eid ab, dass sie künftig niemals mehr vom "Fliegen", sondern nur noch vom "Fahren" mit einem Ballon sprechen werden. Jeder erhielt einen adeligen Namen, wurde in den "aeronautischen Hochadel" aufgenommen und verpflichtete sich, jedem anderen Ballonfahrer zu helfen, wenn dieser einmal in eine Notlage kommen sollte. Außerdem ist den Anweisungen des Piloten stets ohne Murren Folge zu leisten. Die traditionelle Ballontaufe endete mit dem Ansengen einer Haarlocke, die sogleich wieder mit Champagner gelöscht wurde. Das Ritual soll dem Ballonfahrer verdeutlichen, dass er mit der Gefahr des Feuers konfrontiert ist. Zum Abschluss der Feier wurde der Propan-Gasbrenner kurzerhand zum Grill umfunktioniert und alle stießen mit ihren Getränken zum Ruf von "Glück ab, gut Land" miteinander an. So fand dieses einzigartige, für Jung und Alt empfehlenswerte Erlebnis einen geselligen Abschluss im himmlischen Abendrot über dem Goldenen Grund. Das "Verfolger-Fahrzeug" brachte die fröhliche Runde samt Ballon und Ausrüstung wieder zurück zum Startplatz nach Eisenbach.

Die tausendjährige Linde in Reinborn