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Zwei Männer. Einer riskiert alles für den Frieden. Der andere bietet Trost durch Heilung. Ryder MacGree ist der erstgeborene Sohn von Chieftain Goth MacGree und Erbe des Clans. Im Laufe der Jahre musste er mitansehen, wie sein Vater verzehrt wurde von dem Bedürfnis nach Rache an Ian – Ryders jüngerem Bruder, der sich für die Verbannung entschied, anstatt die Frau zu heiraten, die Goth sich wünschte – und dem Karstelle-Clan, der Ian aufnahm. Der Chieftain ist wild entschlossen, die Bewohner von Karstelle Valley auszulöschen und ihnen ihr Land wegzunehmen, was zu Spannungen zwischen ihrem und den benachbarten Clans geführt hat. Ryder weiß, dass sein Vater kein geeigneter Anführer mehr ist, aber er muss einen Weg finden, ihm die Kontrolle zu entreißen, ohne die Loyalität seines Clans zu erschüttern. Als er sich mit einem Abgesandten des Karstelle-Clans trifft, geht Ryder trotzdem auf dessen Angebot ein, die Streitigkeiten zu beenden. Die Bedingungen könnten sich jedoch als schwierig erweisen. Außerdem findet er heraus, dass die Bewohner von Karstelle Valley etwas verbergen ... etwas, das für sein Volk gefährlich sein könnte. Kann Ryder herausfinden, wie er am besten für seinen Clan sorgen kann, bevor es zu spät ist? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 27.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
ÜBER CHARLIE RICHARDS
LESEPROBE:
Kontrolle eines Drachen
Zwei Männer. Einer riskiert alles für den Frieden. Der andere bietet Trost durch Heilung.
Ryder MacGree ist der erstgeborene Sohn von Chieftain Goth MacGree und Erbe des Clans. Im Laufe der Jahre musste er mitansehen, wie sein Vater verzehrt wurde von dem Bedürfnis nach Rache an Ian – Ryders jüngerem Bruder, der sich für die Verbannung entschied, anstatt die Frau zu heiraten, die Goth sich wünschte – und dem Karstelle-Clan, der Ian aufnahm. Der Chieftain ist wild entschlossen, die Bewohner von Karstelle Valley auszulöschen und ihnen ihr Land wegzunehmen, was zu Spannungen zwischen ihrem und den benachbarten Clans geführt hat. Ryder weiß, dass sein Vater kein geeigneter Anführer mehr ist, aber er muss einen Weg finden, ihm die Kontrolle zu entreißen, ohne die Loyalität seines Clans zu erschüttern. Als er sich mit einem Abgesandten des Karstelle-Clans trifft, geht Ryder trotzdem auf dessen Angebot ein, die Streitigkeiten zu beenden. Die Bedingungen könnten sich jedoch als schwierig erweisen. Außerdem findet er heraus, dass die Bewohner von Karstelle Valley etwas verbergen ... etwas, das für sein Volk gefährlich sein könnte. Kann Ryder herausfinden, wie er am besten für seinen Clan sorgen kann, bevor es zu spät ist?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 27.000 Wörter
CHARLIE RICHARDS
Kontrolle eines Drachen
Die Drachen aus den Highlands 10
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „For a Dragon’s Control“:
Charlie Richards
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
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Wenn du etwas über Erfolg lernen willst, höre auf jemanden, der erfolgreich war.
~H. W. Arnold
„Dieser verdammte MacDuffan“, knurrte Chieftain Goth MacGree. „Ich wusste, dass man ihm nicht trauen kann!“ Während der Anführer dies brüllte, schleuderte er einen Krug mit Met quer durch das Zimmer. Der Krug zerbrach und Tonscherben und Met landeten an der Wand und auf dem Boden. Nachdem er eine Reihe von Beschimpfungen über Chieftain MacDuffans Namen und seine Familie ausgestoßen hatte, beendete Goth seine Äußerungen mit den Worten: „Verdammter Feigling. Wir brauchen seine Hilfe nicht. Wir werden den Karstelle-Clan auch ohne sie auslöschen!“
Ryder MacGree betrachtete seinen Vater und hörte sich dessen Tirade schweigend an. Er wusste, dass sie die Hilfe von MacDuffans Kriegern brauchten, um das Karstelle Valley zu erobern. Seiner Meinung nach war der Plan ohnehin zum Scheitern verurteilt.
Die ganze Situation war absurd.
Seit Ryders Bruder Ian sich lieber aus dem Clan verbannen ließ, als Agatha Allanach zu heiraten, musste er mit ansehen, wie sein Vater immer mehr dem Wahnsinn verfiel. Die Verbindung zwischen Ian und Agatha hätte den MacGree-Clan und den Allanach-Clan näher zusammengebracht. Nachdem Ian gegangen war, hatte Ryder angeboten, Agatha selbst zu heiraten. Die Frau hatte schließlich ein schönes Gesicht, und wenn sie erst einmal ein Kind von ihm bekam, konnte er zu seinen Frauengeschichten zurückkehren.
Seiner Meinung nach wäre das nicht das Ende der Welt gewesen.
Goth hatte sich geweigert und geschworen, seinen jüngeren Sohn wieder in die Spur zu bringen. Natürlich hatte der Chieftain behauptet, Ryder könne Agatha nicht heiraten, weil Ian nach der Hochzeit in den Allanach-Clan wechseln sollte. Ryder, als Erbe des Clans, konnte das nicht tun.
Agatha unverheiratet nach Hause zu schicken, hatte zu schweren Spannungen zwischen ihren Clans geführt.
Was Ryder immer noch sprachlos machte, war Ians Gesichtsausdruck, als er weggeritten war. Nachdem Ian verschwitzt und schmutzig in das Arbeitszimmer von Chieftain Goth gestürmt war, hatte er verkündet, dass er Agatha nicht heiraten könne. Wie zu erwarten war, kam es zu einem heftigen Wortwechsel, an dessen Ende Ian verbannt wurde.
Als Ryder es geschafft hatte, sich aus den Gesprächen mit seinem Vater über die Jagdgebiete, die zum Streitfall mit dem MacDuffan-Clan geworden waren, loszueisen, machte er sich auf die Suche nach seinem Bruder. Ian hatte bereits einen Beutel gepackt und verließ eilig die große Halle. Ryder hatte ihn gerade noch am Stall eingeholt.
„Warum tust du das?“, hatte Ryder Ian gefragt. Als sein Bruder sich umdrehte und ihm in die Augen sah, wirkte er sehr erleichtert. Ryder konnte sich nicht erinnern, wann er seinen Bruder das letzte Mal so ... glücklich gesehen hatte. „Was ist mit dir passiert?“
Ian zuckte mit den Schultern und ein schiefes Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich habe endlich begriffen, was ich will.“ Er streckte seine Hand aus, legte sie auf Ryders Schulter und drückte sie. „Wenn du den Clan übernimmst, hoffe ich, dass ich dich besuchen kann.“
Verwirrt über die ausbleibende Antwort und das fröhliche Leuchten in Ians dunklen Augen, konnte Ryder nur nicken. Dann sah er zu, wie sein Bruder davonritt.
Das war vor fast zwei Jahren gewesen.
In dieser Zeit hatte Ryder beobachtet, wie Goth zunehmend von dem Karstelle-Clan besessen wurde. Das zurückgezogene Volk lebte in einer Schlucht vierzehn Tage weiter nördlich. Bis Ian zu ihnen gezogen war, hatten Ryder und sein Vater nicht einmal gewusst, dass es sie gab.
Goth hatte Söldner angeheuert. Er hatte Boten zu anderen Clans geschickt und um Bündnisse gebeten, um einen Angriff auf das Tal zu koordinieren. Um ein Abkommen zu besiegeln, hatte er sogar angeordnet, dass eine holde Maid ihres Clans einen der Söhne eines anderen Anführers heiraten sollte. Das hatte nicht geklappt, denn der Bruder der Frau hatte seine gesamte Familie mitten in der Nacht weggebracht.
Ryder hatte immer noch keine Ahnung, wohin sie verschwunden waren. Leider führte der Verlust der besten Schafhirten ihres Clans nicht nur dazu, dass das Bündnis nicht mehr existierte. Das Verschwinden der Familie wurde auch von anderen Mitgliedern des Clans bemerkt. Zu allem Überfluss war auch noch ein junger Mann verschwunden, der um das Mädchen geworben hatte. Das sorgte für allerlei Gerüchte, und Gerüchte führten zu Zwietracht.
Als er sich wieder auf Goths Tirade konzentrierte, wurde Ryder klar, dass auch sein letzter Versuch gescheitert war. Er starrte auf das zerknitterte Pergament in der Hand seines Vaters, der in seinen Gemächern umherging. Er runzelte die Stirn und seine dunklen Augen leuchteten vor Zorn, während er vor sich hin brummte.
Schließlich musste Goth bemerkt haben, dass Ryder noch im Raum war. Er richtete seinen wütenden Blick auf ihn und knurrte: „Geh und such Deirdre. Sag ihr, sie soll herkommen.“
Ryder nickte, auch wenn sich sein Magen dabei zusammenzog. Als er die Gemächer verließ, wusste er, was die Befehle seines Vaters bedeuteten. Goth hatte vor, seine Aggressionen mittels Ficken abzubauen, und Deirdre war das glücklose Dienstmädchen, auf das er gerade ein Auge geworfen hatte.
Bevor er sich auf die Suche nach Deirdre machte, ging Ryder in sein eigenes Zimmer und holte ein Fläschchen mit Öl. Er kämpfte gegen das Erröten an, als er sich auf den Weg in die Küche machte, da er davon ausging, dass das Dienstmädchen dort sein würde. Als er kurz vor der Tür stehen blieb, sah er sie am Küchentresen, wo sie Gemüse schnippelte.
Nachdem er Deirdres Blick erhascht und sein Kinn geneigt hatte, um ihr zu signalisieren, dass er sie sprechen wollte, trat Ryder aus der Küche. Er wartete in einem diskreten Abstand am Ende des Flurs. Es hatte keinen Sinn, dass seine Worte von jedem Mitglied des Küchenpersonals mitgehört wurden. Als sie sich im Flur zu ihm gesellte und ein fragender Ausdruck ihre Stirne in Falten legte, warf er einen Blick den Flur auf und ab, um sich zu vergewissern, dass sie allein waren.
Ryder hielt ihr das Öl hin und die Röte, mit der er zu kämpfen hatte, stieg ihm in die Wangen. Als Deirdre das Fläschchen entgegennahm und ebenfalls errötete, spürte er, wie seine Wangen noch heißer wurden. Er räusperte sich, bevor er sprach. Doch seine Stimme klang rauer, als er gehofft hatte.
„Es tut mir leid, dass ich dir sagen muss, dass du zu ihm gehen sollst“, murmelte Ryder leise. „Aber wenn er dich aufspüren muss, wird es für dich noch schlimmer, das weißt du.“ Er warf einen prüfenden Blick auf das kleine Fläschchen mit Öl. „Verwende es großzügig, bevor du reingehst. Er ist ganz schön durch den Wind.“
Deirdre verstaute das Fläschchen in den Falten ihrer Kleidung, während sie nickte. Sie starrte auf den Boden und flüsterte: „Ich weiß, dass du nur tust, was man dir gesagt hat. Das ist nicht deine Schuld.“ Sie blickte durch ihre Wimpern zu ihm auf und murmelte: „Der Chieftain ist nicht mehr ganz richtig im Kopf, seit ...“
Sie beendete ihre Bemerkung nicht. Das brauchte sie auch nicht. Ryder wusste schon genau, was sie meinte.
Ryder nickte stumm und pflichtete ihr bei. Er beobachtete sie dabei, wie sie tief durchatmete – ihre Schultern hoben und senkten sich – und dann ein kleines Lächeln auf ihre Lippen zauberte. Dann drehte sie sich um und ging den Flur hinunter.
Nachdem Deirdre um die Ecke verschwunden war, ging Ryder zurück in sein Zimmer. Seine Haut kribbelte und er wollte plötzlich ein Bad nehmen. Er fühlte sich schmutzig auf eine Weise, wie er es noch nie erlebt hatte.
„Verdammt soll er sein“, knurrte Ryder, als er die Tür schloss. „Wie kann er es wagen, Deirdre als Hure zu benutzen?“ Seine Hände ballten sich zu Fäusten mit dem Wunsch, seinen Dolch zu ziehen und seinen Vater, dieses Arschloch, aufzuspüren und zu erledigen. Leider war ihm klar, wie viel Ärger das verursachen würde. „Aber was soll ich tun?“
„Dafür habe ich vielleicht eine Lösung.“
Ryder drehte sich um und war erstaunt, dass er den Mann, der auf dem großen Stuhl am Feuer saß, gar nicht bemerkt hatte. Instinktiv riss er seinen Dolch aus der Scheide. Als er sah, wer dort saß, und wie er seine Hände in offensichtlicher Beschwichtigung erhoben hatte, starrte Ryder ihn an.
„Ewan? Ewan MacNiery?“, fauchte Ryder. „Was zum Teufel tust du hier?“ Kopfschüttelnd steckte er sein Messer wieder ein und ging auf den Mann zu, wobei er seine Lippen zu einem breiten Lächeln verzog. „Nein, das interessiert mich nicht. Wie zum Teufel geht es dir?“
Mit einem erleichterten Gesichtsausdruck erhob sich Ewan von seinem Stuhl und begrüßte ihn. „Es ist auch schön, dich zu sehen, Ryder MacGree.“
Ryder schlang seine Arme um den Mann und umarmte ihn fest und mit einem Schulterklopfen. Als er ihn losließ, trat er einen Schritt zurück und deutete auf den Stuhl, auf dem Ewan Platz genommen hatte. „Setz dich, setz dich“, forderte er ihn auf und ignorierte das nagende Gefühl in seinem Kopf, das ihm sagte, dass der Mann sein Leben verwirkt hätte, wenn Goth herausfand, dass Ewan da war. „Wie geht es Ian?“ Vom besten Freund seines Bruders aus erster Hand zu erfahren, wie es seinem Bruder ging, war viel wichtiger. Außerdem war es ja nicht so, dass er es irgendjemandem erzählen würde ... Moment. „Und wie bist du überhaupt hier reingekommen?“
Schmunzelnd ließ sich Ewan in seinen Stuhl zurückfallen.
Ryder setzte sich ihm gegenüber.
„Ian hatte mehr Zeit als du, Ryder“, sagte Ewan zu ihm. Amüsiert fügte er hinzu: „Er hat viele Wege gefunden, sich aus der großen Halle zu schleichen, als er jünger war.“ Er zuckte mit den Schultern und lächelte nostalgisch, als er murmelte: „Er liebte die Kohl- und Hammelsuppe meiner Mutter.“
Ryder nickte belustigt. „Ja, ich erinnere mich, dass er mir davon erzählt hat.“ In dem Wissen, dass er den Freund seines Bruders nicht lange in seinem Zimmer verstecken konnte – keine Ahnung, wie lange es dauern würde, bis Goth mit Deirdre fertig war, sich einen neuen törichten Plan ausdachte und dann nach ihm suchte – fragte Ryder: „Und mein Bruder? Wie geht es Ian?“
„Er war noch nie so glücklich“, verriet Ewan. „Er hat sich mit einem Krieger namens Roark zusammengetan. Sie passen gut zueinander.“
Ryders Augen weiteten sich vor Überraschung. „Ein, äh, ein Krieger?“
„Ja“, antwortete Ewan mit wieder ernster Miene. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er Ryder aufmerksam ansah. „Hat er dir nie gesagt, dass er lieber mit Männern schläft?“
Ryder hielt sich an den Armlehnen seines Stuhls fest und schüttelte den Kopf. „Nein“, flüsterte er. „Niemals.“
Ian schlief lieber mit Männern als mit Frauen?
Warum hatte er das nicht gewusst?
Ryder wusste zwar, dass sich einige Krieger auf den Schlachtfeldern gelegentlich miteinander vergnügten, er hatte es sogar gehört, aber er selbst hatte es nie getan. Als Sohn des Chieftains waren die Frauen, denen sie begegneten, immer froh, wenn sie seine Aufmerksamkeit erregten. Zumindest dachte er das. Wenn es mehr als eine gab, schienen sie um das Recht zu wetteifern, mit ihm zu schlafen.
Doch wenn er daran dachte, wie Deirdre einen tiefen Seufzer ausgestoßen hatte, bevor sie ihre Lippen zu einem willkommenen Lächeln verzog …
Fühlen sich die Frauen wirklich so? Akzeptieren sie die Aufgabe als eine Last, die sie tragen müssen?
Ein neues Schuldgefühl zog Ryders Magen zusammen.
Höllenfeuer und Verdammnis.
„Das fürchtete Ian an der Hochzeit mit Agatha am meisten“, fuhr Ewan fort und schien Ryders inneren Kampf nicht zu bemerken. „Dass er in seiner Hochzeitsnacht nicht in der Lage sein würde, seinen Mann zu stehen.“ Ewan räusperte sich und seine Wangen färbten sich leicht rötlich. „Wie auch immer, ich weiß, ich sollte nicht hier sein“, sagte er, stützte seine Unterarme auf die Knie und beugte sich vor. „Aber ich musste dich sehen, um dich zu fragen, ob du bereit wärst, Ian zu treffen.“
Ewan senkte den Blick zu Boden und fügte leise hinzu: „Er fühlt sich schrecklich, weil er sich so von dir getrennt hat, und nach allem, was zwischen Chieftain Goth und den Mitgliedern des Karstelle-Clans passiert ist ...“ Ewan hob den Kopf und wurde nachdenklich, als er seine Stimme zu einem Flüstern senkte. „Er ist in der Nähe, aber ich habe ihm ausgeredet, sich hier einzuschleichen, und ihm versprochen, an seiner Stelle zu gehen. Ich kann dich zu ihm bringen.“
Ryders erster Impuls war es, nein zu sagen, aber er wusste, dass da seine Loyalität zu Goth sprach. So zerrüttet, wie sie sich anfühlte, traute er ihr nicht mehr. Stattdessen dachte er über das Angebot nach. Sein Bruder war den ganzen Weg hierher gekommen, um mit ihm zu sprechen? Ewan hatte sich in die große Halle und in sein Zimmer geschlichen, um die Bitte zu übermitteln.