1,99 €
Lassiter zügelte den Falben, legte die Hände übereinander auf das Sattelhorn und ließ den Blick über die Ansammlung von Häusern und Hütten schweifen, die zu beiden Seiten einer breiten, staubigen Main Street errichtet worden waren.
Er hatte Lordsburg erreicht. Eine verwitterte Holztafel an einem Pfahl, auf die mit schwarzer Farbe der Name des Orts gepinselt worden war, verriet es. Der Zahn der Zeit hatte die Farbe verwaschen und zum Teil abblättern lassen.
Lassiter hoffte, dass hier die Fährte der beiden Banditen endete, die die Bank in Las Cruses überfallen und einen Kassierer sowie einen Deputy Sheriff, der sich ihnen in den Weg stellte, erschossen hatten. Nachdem sie ihrer gerechten Strafe zu entkommen drohten, hatte sich Lassiter, der sich zufällig in der Gegend aufhielt, an ihre Fersen geheftet.
Jetzt schnalzte er mit der Zunge und trieb das Pferd an...
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 129
Cover
Durchbruch nach Fort Huachuca
Vorschau
Impressum
Durchbruch nach Fort Huachuca
von Pete Hackett
Lassiter zügelte den Falben, legte die Hände übereinander auf das Sattelhorn und ließ den Blick über die Ansammlung von Häusern und Hütten schweifen, die zu beiden Seiten einer breiten, staubigen Main Street errichtet worden waren.
Er hatte Lordsburg erreicht. Eine verwitterte Holztafel an einem Pfahl, auf die mit schwarzer Farbe der Name des Orts gepinselt worden war, verriet es. Der Zahn der Zeit hatte die Farbe verwaschen und zum Teil abblättern lassen.
Lassiter hoffte, dass hier die Fährte der beiden Banditen endete, die die Bank in Las Cruses überfallen und einen Kassierer sowie einen Deputy-Sheriff, der sich ihnen in den Weg stellte, erschossen hatten. Nachdem sie ihrer gerechten Strafe zu entkommen drohten, hatte sich Lassiter, der sich zufällig in der Gegend aufhielt, an ihre Fersen geheftet.
Jetzt schnalzte er mit der Zunge und trieb das Pferd an...
Der Falbe trug ihn zwischen die ersten Häuser der Ortschaft. Lordsburg war keine kleine Stadt. Sie zog sich in die Länge und schien alles zu besitzen, was eine Stadt ausmachte: eine City Hall, ein Gerichtsgebäude, ein Hotel, den General Store, eine Postkutschenstation, Saloons, einen großen Mietstall – und einen Sheriff.
Nördlich der Stadt, zwischen den Hügeln, befand sich ein befestigtes Camp der US-Kavallerie. Es war von der Stadt aus nicht zu sehen. Lediglich der Fahnenmast mit der Flagge der Vereinigten Staaten überragte einen der Hügel und verriet die Existenz des Camps.
Lassiter war sich sicher, dass Männer wie die beiden Banditen von einer Stadt wie Lordsburg angezogen wurden wie die Motten vom Licht. Sie hatten Geld erbeutet und suchten das Vergnügen. Hier konnten sie es finden, denn Städte wie Lordsburg boten so ziemlich alles, was sündhaft und unmoralisch war.
Lassiter lenkte sein Pferd auf den Mietstall zu. Das Hoftor war geöffnet. Im Wagen- und Abstellhof ließ sich der große Mann mit den breiten Schultern und den schmalen Hüften, um die der Revolvergurt mit dem Remington im Holster geschnallt war, aus dem Sattel gleiten. Staub rieselte von seinen Schultern und der breiten Krempe seines Stetsons. Hinter ihm lag die Felswüste, und man konnte Pferd und Reiter die Strapazen, denen sie tagelang ausgesetzt gewesen waren, ansehen. Mit vom langen Ritt etwas steifen Beinen führte Lassiter das Tier zu einem Wassertrog. Ein feiner Staubfilm schwamm auf der Wasseroberfläche. Lassiter zerteilte ihn mit beiden Händen, wusch sich Staub und Schweiß aus dem Gesicht und trocknete es mit seinem Halstuch ab.
Der Falbe hatte seine Nase schon in das Wasser getaucht und stillte seinen Durst.
Als Lassiter hinter sich mahlende Schritte im feinen Sand des Hofes vernahm, schaute er über die Schulter und sah einen allenfalls zwanzigjährigen Burschen näherstapfen, auf dessen Kopf eine zerknautschte graue Mütze der ehemaligen Konföderation saß.
Lassiter wandte sich dem Burschen zu. Der tippte lässig an den abgegriffenen Schirm der Mütze und sagte: »Howdy, Sir. Ich bin der Stallmann. Wenn Sie Ihr Pferd in diesem Stall unterstellen, kostet das einen halben Dollar pro Tag. Die Tränke und das Futter sind darin enthalten.«
»Ich habe nicht vor, allzu lange in Lordsburg zu bleiben«, erklärte Lassiter. »Auf jeden Fall aber bleibe ich bis morgen hier. Übernimmst du das Tier?«
»Wenn Sie im Voraus zahlen – ja«, erwiderte der Stallbursche.
Lassiter lächelte, kramte einen halben Dollar aus seiner Westentasche und warf ihn dem Stallmann zu, der ihn geschickt auffing. Dann schnallte er seine Satteltaschen los, warf sie sich über die linke Schulter, und zog mit einem Ruck die Winchester aus dem Scabbard. »Zufrieden?«, fragte der große Mann grinsend.
Der Bursche nickte. »Auf Ihren Schultern und im Fell Ihres Pferdes klebt der Staub der Felswüste«, sagte er dann. »Kein vernünftiger Mensch wählt den Weg durch diese von Gott verlassene Ödnis, es sei denn, er ist auf der Flucht – oder er jagt jemanden.«
»Ich jage jemanden«, erwiderte Lassiter knapp. »Zwei Kerle, Bankräuber und Mörder. Ihre Spur führt von Las Cruses hierher.«
»Hat einer der beiden einen rötlichen Bart und der andere ein verkrüppeltes linkes Ohr?«, erkundigte sich der Stallbursche.
In Lassiters Augen blitzte es auf. »Hast du die beiden gesehen?«, fragte er.
»Sie kamen gestern hier an. Ihre Gäule stehen im Stall. Der mit dem verkrüppelten Ohr hat sich erkundigt, wo man hier die Puppen tanzen lassen könne. Die beiden sind aus derselben Richtung gekommen wie Sie, Sir. Ich habe sie zum Crystal Palace verwiesen. Dort sind ein halbes Dutzend bereitwilliger Ladys beschäftigt, es gibt dort darüber hinaus einige Spieltische, und man bekommt den besten Whisky weit und breit.«
»Danke«, knurrte Lassiter. »Es gibt in Lordsburg sicherlich auch ein Gesetz.«
»Natürlich. Die Stadt ist Sitz der Verwaltung des Hidalgo Countys. Der Sheriff hat sein Büro an der Mainstreet. Sein Name ist Dale Morrison. Er ist zwar nicht mehr der Jüngste, aber furchtlos und konsequent. Sollte es sich bei den beiden Gentlemen tatsächlich um die Kerle handeln, die Sie suchen, Stranger, sollten Sie, ehe Sie etwas unternehmen, Sheriff Morrison einschalten. Der wird nämlich ziemlich ungemütlich, wenn man ihm ins Handwerk pfuscht.«
»Keine Sorge«, murmelte Lassiter. Er überließ dem Stallburschen sein Pferd, setzte sich in Bewegung und entfernte sich in Richtung des Tores. Das Leder seiner verstaubten Stiefel knarrte trocken, die Winchester trug er rechts am langen Arm, mit der linken Hand hielt er die Satteltaschen fest, die über seine Schulter hingen.
Der Blick des Stallmannes folgte ihm. Er war wohl zu dem Schluss gelangt, dass mit dem Fremden ein zweibeiniger Wolf nach Lordsburg gekommen war.
Lassiters erster Weg führte ihn tatsächlich zu Sheriff Dale Morrison. Der Gesetzeshüter, ein hagerer, grauhaariger Mann mit grauen Falkenaugen, hörte sich an, was Lassiter zu berichten hatte. Dann nickte er, ging zum Gewehrschrank und entnahm ihm eine doppelläufige Shotgun, überprüfte die Ladung und sagte: »In Ordnung, Mister. Wenn es sich bei den beiden Kerlen im Crystal Palace um die Bankräuber und Mörder handelt, dann stutzen wir ihnen die Flügel.«
✰
Sheriff Dale Morrison betrat den Crystal Palace durch die Vordertür. Leise knarrend schwangen hinter ihm die Flügel der Pendeltüre aus. Der Fünfzigjährige ließ den suchenden Blick in die Runde schweifen. Jetzt am Nachmittag war der Saloon nur schwach besucht. Drei Animiergirls saßen mit übereinandergeschlagenen Beinen gelangweilt an der Bar und musterten den Sheriff ohne die Spur einer Gemütsregung.
Morrison, der beim Eingang stehengeblieben war, sah die beiden Kerle, die ihm Lassiter bezeichnet hatte, an einem der Spieltische im hinteren Teil des großräumigen Saloons sitzen. Zwei Männer, Bürger der Stadt, leisteten ihnen beim Spiel Gesellschaft.
Das schmale, kantige Gesicht des Sheriffs mit dem riesigen grauen Schnurrbart, der seinen Mund fast ganz bedeckte, nahm einen entschlossenen Ausdruck an. Morrison setzte sich ruckartig in Bewegung und lenkte seine Schritte quer durch den Schankraum auf den Spieltisch zu. Er hielt die Schrotflinte mit beiden Händen schräg vor der Brust.
Am Spieltisch wurde man auf den Gesetzeshüter aufmerksam. Vier Augenpaare richteten sich auf ihn. Einen Schritt vor dem Tisch blieb der Sheriff stehen.
In diesem Moment betrat auch Lassiter den Saloon. Die Winchester trug er in der linken Hand am langen Arm. Seine Rechte hing locker neben dem Knauf des Remingtons, der im offenen Holster steckte. Er ging zur Theke und stellte sich so, dass er den Spieltisch im Auge hatte.
Der Sheriff stieß hervor: »Bill, Wayne, es wäre besser für euch, wenn ihr jetzt aus dem Spiel aussteigt und euch vom Acker macht.« Während er sprach, ließ Dale Morrison die beiden Kerle, von denen einer einen rötlichen Bart und der andere ein verkrüppeltes linkes Ohr hatte, nicht aus den Augen. Sie verrieten Anspannung und vermittelten den Eindruck von Sprungbereitschaft und Gefährlichkeit.
Die beiden Männer, die der Sheriff Bill und Wayne genannt hatte, erhoben sich und verließen den Tisch. Der Eishauch der tödlichen Gefahr schien sie berührt zu haben, denn sie ließen sogar ihr Geld liegen.
Die beiden Kerle, die jetzt noch am Spieltisch saßen, hatten die Karten weggelegt und belauerten den Sheriff, einen Ausdruck von Heimtücke in den glitzernden Augen. Ein unstetes Leben jenseits von Recht und Ordnung hatte unübersehbare Spuren in ihren Gesichtern hinterlassen.
Der Gesetzeshüter sagte: »Man wirft euch beiden vor, die Bank in Las Cruses überfallen, den Kassier und einen Deputy-Sheriff getötet und zwei Satteltaschen voll Geld erbeutet zu haben. Der Beschreibung nach besteht nicht der geringste Zweifel, dass ihr die beiden Halunken seid. Euer Trail ist hier zu Ende.«
Der mit dem roten Bart legte den Kopf etwas in den Nacken und fragte: »Wer behauptet das, Sheriff?« Er wirkte vollkommen ruhig.
»Ich behaupte das!«, mischte sich nun Lassiter ein. Ihm entging nicht, dass die Hände der beiden Kerle unter der Tischplatte verschwunden waren. Die Animiermädchen sprangen von den Barhockern und entfernten sich vom Tresen wie ein paar aufgescheuchte Hühner. Die Atmosphäre im Crystal Palace war unvermittelt angespannt, geradezu unerträglich.
»Wer bist du denn?«, fragte der mit dem rötlichen Bart.
»Mein Name ist Lassiter.«
»Dein Name sagt mir nichts«, knurrte der Rotbärtige. »Wie kommst du zu der Behauptung, wir wären Bankräuber und Mörder?«
»Man hat mir euer Aussehen beschrieben. Einer der Banditen ist rotbärtig...«
»Es laufen hunderte Männer mit roten Bärten durch die Gegend. Ich bin Ire. Rote Haare sind bei uns geradezu Pflicht. Mein Name ist O'Leary.«
»Es gibt aber kaum einen zweiten Burschen mit rotem Bart, der mit einem Partner reitet, dessen linkes Ohr verstümmelt ist«, versetzte Lassiter gelassen.
»Aufstehen und die Hände in die Höhe!«, gebot der Sheriff nun mit klirrender Stimme.
Die beiden Banditen zögerten, schließlich wanderten ihre Hände aber in Richtung Decke. Wie von Schnüren gezogen erhoben sie sich. Mitten in der Bewegung ließ O'Leary plötzlich die rechte Hand fallen. Sie stieß wie der zustoßende Kopf einer Schlange zum Revolver, der im Holster an seinem rechten Oberschenkel steckte. Der Bandit wollte mit dieser unerwarteten Aktion sowohl den Sheriff als auch Lassiter überraschen.
Doch Lassiter hatte aus den Lektionen, die ihm das Leben erteilt hatte, gelernt. Er hatte die Winchester repetiert, ehe er in den Saloon gegangen war. Gedankenschnell zog er das Gewehr an die Hüfte und drückte ab. Ein peitschender Knall stieß durch den Schankraum. O'Leary, dessen Hand schon den Griff des Revolvers umklammert hatte, bäumte sich auf, ächzte, drehte sich halb um seine Achse und brach zusammen. Der Geruch von verbranntem Pulver breitete sich aus.
Ehe sein Gefährte reagieren konnte, schlug der Sheriff mit der Shotgun zu. Der Bandit mit dem verstümmelten Ohr bekam den Doppellauf gegen die Schläfe, verdrehte die Augen, fiel auf seinen Stuhl zurück und kippte seitlich von diesem auf den Fußboden, wo er verkrümmt und reglos liegen blieb.
Während ihm der Sheriff Handschellen anlegte, erkundigte sich Lassiter beim Keeper, ob die beiden Banditen im Crystal Palace Zimmer gemietet hatten, was dieser bejahte.
O'Leary war tot. In seiner Tasche fand Lassiter den Zimmerschlüssel. Er gab ihn dem Sheriff, der sich in die obere Etage begab, wo sich die Fremdenzimmer und die »Arbeitszimmer« der Animiergirls, die auch als Prostituierte arbeiteten, befanden. Im Zimmer der beiden Outlaws fand er ein Satteltaschenpaar, das mit Geldscheinen vollgestopft war – das Geld aus dem Bankraub in Las Cruses.
Er begab sich mit den Satteltaschen über der Schulter wieder nach unten. In der Zwischenzeit war der Bandit mit dem verkrüppelten Ohr zu sich gekommen. Er war jedoch noch benommen und blickte ziemlich begriffsstutzig drein. Einige Zusammenhänge schienen ihm noch nicht völlig klar geworden zu sein. »Die Satteltaschen, die über meiner Schulter hängen, sind prall mit Dollarnoten gefüllt«, sagte der Sheriff zu Lassiter. »Ich danke Ihnen im Namen des Gesetzes.« Er wies mit einer knappen Geste auf den benommenen Banditen am Boden. »Auf den hier wartet der Galgen. Den anderen lasse ich auf den Boot Hill schaffen. Und ich sorge dafür, dass die Bank in Las Cruses ihr Geld zurückerhält. – Bleiben Sie länger in Lordsburg?«
»Ich hielt mich zufällig in der Nähe von Las Cruses auf. Als ich von dem Bankraub und den beiden Morden hörte und das Aufgebot der Stadt unverrichteter Dinge zurückkehrte, setzte ich mich auf die Fährte der beiden Halunken«, erklärte Lassiter. »Die kommende Nacht werde ich auf jeden Fall in Ihrer Stadt verbringen, Sheriff. Ich freue mich schon auf ein richtiges Bett.«
Morrison stellte keine weiteren Fragen. Lassiter hatte ihn, als er den Sheriff über die Anwesenheit der beiden Bankräuber in seiner Stadt in Kenntnis setzte, nicht darüber aufgeklärt, dass er für die Brigade Sieben arbeitete. Vermutlich hielt ihn der Sheriff für einen Kopfgeldjäger oder Revolverschwinger.
»Ein Bett kriegen Sie hier, im Crystal Palace«, erklärte der Gesetzeshüter, »und noch eine Menge mehr, falls Sie Wert darauf legen.« Dann zerrte er den Banditen mit dem verkrüppelten Ohr auf die Beine und bugsierte ihn aus dem Saloon. Ehe er auf den Vorbau trat, rief er über die Schulter: »Der Coroner wird den Toten abholen. Ich veranlasse das.«
Und Lassiter wandte sich an den Keeper und fragte ihn, ob er für eine Nacht ein Zimmer mieten könne.
✰
Es war Abend. Lassiter saß im Crystal Palace vor einem Glas Whisky. An seinem Tisch hatte ein Animiergirl Platz genommen. Er spendierte der hübschen Dunkelhaarigen, deren Outfit mehr zeigte, als es verbarg, ein Glas Champagner.
Der Saloon war gut besucht. Tabakrauch schlierte um die Lampen an den Wänden. Die Spieltische waren lückenlos besetzt. Cowboys aus der Umgebung waren in die Stadt gekommen und hauten die paar Dollars, die sie von ihrem letzten Sold noch in den Taschen hatten, auf den Kopf. Auch ein paar Soldaten in der blauen Uniform der US-Kavallerie waren anwesend.
Es ging laut zu, aber auch friedlich. Dafür sorgten einige hartgesichtige und sicher auch kompromisslose Burschen in schwarzen Hosen und weißen Hemden, die jeden Randalierer kurzerhand auf die Straße warfen. Mit dieser Sorte war nicht gut Kirschen essen.
Das Girl schien an Lassiter einen Narren gefressen zu haben, denn er wurde es nicht mehr los. Er war zwar kein Kostverächter, aber an diesem Abend, nach einem tagelangen harten Ritt durch die Felswüste wollte er einfach nur seine Ruhe haben.
Sheriff Dale Morrison betrat den Saloon. Ihm auf dem Fuße folgte ein Blauuniformierter mit den Rangabzeichen eines Majors. Morrison schaute sich um, erspähte Lassiter und steuerte den Tisch mit ihm und dem Animiergirl an, gefolgt von dem Major.
»'n Abend«, grüßte der Sheriff, als sie vor dem Tisch anhielten. Lässig tippte er mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand an die breite Krempe seines schwarzen Stetsons.
Lassiter und das Girl schauten zu ihm hoch. »Ebenfalls einen guten Abend, Sheriff«, erwiderte Lassiter den Gruß. »Sieht ganz so aus, als wollten Sie zu mir. Und Sie sind nicht allein?«
»Darf ich vorstellen?«, sagte der Sheriff. »Das ist Major Donovan vom 12. Kavallerieregiment, das hier in Camp Lordsburg stationiert ist. – Dies, Major, ist Mr. Lassiter, von dem ich Ihnen erzählt habe.«
Der Major trat vor und reichte Lassiter die Hand. Der erhob sich, nahm die Hand und schüttelte sie.
»Wir würden Sie gerne sprechen, Mr. Lassiter«, fuhr der Sheriff fort. »Es ist ziemlich wichtig.«
»Bitte.« Lassiter und wies auf die freien Stühle an seinem Tisch. »Nehmen Sie Platz, Gentlemen.«
Der Gesetzeshüter richtete den Blick auf das Animiergirl. »Zieh Leine, Molly. Was wir zu besprechen hat, ist nicht für deine Ohren bestimmt.«
»Ich geh' ja schon«, schmollte das Girl, erhob sich mit dem halbvollen Glas Champagner, warf Lassiter noch einen lasziven Blick zu und stöckelte zu einem Tisch in der Nähe, an dem drei Cowboys saßen...
Dale Morrison und Major Donovan rückten sich Stühle zurecht und ließen sich nieder. »Worum geht es, Major?«, wandte sich Lassiter an den Offizier.
»Vom Sheriff habe ich erfahren, dass mit Ihnen ein Mann nach Lordsburg gekommen ist, der eine Menge Erfahrung zu besitzen scheint«, erwiderte Major Donovan.