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Soziale Beziehungen spielen für das psychische und physische Befinden eine wichtige Rolle. Innerhalb dieser Beziehungen kommt der Partnerschaft und der Familie die wichtigste Bedeutung zu. Dieses Lehrbuch arbeitet die Wichtigkeit familiärer Protektiv- oder Risikofaktoren für eine gesunde oder deviante Entwicklung von Kindern heraus und geht insbesondere auf die Aspekte der Bindung und der Sensitivität, des Befindens der Eltern, der Partnerschaftsqualität und der Erziehung ein. Der neuste Forschungsstand zur Rolle der Familie für die kindliche Entwicklung wird aufgezeigt. Dabei werden Themen wie familiäre Gewalt, Trennung und Scheidung und ihre Folgen oder die Familie als Resilienzfaktor ebenso angesprochen wie Möglichkeiten der familiären Gesundheitsförderung und Prävention oder Therapie. Auch die Rolle der Partnerschaft bei Erwachsenen wird hinsichtlich ihres Befindens erörtert. Neuartig ist die Erweiterung des bio-psycho-sozialen Störungsmodells durch den Ansatz von «we-disease», wonach Störungen als gemeinsame Herausforderung für beide Partner betrachtet werden, woraus ein neuartiges therapeutisches Vorgehen resultiert. Das Buch berücksichtigt in besonderem Maße den sozialen Kontext bei psychischer Gesundheit und bei Störungen und thematisiert partnerschaftliche oder familiäre Beziehungen als Ressourcen oder Risikofaktor. Diese interpersonelle Sicht von Gesundheit und Störungen hebt das Buch von klassischen Lehrbüchern der Klinischen Psychologie ab.
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Seitenzahl: 746
Lehrbuch Klinische Paar- und Familienpsychologie
Guy Bodenmann
Wissenschaftlicher Beirat Programmbereich Psychologie:
Prof. Dr. Guy Bodenmann, Zürich; Prof. Dr. Lutz Jäncke, Zürich; Prof. Dr. Franz Petermann, Bremen; Prof. Dr. Astrid Schütz, Bamberg; Prof. Dr. Markus Wirtz, Freiburg i.Br.
Guy Bodenmann
Lehrbuch Klinische Paar- und Familienpsychologie
2., überarbeitete Auflage
Guy Bodenmann, Prof. Dr.
Universität Zürich
Psychologisches Institut
Binzmühlestrasse 14/Box 23
8050 Zürich
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E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.hogrefe.ch
Lektorat: Dr. Susanne Lauri
Herstellung: René Tschirren
Umschlagabbildung: © iStock/BraunS
Umschlag: Claude Borer, Riehen
Satz: Claudia Wild, Konstanz
Druck und buchbinderische Verarbeitung: Finidr s.r.o., Český Těšín
Printed in Czech Republic
2., überarbeitete Auflage 2016
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
© 2016 Hogrefe Verlag, Bern
(E-Book-ISBN_PDF 978-3-456-95620-6)
(E-Book-ISBN_EPUB 978-3-456-75620-2)
ISBN 978-3-456-85620-9
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Um die Bedeutung der Familie verstehen zu können, muss man die Bedeutung der Partnerschaft verstanden haben, da sie die elementarste und wichtigste Kernzelle der Familie bildet und alle wesentlichen Einflussfaktoren für die kindliche Entwicklung durch die Paarkonstellation und -beziehung direkt und indirekt konstituiert werden. So sind die vier klassischen Risikofaktoren für die Entstehung kindlicher Störungen (psychische Störungen der Eltern, elterliche Sensitivität, elterliches Erziehungsverhalten, Partnerschaftsstörungen) in hohem Maße mit der Frage verbunden, wie die Partnerschaft qualitativ gelebt wird oder wie sich eine Trennung oder Scheidung auf diese Variablen (Sensitivität, Erziehung, Befinden der Eltern) auswirkt. Die Partnerschaft der Eltern ist der Dreh- und Angelpunkt des gesamten familiären Lebens, da sie nicht nur das Familienklima maßgeblich prägt, Werte, Einstellungen und Verhaltenskodizes definiert, sondern den Kindern im Sinne des Modelllernens auch den familiären und dyadischen Alltag vorlebt.
So zeigten Van Doorn, Branje, VanderValk, Goede und Meeus (2011) bei 559 Adoleszenten im Alter von rund 13 Jahren und einer zweiten Kohorte von Jugendlichen im Alter von knapp 18 Jahren, dass sich der Problemlöse- und Konfliktstil zwischen Eltern und Jugendlichen auf ihren Umgang mit Gleichaltrigen auswirkt und nicht umgekehrt. Der Umgang zwischen Eltern und Kindern wird seinerseits durch die Partnerschaftsqualität moderiert.
Merke!
Die Qualität der Paarbeziehung beeinflusst maßgeblich die Qualität der Elternbeziehung, der Eltern-Kind-Beziehung und der Geschwisterbeziehung. Die Partnerschaftsqualität konstituiert in hohem Maße das Familienklima. Wie die Eltern mit den Kindern umgehen, beeinflusst zudem deren Umgang mit den Peers.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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