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Befreiung ist das Ende des Erlebens, jemand zu sein. Es ist der Tod der Instanz "Ich bin". "Ich bin" ist nicht nur ein Gedanke. Innerhalb des Erlebens erscheint es vollkommen wahr und echt. Dieses "Ich bin" wird sterben. Im Sterben wird offensichtlich, dass es diese Instanz nie wirklich gegeben hat. Nichts kann oder muss sterben. Nichts verändert sich. Und damit verändert sich alles. Schelmische Augenblicke, paradoxe Pointen, Blitze der Überraschung.
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Seitenzahl: 53
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Es gibt kein Ich.
~
Die Hoffnung ist, dass da draußen irgendwo
jemand ist, der weiß. Die Hoffnung ist, dass es
irgendwo eine Antwort gibt und dass es jemanden
gibt, der diese Antwort gefunden hat. Doch da ist
niemand. Es gibt weder jemand in deinem Innern
noch jemand „da draußen“, der wissen könnte. Es
gibt einfach niemanden.
Das Wunder dieser Botschaft ist, dass es gar keine
Botschaft gibt. Es gibt weder etwas zu
verwirklichen noch etwas zu erreichen.
Die Person, die das glaubt und versucht, hat keine
Realität. Es gibt sie nicht.
Was scheinbar auftreten kann, ist das Erleben,
eine Person zu sein. Aber es ist eben genau dieses
Erleben, das illusionär ist. Das kann weder
verstanden noch von der Person erlebt werden,
denn es gibt sie ja nicht.
Die ganze Suche - auch die spirituelle Suche -
findet statt innerhalb dieses Erlebens „jemand“ zu
sein. Es ist das scheinbare Ich, das sich erlebt, und
Einheit sucht.
Stirbt „Ich bin“, stirbt die Suche.
Das Wunder jedoch ist, dass im Sterben nichts
stirbt. Das Wunder ist, dass da niemand ist, der
sterben kann und sterben muss.
„Ich bin“ ist nicht real. Dass „Ich suchen muss“ ist
der Traum. Es ist niemand da. Was scheinbar
bleibt, ist das, was scheinbar passiert. Das ist „es“.
Das ist vollkommen. Es gibt nichts anderes. Das ist
das Wunder.
„Was ist“ lässt sich nicht beantworten. Wer könnte
schon wissen, dass dieses Zimmer existiert?! Wer
könnte schon wissen, ob nicht hinter der Wand
nichts mehr ist?!
~
Geist ist Bewusstsein und damit illusionär. Er ist
das, was scheinbar passiert, hat aber keine eigene,
unabhängige Existenz. Geist ist nicht-etwas.
~
Alles ist leer! Und voll zugleich. Allerdings für
niemanden. Bewusstsein, das Bilder sieht, ist
bereits illusionär. Es gibt weder ein reales
Bewusstsein noch eine reale Erscheinung oder
reale Bilder. Wenn „Ich bin“ erscheint, erscheint
die Illusion einer Welt.
Es gibt nicht „ein göttliches Spiel“. Was ist, ist nicht
kennbar und jenseits von Sein oder Nicht-Sein.
~
Vorherbestimmung ist illusionär, denn es gibt
keinen realen zeitlichen Ablauf. Aber ja, was
scheinbar passiert, ist eben so, wie es ist. Niemand
hat es gewählt oder bestimmt. Ungemacht und
grundlos – und doch ist es alles.
~
Es ist die natürliche Realität, insofern muss und
kann sich niemand daran erinnern.
Das, was ist, ist sich seiner Existenz nicht bewusst.
„Es“ ist einfach. So wie sich eine Blume nicht
selbst erlebt, erlebt auch „das Sein“ sich nicht
selbst. Es gibt keine „große Intelligenz“ in dem
Sinn, dass es sich hierbei um ein reales, großes
Prinzip handeln würde.
Das, was ist, ist nicht kennbar im Sinne von
erfahrbar oder wissbar.
~
Nichts hat jemals existiert.
Befreiung ist, wenn selbst der Zeuge bzw. das
Bezeugen wegfällt bzw. sich der Zeuge als
illusionär entpuppt. Es kann ein scheinbares
Bezeugen geben. Allerdings wäre es das, was
scheinbar geschieht, und nicht das, was ich bin. Es
wäre sozusagen illusionär und geschähe für
niemanden. Bewusstsein ist eben nicht real,
sondern das, was scheinbar geschieht (wenn es
geschieht) – für niemand.
~
Ich kann nichts empfehlen.
Jede Empfehlung geschähe im Hinblick auf eine
zusätzliche, persönliche Verwirklichung. Die aber
ist illusionär. „Sein“ ist bereits alles. Es kann weder
erreicht werden noch kann man es bewusst tun.
Das ist das Missverständnis mit diesem „Sei das
Sein“: Da ist nur „Sein“, aber eben niemand, der es
bewusst tun oder sein kann. Man ist bereits
„Sein“. Das ist bereits die vollkommene
Verwirklichung. Allerdings gibt es darin keinen
Verwirklichten! Es ist nicht zu machen, weil es
bereits ist.
~
„Ich bin“ – dieses künstliche Zentrum, das sich als
„hier und jetzt“ erlebt – hat keine Realität.
~
Es gibt keine spezifische Rolle oder Funktion. Alles
ist einfach so, wie es ist – ohne Funktion oder
Rolle.
Aus der Sicht von „Ich bin“ ist Befreiung nichts
weiter als die Abwesenheit des Erlebenden, also
Tiefschlaf oder Tod. Eigentlich eher Tod – aus dem
Tiefschlaf kann man ja noch erwachen...?
Sehen, Hören etc. funktionieren ganz normal –
und doch gibt es nicht das Erleben, „im Körper zu
sein“ und von dort „nach draußen“ zu schauen.
Weil niemand schaut, wird nichts gesehen!
~
„Ich“ und „Nicht-Ich“ sind Ideen, die aus der
Illusion geboren werden, dass diese erste
Anwesenheit real ist. Weder An- noch
Abwesenheit existieren als solche. Allerdings
bezieht sich das nicht nur auf die scheinbare
Person, sondern auf alles. Alles ist eben da und
nicht da, ist real und irreal. Und selbst wenn man
„alles“ sagt, ist das schon eine Geschichte.
Suchst du den Sucher, so wirst du ihn nicht finden.
Und doch bleibt darin etwas, das gewahr ist.
Es bleibt etwas darin, das sich dessen gewahr ist,
dass da kein Sucher ist. Das ist das Gewahrsein,
das sich selbst erkennt.
Der Grund, warum selbst bei diesem Nicht-Finden
einer Person die Suche nicht endet, ist, dass dieses
letzte Gewahrsein – dieser kleine Rest
Anwesenheit – der Sucher ist.
Auch dieses scheinbar seiner selbst bewusste
Gewahrsein ist illusionär. Der Sucher glaubt sich
nicht zu finden und bleibt doch übrig als
scheinbare Anwesenheit.
Was für ein Missverständnis.
Dieses reine Gewahrsein – aus der Sicht der
Person die eine ewige untrennbare Anwesenheit –
ist illusionär. Im scheinbaren Verpuffen dessen
erlischt die Suche – nicht weil etwas gefunden
wurde. Die erste Anwesenheit entpuppt sich als
nicht existent und wird damit zur letzten.
Die Vorstellung von einem Ende der Illusion
ist eine Illusion.
~
Befreiung ist kein Konzept.
„Leben“ ist kein Konzept.
Es ist einfach das, was scheinbar passiert. Es ist
völlig ganz und stimmig – genau so, wie es ist.
Es schert sich nicht um Erleuchtung und Befreiung.
Es ist bereits frei, genau das zu sein, was es ist.
~
Harmonie ist die natürliche Realität.
Alles ist natürlicherweise es selbst.
„Das Sein“ kann sich nicht vergessen, gerade weil
es sich seiner selbst nicht bewusst ist.
~
„Ich bin“ lebt scheinbar in Geschichten. Es denkt
und denkt und denkt – und denkt sich eine Welt
zusammen, die so nicht existiert.
~
Der Körper wird nicht aus dem SEIN projiziert –
der Körper ist SEIN als Körper. Insofern wird/
wurde der Körper niemals etwas Reales.
Solange es das ist, was passiert, kann es nicht
eliminiert werden. Eine Illusion kann sich selbst
nicht abschaffen. Es ist unmöglich.
~
Es gibt keine Person. Das Erleben, „jemand“ zu
sein, ist illusionär und gleicht einem Traum. Das
Wunder ist, dass es keine Existenz hat. Es existiert
also nicht mal als Traum. Das ist nicht zu erklären