Bonifatius' Mission - Andreas Müller - E-Book

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Andreas Müller

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Beschreibung

- Bonifatius – Kirchenreformer, Missionar, Märtyrer und "Apostel der Deutschen" - fesselnd geschriebene Erzählung über die Anfänge des Christentums in Deutschland - für Fans historischer Romane geeignet Frühling des Jahres 716. Ein Segelschiff fährt von der englischen Insel hinüber zum Festland des Kontinents. Zwölf Männer sind an Bord, unter ihnen der Mönch Wynfred. Vier Jahrzehnte hatte er in seiner englischen Heimat als Priester, Gelehrter und Abt gewirkt, nun bricht er auf zu neuen Ufern: Das Frankenreich seiner Zeit war ein von Bürgerkriegen gezeichnetes Land und die Kirche war in einem desolaten Zustand. Viele Getaufte hingen im Herzen noch den heidnischen Göttern an – und Rom war weit weg. Wynfred pilgerte nach Rom, ließ sich vom Papst als Missionar bevollmächtigen und zog fortan als Bonifatius durch Germanien, v.a. durch die Gebiete des heutigen Hessens, Thüringens und Bayerns. Er taufte, organisierte Pfarreien, gründete Klöster, stiftete Bistümer – und reformierte die Kirche des Frankenreichs innerhalb kürzester Zeit in unvorstellbarem Ausmaß. Als "Apostel der Deutschen" wird er daher bis heute verehrt. Doch was war er für ein Mann? Welche Ängste und Hoffnungen hatte er? Was bewegte ihn? Lebendig erzählt das Buch von den Reisen des Bonifatius durch Germanien. Ein Brückenschlag in eine Zeit, die uns heute so weit entfernt scheint und ohne die doch heute unser Land nicht das wäre, was es ist.

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Andreas Müller

BONIFATIUS’ MISSION

Wie ein angelsächsischer Mönch den Germanendas Christentum brachte

Für meine Familie

„Wo Hochmut ist, da ist auch Schande; aber Weisheit ist bei den Demütigen.“

DIE BIBEL, SPRÜCHE 11,2

„… Winfred war von vornehmer Abkunft, dazu persönlich durch das Machtgefühl eines überragenden Geistes und unbeugsamen Charakters gehoben.“

RICARDA HUCH: DEUTSCHE GESCHICHTE,BAND 1

„So gewiss ich meinen Fuß in den Stein drücke, so gewiss will ich die Heiden bekehren.“

JAKOB UND WILHELM GRIMM: DER HEILIGE WINFRIED,AUS: DEUTSCHE SAGEN

INHALTSVERZEICHNIS

1.Eine vergebliche Fahrt über das Meer – 716

2.Mit neuem Namen – Rom 719

3.Bonifatius predigt in den Wind – Spätsommer 719 in Thüringen

4.Die Gunst der Stunde – Utrecht 719–721

5.Fein und grob – Bonifatius missioniert Hessen – 722

6.Bündnisse – 722

7.Bonifatius fällt eine Eiche – 723

8.Kloster Ohrdruf – um 725

9.Legenden und Wahrheiten – Rom 737

10.Feldzug gegen die Sachsen – 737

11.Bonifatius macht Geschichte – nach Karl Martells Tod 741

12.Die großen Synoden – 743/744

13.Ein guter Mensch an einem guten Ort – Kloster Fulda 744

14.Alles ist eitel‚ alles ist nichts – 745–754

15.Opfer und Mörder: Bonifatius’ Martyrium – Dokkum 754

16.Der Leichnam und die Lebendigen

Nachwort

Hinweise zu Personen & Orten

Quellenverzeichnis

Literatur

Impressum

1.EINE VERGEBLICHE FAHRT ÜBER DAS MEER – 716

Im späten Frühling des Jahres 716 fuhr ein einmastiges Segelschiff von der englischen Insel hinüber zum Festland des Kontinents, immer nordöstlich, über das Meer. Zwölf Männer waren an Bord. Neben der Besatzung und dem Eigner des Schiffes waren es drei Mönche und fünf Händler. Die saßen auf den schwankenden Planken und ließen die Säcke mit ihren Waren nicht aus den Augen. Die Händler aus England unternahmen die Reise alle paar Monate. Der Wind stand gut, die Fahrt ging voran. Die Männer wollten heil ankommen. Und sie wollten ihre Ruhe.

Der Schiffseigner hingegen, ein kleiner wendiger Mensch von der Küste Frieslands, liebte das Reden. Deshalb hielt sich der Seemann an die drei Passagiere, die, in ihre Mönchskutten gehüllt, an der Bordwand hockten. Mönche trugen fast immer Neuigkeiten durch die Welt. Mit ihrem Christenglauben hatte der Eigner nicht viel zu schaffen. Er opferte vor jeder Reise aus seinem Krug Gott Thor einen guten Schluck Met und war damit stets gut gefahren. Nur seine Frau zu Hause betete manchmal zu Jesus und Maria. Das kümmerte ihn aber wenig. Er war viel unterwegs und sah seine Ehefrau selten.

Der Seemann hatte nichts gegen Christen und Mönche. Sie wurden immer mehr, auf beiden Seiten des Meeres, und viele der hohen Herren waren längst schon getauft. Um den Preis für die Überfahrt feilschten alle mit ihm, egal ob Christ oder Heide.

Seine Schiffsmannschaft hatte Spaß an den drei Mönchen in den braunen, fleckigen Kutten. Zweifellos befuhren diese „Heiligen“ zum ersten Mal den Kanal. Das seltsame „Gottvertrauen“, von dem Christenpriester gerne und oft redeten, war in ihren grünlichen Gesichtern heute nicht zu finden. Die Kuttenträger beteten verbissen oder erbrachen sich über die Bordwand. Trotz der Jahreszeit war es kalt zwischen den Küsten und der Wind ließ das Schiff hart auf und ab tanzen. Es hatte die Mitte des Kanals erreicht. Im Westen sah man die weiße Steilküste. Im Osten konnte man das Festland hinter den Nebeln erahnen.

Der Eigner streckte sich auf dem Schiffsboden aus, gab seinen Leuten ein paar Befehle und sah neugierig nach den Mönchen, denen das Wellenreiten nicht gut bekam. Einer von ihnen überragte auch sitzend seine Brüder und jeden an Bord um Haupteslänge. Blass war auch dieser Mann. Dennoch gab er seine Würde beim Erbrechen nicht auf. Sein Magen tat, was er musste. Sein Haupt blieb erhoben. Dieser große, nicht mehr junge Mönch hatte das Interesse des Eigners geweckt. Mit ihm wollte er reden, um sich die Zeit zu vertreiben.

„Glaubt mir, das wird noch schlimmer“, sagte er gutmütig. „So bequem wie in meinem Schiff, werdet ihr es so bald nicht wieder haben. Der Weg nach Rom ist weit, steil und gefährlich. Ich habe schon einige heilige Leute über das Wasser gebracht. Aber euer Herr Jesus wird euch schützen und bewahren!“

Der Mann meinte es gut. Er wollte seine Fahrgäste nicht vergrämen. Und dass sie auf einer Pilgerreise nach Rom unterwegs waren, daran gab es keinen Zweifel. Auch für die Rückfahrt würden sie wieder gut bezahlen. Geschäftstüchtig lobte er stets den Herrn Jesus, wenn Christen im Schiff saßen, und pries Odin, wenn er nur Heiden fuhr.

Der große Mönch mochte das Gerede trotzdem nicht. Er streifte sich die Kapuze vom Kopf und sah zornig auf den Schwätzer hinab. Kein Zweifel, der Eigner hatte seinen Gesprächspartner gefunden.

„Wir pilgern nicht nach Rom“, sagte der Mönch herablassend. „Wir werden unseren Friesenbrüdern und allen Germanen das Evangelium predigen, um sie zu retten.“

Jetzt grinste der Schiffseigner doch. Er konnte nicht anders. Er wandte sich zuerst von dem Mönch ab, schimpfte mit seiner Mannschaft, weil irgendein Seil nicht da lag, wo es hingehörte, und setzte dann den großen Worten des Mönchs seine eigenen entgegen, denn offenbar musste dem selbstherrlichen Heiligen die Welt erst erklärt werden.

„Bei allen Göttern eurer Dreieinigkeit, ihr macht Witze, guter Mann!“ Der Eigner schob seine Kappe ins Genick und hockte sich dem Mönch direkt gegenüber. „Du weißt schon, dass Friesenherzog Radbod alle Christenpriester erschlagen lässt oder zum Land hinausjagt? Seit Pippin, der Hausmeier der Franken, tot ist, macht Radbod, was er will. Er tanzt den Franken auf der Nase herum und eure ‚Friesenbrüder‘ ziehen ihm jubelnd nach mit ihren Götzen.“

Der Seemann holte kurz Atem und genoss das nervöse Zucken im Gesicht seines Gegenübers. „Sie opfern Odin wieder Stiere und Sklaven und träumen vom Krieg und fetter Beute. – Das weißt du nicht?“

„Was?“‚ fragten die zwei anderen Mönche entsetzt. Der große aber blickte selbstvergessen übers Meer. Das machte den Eigner wütend. Auf seinem Schiff überhörte ihn niemand!

„Ihr Christen seid wirklich weit weg von allem. Ihr versteckt euch in Klöstern oder tappt wie dumme Kinder durch die Welt.“

Jetzt lachten alle an Bord. Lange genug hatte man es sich verkniffen.

„Seid froh‚ dass ihr mit meinem Schiff fahrt. Das wird euch den Kopf retten. Alles‚ was sich die Leute erzählen‚ ist wahr. Selbst auf eurer Insel müsstet ihr die Neuigkeiten längst erfahren haben. Ich habe auch schon einige von euch Christen aus Friesland zurück in Sicherheit gebracht und dafür nicht mehr Geld verlangt als sonst.“

Der stolze Mönch schwieg noch immer.

„Hausmeier Pippin‚ der Herr der Franken‚ ist tot. Ihr Christen habt in Friesland keine Freunde mehr. Niemand‚ der den Frankensoldaten befiehlt‚ euch zu beschützen. Niemand‚ der die Friesen davon abhält‚ euch zu erschlagen. Das ist die Wahrheit. Jeder weiß das‚ sogar meine fromme christliche Frau. Die hat ihr Holzkreuz schon vor ein paar Wochen im Stroh unter unserm Schlafplatz versteckt. Dabei will ihr kein Mensch etwas tun. Radbod hasst nur Fremde‚ nicht unsere einfältigen Frauen.“

Der Eigner genoss die Verwirrung‚ die seine Worte anrichteten. Er konnte gar nicht mehr aufhören‚ die Wahrheit zu sagen.

„In Friesland sind die alten Götter wieder mächtig und das Volk jubelt‚ egal ob schon mal getauft oder nicht. Unser neuer Held ist Radbod‚ der Herzog. Die Kirchen hat er verbrannt. Kein fränkisches Schwert weit und breit! Radbod vertreibt die Fremden – und dafür lieben ihn seine Friesen. Jetzt wollen sie Beute machen. Man sagt‚ Radbod will dieses Frühjahr auf Raubzug bis nach Köln ziehen. Glaub mir Mönch‚ in Friesland will niemand euer Evangelium hören.“

Die Botschaft war angekommen. Auch der schweigende‚ stolze Mönch konnte den Schrecken kaum noch verbergen.

„Und wenn ihr klug seid“‚ jetzt wollte der Seemann nur noch für ein gutes Geschäft sorgen‚ „wenn ihr klug seid‚ dann bleibt gleich an Bord und versteckt euch unter euren Decken‚ damit euch in Dorestad niemand entdeckt. Ich nehme euch dann wieder mit auf eure sichere Insel. Bezahlt die Rückfahrt am besten sofort!“

Wynfreth‚ das war der Name des Mönchs‚ war nicht gewohnt‚ dass man ihm widersprach oder es besser wusste als er. Dabei hätte er christliche Demut längst gelernt haben müssen. Als Kind schon war er von seinen adligen Eltern in ein Kloster gegeben worden. Und was lernte man in einem Kloster sonst als christliche Demut und Gehorsam?

Mehr als dreißig Jahre war das her. Mehr als dreißig Jahre hing Wynfreth seinen Lebensweg an die sich kreuzenden Gänge der Klöster Südenglands. Seinen angestammten Adel aber hatte er über die Jahre nie vergessen. Niemand schwieg so stolz und herablassend wie er. Niemand lehrte und belehrte die Brüder und Schwestern so allwissend wie Bruder Wynfreth.

Und es gab bis heute in Wynfreths Leben auch wirklich wenig Anlass‚ um kleinmütig zu sein. In den Klöstern von England war er für seine Klugheit berühmt. Auf seiner Insel wurde er allseits als Mönch‚ Lehrer‚ Dichter und Prediger bewundert. Im Kloster von Nursling war er neben dem Abt der wichtigste Mann und fast schon sein Nachfolger. Was wollte er mehr?

Vor wenigen Tagen erst war Wynfreth mit Bruder Dodd und Bruder Beda‚ die ihm wie treue Hunde folgten‚ vom Kloster Nursling im Süden der englischen Insel nach dem Kontinent aufgebrochen. Sie waren fest davon überzeugt‚ dass Gott sie losschickte‚ die Friesen zu missionieren‚ denn alle Friesen waren mit den Engländern verwandt und sie konnten es nicht mehr ertragen‚ dass Friesen als ungetaufte Heiden nach ihrem Tod in die Hölle kamen. Es war höchste Zeit‚ sie zu retten. Die Missionierung der heidnischen und irrgläubigen Verwandten auf dem Festland sollte die letzte große Aufgabe in Wynfreths Leben werden. Niemand durfte ihn aufhalten.

Als Wynfreth in London das Schiff bestieg‚ war er dreiundvierzig Jahre alt. Warum begab sich der Mann auf solch eine Reise‚ wo er in England doch alles hatte‚ was er sich wünschen konnte? Jenseits der Vierzig war der Tod schon recht nah. Mit dreiundvierzig fuhr man nicht mehr hinaus auf Mission! Bruder Wynfreth aber hatte sich weder belehren noch halten lassen.

„Wynfreth geht auf Flucht‚ nicht auf Mission“‚ so redete man hinter den Klostertüren. „Er flieht vor der Verantwortung als Abt‚ vor dem Altsein und vor der Langeweile.“

Das Gerede war Wynfreth egal. Nach einem leichten Leben suchte er nicht. Bald schon würde er sich mehr Verantwortung aufladen‚ als ein Mensch tragen kann. Auch alt und schwach war Wynfreth noch lange nicht. Er hatte Pläne im Kopf‚ die reichten über seinen Tod weit hinaus.

Wynfreth blieb selbst den Menschen‚ die ihn bewunderten‚ ein wundersames Rätsel.

Gott schickte ihn los. Eine bessere Erklärung für alles‚ was kam‚ wusste eigentlich niemand. Und selbst seine Irrtümer konnten Wynfed nicht beirren.

Er hatte weder nach links noch nach rechts gesehen‚ war losgejagt wie ein junger Stier. Natürlich wussten sie auch in Nursling‚ dass in Friesland das alte Heidentum wieder aufbrach. Für Wynfreth aber war das nicht mehr als ein Ansporn. Dass Herzog Radbod die Christen verfolgte‚ wollte er nicht glauben. Solch einen Rückfall ließ Gott doch nicht zu! Er kannte andere Geschichten. Radbod war ein Schwager des fränkischen Hausmeiers. War der Friesenherzog deshalb nicht lange schon getauft? Nein‚ Wynfreth hatte sich durch dumme Gerüchte keine Angst machen lassen. Er war der Lehrer. Er wusste es besser. Und irrte sich doch.

Jetzt‚ auf dem Kanal zwischen England und dem Kontinent‚ war es zu spät. Wynfreth begriff es‚ als die Mannschaft und alle Händler laut und respektlos über seine Dummheit lachten. Er saß mitten auf dem Meer in einem schwankenden Schiff und schämte sich vor Gott seiner Einfalt.

„Aber Herzog Radbod ist getauft!“‚ rief Wynfreth trotzig und klang dabei‚ als würde er es selbst nicht mehr glauben. Radbods Taufe war der Strohhalm‚ an dem er sich gerade noch aufrechthielt.

Der Schiffseigner lachte noch lauter.

„Die Götter mögen es verzeihen‚ aber ihr in England seid nicht auf dem letzten Stand. An allen Küsten auf und ab erzählt man sich die Geschichte von Radbods Taufe. Nur ihr kennt sie nicht? Wollte man euch Mönche damit verschonen?“

Selbst das Geschrei der Möwen am Himmel war Spott. Wynfreth und seine Brüder mussten es sich gefallen lassen.

„Na gut‚ ich erzähle sie euch. Wer sie schon kennt‚ kann ja ein Schläfchen halten. Das war damals so: Sie standen schon alle am Taufbecken in der Kirche von Utrecht. Alle hohen fränkischen Herren und Radbod und Radbods Christenfrau‚ die Priester – alle eben.

Wulfram hieß der Bischof‚ der den Friesenherzog endlich taufen sollte. Radbods Frau war fromm. Und sein Schwager‚ der Hausmeier Pippin‚ war zwar nicht fromm‚ aber getaufter Christ. Und nun sollte Radbod ins Wasser. Der Plan der Franken war gut. Wenn Radbod getauft war‚ würde bald auch ganz Friesland fränkisch und christlich.

Herzog Radbod aber dachte sich seinen eigenen Teil. Große Lust darauf‚ sich den Franken und eurem Herrgott zu beugen‚ hatte er nie. Fragt Radbod also Bischof Wulfram am Taufstein und hat dabei ein Bein schon im Becken: ‚Treff ich‚ wenn ich tot bin‚ im Himmel meine Sippschaft oder sitze ich mit der Christenfrau alleine am Himmlischen Tisch?‘

Ich kann den Mann schon verstehen. Wer will eine Ewigkeit lang ganz ohne Verwandtschaft sein? Mit wem soll man da ordentlich essen und trinken? Ihr Christen fastet ja das halbe Jahr!

Der Bischof denkt nach‚ will nicht lügen und antwortet ‚Nein‘. Denn die Sippschaft von Radbod ist so wenig getauft wie Odins wildes Heer. Da zieht Herzog Radbod ganz schnell sein feuchtes Bein wieder ein‚ haut ab und lässt die Franken in der Kirche alleine stehen. Ganz Friesland hat gelacht und Radbod blieb der gute Heide‚ der er immer schon war. Herzog Radbod hatte dem Christengott nie etwas zugetraut. Was für ein Gott soll das auch sein‚ der sich ans Kreuz nageln lässt?“

Lautes Johlen brach aus. Außer den Mönchen im Schiff hatten alle viel Spaß. Dass es nicht nur Radbods Zweifel waren‚ von denen der Seemann sprach‚ war offensichtlich.