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Ein Reiseführer durch die reguläre Saison der NCAA Division I FBS. Wer spielt wann gegen wen, und warum überhaupt? Was ist die Hawaii Exemption? Wieso hat Boise State ein blaues Spielfeld? Welche Bedeutung hat die Rivalry Week? Welche verrückten Traditionen gibt es? Wieso steht bei den Auburn Tigers War Eagle und nicht Tigers hinten auf dem Helm? Welcher Head Coach hat die meisten Siege? Diese und viele weitere Fragen, rund um die Regular Season der höchsten College Football Spielklasse, werden in diesem Buch endlich beantwortet. Umfangreiche Statistiken zu den Stadien, den Teams, den Coaches und den Spielern erwarten den Leser ebenso, wie die größten Rekorde.
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Seitenzahl: 158
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Vorwort des Autors:
Kapitel 1:Die Division I Football Bowl Subdivision (FBS)
Kapitel 2: Die Non-Conference Games
Kapitel 3: Neutral Site Games
Kapitel 4: Conferences und Conference Games
Kapitel 5: Die Atlantic Coast Conference (ACC)
Kapitel 6: Die Big Ten Conference (Big Ten)
Kapitel 7: Die Big Twelve Conference (Big 12)
Kapitel 8: Die Pacific-12 Conference (Pac-12)
Kapitel 9: Die Southeastern Conference (SEC)
Kapitel 10 Die American Athletic Conference (AAC)
Kapitel 11: Die Conference USA (C-USA)
Kapitel 12: Die Mid-American Conference (MAC)
Kapitel 13: Die Mountain West Conference (MWC)
Kapitel 14: Die Sun Belt Conference
Kapitel 15: FBS Independents
Kapitel 16: Die „Hawaii Exemption“
Kapitel 17: Rivalry Games und die „Rivalry Week“.
Kapitel 18: Conference Championship Week
Kapitel 19: Army vs. Navy
Kapitel 20: Die Overtime
Kapitel 21: Rankings in der Regular Season
Kapitel 22: Die Heisman Trophy
Kapitel 23: „Game of the Century“
Kapitel 24: Traditionen und Besonderheiten
Kapitel 25: Atlanta -„Hauptstadt“ des College Footballs
Kapitel 26: Die Spieler
Kapitel 27: Die Stadien der Division I FBS
Kapitel 28: Rekorde und Statistiken der Division I FBS
Kapitel 29: Die Division I FCS
Quellenverzeichnis
Weitere Publikationen des Autors:
Über den Autor:
Hallo liebe College Football Freunde!
Der College Football surft auf der Erfolgswelle der NFL-Übertragungen. „An jedem verdammten Samstag“, wurde während der gesamten Regular Season 2019 und 2020 ein Spiel live im deutschen Fernsehen übertragen. Als Sahnehäubchen folgten dann auch noch die College Football Playoffs sowie das National Championship Game als krönender Abschluss. 2021 kommt nach der Liveübertragung noch ein Spiel im Stream von ran.de dazu.
Deutsches College Football Herz was willst du mehr?
Klar, mehr geht immer, aber es fühlte sich an, als wäre man aus der College-Footballsteinzeit in das 23.Jahundert katapultiert worden. Während der Sendungen gab es natürlich unendlich viele Fragen durch die Zuschauer über die Social Media Kanäle zum College Football Geschehen. Die NFL ist ja mittlerweile weitestgehend in Deutschland „salonfähig“ geworden, aber der College Football ist mit seinen Eigenheiten noch „die große Unbekannte. Dieses Buch soll hierbei Abhilfe schaffen und eine wunderbare Ergänzung zur nächsten Regular Season darstellen.
Es soll Euch ein Begleiter und ein Nachschlagewerk zur kommenden Division I FBS Saison sein. Der Schwerpunkt liegt hierbei zunächst auf dem Spielplan (dem Schedule) der Regular Season, aber auch viele weitere interessante, skurrile und verrückte Informationen erwarten Euch rund um den College Football auf den folgenden Seiten.
Welche unterschiede gibt es zur NFL? Wer spielt wann gegen wen, und warum überhaupt? Welche Bedeutung haben die Rivalry Games? Was ist die Hawaii Exemption? Welche Traditionen gibt es? Wieso gehören einige Teams keiner Conference an? Wie funktioniert im College Football die Overtime? Wieso gibt es unterschiedliche Rankings und welche Bedeutung haben sie? Wieso spielt Boise State auf einem blauen Spielfeld? Welcher Head Coach hat die meisten Siege errungen?
Umfangreiche Statistiken und vieles mehr eröffnen einen Footballkosmos jenseits der Profiliga NFL. Zwei Unterschiedliche Footballwelten, die jährlich durch den NFL-Draft zusammengeführt werden.
Das vorliegende Buch fiel umfangreicher aus als gedacht.
Deswegen wird die Postseason ihr eigenes, ausführliches Werk erhalten und ebenfalls zeitnah erscheinen. Bis dahin wünsche ich euch viel Freude beim Lesen und hoffe, dass die Faszination College Football den ein oder anderen von Euch einfängt!
Mit besten Grüßen,
Andreas Müller
An dieser Stelle müssen die Fans von Carson Wentz oder den North Dakota State Bison erst einmal tapfer sein. In diesem Buch geht es vornehmlich um die reguläre Saison (Regular Season) der höchsten Spielklasse des College Footballs in den U.S.A., nämlich der Division I Football Bowl Subdivision (FBS). In Kapitel 29 werde ich aber auch Bezug auf die Football Championship Subdivision (FCS) nehmen. Beide Spielklassen unterstehen dem Dachverband National Collegiate Athletic Association (NCAA).
Dabei ist die NCAA der Dachverband für sämtliche sportlichen Wettkämpfe in den verschiedensten Sportarten wie zum Beispiel Volleyball, Lacrosse, Baseball, Wasserball, Ringen, Basketball, Hockey, Fußball, Leichtathletik, Turnen usw. Der Hauptsitz - das Headquarter der NCAA - befindet sich in Indianapolis, im Bundesstaat Indiana.
Von August bis Dezember
Jede Sportart hat ihre eigene Spielzeit im Kalender und ihre eigenen Wettbewerbe und Turniere. Die Saison im American Football startet jeweils Ende August bzw. Anfang September.
Die genaue Startwoche hängt vom amerikanischen Feiertag, dem Labor Day ab. Der Labor Day ist ein gesetzlicher Feiertag und stets auf den ersten Montag im September datiert. Woche eins der Regular Season findet traditionell am Samstag vor dem Labor Day statt.
In den letzten Jahren hat sich allerdings eine kleine Ausnahme in diese Tradition geschlichen, denn die NCAA hat unter besonderen Voraussetzungen die „Week Zero“ eingeführt. Das bedeutet, dass Teams unter bestimmten Bedingungen (siehe Kapitel 16: Hawaii Exemption und Week Zero) schon eine Woche vor Saisonstart ihr erstes Spiel absolvieren dürfen.
Diese Ausnahmen von der Regel sowie unzählige Traditionen werden einem im College Football übrigens häufiger begegnen.
Ich werde dazu an den entsprechenden Stellen darauf eingehen.
Die Regular Season endet schließlich – traditionell – Mitte Dezember, mit dem Spiel Army vs. Navy (siehe Kapitel 19: Army vs. Navy). Das Spiel der Service-Akademien findet immer an dem Samstag nach den Conference Championship Games (siehe Kapitel 18: Conference Championship Week) statt.
Da sich der Labor Day von Jahr zu Jahr kalendarisch verschiebt, kann die College Football Saison der FBS so zwischen 14 und 16 Wochen umfassen. Die NCAA und die Universitätspräsidenten haben sich auf diesen Zeitraum im Herbst geeinigt, da die Regular Season somit nur ein Semester in Anspruch nimmt.
Die Spieler
Die Spieler sind zunächst einmal Studenten, denen die Möglichkeit gegeben werden soll, sich zwar sportlich zu betätigen, aber ebenso sollen sie erfolgreich ihr Studium absolvieren können. College Football hat einen hohen Stellenwert an den Universitäten, aber der Bildungsauftrag steht im Vordergrund. In der Regel sind die Spieler für vier Jahre spielberechtigt. Spieler im ersten Jahr werden Freshman, im zweiten Sophomore, im dritten Junior und im vierten Jahr Senior genannt. Danach endet für viele die sportliche Laufbahn.
Allerdings gibt es auch hier eine Ausnahme von der Regel. Wenn ein Spieler im ersten Jahr lediglich mit dem Team trainiert, und nicht mehr als 4 Saisonspiele auf dem Feld gestanden hat, ist er ein „Redshirt“ und kann sogar fünf Jahre ein Teil des Footballprogramms bleiben. Sollte ein Spieler vor dem Ende seiner sportlichen Laufbahn seinen akademischen Abschluss erreichen, ist er weiterhin spielberechtigt und darf auf seinem Trikot ein Patch auf seiner Brust tragen, welches ihn als „Graduate“ auszeichnet.
130 Football Teams
Insgesamt nehmen 130 Footballprogramme (Stand Januar 2020) am Spielbetrieb der FBS teil. Diese haben sich wiederrum in verschiedenen Ligen (Conferences) zusammengeschlossen oder nehmen als unabhängige (Independent) Universitäten ihren Spielbetrieb auf (siehe Kapitel 4- 15 : Conferences und Independents). Naturgemäß können diese 130 Mannschaften nicht alle in einer Regular Season gegeneinander spielen.
12 Saisonspiele
Die Regel ist, dass jede Universitätsmannschaft 12 Spiele pro Saison absolviert. Auch hier gibt es wieder Ausnahmen und Traditionen, auf die ich im Verlaufe noch eingehen werde.
Bei 12 Saisonspielen könnte der deutsche Fußballfan an dieser Stelle geneigt sein zu denken, dass jede Mannschaft sechs Heimspiele (Homegames) und sechs Auswärtsspiele (Roadgames) hat. Weit gefehlt! Es gibt Spielpläne (Schedules) bei denen einige Teams sieben oder sogar acht Homegames haben und kleinere Unis nur auf fünf Homegames kommen. Wieso dies so ist und wie die komplizierte Gestaltung der Schedules funktioniert, darauf gehe ich im Folgenden ein.
In den Schedules der einzelnen Teams unterteilen sich die Spielpaarungen, grob gesagt, in zwei verschiedene Arten von Spielen: den Conference Games (siehe Kapitel 4- 14 : Conferences) und den „ Non-Conference Games“ oder „Out of Conference Games“ (siehe Kapitel 2: Non-Conference Games / Out of Conference Games).
Power 5, Group of 5 und Independent
Es gibt in der FBS insgesamt zehn Conferences. Die fünf stärksten von ihnen sind die sogenannten Power 5 Conferences.
Dazu gehören die Atlantic Coast Conference (ACC), die Big Ten, die Big Twelve (Big 12), die Pacific 12 (Pac-12) und die Southeastern Conference (SEC). Zu den sogenannten Group of 5 Conferences gehören die American Athletic Conference (AAC), die Conference USA (C-USA), die Sun Belt, die Mountain West Conference (MWC) und die Mid-American Conference (MAC).
Die Einteilung der Conferences hat sich dabei über Jahrzehnte immer wieder mal geändert und folgt meist regionalen, akademischen und auch marktorientierten (Fernsehmärkte) Gesichtspunkten. Die restlichen Footballprogramme der FBS sind Independents. Diese gestalten ihre Schedules und Fernsehrechte völlig frei von jeglichen Conference Bindungen.
Army und Notre Dame sind zum Beispiel traditionelle Independent-Colleges im American Football.
Der Großteil der 12 Saisonspiele findet gegen Unis innerhalb der eigenen Conference (Conference Games) statt. Aktuell sind dies meist acht oder neun Saisonspiele. Die restlichen drei bis vier Spiele finden dann gegen Teams außerhalb der eigenen Conference (Non-Conference Games / Out of Conference Games) statt. Die Independent Colleges spielen somit - logischer weise - 12 Non-Conference Games. Während die Conference Games von der jeweiligen Conference einem festen Spielplan unterliegen, den die jeweilige Conference bestimmt (siehe Kapitel 4: Conferences), können die Universitäten ihren Spielplan der Out of Conference Games frei gestalten. Auch hier gibt es wieder Regeln, Ausnahmen und Traditionen (siehe Kapitel 2: Non-Conference Games / Out of Conference Games).
Warum ich hier an dieser Stelle mit den Non-Conference Games beginne? Nun, am Anfang der Regular Season steht für gewöhnlich der September und im September werden Euch zu einem überwiegenden Teil die Non-Conference Games in den Schedules begegnen. Dieses Buch soll für euch ein Begleiter, durch Eure nächste College Football Regular Season sein und deswegen versuche ich weitestgehend chronologisch vorzugehen.
Die Non-Conference Games werden teils schon Jahre im Voraus durch die Sportabteilungen (Athletic Departments) und deren Sportdirektoren (Athletic Directors) vereinbart. Die Athletic Directors zweier Universitäten treffen dabei untereinander meist eine vertragliche Vereinbarung über ein, zwei oder manchmal sogar eine Serie von drei oder sogar mehr Spielen. Die Spiele finden nicht in der gleichen Saison, sondern oftmals in aufeinanderfolgenden Jahren statt. Doch auch die Non-Conference Games unterscheiden sich in ihrer Art. So gibt es die „FBS vs. FCS Games“, die „Home-and-Home Series“, die „Home-Road-Home Series“, die „Neutral Site Games“ bzw.
„Kickoff Games“ oder einfach nur ein einzelnes Spiel.
Kickoff Games
Zu Saisonbeginn finden - im Gegensatz zur NFL - eine ganze Reihe von Kickoff-Spielen in der FBS statt. Während in der NFL für gewöhnlich der Super-Bowl-Champion die neue Saison eröffnet, werden einige Top-Colleges der Power 5 Conferences (oder hochgehandelte Group of 5 Teams) auf neutralem Boden aufeinander treffen (meist in NFL-Stadien), und ihre Saison eröffnen. Die Veranstalter dieser Kickoff-Spiele laden die Footballteams der Universitäten ein und die Spiele werden für gewöhnlich landesweit übertragen. Große Sponsoren geben den Kickoff Spielen ihren Namen und mit Hilfe der Fernsehgelder gibt es ein erstes Kräftemessen und Weichenstellen der möglichen Titelanwärter in der noch jungen Saison. Die Spiele finden dabei keineswegs alle in der ersten Woche (Week 1) statt, sondern können sogar noch in der dritten Woche (Week 3) im Schedule auftauchen. Ein Beispiel sind die Kickoff Games der Regular Season 2019:
Week
Kickoff Game
Stadium
Game
Zero
Camping World Kickoff
Camping World Stadium Orlando, Florida
#8 Florida Gators (SEC) – Miami Hurricanes (ACC) 24:20
1
Belk College Kickoff Game
Bank of America Stadium Charlotte, North Carolina (Carolina Panthers)
North Carolina Tar Heels (ACC) – South Carolina Gamecocks (SEC) 24:20
1
Advocare Classic
AT&T Stadium Arlington, Texas (Dallas Cowboys)
#16 Auburn Tigers (SEC) – #11Oregon Ducks (PAC12) 27:21
1
Chick-fil-A Kickoff Game
Mercedes-Benz Stadium Atlanta, Georgia (Atlanta Falcons)
#2 Alabama Crimson Tide (SEC) – Duke Blue Devils (ACC) 42:3
3
Texas Kickoff
NRG Stadium Houston, Texas (Houston Texans)
#20 Washington State Cougars (PAC12) – Houston Cougars (AAC) 31:24
FBS vs. FCS Games
Im College Football finden vor dem Beginn der Regular Season keine Testspiele (Preseason Games) statt. Lediglich im Frühjahr - meist im April – veranstalten die Universitäten die sogenannten Spring Games, bei denen die Teams ein Trainingsspiel gegen ihre eigenen Mannschaftsteile absolvieren. Hier dürfen die Spieler der zweiten und dritten Reihe gegen die Stammspieler zeigen was sie drauf haben. Aus diesem Grund vertreten einige Athletic Directors die Philosophie in Week 1 mit einem „leichten“ (Aufbau-) Gegner zu starten, damit das eigene Team sich einspielen kann. Oftmals laden die Top-Teams (Powerhouses) der FBS dazu Programme aus der unterklassigen FCS ein. Wobei „einladen“ dabei eine falsche Vorstellung vermittelt. Die großen Universitäts-Footballprogramme schließen einen Vertrag mit einer kleineren FCS-Uni und zahlen dem Gast oftmals mehrere hunderttausend Dollar oder sogar einen Millionenbetrag. In der Regel gewinnt das übermächtige Powerhouse hoch und das FCS-Team fährt gedemütigt nach Hause. Diese Spielpaarungen sind jedes Jahr im September Anlass für Diskussionen. Die Gegner dieser Partien sagen, dass diese nicht attraktiv wären, zu einseitig verlaufen und den Schedule verzerren, da der Sieg „zu leicht“ erspielt würde. Außerdem würden die FCS-Teams stets gedemütigt und deren Spieler verlieren dadurch an Selbstvertrauen.
Hardliner und Traditionen
Diverse Hardliner möchten die FBS vs. FCS Games gar gänzlich abschaffen. Stand jetzt gibt es nur noch drei FBS-Programme, die bisher kein einziges Spiel in ihrer sportlichen Geschichte gegen ein FCS-Programm absolviert haben. Dies sind die Footballprogramme der Notre Dame Fighting Irish, der UCLA Bruins und der USC Trojans. Die Trojans sollten eigentlich am 04.September 2021, erstmalig auf ein FCS-Team treffen. Das Homegame gegen die UC Davis Aggies wurde allerdings vom Athletic Director, Mike Bohn, gecancelt, nachdem der Druck seitens der Fans und Geldgeber der Universität aus Los Angeles zu hoch wurde. Die Aggies wurden anschließend im Schedule durch die San Jose Spartans „ersetzt“. Mike Bohn erklärte dies mit den Worten: „(…) wir sind uns der langen Tradition bewusst, dass USC bisher immer gegen FBS-Programme gespielt hat.
Unsere Fans haben uns dies leidenschaftlich mitgeteilt. (…) als ich hier anfing, versprach ich zuzuhören und zu lernen, und das Feedback unserer Förderer und Fans war unmissverständlich. Die Bewahrung unserer Geschichte (Tradition) ist von immenser Bedeutung (…)“. Dieses Beispiel zeigt, die Tradition im College Football kann also auch den Schedule maßgeblich beeinflussen.
Die Kehrseite der Medaille
Doch es gibt auch eine andere Seite der Medaille. Die kleinen FCS-Footballprogramme benötigen dringend Geld und sind teilweise auf diese Partien angewiesen, um ihren Spielbetrieb zu gewährleisten. Einige FBS-Athletic Directors fahren daher einen diplomatischen Ansatz, indem sie nur FBS vs. FCS Games mit Footballprogrammen aus dem eigenen Bundesstaat vereinbaren.
So bleibt das Geld der großen Universität in der „Nachbarschaft“ und hilft dem „kleineren Bruder“. Diese Variante findet sogar oftmals Zuspruch in der eigenen Fan Base und Studentenschaft.
Darüber hinaus ist es für viele FCS-Spieler das Spiel ihres Lebens!
Sie spielen zum ersten und einzigen Mal vor siebzig-, achtzig- oder gar hunderttausend Zuschauern und das gegen ein Powerhouse im College Football. Vielleicht stammen sie sogar aus dem gleichen Bundesstaat und die große Universität hat ihnen seinerzeit kein Sportstipendium angeboten, und nun können sie es dem „großen Bruder“ und vielleicht sogar einigen NFL-Scouts auf der Tribüne zeigen, was alles in ihnen steckt.
In den letzten Jahren gab es auch aus diesen Gründen (und weil das FBS-Team das FCS-Team vielleicht unterschätzt hat) einige Überraschungen, in denen ein kleines FCS-Programm sogar ein FBS-Programm schlagen konnte. Diese sogenannten „Upsets“ sind zwar selten, aber dennoch möglich und daher das Salz in der Suppe der FBS vs. FCS Games.
Die größten FCS vs. FBS „Upsets“ der letzten Jahre:
Date
FBS Team
FCS Team
Score
Stadium
01.Sep 2007
Michigan Wolverines
Appalachian State Mountaineers
32:34
Ann Arbor, Michigan Stadium
17.Sep 2016
Iowa Hawkeyes
North Dakota State Bison
21:23
Iowa City, Kinnick Stadium
23.Nov 2013
Florida Gators
Georgia Southern
20:26
Gainsville, Ben Hill Griffin Stadium
04.Sep 2010
Ole Miss Rebels
Jacksonville State
48:49 (2OT)
Oxford, Vaught-Hemingway Stadium
03.Sep 2016
Washington State Cougars
Eastern Washington Eagles
42:45
Pullman, Martin Stadium
Home-and-Home Football Series
Der Klassiker unter den Non-Conference Games ist die Home-and-Home Football Series. Hierbei vereinbaren zwei Athletic Directors eine Serie von 2 Spielen, bei denen jede Universität je einmal bei der anderen zu Gast ist. Allerdings für gewöhnlich in zwei aufeinander folgenden Spielzeiten.
Beispiel:
03.09.2022 Notre Dame Fighting Irish @Ohio State Buckeyes
23.09.2023 Ohio State Buckeyes @Notre Dame Fighting Irish
Home-and-Road-and-Home (three Game) Football Series
Dies ist eine Variante der klassischen Home-and-Home Football Series und wird wenn überhaupt, zwischen einem Power 5 Conference Team und einem Group of 5 Team vereinbart. In der Regel hat das Power 5 Team dabei zwei Homegames und das Group of 5 Team ein Homegame.
Beispiel:
30.08.2025 Toledo Rockets @Kentucky Wildcats
04.09.2027 Kentucky Wildcats @Toledo Rockets
02.09.2028 Toledo Rockets @Kentucky Wildcats
Home-and-Home-and-Neutral-Site Football Series
Dies ist eine sehr selten gewählte Variante der three Game Football Series. Hier findet zusätzlich ein drittes Spiel der beiden Footballprogramme auf neutralem Boden statt.
Beispiel:
16.09.2023 Louisville vs. Indiana (@Indianapolis)
07.09.2024 Indiana Hoosiers @Louisville Cardinals
06.09.2025 Louisville Cardinals @Indiana Hoosiers
One Time Non-Conference Game
Diese Variante erklärt sich von selbst. Zwei Footballprogramme treffen lediglich einmal aufeinander. Die Athletic Directors wählen diese Art des „Scheduling“ oftmals, um den letzten offenen Platz im Spielplan zu füllen oder ein weiteres Homegame (Nr.7 oder 8) zu generieren, damit eventuell noch einmal die Zuschauerkassen klingeln, und/oder die Reisestrapazen (-kosten) in der Regular Season gesenkt werden.
Ungeschriebene und geschriebene Gesetze des Non-Conference Scheduling
Mit der Einführung der College Football Playoffs und des Selection Commitees im Jahre 2014 wurde der Schwierigkeitsgrad, die „Stärke“ eines Spielplans (Strenght of Schedule / SoS) immer bedeutender. Je schwieriger der Schedule und je höher die Anzahl der Siege in diesem schwierigen Spielplan, desto größer ist die Aufmerksamkeit des Selection Committees, und die Wahrscheinlichkeit um die National Championship spielen zu dürfen steigt. Daher haben einige Conferences angefangen, in den frei wählbaren Prozess des Non-Conference Scheduling „einzugreifen“. So gibt es teils die Vorgabe seitens der Power 5 Conferences, dass die eigenen Footballprogramme mindestens ein Power 5 Team aus einer anderen Conference in ihr Non-Conference Scheduling aufnehmen sollen, damit der Schedule entsprechend an Wertigkeit gewinnt. Notre Dame und BYU gelten zwar als Independent Teams, werden aber von den Conferences überwiegend wie ein Power 5 Team im Spielplan gewertet.
Darüber hinaus sollen die Teams maximal nur ein FBS vs. FCS Game in ihren Schedule aufnehmen.
Hinzu kommt die Besonderheit der Rivalry Games (siehe Kapitel 17: Rivalry Games). Rivalen, die nicht in der gleichen Conference „beheimatet“ sind, haben oftmals eine Serie von Spielen über Jahre hinweg vereinbart, wie z.b. die Florida State Seminoles aus der ACC und die Florida Gators aus der SEC.
Philosophie des Scheduling
Jeder Athletic Director verfolgt bei dem Prozess des Non-Conference Scheduling seine ganz eigene Philosophie. Je nachdem ob ein Team drei oder vier Non-Conference Spiele, oder einen „festen Rivalen“ außerhalb der eigenen Conference hat, und eventuell Vorgaben eben dieser eigenen Conference beachten muss, ergeben sich die unterschiedlichsten Varianten.