Lifehacks für die Aromaküche - Karin Opitz-Kreher - E-Book

Lifehacks für die Aromaküche E-Book

Karin Opitz-Kreher

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Beschreibung

Ätherische Öle stecken nicht nur voller Aroma, sie sind auch ein Booster für die Gesundheit, denn sie enthalten die geballte Pflanzenkraft. Warum sollen wir also nur ihren Geruch genießen? Die Öle-Expertin und passionierte Hobbyköchin Karin Opitz-Kreher beschreibt in ihren köstlichen Rezepten, wie wir mit den konzentrierten Pflanzenessenzen unser Essen kräftig aufpeppen. Mit raffinierten Duft- und Geschmacksnoten verleihen wir unseren Gerichten den gewissen Pfiff und unterstützen nebenbei unsere Gesundheit, denn die wertvollen Inhaltsstoffe der essenziellen Öle können heilen, entgiften und verjüngen! Spargelsalat mit Zitronenöl, Grilltomaten mit Majoranöl oder eine Tarte mit Lavendelöl? Von herzhaft bis süß, vom Snack bis zum Festmahl: Hier bietet jede Kreation ein Tröpfchen mehr Genuss.

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Seitenzahl: 144

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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat, sondern dienen der Begleitung und der Anregung der Selbstheilungskräfte. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne Gewährleistung oder Garantie seitens der Autorin oder des Verlages. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Dieses Buch enthält Verweise zu Webseiten, auf deren Inhalte der Verlag keinen Einfluss hat. Für diese Inhalte wird seitens des Verlages keine Gewähr übernommen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich.

ISBN Printausgabe 978-3-8434-1495-1

ISBN E-Book 978-3-8434-6480-2

Karin Opitz-Kreher: Lifehacks für die Aromaküche Speisen und Getränke mit ätherischen Ölen verfeinern

© 2021 Schirner Verlag, Darmstadt

Umschlag: Simone Fleck, Schirner, unter Verwendung von # 705153187 (© Tatevosian Yana), # 153217838 (© Maly Designer), # 295733024 (© iunewind) und # 1926956162 (© Vectorchok),

www.shutterstock.com

Print-Layout: Hülya Sözer, Schirner

Lektorat: Bastian Rittinghaus, Schirner

E-Book-Erstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany

www.schirner.com

1. E-Book-Auflage Oktober 2021

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

INHALT

Cover

Titel

Impressum

KOCHEN MIT ÄTHERISCHEN ÖLEN

MEINE KOCHPHILOSOPHIE

Gibt es die eine richtige Ernährung?

Was ist Energie?

Essen und Gesundheit

Die Farben und ihre Wirkung

Bewusstsein und Nahrung

HINWEISE ZU DEN REZEPTEN

Tipps zum Würzen mit ätherischen Ölen

Auf die Qualität kommt es an

Weniger ist mehr

Die Dosis macht’s

Abgeschmeckt wird am Ende

Aromen brauchen eine Bühne

Die wichtigsten Kochutensilien

Ätherische Öle, Gewürze und Speiseöle

Salz

Zucker

Obst und Gemüse vorbereiten

Wir stellen uns vor

GERICHTE AUS DER AROMA-KÜCHE

Salate

Sommerlich fruchtiger Spargelsalat mit Zitronenöl

Herzhafter Orangensalat mit Zitronenöl

Die Zitrone

Rohkostsalat-Mandala mit Zitronen-Senf-Dressing

Frischer Schnittsalat mit Gurke und Dillöl

Der Dill

Die Pfefferminze

Frühlingssalat mit Kräuterdressing und Petersilienöl

Rote-Bete-Carpaccio

Variante: Ringelbeten-Carpaccio

Die Rote Bete

Rote-Bete-Salat

Burrata mit Ochsenherztomaten

Bunter Krautsalat mit mediterran aromatisiertem Olivenöl

Der Majoran

Türkischer Sommersalat

Variante: Schopska-Salat

Sommerlicher Salat mit Thymian- und Zitronenöl

Bunter Frühlingssalat mit Pilzpfanne

Der Thymian

Apfel-Sellerie-Salat

Rote-Bete-Salat mit frischem Meerrettich

Der Meerrettich

Feldsalat mit Dattel-Zimt-Dressing und gebackener Feige

Der Zimt

Feldsalat mit Avocadodressing und herzhaften kandierten Mandeln

Die Avocado

Der schwarze Pfeffer

Mediterraner Bohnensalat

Der Oregano

Feuriger Mangosalat

Wildkräuter-Salat

Hauptgerichte

Brennnesselreis mit grünem Spargel und Kurkumaschaum

Pizza ohne Käse

Garden-Focaccia

Gegrillte Tomaten mit frischem Knoblauch

Kräuterflammkuchen

Der Rosmarin

Vegane Minestrone

Das Olivenöl

Blumenkohl-Pakora mit Blattspinat

Variante: Minz-Joghurtsoße

Der Kreuzkümmel

Das Arganöl

Glasnudeln mit Meeresspargel und Zitronengrasöl

Der Meeresspargel

Das Zitronengras

Kartoffel-Spinat-Spargel-Pfanne

Wildkräuter-Brennnessel-Suppe

Brennnessel-Spargel-Suppe

Brennnessel-»Spinat«

Die Brennnessel

Bärlauch-Spargel-Rolle

Essen mit Gästen

Bunte Gemüseplatte für den »heißen Stein«

Wrap’n’Roll

Dinkelfladen-Dürüm

Der Koriander

Einkorn-Burger

Grillmarinaden

Grillsoßen

Snacks und Beilagen

Geröstete Cashewnüsse mit Rosmarinöl

Rosmarin-Birnen

Süßkartoffel-Pommes

Hummus

Die Süßkartoffel

Eingelegter Schafskäse

Thymian-Einkornbaguette

Das Einkorn

Cashewdip

Guacamole

Brennnessel-Chips

Bärlauchpesto

Der Bärlauch

Bärlauchsalz

Geschwenkte Bärlauchknospen

Ausgebackene Bärlauchblüten

»Falsche Oliven« aus eingelegten Schlehen

Die Schlehe

Getränke

Apfel-Karotten-Ingwer-Kurkuma-Saft

Der Ingwer

Zimt-Erdbeer-Smoothie

Heidelbeer-Himbeer-Smoothie

Giersch-Smoothie

Grüner Mango-Smoothie

Prosecco à la Provence

Süßes und Gebäck

Sommerliche Bowl mit Joghurt

Grüne Bowl mit Müslitopping

»Power-Bowl«

Christmas-Chiapudding

Porridge

Elfengelee

Drüsiges Springkraut

Pfannkuchen mit wilden Heidelbeeren

Rohkostkugeln

Süße Kraftprotz-Kugeln

Ringelblumen-Muffins

Kokoskekse

Der Kardamom

Zitronenkekse

Lavendeltarte

Beerenzauber auf Biskuit

Erdbeertorte

Zucchinikuchen mit Orangenöl

Upside-down-Orangenkuchen

Die Orange

Apfelkuchen

Heidelbeer-Bananen-Brot

Wildes Löwenzahn-Bananen-Eis

DIE ERNÄHRUNG DER ZUKUNFT

Segnung

Danksagung

Empfehlenswerte Bezugsquellen

Literatur

Über die Autorin

Bildnachweis

»Die Kürbissuppe muss Gas geben«, verkündete der Juror im TV-Kochwettkampf, als er las, welche Gerichte ins Rennen geschickt wurden. Neben Forellentartar auf Avocadotürmchen, Gnocchi mit Bergkäse und Jakobsmuscheln im Salbeischaum ist eine Kürbissuppe natürlich etwas profan. Vermeintlich.

»Optisch ist die Kürbissuppe schon mal eine Augenweide«, sagte er überrascht, und nachdem er einen Löffel probiert hatte: »Die Kürbissuppe hat mich geflasht, sie ist einfach ein Traum.«

Das war 2016. Aus einem Jux heraus hatte ich mich für die Kochshow beworben, und so stand ich dann wenige Wochen später im Fernsehstudio. Ich kochte vegetarisch und vegan und kam bis ins Wochenfinale! Meine Gerichte waren vergleichsweise einfach gestrickt, doch haben sie die Sterneköche geschmacklich überzeugt.

Was war mein Geheimnis? Ich hatte mein »Zauberkästchen« mit ätherischen Ölen und aromatisierten Salzen dabei. Wie ein Maler mit den Farben seiner Palette die Konturen nachzieht, rahme ich damit meine Zutaten olfaktorisch und gustatorisch ein. Ätherische Öle sind meine Gewürze. Seit dem Erlebnis im Fernsehen habe ich auch meinen Spitznamen weg und werde die »Aroma-Karin« genannt.

Mittlerweile schwinge ich seit fast 40 Jahren den Kochlöffel. Mit 12 Jahren machte ich meine ersten Schritte in der Küche, nachdem ich meiner Mutter und meinen sehr begabten Tanten beim Kochen immer über die Schulter geschaut und kleine Hilfsdienste übernommen hatte. Da wir einen eigenen Gemüsegarten und einen großen Obstbaumbestand hatten, lebten wir über die Sommermonate überwiegend als Selbstversorger.

Von Juni bis Oktober wurde für den Winter eingeweckt. Bis heute ist dies für mich die beste Art, mit Lebensmitteln umzugehen: selbst anbauen und selbst verarbeiten, wenn die Möglichkeit dazu besteht. Dies ist ein fester Grundstein meines Kochstils.

Kochen und Backen sind für mich wie Meditation. Im Prüfungsstress als junge Erwachsene backte ich, um den Kopf zwischendurch frei zu bekommen, oft einen Kuchen. Familie und Arbeitskollegen freuten sich immer riesig darüber und wünschten sich, dass ich noch viel Stress haben würde. Auch bei Seminarreisen z. B. nach Griechenland oder Hawaii landete ich irgendwann immer in der Küche und versorgte die ganze Kursgruppe. So habe ich schon auf der ganzen Welt gekocht, in superstylischen Millionärshaushalten voller Küchen-Schnickschnack und draußen über dem Feuer. Über die Jahrzehnte entstand dadurch aus meiner anfänglichen Prägung durch gutbürgerliche Küche und Hausmannskost ein ganz eigener Kochstil.

Für unsere Kinder haben mein Mann und ich zusammen mit anderen engagierten Eltern eine alternative Grundschule mit aufgebaut. Dort habe ich 6 Jahre ehrenamtlich in der Küche gearbeitet. Wir »Kochmütter« bereiteten vegetarische, biologische, regionale und saisonale Gerichte zu. Die Kinder bewirtschafteten ein Gartengrundstück, und es war immer ein besonderes Highlight, die eigene Ernte zu verarbeiten.

Mit Anfang 20 hatte ich den Traum, eines Tages ein kleines Restaurant zu führen, das Gäste von Geschäftsmeetings oder Familienfeiern bekocht. Ich entschied mich dann doch für die Banklehre statt der Ausbildung zur Köchin, doch die Liebe zum Kochen und die Freude am Bewirten großer Gruppen ist geblieben. Bei den monatlichen Vereinstreffen der von meinem Mann und mir gegründeten »Lebe energetisch!«-Akademie koche ich für die jeweiligen Teilnehmer. Die größte Kochveranstaltung, die ich bislang hatte, war ein Show-Cooking 2019 in Belgien. Dort waren 2000 Teilnehmer auf der Jahresversammlung des Herstellers ätherischer Öle, mit dem ich zusammenarbeite.

Eine weitere große Leidenschaft von mir ist das Reisen. Ich liebe es, fremde Länder zu erforschen. Natürlich gehört es dazu, die traditionellen Speisen zu probieren. Gerade in den asiatischen Ländern esse ich gern, was in den Wok-Küchen auf der Straße verkauft wird, und finde dort oft die besten Gerichte. Als mein Mann und ich in Hongkong waren, zogen wir entsprechend motiviert los. Nachdem wir gesehen hatten, wie auf einem Markt lebenden Fröschen die Beine abgeschnitten und Schüsseln voller Kakerlaken serviert wurden, zogen wir es tatsächlich vor, bei einer internationalen Fast-Food-Kette zu essen. Unsere Experimentierfreude hat doch ihre ethischen und ästhetischen Grenzen. Von vielen anderen Reisen habe ich jedoch einen Koffer voller Gewürze mit nach Hause gebracht, um den Zauber der fremden Küche noch eine Weile in die eigenen Gerichte einfließen zu lassen. Auf einem Gewürzmarkt gerate ich in einen Kaufrausch wie andere beim Mode-Shopping.

Im Jahr 2013 eröffnete sich mir die Welt der ätherischen Öle. Anfangs standen dabei die Anwendungsmöglichkeiten auf körperlicher Ebene im Vordergrund. Nach und nach erforschte ich das gigantische Einsatzspektrum der Pflanzenessenzen.

Klassischerweise werden ätherische Öle benutzt, um einen Raum zu beduften, ein Aromaspray zu mischen oder es als Körperöl einzusetzen. Es gibt Pflanzen, die eher das körperliche Wohlbefinden fördern, und andere, die das emotionale oder mentale Gleichgewicht stärken.* Irgendwann begann ich, die ätherischen Öle auch beim Kuchenbacken zu verwenden. Wenn gerade keine Zitrone im Haus ist, liegt es nahe, einfach ätherisches Zitronenöl zu verwenden. Da das so lecker war, habe ich mich dann vorangetastet und andere ätherische Öle auch ausprobiert. Dabei machte ich die Erfahrung, dass manche ätherischen Öle so intensiv sind, dass ein Tropfen zu viel ein Gericht auch ruinieren kann.

In den Pflanzen haben die ätherischen Öle verschiedene Funktionen: Sie verteidigen die Pflanze gegen Viren, Bakterien, Pilze und Fressfeinde, schützen sie vor Frost und Hitze und locken mit ihrem betörenden Duft Insekten zum Bestäuben an. Wenn du ein Pflanzenblatt zwischen den Fingern verreibst, werden die ätherischen Öle freigesetzt, und du nimmst ihren Duft wahr. Die abgefüllten ätherischen Öle werden aus den frischen Pflanzenteilen meist mittels Wasserdampfdestillation gewonnen und sind um ein Vielfaches intensiver. Zitrusöle werden durch Kaltpressung aus der Schale extrahiert. Für einen Liter ätherisches Zitronenöl braucht es den Abrieb von ca. 3000 Bio-Zitronen. Es handelt sich um Konzentrate, und daher brauchen wir Fingerspitzengefühl, wenn wir damit würzen. Die ätherischen Öle sollen einen Akzent setzen, aber nicht alle anderen Aromen erschlagen.

Mit diesem Buch möchte ich dazu beitragen, mehr Bewusstsein auf die Teller zu bringen. Die Qualität der Zutaten entscheidet über die Qualität der zubereiteten Speisen. Die ätherischen Öle sind dabei das schmackhafte i-Tüpfelchen. Ich wünsche dir viel Inspiration und Freude beim Selbstkreieren deiner aromatischen Gaumenschmeichler.

* Zu vielen Themenbereichen sind hierzu Ratgeber von mir, z. T. mit Co-Autoren, erschienen.

Der Kochstil, den ich über die Jahrzehnte entwickelt habe, ist vor allem eins: bunt! Ich koche nach dem Motto: »Iss jeden Tag einen Regenbogen.« Unsere Zellen mögen Abwechslung. Außerdem ist mir wichtig, dass so viel wie möglich regional und ökologisch angebaut wird. Dadurch ergibt sich automatisch, dass bei mir nur die Früchte und Gemüse der Saison zum Einsatz kommen. Gern sammle ich auch Wildkräuter oder gehe im Herbst auf Pilzsuche. Mittlerweile habe ich mir ein Netzwerk von Herstellern aufgebaut, bei denen ich direkt verschiedene Grundnahrungsmittel, Früchte, Gemüse und Speiseöle beziehen kann.

Wenn man durch einen Supermarkt geht, fallen einem die langen Gänge voller Fertiggerichte auf. Warum soll man lange in der Küche stehen, wenn es doch alles schon fertig zubereitet gibt? Mit den Umständen, die uns in der Werbung vorgegaukelt werden, hat die Herstellung dieser Produkte allerdings nichts zu tun. Der Geschmack wird im Labor aus künstlichen Aromen zusammengebaut. Wenn du bisher gern zu Tüten und Dosen gegriffen hast, setze dich bitte einmal bewusst mit den Inhaltsstoffen auseinander. Wir leben in Zeiten, in denen unser Shampoo mehr Vitamine enthält als unser Essen.* Zumindest ab und zu vegan zu kochen, liegt aktuell im Trend. Wenn das allerdings bedeutet, zwanghaft fleischfreie Alternativen für Würstchen und Filets zu finden, bringt das nicht viel. Diese Produkte sind hochverarbeitet, stecken also voller chemischer Zusatzstoffe, um wie ein Fleischprodukt auszusehen. Dasselbe gilt für Milchprodukte. Wenn ich die Wahl habe zwischen Margarine und Butter, denn wähle ich Biobutter.

Wenn ich die Wahl habe zwischen veganer Schlagcreme und Schlagsahne, dann wähle ich Biosahne. Ich mag keine Dogmen – auch nicht beim Kochen. Sehr wohl achte ich jedoch auf die Qualität.

Im Spagat zwischen Familie, Beruf und Küche lautet mein Credo: Es soll lecker sein, die Zellen nähren und flott zubereitet sein. Ich möchte für ein Gericht in der Regel maximal 20 bis 30 Minuten in der Küche stehen.

* Ein Buch, das ich zu diesem Thema empfehlen kann, ist »Die Suppe lügt« von Hans-Ulrich Grimm.

Gibt es die eine richtige Ernährung?

Vegetarisch, vegan, Rohkost, ketogen, Low-Carb, makrobiotisch … was ist denn nun die beste Ernährungsform? Diese Frage wird von jedem anders beantwortet, denn was gut für uns ist, ist ganz individuell. Jeder hat eine andere Darmflora und damit ein anders arbeitendes Verdauungssystem. Vorlieben für bestimmte Lebensmittel beeinflussen die Darmflora und auch die Verträglichkeiten. Selbst die Blutgruppen haben einen Einfluss darauf, was wir gut vertragen und was nicht. So sind Menschen mit Blutgruppe 0 die Jäger und Sammler, die z. B. Beeren und Wild gut vertragen, Getreide jedoch schlecht verstoffwechseln können.* Zudem sind die ethischen Ansprüche unterschiedlich.

Wer für die Familie kocht, weiß, wie schwer es manchmal ist, die Vorlieben unterschiedlicher Esser unter einen Hut zu bringen. Deshalb möchte ich in diesem Buch nichts ausschließen. Wir sind selbst eine Familie mit ganz unterschiedlichen Essgewohnheiten: Mein Mann und ich ernähren uns vorwiegend vegetarisch und vegan, unsere Tochter isst vorzugsweise rohköstlich, und unser Sohn ist bekennender Fleischliebhaber. Ab und zu verspüren mein Mann und ich auch ein Verlangen nach einem Stück Fleisch. Dann essen wir es ohne Reue, achten aber auf die Herkunft. Tiere sollten artgerecht gehalten worden sein und ein naturnahes Leben gehabt haben. Das heißt für mich auch, dass ein Rind auf der Weide mit einem Schuss getötet wurde und nicht den Stress von Tiertransporten und großen Schlachthöfen erleiden musste, der als Hormone auf unserem Teller und in unserem System landen würde.

* Genaueres dazu findest du in »Der Weg zu einem gesunden Stoffwechsel« von Lothar Ursinus.

Was ist Energie?

Bei vielen Menschen ist das Energieniveau so niedrig, dass es gerade so dafür reicht, sich durch den Tag zu quälen. Andere strotzen vor Power und reißen ihr Umfeld mit. Wie kommt das? Alles, was wir tun, womit wir Kontakt haben, was wir essen und trinken, gibt uns entweder Energie oder zieht uns Energie ab. Beim Essen kostet uns oftmals die Verdauung mehr Energie als die Speise uns zuführt. Je stärker verarbeitet Nahrung ist, desto anstrengender ist es für den Körper, sie zu verstoffwechseln. Je achtsamer Lebensmittel aufgezogen und geerntet wurden, desto feiner ist ihre Energie, und dann kann es den Körper auch feinstofflich nähren. Wenn du einen frischen Salat aus deinem eigenen Garten geerntet mit einem konventionellen Salatkopf aus dem Supermarkt vergleichst, ist er viel lockerer, zarter und nahrhafter.

Um diesen Effekt zu messen, werden die Boviseinheiten verwendet, die angeben, wie energetisch ein Lebensmittel ist. Ob es Energie spendet oder raubt. Mit einem Biotensor kann der Schwingungsbereich ermittelt werden. Was unter 6000 Boviseinheiten hat, kostet Energie, alles darüber beschert einen Energiezugewinn.

Auch der ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorbance Capacity) sagt etwas über die Qualität eines Lebensmittels aus. Er gibt an, wie hoch die Kapazität ist, zellschädigende Oxidierung auszugleichen. Einfach ausgedrückt, lässt der moderne Lebensstil mit seinem Elektrosmog, dem Fast Food und den hochverarbeiteten Lebensmitteln die Zellen rosten. Gemüse und Früchte mit einem hohen ORAC-Wert neutralisieren freie Radikale. Besonders die tiefroten und violetten Früchte sind gute Radikalfänger. Die Maßeinheit des ORAC-Wertes ist Mikromol Trolox-Äquivalent (μmol TE/100 g). Trolox ist ein Vitamin-E-Derivat, dessen Antioxidativität als Vergleichsgröße herangezogen wird. Je höher ihr ORAC-Wert liegt, desto größer ist die antioxidative Kraft einer Pflanze. Soweit mir die Daten vorlagen, habe ich in den Pflanzenprofilen zu den ätherischen Ölen in diesem Buch auch den ORAC-Wert angegeben. Er zeigt dir den gesundheitlichen Mehrwert auf, den der Einsatz von ätherischen Ölen in der Küche bringt, und motiviert dich vielleicht, damit zu experimentieren. Ein guter Richtwert ist, zwischen 5000 und 7000 μmol TE/100 g am Tag zu erreichen. Manche Gewürze können deine ORAC-Bilanz ordentlich nach oben bringen – und das auf so einfache Weise.

Früchte

ORAC-Wert

Gojibeere

25 000

Pflaume

5770

Heidelbeere

4460

Granatapfel

3307

Himbeere

2400

Brombeere

2036

Erdbeere

1540

Orange

750

Kirsche

670

Weintraube

739

Mein Anspruch beim Kochen ist, dass die Energiebilanz positiv ausfällt und man nach dem Essen nicht im Verdauungskoma auf der Couch landet. Dabei helfen die ätherischen Öle.

Essen und Gesundheit

Der Steinzeitmensch hatte ein übersichtliches Leben: Er hatte saubere Luft zum Atmen und sauberes Wasser zum Trinken. Er nutzte das natürliche Erdmagnetfeld und die Energie der Sonne. Die Nahrung war einfach: Beeren, Blätter, Pilze und, wenn die Jagd erfolgreich war, Wild.

Unsere Bedürfnisse sind immer noch dieselben, doch die Umweltbedingungen haben sich deutlich verändert. Die Luft ist oftmals mit Umweltgiften belastet, Wasser aus der Leitung enthält viele Schadstoffe. Wir leben die meiste Zeit in geschlossenen Räumen, abgeschnitten vom Erdmagnetfeld, und sind umgeben von künstlichem Licht. Die Nahrung ist sehr komplex geworden: zu fett, zu süß, zu salzig und mit vielen Stabilisatoren, Farbstoffen, Konservierungsmitteln, Medikamenten- und Hormonrückständen sowie künstlichen Aromastoffen belastet. Die Folge daraus sind Zivilisationskrankheiten.

Im Jahr 2020 ist Douglas, ein Geschäftspartner von mir, aus Uganda coronabedingt statt der geplanten einen Woche über fünf Monate bei uns gestrandet. Uganda ist eines der ärmsten ostafrikanischen Länder. Es gilt dort als Statussymbol, wenn man es sich leisten kann, in ein amerikanisches Fast-Food-Restaurant zu gehen und süße Softdrinks zu trinken. Doch mit dem begehrten amerikanischen oder westlichen Lebensstil kommen auch die Zivilisationskrankheiten. Nach den ersten drei Wochen bei uns hatte Douglas 15 kg abgenommen. Seine Hosen rutschten ihm einfach von der Hüfte. Ich bin durchaus neidisch auf seine Erfahrung, doch das ist ein anderes Thema. Seine ganze Familie war übergewichtig und hielt dies für genetisch bedingt. Auf Familienfotos posierte sie immer mit süßen Torten, Fleischbergen und Softdrinks, den Errungenschaften des Wohlstands. Wie er mir später gestand, fühlte er sich die ersten Wochen ohne Zucker, Softdrinks und Fleisch wie auf einem Entzug. Während dieser Zeit bekam Douglas die Mitteilung, dass eine seiner Schwestern plötzlich an einem Herzinfarkt verstorben war. Er erkannte dadurch, dass der Ernährungsstil einen Unterschied macht. Das Wissen um die Vorzüge frisch zubereiteter, unverarbeiteter Lebensmittel weckte in uns die Idee zu dem Projekt einer »Aroma Kitchen« in Kampala. Bislang konnten wir ein Hühnerfarm- und ein Gemüseanbauprojekt auf die Beine stellen. Vor allem die Kinder in dem von Douglas geführten Waisenhaus unterstützen wir seit 2020 und konnten sie gut durch das anspruchsvolle Jahr bringen, ihre Versorgung sichern und auch Perspektiven schaffen.*