Reinigen und entgiften mit ätherischen Ölen - Karin Opitz-Kreher - E-Book

Reinigen und entgiften mit ätherischen Ölen E-Book

Karin Opitz-Kreher

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Beschreibung

In unserem Alltag sind wir ständig schädlichen Substanzen und Energien ausgesetzt: Chemische Zusätze in Lebensmitteln und Trinkwasser, in Kosmetika und Putzmitteln, aber auch Stress, Lärm und künstliches Licht beeinträchtigen Körper und Geist. Karin Opitz-Kreher, Expertin für ätherische Öle, hat ihr Leben auf natürlich umgestellt. Gesundheit, Sauberkeit, Ernährung, Beauty … Für alle Bereiche gibt sie Ihnen einfache Tipps und Rezepte an die Hand, mit denen Sie sich und Ihr Umfeld auf allen Ebenen reinigen können oder gar nicht erst belasten. Dazu müssen Sie nicht gleich Ihr ganzes Leben umkrempeln, denn jeder Schritt in Richtung Natürlichkeit hilft. Viele Reinigungs- und Pflegeprodukte lassen sich durch Do-it-yourself-Mittel aus pflanzlichen Essenzen ersetzen, und davon profitieren Sie, Ihre Familie und die Natur. Sagen Sie Xeno-hormonen, Mikroplastik, Funkstrahlung und einem schlechten Gewissen beim Putzen ade: Dank ätherischer Öle wird ganzheitliches Entgiften duftend leicht!

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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat, sondern dienen der Begleitung und der Anregung der Selbstheilungskräfte. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne Gewährleistung oder Garantie seitens der Autorin oder des Verlages. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Dieses Buch enthält Verweise zu Webseiten, auf deren Inhalte der Verlag keinen Einfluss hat. Für diese Inhalte wird seitens des Verlags keine Gewähr übernommen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich.

ISBN Printausgabe 978-3-8434-1560-6

ISBN E-Book 978-3-8434-6542-7

Karin Opitz-Kreher: Reinigen und entgiften mit ätherischen Ölen

Tipps und Rezepte für ein naturnahes Leben

© 2018, 2024 Schirner Verlag, Darmstadt

Umschlag: Hülya Sözer, Schirner, unter Verwendung von # 2287599705 (© bloom) und # 1371877361 (© bloom), www.shutterstock.com

Print-Layout: Michael Dulaney, Schirner

Lektorat: Alina Machka & Bastian Rittinghaus, Schirner

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany

www.schirner.com

Erweiterte Neuausgabe mit neuem Titel (vormals »Radikal ganzheitlich entgiften mit ätherischen Ölen«) – 1. E-Book-Auflage Juni 2024

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

Inhalt

VORWORT

KÖRPER, GEIST UND UMFELD REINIGEN

Gifte umgeben uns von früh bis spät

Was können ätherische Öle für uns tun?

Wie können die ätherischen Öle angewandt werden?

Neue Blickwinkel oder: Was ich durch einen Gast aus Uganda lernte

DIE NAHRUNG: BASIS DES WOHLBEFINDENSÄtherische Öle im Essen und Trinken

Lebensmittel sollten dem Leben dienen

5 Tipps zum Würzen mit ätherischen Ölen

Das richtige Werkzeug

Die Menge macht’s!

Aromazauber in der Küche

Die ätherischen Öle bewirken auch etwas

Wasser ist nicht gleich Wasser

DER UMGANG MIT UMWELTGIFTENÄtherische Öle zum Detoxen

Der Einfluss endokriner Disruptoren auf den Hormonhaushalt

Wahre Schönheit kommt von innen

Die Organuhr

Detox für jeden Tag

Die Phasen der Entgiftung

Leberentlastungstage

WER SCHÖN SEIN WILL, MUSS NICHT LEIDENÄtherische Öle in Kosmetika

Beauty-Rituale für jeden Tag

Tipps für strahlendes Haar

Gepflegte Haut – schön wie Kleopatra

MY HOME IS MY CASTLEÄtherische Öle zum Reinigen

Die Geschichte der vier Diebe

Room-Tour zum giftfreien Lebensstil

Badezimmer

Küche

Putzkammer

Waschküche

Warum ätherische Öle zum Putzen »verschwenden«?

Natürliche Sauberkeit für pelzige Mitbewohner

DIGITALES DETOXÄtherische Öle gegen schädliche Strahlung

RAUS AUS UNERWÜNSCHTEN EMOTIONEN UND GEDANKENÄtherische Öle für die geistige Balance

Düfte und Emotionen

Dufthilfe für die emotionale Balance

Angst

Unzufriedenheit

Unversöhnlichkeit

Festhalten an negativen Gedanken

Schock

Melancholie

Geldsorgen

Undankbarkeit

NACHWORT

Literatur

Über die Autorin

Bildnachweis

Vorwort

Die meisten Menschen unterschätzen die Wirkung von Chemikalien und Giftstoffen auf die Umwelt und den Körper. Während uns die Industrie versichert, dass diese Substanzen ungefährlich sind, nehmen wir täglich im Durchschnitt an die 300 Toxine in uns auf. Und wenn diese erst einmal im Körper sind, ist es unheimlich schwer, sie wieder loszuwerden. Die Gifte haben dann freie Bahn, über Jahrzehnte ihr Unwesen zu treiben, indem sie den Hormonhaushalt durcheinanderbringen oder das Wachstum einzelner Zellen nachteilig verändern. Deshalb sind sowohl die Vermeidung dieser Chemikalien als auch die Entgiftung entscheidend für Vitalität und Gesundheit.

Natürliche, auf ätherischen Ölen basierende Produkte eignen sich ausgezeichnet dazu, das Haus, das Auto, die Wäsche und den Körper giftfrei zu halten. Die Familie und die Umwelt profitieren, wenn wir weniger Chemikalien verwenden. Die Pflanzenessenzen werden schon seit Jahrtausenden genutzt. Dank der modernen Forschung wissen wir heutzutage immer mehr darüber, warum bestimmte Öle ein gesünderes Leben fördern.

Karin Opitz-Kreher geht in diesem Buch auf dieses wichtige Thema ein. Sie erklärt uns auf verständliche Weise, wie wir alle die Schatzkiste der Natur öffnen und uns die wunderbaren Eigenschaften der Pflanzen und ihrer ätherischen Öle zur Unterstützung eines gesunden Lebens zunutze machen können.

Tun Sie sich, Ihrem Umfeld und der Natur etwas Gutes, und wenden Sie die Tipps aus diesem Buch an.

Herzlichst

»DOC OLI« DR. OLIVIER WENKER

integrativer Arzt, CEO und Gründer der BioCode Academy, emeritierter Professor der University of Texas und außerordentlicher Professor des University of Texas Health Science Centers in Houston

Nur wenn jeder selbst aktiv wird,

kann sich ein nachhaltiger Wandel einstellen.

Es sind nicht die großen Projekte Einzelner,

sondern die vielen kleinen Schritte vieler,

die eine tiefgreifende Veränderung herbeiführen.

Gehen wir das Thema an und ergreifen die Chance

auf ein giftfreies, naturnahes Leben!

Mit den besten Wünschen

»AROMA-KARIN« KARIN OPITZ-KREHER

Körper, Geist und Umfeld reinigen

Ich sitze im Auto und fahre nach einer Vortragsreise nach Hause. Die Straßen sind frei, und so kann ich ungehindert meinen Gedanken nachhängen. Ich habe über die unterschiedlichen Möglichkeiten eines weitgehend giftfreien Lebensstils gesprochen und sehe wieder die erstaunten Gesichter einiger Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor mir. Dass das Thema »Detox« so weitreichend und so vielseitig ist, hatten viele nicht gedacht.

Es kommt immer wieder vor, dass Zuhörer, sobald es unbequemer wird, fast trotzig reagieren: »Na ja, das bisschen Plastik. Wir leben halt in dieser Zeit, dann muss unser Körper sich damit arrangieren und daran gewöhnen.« Oder: »Sie dramatisieren jetzt aber – aus der Wäsche wäscht sich doch kein Mikroplastik.« Oder: »Wir brauchen doch auch Dreck. Und wenn ich es sauber haben will, dann nehme ich halt ein Desinfektionsspray.« Daran erkenne ich: Es muss noch einiges an Bewusstseinsarbeit geleistet werden, und viele wissen es bisher einfach nicht besser. Wenn ich die Hintergründe dann erklärt habe, sehe ich schockierte Gesichter, und viele Zuhörerinnen und Zuhörer sind dankbar, dass sie die Wahrheit erfahren haben. Manchmal bestürzt es mich, zu sehen, wie viel Unkenntnis und Unbedarftheit herrschen, und es ist mühsam, die Menschen aufzuklären. Aber wenn ich nur einen Einzigen bei einer solchen Veranstaltung dazu inspirieren kann, anders zu handeln, hat es sich schon gelohnt, und so wiederhole ich mich gern gebetsmühlenartig.

Die meisten denken beim Thema »Entgiften« an die inneren Organe und an eine Darmreinigung. Doch es ist noch viel umfassender. Denn was erst gar nicht in den Körper kommt, das muss dann auch nicht mühsam wieder ausgeschieden werden. So kommen schnell die Themen »Haut«, »Hautpflege« und »Kosmetik« dazu. Viele achten beim Essen darauf, dass wirklich alles bio ist – vielleicht noch dazu vegan. Doch bei der Auswahl des neuesten Lippenstifts kann es schon einmal vorkommen, dass die eigenen Prinzipien über Bord geworfen werden: »Hauptsache, es sieht gut aus.« In Lidschatten, Foundations und Co. fliegen einem schon einmal Schwermetalle, Silikone und Parabene, Produkte von lebenden oder toten Tieren sowie Nanopartikel um die Ohren – das alles ist, wie ich finde, ein völlig unterschätztes Thema.

Unser Lebensstil, die Umweltbedingungen, die Luft, die wir täglich atmen, und das Wasser, das wir trinken, haben ebenfalls Einfluss auf uns. Leben wir abgeschieden von Hektik und Trubel in der Natur, oder sind wir Stadtmenschen? Auch das hat viel mit unserer eigenen Toxinbilanz zu tun. Und leider ist heute auch die Landluft vom letzten Spritzvorgang belastet. Elektrosmog, der für unser Auge unsichtbar ist, oder viel Lärm können uns ebenso aus der Balance bringen.

Wer kennt nicht den Ausspruch »My home is my castle«? In unserem Zuhause wollen wir es schön, sauber, angenehm duftend und kuschelig haben. Vielleicht leben auch kleine Kinder oder Tiere im Haushalt, dann ist das Hygienebedürfnis oft noch größer. Was können wir für die Sauberkeit tun, ohne dabei unser Immunsystem anzugreifen? Und wie ist das auf Reisen, wenn wir in einem anderen, uns fremden Mikrobenumfeld sind? Wie können wir uns auf natürliche Art und Weise besser schützen?

Auch negative Gedanken und Emotionen dürfen beim Entgiften nicht unbeachtet gelassen werden. Wem ist nicht schon einmal die sprichwörtliche Laus über die Leber gelaufen? Wenn dies zum Dauerzustand wird, kann auch das den Körper vergiften.

Seit rund 25 Jahren beschäftigen mich Themen rund um die ganzheitliche Gesundheit. Ich lernte in meiner Ausbildung zur Biofeedback-Therapeutin viel über den menschlichen Körper und über toxische Belastungen. Seit 2009 arbeite ich mit dem Biofeedback- und Bioresonanzgerät SCIO. Dann sind mir 2013 die ätherischen Öle in ihrer reinsten Form vorgestellt worden. Nach und nach zogen mich diese Essenzen immer stärker in ihren Bann, und heute kann ich mir meinen Alltag ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Die Düfte in ihrer reinsten Form durchziehen wirklich alle Lebensbereiche meiner Familie. Sie haben ihren festen Platz in unserem Alltag und Haushalt gefunden. Anfangs benutzten wir zu Hause nur zwei ätherische Öle regelmäßig, um das Mikroplastik aus den Zellen zu bekommen. Doch allmählich veränderten sich auch unsere Ernährungsgewohnheiten und unser Putzverhalten. Ich hätte das am Anfang nicht für möglich gehalten.

Alles, was atmet, kann mit ätherischen Ölen in reinster Form unterstützt werden, Tiere, Pflanzen und natürlich wir Menschen. Seit Tausenden von Jahren nutzt die Menschheit die Kraft der Pflanzen, sei es in frischer, getrockneter oder konzentrierter Form als ätherische Öle. Sie haben eine vielschichtige Wirkung und können uns körperlich, emotional und mental unterstützen. Wenn wir also das Thema »Entgiften« näher betrachten, so gibt es eine Reihe von Pflanzen, die den Reinigungsprozess sehr gut begleiten können und helfen, emotionale Lasten abzuwerfen und positive Gedanken zu stärken. Alle Ebenen sind miteinander verwoben, ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper. Und um den Körper gesund zu halten, muss man heute einige Hebel in Bewegung setzen, da wir alle vielfältig belastet sind.

Ich erlebe immer wieder, dass Menschen glauben, ätherische Öle gut zu kennen, weil sie zu Hause ein Fläschchen für die Duftlampe haben. Ich möchte daher an dieser Stelle ein paar Aspekte nennen, die solche ätherischen Öle, mit denen ich arbeite, von anderen unterscheiden. Aus rechtlichen Gründen kann ich hier keine Firmennamen nennen. Bei Interesse können Sie sich aber gern an mich wenden.

Pflanzen bilden ätherische Öle, um sich vor schädlichen Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Parasiten zu schützen. In einem ätherischen Öl, das aus der Pflanze destilliert wurde, sind diese Eigenschaften in mehrfach verstärkter Form vorhanden. Damit die komplette Essenz der Pflanze enthalten ist, ist der Destillationsprozess entscheidend. Hier trennt sich nämlich die Spreu vom Weizen. Ein 100 % reines ätherisches Öl – das allein sagt noch nicht so viel aus. Es gibt für jede Pflanze die optimale Dauer, Temperatur und den perfekten Druck bei der Destillation. Wird z. B. zu schnell und zu heiß destilliert, dann ist das, was im Fläschchen ankommt, zwar ein natürliches ätherisches Öl, aber eben nicht vollständig. Ich sage immer gern: Es kommt nicht auf die einzelne Geige an, sondern auf das Zusammenspiel des gesamten Orchesters. Erst wenn sich alle Bestandteile aus der Pflanze gelöst haben, entsteht ein ätherisches Öl, das die ganze Wirkkraft der Pflanze, die tatsächliche Essenz in ihrer reinsten Form, aufweist. Dann eröffnet sich uns mit nur einem Tropfen eine Fülle von Möglichkeiten.

Dies lässt sich gut am Beispiel der Zypresse verdeutlichen: Die Pflanze hat 280 wirksame Bestandteile. Wird sie 20 Stunden lang destilliert, dann lösen sich gerade einmal 20 Bestandteile, da die Zypresse sehr viele schwere Moleküle enthält. Die meisten Hersteller von ätherischem Zypressenöl destillieren aus Kostengründen nur dreieinhalb Stunden. Das, was dann im Fläschchen landet, ist rein, natürlich – aber eben nur ein kleiner Auszug von dem, was in der Pflanze steckt. Um alle Bestandteile der Zypresse zu lösen, sollte die Destillationszeit 24 Stunden betragen. Wenn Sie ein so destilliertes ätherisches Öl einmal erleben, dann merken Sie, wie satt der Duft ist. Wenn ich in diesem Buch von ätherischen Ölen spreche, dann meine ich ebensolche Essenzen mit allen Wirkbestandteilen.

Es ist immer wieder erfüllend, zu sehen, wie Menschen zum ersten Mal ein ätherisches Öl mit allen Wirkbestandteilen erfahren. Es riecht intensiv und fühlt sich rund und harmonisch an. Menschen, die besonders feinfühlig sind, haben mir berichtet, dass sie merken, wie es unmittelbar die feinstofflichen Schichten stabilisiert. Eine besonders nette Rückmeldung einer Anwenderin war diese: »Ein normales ätherisches Öl fühlt sich für mich wie ein Teelicht an und das mit allen Wirkbestandteilen wie ein Feuerwerk.«

Die ätherischen Öle in dieser besonderen Qualität riechen so wie die Ursprungspflanzen und weisen keine künstliche Note auf. Es kann auch vorkommen, dass sie je nach Jahrgang etwas anders duften – ähnlich wie beim Wein haben Sonneneinstrahlung, Temperatur, Regen und die Bodenbeschaffenheit eine direkte Auswirkung auf das jeweilige ätherische Öl.

2013 waren mir diese Unterschiede noch nicht bewusst. Ich würde heute kein ätherisches Öl mehr ohne vorherige Beratung kaufen. Mittlerweile habe ich 18 Farmen in verschiedenen Ländern besucht, dort mit meinen eigenen Händen in der Erde gearbeitet und Einblick in Anbau, Pflege, Ernte und Destillation gewonnen. Damit ein so hochwertiges ätherisches Öl entsteht, braucht die Pflanze bestmögliche Wachstumsbedingungen, idealerweise ist sie aus dem Samen gezogen. Das ist leider nicht die Norm. Oft werden aus einer perfekten Pflanze Ableger genommen. Ein Feld mit solchen »Klonpflanzen« sieht aus wie aus einem Guss und ist durchaus eine Augenweide. Ein Feld voller Pflanzen, die aus dem Samen gezogen wurden, weist dagegen unterschiedliche Farbnuancen auf. Die Qualität des ätherischen Öls von einer Pflanze, die aus einem Ableger gewonnen wurde, ist aber nicht so hoch wie desjenigen, für das die Pflanze aus einem Samen gewachsen ist. Diese musste viel mehr Widerstandskraft entwickeln und produziert daher deutlich intenstivere Begleitstoffe.

Damit ein hochwertiges ätherisches Öl entstehen kann, braucht die Pflanze aber auch die richtige Bodenbeschaffenheit, das optimale Klima, die richtige Lage, und auch der absolute Verzicht auf Herbizide, Pestizide, Fungizide und synthetische Dünger ist erforderlich. Andere Verunreinigungen wie durch Schwermetalle sollten ebenfalls vermieden werden. Durch die sich verändernde Umwelt ist es erforderlich, Öle intensiv und exakt zu testen. Dazu braucht es teure und sehr sensible Messinstrumente. Selbst wenn ein Farmer biologisch arbeitet, können Belastungen aus der Umwelt die Pflanzen beeinflussen, was wiederum Auswirkungen auf die Qualität des ätherischen Öls hat.

Wichtig ist mir ebenfalls, dass pflanzen- und tierfreundlich geerntet wird. Am Beispiel des Lavendels wird das schnell deutlich: Wird er konventionell geschreddert, damit mehr Pflanzenmaterial in einen Destillationskessel passt, so verliert das Schnittgut bereits 20 % der ätherischen Öle, denn sie sind leicht und flüchtig. Viel schlimmer ist jedoch, dass Bienen dabei manchmal mitgeschreddert werden. Ich schätze es sehr, wenn die Pflanze am Halm geschnitten wird und die Insekten noch die Möglichkeit haben, wegzufliegen.

Es gibt viele Firmen, die bei der Gewinnung der ätherischen Öle ausschließlich auf Schnelligkeit setzen und die Pflanzen übermäßig belasten oder sogar zerstören. Auch die Farmer, die an der Produktion der ätherischen Öle beteiligt sind, werden leider oft nicht fair bezahlt und arbeiten unter schlechten Bedingungen. Die Kraft der ätherischen Öle wird immer bekannter, und die Nachfrage steigt. Umso stärker geht es darum, maßvoll zu ernten und nicht die Gier herrschen zu lassen, um kurzfristig Profit zu machen. Wir haben das kürzlich beim Weihrauch erlebt, der in Somalia übererntet wurde. So etwas ist kurzsichtig und dient keinem.

Seit Tausenden von Jahren werden ätherische Öle zu vielfältigsten Zwecken genutzt, sei es in den Hochkulturen im Alten Ägypten, in Griechenland, Italien, China oder Indien. Es gibt sehr umfangreiche Aufzeichnungen, wie zu antiken Zeiten Pflanzen und auch ätherische Öle wirksam eingesetzt wurden, z. B. das »Papyrus Ebers«, das »De materia medica« des griechischen Arztes Dioskurides oder auch Aufzeichnungen von Hildegard von Bingen in ihrem Werk »Physica«. Das ätherische Öl einer Pflanze könnte man auch als ihr Blut bezeichnen. Die Kraft der Pflanzen ist mit unserem menschlichen Organismus sehr gut vereinbar – das Natürlichste, was wir unserem Körper geben können.

In den letzten 200 und speziell in den letzten 50 Jahren wurde vieles, was die Natur erschaffen hat, im Labor nachgebaut und weiterentwickelt. Wir haben uns mit der Zeit von der Natur entfremdet und ihrer Weisheit den Rücken gekehrt. Große Teile des Wissens, über das unsere Großeltern noch verfügten, ist in Vergessenheit geraten.

In diesem Ratgeber möchte ich Ihnen einfache Tipps für Selbstanwendungen geben unter dem Motto »Zurück zur Natur«. Schon Sebastian Kneipp sagte: »Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, wird eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.«

Es gibt grundsätzliche Dinge, die Sie tun können, um gesund zu bleiben:

• Trinken Sie ausreichend sauberes Wasser.

• Essen Sie so biologisch und so regional wie möglich, und bereiten Sie Ihre Speisen selbst zu.

• Tun Sie täglich etwas für Ihre Fitness.

• Leben Sie im Einklang mit der Natur.

• Achten Sie auf ausreichend Schlaf.

• Verzichten Sie in den Bereichen im Alltag, auf die Sie Einfluss haben, so gut es geht auf Gifte.

Alles nicht wirklich etwas Neues – und dennoch von zentraler Bedeutung und meist zu wenig beachtet! Ich glaube, dass wir eine Riesenverantwortung haben. Unser Planet ist schon so geschunden. Wenn man vor Jahren meinte, es sei fünf vor zwölf, so haben wir aus meiner Sicht nun schon kurz nach zwölf – den vorigen Zustand können wir nicht wiederherstellen. Wollen wir unseren Kindern eine einigermaßen lebenswerte Umwelt hinterlassen, dann ist jede und jeder von uns aufgefordert, sein tägliches Tun zu überdenken. Und auch dazu möchte ich Ihnen wieder alltagstaugliche Tipps aus dem Reich der Pflanzen und ätherischen Öle geben. Denn ich glaube, dass von Zimt und Nelke im Waschwasser noch kein Fisch gestorben ist. Wer weiß, was die herkömmlichen Saubermacher im Wasser anstellen, wenn sie die Kanalisation hinunterrauschen … Ich glaube, wir können es uns schon vorstellen, wir wollen es nur nicht.

GIFTE UMGEBEN UNS VON FRÜH BIS SPÄT

Die individuelle Gesundheit hängt stark von dem gesunden Gewimmel ab, das mit uns in Symbiose lebt – unserem Mikrobiom. Es sind Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten, die maßgeblich über die Zuverlässigkeit des Immunsystems bestimmen. Sie sind überwiegend im Darm angesiedelt, aber auch auf der Haut zu finden. Die tägliche Hygieneroutine und alles, was wir einatmen, essen und trinken, hat positive oder negative Auswirkungen auf das Mikrobiom. Mit jedem Bissen, den wir zu uns nehmen und der Spuren von Herbiziden, Pestiziden, Insektiziden etc. aufweist, machen wir das gesunde Milieu kaputt.