#London Whisper – Als Zofe ist man selten online - Aniela Ley - E-Book
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#London Whisper – Als Zofe ist man selten online E-Book

Aniela Ley

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Beschreibung

Eine grandiose Zeitreise-Romance Ein Austauschjahr in London – besser kann ihr Leben nicht werden, meint Zoe. Doch dann wacht sie nach einer Party auf und ist plötzlich im Jahr 1816 gelandet, als Dienstmädchen der schüchternen Miss Lucie! Und die hat eine Heidenangst vor ihrem Debüt bei der Ballsaison. Aber keine Sorge, Zoe weiß Rat. Der erste Ball naht, Zoe lässt Miss Lucie erstrahlen und trifft dort auf den jungen Lord Falcon-Smith. Wie sich herausstellt, ist er ebenfalls ein Zeitreisender. Um wieder in ihre Zeit zurückzukehren, müssen die beiden notgedrungen zusammenarbeiten … Romantisch, magisch, unwiderstehlich!

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Über das Buch

Eine verbotene Mitternachtsparty, eine magische Zeitreise ins viktorianische London – und plötzlich bist du Zofe!

 

Ein Austauschjahr in London und eine verbotene Mitternachtsparty – besser kann ihr Leben nicht werden, meint Zoe. Doch dann wacht sie auf und ist plötzlich im Jahr 1816 gelandet, als Zofe der Miss Lucie! Und die hat eine Heidenangst vor ihrem Debüt bei der Ballsaison. Aber keine Sorge, Zoe weiß Rat. Der erste Ball naht, Zoe lässt die schüchterne Miss Lucie erstrahlen und trifft auf den jungen Lord Falcon-Smith. Wie sich herausstellt, ist er ebenfalls ein Zeitreisender. Um wieder in ihre Zeit zurückzukehren, müssen die beiden notgedrungen zusammenarbeiten …

 

Von Aniela Ley sind außerdem bei dtv lieferbar:

#London Whisper – als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)

#London Whisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinz (oder doch?)

Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle

Lia Sturmgold – Das Geheimnis der Meereselfe

Lia Sturmgold – Unsichtbarer Elfenzauber

Lia Sturmgold – Die verzauberte Mitternacht

Lia Sturmgold – Im Reich der Schnee-Elfen

Lia Sturmgold und die Zwillingsinsel – Ein Sommerabenteuer

Aniela Ley

#London Whisper

Als Zofe ist man selten online

Band 1

Roman

Prolog

Der Wind zerrte an meinem weit schwingenden Kapuzenmantel, während ich auf dem schlammigen Pflaster kaum wusste, wohin ich meine Füße in den Pantoletten setzen sollte. Im Licht der Gaslaternen schimmerten die Pfützen, die der abendliche Regen zurückgelassen hatte, von den Pferdeäpfeln einmal ganz abgesehen. Die Welt hier draußen war nicht für derart feines Schuhwerk gemacht. Bestenfalls wandelte man damit auf mit Kies bestreuten Gartenwegen, um die Rosen zu bewundern. Ganz bestimmt käme aber niemand auf die Idee, dass sich eine Lady in so eleganter Garderobe mitten in der Nacht auf die Straße hinausschleichen würde, begleitet von einem jungen Herrn, der sich mit finsterer Miene versicherte, dass sie nicht beobachtet wurden.

Aber hier war ich nun und versuchte, mit den Londoner Straßenverhältnissen des 19. Jahrhunderts zurechtzukommen.

Notgedrungen wie eine Ballerina über das Pflaster tänzelnd, erlaubte ich mir einen Seitenblick auf meinen Begleiter. Wie konnte es nur sein, dass Hayden selbst in dieser düsteren Gasse und mit windzerzaustem Haar so eindeutig nach englischer Upperclass aussah, ich mir aber in dem Mantel, unter dem ein feines Musselinkleid hervorschaute, verkleidet vorkam? Selbst im schönsten Empirekleid wirkte ich nicht wie eine Dame – aber das war ich schließlich auch nicht. In meiner Welt strebte niemand in meinem Alter danach, eine Lady zu sein. Nur half mir das hier und jetzt wenig, da das nasse Pflaster meinen dünnen Ledersohlen zusetzte und ich meine Röcke anheben musste, damit sich ihr Saum nicht mit Schlamm vollsog.

Gerade als ich das Gleichgewicht zu verlieren drohte, umfasste Hayden hilfreich meinen Ellbogen.

»Wenn du gestattest?«, fragte er mit ausgesuchter Höflichkeit.

Ich schnappte nach Luft. »Gewiss doch.«

Im nächsten Moment zog er mich auch schon zwischen ein paar Bäume, wo uns ein Wiehern begrüßte. Ich spürte die Wärme des dort angebundenen Pferdes, noch bevor ich seine Umrisse in der Dunkelheit ausmachen konnte.

»Das ist Eclipse, mein Vater hat ihn mir geschenkt, um mir die Eingewöhnung in London zu erleichtern«, flüsterte Hayden.

Vorsichtig streckte ich die Hand aus und spürte, wie mir samtige Nüstern neugierig entgegenkamen. Der Größe nach zu urteilen, stand dort bestimmt ein Englisches Vollblut. Genau das, was wir in dieser Nacht dringender als alles andere brauchten.

Hayden löste die Zügel und führte das Pferd auf die Straße, wo es geduldig stehen blieb. Mit einer fließenden Bewegung saß Hayden auf, dann hielt er mir die Hand hin. »Darf ich bitten, Mylady?«

Was er damit sagen wollte, war: Sobald du hinter mir aufgesessen bist, werden wir in der Hoffnung, dass die Spur, an der unser beider Schicksal hängt, noch nicht erkaltet ist, in einen wilden Galopp verfallen. Wir werden auf Eclipse durch die nächtlichen Straßen von London preschen, dem rätselhaften Schatten hinterher, der sich eines Spiegelstücks aus Mondscheinmagie bemächtigt hat. Und wir werden beide darauf zählen, dass uns kein Gendarm anzuhalten zwingt und erfahren möchte, warum ein junger Lord in Gesellschaft einer gewöhnlichen Zofe einen so ganz und gar ungewöhnlichen, wenn nicht sogar unzüchtigen Ausritt unternimmt. Eine Frage, auf die weder ich noch Hayden eine Antwort hätten geben können.

Denn wie erklärte man überzeugend, dass einem wahrhaftig die Zeit davonlief, wenn man nicht zu Glas erstarren wollte? So, wie es anderen zuvor schon geschehen war, die den Weg zurück in ihre Zeit nicht rechtzeitig gefunden hatten.

 

 

 

#MagicMidnight

#OneNightInHeaven

#PinkZoe!

#Gemondlichtet

1Der Mitternachtsclub

London, Dunwick House in der Gegenwart

 

Das Beste, das einem mit fast sechzehn Jahren passieren kann, ist London. Die smarteste, wunderbarste, aufregendste Stadt überhaupt. Alles an ihr ist der Wahnsinn, ob ein Spaziergang durchs malerische Notting Hill oder eine Fahrt mit der chronisch überfüllten Tube, in der sich Lebenskünstler und Banker gegenseitig auf den Füßen stehen. Sogar der Regen scheint in London irgendwie prickelnder zu sein, und der ständige Autolärm stresst nicht, sondern tönt: Großstadt, Baby!

Ich war London gleich zu Beginn meines Auslandsschuljahres im Internat Dunwick House verfallen. Vor allem, weil die Stadt so dicht am Puls der Zeit ist. Aber auch, weil dort sogar die Vergangenheit allgegenwärtig scheint, als müsse man lediglich die richtige Tür finden, um in sie einzutauchen. Und das sage ich nicht nur wegen meines Faibles für Romane, in denen die Damen ihren Porzellanteint mit Sonnenschirmen schützen, Handarbeiten für ein tolles Hobby halten und pompöse Bälle besuchen. Wenn ich in meinen Sneakers durch Belgravia mit seinen weißen Hausfassaden spazierte, dann sah ich sie vor meinem geistigen Auge in ihren Empirekleidern über den Gehsteig schlendern, vertieft in ein Gespräch über den neusten Roman, geschrieben »by a Lady«. Obwohl doch jeder wusste, dass es sich bei ebendieser Lady um keine Geringere als die Autorin Jane Austen handelte.

Jedenfalls hatte ich schon ewig von einem Schulbesuch in London geträumt. Und wenn ich ehrlich sein soll, habe ich auch unablässig davon gesprochen und meine Familie, sämtliche Freunde und sogar einige gutmütige Nachbarn so lange über ein gewisses supertolles Internat informiert, bis sie mir den Dunwick-House-Besuch zum fünfzehnten Geburtstag geschenkt haben. Trotzdem brauchte es noch ein zusätzliches Stipendium, für das ich mich ordentlich ins Zeug legen musste. Diese englischen Schulen sind echt keine Schnäppchen.

Nun verrate ich ein Geheimnis: Der Aufwand hatte sich gelohnt!

Das knapp dreihundert Jahre alte Dunwick House sah mit seiner von Efeu überwucherten Backsteinfassade nach Little Hogwarts aus, war im Inneren jedoch frisch renoviert: keine quietschenden Metallbetten, gurgelnden Rohre oder dunkle feuchte Ecken. Stattdessen teilte ich mir mit drei anderen Mädchen ein Zimmer, das nach skandinavischem Einrichtungskatalog aussah. Mal abgesehen von den hohen Bogenfenstern, die verrieten, dass man sich in einem Gebäude befand, das Londoner Geschichte geatmet hatte. Nur der Dachboden war noch in seinem mehr oder weniger ursprünglichen Zustand, dafür bot er eine fantastische Aussicht.

»Es ist so unfassbar großartig hier«, flüsterte ich, während ich mich aus dem geöffneten Dachbodenfenster lehnte, um das ferne London Eye und die flackernden Bootslichter auf der Themse zu beobachten.

Neben mir ertönte ein mächtiger Knall. »Wasisschön? Isch der Vollmond schonaufgegangen?« Offenbar war Amais Mund nach der explodierten Kaugummiblase völlig verklebt – und meine Auszeit vom abendlichen Trubel vorbei.

Ich atmete noch einmal tief die Herbstluft ein, bevor ich das Fenster schloss. Dann half ich Amai, ihr Gesicht von einer blauen Bubblegummasse zu befreien, ohne ihre Smokey Eyes in Pandabärenaugen zu verwandeln. Anschließend zeigte sie mir die Kaugummifetzen, die an mir klebten. Besonders mein Shirt aus Netzstoff hatte es erwischt. Während ich mich abmühte, das Zeug aus den Maschen zu zupfen, musste ich grinsen. Ich kannte Amai erst seit Kurzem, aber die Dänin mit dem blonden Strubbelhaar war eine Nummer für sich – man musste sie einfach lieben.

Nachdem wir beide wieder einigermaßen passabel aussahen, tauchte Minako wie aus dem Nichts hinter uns auf. Der Auftritt passte eins a zu ihrem Outfit. Mit einem schwarzen Turnanzug mit weißen Sternchen auf den Schultern sah sie wie ein Ninja aus. Mal abgesehen von ihren bei jedem Schritt aufleuchtenden Blinke-Turnschuhen, die sie extra für den heutigen Anlass in der Kinderabteilung gekauft hatte.

»Wenn ihr beide dann so weit seid?«, sagte Minako eifrig. »Lasst uns einen letzten Rundgang machen, bevor der Mitternachtsclub öffnet. Wir sind es unseren Gästen schuldig, dass alles perfekt ist.«

Bei Minako musste immer alles perfekt sein. Wäre es nach ihr gegangen, dann hätten wir den Dachboden von jedem einzelnen Spinnennetz befreit und die eingestaubten Fenster auf Hochglanz poliert, obwohl der Mitternachtsclub seinem Namen entsprechend nur bis zur Geisterstunde zusammenkam, um zu feiern.

Glücklicherweise gab es noch ein paar Leute mehr im Komitee, und die waren geschlossen der Auffassung, dass es völlig reichte, eine besonders stimmungsvolle Location zu finden. Allein das war schon eine Herausforderung, denn für jede Clubnacht suchten wir einen neuen Ort aus. Das letzte Mal hatten wir im Gartenhaus des Internats und davor am Bootssteg gefeiert. Heute war der Dachboden von Dunwick House dran, der ebenfalls Abgeschiedenheit garantieren würde. Die darunterliegenden Zimmer standen nämlich leer, weil dort das Mauerwerk ein Problem hatte mit etwas namens Hausschwamm: ein fieser Pilz, der aussah, als würde Pizzateig aus den Fugen quellen. Das hielt wirklich jeden auf Abstand.

»Womit sollen wir anfangen?«, fragte ich, während ich mich bei Minako und Amai einhakte. »Mit dem Sternenzelt? Ich habe letzte Nacht geträumt, dass alle Sterne, die wir an den Stoffbaldachin geklebt haben, wieder abgefallen sind. Lauter runterrieselnde Sternschnuppen.«

»Du und dein Sternenfaible«, lachte Amai. »Vielleicht sollten wir für den nächsten Mitternachtsclub das Motto Horoskop ausgeben. Dann kannst du am Einlass raten, welches Sternzeichen jeder Gast hat. Und wenn jemand behauptet, dass du falschliegst, wird er sofort von der Gästeliste gestrichen.«

Ich blieb stehen und legte mir mit einer dramatischen Geste die Hand auf die Brust. »Dann brauchen wir eine richtig große Location, ich bin nämlich super darin, Sternzeichen zu erraten. Der Club wird aus allen Nähten platzen. Eine Kostprobe meines Könnens gefällig? Minako, lass mich mal überlegen …« Ich musterte die Japanerin eindringlich. »Du liebst die Ordnung und übernimmst für dein Leben gern Verantwortung, deshalb bist du eindeutig ein Steinbock. Und, liege ich richtig?«

Minakos Gesicht wurde so unlesbar, wie es immer in Biologie wurde, wenn Mr Folder sie fragte, ob sie mich mal wieder hatte abschreiben lassen. Sie machte einen Schritt auf mich zu und flüsterte: »Meine liebe Zoe, ich muss dir verraten, dass Geduld keine meiner Tugenden ist.«

Ich rieb nachdenklich mein Kinn. »Das heißt dann wohl Nein, denn Ungeduld passt leider so gar nicht zum Steinbock, die sind nämlich sehr beharrlich und ausdauernd, echte Gipfelkletterer. Aber wie wäre es mit Skorpion? Die sind ungeduldig und ehrgeizig.«

Minakos Kinn schob sich angriffslustig vor.

Amai nahm meine Hand und zog mich aus Minakos Reichweite. »Ich glaube, unsere Freundin möchte dir damit zu verstehen geben, dass es höchste Zeit ist, die Chill-Lounge zu checken. Also vergiss die Sterne, sonst explodiert Minako noch wie eine Supernova.«

Bei der Aussicht wurde mir heiß unter meinem Glitzerpuder. »Natürlich, unser Kontrollgang. Ich kann es kaum erwarten, unsere Checkliste abzuarbeiten.«

Während wir die Lounge aus alten Gartenmöbeln abgingen, flüsterte Amai mir ins Ohr, dass Minako nach dem japanischen Horoskop bestimmt ein Drache war. Aber da war ich schon vollauf damit beschäftigt, das über uns hängende Himmelszelt zu bewundern. Für dieses Kunstwerk hatten wir ordentlich geschuftet und siebzehn Packungen fluoreszierender Sterne auf einen nach Mottenkugeln riechenden Vorhang geklebt. Der ganze Zauber wurde dann mit von den Dachbalken hängenden Lichterketten mit lauter Vollmonden garniert, passend zur heutigen Vollmondnacht.

»Davon muss ich unbedingt ein Foto machen«, wisperte ich aufgeregt.

»Auf keinen Fall, aus einem Foto werden bei dir schnell hundert, dann tüftelst du am Hashtag, und bevor wir uns versehen, geht die Sonne auf«, warnte Minako. »Stattdessen sollten wir jetzt überprüfen, ob alles für die Silent Disco im nächtlichen Zauberwald fertig ist.«

»Okay«, sagte ich. »Geht schon mal vor, mein Schnürsenkel ist offen.«

Minako wollte schon Einspruch erheben, aber Amai blinzelte mir zu und zog die Japanerin hinter sich her, um sich mit der gerade eintreffenden DJane zu besprechen.

In der nächsten Sekunde hatte ich mein Handy am Start, schoss die Location ab, und dann stand das beste Foto auch schon auf ZoeHerzFreundin unter #1NightInHeaven.

Mal ehrlich, als ob ich dafür Stunden brauchen würde. Ha!

Wenn es um die Fütterung meines Insta-Accounts ZoeHerzFreundin ging, war ich inzwischen Profi. Ursprünglich hatte ich nur eine Art Tagebuch über ganz alltägliche Dinge für mich und ein paar Freundinnen führen wollen. Was allerdings mit den ersten, total missglückten Schminkversuchen angefangen hatte (erstaunlich, wie interessant Leute es finden, wenn man sich mit dem Kajal ins Auge sticht und anschließend wie ein Albinokaninchen aussieht), lief bald auf Tipps & Tricks für alle Fälle hinaus. Bevor ich mich versah, war ich mit ZoeHerzFreundin dieKummerkastentante geworden für alle mit Knutschfleckproblemen (grüner Concealer oder – sehr viel smarter – schicke Halstücher seitwärts geknotet tragen, sooo parisienne), der Neigung zu hyperventilieren angesichts älterer Jungen, die aussehen wie Ezra Miller (passiert leider nicht sehr häufig, die meisten Jungen sind nämlich eher Typ Ed Sheeran kurz nach dem Aufstehen. Wenn man also dank einer glücklichen Fügung einen Ezra trifft, darf man auch hyperventilieren), und der ewigen Frage: Wie soll ich jemals glücklich werden, solange meine Haare – hier beliebig einfügen – »so ätzend lockig«, »schnurgerade«, »viel zu dünn« beziehungsweise »zu dick« usw. aussehen.

Klingt erst einmal oberflächlich, schon klar. Aber es geht, und das weiß ich nur zu gut, in Wahrheit um sehr viel mehr. Es ist ein aufreibender Job, in diesem speziellen Alter zu sein, dieser Umbruchstelle zwischen »eben bedeutete Schaukel noch Schaukel, aber jetzt ist es plötzlich eine umständlich aussehende Stellung aus dem Kamasutra«. Da braucht es Solidarität und jede Menge Kreativität.

Dieses Motto war dann auch für meine ersten Tage in Dunwick House entscheidend, denn mein Start im Internat war nicht ganz so prickelnd verlaufen. Offenbar hatte die Schulgemeinschaft nicht gerade auf Zoe Marlene Schüttler aus dem im Vergleich zu London zwar kleinen, aber feinen Potsdam gewartet.

Vor allem drohte mir aber das Schicksal, von dem immer wieder in einschlägigen Foren über englische Internatsbesuche berichtet wird: Die setzten dich als Interimsschülerin an den Tisch mit den anderen »Gästen« aus aller Herren Länder – und da bleibst du dann schön brav bis zum Ende deines Aufenthalts, mit Sicherheitsabstand zu den regulären Schülerinnen und Schülern. Von den »echten« Dunwickers hatte nämlich auch niemand Lust, sich mit jemandem anzufreunden, der nur ein paar Monate bleiben würde. Wir Gäste standen außerdem unter Verdacht, Nervensägen zu sein, wir hatten Heimweh, Sprachprobleme oder brachen in Tränen aus, weil unser Freund daheim bereits vier Tage nach unserer Abreise mit uns Schluss gemacht hatte.

So gesehen, war es durchaus verständlich, dass die Dunwicker sich gar nicht erst die Mühe machten, sich die Namen von uns Gästen zu merken. Trotzdem hätte ich ihnen bei meiner Ankunft gern gesagt, dass sie mit dieser Einstellung einiges verpassten.

Die Herausforderung bestand darin, zu zeigen, dass wir nicht nur ein bunter Haufen waren, sondern auch cool, witzig, spannend – kurzum eine echte Bereicherung sein konnten.

Nur leider blickte ich an meinem ersten Abend in lauter verschüchterte, abweisende, genervte, verheulte, nervös zuckende und hinter Sonnenbrillengläsern verschanzte Augenpaare – mit Ausnahme meiner Sofortfreundin Amai. Sie stammte aus Dänemark und die Dänen gelten nicht umsonst als die glücklichsten Menschen der Welt. Sie haben Hygge, die Kleine Meerjungfrau und Smörrebröd, da kann man nur gut drauf sein.

Nach dem Abendessen des Grauens hatte ich lang wach im Bett gelegen, bis mir plötzlich eine Idee gekommen war. Und zwar eine richtig gute! Hoch motiviert weckte ich Amai, mit der ich und Minako uns ein Zimmer teilten. Es dauerte eine Weile, bis sie richtig wach war, aber dann war sie sofort Feuer und Flamme für den Mitternachtsclub. Eine Party, die einmal in der Woche an einem besonderen Ort stattfinden sollte. Nach außen hin eine wunderbare Gelegenheit, abends zu feiern, ohne das Internat verlassen zu müssen. Inoffiziell die Chance für uns Außenseiter, zu Insidern zu werden.

Die Clubidee hatte gleich für so gute Vibes gesorgt, dass sogar Minako, unsere sonst eher zurückhaltende Japanerin, aufwachte und spontan mit ins Team einstieg. Von ihr stammte übrigens der geniale Vorschlag mit der Silent Disco, bei der man den Sound über Kopfhörer empfing. Andernfalls hätte uns die Musik bestimmt sofort an die Schulleitung verraten. Die Leute an unserem Tisch hatten dann noch weitere tolle Ideen, wie sich in den nächsten Tagen herausstellte. Es dauerte nicht lange, bis sich die Stimmung unter uns Neuzugängen verbesserte, und sie nahm richtig Fahrt auf, als der erste Mitternachtsclub stattfand. Zugegeben, zu diesem Zeitpunkt war der Club noch ein sehr exklusiver Kreis, dem ausschließlich wir selbst angehörten. Aber schon für den dritten Clubabend sprachen uns ein paar Dunwicker an, ob sie nicht mit von der Partie sein könnten. Und bevor wir uns versahen, verselbstständigte sich die Sache, ohne dass wir eine offizielle Charmeoffensive starten und Werbeflyer für unser Mitternachtsvergnügen verteilen mussten.

Plötzlich zählten wir Außenseiter zur angesagten Crowd. Nein, es war noch viel besser: Wir sagten an, was hot war.

Und hot war eben unser wöchentlicher Club.

Bevor der Mitternachtsclub heute Abend seine Pforten öffnete, wollten wir alles noch ein letztes Mal überprüfen, inklusive der Bar, zu der jeder etwas beisteuern durfte.

Dort traf ich wieder auf Amai und Minako, die mir einen Stickerbogen hinhielten. Die Bewertung des Barangebots war nämlich mein Job. Jedes Getränk wurde mit einem Aufkleber versehen, der anzeigte, ob man es unbedenklich in sich reinschütten konnte oder mit einer Geschmacksexplosion zu rechnen hatte. Als Erstes nahm ich eine Bowle in Augenschein, die verdächtig bunt aussah, so richtig kindergeburtstagsmäßig, und die zu schreien schien: »Vertrau mir, ich bin ein völlig unschuldiges Partygetränk. Aber hey! Spätestens nach dem zweiten Glas ist dir eh alles egal, weil du einen fiesen Zuckerschock hast und selbst dann noch tanzt, wenn die Feier längst vorbei ist.«

»Die Bowle habe ich zusammengerührt, altes dänisches Familienrezept von meinem großen Bruder«, sagte Amai.

Ich warf Amai einen skeptischen Blick zu. »Dem großen Bruder, der einen ganzen Sack voll abgedrehter Partygeschichten im Angebot hat, die immer damit enden, dass eine Truppe Feierwütiger bei Sonnenaufgang jenseits von Gut und Böse nackt in die Nordsee springt?«

Amai grinste und machte ein Daumen-hoch-Zeichen.

Ich bin keine Spielverderberin, aber das war ein klarer Fall für einen Totenkopf-Sticker, der bedeutete, dass man das Gesöff auf eigene Gefahr trank.

»Danke fürs Kompliment, mein Bruder wäre stolz auf mich«, sagte Amai und grinste noch einen Tick breiter.

Ich deutete auf ein Tablett mit winzigen Gläsern, die mit einer pinken Flüssigkeit gefüllt waren. »Was ist damit?«

»Die Shots hat meine Wenigkeit für unseren Event beigesteuert«, erklärte Minako mit einer angedeuteten Verbeugung. »Ich nenne sie ›Pink Zoe‹, weil sie hauptsächlich aus Erdbeeren bestehen und du die doch so gern magst.«

Ich war mächtig gerührt und verpasste dem Tablett einen Gänseblümchen-Sticker mit dem Prädikat »harmlos«. Dann schaute ich mich noch einmal um und musste zugeben, dass der Eröffnung des Mitternachtsclubs nun nichts mehr im Weg stand. Die »Nacht im Mondschein« – so lautete das heutige Motto, passend zu dem durch die Dachfenster fallenden silbrigen Vollmondlicht – konnte beginnen.

Der Club machte seinem Namen mal wieder alle Ehre, und als es auf die Geisterstunde zuging, war die Stimmung am Abheben. Wer Lust hatte zu tanzen, so wie ich, tanzte mit Kopfhörern in der Silent Disco, was richtig abgefahren aussah, denn alle Gäste trugen Schwarz oder Weiß und viele hatten sich auch noch Sternchen ins Haar gesteckt. Offenbar stand eine gute Fee auf uns und so war bislang noch jede Clubnacht zu etwas Besonderem geworden.

Nachdem ich genug getanzt hatte, stattete ich dem bereits abgegrasten Büfett einen Besuch ab und stellte fest, dass die bunte Bowle trotz Totenkopf-Sticker bereits leer war. Da aber niemand völlig überdreht vor Zucker die leuchtenden Sterne abgeknibbelt hatte, um sie sich unter Lachanfällen auf die Stirn zu kleben, ging das wohl okay. Beim Anblick des leeren Gefäßes bemerkte ich erst, was für einen Durst ich hatte. Vor lauter Aufregung hatte ich mich durch Schalen mit Gummibärchen, Schokokeksen und andere Naschereien gefuttert, jetzt brauchte ich dringend was zu trinken. Zu meiner Freude standen noch jede Menge Shotgläser mit »Pink Zoe« da.

In einem Zug kippte ich ein Gläschen runter.

Dann noch eins.

Die pinken Drinks waren echt lecker, auch das dritte Glas schmeckte großartig.

Genau wie das vierte …

Und dann ging es mit mir durch, bei Erdbeeren rastet bei mir zuverlässig etwas aus, auch wenn der Drink so zuckersüß war, dass er einem die Zähne kandierte. Ich konnte mich erst stoppen, als auf dem Tablett nur noch leere Gläser standen. In einer ruhigen Minute würde ich mich wohl mal mit dem Thema Erdbeersucht beschäftigen müssen, zumal mein Bauch mit einem nicht zu überhörenden »Muahblöggg« auf die Drinks reagierte.

Ich überlegte gerade, ob es Sinn machte, ein bisschen Rohkost zu essen, weil das ja gesund sein soll, als Minako mit einem verschwörerischen Blinzeln auf mich zukam.

»Ich habe etwas echt Faszinierendes entdeckt«, flüsterte sie aufgeregt. »Etwas für einen ganz großen Auftritt beim nächsten Mitternachtsclub unter dem märchenhaften Motto ›Wer ist die Schönste im ganzen Land?‹. Du errätst nie, was es ist.«

Ein fieses Magengrummeln lenkte mich kurz ab. Deshalb sagte ich, ohne nachzudenken: »Du hast hier auf dem Dachboden bei den abgedeckten Möbeln einen alten Spiegel gefunden, der aus einer Geschichte der Brüder Grimm stammen könnte, von denen Mrs Burton uns neulich im Literaturunterricht erzählt hat. Schneewittchen und besonders ihre böse Stiefmutter mit ihrem magischen Spiegel haben dich so beeindruckt, dass du mir ein Loch in den Bauch gefragt hast, und jetzt möchtest du Märchenstunde spielen.«

Minakos Mundwinkel sanken nach unten. »Woher weißt du das alles?«

Mist, jetzt hatte ich ihr den Spaß verdorben, weil ich nicht richtig bei der Sache gewesen war. »Ich hab bloß geraten. Lieg ich etwa richtig?«

»Ja, das tust du«, sagte Minako. »Und ich dachte, meine Idee wäre etwas Besonderes.«

Bevor ich die Wogen glätten konnte, legte Amai ihr einen Arm um die Schultern. »Du solltest dich nicht ärgern, Minako. Es liegt nicht an dir, sondern daran, dass unsere Zoe ein magisches drittes Auge hat. Sie braucht nicht mehr als einen Blick, um dir bis auf den Grund deiner Seele zu schauen.«

»Genauso ist es.« Mit zu Schlitzen verengten Augen musterte ich Amai: Sie hatte bis eben durchgetanzt, ihre Kopfhörer baumelten noch um ihren Hals, und mit ihrem durchgeschwitzten Shirt wirkte sie wie in Glückshormone getränkt. »Und bei dir verrät mir mein drittes Auge, dass du Engtanz mit Joe geübt hast, du riechst nach ihrem Parfüm. Bahnt sich da möglicherweise etwas an, worüber ich als deine BFF Bescheid wissen sollte?«

Amai plinkerte nur entwaffnend mit den Wimpern. »Sag du es mir, o du Weise aus dem fernen Potsdam.«

Minako verdrehte die Augen. »Ihr könnt jetzt wieder aufhören mit dem Theater, ihr habt mich erfolgreich von meinen Minderwertigkeitskomplexen abgelenkt. Wie sieht es also aus, wollen wir uns diesen zauberhaften Spiegel mal anschauen?«

Schnell schnappte ich mir noch eine Flasche Soda und leerte sie in einem Zug. Irgendwie fühlte ich mich etwas verklebt. »Dann wollen wir mal«, sagte ich, wobei ich einen Rülpser unterdrücken musste. »Wir sollten schnell machen, die Uhr tickt und Punkt Mitternacht schließt der Club.«

Minako führte uns in den unbeleuchteten Teil des Dachbodens, wo alles mit Tüchern verhängt war. Dort blieb sie vor einem hoch aufragenden, abgedeckten Möbel stehen und schaute uns wie die lebendig gewordene Sphinx an.

Die Spannung stieg.

Neben mir stand Amai kurz davor, loszustürmen und das Laken runterzureißen, aber ich hakte mich entschlossen bei ihr ein. Das hier war Minakos Show.

Die Japanerin deutete eine Verbeugung an, dann langte sie nach dem Tuch und sagte feierlich: »Sehet und staunet!«

Unter der Abdeckung kam ein mannshoher Standspiegel zum Vorschein, dick eingefasst von einem aufwendig gearbeiteten Rahmen, der schwer nach Silber aussah und mit lauter Symbolen verziert war. Auf den ersten Blick erkannte ich das Horuszeichen, ein stilisiertes Auge, und den Mond in seinen verschiedenen Phasen. Alles ganz fein ziseliert und vom Alter dunkel angelaufen. Nur das Spiegelglas war so makellos, als sei es eben erst aufpoliert worden.

Dieser Spiegel war ein Prachtstück!

»Der absolute Treffer«, bestätigte ich Minako. »Dieser Spiegel ist wie gemacht für den Mitternachtsclub, er könnte glatt unser Wahrzeichen werden. Deine Idee ist super und mir fällt spontan noch eine ein: Wir könnten für den nächsten Abend vorsichtig das Spiegelglas rauslösen und den Rahmen als Eingang benutzen. Und zwar mit dem Hinweis, dass unsere Gäste nun eine Welt hinter den Spiegeln betreten werden, in der nichts so ist, wie es scheint – Motto ›Alice im Wunderland‹.«

Während Minako begeistert nickte, war Amai schon einen Schritt weiter, schlüpfte hinter den Spiegel und checkte die Rückwand. »Das Teil ist erstklassig verarbeitet. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich den allein anheben kann. Uff, nee, der Rahmen ist viel zu massiv. Ich könnte mal ein wenig Hilfe gebrauchen«, rief sie.

In diesem Moment gab mein Bauch ein übles Grollen von sich und mir wurde etwas schummerig.

Minako schaute mich fragend an. »Alles okay bei dir? Du bist ein bisschen blass um die Nase.«

Das konnte ich mir lebhaft vorstellen. »In meinen Eingeweiden verbündet sich gerade Gummibärchen-Erdbeer-Matsche mit Sprudelwasser. Kannst du Amai bitte davon abhalten, den Spiegel zu zerlegen, solange ich gegen den rosa Schaum ankämpfe, der durch meine Nasenlöcher rausquellen will?«

Angeekelt zog Minako eine Grimasse. »Verzichte auf diese Nummer, wenn es geht. Am besten setzt du dich da drüben auf die alten Kartons und atmest ein paarmal kräftig durch. Ich bändige Amai schon allein.«

Ich wollte »super« sagen, aber das Risiko, dass mir eine pinke Bubble aus dem Mund drang, war einfach zu groß. Als auch Minako hinter den Spiegel verschwand, blieb ich lieber erst mal an Ort und Stelle stehen.

Stöhnend legte ich den Kopf in den Nacken.

Das Licht des Vollmonds fiel silbrig durch eine Dachluke.

»Ganz traumhaft«, murmelte ich leicht benommen.

In diesem benebelten Zustand überraschte es mich auch nicht, als der Lichtstrahl des Mondes sich immer mehr zu verdichten schien, bis er einem silbernen Blitz gleich auf den Spiegel fiel und sein Glas ganz in helles Licht tauchte. Allerdings nur für den Bruchteil eines Herzschlags, dann warf der Spiegel das Licht zurück – und zwar direkt auf mich.

Das ist wahre Spiegelmagie, dachte ich.

Von einem Moment zum nächsten bestand die Welt nur noch aus gleißendem Mondlicht.

Jedenfalls glaubte ich das, bis mir klar wurde, dass das natürlich Blödsinn war. Aber eigentlich war das auch egal, denn ich wurde eh ohnmächtig.

 

 

 

#Erdbeerkater

#AusderZeitgefallen

#Mondscheincrash

2Eine Zofe von Ehre

Erdbeerdrinks sind eine böse Falle und verdienen mindestens drei Totenkopf-Sticker, dachte ich beim Aufwachen.

Unter anderen Umständen hätte ich das auch gern laut und deutlich verkündet, nur leider waren meine Lippen von getrocknetem Zucker verklebt. So fühlte es sich jedenfalls an. Ich wäre ohnehin nicht dazu gekommen, der Welt mein Elend zu klagen, weil gerade jemand anderes zu einem lautstarken Lamento ansetzte.

»Das glaube ich nicht, du liegst noch in den Federn, anstatt angekleidet und herausgeputzt bereitzustehen«, klagte eine Mädchenstimme viel zu nah bei meinem Kopf. »Eine Zofe von Ehre verspätet sich nicht, niemals – so hat Mrs Beecroft es uns gelehrt, und so solltest gerade du als gewissenhafte Preußin es halten, wo deine Landsleute doch für ihre Pünktlichkeit bekannt sind, Traudelwald. Und nun auf mit dir, die Pflicht ruft.«

Spätestens bei dem sperrigen Namen Traudelwald war ich wach.

Sehr lustig, offenbar war die Idee mit der Zeitreise, zu der uns der beeindruckende Spiegel inspiriert hatte, selbst am Morgen nach dem Mitternachtsclub noch nicht durch. Ich mochte unter den Nachwirkungen eines Zuckerschocks und einer Überdosis Mondlicht leiden, aber so leicht würde ich mich nicht hopsnehmen lassen. Darauf wollte ich auch hinzuweisen, nur leider gelang es mir nicht, den Kopf anzuheben, sodass ich bloß etwas Unverständliches ins Kissen murmelte.

»Hast du mir eben angeraten, mich zu trollen?« Die Mädchenstimme bebte vor Erregung.

Da empfiehlt sich jemand mit seinem Pathos gerade ganz klar fürs Schultheater, dachte ich, während ich versuchte, unter meiner Bettdecke zu verschwinden. In diesem Zustand war ich keinen morgendlichen Gags gewachsen.

Nur leider war es damit nicht getan. Das Theater ging nicht nur in die zweite Runde, sondern so weit, dass meine Bettdecke zurückgerissen wurde und Eiseskälte mich umfing.

Danke. Jetzt war ich endgültig wach.

Ich setzte mich auf, bereit, meinen Zimmergenossinnen Minako und Amai meine Meinung zu geigen und notfalls unter dem Einsatz von Gewalt um meine Steppdecke zu kämpfen.

Nur stand keine meiner Freundinnen vor meinem Bett, sondern ein fremdes, wirklich absolut fremdes Nachtgespenst mit einer Kerze in der Hand. Gut möglich, dass es sich um eine Fünfzehnjährige handelte, aber mit ihrer Schlafhaube und dem hochgeschlossenen Rüschennachthemd samt gehäkeltem Bettjäckchen sah sie älter aus als meine längst verstorbene Urgoßtante Anneliese.

»Wahnsinnsauftritt«, brachte ich hervor. »Und ihr habt euch nicht nur verkleidet, sondern mich auch noch samt Bett in eins der Zimmer verfrachtet, die noch nicht renoviert sind. Respekt, Mädels.« Während das Nachtgespenst etwas von »Nachwirkungen eines Traums« murmelte, ließ ich den Blick schweifen. So weit das Kerzenlicht reichte, erkannte ich eine Dachkammer, in die man zwei Betten, einen klapprigen Kleiderschrank und eine antike Kommode gequetscht hatte. »Habt ihr mich in eines der Internatszimmer gebracht, die wegen des Hausschwamms gesperrt sind? Die sehen ja noch original so aus wie die Dienstbotenkammern vor zweihundert Jahren.«

Das Nachtgespenst verdrehte die Augen. »Traudelwald, du redest blanken Unsinn, lass dir das von der guten Zillie gesagt sein. Und nun hurtig zur Waschschale, die Kutsche der Arlingtons wird nicht ewig auf dich warten. Willst du an deinem ersten Arbeitstag zu spät den Dienst antreten?«

»Mein erster Arbeitstag bei den Arlingtons«, wiederholte ich ungläubig. Alles klar, ich träumte wirklich noch. Und zwar mit offenen Augen.

Zillie also. Welche von meinen Mitschülerinnen wohl unter der Verkleidung steckte? Auf jeden Fall hatte sie den Cockney-Akzent super drauf. Vielleicht ein Mädchen aus einem der höheren Jahrgänge?

Bevor ich das Rätsel lösen konnte, seufzte die angebliche Zillie. »Du bist ein Glückskind, für eine so ausgesucht vornehme Familie arbeiten zu dürfen. Das hast du nur der ausdrücklichen Empfehlung von Mrs Beecroft zu verdanken.«

Das kam jetzt derartig echt rüber, dass ich plötzlich Zweifel an meiner Theaterstück-Theorie bekam. Das war einfach alles zu perfekt für einen Gag, also musste ich definitiv noch träumen. Und in diesem Fall war es klüger, Zillie das Steuer zu überlassen, die bereits energisch an meinem Kopf zupfte und im nächsten Moment eine Schlafhaube in den Händen hielt. Genauso ein olles Ding, wie es auch auf ihrem Kopf saß. Ein Kontrollblick bewies, dass ich gleichfalls in einem Rüschennachthemd frisch aus dem finsteren Mittelalter steckte und etwas von einem Schlossgespenst hatte.

Für einen letzten Test nutzte ich die Chance, dass Zillie gerade in einer Truhe vor sich hin murmelnd nach etwas suchte, und trat ans Fenster.

Sofort setzte ich einen erschrockenen Schritt zurück.

Das war nicht das London, das ich von meinem Fenster aus kannte!

Wo waren die unzähligen Lichter, die selbst in der stürmischsten Herbstnacht den Himmel zum Leuchten brachten? Wo die vertrauten beleuchteten Gebäude und die Schiffe, von denen immerzu welche über die Themse schipperten? Alles, was ich in der Dunkelheit erkannte, waren ein paar wenige schwach beleuchtete Straßen.

Das konnte doch nicht sein!

Entschlossen öffnete ich das Fenster und streckte den Kopf hinaus. Der Geruch von abgestandenem Rauch schlug mir entgegen, als hätten jetzt, Anfang Oktober, alle gleichzeitig ihre Kamine angezündet. Aber da war noch etwas anderes Seltsames, und ich brauchte eine Weile, bis ich kapierte, dass etwas fehlte: der Gestank von Abgasen. Aber über die Straßen fuhren doch Wagen … Ich musste meine Augen zu Schlitzen verengen, um zu erkennen, was da zu dieser frühen Morgenstunde unterwegs war. Pferdekarren und Droschken.

Damit war es amtlich, ich befand mich in einem unfassbar echt wirkenden Traum, der in einem längst vergangenen London spielte. Ich versuchte, mich krampfhaft zu erinnern, wann die Gasbeleuchtung erfunden worden war. Anfang des 19. Jahrhunderts, oder? Damit würde ich ja in einem meiner heiß geliebten Romane von Jane Austen & Co. stecken. Ein Traum wurde wortwörtlich wahr, auch wenn er im Morgengrauen wie eine Seifenblase zerplatzen würde.

Gut gelaunt ließ ich zu, dass Zillie wieder an mir herumzuzupfen begann, mich in allerlei seltsame Kleidungsstücke steckte und als Traudelwald verunglimpfte. Ich nahm alles hin, wenn ich dafür einen Hauch der Regency-Zeit hautnah erleben durfte. Hoffentlich konnte ich mich beim Aufwachen noch an alles erinnern.

Während Zillie mir noch einmal einschärfte, was für ein Glück ich mit meiner Anstellung bei Familie Großartig und Göttergleich hatte, nickte ich eifrig. Gleichzeitig überlegte ich, ob der in Silber gerahmte Standspiegel, auf den das Mondlicht durch die Dachbodenluke gefallen war, möglicherweise mein schlafendes Hirn auf eine Reise in der Vergangenheit geschickt hatte. Wenn ja, würde ich künftig viele Abende vor diesem speziellen Spiegel verbringen, denn normalerweise träumte ich von unangekündigten Mathetests, bei denen ich nicht mal die Aufgaben entziffern konnte. Oder davon, dass mein Insta-Account gekapert wurde und die Hacker lauter üblen Kram in meiner Story veröffentlichen. Dann spielte ich doch lieber Zofe, sogar mit dem Horrornamen Traudelwald.

Sichtlich angetan von ihrem Werk schob Zillie mich schließlich vor eine Tischkommode. »Und, was sagt die Zimmergenossin und liebe Freundin zu Zillies Arbeit?«

In dem ovalen Spiegel sah ich mich. Das heißt, ich erkannte mein Gesicht wieder. Allerdings so ungeschminkt, wie es sonst nur unter der Dusche war. Außerdem steckte ich in einem dunkelblauen Kleid im Empirestil, das recht wenig mit den zarten luftigen Kleidchen zu tun hatte, die man in historischen Filmen sieht. Mit seinem festen Stoff und dem mit einem Tuch gut verdeckten Ausschnitt wirkte es ernüchternd alltagstauglich, genau wie die Stiefeletten an meinen Füßen. Statt des Schlafhäubchens saß nun ein formloser Hut auf meinem Kopf, mit dessen Sitz Zillie allerdings nicht zufrieden schien, denn sie nestelte unablässig daran herum.

»Das hast du ganz wunderbar gemacht, Zillie«, versuchte ich, sie zu beruhigen. »Zu wem auch immer dich deine erste Anstellung führen wird, er kann sich jetzt schon darüber freuen, so eine Könnerin in seinem Dienst willkommen zu heißen.« Himmel, es machte echt Spaß, so gediegen zu reden!

Zillie strahlte wegen des Lobs heller als die Öllampe auf der Kommode. Trotzdem zupfte sie unablässig weiter an meinem Haar herum. »Eine Schande, dass deine Haarpracht am Kamin Feuer gefangen hat und bis auf ein paar Stoppeln abgebrannt ist. Zillie gibt ihr Bestes, die traurigen Reste so zu stecken, dass du nicht wie ein wilder Bube aussiehst.«

Aua, das tat weh. Für diesen superschicken und total angesagten Pixie Cut hatte ich beim Friseur in der City meine letzten Ersparnisse geopfert. Vermutlich würde ich allerdings nur für Verwirrung sorgen, wenn ich Zillie gegenüber klarstellte, dass kurze Haare ganz groß im Kommen waren. Aus ihrer Sicht würde es ja noch locker ein paar Jahrzehnte dauern, bis Frauen endlich ihre Zöpfe abschneiden durften.

Ohnehin war meine persönliche Ankleidedame inzwischen mit ihrem Werk fertig und half mir in einen Mantel, der bis zu meinen Fußknöcheln reichte. Dabei bauschte sich in der Region schon einiges wegen der vielen Röcke, sodass ich mich fragte, ob ich mit dem ganzen Stoff anständig gehen, geschweige denn laufen konnte. Von Leggins oder gemütlich geschnittenen Pants war dieser Look jedenfalls meilenweit entfernt.

Nachdem der letzte Mantelknopf geschlossen war, drückte mich Zillie unvermutet an sich. »Ich werde dich vermissen, meine süße Traudelwald«, hauchte sie, um dann wenig damenhaft zu schniefen. »Vermutlich wirst du bei den Arlingtons keine freie Minute haben, weil die Aufgabe, die dich erwartet, so anspruchsvoll ist. Aber wenn doch, dann schreib mir. Von uns jungen Damen aus Dunwick House trittst du die mit Abstand vielversprechendste Stelle an. Ich brenne darauf zu hören, wie es in der Welt des hohen Adels zugeht. Vergiss Zillie nicht, versprochen?«

»Niemals«, sagte ich wahrheitsgemäß. Wie sollte man einen solch abgefahrenen Traum auch vergessen?

Ich wollte gerade zu einer herzzerreißenden Abschiedsrede ansetzen, um unserer Begegnung die Krone aufzusetzen, als es an der Tür klopfte. Ein junges Mädchen mit einer Öllampe in der Hand trat ein. In dem schwachen Licht konnte man ihr die Müdigkeit an der Nasenspitze ablesen.

Sie deutete einen Knicks an. »Bitte um Entschuldigung, aber Mrs Beecroft erwartet Miss Traudelwald zur Verabschiedung. Darf ich mit dem Gepäck helfen?«

»Das ist sehr freundlich, Tess. So aufmerksam sind bei Weitem nicht alle Neuzugänge an unserer Zofenschule«, lobte Zillie. »Was sagst du zu diesem vorbildlichen Benehmen, Traudelwald?«

»Finde ich auch smart.« Und weil die kleine Tess aussah, als könnte sie eine Aufmunterung mitten in der Nacht gebrauchen, fügte ich noch ein »Du bist eine Zierde unter den Zofen!« hinzu. Das machte wirklich Spaß.

»Zu liebenswert.« Tess deutete einen weiteren Knicks an. »Wenn ich dann dürfte?«

Suchend blickte ich mich in der Kammer um und entdeckte eine sperrige Reisetruhe, auf der eine Hutschachtel und ein Samtbeutel lagen, vermutlich der Vorläufer der Handtasche. »Das ist ja echt viel Krams … äh … Gepäck«, entfuhr es mir.

Tess hängte sich bereits den Beutel über die Schulter, klemmte sich die Schachtel unter den Arm und begann dann mit verbissenem Gesichtsausdruck, an der Truhe zu zerren.

»Lass nur, das Monsterteil nehme ich«, warf ich schnell ein.

Doch Tessie dachte gar nicht daran, mich übernehmen zu lassen. »Es ist mir eine Ehre«, keuchte sie.

»Hörst du?«, mischte Zillie sich ein. »Es ist unserer Neuen eine Ehre, also lass sie. So viel Pflichtbewusstsein ist ein Markenzeichen der Zofen von Dunwick House.«

»Worin genau besteht das? Sich den Rücken zu ruinieren? Ich glaube nicht. Man sollte kein Gepäck schleppen, das mehr wiegt als man selbst.« Entschlossen packte ich die Griffe der Truhe und wuchtete sie hoch. Himmel, war das Teil schwer.

Ich verabschiedete mich von Zillie, dann folgte ich Tess auf den Flur hinaus, der lediglich von ihrer Öllampe beleuchtet wurde. Als wir über die Treppe hinab ins Foyer liefen, war ich mir endgültig sicher, dass es sich bei dem Haus tatsächlich um dasselbe Dunwick House handelte, in dem ich das Internat besuchte. Ich erkannte eindeutig seinen Grundriss wieder. Nur dass es in meinem Traum eingerichtet war wie ein interaktives Museum, in dem man den Lebensstil des 19. Jahrhunderts nachempfinden konnte.

Auch die hagere Dame in dem streng hochgeschlossenen Kleid, die mich am Eingangsportal erwartete, passte perfekt in diese Umgebung. Das musste wohl die berühmte Mrs Beecroft sein.

»Traudelwald, es ist kurz vor knapp und damit so gut wie unpünktlich«, begrüßte sie mich in bester Schulleiterinnen-Manier. Allerdings nervte mich in diesem Moment mehr, dass mein verschlafenes Unterbewusstsein mir diesen dussligen Namen verpasst hatte. Traudelwald … Was sollte das? Jedes Mal, wenn ich den Namen hörte, rollten sich mir die Zehennägel hoch.

Mrs Beecroft musterte mich eindringlich, ohne eine Miene zu verziehen. »Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, hatte ich Tess aufgetragen, das Gepäck zu übernehmen. Wie kommt es in deine Hände?«

Außer Atem stellte ich die Reisetruhe vor Mrs Beecroft ab und streckte erst einmal meinen Rücken. »Mal davon abgesehen, dass ich meine Sachen gut und gern allein tragen kann, ist Tess kleiner als meine Truhe und hat Bleistiftarme.« Ich warf Tess einen entschuldigenden Blick zu, aber sie war zu sehr mit Seitenstechen beschäftigt. Das Mädchen konnte einem echt leidtun.

Mrs Beecroft musterte Tess. »Du hast recht, das Mädchen muss unbedingt etwas auf die Rippen bekommen und mehr ertüchtigende Spaziergänge machen. Wer einmal eine formidable Zofe werden will, braucht Kraft, Ausdauer und einen starken Rücken. So wie du, Traudelwald.«

Huch, war das etwa ein Kompliment? Das machte sogar den blöden Vornamen wieder wett. Und so wie Mrs Beecroft mich anschaute, schien sie mich tatsächlich zu mögen. Vermutlich war da viel Weiches und Freundliches hinter der rauen Schale. Ich beschloss, sie zurückzumögen. »Ich habe eben die beste Ausbildung genossen, die man als Zofe in London bekommen kann«, sagte ich in der Hoffnung, damit richtigzuliegen.

Mrs Beecroft nickte. »Das hast du. Und nun wird es Zeit, auch den Kreisen der Upperclass zu beweisen, dass die besten Zofen aus Dunwick House kommen.« Sie nestelte an ihrem Rock und holte einen Umschlag hervor. »Hier ist dein von Lord Arlington gegengezeichneter Arbeitsvertrag, gib gut darauf acht. Da es sich bei diesem Auftrag um eine heikle Angelegenheit handelt, enthält er eine Klausel, die besagt, dass du im Falle eines Scheiterns trotzdem ein gutes Zeugnis ausgestellt bekommst. Schließlich haben vor dir bereits drei andere Zofen das Handtuch geworfen. Aber wie ich dich kenne, bist du dieser Herausforderung vollauf gewachsen.«

Ich lächelte tapfer. Warum auch nicht? Vermutlich würde dieser Traum zu Ende gehen, bevor ich herausfand, worum es überhaupt ging. So waren Träume nun mal, in der einen Sekunde stürzt du von einem Hochhaus und in der nächsten feierst du Weihnachten im Sommer, bevor sie endgültig wie eine Seifenblase zerplatzen. So realistisch dieser Traum auch war, nach dem Aufwachen würde ich mich wahrscheinlich nur an eine Kofferschlepperei auf einer schier endlos scheinenden Treppe erinnern. Aber bis dahin würde ich mitspielen, es war nämlich einfach zu spannend. Bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, klopfte es an die Tür.

»Gewiss der Kutscher.« Mrs Beecroft straffte ihre Gestalt und öffnete.

Tatsächlich stand im Licht einer Laterne ein Mann, der wegen des Nieselregens in einen Umhang gehüllt war und den Hut tief in die Stirn gezogen hatte. Noch viel aufregender war jedoch die Kutsche, die draußen auf dem Vorplatz von Dunwick House stand. Der Platz hatte in meinem Traum allerdings wenig gemein mit dem asphaltierten Rondell, an dem die Eltern stolz ihren Nachwuchs ablieferten. Es gab nur eine Matschfläche, auf der sich in tiefen Pfützen der Regen sammelte.

Alles an Dunwick House wirkte so vertraut und fremd zugleich. Ich erkannte das Anwesen und auch den Park drum herum wieder. Aber die direkten Nachbarhäuser fehlten und statt der Baumriesen standen hier lauter junge Bäumchen. Und dann diese fabelhafte Kutsche: ein Zweispänner wie aus dem Bilderbuch, mit vier riesigen Rädern und einem chic lackierten Wagen mit Messinglaternen neben dem Kutschbock. Das absolut Großartigste waren natürlich die beiden Rappen, deren glänzendes Fell in der Morgenluft dampfte. Ein wahr gewordener Mädchentraum – ungelogen! Noch vor ein paar Jahren war ich eine ausgemachte Pferdenärrin gewesen, und allzu viel hatte sich daran nicht geändert, wie mein losgaloppierendes Herz bewies.

Im Eiltempo quetschte ich mich an dem Kutscher vorbei, der gerade seinen Hut zog, hopste die Treppen runter und stand auch schon vor den beiden Rappen, die mich neugierig beäugten.

»Gott, seid ihr schön«, sagte ich voller Inbrunst.

»Traudelwald!«, rief Mrs Beecroft. »Weg von den Pferden, sonst spritzt dir noch Dreck auf deine Röcke. Und du willst doch nicht mit verkrustetem Mantelsaum vor deine neuen Herrschaften treten. Ganz zu schweigen von dem Gestank, der von diesen Biestern ausgeht.«

Ich musste ein Grinsen unterdrücken. »Das sind keine Biester, sondern Hackney-Pferde.« Und weil ich als ausgemachter Englandfan so gut Bescheid wusste, musste ich gleich noch ein wenig mit meinem Wissen prahlen: »Die Hackneys sind schon immer sehr beliebt, weil sie so elegant und doch klasse Zugpferde sind. Deshalb dürfen sie auch diese himmlische Kutsche ziehen.« Als wolle es sich für das Kompliment bedanken, schnaubte das größere der beiden Pferde und ließ sich über die Nüstern streicheln.

Der Kutscher tauchte mit meinem Gepäck auf und grinste. »Eine Pferdeliebhaberin, was? Dann wirst du dich bei den Arlingtons wohlfühlen, die Herrschaften haben einen ganzen Stall voller Prachttiere.«

Ich brachte nur ein Seufzen zustande. Hoffentlich würde die Traumblase noch lange, lange halten.

 

 

 

# … (Hilfe!!! Was war der Hashtag anno 1816?)

3Eine Herausforderung in Blond