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Eine Familie, die lernen muß, mit dem Tod der Mutter umzugehen: Leicht und mit größter Zärtlichkeit schreibt Christoph Hein über das Sterben und die Trauer, über Abschied und Neuanfang.
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Seitenzahl: 130
Christoph Hein
Mama ist gegangen
Roman
Mit Vignetten von Rotraut Susanne Berner
Insel Verlag
Ulla hieß eigentlich Ursula, aber so wurde sie nur von der Lehrerin in der Schule gerufen. Für alle ihre Freundinnen hieß sie Ulla und auch daheim sagte keiner Ursula zu ihr. Für Mama und Papa und für ihre beiden Brüder, Karel und Paul, war sie die Ulla. Warum man sie nicht gleich auf diesen Namen getauft hatte, der ihr viel besser gefiel, konnten ihr nicht einmal die Eltern erklären.
Mit ihren Freundinnen verstand sich Ulla sehr gut, besonders mit Marlene, aber ihre liebste Freundin war ihre schöne Mama. Sie liebte sie ein bisschen mehr als ihren Papa, aber das sagte sie ihm nicht, weil sie ihn nicht kränken wollte. Sie liebte ihn ja auch, weil er so gut zuhören konnte und sie sein Liebling war, aber ihre Mama liebte sie einen Zentimeter mehr. Das war eben so.
Ihre Brüder waren beide älter als sie, der eine zwei Jahre und der andere fünf Jahre. Beide waren sie ungewöhnlich klug und halfen ihr, wann immer Ulla Hilfe benötigte.
Zu ihnen konnte sie auch gehen, wenn es von Mama oder Papa nur eine typische Erwachsenenantwort gab, wie etwa »Das schaffst du schon allein« oder »Wenn du dich nur anstrengst, bekommst du das selbst heraus«.
Solche Antworten sind wenig hilfreich und falsch, denn wenn sie es alleine schaffen könnte, würde sie ja nicht fragen. Aber so sind Erwachsene, selbst die schöne Mama und der starke Papa.
Ihr Bruder Karel hieß genau genommen Karl, aber eines Tages hatte er zu Hause erklärt, dass er Karel heiße und künftig von allen so genannt werden wollte. Und wenn seitdem irgendjemand ihn mit Karl ansprach, reagierte er nicht oder sagte: »Karl? Wer soll denn das sein? Ist hier irgendwo ein Karl?«
Karel war so klug, dass er sich in der Schule langweilte und seine Lehrer Angst hatten, ihn anzusprechen, weil sie sich davor fürchteten, dass er ihnen wieder irgendeinen Fehler nachwies.
Um sich nicht zu langweilen, las er während des Unterrichts wissenschaftliche Bücher. In der vierten Klasse hatte er die vierundzwanzig Bände von Meyers Konversationslexikon samt den drei Ergänzungsbänden studiert, die in Papas Bücherschrank neben den vielen, vielen Kunstbänden standen, und seitdem gab es keine Frage, die er nicht beantworten konnte.
Nur war er ein bisschen unpraktisch und vergaß alles, was nicht wissenschaftlich war. Wenn Mama ihn einkaufen schickte, kam er mit einer leeren Tasche zurück, weil er sich nicht mehr daran erinnern konnte, dass er ein Brot und einen Liter Milch holen sollte. Und wenn Mama es ihm auf einen Zettel schrieb, verlor er ihn unterwegs und kam wieder mit einer leeren Tasche zu Hause an.
Sein Bruder Paul meinte, das läge daran, dass er sein ganzes Gehirn mit Meyers Konversationslexikon vollgestopft habe, so dass dort nichts mehr hineinpasse.
»Unsinn«, erwiderte Karel, »was du sagst, ist unbewiesen und unbeweisbar. Das menschliche Gehirn ist ein unvergleichbarer Speicher, den man durch wohlüberlegtes Training endlos erweitern kann.«
»Dann versuch doch mal, einen Speicherplatz für Mamas Einkaufsliste zu reservieren«, sagte Paul und fügte hinzu: »Später, wenn du mal groß bist, kannst du dir ja dein Geld verdienen, indem du in Quizshows auftrittst. Wenn man einen Kopf wie ein Konversationslexikon besitzt, ist das genau der richtige Beruf.«
Ihr Bruder Paul hieß wirklich Paul. Er war ein sehr schöner und kluger Junge und setzte alle Welt in Erstaunen, weil er auf die schwierigsten und eigentlich unbegreiflichsten Fragen, die jedermann verwirrten und ratlos machten, immer eine Antwort wusste.
In der Schule verblüffte er seine Mitschüler und die Lehrer, zu Hause seine Eltern und die bucklichte Verwandtschaft und auf der Straße jedermann und mit besonderer Vorliebe den Polizisten. Wenn alle ihre Meinung gesagt hatten und nur Paul noch nicht und alle ihn ansahen, um zu hören, ob er auch dazu etwas vorzubringen habe, richtete er sich auf, hob den Kopf ganz stolz und sagte dann etwas, was einen jeden so sehr überraschte, dass er für einen Moment ganz sprachlos war.
Das heißt, fast ein jeder war sprachlos, nur Karel nicht. Der hatte nur darauf gewartet, dass Paul etwas sagte, um dann sofort und sehr giftig hinzuzufügen: »Das ist wissenschaftlich unhaltbar.« Oder: »Das ist weder bewiesen noch beweisbar.« Oder er sagte auch nur: »So ein Blödquatsch.«
Ulla, ihre kleine Schwester, liebte und bewunderte ihre beiden Brüder. Sie wusste aber nicht, wer der Klügere von ihnen war, noch wusste sie, wen von ihnen sie mehr liebte.
Was Karel, ihr ganz großer Bruder, sagte, war immer einleuchtend und man konnte nie etwas dagegen sagen, aber es war auch immer ein bisschen langweilig, jedenfalls für Ulla. Er hatte recht und immer war alles richtig, und für die Schularbeiten war es ratsamer, mit Karel zu sprechen als mit Paul. Wenn ihr Karel bei den Schularbeiten geholfen hatte, machte die Lehrerin manchmal ein misstrauisches Gesicht und fragte sie, ob sie ganz allein darauf gekommen sei. Wenn Ulla dann nickte, blieb der Lehrerin nichts anderes übrig, als ihr eine Eins zu geben.
Pauls Ansichten und Meinungen dagegen klangen für sie auch überzeugend, und zudem waren sie so lustig, dass sie sich oft den Bauch halten musste vor Lachen. Doch bei ihm war sie nie sicher, ob das, was er ihr ernsthaft erklärte, auch wirklich das war, was die Lehrerin von ihr erwartete. Denn er sagte manchmal Sachen, über die ihre Freundinnen empört die Nase rümpften und für die sie eine schlechte Note bekam.
Einmal hatte sie die zehn größten Berge der Welt in der richtigen Reihenfolge aufzuzählen. Als die Lehrerin ihr das Heft wiedergab, hatte sie vor Entrüstung einen roten Kopf. In Ullas Heft stand, was ihr Paul gesagt hatte, nämlich dass die Höhe der Berge beständig wechsle, je nachdem wie viel Schnee gefallen sei. Wenn ein Berg meterhoch einschneit, hatte ihr Paul erklärt, ist er über Nacht plötzlich der größte von der ganzen Welt, obwohl er am Tag zuvor noch zu den mittelgroßen Bergen gezählt hatte. Und so hatte sie es in ihr Heft geschrieben.
»Das ist völlig falsch, Ursula«, sagte die Lehrerin, »Schnee zählt nicht.«
»Was? Der Schnee zählt nicht?« Ulla war empört. Sie dachte an Karel und sagte trotzig zu der Lehrerin: »Das ist unbewiesen und unbeweisbar.«
Die Klasse johlte, und die Lehrerin war so gereizt, dass Ulla zusätzlich zu der schlechten Note noch einen Tadel bekam.
Wenn Karel am Familientisch redete, hörten ihm die Eltern bewundernd zu, nickten dann und strahlten sich zufrieden an. Aber wenn Paul den Mund aufmachte, lachte seine Mama vor Vergnügen laut auf, und der Papa hustete in sein Taschentuch, weil er sonst vor Lachen geplatzt wäre.
Ulla war von beiden Brüdern begeistert, von Karel, der wirklich alles wusste, was es auf der Welt und im Weltall gibt, und von Paul, der nicht alles so genau wusste, aber über alles eine feste, unumstößliche Meinung besaß.
Eines Tages unterhielten sie sich beim Mittagessen darüber, welches eigentlich der höchste Feiertag sei. Sie konnten sich nicht einigen.
Ulla erklärte, das wäre natürlich ihr Geburtstag.
Karel erwiderte, das wäre Blödsinn, denn dann müssten die Geburtstage der anderen Familienmitglieder ebenfalls höchste Feiertage sein, aber das sei logisch unsinnig, denn es könne schließlich nur einen einzigen höchsten Feiertag geben.
Papa meinte, der höchste Feiertag sei ein Weihnachten, das man auf einem Berg feiere, höher gehe es gar nicht. Und die Mama sagte, es wäre ihr Hochzeitstag. Karel beharrte darauf, dass der höchste Feiertag natürlich der Staatsfeiertag sei, und deshalb gebe es an diesem Tag keine Schule und alle hätten frei.
»Ja«, fügte Paul hinzu, »und der Präsident redet im Fernsehen darüber, dass alle mehr arbeiten müssen oder dass sich alle lieb haben sollen. Und er ermahnt sein Volk über alle Fernsehsender, sich vor dem Essen die Hände zu waschen.«
Ulla dachte darüber nach. Was Karel gesagt hatte, fand sie einleuchtend. Außerdem wollte sie auch gern einmal im Fernsehen zu allen Menschen reden, und darum wollte sie Fernsehansagerin werden, wenn sie groß wäre, oder Präsidentin. Sie würde jedoch keine brennende Kerze neben sich hinstellen wie der alte Präsident. Neben ihr sollte ein Foto von Mama und Papa stehen und auf der anderen Seite würde Butz sitzen, ihr Lieblingsteddy. Alle Welt würde sie und Butz sehen können, und wenn sie etwas besonders Kluges oder Wichtiges sagte, würde sie ihm unbemerkt einen kleinen Stups geben. Dann müsste Butz nicken und in die Kamera sagen: »Genau so ist es.«
Als man schließlich Paul nach seiner Meinung fragte, antwortete er: »Fastnacht. Der höchste Feiertag ist Fastnacht.«
Alle am Tisch bekamen große runde Augen vor Erstaunen und Karel schnaubte vor Empörung. Er wollte von seinem Bruder wissen, wie er auf einen solch hirnrissigen Einfall gekommen sei. Paul sagte nur: »Weil es so ist. Fastnacht ist der höchste Feiertag.«
Es kam so, wie es bei ihnen immer zuging: Man war nicht Pauls Meinung, aber Fastnacht galt seitdem in der Familie als der höchste Feiertag. Ulla schätzte das schon deswegen, weil es seitdem an diesem Tag Geschenke gab.
Wenn ihre Freundin Marlene dann zu ihr sagte: »Du hast ja schon wieder ein neues Kleid, dabei hast du gar nicht Geburtstag, und Weihnachten ist auch nicht«, erwiderte sie: »Das ist mein Fastnachtsgeschenk.«
»Fastnachtsgeschenk? Gibt es bei euch zu Fastnacht Geschenke?«
»Natürlich. Fastnacht ist doch der höchste Feiertag.«
»Wieso denn das?«
»Weil es so ist«, erwiderte Ulla, drehte sich auf den Zehenspitzen herum, dass ihr neues Kleid sich hoch aufbauschte, und lachte.
So war alles wunderbar, und Ulla fürchtete sich nur vor dem Tag, an dem ihre Brüder so erwachsen waren, dass sie die Familie verlassen und aus dem Haus ziehen würden.
Karel wollte nämlich unbedingt nach Amerika gehen, um dort zu studieren, denn in Amerika war alles ganz wissenschaftlich und beweisbar.
Und Paul träumte davon, ein Star zu werden. Er wollte singen lernen und zaubern und sich zum Akrobaten ausbilden lassen, um dann durch die ganze Welt zu reisen. Auf den Plakaten wäre überall in riesigen Buchstaben sein Name gedruckt. Jeden Abend würde er allein auf einer Bühne stehen. Er würde singen und dazu tanzen, er würde als Seiltänzer und als Feuerschlucker auftreten, als Löwendompteur und als Pianist. Das Publikum in allen Städten der Welt wollte er mit seinen Darbietungen verzaubern.
Nur Ulla wollte ihr Leben lang nicht aus ihrem Elternhaus weggehen, und sie konnte überhaupt nicht verstehen, wie es ein Mensch fertigbrachte, Mama und Papa zu verlassen. Sie wollte für immer daheim wohnen bleiben, in ihrem malerischen Haus mit dem wundervollen Garten. Vor allem aber mit ihrer schönen Mama, die immer lachte. Wenn einem das dümmste Ungeschick passierte, so dass man eigentlich heulen könnte, dann lachte Mama nur und schon ging es einem wieder gut. Mama verstand immer alles, wusste alles und konnte immer helfen. Vor allem aber lachte sie immer, und wenn nichts mehr helfen konnte, half ihr Lachen.
In Ullas Bücherregal stand zwischen all ihren geliebten Kinderbüchern auch das dicke Buch eines Professors der Philosophie, der an einer altehrwürdigen Universität lehrte. Dieser Professor war mit Mama und Papa befreundet und besuchte sie manchmal. Dann saß er mit der Familie im Garten und sie unterhielten sich vergnügt.
Das dicke Buch des Professors hatte den Titel: »Über das Lachen«. Ulla hatte es von ihm geschenkt bekommen, weil sie viel und gern las, aber in diesem Buch hatte sie nur etwas geblättert. Sie verstand es nicht und eigentlich fand sie es, trotz des verheißungsvollen Titels, langweilig. Aber auf der dritten Seite des Buches war Mamas Name eingedruckt. Der Professor hatte es nämlich Ullas Mama gewidmet: »Für Tinka. In Erinnerung an das, worüber nur zu lachen war – also an fast alles.« Ja, ihre Mama war eine richtige Lachtaube, das fand sie auch.
Mama war Regisseurin. Zu Hause schrieb sie die Drehbücher für ihre Filme über interessante Leute oder schöne Landschaften. Dann kamen ihre Kollegen und sie saßen im Wohnzimmer und diskutierten miteinander. Und wenn alles geklärt war, begannen die Dreharbeiten. Mama reiste dann viel umher, was ihren Kindern nicht gefiel. Sie vermissten sie, selbst wenn ihre Mama nur eine Woche von daheim weg war. Doch umso schöner war es, wenn sie zurückkam, zumal sie für alle etwas mitbrachte, auch für Strolch. Und dann erzählte sie, was sie unterwegs alles erlebt und wen sie kennengelernt hatte. Sie schwärmte von der alten Gärtnerin, die Goethes ehemaligen Garten pflegte und dort ganz genau das Gleiche anbaute wie damals der berühmte Dichter. Oder sie berichtete von den Erdölbohrern in Sibirien, wohin sie mit einem Hubschrauber geflogen war. Sie erzählte von den Jungen und Mädchen, die als Balletttänzer ausgebildet wurden, und von den Fischern auf Hiddensee, die erst gar nicht mit ihr reden wollten und mit denen sie sich dann anfreundete. Überall hatte sie Freunde und gelegentlich kamen diese Freunde auch zu ihnen zu Besuch.
So erschienen an einem Freitag unangemeldet zehn russische Erdölbohrer mit ihren Frauen bei ihnen. Sie reisten durch Deutschland und wollten es nicht versäumen, ihre beste deutsche Freundin zu besuchen. Einen ganzen Tag waren sie bei ihnen, und die Familie hatte alle Hände voll zu tun, um sie zu versorgen. Sie redeten alle durcheinander und auf Mama ein. Und als sie in den Garten gingen und dort Papas Statuen entdeckten, baten sie ihn, zu ihnen nach Sibirien zu kommen. In ihr Lager komme jeden zweiten Tag eine riesige Bärin, die ihre Abfälle frisst und sich von ihnen füttern lässt. Einmal im Monat geben ihr die Männer auch eine Flasche Wodka, die sie in einem Zug austrinkt. Danach legt sie sich in den Eingang zum Lager und schnarcht. Papa sollte diese Bärin für sie bildhauern. Bei ihnen gebe es wunderbare Steine für ihn, und alle auf der Erdölbohrstelle würden die ganze Zeit für ihn sorgen, ihm sollte es an nichts fehlen.
Am Abend kam ihre Reiseleiterin und schimpfte mit ihnen, weil sie die Reisegruppe verlassen hatten, ohne sich abzumelden. Den ganzen Tag habe man sie gesucht und alle seien sehr ärgerlich. Aber nach einer halben Stunde hatte sich die Reiseleiterin beruhigt und sagte auch, dass Mama und Papa mit allen Kindern unbedingt in das schöne Sibirien kommen sollten.
Papa dagegen war die ganze Zeit zu Hause. Zu jeder Jahreszeit war er im Garten und arbeitete an seinen Steinen. Im Garten nämlich hatte er seine Bildhauerwerkstatt, ein altes Waschhaus, in dem seine Werkzeuge lagen. Die fertigen Plastiken und die großen Steine, an denen er noch zu arbeiten hatte, standen im Garten, inmitten der Blumen und Büsche. Und wenn es nicht gerade schneite oder so grimmig kalt war, dass er das alte Waschhaus heizen musste, um dort zu arbeiten, stand er mitten im Garten und meißelte an den Statuen.
Viele Leute besuchten ihn und nicht nur die Freunde kamen. Häufig erschienen Galeristen oder auch Auftraggeber. Das waren wichtige Personen, reiche Männer, die für ihre Villa eine Plastik kaufen wollten. Oder es kamen Beamte einer Landesregierung, die für einen Platz vor einem Museum oder einem Ministerium eine Steinfigur suchten. Papa ging dann mit ihnen durch den Garten und zeigte ihnen seine Arbeiten.
Ein Minister hatte einmal zu ihm gesagt: »Das ist ja hier wie im Garten eines Kaiserpalastes, eines Königsschlosses. Man sitzt im Grünen, trinkt Limonade und Kaffee und um einen herum stehen die wunderschönsten Figuren.«
»Ja, wir leben wie die alten römischen Patrizier«, hatte Papa ihm geantwortet.
Papa lief den ganzen Tag mit Strolch im Garten umher, schlug da und dort ein bisschen was von einem der dort aufgestellten Marmorblöcke ab und paffte dazu stinkende Zigarrenstumpen. Dabei besprach er sich ausführlich mit Strolch.
Strolch gehörte dem Adel an. Dem Hochadel sogar, wie Papa behauptete. Sein richtiger Name war sehr lang und sollte seine vornehme Herkunft bezeugen. Er hieß Maximilian György Dorst Edler von Grünerwalde. Doch diesen Namen liebte er nicht. Er reagierte nur, wenn man »Strolch« rief. Und ein Strolch war er auch, das sagte Papa jedenfalls.