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Der Romancier Christoph Hein, der unbestechliche Chronist der Gegenwart, wendet sich in diesem Erzählungswerk den Mythen, den Göttern, den Erzählungen von den Taten und Untaten der Alten Welt zu. Dabei entdeckt er Hochspannendes: Kleine Korrekturen an den für unveränderlich geltenden Berichten über die Taten und Niederlagen der Götter und Titanen können deren Leistungen in ihr Gegenteil verkehren. Alles hätte auch ganz anders vonstattengehen können: Sieger würden zu Verlierern werden, gute Absichten sich in ihr Gegenteil verkehren, völlig neue Bedeutungen sich herauskristallisieren. Die neuen Erzählungen von Christoph Hein zielen also auch ins Herz der Gegenwart: Der Gang der Ereignisse lässt sich durch kleine Modifikationen in völlig andere Richtungen lenken. Und auch die Vergangenheit, als Fixpunkt der Gegenwart, verändert durch diese Neuerzählungen ihr Gesicht.
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Seitenzahl: 171
Der Romancier Christoph Hein, der unbestechliche Chronist der Gegenwart, der genaue Registrator der Widersprüche innerhalb der DDR, der Aufdecker der Schwachstellen der gesamtdeutschen Entwicklungen, wendet sich in seinem neuen Erzählwerk den Mythen, den Göttern, den Erzählungen von den Taten und Untaten der alten Welt zu. Dabei entdeckt er Hochspannendes: Kleine Korrekturen an den für unveränderlich geltenden Berichten über die Taten und Niederlagen der Götter und Titanen können deren Leistungen in ihr Gegenteil verkehren; sie zeigen, dass alles auch ganz anders hätte vonstattengehen können, Sieger zu Verlierern werden können, gute Absichten sich in ihr Gegenteil verkehren, völlig neue Bedeutungen sich herauskristallisieren.
Damit ist klar, dass die neuen Erzählungen von Christoph Hein ins Herz der Gegenwart zielen: Der Gang der Ereignisse lässt sich durch kleine Modifikationen in völlig andere Richtungen lenken. Und auch die Vergangenheit, als Fixpunkt der Gegenwart, verändert durch diese Neuerzählungen ihr Gesicht.
Christoph Hein, geboren 1944 in Heinzendorf/Schlesien, lebt in Berlin. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zuletzt erschien der Roman Weiskerns Nachlass.
Christoph Hein
Vor der Zeit
Korrekturen
Insel Verlag
Der vorliegende Text folgt der Erstausgabe, 2013
eBook Insel Verlag Berlin 2013
© Insel Verlag Berlin 2013
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Umschlag: Hermann Michels und Regina Göllner
Umschlagabbildung: Kriegerkopf aus dem Ostgiebel des Aphaiatempels zu Aigina, Glyptothek München, um 480 v. Chr. (Arbeit an der Farbrekonstruktion)
Foto: Ulrike Koch-Brinkmann/Stiftung Archäologie
eISBN 978-3-458-73049-1
www.insel-verlag.de
Das Paradies der Paradiese
Das goldene Vlies
Windsbräute und Wasserweiber
Die dreizehnte Arbeit
Echo, die Nymphe
Der dreijährige Eros
Hades klagt an
Auf dem Stuhl des Vergessens
Väter und Söhne
Die Eisernen
Prometheus
Die Schönste und der Krieg
Die Göttin des Vergessens
Niemand rettet
Der Drosselkönig
Die Heimkehr
Die schöne Helena
Das Geschenk der Phyllis
Dendritis, genannt Dionysos
Der göttliche Verführer
Die Weiber von Xanthos
Eine Verbesserung der Sitten
Die Geburt der Demokratie
Die Bibliotheke des Apollodor
Das erste Buch Homers
Am 20. Dezember 1894 gegen neun Uhr morgens stand Frank Calvert auf dem Waffendeck einer kleinen rumänischen Militärfregatte und erblickte die ersehnte Insel. Als vor ihm der weiße Felsen von Leuke aus dem Meer stieg, er die überhängenden Klippen und die aufsteigenden Schwärme weißer Vögel sah, glaubte er den Gipfel seines Lebens und seiner Forschungen erreicht zu haben. In wenigen Minuten würde er Leuke betreten und bald darauf einer erstaunenden Welt mitteilen können, er habe jenen Ort gefunden, der schöner und glücklicher sei als das gepriesene Elysium.
Er wandte sich an die zwei Offiziere, die neben ihm standen. Er fragte sie, ob dies Serpilor sei, Insula Serpilor, die Schlangeninsel. Die beiden, die bislang kein Wort mit ihm gewechselt hatten, bestätigten es mit einem knappen Nicken des Kopfes.
Frank Calvert hatte wenige Monate zuvor seinen sechsundsechzigsten Geburtstag in Washington gefeiert, wo er als britischer Konsul residierte. Sein Leben lang waren er und seine Brüder Frederick und James neben ihren geschäftlichen Tätigkeiten im diplomatischen Dienst, doch ebenso lange hatte Frank Calvert als Archäologe gearbeitet, als Amateurarchäologe, wie seine Brüder anzumerken beliebten. Seit seinem vierzehnten Lebensjahr war er davon überzeugt, dass die Bücher des Homer keine Dichtungen seien, sondern zwar ausgeschmückte, doch wahrheitsgemäße Berichte über die hellenische Frühzeit. Troja, so seine unumstößliche Ansicht, hat existiert und folglich müssen Reste der umkämpften, sagenhaften Stadt und ihrer Mauer aufzufinden sein.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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