Marshal Logan und der Trail des Verderbens (U.S. Marshal Bill Logan, Band 106) - Pete Hackett - E-Book
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Marshal Logan und der Trail des Verderbens (U.S. Marshal Bill Logan, Band 106) E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Deputy Marshal Wayne Garfield jagt schon seit Wochen zwei Sattelstrolche, die in New Mexico steckbrieflich gesucht werden. Er hat sie über die Grenzen hinaus nach Texas verfolgt, doch als er sie stellen will, fällt er den Beiden zum Opfer. Die Halunken versuchen nun, da sie jetzt auch in Texas gesucht werden, ins Indianerland zu fliehen und als Scouts finden sie auch schnell die Gelegenheit. Schaffen es Logan und sein Partner die beiden Mörder zu fassen bevor sich ihre Spuren verlieren?

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Veröffentlichungsjahr: 2018

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Pete Hackett

Marshal Logan und der Trail des Verderbens (U.S. Marshal Bill Logan, Band 106)

Western-Roman

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Marshal Logan und der Trail des Verderbens

U.S. Marshal Bill Logan

Band 106

 

Western von Pete Hackett

 

U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

 

 

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

 

 

U.S. Deputy Marshal Wayne Garfield verhielt auf dem Kamm einer Bodenwelle seinen Braunen und ließ seinen Blick schweifen. Das Land vor ihm lag im Sonnenglast. Kniehohes Gras bewegte sich im heißen Südwind. Der Wind brachte auch den feinen Staub des Llano Estacado mit sich, der alles puderte.

Garfield befand sich auf der alten Poststraße, die nach Vega und von dort aus nach Amarillo führte. Die Strapazen eines langen Ritts standen ihm ins eingefallene, stoppelbärtige Gesicht geschrieben. Seine Augen waren entzündet, die Lider gerötet. Staub und Schweiß verklebten seine Poren. Staub war auch unter seiner Kleidung gekrochen und hatte an bestimmten Stellen seine Haut wundgescheuert. Die Hitze setzte Mensch und Tier zu.

Von den beiden Banditen, denen Garfield folgte, war weit und breit nichts zu sehen …

Das Pferd trat auf der Stelle, schnaubte und peitschte mit dem Schweif. Vor Garfield lag das gewundene Band der von Radspuren zerfurchten und von Pferdehufen aufgewühlten Poststraße. Hier und dort wuchs ein Busch. Der Marshal hakte die Wasserflasche vom Sattel, schraubte sie auf und trank einen Schluck von dem brackigen Wasser. Dann schüttete er etwas von dem Wasser in die Krone seines Hutes und ließ das Pferd saufen.

Garfield ritt weiter. Die Hufe pochten dumpf und rissen kleine Staubfontänen in die heiße Luft. Die Sonne stand wie eine zerfließende Scheibe aus Weißgold am Südhimmel. Die Konturen der Hügel ringsum verschwammen. Die Wildnis mutete wie ausgestorben an. Auf den Hügelkuppen erhoben sich hier und dort ruinenartige Felsen.

Seit fast einer Woche war Garfield unterwegs. Die beiden Banditen, denen er folgte, hießen Lee Warner und Dave Halleran. Sie waren Mörder. In New Mexiko waren auf jeden von ihnen fünfhundert Dollar ausgesetzt; tot oder lebendig.

Garfield wusste, dass sein Stern in Texas nichts galt. Dennoch hatte er die Grenze überschritten. Er hatte sich fest vorgenommen, die beiden Outlaws zu stellen und nach New Mexico zurückzubringen, wo auf sie der Henker wartete.

Meile um Meile zog der Marshal dahin. Dann schälten sich die Häuser einer Stadt aus dem Sonnenglast. Der Wind trieb Staubfahnen über die Dächer. Bald zog Garfield zwischen die ersten Häuser. Sie waren wie die Perlen an einer Schnur zu beiden Seiten der Straße errichtet, die auch die Main Street bildete. Das verwitterte Ortsschild hatte Garfield verraten, dass er Vega erreicht hatte. Einige Passanten waren zu sehen. Die meisten Menschen befanden sich in der Kühle ihrer Behausungen. In einer Gassenmündung spielten vier Kinder. Hunde lagen in den Schatten und dösten.

Garfield ritt mitten auf der Main Street. Das Pferd ging mit hängendem Kopf und zog müde die Hufe durch den Staub. Beim Saloon standen zwei verstaubte und verschwitzte Pferde am Holm. Ein entschlossener Zug kerbte sich in Garfields Mundwinkel. Er hatte Warner und Halleran eingeholt. Die Jagd war zu Ende.

Garfield hielt auf einen hohen Schuppen zu, auf dessen Giebelseite mit großen Lettern die beiden Worte Livery Stable gepinselt waren. Er durchritt das breite Galgentor, hielt vor dem Stalltor an und saß ab. Über die Schattengrenze unter dem Stalltor schritt der Stallmann, ein bärtiger Oldtimer, dessen Kiefer sich bewegten, als kaute er etwas.

»Hallo, Stall«, grüßte Garfield und zog die Winchester aus dem Scabbard.

Der Stallmann spuckte einen Strahl Tabaksaft zur Seite aus und sagte: »Sie tragen einen Stern, und an Ihnen klebt der Staub der Felsenwüste. Vor einer Stunde kamen zwei Kerle hier an, die ähnlich mitgenommen aussahen. Sind Sie hinter den beiden her?«

Garfield nickte. Er war ein wortkarger Mann. »Versorgen Sie das Pferd und reiben Sie es gut ab. Wahrscheinlich bleibe ich die Nacht über in der Stadt.«

Der Stallbursche nickte. »Es sind zweibeinige Wölfe, Marshal. Ich sah sie vorbeireiten. Sie sollten die beiden nicht auf die leichte Schulter nehmen.«

»Das tue ich ganz sicher nicht.« Garfield hebelte eine Patrone in die Kammer der Winchester. Einen Sekundenbruchteil lang stand das metallische Geräusch des Durchladens in der Luft. Dann schwang der Marshal herum und setzte sich in Bewegung. Staub rieselte von seinen Schultern. Leise klirrten seine Sporen.

Als ihn noch zwanzig Schritte vom Saloon trennten, trat ein hochgewachsener Mann auf den Vorbau. Der obere Teil seines Gesichts lag im Schatten der Hutkrempe. Seine Augen glitzerten. Er war mit einem langen Staubmantel bekleidet und hielt sein Gewehr mit beiden Händen schräg vor der Brust. Beim Geländer hielt er an. Seine Kiefer mahlten. Von ihm ging eine stumme, aber absolut tödliche Drohung aus.

Garfield hatte angehalten. Sein Blick saugte sich an dem Burschen auf dem Vorbau fest. Er kannte das Gesicht vom Steckbrief. Es war Lee Warner. Unwillkürlich schaute der Marshal nach links, dann nach rechts, und da erklang es auch schon hinter ihm: »Du hast also nicht aufgegeben, Sternschlepper!« Die Stimme klang heiser.

Garfields Schultern strafften sich. Jähe Anspannung ergriff von ihm Besitz. Schlagartig war er hellwach. Stille folgte den Worten des Banditen. Die Atmosphäre schien plötzlich vor Spannung zu knistern wie vor einem schweren Gewitter.

Völlig überraschend schlug Garfield das Gewehr auf Warner an. Den Kolben hatte er sich unter die Achsel geklemmt. Sein Zeigefinger lag um den Abzug. »Wenn dein Kumpan schießt, werde ich noch genug Zeit finden, um abzudrücken, Warner. Lass das Gewehr fallen.«

»Ich glaube, du verkennst etwas, Sternschlepper«, versetzte Lee Warner mit schleppender Stimme. Er tauchte unter dem Geländer hindurch und sprang auf die Straße.

Hinter Garfield erklang kehliges Lachen.

Der Marshal handelte. Er schoss auf Warner und wirbelte herum. Doch Warner hatte sich in dem Moment, als Garfield abdrückte, bewegt. Die Kugel verfehlte ihn. Schüsse peitschten. Die Detonationen verschmolzen ineinander und stießen durch die Stadt wie eine Botschaft aus der Hölle. Dann schwiegen die Waffen. Der letzte Knall verhallte zwischen den Gebäuden. Pulverdampf verwehte.

Garfield lag im Straßenstaub. Die beiden Banditen gingen auf ihn zu. Der Staub knirschte unter ihren Sohlen. Die Gesichter zeigten nicht die geringste Regung. Die Augen blickten kalt und hart. Bei Garfield hielten sie an. Halleran schob seinen Fuß unter die reglose Gestalt und drehte sie auf den Rücken. Das Hemd über der Brust des Marshals saugte sich voll Blut. Garfields Lider zuckten. Die dünne Schicht aus Staub und Schweiß in seinem Gesicht war gebrochen.

»Der braucht nichts mehr«, kam es mitleidlos von Warner.

»Verschwinden wir«, knurrte Dave Halleran und ließ seinen Blick in die Runde schweifen. Die wenigen Passanten, die die Straße und die Gehsteige bevölkerten, waren stehengeblieben und starrten auf die beiden Banditen.

Sie gingen zu ihren Pferden, banden sie los und saßen auf. Sattelleder knarrte, die Gebissketten klirrten leise. Eines der Pferde wieherte. Sie trieben die Tiere an und verließen im Trab die Stadt.

 

*

 

Es klopfte an die Tür. Sheriff Duncan O'Leary blickte von der Kladde auf, in die er soeben Eintragungen machte und rief: »Herein.«

Die Tür wurde geöffnet, ein Mann betrat das Office. Er hielt seinen Stetson in den Händen. Seine Haare waren graumeliert. Er murmelte einen Gruß und sagte: »Guten Tag, Sheriff. Mein Name ist John Malcolm. Ich bin heute mit zwei Fuhrwerken in Amarillo angekommen. Auf den Fuhrwerken befinden sich Waffen und Munition für Fort Cobb im Indianer-Territorium.«

»Nehmen Sie Platz« sagte O'Leary und legte den Federhalter zur Seite. Und als Malcolm saß, fragte er: »Was führt Sie zu mir?«

»Wir sind zu sechst. Und bis jetzt hatten wir kein Problem. Aber für den Rest des Weges nach Fort Cobb brauchen wir unbedingt einen Führer, einen Scout, der sich im Indianerland auskennt. Kennen Sie so einen Mann, Sheriff. Ich wäre bereit, hundert Dollar zu bezahlen.«

O'Leary nagte an seiner Unterlippe und dachte nach. Dann nickte er und sagte: »Ja, ich glaube, ich kenne einen Mann, der sie führen kann. Ich spreche mit ihm. Wo stehen die Fuhrwerke?«

»Im Hof des Mietstalles an der Straße nach Vega. Wir möchten so bald wie möglich aufbrechen. Vielleicht kann sich der Mann noch heute bei mir vorstellen.«

»Ich spreche mit ihm.«

Malcolm erhob sich und sagte: »Vielen Dank, Sheriff. Schicken Sie ihn zu mir.«

John Malcolm verließ das Office. Es war die Zeit des Sonnenuntergangs. Die Schatten wuchsen schnell über die heiße Fahrbahn und stießen gegen die Häuser auf der anderen Straßenseite. Von irgendwo her erklangen helle Hammerschläge. Ein Hund bellte.

Die Schritte des Wagenbosses riefen auf den Gehsteigbohlen ein dumpfes Echo wach. Er bog in eine Seitenstraße ab und erreichte schließlich den Mietstall. Zwei Reiter näherten sich von Westen. Die Reitergestalten warfen lange Schatten voraus. Die Sonne schien auf dem hügeligen Horizont zu stehen. Es war noch immer heiß. Aber die Konturen der Häuser und Hügel waren scharf und klar.

Malcolm ging in den Wagen- und Abstellhof des Mietstalles. Am Rand des Hofes standen die beiden Conestoga-Schoner. Die fünf Männer, die mit Malcolm gekommen waren, lungerten herum und rauchten. Es waren bärtige Burschen und jeder von ihnen hatte einen Revolvergurt umgeschnallt. Gewiss eine scharfäugige und hartbeinige Mannschaft.

»Und?«, fragte einer.

»Der Sheriff kennt einen Mann, der in Frage kommt«, sagte Malcolm. »Er wird ihn uns schicken. Warten wir ab.«

Die beiden Reiter lenkten ihre Pferde in den Hof. Die sechs Burschen bei den beiden Fuhrwerken beobachteten sie. Lee Warner tippte an die Krempe seines Hutes. Beim Tor saßen die beiden ab und führten die Pferde hinein. Stallgeruch stieg ihnen in die Nasen. Der Stallmann saß auf einer Futterkiste und fettete seine Stiefel ein. Jetzt erhob er sich.

Lee Warner fragte: »Was sind das für Leute im Hof? Auswanderer?«

Der Stallmann übernahm die Zügel des Pferdes. »Nein. Sie befördern Waffen und Munition nach Fort Cobb im Indianerland und suchen einen Scout. Der Wagenboss heißt John Malcolm.«

Die beiden Banditen schnallten ihre Satteltaschen los, legten sie sich über die Schulter und angelten die Gewehre aus den Scabbards. »Wir bleiben die Nacht über in der Stadt«, erklärte Warner. »Wo kann man hier billig schlafen?«

»Im Boardinghouse. Sie finden es an der Front Street.«

Sattelsteif gingen Warner und Halleran aus dem Stall, in dem es schon ziemlich düster war. Sie gingen zu den Männern hin, die mit den Fuhrwerken gekommen waren. Beim Gehen schlugen die Schöße der zerschlissenen Staubmäntel gegen ihre Beine. »Wir suchen John Malcolm«, gab Warner zu verstehen.

»Das bin ich.« Malcolm fixierte die beiden Banditen. Sie sahen heruntergekommen aus. »Sie scheinen einen harten Ritt hinter sich zu haben.«

»Wir kommen von New Mex herüber«, antwortete Warner. »Die Felswüste war die Hölle. Sie suchen erfahrene Scouts für den Weg nach Fort Cobb?«

»Das ist richtig.«

»Auch wir wollen ins Indianerland. Was dagegen, wenn wir uns Ihnen anschließen?«

»Wir werden morgen Früh aufbrechen.«

»Mein Gefährte ist ein erfahrener Spurenleser. Wir haben beide Erfahrung mit den Apachen gesammelt. Ich glaube, wir wären die richtigen Männer für Sie.«

Malcolm schaute skeptisch drein. »Die Cheyenne und Comanchen sind anders als die Apachen.«

»Mag sein. Dennoch bin ich sicher, dass wir Sie nach Fort Cobb führen können.«

Malcolm kniff die Augen leicht zusammen. »Niemand begibt sich freiwillig ins Indianerland. Werden Sie vom Gesetz gesucht?«

Warner lachte auf. »Nein. Wir wollen nach Fort Smith. Und der kürzeste Weg ist durchs Territorium. Wie ich schon sagte: Wir bringen einiges an Erfahrung mit.«

»Ich überlege es mir«, versprach Malcolm.

Die beiden Banditen wandten sich ab und verließen den Hof. Die Sonne ging unter. Der Himmel im Westen erglühte in einem intensiven Rot. Wolkenbänke hatten sich vor den Sonnenuntergang geschoben. Von Osten her wurde es grau. Die Männer, die die beiden Fuhrwerke nach Fort Cobb bringen wollten, zündeten ein Feuer an und einer stellte ein eisernes Dreibein auf, von dem ein Kessel hing. Sie kochten sich ihr Abendessen selbst. Das Holz knackte in der Hitze. Funken sprühten. Die Dunkelheit nahm zu. Es gab Eintopf, in das der Koch gepökeltes Fleisch geschnitten hatte. Die Fuhrwerker saßen auf Kisten oder auf den Deichseln der Fuhrwerke und löffelten den Pampf aus Gemüse und Fleisch. Licht- und Schattenreflexe huschten über sie hinweg.

Sheriff Duncan O'Leary kam und trat in den Feuerschein. Er heftete den Blick auf John Malcolm und sagte: »Ich hatte Pech, Malcolm. Der Mann, der sie führen sollte, hat sich ein Bein gebrochen. Sie werden sich selbst nach einem Scout umsehen müssen. Versuchen Sie's in den Saloons. Es tut mir leid.«

Malcolm stocherte in seinem Essen herum. »Machen Sie sich keine Gedanken, Sheriff. Vorhin kamen zwei Kerle hier an. Sie boten sich an, uns zu führen. Nun werden wir wohl ihre Dienste in Anspruch nehmen müssen.«

»Dann hat sich das Problem ja von selbst erledigt«, versetzte O'Leary. »Ich wünsche Ihnen eine gute Reise.«

»Danke, Sheriff.«

O'Leary schwang herum und schritt mit ausholenden Schritten davon.

Steve Sanders, einer der Fuhrwerker, wandte sich an Malcolm. »Mir gefallen die beiden nicht. Sie sehen aus wie Sattelstrolche.«