Marshal Logan und der Weidedetektiv (U.S.Marshal Bill Logan Neue Abenteuer #12) - Pete Hackett - E-Book

Marshal Logan und der Weidedetektiv (U.S.Marshal Bill Logan Neue Abenteuer #12) E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht. Es war früher Nachmittag, als ich im Hof des Mietstalles von Wheeler vom Pferd stieg. Es war warm, nicht heiß, und es hatte seit mehr als vier Wochen nicht mehr geregnet. Das ganze Land war pulvertrocken. In Amarillo hatten wir die Nachricht erhalten, dass in verschiedenen Teilen des Landes die Wälder brannten und wohl noch eine Reihe von Bränden zu erwarten war. Ich nahm mein Pferd am Zaumzeug und führte es in den Stall. Typischer Stallgeruch stieg mir in die Nase, Düsternis empfing mich, außerdem das Schnauben, Prusten und Stampfen von Pferden. Der Stallmann trat aus einer der Boxen, musterte mich kurz und sagte dann: „Hallo, Marshal, es wird Zeit, dass das Distrikt Gericht endlich jemand schickt. Auf den Weiden der Circle-M geht es nämlich drunter und drüber.“ „Deswegen bin ich hier“, versetzte ich und ignorierte den vorwurfsvollen Unterton in der Stimme des Stallmannes. „Der Bote, der in Amarillo war, sprach von Rustlern, die vor nichts zurückschrecken.“ Der Stallmann kam näher, hielt einen Schritt vor mir an und knurrte: „Es ist Blut geflossen. Ein Reiter der Circle-M wurde schwer verwundet, ein anderer starb.“ „Dann geht es nicht nur um Viehdiebstahl“, sagte ich, „sondern um Mord.“ COVER: STEVE MAYER

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Veröffentlichungsjahr: 2018

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Pete Hackett

Marshal Logan und der Weidedetektiv (U.S.Marshal Bill Logan Neue Abenteuer #12)

Cassiopeiapress Western

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

U.S. Marshal Bill Logan – Neue Abenteuer

Band 12

Marshal Logan und der Weidedetektiv

Western von Pete Hackett

 

U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 45 Taschenbuchseiten.

 

 

1

Es war früher Nachmittag, als ich im Hof des Mietstalles von Wheeler vom Pferd stieg. Es war warm, nicht heiß, und es hatte seit mehr als vier Wochen nicht mehr geregnet. Das ganze Land war pulvertrocken. In Amarillo hatten wir die Nachricht erhalten, dass in verschiedenen Teilen des Landes die Wälder brannten und wohl noch eine Reihe von Bränden zu erwarten war.

Ich nahm mein Pferd am Zaumzeug und führte es in den Stall. Typischer Stallgeruch stieg mir in die Nase, Düsternis empfing mich, außerdem das Schnauben, Prusten und Stampfen von Pferden.

Der Stallmann trat aus einer der Boxen, musterte mich kurz und sagte dann: „Hallo, Marshal, es wird Zeit, dass das Distrikt Gericht endlich jemand schickt. Auf den Weiden der Circle-M geht es nämlich drunter und drüber.“

„Deswegen bin ich hier“, versetzte ich und ignorierte den vorwurfsvollen Unterton in der Stimme des Stallmannes. „Der Bote, der in Amarillo war, sprach von Rustlern, die vor nichts zurückschrecken.“

Der Stallmann kam näher, hielt einen Schritt vor mir an und knurrte: „Es ist Blut geflossen. Ein Reiter der Circle-M wurde schwer verwundet, ein anderer starb.“

„Dann geht es nicht nur um Viehdiebstahl“, sagte ich, „sondern um Mord.“

Der Stallmann übernahm mein Pferd, ich schnallte meine Satteltaschen los und nahm die Winchester, dann verließ ich den Mietstall.

Seit einiger Zeit gab es in Wheeler einen neuen Sheriff. Den Mann, der vorher in Wheeler den Stern trug, hatten die Raureiter von der Circle-M Ranch zerbrochen und er hatte die Stadt verlassen. Der Name des neu eingesetzten Sheriffs war Dirk Jarett. Es handelte sich um einen hageren, gewiss sehr harten Mann von etwa fünfunddreißig Jahren. Er forderte mich auf, Platz zu nehmen, dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und sagte: „Schön, dass der Richter so schnell reagiert hat, Marshal. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich dem Rustlerunwesen auf den Weiden der Circle-M nicht Herr werde.“ Jarett seufzte. „Diese Banditen werden immer dreister, und vor drei Tagen gab es den ersten Toten.“

„Gibt es irgendwelche Spuren?“, fragte ich. „Irgendwohin müssen die Viehdiebe doch die Rinder treiben?“

„Natürlich gibt es Spuren“, versetzte der Sheriff grollend. „Drei- oder vierhundert Rinder kann man nicht wegtreiben, ohne dass man deutliche Hinweise hinterlässt. Kevin Russel, der Vormann der Circle-M, ist mit einem Dutzend Cowboys der Fährte gefolgt, aber sie führte ins Indianerterritorium und Russel hielt es für klüger, umzukehren, ehe sie möglicherweise in einen Hinterhalt der Banditen ritten oder sich mit herumstreifenden Rothäuten anlegen mussten.“

„Ich werde morgen zur Circle-M reiten“, erklärte ich, „und ich werde den Banditen nach Oklahoma folgen – sie dürfen nicht ungeschoren davonkommen.“

„Es wird ganz sicher kein Spazierritt“, gab der Sheriff zu bedenken. „Sie müssen nicht nur die Banditen fürchten, sondern auch die Komantschen, die es gar nicht mögen, wenn ein Bleichgesicht durch ihre Jagdgründe reitet.“

„Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum die Komantschen die Rustler unangefochten durch ihr Gebiet ziehen lassen?“, fragte ich.

„Natürlich. Ich denke, dass die Banditen den Rothäuten Wegezoll entrichten – in Form von Rindern. Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass die Indianeragenten die Rothäute betrügen, wo immer sich eine Gelegenheit bietet. Und für ein paar Rinder, um ihre hungrigen Mägen zu füllen, würden die Komantschen wahrscheinlich morden.“

„Jeder weiß es“ knurrte ich, „doch keiner tut etwas dagegen. Viele halten es sogar für legitim …“

„Wir werden es nicht ändern können“, meinte Dirk Jarett philosophisch, schnitt dabei ein Gesicht, als hätte ich ihn mit einem Kaktus gefüttert, und seufzte aufs Neue. „Bleibt nur zu hoffen, dass die Komantschen nicht irgendwann auf die Barrikaden gehen und es uns Weißen heimzahlen.“

Ich verabschiedete mich von dem Gesetzeshüter, mietete im Hotel ein Zimmer und schlief ein paar Stunden. Danach aß ich zu Abend, trank noch ein Bier, nutzte die Gelegenheit, um noch einmal so richtig auszuschlafen und verließ am Morgen, als die Sonne auf dem welligen Horizont zu stehen schien und ihre ersten wärmenden Lichtbündel ins Land schickte, die Stadt. Vogelgezwitscher begleitete mich in die Wildnis hinein, Wheeler blieb hinter mir zurück, und als ich einmal über die Schulter schaute, war der Ort hinter einer Bodenwelle aus meinem Blickfeld verschwunden. Schon nach zwei Meilen änderte sich die Vegetation, das Buschland endete und vor meinem Blick lag – so weit das Auge reichte -, Weideland. Hier und dort standen Rudel von Longhorns und weideten. Ich befand mich auf dem Land der Circle-M Ranch.

Die Circle-M gehörte zur Panhandle Cattle Company. Ich brauche sicher nicht mehr zu betonen, dass wir Marshals vom Distrikt Gericht in Amarillo immer wieder großen Ärger mit den Ranchbossen und Cowboys der PCC hatten, insbesondere, nachdem die Regierung an den Flüssen sehr viel Land zur Besiedlung freigegeben hatte und die Ranchbosse befürchten mussten, dass das verbleibende Weideland für ihre riesigen Herden nicht mehr ausreichte.

Die Circle-M lag am Sweetwater Creek. Da ich mein Pferd schonte, erreichte ich die Ranch nach einem anderthalbstündigen Ritt. Es war eine große Ranch und ich wusste, dass sie an die drei Dutzend Weidereiter beschäftigte. Aus der Schmiede waren klirrende Hammerschläge zu vernehmen. Einige Ranchhelfer waren mit Instandsetzungsarbeiten an den Schuppen, Scheunen, Ställen und Corrals beschäftigt, bei einem der großen Corrals, in dem mindesten fünfzig Pferde weideten, sah ich fünf Weidereiter. Ebenso viele Sättel lagen neben dem Gatter auf der Erde.

Ich saß vor dem Haupthaus ab und schlang den langen Zügel um den rissigen, von der Witterung gekrümmten Haltebalken des Holms. Einige der Ranchhelfer hatten in ihrer Arbeit innegehalten und beobachteten mich. Steifbeinig stieg ich die vier Stufen zur Veranda hinauf und klopfte gegen die Haustür. Das Fenster neben der Haustür wurde hochgeschoben und eine dunkle, sonore Stimme sagte: „Ich habe Sie kommen sehen, Marshal. Treten Sie ein, die Tür ist nicht verschlossen.“

Ich betrat die Halle. Am Fenster stand Robert Burton, der Ranchboss, nickte mir zu, wies mit einer knappen Geste seiner rechten Hand auf eine Polstergruppe, die um einen kunstvoll geschnitzten Tisch herum gruppiert war, und sagte: „Endlich. Aber setzen wir uns doch, Marshal. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“

Letzteres Angebot lehnte ich dankend ab, was dem Ranchboss lediglich ein nichtssagendes Achselzucken abnötigte, doch als wir saßen, hub er zu sprechen an: „Von der Weide der Circle-M wurden in der Zwischenzeit an die tausendfünfhundert Rinder abgetrieben. Der Sheriff in Wheeler ist leider Gottes nicht in der Lage, dem Rustlerunwesen Einhalt zu gebieten, und ich kann es mir nicht leisten, einen Teil der Mannschaft von der Bewachung der Herden abzuziehen, damit sie den Banditen ins Indianerterritorium folgt. Ich habe zwar einen Weidedetektiv engagiert, aber er hat mir bisher auch keine Ergebnisse liefern können. Meine ganze Hoffnung beruht nun auf Ihnen, Marshal.“

„Ich versichere Ihnen, Mister Burton, dass ich mich drum kümmern werde. Wie groß sind jeweils die Herden, die abgetrieben werden?“

„Zwischen drei- und vierhundert Rindern. Bis jetzt haben die Viehdiebe viermal zugeschlagen. Beim letzten Viehdiebstahl starb Jeff Baxter, ein Weidereiter. Joel Norman bekam eine Kugel in die Schulter. Sein Arm wird wohl steif bleiben.“