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Seit mehr als 30 Jahren ist Sebastian Thiel Marathonläufer und Triathlet. Fast von Beginn an berichtet er in Briefen an einen Freund von seinen Wettkämpfen; angefangen von einem Extremlauf über knapp 70 Kilometer in den Schweizer Bergen, über Ironman-Triathlons bis hin zu Teilnahmen am Triple-Ultra-Triathlon, bei denen er 11,4 Kilometer schwamm, 540 Kilometer Rad fuhr und 126,6 Kilometer lief. In den Briefen schreibt Sebastian Thiel nicht nur über die sportlichen Aspekte wie Zeiten und Platzierungen, sondern mehr auch über sehr persönliche Dinge, die ihn zur Teilnahme an diesen extremen Ausdauerbelastungen motivieren. Im vorliegenden Bericht schreibt er über seine Teilnahme an einer Etappe der Mauerweg-Tour über 67 Kilometer von Wannsee nach Hennigsdorf im Jahr 2010.
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Seitenzahl: 13
Mauerweg-Tour Berlin 2010
[…] nun lag ich also in Führung. Ich wusste, dass der nächste Verpflegungspunkt bei Kilometer 33 nicht mehr weit entfernt sein konnte und wollte mich jetzt nicht mehr überholen lassen. Ich sagte auch Henrik, dass ich mich an dieser Stelle nicht lange aufhalten würde, um vorne zu bleiben. Mein Ehrgeiz war geweckt […] Als dann der Verpflegungspunkt in Sichtweite war, war das ein geiles Gefühl. Da stehen die Helfer seit längerer Zeit irgendwo im Wald und warten auf uns Läufer, und du weißt, dass du der Erste bist, den sie erblicken. […]
Berlin, den 11. November 2010
Lieber B.!
Bei Kilometer 31 habe ich die Führung übernommen. Wer hätte gedacht, dass ich Dir das einmal schreibe?
Am letzten Samstag bin ich bei der zweiten Etappe der Mauerweg-Tour mitgelaufen, einem Etappenlauf über drei Tage. Die zweite Etappe führte von Wannsee nach Hennigsdorf und war 67 Kilometer lang. Es war die längste der drei Etappen, insgesamt war die Tour 170 Kilometer lang und am Ende hatten die Läufer das ehemalige West-Berlin umlaufen. Dass ich nur eine Etappe mitlief, lag daran, dass ich im Sommer noch nicht abschätzen konnte, wie ich mich im November fühlen würde. Als ich mich vor zwei Monaten entschloss, mitlaufen zu wollen, waren die Startplätze ausgebucht und es war nur noch die Teilnahme an einer Etappe möglich.