Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Mit Mechthild von Magdeburg (gestorben um 1282) erreicht die deutschsprachige Frauenmystik einen einzigartigen Höhepunkt. Die empfindungsstarke, zugleich sprachmächtige Dichterin hat man mit den deutschen Minnesängern und den südfranzösischen Trobadors verglichen und sie selbst eine spirituelle Trobadoura genannt. Seit Jugendtagen mit den Erfahrungen einer bewegten Innerlichkeit begabt, hat sie ihre glühende Gottesliebe nach Art des biblischen Hohenliedes in anmutigen erotischen Bildern und Vergleichen von erstaunlicher Kühnheit gestaltet. Ihre Schilderungen eines spirituell-intimen Erlebens sind von poetischen Geständnissen durchzogen, die ihrerseits einladen, den Seelenwegen der immer noch neu zu entdeckenden Mystikerin und Poetin nachzugehen. "O du brennender Gott an deiner Sehnsucht, o du inniger Gott an deiner Einung, o du ruhender Gott an meiner Liebe - ohne dich ich nicht am Leben bliebe." Mechthild von Magdeburg
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 153
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Dr. theol. h.c. Gerhard Wehr, geb. 1931 in Schweinfurt/Main. Nach langjähriger Tätigkeit auf verschiedenen Feldern der Diakonie und der Erwachsenenbildung, zuletzt als Lehrbeauftragter an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Rummelsberg/Nürnberg, arbeitet er als freier Schriftsteller in Schwarzenbruck bei Nürnberg. Ein Großteil seiner Werke zur neueren Religions- und Geistesgeschichte wurde in mehrere europäische und asiatische Sprachen übersetzt.
O du brennender Gott an deiner Sehnsucht, o du inniger Gott an deiner Einung, o du ruhender Gott an meiner Liebe – ohne dich ich nicht am Leben bliebe.
Nach einer Einführung in das Leben mystischer, zugleich mitten im Leben stehender, vielseitig tätiger Frauen, den Beginen des Mittelalters, bietet Gerhard Wehr eine Auswahl aus „Das fließende Licht der Gottheit“, dem einzigartigen Werk Mechthilds. Ihre Schilderungen eines spirituell-intimen Erlebens sind von poetischen Geständnissen durchzogen, die ihrerseits einladen, den Seelenwegen der immer noch neu zu entdeckenden Mystikerin und Poetin nachzugehen.
Mit Mechthild von Magdeburg (gest. um 1282) erreicht die deutschsprachige Frauenmystik einen einzigartigen Höhepunkt. Die empfindungsstarke und zugleich sprachmächtige Dichterin hat man mit den deutschen Minnesängern und den südfranzösischen Troubadouren verglichen und sie selbst eine spirituelle Troubadoura genannt. Seit Jugendtagen mit den Erfahrungen einer bewegten Innerlichkeit begabt, hat sie ihre glühende Gottesliebe nach Art des biblischen Hohenliedes in anmutigen erotischen Bildern und Vergleichen von erstaunlicher Kühnheit gestaltet. Die Texte basieren – in lesefreundlicher Gestalt - auf der maßgeblichen, 1869 erstmals veröffentlichten Ausgabe der einzigen vollständigen Handschrift aus dem schweizerischen Kloster Einsiedeln.
Von ungezählten Rinnsalen religiösen Verlangens und einer lebendigen Gottessehnsucht begleitet, durchzieht ein in seiner Art machtvoller Strom die geistig-geistliche Landschaft Europas in den Jahrhunderten um die und vor allem nach der ersten Jahrtausendwende. Man spricht von der Blüte- und Hoch-Zeit der christlichen Mystik, das heißt einer Sehnsucht und eines Strebens nach unmittelbarer Gottes- und Selbsterfahrung, die die Formen und Grenzen der allgemeinen Frömmigkeit überschreiten. Gemäß ihren besonderen Seelenmöglichkeiten und auch ihrer unterschiedlichen Stellung in Kirche und Staat nehmen Männer wie Frauen je auf ihre Weise daran teil, innerhalb wie außerhalb der Klöster: Jahrhundertelang haben die Ordenshäuser als die maßgeblichen Zentren des religiösen wie des allgemeinen kulturellen Lebens gedient. Obwohl die Frau jener Epoche aufgrund ihrer mangelnden Wertschätzung innerhalb der Gesellschaft von der Wissenschaft und vom Kultusvollzug als Priesterin ausgeschlossen blieb, konnte sie jedoch niemand von den unmittelbaren Quellen der Spiritualität abschneiden.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!