Mein Freund Friedrich Nietzsches. - Heinz Duthel - E-Book

Mein Freund Friedrich Nietzsches. E-Book

Heinz Duthel

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Beschreibung

Friedrich Nietzsche schreibt diesen Satz am Ende seines ersten großen Werkes Die Geburt der Tragödie. Konkret gemeint ist das Volk der Griechen, angesprochen aber auch schon das Thema, der Nietzsche während seines ganzen Lebens beschäftigte. Die tragische Dimension der Welt und des menschlichen Schicksals überhaupt Gipfel und Abgrund des Menschseins sind unauflöslich miteinander verkettet. Das Schöne ist ohne das Schreckliche nicht zu haben, und das Leid überwiegt unausweichlich. Aber es wird gerechtfertigt durch die Momente des Schönen, die daraus erwachsen können. Nietzsche fordert deshalb, sich diesem Schicksal mutig zu stellen und auch den tiefsten Schmerz heroisch auszuhalten. Sein Held ist der starke Mensch, der das Leid annimmt, sich aber nicht nieder drücken lässt, sondern daraus zusätzliche Lebensenergie schöpft und sozusagen lustvoll über dem Abgrund tanzt.

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Mein Freund Friedrich Nietzsches.

»Sei wenigstens mein Feind! « – so spricht die wahre Ehrfurcht, die nicht um Freundschaft zu bitten wagt.

Wie viel musste dieses Volk leiden, um so schön werden zu können?

Friedrich Nietzsche schreibt diesen Satz am Ende seines ersten großen Werkes Die Geburt der Tragödie. Konkret gemeint ist das Volk der Griechen, angesprochen aber auch schon das Thema, der Nietzsche während seines ganzen Lebens beschäftigte.

Die tragische Dimension der Welt und des menschlichen Schicksals überhaupt Gipfel und Abgrund des Menschseins sind unauflöslich miteinander verkettet.

Das Schöne ist ohne das Schreckliche nicht zu haben, und das Leid überwiegt unausweichlich. Aber es wird gerechtfertigt durch die Momente des Schönen, die daraus erwachsen können.

Nietzsche fordert deshalb, sich diesem Schicksal mutig zu stellen und auch den tiefsten Schmerz heroisch auszuhalten. Sein Held ist der starke Mensch, der das Leid annimmt, sich aber nicht nieder drücken lässt, sondern daraus zusätzliche Lebensenergie schöpft und sozusagen lustvoll über dem Abgrund tanzt.

Nietzsche wusste, dass er selbst nicht diesem Bild entsprach. Was ich nicht bin, das ist mir Gott und Tugend, so Nietzsche schon als Jugendlicher im Bewusstsein der eigenen Ängstlichkeit und körperlichen Schwäche.

In dieser Diskrepanz zwischen dem Ideal und der eigenen Realität lag eine persönliche Tragik Nietzsches.

Andererseits war es aber vermutlich gerade diese existentielle Schwäche, die Nietzsche zum geistigen Kraftwerk machte und ihn zu seinen gedanklichen Höhenflügen anspornt.

Viele von Nietzsches Aphorismen zählen zum Schönsten, was die abendländische Kulturgeschichte zu bieten hat. Niemand konnte treffender als er knapp und pointiert eine tiefe Einsicht formulieren, einen Ratschlag oder auch nur eine spöttische Bemerkung: Wer sich selbst erniedrigt, will erhöht werden.

Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. Überzeugungen sind gefährliche Feinde der Wahrheit als Lügen.